DE708048C

DE708048C - Verfahren zur Herstellung von Verbundlagerschalen

Info

Publication number: DE708048C
Application number: DEB173348D
Authority: DE
Original assignee: Braunschweiger Huettenwerk G M
Current assignee: Braunschweiger Huettenwerk G M
Priority date: 1936-03-13
Filing date: 1936-03-13
Publication date: 1941-07-10

Description

Verfahren zur Herstellung von Verbundlagerschalen Es sind Verfahren zur Herstellung von Verbundlagerschalen mit .einer Auskleidung von aus Kupfer und Blei bestehender Bronze bekannt, bei denen die Schalen zunächst auf eine in der Nähe des Schmelzpunktes der Bleibronze liegende Temperatur erhitzt, nach dem Ausgießen kurze Zeit stehengelassen und dann sofort abgeschreckt werden.
Da die gewählten Vorwärmungstemperaturen für die Schalen sehr hoch, nämlich etwa i ooo° C sind, so tritt eine Zunderung des Stahles ein, die wieder entfernt werden muß, wenn der durch das nachfolgende Stehenlassen der Bleibronze in der Stahlschale herbeizuführende Bindungsvorgang stattfinden soll. Das erfordert die Verwendung von Flußmitteln, die aber lediglich durch das Eingießen der Bronze nicht immer restlos zu entfernen sind, so daß die Entstehung von Ausschuß nicht zu vermeiden ist, oder aber die Verwendung von gasförmigen Reduktionsmitteln, wodurch die Verfahren teuer werden.
Nach dem bekannten Verfahren läßt man die eingegossene Bleibronze in flüssigem Zustande nur kurze Zeit auf die Stahlschale einwirken, wodurch keine nennenswerte Bindung, keinesfalls aber eine Diffusion zwischen der Bleibronze und der Stahlschale herbeigeführt wird. Ein weiterer wesentlicher Nachteil der bekannten Verfahren liegt in der - Notwendigkeit - des - Abschreckens - der dafür erforderlichen Kühlanlage und deren Betriebskosten.
Es ist ferner ein Schleuderverfahren bei der Herstellung von Ausgußkörpern ungenannter Werkstoffzusammensetzung für beliebige in fester Form in die Ausgußkörper einzubringende Legierungen und Materialien, beispielsweise Zinn-, Blei- oder Kupferlegierungen, bekannt, nach dem der Ausgußkörper, das Ausgußmaterial und die notwendige Aufspannvorrichtung während des Schleuderns auf die gleiche Temperatur, nämlich entweder auf die Temperatur des schmelzflüssigen Zustandes des Ausgußmaterials oder auf die Temperatur .aufgewärmt werden, bei der ein Teil der niedriger schmelzenden Komponenten schmelzflüssig oder ,annähernd schmelzflüssig wird.
Das neue Verfahren besteht darin, daß Bleibronze in die schwach erwärmte Stahlschale eingegossen wird, worauf die Schale so lange auf eine Temperatur erhitzt wird, bei der die Bleibronze in einen teigigen Zustand übergegangen ist, bis eine innige Verbindung der beiden Werkstoffe durch Diffusion erzielt ist.
Durch das neue Verfahren wird eine innige Verbindung der beiden Werkstoffe Stahl- und Bleibronze durch Diffusion erhalten, während bei den bekannten Verfahren eine Haftung, Bindung oder hei höheren Temperaturen und bei ganz langer Zeit, die das Schleuderverfahren unwirtschaftlich macht, nur eine beginnende Diffusion erzielt werden könnte, wobei aber die erstrebte Aufgabe, feinste, sich später mit Schmierstoff füllende Hohlräume im Gefüge des Ausgußmaterials, niemals zu lösen ist. Das neue Verfahren vermeidet auch den Nachteil der bekannten Verfahren, daß das Blei durch das Schleudern zum Ausgußkörper hingedrängt und dadurch eine Diffusion beeinträchtigt oder völlig verhindert wird, denn eine Diffusion zwischen Blei und Stahl ist bekanntlich unmöglich. Die Anwendung höherer Temperaturen vergrößert diesen Nachteil noch und schädigt das Gefüge des Stahles.
Die Erwärmung der Stahlschale vor dem Eingießen der beispielsweise aus Blei und Kupfer oder aus Blei, Kupfer, Zinn und Nickel zusammengesetzten Bleibronze erfolgt auf Temperaturen, die etwa zwischen Zoo und 300" C liegen. Die Dauer des Warmhaltens der beispielsweise in einer Schamotteform befindlichen Lagerschale ist durch Versuche zu ermitteln.
Das Warmhalten der abgegossenen und «-i@derer«-ärmten Form wird so lange durchgeführt, bis zwischen. der Bleibronze und der Stahlschale eine Diffusion entstanden ist.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Verbundlagerschalen, die aus einer Stahlschale mit einer Auskleidung von Bleibronze bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleibronze in die schwach erwärmte Stahlschale eingegossen wird, worauf die Lagerschale so lange auf eine Temperatur erhitzt wird, bei der die Bleibronze in einen teigigen Zustand übergegangen ist, bis eine innige Verbindung der beiden Werkstoffe durch Diffusion erzielt ist.