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Die
vorliegende Erfindung betrifft nicht-elastomere Polyurethanzusammensetzungen,
basierend auf siliciumhaltigen Kettenverlängerern, gekennzeichnet durch
ein hohes Biegemodul, und einen hohen Glasübergang und Formbeständigkeitstemperaturen.
Diese Polyurethanzusammensetzungen sind für Anwendungen nützlich,
die eine hohe Schlagfestigkeit, Biegefestigkeit und andere Struktureigenschaften
benötigen, ähnlich wie
thermoplastische Industriestoffe und insbesondere zur Verwendung
in Endverbrauchumgebungen oberhalb der Umgebungstemperatur.
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Polyurethane
repräsentieren
eine breite Klasse von Materialien, gebildet durch Umsetzung chemischer
Verbindungen, die funktionelle Gruppen tragen, wie Isocyanat und
Hydroxyl. Ein breiter Bereich von Polymeren mit einer Vielzahl von
Eigenschaften von elastomeren bis zu steifen Materialien kann hergestellt
werden, indem eine geeignete Kombination von Reagentien in variierenden
Proportionen gewählt
werden. von diesen Materialien bilden Polyurethanelastomere, gebildet
durch Umsetzung eines Polyols (typischerweise Molekulargewicht 500
bis 4000) mit einem Diisocyanat und einem Kettenverlängerer (niedermolekulares
Diol mit einem Molekulargewicht von weniger als 500) eine wichtige
Klasse kommerziell nützlicher
Materialien. Die Syntheseverfahren und Studien im Hinblick auf Struktureigenschaftsverwandschaften
dieser Materialien gibt es in der Polyurethanliteratur1 im Überschuss.
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Die
Polyurethane, die nur durch Umsetzung des Kettenverlängerers
und des Diisocyanats gebildet werden, sind allgemein sehr steif
mit einem hohen Biegemodul und es ist häufig schwierig, sie auf Grund
hoher Schmelztemperaturen zu verarbeiten. Beispielsweise schmilzt
ein Polyurethan, hergestellt aus einem üblichen Diisocyanat, 4,4'-Methylendiphenyldiisocyanat
(MDI) und 1,4-Butandiol (BDO) allgemein bei Temperaturen oberhalb
von 210°C,
was deutlich oberhalb der thermischen Abbautemperatur der Urethanbindung
liegt2. Weiterhin sind solche Materialien
allgemein sehr brüchig
und haben schlechte mechanische Eigenschaften. Alternativ haben
härtere
Grade von Polyurethanelastomeren, hergestellt unter Verwendung relativ
niedriger Anteile des Polyolbestandteils in der Regel niedrige Formbeständigkeitstemperaturen,
im Wesentlichen auf Grund der Gegenwart des Polyolbestandteils, üblicherweise
mit einem Glasübergang
unterhalb der Umgebungstemperatur.
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Die
Entwicklung von Polyurethanzusammensetzungen mit einem hohen Biegemodul,
kombiniert mit hohen Formbeständigkeitstemperaturen
und thermischer Verarbeitbarkeit, würde einen neuen Bereich von steifen
Materialien mit Festigkeiten bereitstellen, die für Anwendungen
bei Endverbrauchumgebungen bei hoher Temperatur benötigt werden.
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Die
im US-Patent No. 4,101,529 offenbarten harten Polyurethanzusammensetzungen
werden hergestellt, indem Polyisocyanate mit Mischungen aus cycloaliphatischen
Diolen und niedermolekularen Diolkettenverlängerern wie z.B. Ethylenglycol
und niedermolekularen aktiven wasserstoffhaltigen Materialien wie
Trimethylolpropan und optional einem polymeren Polycarbonatdiol
umgesetzt werden. Diese Zusammensetzungen sind durch eine Formbeständigkeitstemperatur
von mindestens 88°C
(gemessen durch ASTM D-648 bei 264 psi) und durch eine Härte von
mindestens 75 Shore D gekennzeichnet. Ähnlich offenbart das US-Patent
Nr. 4,808,690 Polyurethanzusammensetzungen mit hoher Formbeständigkeitstemperatur,
die hochvernetzt sind und die hergestellt werden, indem ein Polyisocyanatpräpolymer
und ein mehrwertiger Alkohol mit 2 bis 8 Hydroxylgruppen in Kombination
mit einem Polyesterpolyol umgesetzt werden. Es wird erwartet, dass
solche Urethane bei ihrer thermischen Verarbeitung auf Grund ihrer
sehr hoch vernetzten Natur zu Schwierigkeiten führen.
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Das
US-Patent Nr. 4,822,827 beschreibt thermoplastische Polyurethanzusammensetzungen
mit hohen Glasübergangstemperaturen,
basierend auf der Umsetzung eines Polyisocyanats und einer bestimmten Kombination
von Kettenverlängerern,
einschließlich
Cycloalkandiol, optional in Gegenwart einer geringeren Menge eines
hochmolekularen Polyols. Es wird auch offenbart, dass nur bestimmte
Mitglieder der neuen Polymere optisch klar sind.
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Die
in den US-Patenten Nr. 4,101,529, 4,393,186, 4,808,690 und 4,822,827
offenbarten Zusammensetzungen enthalten alle ein Polyol, beispielsweise
Polyester, Polycarbonat oder Polyether als Teil der Polyurethanstruktur.
Dies würde
die Zusammensetzungen aus dem Stand der Technik gegenüber einem
möglichen Abbau
unter oxidativen und hydrolytischen Umgebungen empfänglich machen,
insbesondere in Umgebungen mit hoher Temperatur, was ihre Anwendungen
begrenzt. Die Entwicklung neuer Polyurethanzusammensetzungen, die
von Segmenten frei sind, die von Polyolen abstammen, während sie
die meisten Nachteile der Zusammensetzungen aus dem Stand der Technik überwinden,
würde die
Anwendungen dieser Materialien auf Bereiche erweitern, wie z.B.
medizinische Vorrichtungen und Implantate.
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Daher
besteht ein Bedarf an einer Entwicklung von Polyurethanen, die einfach
verarbeitbar sind und ein hohes Biegemodul, eine hohe Formbeständigkeitstemperatur,
optische Klarheit und Resistenz gegenüber einem Abbau aufweisen.
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Gemäß einem
Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Polyurethanzusammenstzung
bereit, mit einer Bruchdehnung von bis zu 200%, die einen Kettenverlängerer der
allgemeinen Formel (I) einschließt und ein Molekulargewicht
von 500 oder weniger aufweist:
worin
R
1,
R
2, R
3, R
4, R
5 und R
6 gleich oder unterschiedlich sind und ausgewählt sind
aus einem gegebenenfalls substituierten geradkettigen, verzweigten
oder cyclischen, gesättigten
oder ungesättigten
Kohlenwasserstoffradikal;
R
7 eine zweiwertige
Verknüpfungsgruppe
oder ein gegebenenfalls substituiertes geradkettiges, verzweigtes oder
cyclisches, gesättigtes
oder ungesättigtes
Kohlenwasserstoffradikal ist; und
n 0 oder größer ist,
vorzugsweise 2 oder weniger,
kombiniert mit einem zweiten Kettenverlängerer zur
Bildung einer Kettenverlängerermischung.
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Die
Bezeichnung „nicht-elastomer" im gegenwärtigen Kontext
bezieht sich auf Polyurethane mit einer prozentualen Bruchdehnung
von bis zu 200%, allgemein bis zu 100%.
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Die
Bezeichnung „Kettenverlängerer" im gegenwärtigen Kontext
bedeutet jede Verbindung mit mindestens zwei funktionellen Gruppen
pro Molekül,
die mit der Isocyanatgruppe reagieren können und allgemein in einem
Molekulargewichtsbereich von 60–500,
noch bevorzugter 60–450
liegen.
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Der
Kohlenwasserstoffrest für
die Substituenten R1, R2,
R3 und R4 kann Alkyl,
Alkenyl, Alkinyl, Aryl und Heterocyclylreste beinhalten. Es wird
anerkannt werden, dass die äquivalenten
Reste für
die Substituenten R5, R6 und
R7 verwendet werden können, außer dass die Bezugnahme auf
Alkyl, Alkenyl und Alkinyl Alkylen, Alkenylen und Alkinylen sein
sollte. Um Wiederholungen zu vermeiden, werden hiernach nur detaillierte
Definitionen für
Alkyl, Alkenyl und Alkinyl bereitgestellt.
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Die
Bezeichnung "Alkyl" bezeichnet lineare,
verzweigte oder mono- oder polycyclische Alkyle, vorzugsweise C1-12-Alkyl oder Cycloalkyl. Beispiele für lineare
und verzweigte Alkyle beinhalten Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl,
Butyl, Isobutyl, Sec-Butyl, Amyl, Isoamyl, Sec-Amyl, 1,2-Dimethylpropyl,
1,1-Dimethylpropyl, Pentyl, Hexyl, 4-Methylpentyl, 1-Methylpentyl,
2-Methylpentyl, 3-Methylpentyl, 1,1-Dimethylbutyl, 2,2-Dimethylbutyl,
3,3-Dimethylbutyl, 1,2-Dimethylbutyl, 1,3-Dimethylbutyl, 1,2,2-Trimethylpropyl,
1,1,2-Trimethylpropyl, Heptyl, 5-Methylhexyl, 1-Methylhexyl, 2,2-Dimethylpentyl,
3,3-Dimethylpentyl, 4,4-Dimethylpentyl, 1,2-Dimethylpentyl, 1,3-Dimethylpentyl,
1,4-Dimethylpentyl, 1,2,3-Trimethylbutyl, 1,1,2-Trimethylbutyl,
1,1,3-Trimethylbutyl, Octyl, 6-Methylheptyl, 1-Methylheptyl, 1,1,3,3-Tetramethylbutyl,
Nonyl, 1-, 2-, 3-, 4-, 5-, 6- oder 7-Methyloctyl, 1-, 2-, 3-, 4-
oder 5-Ethylheptyl, 1-, 2- oder 3-Propylhexyl, Decyl, 1-, 2-, 3-,
4-, 5-, 6-, 7- und 8-Methylnonyl, 1-, 2-, 3-, 4-, 5- oder 6-Ethyloctyl,
1-, 2-, 3- oder 4-Propylheptyl, Undecyl, 1-, 2-, 3-, 4-, 5-, 6-,
7-, 8- oder 9-Methyldecyl, 1-, 2-, 3-, 4-, 5-, 6- oder 7-Ethylnonyl,
1-, 2-, 3-, 4- oder 5-Propyloctyl, 1-, 2- oder 3-Butylheptyl, 1-Pettylhexyl,
Dodecyl, 1-, 2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7-, 8-, 9- oder 10-Methylundecyl, 1-, 2-, 3-,
4-, 5-, 6-, 7- oder 8-Ethyldecyl, 1-, 2-, 3-, 4-, 5- oder 6-Propylnonyl,
1-, 2-, 3- oder 4-Butyloctyl und 1,2-Pentylheptyl. Beispiele für cyclische
Alkyle beinhalten Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl,
Cycloheptyl, Cyclooctyl, Cyclononyl und Cyclodecyl.
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Die
Bezeichnung "Alkenyl" bezeichnet Gruppen,
gebildet aus linearen, verzweigten oder mono- oder polycyclischen
Alkenen, einschließlich
ethylenisch mono- oder polyungesättigten
Alkyl- oder Cycloalkylgruppen, wie oben definiert, vorzugsweise
C2-12-Alkenyl. Beispiele für Alkenyl
beinhalten Vinyl, Allyl, 1-Methylvinyl, Butenyl, Iso-butenyl, 3-Methyl-2-butenyl, 1-Pentenyl,
Cyclopentenyl, 1-Methyl-cyclopentenyl, 1-Hexenyl, 3-Hexenyl, Cyclohexenyl,
1-Heptenyl, 3-Heptenyl, 1-Octenyl, Cyclooctenyl, 1-Nonenyl, 2-Nonenyl,
3-Nonenyl, 1-Decenyl, 3-Decenyl, 1,3-Butadienyl, 1,4-Pentadienyl,
1,3-Cyclopentadienyl, 1,3-Hexadienyl, 1,4-Hexadienyl, 1,3-Cyclohexadienyl,
1,4-Cyclohexadienyl, 1,3-Cycloheptadienyl, 1,3,5-Cycloheptatrienyl
und 1,3,5,7-Cycloocta-tetraenyl.
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Die
Bezeichnung "Alkinyl" bedeutet Gruppen,
gebildet aus linearen, verzweigten oder mono- oder polycyclischen
Alkinen. Beispiele für
Alkinyl beinhalten Ethinyl, 1-Propinyl, 1- und 2-Butinyl, 2-Methyl-2-propinyl, 2-Pentinyl,
3-Pentinyl, 4-Pentinyl, 2-Hexinyl, 3-Hexinyl, 4-Hexinyl, 5-Hexinyl,
10-Undecinyl, 4-Ethyl-1-octin-3-yl, 7-Dodecinyl, 9-Dodecinyl, 10-Dodecinyl,
3-Methyl-1-dodecin-3-yl, 2-Tridecinyl, 11-Tridecinyl, 3-Tetradecinyl,
7-Hexadecinyl und 3-Octadecinyl.
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Die
Bezeichnung "Aryl" bedeutet einzelne,
polynukleäre,
konjugierte und fusionierte Reste von aromatischen Kohlenwasserstoffen.
Beispiele für
Aryl beinhalten Phenyl, Biphenyl, Terphenyl, Quaterphenyl, Phenoxyphenyl,
Naphthyl, Tetrahydronaphthyl, Anthracenyl, Dihydroanthracenyl, Benzanthracenyl,
Dibenzanthracenyl und Phenanthrenyl.
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Die
Bezeichnung "Heterocyclyl" bezeichnet mono-
oder polycyclische Heterocyclylgruppen, enthaltend mindestens ein
Heteroatom, gewählt
aus Stickstoff, Schwefel und Sauerstoff. Geeignete Heterocyclylgruppen
beinhalten N-haltige heterocyclische Gruppen wie z.B. ungesättigte 3-
bis 6-gliedrige heteromonocyclische Gruppen, enthaltend 1 bis 4
Stickstoffatome, beispielsweise Pyrrolyl, Pyrrolinyl, Imidazolyl,
Pyrazolyl, Pyridyl, Pyrimidinyl, Pyrazinyl, Pyridazinyl, Triazolyl
oder Tetrazolyl; gesättigte
3- bis 6-gliedrige heteromonocyclische Gruppen enthaltend 1 bis
4 Stickstoffatome, wie z.B. Pyrrolidinyl, Imidazolidinyl, Piperidino
oder Piperazinyl; ungesättigte
kondensierte heterocyclische Gruppen enthaltend 1 bis 5 Stickstoffatome,
wie z.B. Indolyl, Isoindolyl, Indolizinyl, Benzimidazolyl, Chinolyl,
Isochinolyl, Indazolyl, Benzotriazolyl oder Tetrazolopyridazinyl;
ungesättigte
3- bis 6-gliedrige heteromonocyclische Gruppen enthaltend ein Sauerstoffatom,
wie z.B. Pyranyl oder Furyl; ungesättigte 3- bis 6-gliedrige hetermonocyclische
Gruppen, enthalten 1 bis 2 Schwefelatome, wie z.B. Thienyl; ungesättigte 3-
bis 6-gliedrige
heteromonocyclische Gruppen, enthaltend 1 bis 2 Sauerstoffatome
und 1 bis 3 Stickstoffatome, wie z.B. Oxazolyl, Isoazolyl oder Oxadiazolyl;
gesättigte
3- bis 6-gliedrige heteromonocyclische Gruppen, enthaltend 1 bis
2 Sauerstoff- und 1 bis 3 Stickstoffatome, wie z.B., Morpholinyl;
ungesättigte
kondensierte heterocyclische Gruppen, enthaltend 1 bis 2 Sauerstoff-
und 1 bis 3 Stickstoffatome, wie z.B. Benzoxazolyl oder Benzoxadiazolyl;
ungesättigte
3- bis 6-gliedrige heteromonocyclische Gruppen, enthaltend 1 bis
2 Schwefel- und 1 bis 3 Stickstoffatome, wie z.B. Thiazolyl oder
Thiadiazolyl; gesättigte
3- bis 6-gliedrige heteromonocyclische Gruppen, enthaltend 1 bis
2 Schwefel- und 1 bis 3 Stickstoffatome, wie z.B. Thiadiazolyl;
und ungesättigte
kondensierte heterocyclische Gruppen enthaltend 1 bis 2 Schwefel-
und 1 bis 3 Stickstoffatome, wie z.B. Benzothiazolyl oder Benzothiadiazolyl.
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In
dieser Beschreibung bedeutet "optional
substituiert", dass
eine Gruppe weiter mit 1 oder mehr Gruppen substituiert sein kann
oder auch nicht, gewählt
aus Sauerstoff, Stickstoff, Schwefel, Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl,
Halogen, Halogenalkyl, Halogenalkenyl, Halogenalkinyl, Halogenaryl,
Hydroxy, Alkoxy, Alkenyloxy, Alkinyloxy, Aryloxy, Carboxy, Benzyloxy,
Halogenalkoxy, Halogenalkenyloxy, Halogenalkinyloxy, Halogenaryloxy, Nitro,
Nitroalkyl, Nitroalkenyl, Nitroalkinyl, Nitroaryl, Nitroheterocyclyl,
Azido, Amino, Alkylamino, Alkenylamino, Alkinylamino, Arylamino,
Benzylamino, Acyl, Alkenylacyl, Alkinylacyl, Arylacyl, Acylamino,
Acyloxy, Aldehydo, Alkylsulphonyl, Arylsulphonyl, Alkylsulphonylamino,
Arylsulphonylamino, Alkylsulphonyloxy, Arylsulphonyloxy, Heterocyclyl,
Heterocycloxy, Heterocyclylamino, Halogenheterocyclyl, Alkylsulphenyl,
Arylsulphenyl, Carboalkoxy, Carboaryloxy, Mercapto, Alkylthio, Arylthio
oder Acylthio.
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Geeignete
divalente Bindungsgruppen für
R7 beinhalten O, S und NR, worin R Wasserstoff
oder ein optional substituierter linearer, verzweigter oder cyclischer,
gesättigter
oder ungesättigter
Kohlenwasserstoffrest ist.
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Bevorzugte
Kettenverlängerer
der Formel (1) sind 1,3-bis(4-Hydroxybutyl)-tetramethyldisiloxan
(Verbindung von Formel (1), worin R1, R2, R3 und R4 Methyl sind, R5 und
R6 Butyl sind und R7 O
ist), 1,4-bis(3-Hydroxypropyl)tetramethyldisilylethylen (Verbindung
der Formel (1), worin R1, R2,
R3 und R4 Methyl
sind, R5 und R6 Propyl
sind und R7 Ethylen ist) und 1,4-bis(3-Hydroxypropyl)tetramethyldisiloxan.
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Der
Kettenverlängerer
der Formel (1) wie oben definiert wird mit einem Kettenverlängerer kombiniert, der
auf dem Gebiet der Polyurethanherstellung bekannt ist.
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Der
auf dem Gebiet der Polyurethanherstellung bekannte Kettenverlängerer wird
vorzugsweise gewählt
aus der Gruppe, umfassend 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol, 1,8-Octandiol,
1,9-Nonandiol, 1,10-Decandiol, 1,12-DOdecandiol, 1,4-Cyclohexandimethanol,
1,4-Cyclohexandiolen und Isomeren davon, Hydroxychinon-bis(2-hydroxyethyl)ether,
2-Ethyl-1,3-hexandiol,
2-Butyl-2-ethyl-1,3-propandiol, 2,2,4-Trimethyl-1,3-pentandiol und
Mischungen davon. 1,4-Cyclohexandimethanol und 1,4-Butandiol werden
besonders bevorzugt.
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Der
Siliciumkettenverlängerer
kann in einem Bereich von Kombinationen mit bekannten Kettenverlängerern
verwendet werden. Höhere
molare Prozentsätze
der konventionellen Kettenverlängerer,
insbesondere von Cycloalkandiolen, führen zu Polyurethanzusammensetzungen
mit verbesserten mechanischen Eigenschaften und Formbeständigkeitstemperaturen.
Dementsprechend beinhaltet eine bevorzugte Kettenverlängererkombination
einen Siliciumkettenverlängerer
der Formel (1) und einen Cycloalkandiolkettenverlängerer.
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Obwohl
die bevorzugte Kettenverlängerermischung
einen Siliciumkettenverlängerer
der Formel (1) und einen konventionellen Kettenverlängerer enthält, sollte
verstanden werden, dass Mischungen, die mehr als 2 Diole enthalten,
in den Formulierungen verwendet werden können.
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Der
Siliciumkettenverlängerer
kann auf geeignete Weise durch die in der Literatur3 angegebenen
Verfahren hergestellt werden. Weiterhin sind Verbindungen wie 1,3-bis(3-Hydroxypropyl)tetramethyldisiloxan (BPTD)
und 1,3-bis(4-Hydroxybutyl)tetramethyldisiloxane (BHTD) kommerziell
erhältlich.
Eine Reihe solcher auf Silicium basierender Kettenverlängerer kann
auch durch die Verwendung einer Hydrosilylierungsreaktion des geeigneten
Hydroxyalkens und 1,1,3,3-Tetramethyldisiloxan unter Verwendung
eines Katalysators wie z.B. dem Wilkinson Katalysator hergestellt
werden.
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Die
Polyurethanzusammensetzung der vorliegenden Erfindung beinhaltet
allgemein auch ein Polyisocyanat.
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So
stellt die vorliegende Erfindung auch eine nicht-elastomere Polyurethanzusammensetzung
bereit, die einen Kettenverlängerer
der Formel (1) wie oben definiert beinhaltet, einen zweiten Kettenverlängerer und ein
Polyisocyanat.
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Die
Polyisocyanate, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden
können,
sind vorzugsweise Diisocyanate. Die in der vorliegenden Erfindung
nützlichen
Diisocyanate beinhalten aliphatische oder aromatische Diisocyanate,
wie z.B.
4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
(MDI);
Methylen-bis(cyclohexyl)diisocyanat (H12MDI)
einschließlich
das 4,4'-Isomer, das 2,4'-Isomer und Mischungen davon,
die geometrischen Isomere, trans/trans, cis/trans, cis/cis und Mischungen
davon;
p-Phenylendiidocyanat (p-PDI);
Trans-cyclohexan-1,4-diisocyanat
(CHDI);
1,6-Diisocyanatohexan (DICH);
1,6-Toluoldiisocyanat
(2,4-TDI);
Para-tetramethylxyloldiisocyanat (p-TMXDI) und
Meta-tetramethylxyloldiisocyanat
(m-TMXDI);
2,4- und 2,6-Toluoldiisocyanat und ihre isomeren
Mischungen; Isophorondiisocyanat; und
1,5-Napthalendiisocyanat.
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Es
wird anerkannt werden, dass diese Liste nicht abschließend ist
und dass die Erfindung alle Polyisocyanate umfasst, die bei der
Herstellung von Polyurethanen als nützlich bekannt sind.
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Die
Polyurethane der vorliegenden Erfindung können durch jedes bekannte Verfahren,
dass dem Fachmann auf dem Gebiet der Polyurethanherstellung bekannt
ist, hergestellt werden. Diese Verfahren beinhalten eine manuelle
oder mechanische Vermischung ohne irgendwelche vorliegenden Lösungsmittel,
den Guss, die Reaktionsextrusion und ein Reaktionsspritzgussformen.
Ein bevorzugtes Verfahren involviert das Vermischen der Kettenverlängerermischung
mit einer Polyisocyanat, vorzugsweise einem Diisocyanat auf direkte
Weise. Der Siliciumkettenverlängerer
wird vorzugsweise unter Vakuum bei Umgebungstemperatur vor der Polymerisation
entgast. Falls gewünscht,
kann ein Katalysator wie z.B. Dibutylzinndilaurat mit einem Niveau
von 0,001 bis ungefähr
0,5 Gew.-% basierend auf den gesamten Bestandteilen und irgendwelche
anderen gewünschten
Additive (z.B. Antioxidantien) der anfänglichen Mischung zugefügt werden.
Die geeignete Diisocyanatmenge wird dann dem Siliciumkettenverlängerer zugefügt und schnell
verrührt,
um eine klare Lösung zu
bilden, in der Regel ungefähr
30 bis 90 Sekunden, und das Polymer in einem Ofen bei Temperaturen
zwischen 40 und 120°C
gehärtet.
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Die
Polymerisation kann durchgeführt
werden, indem zunächst
die Kettenverlängerermischung
mit den gewünschten
Anteilen hergestellt wird und dann im Vakuum entgast wird, gefolgt
von einer Zugabe zum Diisocyanat. Alternativ ist das bevorzugte
Verfahren die Zugabe zunächst
des Siliciumkettenverlängerers
zu dem Diisocyanat und Rühren
der Mischung, bis die Lösung
klar wird, woraufhin der zweite Kettenverlängerer schnell danach unter
Rühren
hinzugefügt
wird.
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So
kann die Polyurethanzusammensetzung der vorliegenden Erfindung weiter
definiert werden als umfassend ein Reaktionsprodukt von:
- i) einem Diisocyanat oder einem Polyisocyanat
und
- ii) einem Siliciumkettenverlängerer,
kombiniert mit einem zweiten Kettenverlängerer wie oben definiert.
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In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Herstellungsverfahren
für ein
Polyurethan bereit, einschließlich
der Umsetzung eines Polyisocyanats mit einer Mischung von Kettenverlängerern,
einschließlich
einem Siliciumkettenverlängerer.
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Die
Mengen der Mischung der Kettenverlängerer und von Diisocyanat
oder Polyisocyanat werden so gewählt,
dass die Anzahl der Mole der funktionellen Gruppen des Kettenverlängerers
(beispielsweise Hydroxylgruppen) der Molzahl der funktionellen Isocyanatgruppen
entsprechen. Es wird auf dem Gebiet der Herstellung von Polyurethan
verstanden, dass ein geringer Überschuss
von ungefähr
5 Mol-% von entweder dem Kettenverlängerer oder dem Diisocyanat
verwendet werden kann. Wenn Mischungen von zwei oder mehr Kettenverlängerern
verwendet werden, könnte
jede Kombination von molaren Kettenverlängerer-Verhältnissen verwendet werden,
unter der Voraussetzung, dass die Gesamtmischung zu dem Diisocyanat äquimolar
ist.
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Die
Polyurethane können
durch konventionelle Verfahren wie z.B. Extrusion, Spritzguss und
Kompressionsformen ohne einen Bedarf an Verfahrenswachsen verarbeitet
werden. Falls gewünscht,
können
jedoch konventionelle Polyurethanadditive wie Katalysatoren, Antioxidantien,
Stabilisatoren, Gleitmittel, Farbstoffe, Pigmente, anorganische
und/oder organische Füllstoffe
und Verstärkungsmaterialien
wie z.B. Aufschlagmodifikationsmittel in das Polyurethan während der
Herstellung eingebaut werden.
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Die
Polyurethane der vorliegenden Erfindung sind leicht an eine Vielzahl
von Herstellungstechniken anpassbar, einschließlich einem Lösungsmittelguss,
Blasformen, Bearbeitung in verschiedene Formen und andere konventionelle
Verarbeitungstechniken wie z.B. Spritzgussformen und Extrusion.
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Die
Polyurethanzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung sind insbesondere
bei der Herstellung von Materialien mit guten mechanischen Eigenschaften
und Klarheit nützlich,
insbesondere für
Anwendungen, die eine hohe Aufschlagfestigkeit, Steifigkeit, hohe
Formbeständigkeitstemperatur
und andere strukturelle Festigkeitseigenschaften ähnlich zu
Polycarbonat, Nylon und anderen Industriethermoplastika benötigen. Eine
besonders nützliche
Anwendung ist die in Biomaterialien, insbesondere für Vorrichtungen
und Implantate, die eine oder mehr der vorstehenden Eigenschaften
benötigen.
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Gemäß einem
anderen Aspekt dieser Erfindung wird ein Material mit verbesserten
mechanischen Eigenschaften, Klarheit, und/oder Abbaufestigkeit bereitgestellt,
umfassend eine Polyurethanzusammensetzung, die eine Mischung aus
Kettenverlängerern
wie oben definiert beinhaltet.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Reihe von Zusammensetzungen mit
guten mechanischen Eigenschaften, hohen Formbeständigkeitstemperaturen, hohem
Biegemodul und vorzugsweise frei von funktionellen Gruppen, wie
z.B. Ester, Carbonat und Ether, bereit, was die Materialien gegenüber einem
Abbau unter oxidativen und hydrolytischen Umgebungen resistent macht.
Weiterhin sollte die Polyurethanzusammensetzung auch eine ausgezeichnete
Kompatibilität
und Stabilität
in biologischen Umgebungen zeigen, insbesondere wenn sie in vivo
für verlängerte Zeitspannen
implantiert wird. Besonders bevorzugt sind die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
im Wesentlichen frei von Segmenten, die von Polyolen mit einem Molekulargewicht
von mehr als 500 abstammen.
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Dementsprechend
können
die Zusammensetzungen als Biomaterial verwendet werden und die Bezeichnung "Biomaterial" wie hier in ihrem
breitesten Sinn verwendet bezieht sich auf ein Material, das in
Situationen verwendet wird, unter denen es in Kontakt mit den Zellen
und/oder Körperflüssigkeiten
von lebenden Tieren oder Menschen kommt. So sind die Polyurethanzusammensetzungen
dieser Erfindung bei der Herstellung von medizinischen Vorrichtungen
und Implantaten nützlich.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine medizinische
Vorrichtung, einen Artikel oder ein Implantat bereit, bestehend
vollständig
oder teilweise aus der hier beschriebenen Polyurethanzusammensetzung.
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Die
medizinischen Vorrichtungen, Artikel oder Implantate können Komponenten
von Herzschrittmachern, Herzhilfsmitteln, Herzklappen, extracorporeale
Vorrichtungen, Blutpumpen, Ballonpumpen, A-V-Shunts, Biosensoren,
künstlichen
Gelenken und orthopädischen
Implantaten beinhalten. Auf Grund der inhärenten hohen Formbeständigkeitstemperaturen
dieser Materialien wird erwartet, dass die Polyurethane besonders
für Vorrichtungen
nützlich
sind, die eine hohe Dimensionsstabilität bei Temperaturen wie z.B.
der menschlichen Körpertemperatur
benötigen.
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Es
wird verstanden werden, dass die Materialien der vorliegenden Erfindung
auch Anwendungen in nicht medizinischen Bereichen haben werden,
die insbesondere eine hohe Festigkeit, ein hohes Biegemodul und
hohe Formbeständigkeitstemperatur
benötigen.
Solche Anwendungen können
ihre Verwendung bei der Herstellung von Strukturkomponenten von
Pumpen, Vehikeln, Bergbau-Sieben, laminierenden Verbindungen, z.B.
beim Glasieren usw. beinhalten.
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Gemäß noch einem
weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung einen Artikel bereit,
bestehend vollständig
oder teilweise aus der hier beschriebenen Polyurethanzusammensetzung.
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Die
folgenden Beispiele werden den Umfang der vorliegenden Erfindung
illustrieren. Diese Beispiele sollten nicht als die Erfindung auf
irgendeine Weise begrenzend angesehen werden.
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In
den Beispielen wird auf die begleitende Zeichnung Bezug genommen,
worin
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1 ein
DSC-Thermogramm eines Polyurethans ist, gebildet gemäß US-Patent
Nr. 4,647,643.
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Beispiel 1
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Es
wurden drei Polyurethanzusammensetzungen unter Verwendung von 4,4'-Methylendiphenyldiisocyanat
(MDI) und drei unterschiedlichen Kettenverlängererkombinationen hergestellt.
Die drei Kombinationen waren 1,3-bis(4-Hydroxybutyl)tetramethyldisiloxan
(BHTD) und 1,4-Cyclohexandimethanol (CHDM als Mischung von cis-
und trans-Isomeren) in BHTD zu CHDM molaren Verhältnissen von 1:0, 1:1 und 1:3.
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BHTD
(Silar Laboraties) wurde bei Umgebungstemperatur unter Vakuum (13,3
Pa, 0,1 torr) für
eine Stunde vor der Polymerisation entgast. CHDM (Aldrich) wurde
bei 60°C
geschmolzen und unter Vakuum (13,3 Pa, 0,1 torr) für eine Stunde
entgast.
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Alle
drei Zusammensetzungen wurden durch ein einstufiges Massepolymerisationsverfahren
ohne Verwendung von irgendwelchen Katalysatoren hergestellt. Für die erste
Zusammensetzung wurde das entgaste BHTD (55,68 g) zu geschmolzenem
(50°C) MDI
(50,00 g) in einem Polypropylenbecherglas zugefügt und schnell gerührt, bis
die Lösung
klar wurde. Nach ungefähr
3 Minuten Mischen wurde das viskose Polymer auf eine teflonbeschichtete
Schale gegossen und bei 100°C
6 Stunden unter Stickstoff gehärtet.
Das gehärtete
Polymer war ein klarer und transparenter Feststoff. Die zweite Zusammensetzung
(BHTD:CHDM = 1:1) wurde zunächst
durch Zugabe von BHTD (27,821 g) zu geschmolzenem MDI (50,00 g)
und Rühren,
bis sich die Lösung
aufklärte
(ungefähr
60 Sekunden Rühren),
gefolgt von Zugabe von CHDM (14,406 g), hergestellt. Nach weiterem
Rühren
der Mischung für
60 Sekunden wurde das viskose Polymer auf eine teflonbeschichtete
Pfanne gegossen und unter ähnlichen
Bedingungen gehärtet.
-
Die
dritte Zusammensetzung wurde durch Umsetzung von BHTD (13,91 g),
MDI (50,00 g) und CHDM (21,61 g) unter Verwendung eines ähnlichen
Verfahrens, wie dem bei der Herstellung der zweiten Zusammensetzung
verwendeten, hergestellt.
-
Alle
drei Materialien wurden bei 200°C
zur Bildung von 1 mm dicken rechteckigen Plaques, die klar und transparent
waren, kompressionsgeformt. T-Proben, die aus diesem Blatt ausgestanzt
wurden, wurden verwendet, um die mechanischen Eigenschaften unter
Verwendung einer Instron Model 4032 Universal Testing Machine zu
testen. Die thermischen Übergänge der
Materialien wurden auf einem Mettler DSC 30 Calorimeter im –150 bis
250°C-Temperaturbereich
gemessen.
-
Tabelle
1 fasst das Molekulargewicht, die mechanischen Eigenschaften und
die Glasübergangstemperaturen
zusammen. 1 zeigt die DSC-Spuren der drei
Polyurethanzusammensetzungen. Wie sich aus den Ergebnissen ablesen
lässt,
zeigten alle drei Materialien hohe Zugfestigkeit, Biegemodul und
Shore-Härte. Es
ist bemerkenswert, dass der ansteigende CHDM-Anteil diese Eigenschaften
wie auch die Glasübergangstemperatur
erhöht.
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Tabelle
1: Eigenschaften der in Beispiel 1 hergestellten Polyurethanzusammensetzungen
-
Beispiel 2
-
Beispiel
2 beschreibt die Herstellung der drei Polyurethanzusammensetzungen,
basierend auf MDI und drei unterschiedlichen Kombinationen von BHTD
und 1,4-Butandiol (BDO). Dies beinhaltet BHTD:MDO molare Verhältnisse
von 40:60, 50:50 und 60:40. Die drei Zusammensetzungen wurden durch
ein einstufiges Massepolymerisationsverfahren hergestellt. Sowohl
BDO als auch BHTD wurden wie in Beispiel 1 beschrieben entgast.
-
Die
erste Zusammensetzung (BHTD:BDO = 40:60) wurde hergestellt, indem
entgastes BHTD (22,225 g) und BDO (10,803 g) in einem 150 ml Polypropylenbecherglas
abgewogen wurden und geschmolzenes (50°C) MDI (50,00 g) unter schnellem
Rühren
zugefügt
wurde. Die Lösung
klärte
nach ungefähr
1 Minute auf und das Rühren
wurde fortgesetzt, bis die Mischung damit begann, die Viskosität zu erhöhen. Das
viskose Polymer wurde dann auf eine teflonbeschichtete Pfanne gegossen
und bei 100°C
in einem Ofen 6 Stunden unter Stickstoff gehärtet. Ein ähnliches Verfahren wurde verwendet,
um die Zusammensetzungen 2 und 3 herzustellen, außer dass
BHTD (27,821 g), BDO (9,003 g) und MDI (50,00 g) für die Zusammensetzung
2 verwendet wurden, während
BHTD (33,385 g), BDO (7,702 g) und MDI (50,00 g) für Zusammensetzung
3 verwendet wurden.
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Alle
drei Materialien wurden zu klaren und transparenten, 1 mm dicken
Blättern
kompressionsgeformt und T-Proben, die aus den Blättern ausgestanzt wurden, wurden
für den
Test der Zugeigenschaften verwendet.
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Tabelle
2 fasst die GPC-Molekulargewichte, Zugeigenschaften und thermischen Übergänge, gemessen
durch DSC, zusammen. Diese Ergebnisse demonstrieren, dass die Kettenverlängererkombination
BHTD und BDO auch Materialien erzeugt, die klar und transparent
sind, mit hohem Biegemodul, Zugfestigkeit und hoher Shore-Härte. Die
Ergebnisse demonstrieren weiter, dass der hohe Anteil des konventionellen
Kettenverlängerers
(BDO) Materialien ergibt, die verbesserte mechanische Eigenschaften
und eine erhöhte
Glasübergangstemperatur
aufweisen.
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Tabelle
2: Eigenschaften der in Beispiel 2 hergestellten Polyurethanzusammensetzungen
-
Beispiel 3
-
Dieses
Beispiel illustriert die Herstellung von 3 Polyurethanzusammensetzungen,
basierend auf dem aliphatischen Diisocyanathydrierten MDI (H12MDI von Aldrich). Die beiden ersten Zusammensetzungen
basierten auf einer Mischung aus BHTD und CHDM in 1:3 und 1:1 molaren
Verhältnissen
und die dritte Zusammensetzung basierte auf BHTD und BDO in einem
1:1 molaren Verhältnis.
Das Diisocyanat war eine Mischung von 3 Isomeren und wurde wie erhalten
verwendet. BHTD und CHDM wurden gemäß den in Beispiel 1 beschriebenen
Verfahren und BDO wie in Beispiel 2 beschrieben entgast.
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Die
erste Zusammensetzung (BHTD:CHDM = 1:3) wurde durch Umsetzung von
BHTD (2,654 g), CHDM (4,1226 g), Dibutylzinndilauratkatalysator
(0,001 g) und H12MDI (10,00 g) hergestellt.
Die entgasten Kettenverlängerer
und der Katalysator wurden in ein 25 ml Polypropylenbecherglas abgewogen
und das Diisocyanat, auf 60°C
erwärmt,
wurde dann schnell dem Becherglas zugefügt und schnell 1 Minute gerührt. Das Polymer
wurde in dem Becherglas gehärtet,
indem es in einen Ofen bei 100°C
12 Stunden unter Stickstoff platziert wurde.
-
Ein ähnliches
Verfahren wurde verwendet, um die zweiten und dritten Zusammensetzungen
herzustellen, außer
dass die zweite Zusammensetzung (BHTD:CHDM = 1:1) auf folgendem
basierte:
- (i) 5,3088 of BHTD, 2,7488 CHDM,
0.001g Dibutylzinndilaurat, und 10,00 g H12MDI,
während
die dritte Zusammensetzung (BHTD:BDO = 1:1) auf dem folgenden basierte:
- (ii) 5,3088 of BHTD, 1,717 g BDO, 0,001 g Dibutylzinndilaurat,
und 10,00 g H12MDI.
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Alle
drei Polyurethanzusammensetzungen waren klar, farblos und transparent.
Die Polyurethane wurden in 1 mm dicke Plaques bei 200°C kompressionsgeformt
und T-Proben, ausgestanzt aus den Blättern, wurden im Hinblick auf
Zugeigenschaften auf einer Instronzugtestmaschine getestet. Zugeigenschaften,
DSC-Ergebnisse und Molekulargewichte der Polyurethane sind in Tabelle
3 zusammengefasst. Es ist bemerkenswert, dass selbst mit den alipathischen
Diisocyanatmaterialien solche mit einer Glasübergangstemperatur von fast 100°C erzeugt
werden konnten.
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Tabelle
3: Eigenschaften der in Beispiel 3 hergestellten Polyurethanzusammensetzungen
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Beispiel 4
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Beispiel
4 beschreibt die Herstellung einer auf MDI und einer Mischung von
BPTD:CHDM in einem molaren Verhältnis
von (25:75) basierenden Polyurethanzusammensetzung. BPTD ((1,3-Bishydroxypropyl)tetramethyldisiloxan)
war ein kommerzielles Reagens, erworben von ShinEtsu Chemical Company
Ltd. (Japan). Die Zusammensetzung wurde durch ein einstufiges Massepolymerisationsverfahren
hergestellt und sowohl CHDM als auch BPTD wurden wie in Beispiel
1 beschrieben entgast.
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In
diesem Beispiel wurde der auf Silicium basierende Kettenverlängerer zu
MDI zugefügt,
zunächst gefolgt
von dem konventionellen Kettenverlängerer CHDM. Entgastes BPTD
(5,005 g) wurde zu geschmolzenem (50°C) MDI (20 g) in einem Polypropylenbecherglas
zugefügt
und schnell gerührt,
bis die Lösung
klar wurde, gefolgt von Zugabe von CHDM (8,643 g). Nach ungefähr einer
Minute Rühren
wurde das viskose Polymer auf eine teflonbeschichtete Schale gegossen
und bei 100°C
6 Stunden unter Stickstoff gehärtet.
Das gehärtete Polymer
war ein klarer und transparenter Feststoff.
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Das
Material wurde bei 200°C
zur Bildung eines 1 mm dicken Blattes kompressionsgeformt und T-Proben,
ausgestanzt aus dem Blatt, wurden für eine Überprüfung der Zugeigenschaften verwendet.
Die endgültige Zugfestigkeit
betrug 68 MPa, das Youngsche Modul 419 MPa, die Bruchdehnung 23%
und die Shore-D-Härte 82.
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Beispiel 5
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Dieses
Beispiel beschreibt die Herstellung einer Polyurethanzusammensetzung,
basierend auf MDI und einer Mischung aus 1,4-bis(3-Hydroxypropyl)tetramethyldisilylethylen
(HTDE) und CHDM mit einem Molverhältnis von HTDE zu CHDM von
25:75.
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Die
Zusammensetzung wurde auch hergestellt, indem HTDE (5,245 g), MDI
(20 g) und CHDM (8,643 g) unter Verwendung eines ähnlichen
Verfahrens wie dem in Beispiel 4 beschriebenen umgesetzt wurden.
Das gehärtete
Polyurethan wurde unter ähnlichen
Bedingungen kompressionsgeformt und im Hinblick auf seine Zugeigenschaften
getestet. Das Material zeigte 67 MPa endgültige Zugfestigkeit, 464 MPa
Youngsches Modul, 22% Bruchdehnung und 78% Shore D-Härte.
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Beispiel 6
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Dieses
Beispiel illustriert die Herstellung eines Polyurethans, basierend
auf HTDE:CHDM (25:75) und dem alipathischen Diisocyanathydrierten
MDI (H12MDI, Aldrich). Das Polyurethan wurde
durch Umsetzung von HTDE (2,501 g), CHDM (4,122 g), H12MDI
(10 g) und Dibutylzinndilaurat (0,001 g) und H12MDI
(10 g) hergestellt. Eine Mischung der entgasten Kettenverlängerer und
des Katalysators wurden in ein 25 ml Polypropylenbecherglas abgewogen
und das auf 60°C
erwärmte
Diisocyanat wurde dann direkt dem Becherglas unter simultanem Rühren für eine Minute
zugefügt.
Das Polymer wurde in dem Becherglas selbst bei 100°C für 12 Stunden
unter Stickstoff gehärtet.
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Das
Polyurethan wurde bei 200°C
in einen 1mm dicken Plaque kompressionsgeformt und T-Proben, ausgestanzt
aus dem Blatt, wurden im Hinblick auf die Zugeigenschaften getestet.
Das Material zeigte 70 MPA endgültige
Zugfestigkeit, 478 MPA Youngsches Modul, 20% Bruchdehnung und 76
Shore-D-Härte.
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Vergleichsbeispiel 1
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Dieses
Beispiel demonstriert, dass die im Stand der Technik (US Patent
Nr. 4,647,643) offenbarten Zusammensetzungen keine Polyurethane
mit hohem Modul, hohen Wärmeformbeständigkeitstemperaturen
oder hoher mechanischer Festigkeit bereitstellen, wie dies mit den
Zusammensetzungen, offenbart in der vorliegenden Erfindung, erreichbar
ist.
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Eine
Polyurethanzusammensetzung wurde gemäß Beispiel 11 von US Patent
Nr. 4,647,643 hergestellt. Das Siliciumdiol (Q4-3667 Fluid), das
in diesem Beispiel verwendet wurde, wurde von der Dow Corning Corporation
erhalten.
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Das
Diol Q4-3667 Fluid (7,0 g), Terathan T-1000 (53,0 g) und BDO (6,667
g) wurden vermischt und im Vakuum (267 Pa, 2 torr) bei 65°C für ein Minimum
von 30 Minuten ausgetrieben, bis ein Ende der Blasenbildung beobachtet
wurde. Geschmolzenes MDI (33,430 g) wurde der Mischung schnell zugefügt und mit
einem rostfreien Spatel schnell verrührt. Nach ungefähr 1 Minute
wurde der Gehalt auf eine teflonbeschichtete Metallschale gegossen
und auf 125°C
in einem Stickstoffzirkulierungsofen für eine Stunde erwärmt, um
die Polymerisation abzuschließen.
Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde das Material granuliert und bei 65°C 12 Stunden
unter Vakuum (13,3 Pa, 0,1 torr) getrocknet, bevor es in ein flaches
Blatt bei Temperaturen zwischen 190 und 200°C unter einer nominalen Beladung
von 8 Tonnen kompressionsgeformt wurde.
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Das
Polyurethan zeigte 11 MPA endgültige
Zugfestigkeit, 19 MPa Youngsches Modul, 520% Bruchdehnung und 35
Shore-D-Härte.
Die Formbeständigkeitstemperatur
des Materials lag bei –67°C wie dargestellt in 1.
Dementsprechend zeigen diese Ergebnisse deutlich, dass das US Patent
Nr. 4,647,643 nicht die Herstellung von Polyurethanzusammensetzungen mit
Eigenschaften wie hoher Formbeständigkeitstemperatur, hohem
Modul und hoher Zugfestigkeit wie in der vorliegenden Erfindung
ermöglicht.
-
Literaturliste
-
- 1. D. Dieterich, E. Grigat, W. Hahn, H. Hespe und H. G.
Schmelzer, Polyurethane Handbook, G. Oertel Hrsg. Hanser/Gardner
Publications, 2. Ausgabe, Kapitel 2 (1993)
- 2. Z. Wirpsa, Polyurethanes Chemistry, Technology and Applications
Ellis, Horwood; Seite 118 (1993)
- 3. F Braun, L. Willner, M Hess und R Kosfeld, J. Organomet.
Chem, Bd. 332, Seiten 63–68
(1987)