DE1942414C3 - Ein blcyclisches Monoterpen, ein Lösungsmittel, sowie gegebenenfalls ein Schmieröl enthaltendes Reinigungsmittel zur Beseitigung von Inkrustierungen aus den Brennkammern von Motoren - Google Patents

Description

brauch in der Zeiteinheit aufweisen und die Verwen- 45 gungsmittel zur Entfernung von Kohlerückständen, dung von Benzin mit höherer Oktanzahl verlangen als insbesondere an Zündkerzen und Zylindern von entsprechende neue Motoren. Brennkraftmaschinen, bekannt, die bis zu etwa 5%

Es ist auch bekannt, daß diese Verschlechterung der Kampfer enthalten. An Hand von Vergleichsver-Laufeigenschaften der Brennmotoren von der Aus- suchen konnte gezeigt werden, daß Kampfer entbildung und Anhäufung von Ablagerungen verschiede- 50 haltende Gemische den erfindungsgemäßen Gemischen ner chemischer Herkunft in den Motorbrennkammern, unterlegen sind.

zwischen den Kolbenringen und den Ventilköpfen und In der deutschen Patentschrift 1 915 767 wurde ein

den dazugehörigen Sitzen verursacht wird. Toluol enthaltendes öliges Reinigungsmittel zur Wie-

Etwa im Jahr 1930 wurden flüssige Zusammen- derherstellung der ursprünglichen Kompression und Setzungen vorgeschlagen, die, in die Motorbrenn- 55 Leistung einer Brennkraftmaschine vorgeschlagen, das kammern eingeführt, die obengenannten Nachteile die Notwendigkeit einer mechanischen Überholung beseitigen sollten. Zum Beispiel wird in der deutschen beseitigte. Dieses Reinigungsmittel besteht aus 5 bis Patentschrift 420 604 eine Mischung eines Amins mit 45 % reinem Toluol, 5 bis 45 % Terpentinöl, 5 bis 45 % einem Firnislösungsmittel für diesen Zweck beschrie- Rizinusöl, 5 bis 45 % Tetralin, 5 bis 45 % Fenchon und ben. Die deutsche Patentschrift 525 601 beschreibt die 60 5 bis 45 % Amylacetat.

Anwendung eines aromatischen halogenierten Kohlen- Erfindungsgemäß wurde ebenfalls ein Reinigungswasserstoffes, dem gegebenenfalls ein Lösungsmittel mittel gefunden, das die Notwendigkeit einer mechanizugesetzt sein kann. Aus der deutschen Patentschrift sehen Überholung beseitigt.

575 147 ist die Anwendung einer Mischung von Toluol, Die Erfindung betrifft ein bicyclisches Monoierpen,

Xylol oder Äthylbenzol und einer Zusammensetzung 65 ein Lösungsmittel, sowie gegebenenfalls ein Schmieröl der Furangruppe bekannt und aus der USA.-Patent- enthaltendes Reinigungsmittel zur Beseitigung von schrift 2 004 628 die Anwendung einer Mischung von Inkrustierungen aus den Brennkammern von Motoren, Kerosin, Kreosot, Rizinusöl und Amylacetat. Diese das dadurch gekennzeichnet ist, daß es als bicyclisches

Monoterpen Fenchon, Thujon, Caron, Pinocamphon, _n j ; . ,; Verbenon oder UmbeUulon oder ein Gemisch der- " ' ^p ■ '

selben enthält, nut Ausnahme eines Reinigungsmittels, 25 oia' Thujon, 25 cm⁹ ToluoL 15 cm* Terpentinöl,

bestehend aus 5 bis 45% reinem Toluol, 5 bis 45% 12,5cm* Rizinusöl, Ham» Tetralin und 11,5cm'

Terpentinöl, 5 bis 45% Rizinusöl, 5 bis 45% Tetralin, 5 Amylacetat werden so lange vermischt, bis eine hoiuo-

5 bis 45 % Fenchon und 5 bis 45 % Amylacetat gene Flüssigkeit erhalten wird.

Durch das ein bicyclisches Monoterpen, ein Lösungs- . .

mittel für Lacke, Farben und Schlamme, sowie gsgebe- B e ι s ρ ι e 1 7

nenfalls mindestens ein Schmieröl enthaltende, erfin- 12 cm³ Fenchon, 12 cm³ Thujon, 30 cm' Toluol,

dungsgemäße Reinigungsmittel wird nach Einführung to 15 cm* Terpentinöl, 10 cm⁵ Rizinusöl, 15 cm¹ Tetralin in die Brennkammer des Verbrennungsmotors die Be- und 6 cm' Amylacetat werden so lange vermischt, bis seitigung jedweder Kohlen- und MetaUablagentngen, eine homogene Flüssigkeit entsteht eine Zunahme der Verdichtung der Brennkammern . .

und eine Abnahme des spezifischen Brennstoff- und Beispiel 8

Schmierölverbrauchs bewirkt 15 Man mischt 20 cm' Fenchon, 30 cm' Chlorbenzol,

Das in dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel 20 cm³ Thujaöl, 15 cm³ Rüböl, 10 cm³ 2-Äthylnaphverwendete Lösungsmittel wird vorzugsweise aus der thalin und 5 cm' Butylacetat so lange, bis eine homofolgenden Gruppe ausgewählt: Terpentinöl, ätheri- gene Flüssigkeit erhalten wird, sehen ölen mit Lösungswirkung, Amylacetat, Tetralin, . .

Aceton, Propylacetat, Äthylacetat, Butylacetat, Hexyl- ao Beispiel*

acetat, Beozylacetat, Decalin, monohalogenierten Man mischt 25 cm³ Pinocamphon, 70 cm³ Thymian-

Naphthalinderivaten, Toluol, Benzol, Äthylbenzol, öl und 5 cm' Rüböl so lange, bis man eine homogene halogenierten Benzolderivaten, Chlortoluolen, Xylolen Flüssigkeit erhält, und Trimethylbenzolen und 2-Äthylnaphthalin. Beispiel 10

Das Schmieröl ist vorzugsweise Rizinusöl, Rüböl, «5 Olein, Kokosöl oder Palmöl. Man mischt 15 cm³ Caron, 15 cm³ Fenchon, 30 cm³

In dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel können Xylol, 15 cm³ Hexylacetat, 20 cm³ Rautenöl und 5 cm³ ein oder mehrere bicyclische Monoterpene, ein oder Rizinusöl so lange, bis eine homogene Flüssigkeit ermehrere Schmieröle und ein oder mehrere Lösungs- halten wird, mittel vorliegen. 30 B e i s ρ i e 1 11

In einem besonders vorteilhaften Reinigungsmittel

liegen die Volumprozente der Bestandteile Vorzugs- Man mischt 29 cm' Verbenon, 40 cm³ Terpentinöl,

weise zwischen 20 und 30% für das bicyclische Mono- 20 cm⁸ Tetralin, 5 cm³ Propylacetat und 6 cm³ Riziterpen, zwischen 50 und 73% für das Lösungsmittel nusöl wie im Beispiel 1 beschrieben so lange, bis eine und zwischen 7 und 20% für das Schmieröl. Einige 35 homogene Flüssigkeit erhalten wird, spezifische Beispiele von flüssigen Zusammensetzungen werden im folgenden gegeben. Beispiel 12

^{B e}' ^s P *^e * ¹ Man mischt 25 cm³ Umbellulon, 25 cm³ Chlorben-

In einem Mischer werden bei Raumtemperatur und 40 zol, 15 cm* Terpentinöl, 12,5 cm³ Rüböl, 11 cm³ Deca-Raumdruck 22 cm³ Fenchon, 70 cm³ Terpentinöl und lin und 11,5 cm³ Amylacetat wie im Beispiel 1 be-8 cm³ Rizinusöl vermischt. Man erhält eine homogene schrieben, bis eine homogene Flüssigkeit entsteht. Flüssigkeit, deren Anwendung später beschrieben wird.

Beispiel 13 B e i s ρ i e 1 2 45

Man mischt 22 cm³ Thujon, 60 cm³ Terpentinöl und

Wie im Beispiel 1 beschrieben, werden 29 cm³ Fen- 18 cm³ Rizinusöl wie im Beispiel 1 beschrieben, bis chon, 40 cm³ Terpentinöl, 20 cm³ Tetralin, 5 cm³ eine homogene Flüssigkeit entsteht. Amylacetat und 6 cm³ Rüböl vermischt. Man erhält . . . ..

eine homogene Flüssigkeit. 50 B e 1 s ρ 1 e I 14

Man mischt 35 cm³ Toluol, 25 cm³ Terpentinöl, Beispiel J _{10 cm}s Rizinusöl, 15 cm³ Tetralin, 10 cm³ Thujon und

25 cm³ Thujon, 25 cm⁸ Toluol, 15 cm³ Terpentinöl, 5 cm³ Amylacetat wie im Beispiel 1 beschrieben, bis 12,5 cm³ Rizinusöl, 11cm³ Tetralin und 11,5 cm³ eine homogene Flüssigkeit entsteht. Amylacetat werden so lange vermischt, bis eine homo- 55 gene Flüssigkeit entsteht. Beispiel 15

B e i s ρ i e 1 4 _{Man m}\^^ 22 cm⁸ Fenchon und 78 cm³ Terpentinöl

30 cm³ Caron, 15 cm³ Aceton, 5 cm⁸ Xylol, 10 cm³ wie im Beispiel 1 beschrieben, bis eine homogene Zu-Hexylacetat, 20 cm³ Decalin, 10 cm³ Olein und 10 cm³ 60 sammensetzung entsteht. Kokosöl werden so lange vermischt, bis eine homogene . . . .,

Flüssigkeit entsteht. Beispiel 16

. ic M^an mischt 30 cm⁸ Thujon, 40 cm³ Terpentinöl und

B e ι s ρ ι e l :> _{30 cmS} T_etr?lj_m wie im Beispiel 1 beschrieben, bis eine

20 cm³ Pinocamphon, 20 cm' Chlornaphthalin, 65 homogene Zusammensetzung entsteht. 20 cm³ Glykolacetat, 15 cm³ Trimethylbenzol, 5 cm³ Die Anwendung des erfindungsgemäßen Reini-

Terpentinöl und 20 cm³ Palmöl werden so lange ver- gungsmittels muß Zylinder nach Zylinder durchgemischt, bis eine homogene Flüssigkeit entsteht. führt werden. Man erwärmt den Motor so lange, bis

die Temperatur der KüibJfiüssigkeit des Motors minde- der nach Zylinder durchgeführt, wobei die Zylinder

stens 75° C, vorzugsweise mindestens 90⁰C, erreicht niemals gleichzeitig behandelt werden dürfen.

Bei luftgekühlten Motoren wird das Reinigungs- In Ottomotoren wird die Behandlung wie oben annuttel verwendet, wen© die Temperatur des Motor- gegeben durchgeführt, d. h. du'ch Entfernen der zu Schmieröls etwa 80⁰C beträgt Man demontiert die 5 behandelnden Kerzen, durch Verschiebung der Kolben mit der flüssigen Zusammensetzung zu behandelnde in den oberen Totpunkt und durch Füllung der Brenn-Zylinderkerze, bringt den Kolben in den oberen Tot- kammer mit dem Reinigungsmittel. Bei Einspritzpunkt, bzw. bei Viertaktmotoren zwischen den Ver- dieselmotoren ist die Behandlung gleich, und das dichtungs- und. Expansionstrakt derart, daS die Ven- Reinigungsmittel wird beim Abbau des Einspritzventile dicht geschlossen sind. Man füllt mittels einer ge- ίο tils eingeführt Die Vorkammerdieselmotoren htogegen wohnlichen Spritze die Brennkammer durch die Ker- weisen fast immer entweder das Einspritzventil oder zenöffnung mit dem Reinigungsmittel und schraubt die Kerze in derselben Vorkammer auf. In diesem Fall dann sofort die Kerze wieder auf. wird der obere Totpunkt in jedem Zylinder durch Ein-

Man hält die flüssige Zusammensetzung in der spritzvoreilung erreicht Das Behandlungsverfahren

Brennkammer mindestens 20 Minuten, vorzugsweise 15 der Motoren mit Hilfe des erfindungsgemäßen Reini-

30 Minuten. gungsmittels muß bei Raumbedingungen, d. h. einer

Der beschriebene Kreislauf muß so schnell wie mög- Temperatur durchgeführt werden, die vorzugsweise lieh durchgeführt werden, um die MotorabKühlung zu nicht niedriger als 18° C ist Die Wirkung der Behandvermeiden, die, was die Wirkung des Reinigungs- lung setzt sofort ein; jedoch zeigt sich eine solche mittels betrifft, schädlich sein könnte. Während des ao Wirkung erst ganz nach vielen Laufstunden des Mo-Aufenthalts des Reinigungsmittels in der Brennkam- tors, berechnet von der Behandlung ab.
mer bewirkt dieses ein Ätzen auf die in der Brenn- Nach mehreren praktischen und sorgfältig durchgekammer anwesenden und zwischen den Kolbenringen führten Prüfungen konnte festgestellt werden, daß man und den dazugehörigen Sitzen liegenden Ablagerungen, bei den mit dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel Schlamme und Lacke, löst diese auf und beseitigt ihre as behandelten Motoren eine Motorleistungszunahme ungünstigen Wirkungen auf die Motorleistungen. bis zu 10,5 %, eine Verdichtungszunahme von oft höher

Nach einer Verweilzeit von 30 Minuten in der als 25 % der vor der Behandlung möglichen Verdich-

Brennkammer wird der Motor wieder angelassen und tung, einen Bedarf an Brennstoff mit niedriger Oktan-

so lange betrieben, bis er warm geworden ist. Auf diese zahl und dementsprechend eine bemerkenswerte Ein-

Weise werden aus der Brennkammer durch das Aus- 30 sparung an Brennstoff und Schmieröl erhält,

laßrohr, zusammen mit einem dunkel gefärbten Gas, Schließlich sei noch bemerkt, daß das ernndungs-

die Produkte entfernt, die aus der Auflösung und dem gemäße Reinigungsmittel keine schädlichen Neben-

Ätzen der Ablagerungen stammen. Wirkungen, wie eine Korrosionswirkung auf die mit

Der beschriebene Anwendungskreislauf wird Zylin- der Zusammensetzung behandelten Motoren aufweist.

Claims (4)

1. flüssigen Zusammensetzungen wurden nach einer Ao-

   PatentansB-üche- fangsperiode von praktischer, wenn auch begrenzter

   Patentansprüche. Anwendung, späternlcht weiter verwendet, weü die er-

   säs? =

   Thujon, Caron, Pinocamphon, Verbenon oder i« Zusätze aus Blei sehr bedeutend sind, zugesetzt
   uÜJuä* Qte *>%** derselben enthält, Infolge dieser Änderungen unterecheidet sich d,e mit Ausnahme eines Reinigungsmittels, bestehend Zusammensetzung der in den neuen Brennmotoren sich Ss 5 Ss T% Si ToSfbis 45% Terpen- ausbildenden Inkrustierungen vender der InkrustietinöL 5 bis 45% Rizinusöl, 5 bis 45% Tetralin, rungen, die sich in den Motoren des Jahres1930 aus-5 bis 45% Fenchon und 5 bis 45% Amylaoetat 15 bildeten. So enthalten die Inkrustierungen der gegen-
2. 2. Reifungsmittel nach AnqSwh'l, dadurch wärtigen Motoren eine bemerkenswerte Menge von gekennzeichneT daß es als Schmieröl Rizinusöl, Bleisalzen. Die bekannten flussigen Zusammensetzun-Rüböl, Oleän, Kokosöl oder Palmöl enthält. gen zur Behandlung der Brennkammern von Verbren-
3. 3. Reinigungsmittel nach Anspruch 1 oder 2, da- nungsmotoren weisen praktisch keine Wirkung bei den durch gekennzeichnet, daß es als Lösungsmittel «o neuen Verbrennungsmotoren auf.

   Terpentinöl, ein ätherisches Öl mit Lösungs- Aus diesem Grunde war es zur Beseitigung vonJnwirkung, Amylacetat, Butylacetat, Äthylacetat, krustierungen erforderlich, eine mechanische Uber-Hexylacetat, Propylacetat, Benzylacetat, Tetralin, holung der Verbrennungsmotoren durchzufuhren, die Decalin, 2-Äthylnaphthalin, Aceton, Toluol, Ben- einen Motorabbau, die Ersetzung der Kolbenringe, zol, Xylol, ein Trimethylbenzol, ein monohaloge- »5 das Einschleifen der Ventile, die sorgfälüge Reinigung niertes Naphthalinderivat, Äthylbenzol, ein halo- der Brennkammer und die Wiederzusammensetzung geniertes Benzolderivat oder ein Chlortoluol ent- des Motors umfaßt. Eine derartige Überholung verhält langt somit einen bemerkenswerten Zeitaufwand und
4. 4. Reinigungsmittel nach Anspruch 1 bis 3, da- ist teuer.

   durch gekennzeichnet, daß es 20 bis 30 Volumpro- 30 In der USA.-Patentschrift 3 005 778 werden Gezent bicyclisches Monoterpen, 50 bis 73 Volum- mische zur Reinigung des Innenraumes von Brennprozent Lösungsmittel und 7 bis 20 Volumprozent kraftmaschinen beschrieben, die etwa 50 Volumteile Schmieröl enthält. eines gereinigten paraffinischen Mineralöls, 50 Teile

   eines Lösungsmittels für teerartige und gummiartige

   35 Substanzen aus der Gruppe Xylol, Toluol und Naphtha, 2 bis 4 Teile Benzaldehyd und von einem viertel bis zu einem halben Teil Phenylacetaldehyd enthalten.

   Die Erfindung betrifft ein Reinigungsmittel zur Be- Unter anderem können in diesen Gemischen auch Ziseitigung der Inkrustierungen aus den Brennkammern tronen- und Orangenöl, die Pinen und Camphen entvon Verbrennungsmotoren. *o halten, vorliegen. An Hand von Vergleichsversuchen

   Es ist bekannt daß die Zwei- oder Viertaktotto- oder konnte jedoch gezeigt werden, daß Pinen und Camphen Dieselmotoren nach mehreren Laufstunden eine Ab- enthaltende Gemische den erfindungsgemäßen Geminahme der Verdichtung in den Brennkammern und sehen unterlegen sind.

   eine Zunahme von Brennstoff- und Schmierstoffver- Aus der deutschen Patentschrift 560 269 sind Reini-