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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Verfahren zur Herstellung von
arylierten Poly-α-olefinen
und durch die Verfahren hergestellte Zusammensetzungen. Die erfindungsgemäßen Poly-α-olefine
sind als synthetische Schmierstoffe brauchbar.
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Es
ist bekannt, dass Poly-α-olefine
(PAOs) als synthetische Schmierstoffe brauchbar sind. PAO-Basismaterialien
werden in der Regel durch Polymerisation von α-Olefinen hergestellt, gefolgt
von Hydrierung, um restliche Ungesättigtheiten zu entfernen. Die
Polymerisation der α-Olefine
wird gewöhnlich
in Gegenwart eines Lewis-Säure-Katalysators
wie Bortrifluorid oder Aluminiumchlorid in einem Komplex mit einem
Promotor wie Wasser, Alkohol, Ester oder Säure durchgeführt. Siehe
beispielsweise
US-A-3
742 082 von Brennan.
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In
der Regel wird den PAO-Basismaterialien ein polares Esterbasismaterial
zugegeben, um das Additiv- oder Schlammlösungsvermögen, Flüchtigkeit und/oder Dichtungsquelleigenschaften
zu verbessern. Diese polaren Ester leiden jedoch an den Nachteilen,
dass sie in Gegenwart von Wasser hydrolysierbar sind und thermische
und oxidative Stabilitäten
aufweisen, die denen der PAOs unterlegen sind.
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Ester
schließen
jedoch relativ hohe Materialkosten und komplizierte Herstellungsverfahren
ein. Ein kostengünstigeres
Additiv wäre
daher hocherwünscht.
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Alkylbenzol-Basismaterialien
sind in der Technik bekannt. Siehe „Synthetic Lubricants and
High-Performance Functional Fluids"" Shubkin,
R. L., Hrsg., Marcel Deker, Inc., New York 1993. Alkylbenzol-Basismaterialien
sind jedoch nicht umfassend in Schmierstoffformulierungen verwendet
worden, da sie als ein unerwünschtes
Nebenprodukt bei der Herstellung von Detergensalkylaten produziert
werden, und daher sowohl ihr Angebot als auch ihre Qualität unzuverlässig sind.
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Es
ist bekannt, dass arylierte PAO-Basismaterialien als synthetische
Schmierstoffe hydrolytische und thermische Oxidationseigenschaften
im Vergleich zu Estern verbessern. Bis jetzt ist ihre Herstellung
jedoch voller Schwierigkeiten gewesen, die aus den geringen Ausbeuten
und der schlechten unzuverlässigen
Qualität resultierten.
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In
der Vergangenheit wurden Olefine und aromatische Verbindungen in
einem einzelnen Reaktionsschritt umgesetzt, um ein intermediäres Monoalkylbenzol
zu liefern. Siehe P. R. Pujado, Linear Alkylbenzene (LAB) Manufacture,
Kapitel 1.5., Handbook of Petroleum Refining Processes, 2. Ausgabe,
Herausgeber: Robert A. Meyers, McGraw Hill, N. Y. 1977. Während Monoalkylate
für Detergensalkylat
brauchbar sind, sind sie nicht für
Schmierstoffmaterialien geeignet, weil diese Detergensalkylate üblicherweise
aus der Benzolalkylierung mit C10- bis C16-Olefinen hergestellt werden und ihr Gesamtmolekulargewicht
liegt nur im Bereich von 218 (C10-Bz) bis 302 (C16-Bz). Einige typische kommerzielle LAB (lineare
Alkylbenzol)-Flüssigkeiten
haben Siedebereiche von 289 bis 304°C (553 bis 580°F) und ihre
100°C-Viskositäten sind
gewöhnlich
kleiner als 3 × 10–6 m2/s (3,0 cS). Diese LAB sind zu flüchtig und
besitzen Viskositäten,
die zu klein für
hochqualitative Schmieranwendungen sind. Um ein geeignetes Schmiermaterial
mit sehr geringer Flüchtigkeit
und einem breiten Bereich von Viskositäten zur Bereitstellung angemessener
Schmierfähigkeit
herzustellen, ist daher ein zweiter Alkylierungsschritt notwendig,
was zu einer erniedrigten Ausbeute führt.
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WO-A-91/11411 offenbart
ein Verfahren zum Alkylieren einer aromatischen Verbindung, bei
dem die aromatische Verbindung in Gegenwart eines Zeolithkatalysators
mit mindestens einem Alkylierungsmittel in Kontakt gebracht wird.
Das Alkylierungsmittel kann ein olefinisches Einsatzmaterial sein,
das aus der Oligomerisation von 1-Decen unter Verwendung von beispielsweise
promotiertem BF
3-Katalysator oder Cr/SiO
2-Katalysator erhalten wird.
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WO-A-90/11986 offenbart
ein Verfahren zur Herstellung von Monoalkylbenzynen oder substituierten Benzynen
durch Alkylierung von Aromaten, wobei der Alkylierungskatalysator
ein saurer formselektiver Metallosilikatkatalysator und das Alkylierungsmittel
ein olefinisches Dimer ist, das durch die Oligomerisation von α-Olefinen
in Gegenwart eines Chromoxidkatalysators hergestellt wird.
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EP-A-0 377 305 offenbart
ein Verfahren zur Herstellung von alkylaromatischen Oligomeren,
bei dem mindestens eine alkylierbare aromatische Verbindung in Gegenwart
eines Katalysators mit olefinischen C
20- bis
C
1300-Oligomeren in Kontakt gebracht wird.
Die Oligomere werden in Gegenwart eines völlig unterschiedlichen Katalysators
und insbesondere eines reduzierten Metalloxidkatalysators gebildet.
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GB-A-2 078 776 offenbart
ein Verfahren zur Herstellung von Schmieröl, indem ein α-Olefin in
Gegenwart eines Fluorwasserstoffkatalysators polymerisiert wird,
um ein Oligomer zu ergeben, und danach das Oligomer mit Benzyn oder
einem Niederalkylbenzyn in Gegenwart eines Lewis-Säure-Katalysators
umgesetzt wird.
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Ein
weiterer Vorteil dieser Erfindung ist, dass das hergestellte Fluid
Eigenschaften aufweist, die denen eines einfa chen PAO-Fluids überlegen
sind. PAOs werden gegenwärtig
durch Polymerisation von α-Olefinen gefolgt
von Hydrierung zur Entfernung von ungesättigten Doppelbindungen hergestellt,
um ein fertiges PAO-Basismaterial zu produzieren. Das fertige Basismaterial
ist ein rein paraffinisches Fluid und weist daher sehr schlechtes
Additiv- oder Schlammlösungsvermögen und
-dispergiervermögen
auf. In den meisten synthetischen Schmierstoff-PAO-Formulierungen
wird ein Ester als Co-Basismaterial verwendet, um das Lösungsvermögen und
Dispergiervermögen
des PAO-Basisfluids zu verbessern. Durch Zugabe einer aromatischen Komponente
zu der PAO-Struktur kann man das Lösungsvermögen und Dispergiervermögen signifikant
verbessern, wodurch die Formulierung von synthetischen Produkten
ohne Verwendung eines zugefügten
Esters ermöglicht
wird, was das mit dem Esterfluid verbundene Problem wie schlechte
hydrolytische Stabilität
beseitigt. Demgemäß werden
Verfahren zur Herstellung von verbesserten arylierten Poly-α-olefinen
benötigt.
Diese Erfindung betrifft dieses wichtige Ziel.
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Erfindungsgemäß wird ein
Verfahren zur Herstellung von arylierten Poly-α-olefinen bereitgestellt, bei dem
- (a) ein oder mehrere α-Olefine in Gegenwart eines
Säurekatalysators
oligomerisiert werden, um vorwiegend Olefindimer und höhere Oligomere
zu bilden, und wenn die Reaktion beendet ist,
- (b) die Olefinoligomere in Gegenwart des gleichen wie in Schritt
(a) verwendeten Katalysators mit einer aromatischen Verbindung aryliert
werden, um aryliertes Poly-α-olefin zu
bilden, wobei der Säurekatalysator promotiertes
AlCl3 ist.
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In
weiteren bevorzugten Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Verfahren
weisen die α-Olefine 6
bis 20 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 8 bis 16 Kohlenstoffatome,
insbesondere 10 bis 14 Kohlenstoffatome und noch bevorzugter 10
bis 12 Kohlenstoffatome auf.
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In
einigen bevorzugten Ausführungsformen
weisen die Olefindimere 16 bis 30 Kohlenstoffatome auf.
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Vorzugsweise
ist die aromatische Verbindung Benzol, Naphthalin, Furan, Thiophen,
Anthracen, Phenanthren, Pyrol, Indol, Benzothiophen, Dibenzothiophen,
Benzofuran, Dibenzofuran, Phenoxathiin, Thianthren, Biphenyl oder
Pyren, wobei jede dieser Verbindungen gegebenenfalls substituiert
sein kann.
-
In
weiteren bevorzugten Ausführungsformen
ist die aromatische Verbindung Toluol, o-, m- oder p-Xylol, Hydroxybenzol,
Alkoxybenzol sowie Methoxy- oder Ethoxybenzol, Thioanisol, Diphenylether,
Diphenylmethan, Bisphenol-A, Bisphenolsulfid, Diphenylsulfid, Naphthalin,
Methylnaphthalin, Methoxynaphthalin, Ethoxynaphthalin, Methylnaphthalsulfid,
Ethylnaphthylsulfid oder eine Mischung davon.
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In
bevorzugteren Ausführungsformen
ist die aromatische Verbindung ein gegebenenfalls substituiertes
Benzol oder ein gegebenenfalls substituiertes Naphthalin.
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1A und 1B sind
Gaschromatogramme der Produkte der Ar-PAO-Synthese durch die erfindungsgemäßen Verfahren
und durch konventionelle Dialkylbenzol-Synthese.
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2 ist
eine Auftragung des Viskositätsindex
gegen die Viskosität
für Ar-PAOs,
die in Tabellen 9 und 10 aufgeführt
sind.
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3 ist
eine Differentialscanningkalorimetrieauftragung, die zeigt, dass
alkyliertes Napththalin auf Basis von α-Olefindimeren bessere oxidative
Stabilität
aufweist als das hochviskose Alkylnaphthalin, das aus einfachen α-Olefindimeren
und Naphthalin erzeugt wird.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Verfahren zur Herstellung von
arylierten Poly-α-olefinen (Ar-PAO).
Die erfindungsgemäßen arylierten
Poly-α-olefine
besitzen hervorragende viskosimetrische, hydrolytische, thermische
und oxidative Stabilitäten.
Sie weisen auch hervorragende Additivlösungsvermögen auf und können in
hoher Qualität
und mit hoher Ausbeute hergestellt werden.
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Die
Produkte der erfindungsgemäßen Verfahren
sind als Ersatz für
polare Ester-Basismaterialadditive in industriellen oder Motoröl-Formulierungen
brauchbar. Die erfindungsgemäß hergestellten
arylierten Poly-α-olefine
können
auch als Brennstoffadditive verwendet werden, um die Brennstoffeigenschaften
zu verbessern.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird nachstehend in Schema I wiedergegeben:
wobei
R und R' gegebenenfalls
substituierte Alkylgruppen sind und Ar eine gegebenenfalls substituierte
Arylverbindung ist.
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Erfindungsgemäß wird ein
Poly-α-olefin
in Gegenwart eines promotierten Katalysators oligomerisiert, um
vorwiegend Olefindimer und höhere
Oligomere (1) zu ergeben. Wenn die Reaktion beendet ist, wird eine aromatische
Zusammensetzung, die eine oder mehrere aromatische Verbindungen
enthält,
in Gegenwart des gleichen Katalysators mit den Oligomeren umgesetzt,
um aromatische α-Olefine
(2) und (3) in hoher Ausbeute zu ergeben.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
weist das α-Olefin
6 bis 20 Kohlenstoffatome auf. In bevorzugteren Ausführungsformen
weist das α-Olefin
8 bis 16 Kohlenstoffatome auf. In besonders bevorzugten Ausführungsformen
weist das α-Olefin
8 bis 14 Kohlenstoffatome auf.
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Erfindungsgemäß werden
ein oder mehrere α-Olefine
oligomerisiert, um vorwiegend Olefindimer mit einigem Trimer oder
höheren
Oligomeren zu bilden. In bevorzugten Ausführungsformen weist das Olefindimer 20
bis 36 Kohlenstoffatome, insbesondere 20 bis 28 Kohlenstoffatome
auf.
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Viele
verschiedene aromatische Verbindungen sind zur Verwendung in den
erfindungsgemäßen Verfahren
geeignet. Geeignete aromatische Verbindungen schließen substituiertes
oder unsubstituiertes Benzol, substituiertes oder unsubstituiertes
Naphthalin, substituiertes oder unsubstituiertes Furan, substituiertes
oder unsubstituiertes Thiophen, substituiertes oder unsubstituiertes
Anthracen, substituiertes oder unsubstituiertes Phenanthren, substituiertes
oder unsubstituiertes Pyrol, substituiertes oder unsubstituiertes
Indol, substituiertes oder unsubstituiertes Benzothiophen, substituiertes
oder unsubstituiertes Dibenzothiophen, substituiertes oder unsubstituiertes
Benzofuran, substituiertes oder unsubstituiertes Dibenzofuran, substituiertes
oder unsubstituiertes Phenoxanthiin, substitu iertes oder unsubstituiertes
Thianthren, substituiertes oder unsubstituiertes Biphenyl, substituiertes
oder unsubstituiertes Pyren, Bisphenol-A, Bisphenolsulfid, Anisol,
Thioanisol, Diphenyloxid, Diphenylsulfid, Diphenylmethan und deren
substituierten Analoga ein, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
In bevorzugteren Ausführungsformen
ist die aromatische Verbindung ein gegebenenfalls substituiertes
Benzol oder gegebenenfalls substituiertes Naphthalin.
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In
weiteren bevorzugten Ausführungsformen
ist die aromatische Verbindung Toluol, o-, m- oder p-Xylol, Hydroxybenzol,
Alkoxybenzol wie Methoxy- oder Ethoxybenzol, Thioanisol, Diphenylether,
Diphenylmethan, Diphenylsulfid, Naphthalin, Methylnaphthalin, Methoxyhaphthalin,
Ethoxynaphthalin, Methylnaphthalsulfid, Ethylnaphthylsulfid, Bisphenol-A,
Bisphenolsulfid oder eine Mischung davon.
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Die
aromatische Verbindung kann substituiert sein. Geeignete Substituentengruppen
schließen
Alkyl, Hydroxy, Alkoxy sowie Methoxy oder Ethoxy, Aroxy wie Phenoxy,
Alkylthio wie Methanthio, Arylthio wie Phenylthio, und Aralkyl wie
Benzyl ein. In einigen bevorzugten Ausführungsformen ist die aromatische
Verbindung somit ein mono-substituiertes Benzol, beispielsweise
Toluol, oder ein disubstituiertes Benzol, beispielsweise para-,
meta- oder ortho-Xylol.
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Der
Begriff „Alkyl" schließt hier
geradkettige, verzweigte und cyclische Kohlenwasserstoffgruppen
ein. Beispiele von Alkylgruppen schließen Methyl-, Ethyl-, Propyl-,
Isopropyl-, Decanyl-, Dodecyl- und Tetradecanylgruppen ein.
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Der
Begriff "aryliert" bezieht sich hier
auf die Reaktion von Olefindimer und Oligomeren mit der aromatischen
Verbindung, um die hier beschriebenen Produkte zu bilden. Der Be griff „α-Olefin" bezeichnet hier
ein Olefin, das eine Ungesättigtheit
(d. h. eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung) in der 1-Position
enthält.
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Geeignete
Promotoren zur Verwendung mit den Katalysatoren in der vorliegenden
Erfindung schließen
solche ein, die in der Technik bekannt sind, beispielsweise Wasser,
Alkohole oder Ester oder Säuren.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Verfahren
beträgt
das Verhältnis
von aromatischer Verbindung zu α-Olefin-Oligomeren
0,5:1 bis 20:1. In bevorzugteren Ausführungsformen beträgt das Verhältnis von
aromatischer Verbindung zu α-Olefin-Oligomeren
0,1:1 bis 8:1.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
liefern arylierte Poly-α-olefine
in höherer
Ausbeute als die konventionelle Alkylbenzolfluidsynthese, bei der
2 mol α-Olefin
und 1 mol einer aromatischen Verbindung zusammen mit einem Katalysator
gemischt werden. Des Weiteren unterscheidet sich die Produktzusammensetzung
der erfindungsgemäßen Verfahren
von den Produkten des konventionellen Verfahrens.
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Die
folgenden Beispiele sind veranschaulichend, aber sollen nicht als
Einschränkung
der vorliegenden Erfindung angesehen werden.
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In
den folgenden (Referenz-)Beispielen wurde die Herstellung von Ar-PAO
in einem 600 cm3 Monel-Autoklav durchgeführt. Zu
Beginn der Reaktion wurden die geeignete Menge an 1-Olefin und Katalysatorpromotor
in den Autoklaven gegeben und auf Reaktionstemperatur erwärmt, etwa
20 bis 100°C.
Wenn sich die Temperatur stabilisierte, wurde BF3-Gas
durch ein Tauchrohr in die Reaktionsmischung eingespeist und der BF3-Druck wurde bei etwa 35 × 103 bis 689 × 103 Pa
(etwa 5 bis 100 psi) gehalten. Die Reaktionsmischung wurde 1 bis
16 Stunden gerührt,
bis das meiste 1-Olefin umgesetzt wurde. Zu dieser Zeit wurden Benzol,
Toluol oder andere aromatische Verbindungen durch eine Isco-Pumpe in den Autoklaven
gespült.
Die Mischung wurde dann über
Nacht gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde danach mit verdünnter Basenlösung gequencht, mit
Wasser gewaschen und über
Natriumsulfat getrocknet. Das Schmierprodukt wurde durch Destillation
bei 150°C
und etwa 0,067 Pa (~ 50 Millitorr) Vakuum isoliert.
-
Beispiele 1 und 2: Vergleich von Ar-PAO-Synthese
mit konventioneller Alkylbenzol-Synthese (Referenz).
-
Beispiel
1: Ar-PAO wurde aus 1-Dodecen mit Toluol nach dem oben beschriebenen
Verfahren hergestellt. Die Produktausbeuten, Produktverteilung und
Produkteigenschaften sind in 1A zusammengefasst. Die
Ausbeute an Schmierstoff betrug in diesem Versuch 80
-
Beispiel
2 (Vergleichsbeispiel): Das Produkt in diesem Beispiel wurde durch
konventionelle Alkylbenzol-Fluidsynthese hergestellt. Ein 600 cm3 Monel-Autoklav wurde mit Wasser, gefolgt
von Propanollösungsmittel
gereinigt und 1 Stunde in einem Ofen bei 90°C getrocknet. Der Autoklav wurde
mit 200 g 1-Dodecen (1,2 mol, von Aldrich Chem. Co., Milwaukee,
Wis.) 60 g Toluol (0,60 mol) und Promotoren beschickt. Der Autoklav wurde
mit N2 gespült, um jegliche restliche Luft
zu entfernen. Die Reaktionsmischung wurde unter langsamer Rührung auf
50°C erwärmt. Der
Autoklav wurde dann mit BF3-Gas (eingebracht
durch ein Tauchrohr) auf etwa 172 × 103 Pa
(~ 25 psi) unter Druck gesetzt. Nach 18 Stunden Rühren wurde
der Autoklav auf Raumtemperatur gekühlt, belüftet und mit Stickstoff für 1 Stunde
gekühlt,
um das meiste gelöste
BF3-Gas zu entfernen. Die Reakti onsmischung
wurde dann unter konstantem Rühren
in einen Kolben übertragen,
der 300 cm3 einer 5 gew.-%igen NaOH-Lösung enthielt.
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Die
organische Phase wurde dann getrennt und durch wasserfreies Natriumsulfat
getrocknet. Die getrocknete organische Phase wurde dann an einem
Rotationsverdampfer destilliert, um das niedrigsiedende Toluol zu
entfernen. Die verbleibende Flüssigkeit
wurde weiter an einer Hochvakuum-Kurzweg-Destillationsapparatur bei etwa 100°C und < 1,3 × 10–1 Pa
(< 1 Millitorr)
destilliert, um C12-Toluol von (C12)2-Toluol zu trennen.
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Die
Produktausbeuten, -verteilung und -eigenschaften wurden in 1B zusammengefasst.
Die Schmierstoffausbeute bei diesem Versuch betrug nur 26 %. Das
Hauptprodukt war Dodecyltoluol, das zur Verwendung als Schmierstoff-Basismaterial
zu leicht und flüchtig
ist. Beispiele 1 und 2 zeigen, dass das neue hier beschriebene Ar-PAO-Verfahren
eine Schmierstoffausbeute erzeugt, die viel höher als die des herkömmlichen Alkylbenzolverfahrens
ist.
-
Beispiel 3: Vergleich der Eigenschaften
von Ar-PAO (Referenz)
-
Ar-PAO
wurde gemäß des Verfahrens
von Beispiel 1 mit 86 % Ausbeute hergestellt. Die Eigenschaften des
Produkts sind zusammen mit Eigenschaften eines Ester- und PAO-Fluids
in Tabelle 1 zusammengefasst. Tabelle 1 Vergleich von Eigenschaften von Ar-PAO
mit Ester und PAO
Beispiel | 3 | | |
Basismaterialtyp | Toluol-PAO | Dibasischer
Ester (a) | PAO
(a) |
V
100°C, in
10–6 m2/s (cS) | 5,97 | 5,2 | 5,6 |
Viskositätsindex
(VI) | 105 | 132 | 135 |
Stockpunt, °C | < –40 | –59 | –62 |
Oxidationsstabilität: | | | |
B10 bei
160°C (320°F)/40 h:
(b) |
%
Viskositätszunahme | 69 | 102 | 64 |
TAN
(b) | 13 | 31 | 17 |
Schlamm | Nichts | Mäßig | Leicht |
- (a) Der dibasische Ester ist von Mobil
Chemical Co. als DB51 erhältlich.
Die PAO-Flüssigkeit
war von Mobil Chemical Co. als SHF61 erhältlich.
- (b) Der B10-Oxidationstest wurde durchgeführt, indem Luft in Gegenwart
von Metallkatalysatoren bei 160°C (320°F) für 40 Stunden
durch das Öl
gespült
wurde und die Viskositätszunahme,
die Gesamtsäurezahl (TAN)-Veränderung
und das Ablagerungsniveau des Öls
gemessen wird.
-
Aus
Tabelle 1 kann erkannt werden, dass im Vergleich zu einem dibasischen
Ester das Ar-PAO eine bessere Oxidationsstabilität im B10-Test und bessere hydrolytische
Stabilität
aufweist, wie durch die geringere TAN-Zunahme gezeigt wird. Ohne
sich auf irgendeine Theorie festlegen zu wollen, wird angenom men,
dass Ar-PAO verbesserte hydrolytische Stabilität aufweist, weil es keine hydrolysierbare
funktionelle Gruppe enthält.
-
Beispiele 4 bis 6: Eigenschaften von Ar-PAO
abgeleitet von 1-Decen, 1-Tetradecen und 1-Hexadecen (Referenz).
-
In
diesen Beispielen wurden 1-Decen, 1-Tetradecen und 1-Hexadecen als
Startolefine in dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren verwendet.
Die resultierenden Ar-PAO-Ausbeuten und Produkteigenschaften sind
in Tabelle 2 zusammengefasst. Tabelle 2 Ar-PAO hergestellt aus Toluol und α-Olefine
von C
10 bis C
16 Beispiel | 4 | 1 | 5 | 6 |
α-Olefine | 1-Decen | 1-Dodecen | 1-Tetradecen | 1-Hexadecen |
Schmierstoffausbeute,
Gew.-% | 87,2 | 87,4 | - | 92,2 |
Schmierstoffeigenschaften: | | | | |
V
100°C, in
10–6 m2/s (cS) | 4,99 | 5,69 | 6,51 | 7,45 |
V
40°C, in
10–6 m2/s (cS) | 29,71 | 34,55 | 37,57 | 43,38 |
VI | 89 | 104 | 127 | 125 |
Stockpunkt, °C | < –55 | –55 | –30 | –21 |
-
Aus
Tabelle 2 kann erkannt werden, dass die Ausbeuten von Ar-PAO für alle Versuche
hoch bleiben (87 bis 92 %). Des Weiteren liegen die Schmierstoffviskositäten von
Ar-PAO im Be reich von 5 × 10–6 bis
7,5 × 10–6 m2/s (5 bis 7,5 cS) und der Schmierstoff-VI
steigt von 89 auf 125. Der Stockpunkt steigt ebenfalls von < –55°C auf –21°C.
-
Beispiele 7 bis 10: Eigenschaften von
Ar-PAO abgeleitet von Benzol, Xylolen oder Naphthalin (Referenz).
-
Andere
Typen von aromatischen Verbindungen (Benzol, Xylole oder Napthalin)
wurden verwendet, um Ar-PAO herzustellen. Die Produktausbeuten und
Produkteigenschaften wurden in Tabelle 3 zusammengefasst. Tabelle 3 Synthese und Eigenschaften von Ar-PAO
aus Benzol, Xylol oder Naphthalin mit 1-Dodecen
Beispiel | 7 | 8 | 9 | 10 |
Olefine | C12 | C12 | C12 | C12 |
Aromatischer
Verbindungstyp | Benzol | m-Xylol | o,m,p-Xylol | Naphthalin |
Molverhältnis Olefin/Toluol | 1,1/1 | 1/1 | 1/1,1 | 2/1 |
Ausbeute
Schmierstoff, Gew.-% | 67 | ~70 | ~60 | 94,3 |
Schmierstoffeigenschaften: |
V
100°C, in
10–6 m2/s (CS) | 4,99 | 5,97 | 6,70 | 5,69 |
V
40°C, in
10–6 m2/s (cS) | 29,71 | 36,96 | 46,67 | 34,55 |
VI | 89 | 105 | 95 | 104 |
Stockpunkt, °C | | < –40 | - | –55 |
-
Aus
Tabelle 3 kann erkannt werden, dass Naphtalin eine hervorragende
Aktivität
aufweist und mehr als 90 % Schmierstoffausbeute erzeugt. Am Ende
der Reaktion blieb nur sehr wenig Naphthalin in der Mischung zurück. Das
Produkt weist auch einen hervorragenden VI und Stockpunkt auf sowie
eine Brom-Nummer
von < 1. Getrennte
Experimente zeigten, dass dieses Produkt eine hervorragende Oxidationsstabilität aufweist.
-
Die
Produkteigenschaften von Xylol-PAO sind ähnlich zu Toluol-PAO mit hervorragendem
VI und Stockpunkt. Es wird angenommen, dass die Verwendung von Xylol
im Vergleich zu Toluol vorteilhaft ist, weil es einen höheren Siedepunkt
und niedrigeren Dampfdruck hat. Im Allgemeinen weisen m-Xylol oder
Xylol-Mischungen eine niedrigere Reaktivität als Toluol auf und erzeugen
leicht geringere Schmierstoffausbeuten (60 bis 70 %). Es wurde festgestellt,
dass o-Xylol mit 50 % Umwandlung gegenüber 12,8 % Umwandlung für m-Xylol
und 7,8 % für
p-Xylol am reaktivsten war.
-
Beispiele 11 bis 14: Eigenschaften von
Ar-PAO abgeleitet unter Verwendung von AlCl3-Katalysator.
-
Ar-PAOs
wurden durch ähnliche
Verfahren wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, dass
der in der Reaktion verwendete Katalysator AlCl
3 war
und die verwendeten aromatischen Verbindungen Toluol und Naphthalin
waren. Die Reaktionsausbeuten und Schmierstoffprodukteigenschaften
wurden in Tabelle 4 zusammengefasst. Tabelle 4 Synthese von Ar-PAO durch AlCl
3-Katalysator
Beispiel | 11 | 12 | 13 | 14 |
| Toluol-C10PAO | Naphthalin-C10PAO | Toluol-C12PAO | Naphthalin-C12PAO |
Temp., °C | 120,00 | 80,00 | 45,00 | 45,00 |
Ar/C10-Verhältnis | 1,2/1 | 0,25/1 | 1,2/1 | 0,21/1 |
Umwandlung, Gew.-% | 99,07 | 98,78 | 98,87 | 100,00 |
Schmierstoffausbeute,
Gew.-% | 90,39 | 85,81 | 95,56 | 99,16 |
Schmierstoffprodukteigenschaften: |
V
100°C, in
10–6 m2/s (cS) | 10,36 | 17,24 | 29,77 | 40,11 |
VI | 117,00 | 126,00 | 146,00 | 142,00 |
Stockpunkt, °C | –52,00 | –48,00 | –40 | –37,00 |
Brom-Nummer | 1,50 | 1,70 | 0,8 | 0,30 |
-
Aus
Tabelle 4 kann erkannt werden, dass AlCl3 als
Katalysator verwendet werden kann, um Ar-PAO mit hoher Viskosität und hoher
Qualität
zur Verwendung in synthetischer Schmierstoffformulierung herzustellen.
-
Beispiele 15 bis 19: Herstellung von Ar-PAO
unter Verwendung von gemischten α-Olefinen
(Referenz).
-
In
diesen Beispielen wurden das Dimer und einige Trimere von gemischtem
1-Octen, 1-Decen und 1-Dodecen gemäß dem Verfahren von Beispiel
1 mit verschiedenen Aromaten umgesetzt, um Ar-PRO mit hervorragenden
Ausbeuten und Eigenschaften zu ergeben. Die Ergebnisse sind in Tabelle
5 zusammengefasst. Tabelle 5 Ar-PAO aus Dimeren von gemischten 1-C
8-, -C
10- und -C
12-Olefinen
mit Aromaten
Beispiel | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 |
Aromaten | Benzol | Toluol | Toluol | Xylol | Naphthalin |
Molverhältnis Aromat/Olefin | 8/1 | 8/1 | 8/1 | 4/1 | 4/1 |
Katalysator | AlCl3 | AlCl3 | AlCl3 | AlCl3 | AlCl3 |
Katalysator, Gew.-% | 0,88 | 0,79 | 0,79 | 1,1 | 1 |
Reaktionstemperatur | 40 | 40 | 40 | 40 | 40 |
Reaktionszeit, h | 24 | 24 | 24 | 24 | 24 |
Schmierstoffausbeute, Gew.-% | 75 | 91 | 85 | 80 | 100 |
Schmierstoffeigenschaften: |
V
100°C, in 10–6 m2/s (cS) | 4,87 | 5,08 | 4,90 | 5,53 | 8,35 |
V
40°C, in
10–6 m2/s (cS) | 26,94 | 30,11 | 28,69 | 35,42 | 74,46 |
VI | 102 | 94 | 90 | 89 | 75 |
Brom-Nummer | 1.5 | | | | |
Stockpunkt, °C | < –38 | < –42 | < –40 | < –43 | < –42 |
DSC
IP-Zeit (min) bei 5 × 105 Pa (500 psi), 165°C | 48
min | 51
min | 46 | 41 | |