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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur nichtinvasiven
Bildgebung bewegter Gewebe und Flüssigkeiten in dem Körper, und insbesondere
zur Ultraschall-Bildgebung von Blutströmung und bewegtem Gewebe durch
die Doppler-Verarbeitung der Reaktion auf ausgesendete Ultraschallwellen.
Die Erfindung bezieht sich auch auf ein diagnostisches Ultraschall-Bildgebungssystem zur
Ausführung
des genannten Verfahrens.
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Hintergrund der Erfindung
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Wenn
Ultraschallwellen in den Körper
ausgesendet werden und diesen durchqueren, bewirkt ihre Interaktion
mit dem Körper
die Entwicklung von Nichtlinearitäten in den Signalen. Diese
nichtlinearen Signalkomponenten, einschließlich Oberschwingungsfrequenzen
der Sendegrundfrequenz, können von
Gewebe- und Blutzellen auf die gleiche Weise reflektiert werden
wie Grundfrequenzsignale, und die Reflexionen können erkannt und verwendet
werden, um ein Ultraschallbild zu erzeugen.
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Wie
in der US-amerikanischen Patentanmeldung mit der Seriennummer 943.546
und dem Titel „Ultrasonic
Diagnostic Imaging of Response Frequency Differing From Transmit
Frequency" erläutert, gibt
es eine Anzahl von Eigenschaften der nichtlinearen Signalkomponenten,
die vorteilhaft in der Bildgebung genutzt werden können. Hierzu
gehören
der reduzierte Nebenkeulenpegel des nichtlinearen oder Oberschwingungs-Strahlenbündels und
die Tatsache, dass die nichtlinearen Signalkomponenten nicht ausgesendet
werden, sondern während
des Durchquerens des Körpers
entstehen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wurden weitere Aspekte dieser nichtlinearen oder Oberschwingungs-Echosignale
entdeckt, die in bestimmten klinischen Bildgebungsanwendungen zu äußerst wünschenswerten
Ergebnissen führen
können.
Insbesondere wurde entdeckt, dass Oberschwingungs-Echosignale trotz
der Tatsache, dass sie eigentlich Verzerrungen des gesendeten Signals
sind, einer Doppler-Verarbeitung unterzogen werden können und
Doppler-verschobene Signale ergeben, die die Frequenzverschiebung,
Geschwindigkeit, Doppler-Leistung und Varianz darstellen.
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Es
gibt jedoch zwei diese Entdeckung scheinbar behindernde physikalische
Gesetze, die die Oberschwingungssignale betreffen. Eines besagt,
dass die Amplitude oder Intensität
eines Oberschwingungssignals geringer ist als die des Grundfrequenzsignals,
so dass Oberschwingungssignale einen geringeren Störabstand
aufweisen als das Signal mit Grundfrequenz. Das andere besagt, dass
Ultraschallwellen beim Durchqueren des Körpers einer tiefenabhängigen Frequenzabschwächung unterzogen
werden. Da Signale mit Oberschwingungsfrequenz bei Vielfachen der
Sendegrundfrequenz liegen, unterliegen sie diesen Prinzipien und
neigen dazu, bei geringeren Amplituden aufzutreten und durch das
Durchqueren des Körpers
schneller abgeschwächt
zu werden als niedrigere Grundfrequenzen.
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Ein
Problem besteht darin, dass dies die Fähigkeit zum Messen von Blutströmungseigenschaften
bei größeren Tiefen
im Körper
durch die Doppler-Verwendung von Oberschwingungsfrequenzen zu begrenzen
scheint.
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In
dem Dokument EP-A-0851 241 werden ein Gerät und Verfahren zur räumlichen
Anzeige von Doppler-Signalen beschrieben, die aus Oberschwingungssignalen
einer Grundfrequenz erlangt wurden.
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Ein
Zweck der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Bildgebungsverfahren
und ein Bildgebungssystem vorzuschlagen, die geeignet sind, diese
Begrenzungen zu vermeiden. Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein derartiges Verfahren in Anspruch 1 beansprucht.
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In
dem Verfahren gemäß den Grundsätzen der
vorliegenden Erfindung werden Doppler-verarbeitete Oberschwingungssignale
vorteilhaft genutzt, um die Blutströmung in bestimmten Körperbereichen,
zum Beispiel den Koronararterien, und Gewebebewegung im Körper, zum
Beispiel die bewegten Wände
des schlagenden Herzens, zu messen und anzuzeigen. Die Blutströmung in
den linksventrikulären
Koronararterien ist gut für
die Oberschwingungsbildgebung geeignet, weil die Nähe dieser
Koronararterien zu der Oberfläche
des Körpers
den Empfang von akzeptablen diagnostischen Doppler-Oberschwingungssignalen
ermöglicht.
Die stärkeren Oberschwingungsreflexionen
vom Gewebe befinden sich auf einem anfänglichen Intensitätsniveau,
das ihre Detektierbarkeit selbst nach längerem Durchqueren des Körpers im
Vergleich zu den üblichen Doppler-Echos der Blutströmung verlängert. Die Doppler-Oberschwingungssignale
mit höherem Niveau
vom Gewebe erleichtern auch die Segmentierung des Herzwandgewebes
von der Kammerblutströmung
und ermöglichen
damit eine genauere Visualisierung der Herzwand. Die Entwicklung
der nichtlinearen Komponenten erst nach Durchqueren des Gewebes
reduziert Clutter von den Rippen, das bei der transthorakalen Herzbildgebung
problematisch ist. Clutter aufgrund von Änderungen der Schallgeschwindigkeit,
wenn Grundfrequenzwellen Fettgewebe durchqueren, wird durch die
Verwendung von Doppler-verarbeiteten Oberschwingungssignalen ebenfalls
erheblich reduziert. Ein diagnostisches Ultraschall-Bildgebungssystem
zum Ausführen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist in Anspruch 7 beansprucht.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Die
Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf schematische Zeichnungen
näher beschrieben.
Es zeigen:
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1 in
Form eines Blockschaltbildes ein diagnostisches Ultraschall-Bildgebungssystem,
das gemäß den Prinzipien
der vorliegenden Erfindung konstruiert wurde;
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2 die
Frequenzbänder
von Gewebe- und Blutströmungs-Doppler-Signalen;
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3 die
relativen Amplituden von Gewebe- und Blutströmungs-Doppler-Signalen; und
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4 die
multivariate Segmentierung von Doppler-Oberschwingungssignalen von Gewebe und Blutströmung.
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Beschreibung der Ausführungsformen
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Bezug
nehmend auf 1 ist ein gemäß den Prinzipien
der vorliegenden Erfindung konstruiertes diagnostisches Ultraschall-Bildgebungssystem
in Form eines Blockschaltbildes dargestellt. Eine Sonde oder ein
Schallkopf 10 enthält
ein Wandler-Array 12, das Ultraschallwellen in einem Frequenzbereich,
der eine Grundfrequenz ftr enthält, in den
Körper
aussendet und von Blutzellen und Gewebe in dem Körper zurückgeworfene Echos empfängt.
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Die
Sendefrequenz ftr und die Zeitsteuerung der
Ultraschallwellen-Aussendung unterliegen der Steuerung einer Sendefrequenz-Steuereinheit 14. Die
gesendeten Wellenformen und empfangenen Echosignale werden durch
einen Sende/Empfangsschalter 16 zum und vom Wandler-Array
geleitet. Der Sende/Empfangsschalter 16 leitet empfangene Echosignale
an einen Analog-Digital-Umsetzer (A/D-Umsetzer) 18 weiter,
der die empfangenen Echosignale in digitale Signalabtastwerte umsetzt, indem
er die empfangenen Signale mit einer Abtastfrequenz fs abtastet,
die für
die Bandbreite der empfangenen Signale geeignet ist. Die digitalen
Signale werden an einen Strahlformer 20 weitergeleitet,
um kohärente
digitale Echosignale zu formen. Der Betrieb der Sendefrequenz-Steuereinheit,
des Sende/Empfangsschalters, des A/D-Umsetzers und des Strahlformers
wird durch eine Strahlformer-Steuereinheit 22 koordiniert.
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Die
kohärenten
Echosignale werden mit Hilfe eines Addierer 32 an eine
Normalisierungsschaltung 34 weitergeleitet. Ebenfalls mit
dem Addierer 32 verbunden ist ein Linienpuffer 30.
Der Linienpuffer und der Addierer werden benutzt, um die Oberschwingungssignalkomponenten
der empfangenen Echosignale mit Hilfe des Impulsinvertierungsverfahrens
zu trennen, wie im Folgenden ausführlicher erläutert wird.
Die Normalisierungsschaltung nutzt einen digitalen Multiplizierer,
um die Verstärkung
der empfangenen Signale durch eine Folge von Koeffizienten zu variieren,
um eine dynamisch variierende Wandlerapertur zu kompensieren, wenn
Echos aus zunehmender Tiefe empfangen werden. Das Ausgangssignal
der Normalisierungsschaltung 34 wird an den Eingang eines
Quadratur-Bandpassfilters (QBP) 36 weitergeleitet. Der
Quadratur-Bandpassfilter liefert drei Funktionen: Bandbegrenzung
der HF-Echodaten, Erzeugen von In-Phase- und Quadratur-Paaren von Abtastliniendaten,
und digitales Demodulieren von Echosignalen zu Zwichen- oder Basisbandfrequenzen.
Der QBP umfasst zwei separate Filter, einen zum Erzeugen von In-Phase-Abtastwerten
(I) und den anderen zum Erzeugen von Quadratur-Abtastwerten (Q), wobei jeder Filter
durch eine Vielzahl von Multiplizierer-Akkumulatoren (MACs) gebildet
wird, die einen FIR- oder IIR-Filter implementieren. Die Eigenschaften
der Normalisierungsschaltung und des QBP werden durch Koeffizienten
bestimmt, die von einem Koeffizientenspeicher 38 bereitgestellt
werden.
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Die
Oberschwingungs-Echosignale werden einem B-Mode-Prozessor
40 und
einem Doppler-Prozessor
50 zugeführt. Im B-Mode-Prozessor
40 werden
die Oberschwingungs-Echosignale durch einen Quadratgesetz-Detektor
42 der
Form
detektiert. Die detektierten
Grauskala-Signale werden dann bei
44 einer Grauskala-Verarbeitung
wie einer logarithmischen Kompression oder anderen Justierungen
des Dynamikbereichs und des Rauschpegels unterzogen. Die Grauskala-Signale
werden durch eine Grauskala-Abbildungsschaltung
46 auf den
gewünschten
Anzeigebereich und das gewünschte
Bid format abgebildet.
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Gemäß den Prinzipien
der vorliegenden Erfindung werden die Oberschwingungs-Echosignale (nichtlinear)
einer Doppler-Verarbeitung unterzogen, um Doppler-Verschiebungseigenschaften
wie Frequenz (Geschwindigkeit), Doppler-Leistung (Intensität), Beschleunigung
oder Varianz zu erhalten. Der Doppler-Prozessor
50 wird
eine Gruppe von zwei oder mehr empfangenen Oberschwingungs-Echosignalen
von dem gleichen räumlichen
Ort verarbeiten und die Doppler-Phasen- oder Frequenzverschiebung
bestimmen. Der Doppler-Prozessor kann die Doppler-Verschiebung durch
eine Fast-Fourier-Transformation
(FFT) oder eine Autokorrelations-Schätzeinheit
54 schätzen. Die
Schätzeinheit
54 kann
auch einen Bewegtzielindikator umfassen, wie in der US-amerikanischen
Patentschrift 5.718.229 beschrieben. Vorzugsweise setzt die Doppler-Schätzeinheit
eine zweidimensionale Autokorrelation ein, die eine Autokorrelation
sowohl in der Zeit als auch im Raum durchführt, wie in der US-amerikanischen Patentschrift
5.386.830 beschrieben. Es hat sich gezeigt, dass die zweidimensionale
Autokorrelation präzise
und hochaufgelöste
Schätzwerte
für die Doppler-Verschiebung
ergibt. Die Doppler-Schätzeinheit
arbeitet mit einer Oberschwingungs-Referenzfrequenz im Bereich von
2 f
tr in der Doppler-Gleichung. Das bedeutet,
es wird eine Doppler-Gleichung in der Form
verwendet, wobei f
0 = 2 f
tr
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Die
Oberschwingungs-Echosignale werden über zwei Wege, einen Bus 9 oder
mittels eines Wandfilters 52, an die Doppler-Schätzeinheit 54 weitergeleitet.
Der Wandfilter entfernt niederfrequente Gewebesignalkomponenten
aus den breitbandigen Oberschwingungs-Echosignalen, wenn der Benutzer nur
Blutströmungs-Informationen
verarbeiten und anzeigen möchte.
Wenn der Benutzer bewegtes Gewebe oder sowohl bewegtes Gewebe als
auch Blutströmung
darstellen möchte,
wird der Wandfilter umgangen und die Doppler-Schätzung erfolgt unter Verwendung
der ungefilterter Oberschwingungssignale auf dem Bus 90.
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Die
Funktion des Wandfilters 52 wird durch die Durchlassbereiche
aus 2 dargestellt, die gemäß dem Geschwindigkeits-/Frequenzmaßstab der Doppler-Schätzeinheit 54 gezeichnet
sind. Der rechte Durchlassbereich 104 ist ein Hochfrequenz-Durchlassbereich über einer
Grenzfrequenz oder Geschwindigkeit (fc/vc) von 50 Hz bis 500 Hz, über der die Doppler-Frequenzen
im Allgemeinen den Blutströmungsgeschwindigkeiten
entsprechen. Bei der Oberschwingungs-Farbströmungs-Bildgebung wird der Wandfilter verwendet,
um Signale unterhalb dieses Blutströmungs-Signaldurchlassbereichs 104 zu eliminieren,
die bei der Farbströmungs-Bildgebung der
Blutströmung
als Clutter betrachtet würden.
Bei der Doppler-Oberschwingungs-Bildgebung von Gewebe wird der Wandfilter 52 umgangen,
um alle empfangenen Signale, diejenigen, die vom Gewebe stammen
ebenso wie diejenigen, die von Blutzellen stammen, einer Doppler-Verarbeitung
zu unterziehen. Die von dem Gewebe zurückgesendeten Echos würden im
Allgemeinen im niederfrequenten Durchlassbereich 102 unterhalb
der Grenzfrequenz von 50–500
Hz liegen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird nach der Doppler-Schätzeinheit 54 ein
Segmentierungsprozessor 56 eingesetzt, wenn nur Oberschwingungs-Gewebebewegungsinformationen
oder Oberschwingungs-Blutströmungsinformationen
segmentiert werden sollen. Der Segmentierungsprozessor funktioniert
nach dem Prinzip, dass Gewebebewegung im Allgemeinen bei niedrigeren
Frequenzen/Geschwindigkeiten stattfindet als die Blutströmung, wie
in 2 dargestellt, und dass die Intensität der vom
Gewebe zurückgesendeten Doppler-Signale 112, 114 im
Allgemeinen von größer ist
oder eine größere Amplitude
aufweist als die Doppler-Signale 116, 118, 120,
die von der Blutströmung
zurückgesendet
werden, wie in 3 dargestellt. Diese Prinzipien
werden genutzt, um das Verhalten des Segmentierungsprozessors 56 zu
formen, das wie in 4 dargestellt erscheinen kann.
Diese Zeichnung zeigt zwei Grenzlinien 132 und 134 im Doppler-Signalamplituden-
und Geschwindigkeits-/Frequenzbereich. Unterhalb der Grenzlinie 134 befinden
sich Signale mit niedriger Amplitude, die im Allgemeinen als Rauschen
betrachtet werden und nicht angezeigt werden. Über der oberen Grenze 132 befinden
sich Doppler-Signale mit hoher Amplitude und niedriger Frequenz,
die im Allgemeinen als Gewebesignale betrachtet werden. Zwischen
den beiden Grenzen befinden sich Doppler-Signale mit niedrigerem
Pegel und hoher Frequenz, die im Allgemeinen als Blutströmungs-Signale
betrachtet werden. Wenn zum Beispiel nur ein Bild der Gewebebewegung
angezeigt werden soll, werden nur Signale über der oberen Grenze 132 in
dem Bild verwendet. Wenn ein Farbströmungsbild der Blutströmung gewünscht wird,
werden nur Signale zwischen den Grenzen 132 und 134 verwendet.
Der Segmentierungsprozessor 56 trennt also Blutströmungs- und
Gewebesignale voneinander und vom Rauschen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Grenzen 132 und 134 keine festen, statischen Schwellenwerte,
sondern sie werden adaptiv durch andere datenabhängige Kriterien zusätzlich zu
Doppler-Frequenz und Signalamplitude bestimmt, zum Beispiel die
Anwesenheit oder Abwesenheit von Grauskala-Information an dem gleichen
oder dem be nachbarten Bildort (Pixel), der gerade verarbeitet wird.
Auf diese Weise wird „fuzzy
logic" verwendet, um
den Charakter der Signale zu bestimmen, die in der Nähe der Grenzen
liegen.
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Die
segmentierten Oberschwingungs-Blutströmungs- oder Gewebesignale oder
die volle Bandbreite von sowohl Gewebe- als auch Blutströmungs-Oberschwingungssignalen
werden durch eine Farbkarte 58, die bei Bedarf eine Bildrasterwandlung
in das gewünschte
Bildformat umfassen kann, auf eine Reihe von Farbwerten abgebildet.
Die Farbkarte der Doppler-Oberschwingungssignale kann dann durch
einen Videoprozessor 70 der Grauskalakarte überlagert
werden. Alternativ können die
Signale der Farbkarte Pixel für
Pixel mit den werden der Grauskalakarte gemischt werden. Ein Farbpixel
kann zum Beispiel durch die Helligkeit des entsprechenden Grauskalapixels
aufgehellt werden oder das Grauskalapixel kann in Übereinstimmung mit
der Schattierung des Farbpixels leicht eingefärbt werden, indem beide vermischt
werden.
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Die
Farbkarte des bewegten Gewebes oder der Blutströmung kann auch alleine angezeigt
werden, wenn dies gewünscht
wird. Eine weitere Alternative besteht darin, eine Sequenz von Grauskala-
oder Farbkarten oder beiden dreidimensional durch einen 3D-Prozessor 60 zu
verarbeiten. Mit Hilfe der in den US-amerikanischen Patentschriften
5.474.073 und 5.485.842 beschriebenen Verfahren kann eine 3D-Wiedergabe
der Oberschwingungs-Blutströmung alleine
durchgeführt
werden, oder es kann mit Hilfe der Verfahren aus den US-amerikanischen
Patentschriften 5.669.385 und 5.720.291 ein kombiniertes 3D-Bild
von sowohl Oberschwingungs-Farbe als auch Grauskala gebildet werden.
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Es
ist auch möglich,
eine Oberschwingungs-Farbkarte entweder einem Oberschwingungs- oder
einem Grundfrequenz-Grauskalenbild zu überlagern oder sie hiermit
zu mischen. Empfangene Echos in entweder dem Grundfrequenzband oder dem
Oberschwingungsfrequenzband können
dem Grauskala-Prozessor zur Verarbeitung und Anzeige mit den Oberschwingungs-Gewebe-
oder Farbströmungs-Informationen
vorgelegt werden. Eine Möglichkeit,
dies zu erreichen, besteht darin, Grauskala-Sendeimpulse mit Doppler-Sendeimpulsen zu
verschachteln, wobei die Grauskala-Echos in dem gewünschten
Frequenzband empfangen werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das
Grundfrequenzband und das Oberschwingungsfrequenzband durch Impulsinvertierung
oder parallele oder Zeitmultiplex-Filterung zu trennen und dann
die Grundfrequenzbandsignale an den Grauskala-Prozessor 40 zu
leiten und die Oberschwingungssignale an den Doppler-Prozessor 50.
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Eine
weitere Form der Verarbeitung und Anzeige ist eine Oberschwingungs-Farb-M-Mode-Anzeige.
Bei diesem Verfahren werden Gruppen von Doppler-Oberschwingungssignalen wiederholt von dem
gleichen räumlichen
Linienort erfasst, einer Doppler-Verarbeitung unterzogen und als
eine Funktion der Zeit angezeigt. Der Benutzer kann Änderungen
in der Bewegung von Blutströmung
oder Gewebe über
die Zeit an dem angezeigten Linienort erkennen. Dies kann auch in
drei Dimensionen erfolgen, indem Einzelbilder von Doppler-Oberschwingungsinformationen
an dem gleichen räumlichen
Ort erfasst und die Einzelbilder dreidimensional mit dem 3D-Prozessor 60 angezeigt
werden.
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Wie
oben erwähnt,
gibt es zwei bevorzugte Verfahren zum Trennen der Grundfrequenz-
und Oberschwingungssignale und Frequenzbänder. Eines ist das Impulsinvertierungsverfahren,
bei dem zwei Linien an dem gleichen räumlichen Ort erfasst und unterschieden
werden, wie in der US-amerikanischen Patentschrift 5.706.819 beschrieben.
Die beiden Linien werden von Sendesignalformen erfasst, die entgegengesetzte
Phasen haben. Die erste Linie wird in dem Linienpuffer 30 gespeichert
und dann auf einer räumlichen
Basis zu der zweiten Linie addiert, wenn die zweite Linie am Addierer 32 empfangen wird.
Da die beiden empfangenen Signale von Sendesignalen mit entgegengesetzter
Phase stammen, werden die Grundfrequenzkomponenten von entgegengesetzter
Phase sein und sich ausheben. Die Oberschwingungskomponenten höherer Ordnung, quadratische
Funktionen, werden nicht aufgehoben, sondern konstruktiv kombiniert.
Die Grundfrequenzsignale werden somit eliminiert und die Oberschwingungssignale
verstärkt,
so dass die Oberschwingungssignalkomponenten für die nachfolgende Oberschwingungssignalverarbeitung
verbleiben.
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Wenn
zwei Signallinien subtrahiert statt addiert werden, werden natürlich die
Grundfrequenzkomponenten verstärkt
und die Oberschwingungskomponenten aufgehoben, so dass die Grundfrequenzsignale
ohne Oberschwingungskomponenten zur nachfolgenden Verarbeitung übrig bleiben.
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Die
zweite Möglichkeit
zum Trennen des Grundfrequenzbandes und des Oberschwingungsfrequenzbandes
ist die digitale Filterung. Die bevorzugte Vorgehensweise für die Ausführungsform
aus 1 besteht darin, den Linienpuffer 30 zu
umgehen, so dass der gesamte empfangene Durchlassbereich der Signale
dem QBP 36 vorgelegt wird. Die Koeffizienten des QBP 36 werden
so gewählt,
dass der QBP als ein FIR- oder IIR-Filter funktioniert, der den Oberschwingungs-Durchlassbereich
definiert. Der QBP wird im Wesentlichen das Grundfrequenzband herausfiltern
und die Oberschwingungssignalkom ponenten zur nachfolgenden Verarbeitung
und Anzeige des Oberschwingungssignals übrig lassen.
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Die
durch den Videoprozessor erzeugten Signale werden auf der Bildanzeige 80 angezeigt.
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Es
hat sich gezeigt, dass sich die Doppler-Oberschwingungs-Bildgebung
gut für
eine Reihe von Diagnoseanwendungen eignet. Wenn ein Echokardiologe
versucht, das sich bewegende Endokard zu erkennen, würde der
Nachhall von den Rippen und Echorücksendungen von der Blutströmung innerhalb
der Herzkammer als Clutter zu sehen sein. Wird durch Doppler-Verarbeitung
und Segmentierung der Gewebesignale ein Bild nur anhand der Oberschwingungssignale
vom bewegten Gewebe gebildet, wird der Echokardiologe besser in
der Lage sein, die zarte Gewebeauskleidung des schlagenden Herzens
zu visualisieren. Dank der Tatsache, dass der Doppler-Prozessor
Oberschwingungssignale verarbeitet, werden außerdem Clutter oder Trübungen von
Rippenechos, die bei Grundfrequenz-Herzbildern häufig anzutreffen ist, im Wesentlichen
eliminiert. Rippenechos treten im Nahfeld auf und haben sehr geringe
nichtlineare oder Oberschwingungsartefakte. Dies ist weitgehend
auf die Tatsache zurückzuführen, dass
nichtlineare Signalkomponenten erst jenseits des Nahfelds aufzutreten
beginnen. Auf ähnliche
Weise wird Clutter, das auf unterschiedliche Geschwindigkeiten der
Schallfortpflanzung durch Fettgewebe unterhalb der Haut zurückzuführen ist,
durch die Doppler-Verarbeitung der Oberschwingungen weitgehend eliminiert.
Die Oberschwingungssignale des Gewebes liegen bei einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ausreichend über üblichen Rauschpegeln, selbst
wenn man die tiefenabhängige Abschwächung berücksichtigt,
so dass tiefe Strukturen wie die Herzwand in der Mitte des Brustkorb-Hohlraums
leicht einer Doppler-Verarbeitung unterzogen und dargestellt werden
können,
was bei vielen Blutströmungssignalen
eventuell nicht der Fall ist. Der höhere Pegel der Oberschwingungssignale des
Gewebes stellt ein praktisches Mittel zur Segmentierung der Oberschwingungssignale
des Gewebes von den Oberschwingungssignalen der Blutströmung und
anderem Rauschen mit niedrigem Pegel dar.
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Die
einer Doppler-Verarbeitung unterzogenen Oberschwingungssignale weisen
aufgrund der beteiligten höheren
Frequenzen eine größere Auflösung auf
als ihre Grundfrequenz-Entsprechungen. Das bedeutet, dass eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung im Vergleich zu dem gleichen System,
das mit Grundfrequenz arbeitet, bei gleicher Impulswiederholfrequenz
(PRF) eine bessere Doppler-Auflösung
aufweist. Wenn die Impulswiederholfrequenz konstant bleibt, hat
dies die Auswirkung auf den Bereich der Doppler-Erkennung, dass
das obere Ende des Geschwindigkeitsbereichs halbiert wird; ein Grundfrequenz-Doppler-Bereich
mit einer maximalen Geschwindigkeit von 20 cm/s würde bei Oberschwingungs-Doppler-Betrieb
zu einem Bereich mit einem Spitzenwert bei 10 cm/s werden. Dadurch eignet
sich das System gut für
die Doppler-Oberschwingungs-Bildgebung
von Gewebe, wo die Geschwindigkeiten erwartungsgemäß niedriger
sind als bei Blutströmungsanwendungen.
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Die
Prinzipien der vorliegenden Anmeldung können auch auf Spektral-Doppler angewendet
werden. Gruppen von Doppler-Oberschwingungssignalen können wiederholt
von dem gleichen Volumen erfasst und einer Doppler-Verarbeitung
unterzogen werden, um Spektrallinien zu entwickeln, die das momentane
Spektrum der Geschwindigkeit am Ort des Abtastvolumens darstellen.
Die Spektrallinien werden ein einer überstreichenden oder scrollenden
Anzeige mit der Zeit angezeigt, wodurch Informationen über die
Veränderung
der Blutströmungsgeschwindigkeiten
bei sich ändernden
Auswirkungen des Herzschlagzyklus bereitgestellt werden.
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Es
ist zu beachten, dass die Funktionen des erfindungsgemäßen Bildgebungsverfahrens
bei einem Ultraschall-Untersuchungsgerät durch einen geeignet programmierten
Computer oder durch einen oder mehrere Spezialprozessoren mit Schaltungsmitteln
ausgeführt
werden können,
die dafür
eingerichtet sind, die genannten Funktionen auszuführen.
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Text in der
Zeichnung
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1
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- T/R Sw. – Sende/Empfangsschalter
- A/D – Analog-Digital-Umsetzer
- Beamformer – Strahlerformer
- L.Buf. – Linienpuffer
- Norm. – Normalisierungsschaltung
- QBP – Quadratur-Bandpassfilter
- Coeff. Mem. – Koeffizientenspeicher
- Transmit freq. Control. – Sendefrequenz-Steuereinheit
- B.F. controller – Strahlformer-Steuereinheit
- Video processor – Videoprozessor
- G.S. map – Grauskala-Abbildungsschaltung
- Grayscale processing – Grauskala-Verarbeitung
- detect – Detektor
- color map – Farbkarte
- segmentation processor – Segmentierungsprozessor
- Doppler est. – Doppler-Schätzeinheit
- Wall filter – Wandfilter
- Display – Anzeige