DE701637C

DE701637C - Umwandlung eines Artilleriegeschuetzes in ein Geraet zum Nachahmen des von Feuererscheinungen begleiteten Abschussknalles beim Blindschiessen

Info

Publication number: DE701637C
Application number: DE1936SC109331
Authority: DE
Original assignee: OTTO SCHWAB DR ING
Current assignee: OTTO SCHWAB DR ING
Priority date: 1936-02-27
Filing date: 1936-02-27
Publication date: 1941-01-21

Description

Umwandlung eines Artilleriegeschützes in ein Gerät zum Nachahmen des von Feuererscheinungen begleiteten Abschußknalles beim Blindschießen Die Erfindung betrifft die Umwandlung eines Artilleriegeschützes in ein Gerät zum Nachahmen des von Feuererscheinungen begleiteten Abschußknalles beim Blindschießen.
Die hohen Kosten des blinden (nachgeahmten) Artilleriefeuers mit Pulverkartuschen in Geschützen oder mit Sprengkörpern ohne Geschütze verhindern bei den Truppenübungen eine so zahlreiche Schußfolge, wie sie in einem wirklichen Artilleriekampf entstehen würde. Die Aufklärungsorgane (Meßtruppen und Flieger) finden infolgedessen bei den gegen Sicht gut getarnten Artilleriestellungen keine rechte Übungsgrundlage, da das Gefechtsbild nicht kriegsmäßig ist. Das Ergebnis der Gefechtsaufklärung und ihre Einflußnahme auf die Übung kann deswegen nicht als vollwertig und der Kriegsaufgabe entsprechend angesehen werden.
Um im Frieden mit erträglichen Kosten eine Massenfeuerdarstellumg zu erreichen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, das Artilleriegeschütz mit einem gegen den normalen Rohrverzchluß auswechselbaren Verschluß zu versehen, der in bekannter Weise mit rückschlag sichere Ventile aufweisenden Zuführungen für aus PreßgaAiaschen entnommenes Exp:osionsgas und einer Zündeinrichtung ausgestattet ist. Da der Blindschuß durch eine Pulverkartusche oder einen Sprengkörper 2 bis g RH oder mehr kostet, der Gasschuß hingegen nur 2 bis g Rp f, so ergibt sich bei gleichen Kosten eine fast hundertfach verstärkte optische Artilleriedarstellung, die für die Luftaufklärung bei Tage und für die optische Meßaufklärung bei Nacht eine völlig kriegsmäß'ge Übuhgsgrundlage bildet, ohne die Truppe in ihrem taktischen Einsatz irgendwie zu stören, da keine besonderen Zielarbeiten notwendig sind und die kriegsmäßige Tarnung aller Bewegungen beibehalten werden kann.
Dle akustische Reichweite der Gasschüsse aus Rohren bleibt naturgemäß infolge der viel geringeren Energie hinter der Ausbreitungsweite der Knalle scharfer Schüsse zurück. Da die akustische- Meßaufklärung im Kriege aber auch durch das eigene Artilleriefeuer belastet wird und die Mikrophone in oder dicht hinter der eigenen Feuerzone stehen, so ist diese mit Massengasschüssen erreichte Wirkung für die akustische Meßaufklärung ausrechend.
Der gegen den normalen Verschluß auswechselbare Rohrverschluß für Gass-hüsse ist mit den bekannten Zündvorrichtungen versehen und we:st d'e ebenfalls bekannten rü-kschlagsicheren Einblasventile auf. D:e Schußgase werden in den handelsüblichen kleinen Flaschen transportiert und an d--r Lafette oder am Rohr Gefestigt. Die Steuerung vier Einlaß v entile erfo'gt autorrat'sch cd r von Hand, worei die Ftu rge chwindigk it durch die zwangsläufige Ventil- und Zündsteuerung geregelt wird. Als SchuPgase kommen die bek-inn.en Luft- (Sauerstoff)- Gas-Gem@sche in Frage, z. B. Gemische mit Wasserstoff, Propan u. a.
Dis Lichtwirkung der Gasschüsse kann durch Mitverbrenn n leichte:itzüadlicher, lichtfärbender Stoffe bekannter Art, z. B. Magnesiumpulv er, feingemahlenes Kochsalz usw., beeinfiußt werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Umwan'lung Fies Artil'eriegeschützes in ein G rät zum Nachahmen d s con F,uererscheinung n b. gleitcten Abschußknalles be m Bli ;dschießen, gekennzeichnet durch einen gegen den norm len Rohrverschluß auswechselbaren Verschluß, der in tekannter Weise mit rückschlagsichere Ventile aufweise-.den Zuführungen für aus Preßgasfla chen entnommenes Explosionsgas und einer Zündeinrichtung versehen ist.