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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zerlegen eines Gasgemischs
durch Druckwechseladsorption, bei dem für den oder jeden Adsorber ein Druckwechselzyklus
eingesetzt wird, der eine Folge von Schritte umfasst, die Phasen
der Adsorption, der Entspannung/Regeneration und des Wiederanstiegs des
Drucks definieren.
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Die
nachstehend angegebenen Drücke
sind absolute Drücke.
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Die
Erfindung kann bei sogenannten PSA-(Pressure Swing Adsorption) Zyklen
angewendet werden, bei denen die Adsorption bei einem Druck erfolgt,
der deutlich höher
als der atmosphärische
Druck ist, typisch in der Größenordnung
von 3 bis 50 bar, während
der Minimaldruck des Zyklus im Wesentlichen gleich dem atmosphärischen
Druck oder aber einem Druck von einigen bar ist.
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Unter
dem Ausdruck „Druckwechseladsorption" oder auch PSA (Pressure
Swing Adsorption) versteht man hier die verschiedenen Zyklen, die
vorgeschlagen worden sind, um beispielsweise Wasserstoff aus einem
beim Dampfreformieren entstandenen Synthesegas durch selektive Adsorption,
die im Wesentlichen isotherm ist, zu erzeugen, wobei der Druck jedes
Adsorbers zwischen einem hohen Druck und einem niedrigen Druck schwankt.
Diese Verfahren umfassen verschiedene Kombinationen von Schritten
der Adsorption, der Entspannung/Regeneration und der erneuten Druckbeaufschlagung
der Adsorber.
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Außerdem bezeichnen
im Folgenden die Ausdrücke „Einlass" und „Auslass" das Einlass- und Auslassende
eines Adsorbers in der Adsorptionsphase; der Ausdruck „Gleichstrom" bezeichnet die Strömungsrichtung
des Gases in dem Adsorber während dieser
Adsorptionsphase, und der Ausdruck „Gegenstrom" bezeichnet die entgegengesetzte
Strömungsrichtung.
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Die
sogenannten PSA-Anlagen, d.h. die Anlagen, die ermöglichen,
die oben erwähnten
PSA-Zyklen durchzuführen,
werden in zunehmendem Maße insbesondere
im Bereich der Behandlung von Gasen, die beim Dampfreformieren oder
beim katalytischen Reformieren einer Raffinerie entstehen, eingesetzt.
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In
der Ölraffinerie
werden die PSA-Einheiten sehr häufig
verwendet, um Gase, die reich an Wasserstoff und Kohlenwasserstoffen
wie CH4, C2H6 usw. sind, für die Produktion von hochreinem
Wasserstoff mit einem Gehalt von mehr als 99 % zu behandeln.
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Die
PSA-Anlagen ermöglichen
beispielsweise, beim Reformieren entstandenes Gas, das typisch 85
% H2, 10 % CH4 und
5 % Kohlenwasserstoffe mit einer Anzahl Kohlenstoffatome, die gleich
oder größer als
zwei ist, wie beispielsweise C2H6, ... usw., zu reinigen.
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Dieser
reine Wasserstoff wird bei anderen Prozessen der Raffinerie verwendet,
um die Qualität der
Produkte zu verbessern, nämlich
bei der Entschwefelung von Dieselfraktionen, der Hydrierung von
Kraftstoffen, dem Hydrotreating langkettiger Produkte usw.
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Das
aus der PSA-Einheit kommende Restgas ist noch sehr energiereich
und wird im Allgemeinen in das Brenngasverteilernetz der Erdölraffinerie eingeleitet,
wobei der Druck eines solchen Netzes typisch um die 6 bar ist.
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Um
das Restgas in dieses Gasverteilernetz der Raffinerie einleiten
zu können,
ist man gezwungen, die PSA-Einheit
gemäß einem
Zyklus arbeiten zu lassen, bei dem der niedrige Druck der Entspannungs-/Regenerationsphase
in der Nähe
des Drucks des Brenngasverteilernetzes der Raffinerie, d.h. auf ungefähr 6 bar,
ist.
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Nun
ist aber die Regeneration bei einem niedrigen Druck von 6 bar sehr
ungünstig,
was den Wirkungsgrad einer PSA-Einheit anbelangt, da die Wirkungsgradminderung
im Vergleich zu einer Einheit, deren Regenerationsdruck bei 1,5
bar wäre, etwa
15 bis 20 Punkte beträgt.
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Um
diesem Nachteil abzuhelfen beträgt
der niedrige Druck (der sogenannte Regenerationsdruck) der PSA-Einheit im Allgemeinen
etwa 1,5 bar, und das Restgas wird von diesem Druck auf den Druck
des Brenngasnetzes verdichtet. Der Nachteil dieser Lösung besteht
in der Investition und den zusätzlichen
Betriebskosten, welche die Installation dieses Verdichters zur Folge
hat.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, diesen verschiedenen Nachteilen
abzuhelfen, indem sie ein Verfahren schafft, das ermöglicht,
das Restgas am Auslass der PSA-Einheit auf optimale Weise zu nutzen,
ohne dass es erforderlich ist, einen zusätzlichen Verdichter zu verwenden.
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Zu
diesem Zweck hat die Erfindung ein Verfahren zum Zerlegen eines
Gasgemischs, insbesondere zur Herstellung von Wasserstoff, durch
Druckwechseladsorption zum Gegenstand, bei dem für den oder jeden Adsorber ein
Druckwechselzyklus eingesetzt wird, der eine Folge von Schritten
umfasst, welche Phasen der Adsorption, der Dekompression/Regeneration
und des Wiederanstiegs des Drucks definieren, dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem ersten Schritt der Dekompressions/Regenerationsphase,
währenddessen
der Druck des Adsorbers von einem ersten mittleren Druckbereich
umfasst wird, der zwischen dem hohen Druck und dem niedrigen Druck
des Zyklus liegt, aus dem Adsorber das restliche Gas über eine
Restgasverteilerleitung unter einem ersten Verteilerdruck entsorgt
wird, und dadurch, dass bei einem zweiten Schritt der Dekompressions/Regenerationsphase,
währenddessen
der Druck des Adsorbers von einem zweiten Druckbereich umfasst wird,
der zwischen dem niedrigen Druck des ersten Druckbereiches und dem
niedrigen Druck des Zyklus liegt, aus dem Adsorber das restliche
Gas über
eine zweite Restgas verteilerleitung unter einem zweiten Verteilerdruck
entsorgt wird, der geringer als der erste Verteilerdruck ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann außerdem
eines oder mehrere der folgenden Merkmale aufweisen:
- – Die
erste Restgasverteilerleitung ist an ein erstes Gasverteilernetz
auf einem Druck im Bereich zwischen ungefähr 2 und 9 bar angeschlossen, wobei
es sich typisch um ein Brenngasverteilernetz handelt, insbesondere
einer petrochemischen Anlage, falls das Restgas ein Brenngas ist.
- – Die
zweite Restgasverteilerleitung ist an ein zweites Gasverteilernetz
auf einem Druck, der im Wesentlichen gleich dem niedrigen Druck
des Zyklus ist, typisch im Bereich zwischen ungefähr 1 und
3 bar enthalten, angeschlossen, wobei die zweite Restgasverteilerleitung
beispielsweise an ein Brennermodul angeschlossen ist, das bei einem
Druck im Bereich zwischen 1 und 2 bar arbeitet, um die Brenner mit
Brennstoff zu versorgen, falls das Restgas ein Brenngas ist.
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Außerdem hat
die Erfindung eine Einheit zum Zerlegen eines Gasgemischs, insbesondere zum
Herstellen von Wasserstoff, durch Druckwechseladsorption zum Gegenstand,
die mindestens einen Adsorber und Mittel umfasst, um in dem Adsorber
einen Druckwechselzyklus durchzuführen, der eine Folge von Schritten
umfasst, welche Phasen der Adsorption, der Entspannung/Regeneration
und des Wiederanstiegs des Drucks definieren, bei der der Einlass
jedes Adsorbers jeweils über
ein Ventil einerseits mit einer ersten Restgas-Evakuierungsleitung, um das Restgas
bei einem ersten Schritt der Entspannungs-/Regenerationsphase zu
einer ersten Restgasverteilerleitung zu befördern, und andererseits bei
einem ersten Druck mit einer zweiten Restgas-Evakuierungsleitung
verbunden ist, um das Restgas bei einem zweiten Schritt der Entspannungs-/Regenerationsphase
zu einer zweiten Restgasverteilerleitung zu befördern, wobei ein zweiter Druck
typisch niedriger als der ersten Druck ist.
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Die
Erfindung hat außerdem
eine petrochemische Anlage, insbesondere zur Raffination, zum Gegenstand,
wobei die Anlage dadurch gekennzeichnet ist, dass sie eine Einheit
zum Zerlegen eines Gasgemischs, insbesondere zum Herstellen von Wasserstoff,
durch Druckwechseladsorption wie oben definiert, und eine Einheit
zum Produzieren des durch die Zerlegungseinheit zu behandelnden
Gasgemischs umfasst und mit einem Brennermodul ausgestattet ist,
das mit der zweiten Restgas-Evakuierungsleitung
verbunden ist.
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Eine
Einheit zum Produzieren des zu behandelnden Gasgemischs ist beispielsweise
eine Einheit zum Dampfreformieren, eine Einheit zum katalytischen
Reformieren oder eine Einheit zum partiellen Oxidieren.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung
hervor, die beispielhaft und nicht einschränkend mit Bezug auf die beigefügte Zeichnung
gegeben ist, worin
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1 eine
erfindungsgemäße PSA-Einheit schematisch
darstellt;
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1b ein
Teilschema einer Variante ist;
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2 ein
Diagramm ist, welches das mit Hilfe der Einheit von 1 durchgeführte Verfahren
der Erfindung veranschaulicht;
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3 eine
Variante des in 2 veranschaulichten Verfahrens
schematisch darstellt;
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4 ein
Schema eines Teils einer erfindungs gemäßen Erdölraffinationsanlage ist; und
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5 ein
Diagramm ist, das eine Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
veranschaulicht.
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Die
in 1 als Beispiel dargestellte Anlage ist eine Einheit,
die zum Herstellen von Wasserstoff, typisch unter einem verhältnismäßig hohen
Druck, typisch in der Größenordnung
von 15 bis 30 bar, bestimmt ist. Dieses Herstellen erfolgt durch
selektive Adsorption ausgehend von einem Beschickungsgasgemisch
mit Hilfe von vier Adsorbern, welche die Bezugszeichen I, II, III
und IV tragen. Das Beschickungsgas ist beispielsweise ein beim Dampf
reformieren entstandenes Synthesegas, das aus einer Dampfreforming-Einheit
kommt und mit konstantem Volumenstrom durch eine Zuführungsleitung 1 geschickt
wird, mit welcher der Einlass jedes Adsorbers I bis IV über ein
Regelventil 11, 21, 31 bzw. 41 verbunden
ist.
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Der
Auslass jedes Adsorbers I bis IV ist über ein Regelventil 12, 22, 32 bzw. 42 mit
einer Wasserstoffproduktionsleitung 2 verbunden.
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Außerdem ist
der Auslass jedes Adsorbers I bis IV einerseits über ein Regelventil 13, 23, 33 bzw. 43 mit
einer Leitung 3 zum Druckausgleich zwischen Adsorbern und
andererseits über
ein Regelventil 14, 24, 34 bzw. 44 mit
einer Elutionsleitung 4 verbunden.
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Unter „Druckausgleich
zwischen Adsorbern" wird
ein Gastransport zwischen Adsorbern, um die in diesen Adsorbern
herrschenden Drücke
auszugleichen, verstanden. Dieser Ausgleich kann entweder vollständig sein,
sodass am Ende des Ausgleichsvorgangs der Druck in den zwei Adsorbern,
die in Verbindung gebracht sind, gleich ist, oder aber teilweise, sodass
am Ende des Ausgleichsvorgangs der Druck in den zwei Adsorbern,
die in Verbindung gebracht sind, unterschiedlich ist.
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Die
Anlage umfasst außerdem
eine erste Leitung 5A und eine zweite Leitung 5B zum
Evakuieren von Restgas, mit denen der Einlass jedes Adsorbers I
bis IV über
ein Regelventil 15A, 25A, 35A bzw. 45A,
die erste Evakuierungsleitung 5A betreffend, und 15B, 25B, 35B bzw. 45B,
die zweite Evakuierungsleitung 5B betreffend, verbunden
ist.
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Die
erste Evakuierungsleitung 5A ist an eine erste Leitung 50A zur
Verteilung des Restgases, das die Adsorber I bis IV verlässt, angeschlossen,
um beispielsweise ein Brenngasnetz 51A auf ungefähr 6 bar
einer Raffinationsanlage zu speisen. Die zweite Evakuierungsleitung 5B ist
an eine zweite Restgasverteilerleitung 50B auf dem niedrigen
Druck des Zyklus angeschlossen, um beispielsweise ein Brenngasnetz 51B auf
dem niedrigen Druck Pm des PSA-Zyklus zu speisen.
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Zur
Stabilisierung des Volumenstroms des Restgases, das den niedrigen
Druck Pm des Zyklus aufweist, und zur Homogenisierung dieses Gases sind
Pufferbehälter 52A und 52B in
der Verteilerleitung 50A bzw. 50B angeordnet.
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Als
Variante (1b) ist jeder Adsorber über ein
Ventil 15 bis 45 mit einer einzigen Restgasleitung 50 verbunden.
Diese Letztere teilt sich in zwei Zweige 50A, 50B,
die mit Pufferbehältern 52A und 52B ausgestattet
sind und über
Absperr- und/oder Regulierventile 53A bzw. 53B zu
dem Netz 51A bzw. 51B führen.
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Schließlich umfasst
die Einheit eine zweite Leitung 6 zum Ausgleichen der Drücke zwischen
Adsorbern, mit welcher der Auslass jedes Adsorbers I bis IV über ein
Regelventil 16, 26, 36 bzw. 46 verbunden
ist. Diese dritte Leitung 6 ist eine Endverdichtungsleitung.
Zu diesem Zweck ist sie mittels einer Abzweigung 87 mit
der Produktionsleitung 2 verbunden.
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Die
Anlage umfasst außerdem
verschiedene nicht dargestellte Steuerungs- und Überwachungsmittel, in der Technik
wohlbekannt, die dafür
ausgelegt sind, den Druckwechseladsorptionszyklus (Pressure Swing
Adsorption oder PSA) auszuführen,
der in 2 veranschaulicht ist.
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In
dieser 2, in der die Zeiten t als Abszissenwerte und
die absoluten Drücke
P als Ordinatenwerte abgetragen sind, geben die Linien, die durch Pfeile
orientiert sind, die Bewegungen und Ziele der Gasströme an.
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Für jeden
Adsorber I bis IV ist ein Viertel eines vollen Zyklus, d.h. zwischen
t = 0 und t = T/4, dargestellt, und die Diagramme für die Adsorber
I bis IV sind nebeneinander dargestellt.
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Wenn
in dieser Figur die Pfeile parallel zur Ordinate sind, geben sie überdies
die Strömungsrichtung
in einem Adsorber an: Wenn ein Pfeil in die Richtung zunehmender
Ordinatenwerte (im Diagramm nach oben) zeigt, ist die Richtung des
Stroms in dem Adsorber einem Gleichstrom entsprechend. Wenn ein
Pfeil in die Richtung abnehmender Ordinatenwerte (im Diagramm nach
unten) zeigt, ist die Richtung des Stroms in dem Adsorber einem
Gegenstrom entsprechend.
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Außerdem sind
an den Pfeilen Ventilsymbole mit ihren Bezugszeichen dargestellt.
Diese Ventile entsprechen den Ventilen der Anlage von 1. Wenn
ein solches Symbol über
einem Pfeil gezeichnet ist, bedeutet dies, dass das angegebene Ventil
im Durchlasszustand ist und von dem Gas durchströmt wird.
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In
dem betrachteten Beispiel ist der hohe Druck PM des Zyklus in der
Größenordnung
von 27 bar und der niedrige Druck Pm des Zyklus ist um die 1,7 bar.
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Die
Dauer der Phase T/4 beträgt
beispielsweise 180 s.
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Es
ist zu beachten, dass der Klarheit der Zeichnung wegen in 2 die
Verhältnisse
der Drücke
nicht beachtet worden sind.
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Zur
Erläuterung
der in der Anlage gleichzeitig vorkommenden Gasströmungen wird
das erste Viertel des vollen Zyklus mit Bezug auf den Adsorber I, d.h.
zwischen einem Zeitpunkt t = 0 und einem Zeitpunkt t = T/4, wobei
T die Dauer eines vollen Zyklus ist, das zweite Viertel des Zyklus
mit Bezug auf den Adsorber II, das dritte Viertel mit Bezug auf
den Adsorber III und das letzte Viertel des Zyklus mit Bezug auf
den Adsorber IV beschrieben. Um einen vollen Zyklus für einen
einzigen Adsorber zu erhalten, brauchen nur die Zyklus-Viertel der
anderen Adsorber aneinandergereiht zu werden. Um beispielsweise
den vollen Zyklus des Adsorbers I zu erhalten, werden an die Schritte
des Zyklus zwischen 0 und T/4 die Schritte des Zyklus des Adsorbers
II zwischen T/4 und T/2, jene des Adsorbers III zwischen T/2 und
3T/4 und jene des Adsorbers IV zwischen 3T/4 und T gereiht. Auf
diese Weise wird ein Zyklus erhalten, der für alle Adsorber gleich ist,
jedoch zeitlich um T/4, T/2 bzw. 3T/4 verschoben ist.
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Außerdem wird
jedes einen Adsorber i (i = 1 bis 4) betreffende Zyklus-Viertel
in drei Perioden mit einer Dauer von Δt1i (zwischen
t = 0 und t = ti'), Δt2i (zwischen t = ti' und t = ti'') und Δt3i (zwischen t = ti'' und T/4) unterteilt, wobei die Summe
der drei Perioden gleich T/4 ist.
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Zyklusschritte während Δt1i:
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Adsorber I:
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Während der
Periode Δt1i befindet sich das Ventil 11 im
Durchlasszustand und der Adsorber I ist in einem ersten Gleichstrom-Adsorptionsschritt,
in dem das zu behandelnde Gasgemisch über die Leitung 1 dem
Einlass des Adsorbers I auf ungefähr dem Druck PM zugeführt wird
und den Adsorber I im Gleichstrom durchströmt. Außerdem ist das Ventil 12 im
Durchlasszustand, damit der produzierte Wasserstoff am Auslass des
Adsorbers I abgezogen und in die Produktionsleitung 2 geschickt
wird.
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Adsorber II und IV:
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Während Δt12 und Δt14, von gleicher Dauer, erfährt der
Adsorber II einen Schritt des ersten Gleichstrom-Entspannens durch
Druckausgleich mit dem Adsorber IV in der Phase des ersten Zwischenverdichtens
bei Gegenstrom. Dazu ist das Ventil 23 im Durchlasszustand,
sodass der vom Adsorber II abgezogene Wasserstoff in die Leitung 3 und über das
Ventil 43 in den Adsorber IV strömt.
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Im
Verlaufe dieses Schrittes fällt
der Druck des Adsorbers II von PM auf einen Zwischenwert PE, den
sogenannten Ausgleichsdruck. Ebenso steigt der Druck des Adsorbers
IV von Pm auf den Zwischenwert PE.
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Adsorber III:
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Während Δt13 ist der Adsorber III in der Phase der
Entspannung/Regeneration und erfährt
einen ersten Gegenstrom-Entspannungsschritt von einem Druck PI bis zu einem Mitteldruck PR.
Dieser Druck PR entspricht beispielsweise
dem Druck, der in einem Brenngasnetz einer Raffinerieanlage, das
mit dem Restgas gespeist wird, herrscht.
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Im
Verlaufe dieses Schrittes, während
dessen der Druck des Adsorbers III in einem ersten Zwischendruckbereich
enthalten ist, der zwischen den Drücken PI und
PR liegt, ist das Ventil 35A im
Durchlasszustand, das Ventil 35B ist geschlossen und das vom
Einlass des Adsorbers III abgezogene Gas wird über die Leitung 5A zur
ersten Restgasverteilerleitung 50A, die mit dem Pufferbehälter 52A ausgestattet
ist, befördert.
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Der
Pufferbehälter 52A stellt
eine bessere Homogenisierung des Restgases sicher und ermöglicht,
einen im Wesentlichen konstanten Auslassvolumenstrom des Restgases
aufrechtzuerhalten.
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Es
wird festgehalten, dass die Dauern Δt12 und Δt14 der Ausgleichsschritte (Adsorber II und
IV) gleich sein müssen,
jedoch die Dauern Δt11 der Produktion und Δt13 des
Entspannungsschrittes, den der Adsorber III erfährt, als Variante verschieden
sein können.
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Zyklusschritte während Δt2i:
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Adsorber I und IV:
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Während der
Periode Δt21 = Δt24 befindet sich der Adsorber I in einem
zweiten Schritt der Gleichstrom-Adsorption, der sich von dem vorhergehenden während Δt11 nur dadurch unterscheidet, dass ein von
der Produktionsleitung 2 abgezweigter Wasserstoffvolumenstrom über das
Ventil 46 im geöffneten Zustand
als Gegenstrom in den Adsorber IV im Zwischenschritt der Gegenstrom-Zwischenverdichtung geschickt
wird.
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Adsorber II:
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Nach
dem ersten Entspannungsschritt Δt12 wird der Adsorber II während der Zeit Δt22 isoliert.
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Adsorber III:
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Während Δt23 erfährt
der Adsorber III ein Gegenstrom-Endentspannen
vom Druck PR auf den niedrigen Zyklusdruck
Pm. Das Ventil 35B ist im Durchlasszustand und das vom
Einlass des Adsorbers III abgezogene Gas wird über die Leitung 5B zur Verteilerleitung 50B befördert. Der
Pufferbehälter 52B stellt
die Homogenisierung des Restgases bezüglich Volumenstrom und Zusammensetzung
sicher.
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Während dieses
Schrittes, währenddessen sich
der Druck des Adsorbers III in einem zweiten Druckbereich befindet,
der zwischen dem niedrigen Druck des ersten Bereiches, d.h. dem
Druck PR, und dem niedrigen Druck Pm des
Zyklus liegt, ist das Ventil 35B im Durchlasszustand, das
Ventil 35A ist geschlossen und das vom Einlass des Adsorbers
III abgezogene Gas wird über
die Leitung 5B zur zweiten Verteilerleitung 50B befördert, in
welcher der Pufferbehälter 52B angeordnet
ist. Dieses Restgas, dessen Druck in dem zweiten Druckbereich enthalten
ist, kann benutzt werden, um ein Brenngasnetz zu speisen, das einen
Druck hat, der im Wesentlichen gleich dem niedrigen Druck Pm des
Zyklus ist, oder um direkt Brenner zu speisen, die bei Drücken im
Bereich zwischen 1 und 2 bar arbeiten und eine Einheit zum Dampfreformieren
(auch unter der Abkürzung
SMR bekannt), zum katalytischen Reformieren oder partiellen Oxidieren
(auch unter der Abkürzung
POX) bekannt, ausrüsten.
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Zyklusschritte während Δt3i:
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Adsorber I und IV:
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Während der
Periode Δt31 = Δt34 befindet sich der Adsorber I in einem
dritten Adsorptionsschritt, der dem vorhergehenden während Δt21 völlig
gleich ist, d.h. dass ein der Produktionsleitung 2 entnommener Wasserstoffvolumenstrom über das
Ventil 46 im Durchlasszustand als Gegenstrom in den Adsorber IV
im Schritt des Endverdichtens geschickt wird, bis der Druck PM in
etwa erreicht ist.
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Adsorber II und III:
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Während Δt32 = Δt33 erfährt
der Adsorber II einen Schritt eines zweiten Gleichstrom-Entspannens vom
Druck PE auf den Druck PI,
während
dessen das von seinem Auslass abgezogene Gas als Gegenstrom in den
Adsorber III in der Elutionsphase geschickt wird.
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Dazu
sind die Ventile 24 und 34 im Durchlasszustand,
sodass der vom Adsorber II abgezogene Wasserstoff über die
Leitung 4 in den Adsorber III in der Elutionsphase strömt.
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Das
Ventil 35B bleibt im Durchlasszustand, und das vom Einlass
des Adsorbers III abgezogene Gas wird bei im Wesentlichen konstantem
Druck über
die Leitung 5B zur Verteilerleitung 50B und zum Pufferbehälter 52B befördert.
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3 zeigt
eine Variante des in 2 dargestellten Verfahrens.
Diese Variante, die zwei Elutionsschritte umfasst, einen beim Druck
PR und den anderen beim Druck Pm, ermöglicht,
die Restgasmengen, die das Hochdrucknetz und das Niederdrucknetz speisen,
zu verteilen und gleichzeitig die Adsorptionsmittel einwandfrei
zu regenerieren.
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Diese
Variante unterscheidet sich von dem Zyklus von 2 durch
die Schritte, welche die Adsorber II und III erfahren.
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Während Δt22 erfährt
nämlich
der Adsorber II ein zweites Gleichstrom-Entspannen vom Druck PE auf einen Druck PJ > PI.
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Das
vom Auslass dieses Adsorbers abgezogene Gas stellt ein erstes Eluieren
des Adsorbers III bei dem weiter oben definierten Druck PR sicher.
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Dann
wird der Adsorber II während
eines anfänglichen Bruchteils Δt von Δt32 isoliert, und während des Rests von Δt32 erfährt
er ein drittes Gleichstrom-Entspannen von PJ auf
PI, wodurch ein zweites Eluieren des Adsorbers
III beim Druck Pm sichergestellt wird.
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In
entsprechender Weise erfährt
der Adsorber III während Δt13 einen Schritt des Gegenstrom-Entspannens
vom Druck PI bis zum Druck PR. Während dieses
Entspannungsschrittes ist das Ventil 35A im Durchlasszustand
und das vom Einlass des Adsorbers III abgezogene Gas wird über die
Leitung 5A zur Restgastverteilerleitung 50A befördert.
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Während Δt23 erfährt
der Adsorber III einen ersten Schritt des Eluierens beim Druck PR des Brenngasnetzes durch Gas, das vom Auslass
des Adsorbers II kommt. Das Ventil 35A bleibt im Durchlasszustand,
die Ventile 24 und 34 sind ebenfalls im Durchlasszustand
und das vom Einlass des Adsorbers III abgezogene Gas wird bei konstantem
Druck über
die Leitung 5A zur Verteilerleitung 50A befördert.
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Schließlich erfährt der
Adsorber III während Δt33 ein Gegenstrom-Endentspannen vom Druck
PR bis zum niedrigen Druck Pm des Zyklus,
danach einen zweiten Schritt des Eluierens beim niedrigen Druck
Pm des Zyklus durch Gas, das als Gleichstrom vom Adsorber II kommt.
Das Ventil 35B ist im Durchlasszustand und das vom Einlass
des Adsorbers III abgezogene Gas wird bei konstantem Druck über die Leitung 5B zur
Verteilerleitung 50B und zum Pufferbehälter 52 befördert.
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Der
in 3 veranschaulichte Zyklus weist den Vorteil auf,
dass während
der Elutionsschritte beim Druck PR bzw.
Pm das Restgas bei konstantem Druck zur Restgasverteilerleitung 50A bzw. 50B abgezogen
wird, die folglich als Quelle dienen können, um ein Gasnetz oder ein
Restgas verbrauchendes Modul mit einem im Voraus definierten konstanten Druck
zu speisen.
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Es
versteht sich folglich, dass durch die Bauweise der Adsorptionseinheit,
insbesondere durch die zwei Leitungen 5A und 5B zum
Evakuieren von Restgas in im Voraus definierten Druckbereichen und durch
die vorgeschlagenen Zyklen das Restgas optimal genutzt werden kann,
während
gleichzeitig ein hoher Wirkungsgrad der Adsorptionseinheit ohne
Inanspruchnahme eines zusätzlichen
Verdichters sichergestellt ist.
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4 zeigt
ein vereinfachtes Schema einer petrochemischen Anlage 100,
insbesondere zur Raffination.
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Diese
Anlage 100 umfasst eine PSA-Einheit 102, die beispielsweise
gemäß einem
der mit Bezug auf 2 und 3 beschriebenen
Zyklen arbeitet. Der Einlass dieser PSA-Einheit 102 ist
an einen Auslass einer Einheit 104 zum Produzieren eines
Gasgemischs, das mittels dieser PSA-Einheit 102 behandelt
werden muss, angeschlossen. Diese Einheit 104 ist beispielsweise
eine Dampfreforming-Einheit (engl. steam reformer oder SMR). Die
Einheit 104 ist im Allgemeinen mit einem Brennermodul 106 ausgestattet, wobei
die Brenner in dem zweiten Bereich der Drücke arbeiten, bei dem das Restgas
abgezogen wird. Zur Versorgung der Brenner ist die Verteilerleitung 50B mit
dem Brennermodul 106 verbunden. Die von der PSA-Einheit
abgezogene Restgasmenge ist im Allgemeinen ausreichend, um für den Energiebedarf eines
solchen Brennermoduls 106 aufzukommen.
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Als
Variante kann das Restgas auch genutzt werden, um den Energiebedarf
einer Einheit zur partiellen Oxidation, auch unter der Bezeichnung
POX bekannt, oder einer Einheit zum katalytischen Reformieren zu
decken.
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Die
Leitung 50A, die das Restgas mit höheren Drücken als die Leitung 50B liefert,
ist beispielsweise mit dem Brenngasnetz 108 der Raffinationsanlage
verbunden.
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Da
die PSA-Einheit 102 das Restgas mit gewünschten Drücken ohne zwischengeschalteten
Verdichter liefert, ist die Zuverlässigkeit der Anlage erhöht und die
Kosten, die mit einem solchen Verdichter verbunden sind, entfallen.
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Selbstverständlich findet
die Erfindung auch auf PSA-Einheiten
Anwendung, die eine Anzahl von Adsorbern umfassen, die von vier
verschieden ist, und/oder mehr als einen Druckausgleichsvorgang zwischen
Adsorbern, die entspannen, umfassen. Sie findet außerdem auf
PSA-Einheiten Anwendung,
die beispielsweise Pufferbehälter
benutzen, zum Beispiel für
den Druckausgleich zwischen zwei Adsorbern.
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So
veranschaulicht 5 einen Zyklus mit fünf Adsorbern
gemäß der Erfindung,
der den Vorteil aufweist, dass kontinuierlich Restgas zu jedem der Netze 51A und 51B geschickt
wird. Das Diagramm ist hier vereinfacht, denn es stellt die Ventile
nicht dar, und es wird mit Bezug auf ein und denselben Adsorber
beschrieben. Die Zyklen der anderen Adsorber sind völlig gleich,
jedoch um T/5, 2T/5, 3T/5 bzw. 4T/5 verschoben.
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Der
Zyklus umfasst folgende Phasen/Schritte:
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– Adsorptionsphase:
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- – von
t = 0 bis t1: Produktionsschritt
- – von
t1 bis T/5: Produktionsschritt, während dessen ein Teil des von
dem Adsorber kommenden Gases als Gegenstrom in einen anderen Adsorber
im der Schritt Gegenstrom-Endverdichtung geschickt wird.
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– Regenerationsphase:
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- – von
T/5 bis t2: erstes Gleichstrom-Entspannen durch Druckausgleich bis
zum Druck PE, wobei ein weiterer Adsorber
im Schritt des ersten Gegenstrom-Zwischen verdichtens ist.
- – von
t2 bis t3: Totzeit, während
der der Adsorber isoliert ist.
- – von
t3 bis 2T/5: Schritt des zweiten Gleichstrom-Entspannens, während dessen das vom Adsorber
kommende Gas einerseits in einen anderen Adsorber im zweiten Gegenstrom-Entspannungsschritt
und andererseits in einen anderen Adsorber im Spül-/Elutionsschritt geschickt
wird. Am Ende dieses Schrittes ist der Druck PI.
- – von
2T/5 bis t4: Schritt des ersten Gegenstrom-Entspannens.
- – von
t4 bis 3T/5: Schritt des zweiten Gegenstrom-Entspannens, während dessen der Adsorber gleichzeitig
als Gegenstrom Gas empfängt, das
von einem anderen Adsorber beim zweiten Gleichstrom-Entspannen kommt.
- – von
3T/5 bis t5: Schritt des Gegenstrom-Endentspannens. Am Ende dieses
Schrittes ist der niedrige Druck Pm des
Zyklus erreicht.
- – von
t5 bis 4T/5: Spül-/Elutionsschritt
bei niedrigem Druck Pm mit Hilfe von Gas, das von einem anderen
Adsorber beim zweiten Gleichstrom-Entspannen kommt.
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– Zwischenverdichtungsphase:
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- – von
4T/5 bis t6: Schritt des ersten Gegenstrom-Zwischenverdichtens durch
Druckausgleich mit einem anderen Adsorber beim ersten Gleichstrom-Entspannen.
- – von
t6 bis T: Schritt des Gegenstrom-Endverdichtens mit Hilfe des Produktionsgases.
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Folglich
wird deutlich, dass das Hinzufügen eines
fünften
Adsorbers ermöglicht,
während
der Gesamtheit einer Phasendauer (von 2T/5 bis 3T/5) Restgas in
das Netz 51A zu schicken, und ebenso während der Gesamtheit einer
Phasendauer (von 3T/5 bis 4T/5) Restgas in das Niederdrucknetz 51B zu
schicken. Diese beiden Netze 51A und 51B werden
folglich ohne Unterbrechung gespeist.
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Selbstverständlich haben
bei diesem Zyklus, wie bei den zuvor beschriebenen Zyklen, die gleichzeitig
vorkommenden Schritte, während
deren zwei Adsorber miteinander in Verbindung gebracht sind, gleiche
Dauern.
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Außerdem ermöglicht die
Tatsache, dass von t4 bis 3T/5 Gas als Gegenstrom in den Adsorber geschickt
wird, den Restgas-Volumenstrom im Netz 51A wie im Netz 51B besser
zu steuern.