DE7118607U - Leicht entfernbare Kerne und Form teile fur Gießereizwecke - Google Patents

Leicht entfernbare Kerne und Form teile fur Gießereizwecke

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DE7118607U
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  • Mold Materials And Core Materials (AREA)

Description

DR. ING. E. HOFFMANN · DIPL. INQ. W. EITLE · DR. RER. NAT. K. HOFFMANN
PATXIfTANV* ALTB D-SOOO MÖNCHEN 11 · ARAMUASTRASSE 4 · TELEFON (Mil) f11OI7
Alcan Alualniuae#rtce GmpK in Göttingen-Weende Leicht entfernbar· Kerne und Formteile für Gießereizwecke
Bs ist bekannt« bei der Herstellung von Gußstücken mit HohlrMii—η Kerne und Formteile in die Gießform einzulegen, welche aus dem QuSstüok leicht zu entfernen sind. Beispielsweise sind durch die deutliche Auslegeschrift 1 502 940 Kerne bekannt geworden, die aus wasserlöslichen Salzen bestehen, welche unter Druck zu Kernen verdichtet und anschließend gesintert werden., Die Entfernung solcher Kerne aus dem Gußstück erfolgt durch Wasserstrahlen, die den Salzkern auflösen und ausschwemmen.
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Die Salzkerne neigen jedoch zur Aufnahme von Luftfeuchtigkeit, wodurch die Gefahr der Wasserdampfbildung beim Gießen gegeben ist, wenn die Salzkerne nicht ausreichend vorgewärmt werden. Sorgfältige Vorwärmung von Salzkernen ist auch erforderlich wegen ihrer· gr-öSen Anfälligkeit zur RiSbll-Sung bei schroffem Temperaturwechsel. Große maßliche Änderungen beim Sintern und Erwärmen machen es schwierig, genaue Maßhaltigkeit der durch Salzkerne gebildeten Hohlräume zu gewährleisten.
Vor dem Wiedereinschmelzen unvermeidlicher Ausschußteile müssen Salzkerne sorgfältig entfernt werden, einmal wegen der bereits erwähnten Gefahr der Wasserdampfbildung* zum anderen wegen bei bestimmten Legierungen zu befürchtenden me tallurgis chen Reakti onen.
Aufgabe der Neuerung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und leicht entfernbare Kerne und Formteile für Gießereizwecke zu erstellen, die den bekannten Salzkernen in mehrfacher Hinsicht überlegen sind. Dies wird bei dem Gegenstand der Neuerung dadurch erreicht, daß die Kerne un£ Formteile zur Gänze oder in der Hauptsache aus porösem Kohlenstoff bestehen.
Der als Werkstoff verwendete poröse Kohlenstoff besteht vorzugsweise aus einer verkokten organischen Substanz, beispielsweise aus carbonisiertem Kunststoffschaum. Dabei liegt das Porenvolumen des porösen Kohlenstoffs zweokmäßig über 50 %, vorzugsweise über 80 £. Vorzügliche Ergebnisse wurden beim Gießen von Aluminiumlegierungen mit Kernen erzielt, die aus einem leichten schaumigen Kohlenstoff bestehen, der durch kontrollierte Carbonisierung von verschäumtem Kunstharz hergestellt ist und ein Porenvolumen von 95 bis 97 % bei einem spezifischen Gewicht von nur 0,055 bis 0,065 aufweist.
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Ein solches Material hat eine Druckfestigkeit von 4,8 kp/ctn und eine Biegefestigkeit von 3,2 kp/cm2, eine Wärmeleitfähigkeit von Q,04 kcal/mh°C und einen Wärmeausdehnungskoeffizienten von etwa 2,5 .10~6/°C.
Der in dem porösen Kernmaterial enthaltene Kohlenstoff kann teilweiße oder auch zur Gänze als fein gemahlener Graphit vorliegen, wobei die Graphitpartikelchen durch Kohlenstoffbrücken verbunden sein können, die durch Verkokung von organischer Substanz gewonnen sind.
Die Herstellung der nach der Neuerung ausgebildeten Kerne und Formteile kann so durchgeführt werden, daß zunächst die organische Substanz verkokt und hiernach die Kerr . oder Formteile aus der verkokten Masse herausgearbeitet werden. Die gute mechanische Bearbeitbarkelt des porösen Kohlenstoffes erlaubt die Anfertigung von Kernen mit einfachen Bearbeitungseinrichtungen. Die Kerne und Formteile können aber gemäß der Neuerung so ausgebildet sein, daß sie aus ve**U-r>kser, vorgeformter organischerSubstanz bestehen.
Obwohl die feinporigen Kerne und Formteile aus Kohlenstoff eine porige Oberfläche haben, hat sich überraschend ergeben, daß das flüssige Metall beim Cießen nicht in die feinen Poren eindringt. Vielmehr weisen die durch die Kerne und Formteile erzeugten Hohlräume eine außerordentlich glatte innere Oberfläche auf. Das beruht offenbar auf einem günstigen Zusammenwirken der Oberflächenspannung des Gießmetalls und des Gasdrucks im porösen Kohlenstoffkern.
Durch die geringe Wärmeleitfähigkeit des porösen Kohlenstoffes bleibt die Erwärmung des Kernes während des Gießvorganges auf seine äußersten Randschichten beschränkt. Der dabei im Porenvolumen auftretende Gasüberdruck wirkt zwar dem
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Eindringen des Gießmetalls in die Poren entgegen« erreicht aber nicht eine derartige Größe, daß Blaslunker im Gußstück entstehen können.
Da poröser Kohlenstoff w©d©r hygroskopisch ist noch temperaturschockempfindlich, können Kerne aus diesem Material ohne Vorwärmung in die Gießform eingelegt und eingegossen werden.
Als vorteilhaft für den Fertigungsablauf hat sich erwiesen, daß Kerne aus porösem Kohlenstoff im Vergleich zu Salzkernen stoßunempfindlich sind. Gegebenenfalls können die Kerne und Formteile aus porösem Kohlenstoff, insbesondere deren mit dem Gießmetall nicht in Berührung kommenden Flächenteile durch eine Schlichte, z.B. einer Mischung von Graphitpulver und Kaolin, abgedeckt sein, um Oxydation durch länger einwirkenden heißen Luftsauerstoff zu verhindern.
Hervorzuheben ist ferner die hohe Beständigkeit der nach der Neuerung ausgebildeten Kerne und Formteile beim Kontakt mit dem Gießmetall, Insbesondere beim Kontakt mit flüssigen Leichtmetallen, wie Aluminiumlegierungen, da zwischen Kohlenstoff und Aluminium keineReaktion stattfindet· S^ ist daher möglich,den nicht vermeldbaren Ausschuß an Gußstücken den Einsatzmetall wieder zuzuführen, ohne vorher das Kernmaterial zu entfernen, da beim Einschmelzen die aus Kohlenstoff bestehenden Kerne oder Formteile aufschwimmen und ohne schädliche Beeinflussung der Schmelze verbrennen.
Auch hinsich -lieh der leichten Zerstörbarkeit und Entfernbarkeit aus dem Go.ßstUck sind die neuerungsgemäßen Kerne den bekannten Kernen aus Salz oder Gasgemischen überlegen. Dabei kann so vorgegangen werden, daß die Kerne bzw. Formteile nach
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Guß durch Verbrennen aus dem Gußstück entfernt werden, beispielsweise unter Verwendung von entsprechend geformten Sauerstofflanzen. Das Entfernen der Kerne nach dem Guß kann zumindest teilweise auch durch mechanische Einwirkung bewirkt werden« da der hochporöse Kohlenstoff zwar eine ausreichende Widerstandskraft beim Eingießen des Metalls besitzt« aber durch grobe mechanische Einwirkungen infolge des hohen Porenvolumens leicht in sich zusammengestoßen werden kann.
In vielen Fällen ist es im Hinblick auf das außerordentliche geringe Gewicht der aus hcohpcrösem Kohlenstoff bestehenden Kernmasse zulässig» den Kern im Gußstück zu belassen« sei es« daß der Kern im Gußstück nur zur Gewichtserleichterung durch Verringerung der Gußwanddicken dient« oder sei es« daß auch seine hervorragende Wärmedämmung genutzt werden soll. Als Beispiel für die Gewichtserleichf.erung seien mit einem Kern aus hochporösem Kohlenstoff gegossene schwimmende Hohlkugeln aus Aluminium für die Fischerei genannt. Gegenstand der Neuerung sind daher auch Kerne und Formteile aus porösem Kohlenstoff, die ständig im Gußstück enthalten sind. Ortliche Wärmedämmung kann zum Beispiel in Gußstücken für Verbrennungsmotoren angewendet werden.
Die Gefahr der Aufnahme von Luftfeuchtigkeit ist bei Kernen und Formteilen aus porösem Kohlenstoff auch bei längerer Lagerung ausgeschlossen. Das geringe spezifische Gewicht des Formwerkstoffs gestattet« größere Mengen von Kernen oder Formteilen zu stapeln« ohne daß diese durch das Gewicht der gestapiten Kerne beschädigt oder gar zerstört werden.
Die Befestigung der Kerne oder Formteile in der Form kann sich im Hinblick auf das geringe spezifische Gewicht darauf beschränken« ein Aufschwimmen der Kerne bzw. Formteile in dem Gießmetall zu verhindern.
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Die Vorteile der Neuerung kommen bei der Herstellung von Gußstücken aus Leichtmetall in besonders hohem Maße zum Ausdruck. Jedoch ist die Anwendung der neuen. Kerne und Formteile keineswegs auf die Herstellung von Leichtmetallguß beschränkt.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der neuen Kerne dargestellt.
Pig. 1 zeigt einen ringförmigen Kern in einem Schnitt nach Linie I-I der Pig. 2.
Fig. 2 ist eine Draufsicht auf ien ringförmigen Kern der Fig. 1.
Fig. 3 zeigt eine hoh^e Aluminlumkugel mit zur Hälfte abgebrochener Schale.
Flg. 4 stellt die Anordnung eines neaerungsgemäßen Kernes in einer geteilten Gießform dar.
Der in Flg. 1 und 2 dargestellte ringförmige Kern 1 kann beispielsweise zur Gewinnung eines im Kopf liegenden ringförmigen Kühlkanals von Leichtmetallkolben dienen.
Bei der in Fig. 3 gezeigten gegossenen hohlen Aluminiumkugel ist der aus hochporösem Kohlenstoff bestehende kugelförmige Kern 2 ständig in dem Gußstück enthalten. Das Gewicht der hohlen AIuminiumkugel wird durch den Kern aus porösem Kohlenstoff nur ,anz unwesentlich erhöht. Solche Kugeln dienen z.B. in der Fischerei zum Tragen von Fangnetzen. Mit 4 ist der Gießansatz der Hohlkugel bezeichnet, durch den auch die Halterung für den Kern eingeführt wird.
In Fig. 4 ist eine aus den Hälften 5 und 6 bestehende geteil· te Gießform im senkrechten Schnitt dargestellt. Der aus porösem Kohlenstoff bestehende Kern 7 wird durch die in der oberen Formhälfte 6 befestigten Stifte 8 und 9 in der richtigen Lage gehalten. Nach dem Erstarren des Gußstückes dienen die durch die Kern· halterungen 8 und 9 gebildeten öffnungen im Gußstück zur Einführung der Brennerflamme zur Zerstörung des Kernmaterials.

Claims (1)

  1. - 7 -SchutzansprUch &
    1. Leicht entfernbare Kerne und Formteile für Gießereizwecke, dadurch g; e k e η η ζ e i c h η e t, daß die Kerne oder Formteile air Gänze oder in der Hauptsache aus porösem Kohlenstoff bestehen.
    2. Kerne und Formteile rieh Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus verkokter organischer Substanz bestehen.
    3. Kerne und Formteile nach den ^Sprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus carbon! siertem Kunststoff schaum bestehen.
    4. Kerne und Formteile nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Forenvolumen des porösen Kohlenstoffs über 50 %, vorzugsweise über 80 % liegt.
    5. Kerne und Formteile nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kohlenstoff weilweise oder zur Ganze
    als Graphit vorliegt.
    6. Kerne und Formteile nach einem der Ansprüche 1 bis 5* dadurch gekennzei c h η e t, daß die nicht mit dem Gießmetall in Berührung kommenden Oberflächen durch eine Schlichte, z.B. eine Mischung von Graphitpulver und Kaolin, abgedeckt sind.
    7· Kerne und Formteile nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzei ohnet, daß sie aus verkokter, vorgeformter organischer Substanz bestehen.
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    ?118607i2.8.7i
    8. Kerne und Formteile nach den Ansprüchen 1 bis 7* dadurch gekennzeichnet» daß die Kerne bzw. Formteile ständig im Gußstück enthalten sind.
    7118807i2.e.7i
DE7118607U Leicht entfernbare Kerne und Form teile fur Gießereizwecke Expired DE7118607U (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0086321A1 (de) * 1982-01-18 1983-08-24 Carl Kurt Walther GmbH & Co. KG Verfahren zum Entgraten von aus körnigem Material gefertigten Sandkernen
US8122935B2 (en) 2007-04-27 2012-02-28 Mahle International Gmbh Casting core for forming a cooling channel in a piston produced by casting

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0086321A1 (de) * 1982-01-18 1983-08-24 Carl Kurt Walther GmbH & Co. KG Verfahren zum Entgraten von aus körnigem Material gefertigten Sandkernen
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