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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Carprofen bei
Katzen, Hunden und Pferden als Mittel zur Prävention einer Knorpel- und
subchondralen Knochenschädigung
und -abnahme in den entzündeten
Gelenken derartiger Säuger.
Eine derartige Schädigung
des Knorpels und subchondralen Knochens ist eine natürliche Folgeerscheinung
des Prozesses einer Osteoarthritis und von deren Nachwirkungen,
wenn sie bei den Säugern
auftritt. Die Fähigkeit
von Carprofen, dieses unerwartete Ergebnis zu erreichen, wird als "Chondroprotektion" bezeichnet.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Carprofen
wurde bisher als COX-2-selektives nichtsteroidales entzündungshemmendes
Arzneimittel (NSAID) verwendet, dessen Aktivität zumindest teilweise auf der
starken und selektiven Hemmung des induzierbaren Cyclooxygenase-II
(COX-2)-isoenzyms beruhte. Eine derartige Aktivität schließt jedoch
die Möglichkeit
nicht aus, dass Carprofen, wie andere NSAIDs, Hemmaktivität in Bezug
auf die Enzyme, die am Lipoxygenaseweg beteiligt sind, besitzt oder
dass es gegen die Suppression, Rekrutierung und Migration von Entzündungszellen
und die Freisetzung von Enzymen und von Sauerstoff stammenden freien
Radikalen aus derartigen Zellen aktiv ist. Zwar ist einschlägig klar,
dass alle diese Aktivitäten
offensichtliche Relevanz für
die Behandlung von rheumatoider Arthritis (RA) besitzen, doch sind
sie nicht ebenso klar relevant für
die Behandlung von Osteoarthritis (OA). Tatsächlich ist bekannt, dass es
einige NSAIDs gibt, die die Progression von OA verschlimmern, und
einige pathologische Knorpel- und Knochenveränderungen resultieren aus der Überbeanspruchung
beeinträchtigter
Gelenke als Ergebnis einer NSAID-induzierten Analgesie. Dieses Phänomen wird als
Analgesiearthropathie bezeichnet.
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OA
weist eine komplexe multifaktorielle Kausalität und beträchtliche Variabilität in deren
klinischem Ausdruck auf, doch scheint eine Synovialentzündung eine
Schlüsselkomponente
von OA zu sein. Ferner kann eine Synovialschädigung infolge einer Kommunikation
zwischen Synovialzellen und Knorpelzellen (Chondrocyten) die Disaggregation
von Proteoglykanen (PGs) stimulieren und aktivierte Synovialzellen
produzieren eine große
Zahl löslicher
Faktoren, beispielsweise Interleukin-1 (IL-1), Tumor-Nekrosefaktor-α (TNF-α) und Prostaglandine,
die eine Gelenkknorpelabnahme induzieren können. Eine direkte Schädigung von
Chondrocyten stimuliert ferner Matrixmetalloprotease (MMP)-Aktivität, beispielsweise
Kollagenasen, Stromelysine und Gelatinasen, und die Produktion verschiedener
Entzündungsmediatoren.
In jedem Fall ist eine verringerte Funktionalität von Gelenkknorpel für die Pathogenese
von OA fundamental. Die Depletion von PGs aus den Geweben von OA-Gelenken
unterwirft die Chondrocyten und Zellen des subchondralen Knochens
und der Synovialis anomalen mechanischen Belastungen wegen der Elastizität, die die
PGs Knorpel verleihen.
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Knorpel
ist grundlegend ein PG-Aggregat, das einem Protein-Kohlehydrat-Komplex
umfasst, dessen filamentöse
Struktur aus einem einzigen langen Hyaluronsäuremolekül, an das längere Kernproteine nicht-kovalent
gebunden sind, aufgebaut ist. Diese Proteinketten wiederum weisen über Serinseitenketten
kovalent an sie gebundene Chrondroitinsulfat- und Keratinsulfatketten auf. Hyaluronsäure, Chondroitinsulfat
und Keratinsulfat sind alle Beispiele für Glykosaminoglykane (GAGs),
d.h. Polysaccharide, die Polymere von wiederkehrenden Disaccharideinheiten,
in denen einer der Zucker entweder N-Acetylgalactosamin oder N-Acetylglucosamin
ist, umfassen. In Knorpel bindet die PG-Struktur Kollagen und sie
trägt dazu
bei, dass die Kollagenfasern in einem dichten starken Netzwerk gehalten
werden. Kollagenfasern werden wiederum aus dem grundlegenden Tropokollagenmolekül gebildet,
das eine Tripelhelix aus drei Polypeptidketten von jeweils einer
Länge von
etwa 1000 Resten ist.
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In
einem gegebenen Gelenk erfolgen kontinuierlich Stoffwechselprozesse,
die für
dessen Reparatur und Normalisierung anschließend nach dem Erfahren einer
Schädigung,
wie eines Traumas, desselben notwendig sind. Daher muss eine Verbindung,
damit sie ein akzeptables chondroprotektives Mittel ist, zu allererst fähig sein,
eine derartige Chondrocytenstoffwechselaktivität aufrechtzuerhalten, d.h.
nicht die zelluläre
Replikation und Biosynthese von Matrixkomponenten, die Teil des
Heilungsprozesses sind, zu hemmen oder zu stören. Im Hinblick darauf erkennt
der Fachmann, dass viele NSAIDs eine deutliche Hemmwirkung auf die
Biosynthese der Hauptkomponenten der extrazellulären Matrix zeigen. Gleichzeitig
muss ein akzeptables chondroprotektives Mittel fähig sein, der abbauenden Wirkung
von Mediatoren, wie verschiedenen Cytokinen, Prostaglandinen und
Proteinasen, an dem Knorpel entgegenzuwirken. Daher ist es einschlägig akzeptiert,
dass potentielle chondroprotektive Arzneimittel sowohl im Hinblick
auf deren positive Wirkungen auf anabolische Pfade sowie deren Fähigkeit
zur Hemmung katabolischer Prozesse beurteilt werden sollten. Katabolische
Ereignisse, die typischerweise überwacht
werden, umfassen unter anderem die Freisetzung und Hemmung von Matrix
abbauenden Enzymen, Wirkungen auf die Prostaglandin- und Leukotrienbiosynthese
und die Fähigkeit
des Testarzneimittles zur Hemmung von IL-1-vermitteltem Abbau von
Gelenkknorpel. Anabolische Ereignisse, die untersucht wurden, umfassen üblicherweise
die Fähigkeit
eines Testarzneimittels zur Stimulierung der Synthese von Protein,
Kollagen, PGs und Hyaluronsäure
(HA).
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Zwar
ist der hier verwendete Ausdruck "chondroprotektives Mittel" so zu verstehen,
dass er die Verbindungen bezeichnet, deren Hauptwirkort der Knorpel
ist, doch wird auch angenommen, dass derartige chondroprotektive
Mittel auch entzündungshemmende
Wirkung im Hinblick auf das Synovium besitzen können, positiv die Biosynthese
von Zellen in subchondralen Knochen und anderen Bindegeweben, wie
synovialen Fibroblasten, positiv beeinflussen können und die Migration von
Entzündungszellen
zur Hemmung des Entzündungsprozesses
vermitteln können.
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Wegen
des bedeutenden Ausmaßes,
in dem alle Säuger
Evolution und embryogene Übereinstimmung
teilen, produzieren sie ähnliche
Zellen, Gewebe und Organsysteme mit homologen genetischen Codes, die
vergleichbare Proteineinheiten exprimieren, die in äquivalenten
Stoffwechselwegen arbeiten. Vorzugsweise ist die vorliegende Erfindung
jedoch auf zahlreichere und wirtschaftliche bedeutende Arten, wie
Katzen, Hunde und Pferde, gerichtet. Einige dieser Arten sind für Probleme
von Gelenkknorpeldegeneration und -abnahme stärker empfindlich oder diesen
zugeneigt als andere.
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BESCHREIBUNG DES STANDES
DER TECHNIK
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Kommerzielle
Zubereitungen, die bisher als potentielle chondroprotektive Mittel
untersucht wurden, umfassen Tiaprofenic acid, TA, Diclofenac-natrium,
Tribenosit, Pentosanpolysulfat-natrium, Arteparon
® (eine Marke
von Luitpld-Werk, München,
Deutschland) und Rumalon
® (Marke von Robapharm
Limited, Basel, Schweiz). Die verschiedenen Strukturen dieser Mittel
können
auf folgende Weise demonstriert oder erklärt werden:
Pentosanpolysulfatnatrium
(n = 6–12)
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Arteparon® wird
durch Extraktion von GAGs aus Rinderlunge und Trachealgeweben und
anschließende
Sulfatveresterung bestimmter Zuckerhydroxygruppen hergestellt.
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Rumalon® ist
ein GAG-Peptidassoziationskomplex mit hohem Molekulargewicht, der
aus Rinderknorpel und Knochenmark isoliert wurde.
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Keine
der oben beschriebenen Verbindungen legt in irgendeiner Weise Carprofen
zur prophylaktischen Verwendung gemäß der vorliegenden Erfindung
nahe.
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G.
Lust, A.J. Williams, N. Burton-Wurster, K.A. Beck und G. Rubin, "Effects of Intramuscular
Administration of Glacosaminoglycan Polysulfates on Signs of Incipient
Hip Dysplasia in Growing Pups",
American Journal of Veterinary Research, 53(10), 1992, 1836-1843,
behandelten heranwachsende junge Hunde, die für Hüftdysplasie empfindlich waren,
mit GAG-Polysulfaten, die als Adequan® von
Luitpold-Werk, München, Deutschland,
erhältlich
waren. Hüftgelenke
wurden radiographisch untersucht und intraartikuläre Gewebe
wurden makroskopisch und biochemisch beurteilt. Lust et al. folgerten,
dass, obwohl eine signifikante Verringerung des Knorpel-Fibronektingehalts
erfolgte, der Proteoglykangehalt und die beobachteten Mittelwerte
pathologischer Puktezahlen des Gelenks zwischen Kontroll- und behandelten
Hunden nicht statistisch unterschiedlich waren. Eine frühere Untersuchung
unter Verwendung des gleichen Arzneimittels wurde festgestellt,
die eine Verringerung von Knorpeldegeneration, Hemmung von Proteasen
und Förderung
der Proteoglykanbildung in Kniegelenken von Hunden berichtet hatten,
wenn Kreuzbänder
zur Erzeugung eines instabilen Kniegelenks mit anschließender Entwicklung
von Osteoarthritis reseziert worden waren.
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Der
genaue Wirkmechanismus von Carprofen bei der prophylaktischen Verwendung
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist nicht klar verstanden, es wird jedoch als unwahrscheinlich
angesehen, dass er irgendeine Gemeinsamkeit mit den vermuteten Wirkmechanismen,
durch die GAG-Polysulfate wirken, gemeinsam hat.
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P.S.
McNamara, S.A. Johnston und R.J. Todhunter, "Slow-Acting Disease-Modifying Osteoarthritis Agents", Osteoarthritis,
27(4), 1997, 863-881, untersuchten die krankheitsmodifizierende
Wirksamkeit von oralen Produkten, die als Nahrungsergänzungsmittel
betrachtet werden, beispielsweise polysulfatiertes Glykosaminoglykan
(PSGAG), ob sie eine positive Wirkung auf Knochenmatrixsynthese
und Hyaluronan (HA)-synthese durch die Synovialmembran sowie eine
Hemmwirkung auf katabolische Enzyme in osteoarthritischen Gelenken
aufweisen. Eine günstige
Modifikation der schmerzvollen klinischen Zeichen von Osteoarthritis
durch Nahrungsergänzungsprodukte,
die Glucosamin und Chondroitinsulfat (CS) enthalten, wurden nur
als durch anekdotische Beweisanzeichen und nicht durch eine wissenschaftliche
Bewertung gestützt
ermittelt. Im Hinblick auf Hyaluronsäure (HA) wurde eine Studie
festgestellt, bei der atrophischer Säugergelenkknorpel mit HA behandelt
wurde und ein chondrostabilisierender Effekt erhalten wurde. Es
wurde die Hypothese aufgestellt, dass die HA durch Herunterregulierung
von Tumor-Nekrosefaktor-α (TNF-α) wirkte.
Auf der Basis dieser Ergebnisse wurde HA als potentielle Form einer
Therapie für
OA bei Säugern
betrachtet. Es wurde ferner gefolgert, dass PSGAG eine günstige Zusatzbehandlung
für OA,
wenn es frühzeitig
verabreicht würde,
wäre, auf
der Basis einer Untersuchung, die eine krankheitsmodifizierende
Wirkung auf die Knorpelhomöostase
zeigte, auf der Basis einer verringerten mikroskopischen Strukturänderung,
der Retention von Proteoglykan in Knorpel und einer veringerten
Proteinaseaktivität
bei Vergleich mit der Aktivität
in Kontrollgelenken. Es wurde ermittelt, dass Pentosanpolysulfat
(PPS) eine Gelenkknorpelschädigung
signifikant verringert, beruhend auf einer groben und histologischen
Beurteilung und der Beibehaltung eines normalen Gelenkknorpelproteoglykangehalts.
Die Tetracycline Doxycyclin und Minocyclin können wegen ihrer Fähigkeit
zur nen wegen ihrer Fähigkeit
zur Hemmung der Aktivität
von Metalloproteinasen, Kollagenase und Gelatinase eine krankheitsmodifizierende
Wirkung ergeben.
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Die
oben beschriebenen pleiotropen Wirkungen auf Gelenkgewebe, die mit
den diskutierten verschiedenen Behandlungsmitteln erhalten wurden,
können
durch Wirkmechanismen erhalten werden, von denen einer oder mehrere
Carprofen und den Carprofenderivaten, die in den Behandlungsverfahren
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, gemeinsam sind. Jedoch
legt keines dieser Mittel wegen derer großen Strukturnichtähnlichkeit
in irgendeiner Weise Carprofen und die Carprofenderivate der vorliegenden
Erfindung nahe.
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H.P.
Benton, P.B. Vasseur, G.A. Broderick-Villa und M. Koolpe, "Effect of Carprofen
on Sulfated Glycosaminoglycan Metabolism, Protein Synthesis, and
Prostaglandin Release by Cultured Osteoarthritic Mammal Chondrocytes", American Journal
of Veterinary Research, 58(3), 1997, 286-292, raten nach der Feststellung,
dass die entzündungshemmenden
Wirkungen von Carprofen wahrscheinlich durch eine Hauptwirkungsweise
vermittelt sind, die in keiner Beziehung zu der Cyclooxygenaseenzymhemmung,
die der mit NSAID-Aktivität
verbundene Hauptmechanismus ist, steht, zur Berücksichtigung der direkten Wirkungen
auf Knochen- und Knorpelmetabolisierung von NSAIDs, die zur Behandlung
von Arthritis verwendet werden. NSAIDs wie Aspirin und Indomethacin
unterdrücken
eine Gelenkschwellung und die Infiltration von Entzündungszellen
in die Gelenkhöhle,
doch können
derartige NSAIDs gleichzeitig die IL-1-Aktivität stimulieren und die Wirkung
dieses Cytokins kann wiederum zur Stimulierung von Matrixabbau und
zur Hemmung von neuer Matrixsynthese führen. Daher kann eine Hochregulierung
von IL-1 nachteilige Langzeitwirkungen auf die Knorpelbeibehaltung
haben. Unter Verwendung von Zellkulturen von Säugerknorpelexplantaten und
der Messung der Wirkung von Carprofen auf GAG-Synthese und -Abbau,
Proteinsynthes, Zelllebensfähigkeit
und Prostaglandinfreisetzung wurde ermittelt, dass Carprofenkonzentrationen
von 1 und 10 μg/ml
eine potentiell vorteilhafte Wirkung auf das Beibehalten von Knorpelmatrix
durch selektive Stimulation von neuer Knorpel-GAG-Synthese ohne
eine direkte Wirkung auf den Knorpelproteoglykanabbau hat ten. Jedoch
wurde die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen festgestellt.
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Wie
durch die oben diskutierte technische Literatur aufgezeigt, konzentrierte
sich viel Interesse auf die Rolle von Cytokinen bei einer Gelenkerkrankung,
da die Gelenkknorpelintegrität
durch die Balance zwischen Cytokinbetriebenen anabolischen und katabolischen
Prozessen aufrechterhalten wird. Jedoch ist der spezifische Beitrag
einer Cytokinwirkung zur Pathophysiologie von OA nicht gut verstanden.
Siehe C.I. Westacott und M. Sharif, "Cytokines in Osteoarthritis: Mediators
or Markers of Joint Destruction?",
Seminars in Arthritis and Rheumatism, 25(4), 1996, 254-272.
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Eine
Vielzahl von Tests und Tiermodellen wurde auf dem Fachgebiet entwickelt,
um den multifakturellen Charakter von Gelenkknorpeldegeneration
und die vielen Wirkmechanismen, durch die sie erfolgt, zu erhellen.
Eines der bedeutenderen dieser Tiermodelle ist das Kreuzband-defiziente
Säugerkniemodell,
wobei das vordere Kreuzband des linken Knies eines Säugersubjekts
durchschnitten ist, während
das rechte Kniegelenk nicht operiert wurde und als normale Kontrolle
belassen wird. Der in dem linken Säugerkniegelenk induzierte Stress
ergibt schließlich
Osteoarthritis, doch wird auch eine wesentliche Wiederholung der
sehr frühen pathologischen
Veränderungen
in dem Säugergelenk,
insbesondere im Hinblick auf Veränderungen
des Charakters des subchondralen Knochens und der Degeneration des
darüber
liegenden Gelenkknorpels hervorgerufen. Für eine Diskussion von einigen
der Studien, die unter Verwendung des Kreuzband-defizienten Säugermodells
durchgeführt
wurden, siehe K.D. Brandt, "Insights
into the Natural History of Osteoarthritis Provided by the Cruciate-Deficient
Mammal", Annals
of the New York Academy of Sciences, 732, 1994, 199-205.
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Weitere
Untersuchungen, die das Kreuzband-defiziente Säugermodell und andere Tests
verwendeten, um mehr Licht auf die frühen Veränderungen bei Gelenkknorpeldegeneration
und Osteoarthritis und die für
diese Veränderungen
verantwortlichen Wirkmechanismen zu werfen, sind in den folgenden
Artikeln aus der technischen Literatur beschrieben:
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- D. D. Dean, J. Martel-Pelletier, J-P. Pelletier, D.S. Howell,
J.F. Woessner, Jr., "Evidence
for Metalloproteinase and Metalloproteinase Inhibitor Imbalance
in Human Osteoarthritic Cartilage", J. Clin. Invest., 84, 1989, 678-685;
- J. Martel-Pelletier, J-M. Cloutier, J-P. Pelletier, "Cytokines, Interleukin-1
and the Tumor Necrosis Factor in Human Osteoarthritic Tissues", Trans. Orthrop.
Res. Soc., 15, 1990, 111;
- J. Martel-Pelletier, R. McCollum, J. DiBattista, M-P. Faure,
J.A. Chin, S. Fournier, M. Sarfati, J-P. Pelletier, "The Interleukin-1
Receptor in Normal and Osteoarthritic Human Articular Chondrocytes", Arthritis & Rheumatism, 35,
1992, 530-540;
- J-P. Pelletier, M-P. Faure, J.A. DiBattista, S. Wilhelm, D.
Visco, J. Martel-Pelletier, "Coordinate
Synthesis of Stromelysin, Interleukin-1, and Oncogene Proteins in
Experimental Osteoarthritis – An
Immunohistochemical Study",
Am. J. Pathol, 142, 1993, 95-105;
und
- G. Hilal, J. Martel-Pelletier, J-P. Pelletier, P. Ranger, D.
Lajeunesse, "Osteoblast-Like
Cells from Human Subchondral Osteoarthritic Bone Demonstrate an
Altered Phenotype in Vitro",
Arthritis & Rheumatism,
41(5), 1998, 891-899.
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Die
Internationale Patentanmeldung PCT/IB98/00662 betrifft die Verwendung
entzündungshemmender
Mittel, die nichtsteroidale entzündungshemmende
Arzneimittel (NSAID) sind, zur Behandlung von Schmerz und Entzündung.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung erfolgt die Bereitstellung der Verwendung von 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure bei
der Herstellung eines Medikaments zur Prävention von Osteoarthritis
bei Katzen, Hunden und Pferden, die in der Zukunft an derartigen
Schädigungen
leiden können,
und diese Prävention
verbessert, vermindert, hebt auf oder verhindert eine Läsion, Schädigung oder
Abnahme von Gelenkknorpel oder subchondralem Knochen anschließend an
die frühen
Stadien der Degeneration.
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Ferner
erfolgt gemäß der vorliegenden
Erfindung die Bereitstellung der oben beschriebenen Verwendung von
Carprofen zur Herstellung eines Medikaments zur Prävention
von Osteoarthritis bei Katzen, Hunden und Pferden, wobei der Status
des Säugers,
der derzeit oder vorausschauend sich in den frühen Stadien befindet und daher
eine derartige Behandlung benötigt,
bestimmt wird durch
- (1) positive Ergebnisse
aus der klinischen Untersuchung und Beurteilung der Gelenke des
Säugers,
einschließlich
einer Messung einer Hüftdysplasieprogression;
- (2) die Durchführung
eines invasiven chirurgischen Eingriffs an einem oder mehreren Gelenken
des Säugers;
- (3) positive Ergebnisse einer Untersuchung von einem oder mehreren
Gelenken des Säugers
unter Verwendung nichtinvasiver Verfahren einschließlich von
radiographischer und Magnetresonanzbildgebung (MRI); oder
- (4) positive Ergebnisse eines biochemischen Tests, der an Körperflüssigkeiten
oder Gelenkgewebe des Säugers
im Hinblick auf eine oder mehrere der im folgenden angegebenen Substanzen
durchgeführt
wurde: erhöhtes
Interleukin-1-beta (IL-1β),
erhöhter
Tumor-Nekrosefaktor-α (TNF-α), erhöhtes Verhältnis von IL-1β zu IL-1-Rezeptorantagonistprotein
(IRAP), erhöhte
Expression von p55-TNF-Rezeptoren (p55 TNF-R), erhöhtes Interleukin-6 (IL-6),
erhöhter
Leukämiehemmfaktor
(LIF), unveränderter
oder verringerter insulinähnlicher
Wachstumsfaktor-1 (IGF-1), verringerter transformierender Wachstumsfaktor-beta
(TGFβ), unveränderter
oder verringerter Plättchenwachstumsfaktor
(PDGF), unveränderter
oder verringerter basischer Fibroblastenwachstumsfaktor (b-FGF),
erhöhtes
Keratinsulfat, erhöhte
Matrixmetalloproteasen (MMPs) einschließlich Stromelysin, erhöhtes Verhältnis von
Matrixmetalloproteasen (MMPs) einschließlich Stromelysin zu Gewebeinhibitor
von Metalloproteasen (TIMP), erhöhtes
Osteocalcin, erhöhte
alkalische Phosphatase, erhöhtes,
auf einen Hormonreiz reagierendes cAMP, erhöhter Urokinaseplasminogenaktivator
(uPA), erhöhtes
Knorpeloligomermatrixprotein und erhöhte Kollagenase.
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Ebenfalls
innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung liegt die Durchführung der
oben beschriebenen Verwendung zur Prävention von Osteoarthritis
bei Katzen, Hun den und Pferden durch Verabreichen von Kombinationen
von Verbindungen, die 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure mit
einem oder mehreren Mitgliedern, die aus der Gruppe von im wesentlichen
polysulfatierten Glykosaminglykan (PSGAG), Glucosamin, Chondroitinsulfat
(CS), Hyaluronsäure
(HA), Pentosanpolysulfat (PPS), Doxycyclin und Minocyclin ausgewählt sind,
umfassen.
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Ferner
wird die oben beschriebene Verwendung bereitgestellt, wobei die
therapeutisch wirksame Menge von 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure und
insbesondere des (+)(S)-Enantiomers von 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure systemisch
dem Säuger
verabreicht wird, wobei die systemische Verabreichung
- (1) eine Injektion oder Infusion in geeignete Körpergewebe
oder -höhlen
einer pharmazeutischen Zusammensetzung, die die chondroprotektive
Verbindung in geeigneter flüssiger
Form zur intramuskulären
oder intravenösen
Abgabe derselben oder als Depot zur Abgabe derselben enthält;
- (2) die Instillation in geeignete Körpergewebe oder -höhlen einer
pharmazeutischen Zusammensetzung, die die chondroprotektive Verbindung
in einer geeigneten festen Form für eine feste Implantatzusammensetzung
zur Abgabe derselben durch verzögerte,
nachhaltige und/oder gesteuerte Freisetzung enthält oder
- (3) die Einnahme einer pharmazeutischen Zusammensetzung, die
die chondroprotektive Verbindung in einer zur peroralen Abgabe derselben
geeigneten festen oder flüssigen
Form enthält,
umfasst.
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Ferner
wird die oben beschriebene Verwendung zur Prävention der Osteoarthritis
bereitgestellt, die die Einnahme oder Verabreichung einer festen
peroralen Dosierungsform, die aus der Gruppe von oralen Tabletten,
Kapseln und Mikroteilchen mit verzögerter Freisetzung oder nachhaltiger
Freisetzung, die eine systemische Zufuhr des Wirkstoffs in gesteuerter
Weise über
einen Zeitraum von mindestens 10 h liefern, ausgewählt ist,
umfasst.
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Noch
des weiteren wird die oben beschriebene Verwendung bereitgestellt,
wobei die therapeutisch wirksame Menge der Verbindung lokal verabreicht
wird, was
- (1) eine Injektion oder Infusion
an einer lokalen Stelle in den frühen Stufen einer Degeneration
von Gelenkknorpel oder subchondralem Knochen von einer pharmazeutischen
Zusammensetzung, die die Verbindung in einer geeigneten flüssigen Form
zur intrartikulären,
intrachondrialen, intrakostalen, intraostealen, intrapelvinen, intraspinalen,
intrasternalen, intrasynovialen oder intratarsalen Abgabe derselben
einschließlich von
Komponenten, die eine verzögerte
Freisetzung, gesteuerte Freisetzung und/oder nachhaltige Freisetzung
der chondroprotektiven Verbindung an der lokalen Stelle liefern;
oder als Depot zur Abgabe derselben, wobei die Zusammensetzung eine
Speicherung der chondroprotektiven Verbindung und danach eine verzögerte, nachhaltige
und/oder gesteuerte Freisetzung derselben liefert, enthält; oder
- (2) die Instillation einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die die chondroprotektive Verbindung in geeigneter Form für ein festes
Implantat zur Abgabe derselben enthält, wobei die Zusammensetzung
optional eine verzögerte,
nachhaltige und/oder gesteuerte Freisetzung der chrondroprotektiven
Verbindung an der lokalen Stelle liefert, umfasst.
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Noch
ferner erfolgt die Bereitstellung der oben beschriebenen Verwendung,
wobei die therapeutisch wirksame Menge der chondroprotektiven Verbindung
an den Säuger
in einer Menge verabreicht wird, die, als mg pro kg Körpergewicht
des Mitglieds pro Tag ausgedrückt,
den Bereich von 0,01 mg/kg bis 20,0 mg/kg/Tag, vorzugsweise 0,1
mg/kg bis 12,0 mg/kg/Tag, noch günstiger
0,5 mg/kg bis 10,0 mg/kg/Tag und noch besser 0,5 mg/kg bis 6,0 mg/kg/Tag
umfasst. Die Verabreichung von 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure wird typischerweise
durch Dosierung mit einer Rate von 4,0 mg/kg/Tag bereitgestellt.
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Noch
des weiteren werden die pharmazeutischen Zusammensetzungen bereitgestellt,
die 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure umfassen;
und wobei, wenn beide gebildeten Enantiomere zusammen vorhanden
sind, das (+)(S)-Enantiomer
in einer Menge von mindestens 85 %, vorzugsweise mindestens 90 %,
noch günstiger
mindestens 95 % und noch besser mindestens 99 % vorhanden ist. Insbesondere wird
die im Vorhergehenden und im folgenden beschriebene pharmazeutische
Zusammensetzung bereitgestellt, wobei der Inhibitor vollständig aus
dem (+)(S)-Enantiomer von 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure besteht.
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Ebenfalls
bereitgestellt werden die oben beschriebenen pharmazeutischen Zusammensetzungen,
wobei die therapeutisch wirksame Menge von chondroprotektivem Carprofen
im Kontext des verwendeten Dosierungsprotokolls und der verwendeten
Verabreichungsparameter ausreichend ist, um einem Mitglied, das
mit einer Menge der chondroprotektiven Verbindung behandelt wird,
mit einer Menge der chondroprotektiven Verbindung, ausgedrückt als
mg pro kg Körpergewicht
des Mitglieds pro Tag, im Bereich von 0,01 mg/kg bis 20,0 mg/kg/
Tag, vorzugsweise 0,1 m/kg bis 12,0 mg/kg/Tag, noch günstiger
0,5 mg/kg bis 10,0 mg/kg/Tag und noch besser 0,5 mg/kg bis 8,0 mg/kg/Tag
zu versorgen. Die Verabreichung von 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure wird
typischerweise durch Dosierung mit einer Rate von 4,0 mg/kg/Tag
bereitgestellt.
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Noch
des weiteren werden die oben beschriebenen pharmazeutischen Zusammensetzungen
bereitgestellt, wobei die therapeutisch wirksame Menge von 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure in einer
zur lokalen Verabreichung geeigneten Dosierungsform bereitgestellt
wird, die
- (1) eine Injektion oder Infusion
an einer lokalen Stelle in den frühen Stadien der Degeneration
von Gelenkknorpel oder subchondralem Knochen in geeigneter flüssiger Form
zur intraartikulären,
intrachondrialen, intrakostalen, intraostealen, intrapelvinen, intraspinalen,
intrasternalen, intrasynovialen oder intratarsalen Abgabe derselben,
die Komponenten umfasst, die eine verzögerte Freisetzung, gesteuerte
Freisetzung und/oder nachhaltige Freisetzung der chondroprotektiven
Verbindung liefern, oder für
ein Depot zur Abgabe derselben, wobei die Zusammensetzung eine Speicherung
der Verbindung und danach eine verzögerte, nachhaltige und/oder
gesteuerte Freisetzung derselben an der lokalen Stelle liefert;
oder
- (2) eine Installation der pharmazeutischen Zusammensetzung in
geeigneter fester Form für
eine feste Implantatzusammensetzung zur Abgabe derselben, wobei
die Zusammensetzung optional verzögerte, nachhaltige und/oder
gesteuerte Freisetzung derselben liefert, umfasst.
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Spezielle
Dosierungsformen der oben beschriebenen pharmazeutischen Zusammensetzungen
umfassen feste perorale Dosierungsformen, die aus der Gruppe von
oralen Tabletten, Kapseln, Caplets und mehrteiligen Systemen mit
verzögerter
Freisetzung, die eine Freisetzung und Absorption im Magen unter
Ermöglichen
einer zum Magen des Säugers
distalen Abgabe verhindern, und oralen Tabletten, Kapseln und Mikroteilchen
mit Langzeitfreisetzung, die eine systemische Abgabe des Wirkstoffs
in kontrollierter Weise bis zu einem Zeitraum von 24 h ergeben,
ausgewählt
sind.
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Daher
werden gemäß der vorliegenden
Erfindung Kombinationen von einem oder mehreren weiteren therapeutisch
aktiven Mitteln zusammen mit der 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure, die
die oben beschriebenen pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung bilden, bereitgestellt. Es wird bereitgestellt, dass,
wenn ein Gelenk gleichzeitig durch Mikroorganismen, beispielsweise
Bakterien, Pilze, Protozoen oder Viren infiziert ist, der Wirkstoff
der vorliegenden Erfindung günstigerweise
in Kombination mit einem oder mehreren antibiotischen, antimykotischen,
Antiprotozoen- oder antiviralen Mitteln verabreicht wird. Ferner
kann das chondroprotektive Carprofen in Kombination mit einem oder
mehreren Mitgliedern verabreicht werden, die aus der im wesentlichen
aus den Klassen von Inhibitoren bestehenden Gruppe ausgewählt sind und
wofür Beispiele
die im folgenden angegebenen umfassen: H1-Rezeptorantagonisten;
Kinin-B1- und -B2-Rezeptorantagonisten;
Leukotrien-LTC4-, -LTD4/LTE4- und -LTB4-Inhibitoren;
PAF-Rezeptorantagonisten; Gold
in der Form einer Aurothiogruppe zusammen mit verschiedenen hydrophilen
Gruppen; Immunsuppressiva, beispielsweise Cyclosporin, Azathioprin
und Methotrexat; entzündungshemmende
Glucocorticoide, beispielsweise Dexamethason; antiparasitische Breitspektrumantibiotika,
beispielsweise die Avermectine und die Milbemycine; Penicillamin;
Hydroxychloroquin; Antigichtmittel, beispielsweise Colchicin; Xanthinoxidaseinhibitoren,
beispielsweise Allopurinol, und Uricosurica, beispielsweise Probenecid,
Sulfinpyrazon und Benzbromaron. Ferner wird bereitgestellt, dass
das chondroprotektive Carprofen in Kombination mit Therapeutika
verabreicht werden kann, die zur Behandlung von Erkrankungszuständen, Syndromen
und Symptomen, die bei älteren
Säugern
gefunden werden, vorgegeben sind, die ein oder mehrere Mitglieder
umfassen, die aus der Gruppe von im wesentlichen kognitiven Therapeutika,
die gegen Gedächtnisverlust
und -schwäche
wirken sollen; Antidyskinesie/Antiparkinsonmitteln, beispielsweise
Selegelin; Antihypertonika und anderen kardiovaskulären Arzneimitteln,
die die Folgen von Atherosklerose, die Hypertonie, Myokardischämie einschließlich Angina,
dekompensierte Herzinsuffizienz und Myokardinfarkt umfassen, aufheben
sollen, die aus Diuretika, Vasodilatatoren, wie Hydralazin, β-Adrenorezeptorantagonisten,
wie Propranolol, Inhibitoren des Angiotensin II Converting Enzyme-Inhibitoren
(ACE-Inhibitoren), wie Enalapril, die zur Behandlung geriatrischer
Säuger
mit Mitralinsuffizienz verwendet werden, und Enalapril allein und
in Kombination mit neutralen Endopeptidaseinhibitoren, Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten,
wie Losartan, Renininhibitoren, Calciumkanalblockern, wie Nifedipin,
Sympatholytika, wie Methyldopa, α2-adrenergen Agonisten, wie Clonidin, α-Adrenorezeptorantagonisten,
wie Prazosin, und HMG-CoA-Reduktaseinhibitoren
(Antihypercholesterinämika),
wie Lovastatin oder Atorvastatin, ausgewählt sind; Antineoplastika,
insbesondere antimitotische Arzneimittel, die die Vincaalkaloide, wie
Vinblastin und Vincristin, umfassen; Wachstumshormon-Sekretagoga;
starken Analgetika; lokalen und systemischen Anästhetika und H2-Rezeptorantagonisten
und anderen gastroprotektiven Mitteln ausgewählt sind.
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Noch
des weiteren wird bereitgestellt, dass die obigen Kombinationen
von Therapeutika zur Behandlung akuter Zustände bei Säugern verwendet werden, wobei
bakterielle Infektionen gleichzeitig mit den frühen Stadien einer Degeneration
von Gelenkknorpel oder subchondralem Knochen auftreten; wobei das
für diesen Zweck
verwendete Protokoll die Verabreichung von 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure in Kombination
mit anderen Medikationen, die auf einer regelmäßig programmierten Basis zur
Behandlung chronischer Zustände
verwendet werden; die Formulierung der chondroprotektiven Verbindungen
der vorliegenden Erfindung mit einem oder mehreren anderen Therapeutika,
die die geplante Kombination bilden sollen, zu einer passenden Dosie rungsform,
die alle die Kombination bildenden Arzneimittel enthält, wobei
dies, wenn die verschiedenen Arzneimittel variierende Halbwertszeiten
aufweisen, die Bildung von Formen der Arzneimittel mit gesteuerter
Freisetzung mit unterschiedlichen Freisetzungszeiten, durch die
eine relativ gleichförmige
Dosierung erreicht wird, umfasst; eine Dosierungsform von arzneimittelhaltigem
Futter, in dem die in der Kombination verwendeten Arzneimittel zusammen
im Gemisch in der Futterzusammensetzung vorhanden sind, umfasst.
Ferner wird gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Coverabreichung bereitgestellt, wobei die Kombination
von Arzneimitteln durch die gleichzeitige Verabreichung der in Kombination
zu gebenden Arzneimittel erreicht wird; was die Coverabreichung
mittels unterschiedlicher Dosierungsformen und -verabreichungswege;
die Verwendung von Kombinationen gemäß unterschiedlichen, jedoch
regelmäßigen und
kontinuierlichen Dosierungsprogrammen, wodurch gewünschte Plasmaspiegel
der beteiligten Arzneimittel in dem zu behandelnden Säuger aufrechterhalten
werden, auch wenn die die Kombination bildenden einzelnen Arzneimittel
nicht gleichzeitig dem Säuger
verabreicht werden, umfasst.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Medikamens
zur Prävention
von Osteoarthritis, das für
Katzen, Hunde und Pferde anwendbar ist, die in der Zukunft an einer
Verletzung, Schädigung
oder Abnahme von Gelenkknorpel oder subchondralem Knochen in einem
oder mehreren Gelenken eines derartigen Säugers leiden können. Katzen,
Hunde und Pferde sind unter Säugern
gegenüber
entzündlichen
Erkrankungen und Prozessen, wie rheumatoide Arthritis, Osteoarthritis,
traumatische oder degenerative Gelenkerkrankung, die Verwendung
geschädigter
Gelenke, bestehende oder beginnende Hüftdysplasie und Osteochondrose,
besonders empfindlich. Eine wichtige Begleiterscheinung dieser entzündlichen
Erkrankungen und Prozesse ist eine tatsächliche oder prospektive Schädigung oder
Erosion von Gelenkknorpel und subchondralem Knochen, die in den
Gelenken derartiger Katzen, Hunde und Pferde vorhanden ist, die
eine Entzündung
erlitten oder erleiden können.
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Eine
Entzündung
bei Säugern
kann durch die Verabreichung eines nichtsteroidalen entzündungshemmenden
Arzneimittels (NSAID), beispielsweise ARQUEL®, Meclofenamsäure, behandelt
werden, obwohl nur zwei Therapeutika dieses Typs durch die Food
and Drug Administration, Committee on Veterinary Medicine (FDA/CVM),
zur Verwendung bei Hunden in den Vereinigten Staaten zugelassen
sind. Eine viel größere Vielzahl
von NSAIDs wurde zur Verwendung bei Menschen zugelassen und sie
lieferten daher wesentlich größere Wirksamkeits-
und Sicherheitsdaten aufgrund von klinischen Versuchen und Prüfungsuntersuchungen.
Daher werden Folgerungen in Bezug auf die Wirkungsweisen und andere
pharmakologische Aspekte der Wirkung von NSAIDs im veterinärmedizinischen
Kontext, insbesondere zur Verwendung bei der Behandlung nichthumaner
Säuger
häufig
von der Erfahrung bei humanen Säugern
ausgehend extrapoliert. Die hier vorliegende Beschreibung zieht ähnliche
Vorteile aus dem hohen Grad physiologischer Gemeinsamkeit zwischen
diesen Säugerarten
zum Beleg von vielen der zugrunde liegenden Aspekte der vorliegenden
Erfindung.
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Die
Behandlung von Säugern
mit entzündungshemmenden
Mitteln ist aus zwei Gesichtspunkten besonders mühsam. Erstens begleiten die
pathologischen Veränderungen
in Knorpel und subchondralem Knochen in den Gelenken von Säugern sehr
häufig
Osteoarthritis, die eine multifaktorielle und sich unterschiedlich ausdrückende Erkrankung
ist, die immer noch nicht vollständig
verstanden ist, was Entscheidungen über eine passende Therapie
häufig
schwierig macht. Beispielsweise wird, obwohl ein gewisser Grad an
Synovialentzündung
eine übliche
Komponente von Osteoarthritis zu sein scheint, diese Entzündung als
aufgrund der Wirkungen von während
des Knorpelabbaus freigesetzten Immunogenen entstehend betrachtet.
In letzter Zeit wurde dieses Paradigma jedoch in Frage gestellt.
Zweitens kann eine Langzeitanwendung der meisten NSAIDs, insbesondere
der im Hinblick auf die Verwendung stärker etablierten tatsächlich die
Progression von Osteoarthritis verschlimmern. Im Lichte dieser Probleme
und Ungewissheiten ist die Entdeckung der vorliegenden Erfindung
umso überraschender,
dass das chondroprotektive Carprofen zur Prävention einer derartigen Gelenkknorpelschädigung verwendbar
ist, während
es gleichzeitig keinen nachteiligen Einfluss auf den Verlauf einer
Entzündung
im beteiligten Säugergelenk
hat. Dieser und andere Aspekte der vorliegenden Erfindung werden
aus der Beschreibung der Merkmale und Eigenschaften von Knorpel
in dem Säugergelenk,
die für
die prophylaktische Verwendung der vorliegenden Erfindung besonders
relevant sind, in den folgenden Absätzen besser verstanden.
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Knorpel
ist ein faserhaltiges Bindegewebe, das in mehreren Formen, beispielsweise
als hyaliner Knorpel, elastischer Knorpel und Faserknorpel, existiert.
Hyaliner Knorpel ist eine etwas elastische halbtransparente Substanz
mit einer opaleszierenden bläulichen
leichten Färbung,
die aus einer basophilen, faserhaltigen Grundsubstanz mit Hohlräumen (Lacuna),
in denen die Chondrocyten, reife Knorpelzellen, auftreten, besteht. Er
ist ein hochspezialisiertes Bindegewebe, das Wasser, Kollagen und
Proteoglykane umfasst, die zusammen ein einzigartiges faserverstärktes Wassergel
erzeugen, das steif, jedoch elastisch ist und beträchtliches
Stoßabsorptionsvermögen aufweist.
Die Proteoglykan(PG)komponente ist ein Protein-Kohlehydrat-Komplex,
der eine filamentöse
Struktur aufweist. Der Kern dieser filamentösen Struktur ist ein einziges
langes Molekül
von Hyaluronsäure,
die ein Glykosaminoglykan (GAG), d.h. ein Polymer aus wiederkehrenden
Disaccharideinheiten, in denen einer der Zucker entweder N-Acetylgalactosamin
oder N-Acetylglucosamin
ist, ist. In Hyaluronsäure
umfasst beispielsweise die wiederkehrende Disaccharideinheit das
Monosaccharidderivat N-Acetylglucosamin mit einer glykosidischen
Bindung β (1 → 4) zu dem
Monosaccharidderivat Glucuronsäure,
das wiederum eine glykosidische Bindung α (1 → 3) zu der nächsten N-Acetylglucosamineinheit
des wiederkehrenden Disaccharids hat.
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An
den Hyaluronsäure-Filamentkern
von Knorpel sind wiederum eine regelmäßige Serie längerer Kernproteine,
die Kollagen umfassen, nicht-kovalent mit Hilfe eines "Verknüpfungsproteins" gebunden. Die Basiseinheit
von Kollagen ist das Tropokollagenmolekül, eine Tripelhelix aus drei
Polypeptidketten einer Länge von
jeweils etwa 1000 Resten. An jedes dieser längeren Kernkollagenmoleküle ist wiederum über eine
Serinseitenkette eine regelmäßige Serie
von Chondroitinsulfat- und Keratansulfatketten gebunden. Chondroitinsulfat
und Keratansulfat sind ähnlich
der oben beschriebenen Hyaluronsäure
ebenfalls Beispiele für
Glykosaminoglykan(GAG)polymere, bei denen für das Polymer wiederkehrender
Disaccharideinheiten einer der Zucker GalNAc-6s, d.h. N-Rcetylgalactosamin mit einer
Sulfatgruppe am Kohlenstoff 6, sein muss. Die Glykosaminoglykane,
die Komponenten der Knorpelstruktur sind, sind Polysaccharide, in
denen die Zuckerreste so modifiziert sind, dass sie Polymere produzieren,
die eine breite Vielzahl von Eigenschaften aufweisen, die Polypeptiden
im Hinblick auf deren Strukturkomplexität nahe kommen. Daher ist ersichtlich,
dass Gelenkknorpel, d.h. Knorpel, der in den Gelenken von Säugern gefunden
wird, aus einer sehr aufwendigen und komplexen Molekülstruktur
besteht. Um die Art und Weise zu verstehen, in der sich die Verfahren
und Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung mit dem Problem
einer Knorpelschädigung
und -abnahme befassen, ist es jedoch auch notwendig, den Aufbau
von Knorpel und dessen Umgebung im Gelenk im makroskopischen Maßstab zusätzlich zu
der eben angegebenen Untersuchung im mikroskopischen Maßstab zu
untersuchen.
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Wie
oben beschrieben umfasst Gelenkknorpel die lebenden Zellen (Chondrocyten),
die das interstitielle Material, das allgemein als die extrazelluläre Matrix
bezeichnet wird, erzeugen und von diesem umgeben sind. Da Osteoarthritis
als Fehlen bzw. Defekt der (beweglichen, mit Synovia ausgekleideten)
Junctura synovialis definiert ist, folgt daraus, dass in einem derartigen
Gelenk immer mindestens zwei bewegliche Knochenoberflächen gefunden
werden, die aufeinander treffen würden, wenn nicht die Tatsache
bestünde,
dass sie von der synovialen Membran, die Synovialflüssigkeit,
eine transparente alkalische viskose Flüssigkeit, die den Gelenkhohlraum
füllt,
sezerniert, und Gelenkknorpel, der sich zwischen den gelenkbildenden
Knochenoberflächen, üblicherweise
an diesem Punkt anstelle der Synovialmembran befindet, umgeben sind.
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Die
früheste
grobe pathologische Feststellung bei Osteoarthritis ist eine Erweichung
des Gelenkknorpels in üblicherweise
belasteten Bereichen der Gelenkoberfläche, die im Falle des Kniegelenks
des Säugers, insbesondere
bei Osteoarthritismodellen, die eine Durchtrennung des Kreuzbands
im Kniegelenk umfassen, aus der Femorcondyle und dem Schienbeinkopf
bestehen. Mit der Progression von Osteoarthritis geht die Integrität der Knorpeloberfläche verloren
und der Gelenkknorpel wird dünn,
wobei sich vertikale Fissuren in die Tiefe des Knorpels in einem
als Fibrillation bezeichneten Prozess ausdehnen. Gelenkbewegung
kann bewirken, dass fibrillärer
Knorpel Segmente abgibt, die den darunterliegenden (subchondralen)
Knochen freilegen, der dann Sklerose erleidet. Es können sich
auch subchondrale Zysten entwickeln, die mit Synovialflüssigkeit gefüllt sein
können.
An den Gelenkrändern
bilden sich Osteophyten (Knochensporne).
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Veränderungen
im Hinblick auf den subchondralen Knochen spielen ebenfalls eine
Rolle bei der Pathologie der Knorpelzerstörung. Untersuchungen der Gelenke
von Säugern,
insbesondere Hunden, die eine vorherige Kreuzbanddurchtrennung erfuhren,
zeigen subchondrale Sklerose und Osteopenie, d.h. Knochenverlust
in den subchondralen Trabeculae. Anschließend an diese Veränderungen
ergibt sich eine Verdickung der subchondralen Platte. Der Verlust
an subchondralem Knochen erhöht
die mechanische Belastung an dem darüber liegenden Gelenkknorpel,
was zu dessen Degeneration führt.
Die anschließende
Verdickung der subchondralen Platte beeinflusst negativ intrinsische
Reparaturmechanismen und trägt
dadurch zur Progression des Knorpelabbaus bei.
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Der
Abbau der extrazellulären
Matrix des Knorpels wird von mitotischer Teilung der Chondrocyten
begleitet, die sich dann zu Clustern formen. Es besteht eine Verringerung
der Glykosaminoglykankomponenten des Knorpels und eine unregelmäßige Proteoglykandepletion.
In vielen Fällen
ersetzt Faserknorpel, der durch eine extrazelluläre Matrix aus dicken kompakten
parallelen Kollagenbündeln
gekennzeichnet ist, hyalinen Knorpel. Jedoch sollte angemerkt werden,
dass diese und die oben beschriebenen pathologischen Veränderungen
im Hinblick auf Gelenkknorpel für
spätere
Stadien einer Osteoarthritis charakteristisch sind und dass eine
Hypertrophie, d.h. Verdickung des Gelenkknorpels, als erstes erfolgt,
was durch den Kreuzband-defizienten Säuger, insbe sondere das Hundekniegelenkmodell
gezeigt wurde. Eine Knorpelverdickung resultiert aus einem erhöhten Wassergehalt,
einer Zunahme der Proteoglykansynthese und einer Zunahme an sowohl
dem Gehalt als auch der Konzentration von Proteoglykanen in dem
Gelenkknorpel. Dieses Stadium einer hypertrophen Reparatur des Gelenkknorpels
kann eine gewisse Zeit bestehen bleiben, doch fehlen dem Reparaturknorpelgewebe,
das gebildet wird, die Elastizität
und Widerstandsfähigkeit
gegenüber
mechanischer Belastung, die normaler hyaliner Knorpel besitzt. Schließlich hört die Proteoglykanproduktion
auf und die Chondrocyten können
nicht länger
deren extrazelluläre
Matrix aufrechterhalten. Dieses Endstadium führt zum Verlust von Gelenkknorpel
der vollen Dicke.
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Synovitis,
d.h. eine Entzündung
der Synovialis, der Synovialmembran, kann zur Pathologie von Knorpelschädigung und
-verlust beitragen. Eine Synovialentzündung ist durch intensive Infiltration
der Synovialflüssigkeit
durch mononucleäre
Zellen, durch Synovialmembranzellenhyperplasie und durch lymphatische
Aggregate gekennzeichnet. Synovitis trägt signifikant zur Knorpelschädigung bei
rheumatoiden und anderen entzündlichen
Arthropathien bei. Die Rolle einer Synovialentzündung in den frühen Stadien
von OA ist weniger gut verstanden, jedoch ist Synovitis im klinischen
Stadium von OA vorhanden. Kreuzband-defiziente Säugerkniemodelle, insbesondere
das Pond-Nuki-Modell, wobei das Kreuzband durch eine Blindstoßinzision
durchtrennt wurde, rufen intraartikuläre Blutung hervor. Wenn Hämostase
beobachtet wird und die Blutung sorgfältig kontrolliert wird, kann
Synovitis vermieden werden. Wenn jedoch ein Vergleich zwischen einer
Gruppe von Säugern
mit Synovitis und einer Gruppe von Säugern ohne Synovitis durchgeführt wird,
sind Veränderungen im
Hinblick auf Gelenkknorpel bei den zwei Gruppen ununterscheidbar.
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Wie
bereits angegeben sind die Aktivitäten von Cytokinen ein wichtiger
Teil der Pathologie einer Knorpelschädigung und -abnahme. Cytokine
sind intrazelluläre
Botenstoffe, die in der normalen Physiologie eine wesentliche Rolle
spielen und im Hinblick auf Gelenkknorpel dessen Integrität durch
Steuerung der konkurrierenden anabolischen und katabolischen Prozesse,
die auftreten, aufrechterhalten. Die Cytokine werden von Zellen
freigesetzt und weisen häufig
mehrfache und überlappende
Aktivitäten
auf. Cytokine sind lösliche
Glykoproteine, die nichtenzymatisch in pikomolaren bis nanomolaren
Konzentrationen unter Regulierung einer Wirtszellenfunktion wirken.
Die Freisetzung der Cytokine wird durch spezifische Signale veranlasst
und die Cytokine beeinflussen verschiedene Funktionen in den Zellen,
auf die sie zielgerichtet sind, durch Beeinflussung der Genexpression
in diesen Zellen. Cytokine haben eine relativ kurze Halbwertszeit
und üben
ihren Einfluss innerhalb der unmittelbaren Umgebung der Wirtszelle
(autokrine Aktivität)
und an benachbarten Zellen (parakrine Aktivität), die sie durch den intrazellulären Raum
erreichen, aus. Cytokine können
an Rezeptoren auf deren Wirtszelloberfläche oder eine Nachbarzelloberfläche oder
innerhalb der Wirtszelle an einen internen Faktor oder durch direkte
Zelle-Zelle-Kommunikation über
membrangebundene Cytokine binden.
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Cytokinhomöostase wird
durch dessen Interaktion mit natürlich
vorkommenden Inhibitoren aufrechterhalten. Rezeptorantagonisten
binden kompetitiv an die Cytokinbindungsstelle unter Verhinderung
einer Signalübermittlung,
Autoantikörper
binden an das Cytokin und neutralisieren es, und cytokinbindende
Proteine und lösliche
Rezeptoren entfernen das Cytokin aus dem Pool aktiver Mediatoren.
Beispielsweise blockiert das IL-1-Rezeptorantagonistprotein (IRAP)
die Bindung von IL-1 an dessen beide Rezeptoren. Autoantikörper für IL-1α (sIL-1R)
und Insulinähnlicher-Wachstumsfaktor-Bindungsproteine
(IGF-BPs) existieren und sie können zur
Entfernung der Cytokinliganden aus dem Pool aktiver Mediatoren dienen
oder die proteolytische Zerstörung
der Cytokine verhindern oder als Transportproteine für die Cytokine
fungieren. Cytokine können
auch der Aktivität
anderer Cytokine entgegenwirken. Beispielsweise wird IL-1-Aktivität in Gegenwart
von transformierendem Wachstumsfaktor-beta (TGFβ) und IGF-1 verringert.
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Eine
Zerstörung
des komplizierten Gleichgewichts zwischen den oben beschriebenen
Cytokinen und deren Regulatoren kann zu pathologischen Veränderungen
des Gelenks führen
oder dazu beitragen. In einem derartigen Gelenk schützt der
Gelenkknorpel den subchondralen Knochen vor mechanischen Belastungen. Der
Knorpel ist ein hoch spezialisiertes Bindegewebe, das Wasser, Kollagen
und Proteoglykane umfasst, die zusammen ein einzigartiges faserverstärktes Hydrogel
erzeugen, das steif, jedoch elastisch ist und ein beträchtliches
Stoßabsorptionsvermögen aufweist.
Die extrazelluläre
Matrix des Knorpels wird durch die Chondrocyten, die hochaktiv sind,
produziert und die Integrität
dieser Matrix wird durch ein Gleichgewicht zwischen den Wirkungen
der katabolischen Cytokine I1-1α, β und TNFα und der
anabolischen Cytokine IGF und TGFβ aufrechterhalten.
I1-1α, β und TNFα wirken durch
Induktion der Produktion von spezifischen Matrix abbauenden Metalloproteasen,
während
IGF und TGFβ als
Wachstumsfaktoren durch Induktion der Produktion der makromolekularen
Baublöcke
von Knorpel, Kollagen und der Proteoglykane wirken. Andere Cytokine
und deren Inhibitoren sowie Gewebeinhibitoren von Metalloprotease
(TIMP) beeinflussen ebenfalls dieses Gleichgewicht, das als Matrixhomöostase bezeichnet
wird.
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Der
hier verwendete Ausdruck "Metalloprotease" soll die Matrixmetalloproteasen
(MMPs), die insbesondere diejenigen in dieser Enzymfamilie umfassen,
die üblicherweise
erhöhte
Konzentrationen während
einer Gelenkknorpeldegeneration zeigen, d.h. die Stromelysine, die
Kollagenasen und die Gelatinasen, bezeichnen. Kollagenase ist allgemein
für den
Abbau von nativem Kollagen verantwortlich; Stromelysin ist allgemein für den Abbau
der Proteoglykane verantwortlich; und Gelatinase ist allgemein für den Abbau
von denaturiertem Kollagen verantwortlich. Ein Enzym mit MMP-Eigenschaften,
Aggrecanase, wird ebenfalls von diesem Ausdruck umfasst, da es für die Proteolyse
von Knorpelproteoglykanaggregaten verantwortlich ist, die während der
frühen
Stadien von Knorpeldegeneration vorhanden sind. Die drei Kollagenasen,
die im Gelenkknorpel während
der frühen
Stadien einer Degeneration vorhanden sind, sind Kollagenase-1 (MMP-1), Kollagenase-2 (MMP-8)
und Kollagenase-3 (MMP-13). von den drei Stromelysinen, Stromelysin-1
(MMP-3), Stromelysin-2 (MMP-10)
und Stromelysin-3 (MMP-11), tritt nur Stromelysin-1 im Gelenkknorpel
während
der frühen
Stadien von dessen Degeneration auf.
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Die
frühen
Stadien der pathologischen Veränderungen,
die zu Knorpelschädigung
und -abnahme führen,
umfassen eine versuchte Reparatur durch die erhöhte Synthese von Matrixmakromolekülen. Der
Aufbau des Reparaturknorpels ist jedoch aufgrund einer geänderten
Zusammensetzung und Verteilung der Glucosaminoglykankomponente und
einer Veränderung
im Hinblick auf dessen Fähigkeit
zur Aggregation mit der Hyaluronsäurekomponente defizient. Während dieser
pathologischen Veränderung
freigesetzte Teilchen können auch
zu entzündlichen
Veränderungen
der Synovialmembran führen.
Jedoch können
trotz dieser beginnenden Pathologie die Anfangsstadien einer Knorpelschädigung und
-abnahme symptomlos mit relativ wenig Schmerzen sein. Daher ist
eine passende Aufgabe die Identifizierung der extrazellulären Matrixkomponenten
und Cytokine, für
die messbare Veränderungen
identifiziert werden können,
wobei das Profil eines Säugersubjekts
in den frühen
Stadien einer Knorpelschädigung
und -abnahme vor einem fokalen Knorpelverlust radiographisch identifiziert
werden kann. Das Erfüllen
dieser Aufgabe ermöglicht
eine diagnostische Klassifizierung von Säugern, die Kandidaten für eine frühe pharmakologische
Intervention sind, bevor eine signifikante Knorpeldegeneration auftritt.
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IL-1,
das als IL-1α und
Il-1β auftritt,
ist ein katabolisches Cytokin, das eine Gelenkknorpelschädigung und
-abnahme bei Säugergelenken
vermittelt. Es wirkt durch Suppression der Synthese von Typ-II-Kollagen, das
im Gelenkknorpel gefunden wird, während es die Synthese von Typ-I-Kollagen, das für Fibroblasten
kennzeichnend ist, fördert,
indem es die Produktion von am Matrixabbau beteiligten Enzymen induziert
und die Fähigkeit
von Chondrocyten zur Synthese von neuen Proteoglykanen unterdrückt. Die
Zahl der IL-1-Rezeptoren an der Oberfläche von Chondrocyten im Gelenkknorpel
in den frühen
Stadien einer Degeneration, die besetzt werden müssen, um eine katabolische
Enzymproduktion auszulösen,
beträgt
nur ein Viertel des Werts, der normalerweise erforderlich ist (1
% gegenüber
4 %). IL-1 und dessen Modulator IRAP werden in autokriner und parakriner
Weise durch die gleichen synovialen Makrophagen produziert und die
IRAP-Produktion kann in Gegenwart von Granulocyte Macrophage Colony-stimulating
Factor (GM-CSF) erhöht
wer den. Es besteht jedoch signifikante Ungleichheit zwischen der
Wirksamkeit von IL-1 und IRAP, wobei etwa 130-fach mehr IRAP erforderlich
ist, um die Wirkungen von IL-1 aufzuheben, was in Chondrocyten und
Knorpelexplantaten ermittelt wurde. Jedes Ungleichgewicht zwischen
IL-1 und IRAP verschlimmert die Degeneration von Gelenkknorpel weiter.
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Folglich
ist es auch eine entsprechende Aufgabe, Konzentrationen von IL-1
und IRAP und deren Verhältnisse
bei Säugern
in den frühen
Stadien einer Gelenkknorpeldegeneration und die gleichen Werte bei
nicht so betroffenen Säugern
zu ermitteln, so dass messbare Veränderungen identifiziert werden
können,
die ein Säugersubjekt
in den frühen
Stadien einer Knorpelschädigung
und -abnahme profilieren, bevor ein fokaler Knorpelverlust radiographisch
identifiziert werden kann. Diese Ergebnisse liefern eine diagnostische
Klassifizieren von Säugern,
die Kandidaten für
eine frühe
pharmakologische Intervention, bevor eine signifikante Knorpeldegeneration
auftritt, sind. Ferner kann der Anteil von IL-1α und IL-1β sezernierenden Makrophagen, die
in der Synovia und Synovialgewebe eines Gelenks in den frühen Stadien
von Gelenkknorpeldegeneration auftreten, detektiert werden und er
ist signifikant größer als
der Anteil ähnlicher
Zellen, die aus Synovia und Synovialgewebe von normalen Gelenken,
d.h. Gelenken, die sich nicht in den frühen Stadien einer Gelenkknorpeldegeneration
befinden, isoliert werden. Hier ergeben diese Ergebnisse erneut
eine diagnostische Klassifizierung von Säugern, die Kandidaten für eine frühe pharmakologische
Intervention, bevor eine signifikante Knorpeldegeneration auftritt,
sind.
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Noch
des weiteren treten Veränderungen
im subchondralen Knochen auf, bevor große Änderungen im Gelenkknorpel
offensichtlich werden, da Cytokine, die zum Auslösen und Aufrechterhalten des
Entzündungsprozesses
verantwortlich sind, durch Mikrorisse durch die verkalkte Zone Zugang
zu den unteren Knorpelschichten erhalten. Der Metabolismus der beteiligten
Chondrocyten wird nachteilig beeinflusst und zusätzlich produzieren die Chondrocyten
in der Mittelzone des Gelenkknorpels viele Cytokine einschließlich derjenigen,
die zum Auslösen
und Aufrechterhalten des Entzündungsprozesses
verantwortlich sind. Diese Chondrocyten, die in autokriner Weise
wirken, tragen daher zur Zerstörung
ihrer eigenen extrazellulären
Matrix bei. Der erhöhte
Wassergehalt des Gelenkknorpels erleichtert diesen Prozess ebenfalls
durch Erhöhen
der Diffusion der Entzündungscytokine
in der gesamten Matrix. Folglich besteht eine passende Aufgabe darin,
Konzentrationen verschiedener Entzündungscytokine, die durch Chondrocyten,
Synovialzellen und/oder subchondrale Osteocyten bei Säugern, insbesondere
Hunden, während
des Prozesses von Gelenkknorpeldegeneration produziert werden, und
die gleichen Werte bei nicht so betroffenen Säugern zu ermitteln, so dass
messbare Veränderungen
identifiziert werden können,
die ein Säugersubjekt
in den frühen
Stadien einer Knorpelschädigung und
-abnahme, bevor ein fokaler Knorpelverlust radiographisch identifiziert
werden kann, profilieren. Diese Ergebnisse liefern eine diagnostische
Klassifizierung von Säugern,
die Kandidaten für
eine frühe
pharmakologische Intervention, bevor eine signifikante Knorpelschädigung auftritt,
sind.
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Tumornekrosefaktor-alpha
(TNFα) besitzt
nur ein Zehntel der Wirksamkeit von IL-1 im Hinblick auf die Degeneration
von Gelenkknorpel, doch nimmt dessen Konzentration in Synovia signifikant
in den Kniegelenken von Säugern,
insbesondere mit durchtrennten Kreuzbändern, im Vergleich zu dem
entgegengesetzten, nicht operierten Knie zu. Es besteht auch eine
verstärkte
Expression von p55-TNF-Rezeptoren (TNF-R) auf Chondrocyten, die
aus in derartigen Kniegelenken vorhandenem Gelenkknorpel isoliert
wurden. Daher ist es, da TNFα eine
Rolle bei den pathologischen Veränderungen,
die in den frühen
Stadien einer Knorpelschädigung
und -abnahme auftreten, spielt, in ähnlicher Weise eine passende
Aufgabe, Konzentrationen von TNFα und
TNF-R in den Gelenken von Säugern
in den frühen
Stadien einer Gelenkknorpelschädigung
und die gleichen Werte bei nicht so betroffenen Säugern zu
ermitteln, so dass messbare Veränderungen
identifiziert werden können,
die ein Säugersubjekt
in den frühen
Stadien einer Knorpelschädigung
und -abnahme, bevor ein fokaler Knorpelverlust radiographisch identifiziert
werden kann, profilieren. Diese Ergebnisse ergeben eine diagnostische
Klassifizierung von Säugern,
die Kandidaten für
eine frühe
pharmakologische Intervention, bevor eine signifikante Knorpeldegeneration
auftritt, sind.
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Interleukin-6
(IL-6) ist ein multifunktionales Cytokin, spielt jedoch eine inflammatorische
Rolle und findet sich in erhöhten
Konzentrationen in Gelenken und Synovia geschädigter Gliedmaßen in Vergleich
zu Kontrollgliedmaßen.
IL-6 ist auch für
eine verstärkte
Expression von TNF-R an Chondrocyten und erhöhte Proteoglykanproduktion
durch Chondrocyten sowie Induktion der Glykosaminoglykanfreisetzung
verantwortlich. Die Ermittlung von IL-6-Konzentrationen in Gelenken,
Synovia und Chondrocyten von Säugergelenken
in den frühen
Stadien einer Gelenkknorpelschädigung
und -abnahme im Vergleich zu einer Kontrolle kann als diagnostisches
Werkzeug zur Identifizierung von Säugern, die passende Kandidaten
für eine
pharmakologische Behandlung, bevor irgendein fokaler Knorpelverlust
aufgrund einer radiographischen Untersuchung offensichtlich ist,
sind, verwendet werden.
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Leukämiehemmfaktor
(LIF) wird durch Monocyten, Granulocyten, T-Zellen, Fibroblasten
und andere Zellarten, die mit Entzündungszuständen in Verbindung stehen,
produziert. Synoviocyten und Chondrocyten synthetisieren und sezernieren
LIF in Gegenwart von IL-1β und
TNFα. Daher
kann die Ermittlung von im Vergleich Erhöhungen der Konzentrationen
von LIF diagnostisch zur Wahl von Säugerkandidaten für eine pharmakologische
Behandlung der frühen
Stadien von Gelenkknorpelschädigung
und -abnahme verwendet werden.
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Die
Degeneration, Schädigung
und Abnahme von Gelenkknorpel bei Säugern wird durch ein Ungleichgewicht
zwischen den Cytokinen, die die oben beschriebenen katabolischen
Prozesse antreiben, und den Cytokinen, die zur Beibehaltung der
Synthese- und proliferativen Reaktionen der Chondrocyten im Knorpel
verantwortlich sind, verursacht. Insulinähnlicher Wachstumsfaktor (IGF-1),
transformierender Wachstumsfaktor-beta (TGFβ), Plättchenwachstumsfaktor (PDGF)
und Fibroblastenwachstumsfaktor, beispielsweise basischer Fibroblastenwachstumsfaktor
(bFGF), sind alle mitogen im Hinblick auf die Chondrocyten und stimulieren
Matrixsynthese im Gelenkknorpel.
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Insulin-ähnlicher
Wachstumsfaktor (IGF) existiert als Typ I und II, und IGF-I ist
ein starker Mediator der Knorpelsynthese. Ferner verringert er den
Abbau und fördert
er die Synthese von Proteoglykanen auch in Gegenwart von IL-1β und TFNα. Serumspiegel
von IGF-1 werden durch Bindungsproteine hoher Affinität (ZGF-BPs)
aufrechterhalten und IGF-1 ist sowohl im Hinblick auf Knochen- als
auch Knorpel-Turnover wichtig. Spiegel von IGF-1 im Vergleich zu
einer Kontrolle ermöglichen
eine diagnostische Bewertung von Säugerkandidaten für eine frühe pharmakologische
Behandlung von Gelenkknorpeldegeneration.
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Transformierender
Wachstumsfaktor (TGFβ)
wird durch Chondrocyten produziert und er ist ein mächtiges
Mitogen für
das Turnover von sowohl Knorpel als auch Knochen. Ferner stimuliert
er die Synthese von Matrix und weist er entzündungshemmende Aktivität auf. Er
hemmt auch den Abbau der Matrix durch Stimulierung der Proteaseinhibitorproduktion
und die Blockierung von Kollagenase- und Metalloproteasefreisetzung. Noch
ferner fördert
er eine Knorpelreparatur durch Stimulierung der Produktion von Kollagen,
Fibronektin, Inhibitoren von Plasminogenaktivatoren und Gewebeinhibitoren
von Metalloproteasen (TIMP) durch verschiedene Zellen im Säugergelenk.
Synoviaspiegel von TGFβ sind
in den Gelenken von Säugern
in den frühen
Stadien einer Gelenkknorpelschädigung
und -abnahme niedrig. Infolgedessen ermöglichen Spiegel von TGFβ im Vergleich
zu einer Kontrolle eine diagnostische Beurteilung von Säugerkandidaten
für eine
frühe pharmakologische
Behandlung einer Gelenkknorpeldegeneration.
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Mit
fortschreitender Degeneration, d.h. Katabolismus des Gelenkknorpels
im Säugergelenk,
werden eine Zahl von Metaboliten produziert, die als Marker der
Knorpeldegeneration sowohl im Hinblick auf deren Auftreten als auch
deren Fortschreiten verwendbar sind. Beispielsweise setzt ein Knorpelabbau
durch IL-1α und
IL-1β oder
TFNα Glykosaminoglykane
(GAGs) frei, die in der Synovia eines zu testenden Säugers ermittelt werden
können.
Des weiteren ändern
sich GAG-Spiegel nach einer Behandlung, so dass es möglich ist,
den Verlauf einer pharmakologischen Intervention unter Ver wendung
von Synovia-GAG-Spiegeln als Marker des Gelenkknorpel-Turnover zu überwachen.
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Da
der Abbau von Gelenkknorpel Kollagen sowie die anderen Knorpelkomponenten
umfasst, dienen mehrere Kollagenprodukte als Marker eines Knorpelabbaus
beim Säuger,
insbesondere einer Hundegelenkknorpelschädigung und -abnahme. Typ-II-spezifische
Kollagenabbauprodukte, beispielsweise Neoepitope von 20–30 Aminosäuren, können in
Körperflüssigkeiten,
beispielsweise Synovia, Plasmaserum oder Urin, identifiziert werden.
Das Vorhandensein von Neoepitopen in diesen Körperflüssigkeiten kann als Indikator
für das
Einsetzen und die Progression von OA verwendet werden.
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Keratansulfat
ist ein spezielles GAG, das ein Epitop 5D4 aufweist, dessen Konzentrationen
in Synovia als Marker einer frühen
Gelenkknorpelschädigung
und -abnahme verwendet werden können.
Umgekehrt sind Konzentrationen von Chondroitinsulfat, eines anderen
speziellen GAG, als Zahl der Epitope ausgedrückt, mit anabolischen Ereignissen
im Gelenkknorpel von Säugern
in den frühen
Stadien einer Knorpelschädigung
und -abnahme verbunden. Die Spiegel bzw. Konzentrationen dieser
Epitope in Synovia, insbesondere 3B3, 7D4 und 846, können durch
spezifische monoklonale Antikörper,
die sie erkennen, bestimmt werden. Das 3B3-Epitop wird auf Chondroitinsulfatketten
von Knorpel während
einer Reparatur und des Remodelling der extrazellulären Matrix
exprimiert und infolgedessen korrelieren dessen Konzentrationen
in Synovia invers mit denen des oben genannten 5D4. Die Expression
von 3B3 in neu synthetisierten PGs in der Oberflächen- und oberen Mittelschicht
des Gelenkknorpels bedeutet, dass 3B3 mit frühen Veränderungen im Gelenkknorpel
von Säugern
in den frühen
Stadien einer Knorpeldegeneration verbunden ist. Demgemäß ermöglicht die
Bestimmung von 3B3-Konzentrationen
in der Synovia von Testsäugern
und der Vergleich dieser Konzentrationen mit Kontrollwerten die
Erzeugung eines diagnostischen Profils eines Säugers, der ein passender Kandidat
für eine
frühe pharmakologische
Behandlung ist.
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Weitere
Marker einer anabolischen Knorpelaktivität sind die Propeptide von Typ-II-Prokollagen
(PIIP). Typ II ist das Hauptkollagen von Gelenkknorpel und es wird
durch Chondrocyten als Prokollagen produziert. Während des Prozesses der Kollagenfibrillenbildung
werden das nicht-kollagenartige
Aminopropeptid und Carboxypropeptid abgespalten und in Körperflüssigkeiten
freigesetzt, wo sie als Reflexion anabolischer Aktivität im Gelenkknorpel
gemessen werden können.
Die Konzentrationen von Carboxy-PIIP steigen und dessen Synoviaspiegel
korrelieren mit einem radiographischen Nachweis von Veränderungen
im Knorpel. Daher ermöglicht
die Ermittlung von Carboxy-PIIP-Spiegeln in Synovia und ein Vergleich
mit Kontrollen die Identifizierung von Säugerkandidaten für eine frühe pharmakologische
Behandlung.
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Ein
Ungleichgewicht im Hinblick auf das Stromelysin/ TIMP-Verhältnis im
Hinblick auf die Gelenkknorpel- und Gelenkfluida von Säugern in
den frühen
Stadien einer Gelenkknorpeldegeneration ist auch zur Identifizierung
derartiger Säuger
verwendbar. Eine veränderte
Gelenkbelastung nach einer Schädigung
bewirkt die Produktion von Stromelysin im Übermaß, ein Enzym, das durch Chondrocyten
und Synoviocyten unter dem Einfluss von IL-1 produziert wird. Die
Konzentrationen von Stromelysin sind auch höher in fibrillärem Knorpel als
sie in von der beteiligten Schädigung
entfernterem Knorpel sind. Die erhöhten Stromelysinspiegel können nur über einen
ziemlich kurzen Zeitraum auftreten, doch besteht, wenn die Schädigungen
des Gelenks die Gezeitenmarkezone des Knorpelgelenks überschreitet
und den subchondralen Knochen erreicht, eine substantielle Wahrscheinlichkeit
einer anschließenden
Gelenkknorpeldegeneration, der üblicherweise
eine Versteifung des subchondralen Knochens vorausgeht.
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Ferner
gibt es in dem Kreuzband-defizienten Säugermodell, das bei der Detektion
der frühen
Stadien einer Gelenkknorpeldegeneration verwendet wird, eine erhöhte Zahl
von Zellen, die an der Synthese von Stromelysin, IL-1α, IL-1β und drei
Oncogenproteinen, c-MYC, c-FOS und c-JUN, beteiligt sind. In der
Synovialis werden diese hauptsächlich
in den auf der Oberfläche
befindlichen Synoviaauskleidungszellen gefunden, während im
Knorpel die Zellen die Chondrocyten auf den Oberflächen- und
Mittelschichten die die Zellen in den fibrillären Bereichen des Tibiakopfes sind.
Ferner diffundieren Stromelysin und IL-1 in die Knorpelmatrix des Tibiakopfes.
Stromelysin, das Komponenten von Bindegewebe, die Proteoglykane
und Typ-IX-Kollagen umfassen, abbaut, wird aktiv in der Synovialis
von Säugern
in den frühen
Stadien einer Gelenkknorpeldegeneration synthetisiert und ist das
primäre
proteolytische Enzym, das an der Knorpelzerstörung beteiligt ist. Erhöhte Konzentrationen
von Stromelysin-mRNA wie auch erhöhte Spiegel von Kollagenase-mRNA
sind in der Synovia derartiger Säuger
detektierbar. Erhöhte
Spiegel beider Isoformen von IL-1, jedoch insbesondere IL-1β, stimulieren
die erhöhte
Synthese von Stromelysin durch Verstärkung der synovialen Fibroblasteninduktion
von Stromelysin und der Kollagenasegenexpression. Gleichzeitig induziert
IL-1 mRNA eines Gewebeinhibitors von Metalloprotease (TIMP) nicht
und die Konzentrationen dieses Inhibitors bleiben unverändert, während die
detektierbaren Konzentrationen von Metalloproteasen in der Synovialis
dramatisch erhöht
werden.
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Die
Metalloproteasen werden durch Chondrocyten als Proenzyme, die aktiviert
werden müssen,
bevor ein Abbau von Makromolekülen
der extrazellulären
Matrix stattfinden kann, sezerniert. Die Aktivierung umfasst eine
enzymatische Kaskade, in der Serinproteasen, die das Plasminogenaktivator/
Plasmin-System umfassen, eine Rolle spielen.
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Die
Integrität
des Gelenkknorpels in einem Säugergelenk
hängt von
der ausreichenden Unterstützung, die
es von dem Knochenbett, das es bedeckt, erhöht, d.h. den Struktureigenschaften
des darunter liegenden subchondralen Knochens, ab. Änderungen
in diesem Knochenbett gehen abbauenden Veränderungen im Gelenkknorpel
voraus. Diese Änderungen
umfassen einer erhöhte
Versteifung des subchondralen Knochens, die durch eine Abnahme des
Stoßabsorptionsvermögens begleitet
ist. Diese Veränderungen
des subchondralen Knochens werden durch eine unpassende Reparatur
von Trabekelmikrorissen, die wiederum von einer übermäßigen Belastung des Gelenks
herrühren,
verursacht. Trabekelverdickung des subchondralen Knochens ist Teil
einer Knochenveränderung,
die zu einer(m) erhöhten
Knochenmineraldichte und/oder -volumen in betroffenen Gelenken führt, was
wiederum durch einen Knochenzelldefekt in den Osteoblasten verursacht
ist, was zu veränderten
Phänotypeigenschaften
in diesen osteoblastenähnlichen
Zellen des subchondralen Knochens führt.
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Diese
Veränderungen
im Hinblick auf die subchondrale Knochendichte sind nicht nur Beweisanzeichen
für ein
Ungleichgewicht in dem Knochenremodellingprozess, sondern auch ein
Schlüsselbestandteil
eines letztendlich erfolgenden fokalen Knorpelverlusts. Knochensklerose
beruht auch auf einer Dysregulation dieses Knochenremodellingprozesses.
Ferner treten ortsbezogene Unterschiede des Osteoblastenstoffwechsels
auf, die zur Produktion unterschiedlicher knorpelabbauender Moleküle führen. Diese Änderungen
der Osteoblastenmetaboliten führen
wiederum zu entsprechenden Änderungen
des Chondrocytenmetabolismus, was sie für eine cytokininduzierte Aktivität der oben
beschriebenen Arten empfindlicher macht. Diese Osteoblastenanomalie
und ein unterschiedlicher Phänotyp
sind durch divergierende Produktionsmengen von Osteocalcin, alkalischer
Phosphatase, cAMP, das auf einen Hormonreiz reagiert, Urokinaseplasminogenaktivator (uPA)
und insulinähnlichem
Wachstumsfaktor 1 (IGF-1) gekennzeichnet.
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Ein
weiteres Beweisanzeichen für
die Beteiligung subchondraler Knochenaktivität an einer letztendlichen Gelenkknorpeldegeneration
ist eine Verengung des Gelenkzwischenraums, die durch Knochenszintigraphie
ermittelt werden kann. Diese Veränderungen
der subchondralen Knochenaktivität
werden durch entsprechende Änderungen
von spezifischen Knochenzellmetaboliten, beispielsweise Osteocalcin,
begleitet. Osteocalcin ist ein von Vitamin K abhängiges calciumbindendes Knochenprotein,
das das am häufigsten
vorkommende Nichtkollagenprotein im Knochen ist. Erhöhte Osteocalcinspiegel
sind ein Marker des Knochen-Turnover in verschiedenen Erkrankungszuständen, die
insbesondere die frühen
Stadien von Gelenkknorpeldegeneration umfassen. Körperflüssigkeitsspiegel,
insbesondere Synoviaspiegel von Osteocalcin korrelieren direkt mit
subchondralen Knochenveränderungen,
die durch Szintigraphie ermittelt werden.
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Zusätzlich zu
Markern von subchondraler Knochenaktivität als Indikatoren der frühen Stadien
einer Gelenkknorpeldegeneration bei Säugern sind Metabolite von Knorpel-
und Synovialisaktivität
ebenfalls als Marker, die die frühen Stadien
einer derartigen Knorpeldegeneration anzeigen, verwendbar. Beispielsweise dient
die Detektion erhöhter
Serumspiegel von oligomeren Matrixprotein von Knorpel als Marker
des Knorpel-Turnover. In ähnlicher
Weise dient die Detektion hoher Konzentrationen von Hyaluronat in
Körperflüssigkeiten,
insbesondere Serum, als Marker einer Synovilentzündung. In beiden Fällen zeigen
die erhöhten
Körperflüssigkeitsspiegel,
insbesondere Serumspiegel dieser Metabolitmarker die frühen Stadien
einer Gelenkknorpeldegeneration an.
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Der
hier verwendete Ausdruck "Körperflüssigkeit" soll alle die zugänglichen
Körperflüssigkeiten
umfassen, die als klinische Proben verwendbar sind, die eine zu
testende Verbindung in so ausreichender Konzentration in der Flüssigkeit
enthalten, dass sie innerhalb der Nachweisgrenzen der verwendeten
Testvorrichtung oder des verwendeten Testansatzes liegen. Körperflüssigkeiten
umfassen daher Vollblut, Serum, Plasma, Urin, Cerebrospinalflüssigkeit,
Synovia und intestitielle und andere extrazelluläre Flüssigkeiten.
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Wie
bei allen entzündlichen
immunochemischen und sonstigen biologischen Tests der oben beschriebenen
Art muss deutliche Sorgfalt bei der Gewinnung und Aufbewahrung der
zu testenden Flüssigkeiten
aufgewandt werden. Es sollten Schritte unternommen werden, um eine
Proteolyse der zu testenden Verbindungen in den Flüssigkeiten
zu vermeiden, und ein Einfrieren ist üblicherweise berechtigt, wenn
der beteiligte Test nicht innerhalb eines kurzen Zeitraums durchgeführt werden
kann. Üblicherweise
ist es bevorzugt, Synovia statt Sterum zu verwenden, aufgrund der
Wahrscheinlichkeit, dass größere Konzentrationen
der zu testenden Verbindungen in der Synovia vorhanden sind. Andererseits
ergeben erhöhte
Viskositätsgrade
in Synoviaflüssigkeiten
Probleme in Immunoassaysystemen, mit denen sich der Durchführende befassen
muss. Schließlich ist
es, wie aus der obigen Beschreibung klar ist, bevorzugt, Längsstudien
einer Auswahl von Cytokinen und Markern sowie von deren jeweiligen
Inhibitoren und Bindungsproteinen durchzuführen, um ein möglichst
genaues Profil bei der Bestimmung, ob ein Säugersubjekt in den frühen Stadien
einer Gelenkknorpeldegeneration ist und daher ein Kandidat für eine pharmakologische
Intervention ist, zu erhalten.
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Zwar
können
Laborbestimmungen biologischer Aktivität unter Verwendung von einer
speziellen Rasse durchgeführt
worden sein, doch wird angenommen, dass die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung zur Prävention
von Osteoarthritis bei Katzen, Hunden und Pferden verwendbar sind.
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Eine
Variation der Ergebnisse entsteht aufgrund einer Zahl von Faktoren,
die die spezielle Art eines Säugers
sowie des spezifischen individuellen Säugers, dem die chondroprotektive
Verbindung verabreicht wird, umfassen. Das Stadium, bis zu dem die
Erkrankung fortgeschritten ist, d.h. das Ausmaß der Läsion, Schädigung oder der Abnahme des
Gelenknorpels oder des subchondralen Knochens, die bereits stattgefunden
hat, beeinflusst die Ergebnisse. Je weiter die Erkrankung fortgeschritten
ist, desto schwieriger wird es, den Erkrankungsprozess anzuhalten
oder aufzuheben. Die spezielle chondroprotektive Verbindung, die
zur Verabreichung ausgewählt
ist, kann ebenfalls eine Auswirkung auf die Ergebnisse haben, wie
dies auch die Dosis der verabreichten Verbindung, die Art und der
Ort der Verabreichung derselben und die spezielle verwendete Dosierungsform
haben können.
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Der
Ausdruck "Prävention", der hier in Bezug
auf die Verabreichung der chondroprotektiven Verbindungen der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, soll sowohl die therapeutische Aufgabe
der Verabreichung sowie die tatsächlich
durch die Verabreichung erreichten therapeutischen Ergebnisse bezeichnen.
Wie oben diskutiert wurde, kann das Ausmaß einer durch Verabreichung
der chondroprotektiven Verbindungen erreichten Therapie von einer
Verschlechterung bis zu einer signifikanten Verringerung des Verlaufs
der Erkrankung einschließlich
einer Aufhebung des Erkrankungsprozesses reichen. Die höheren Grade
einer therapeutischen Wirksamkeit führen zu einer Prävention
von irgendeiner Läsion,
Schädigung
oder Abnahme von Gelenkknorpel oder subchondralem Knochen anschließend an
die frühen
Stadien einer Degeneration von Gelenkknorpel oder subchondralem
Knochen.
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Pathologische
Veränderungen
im Hinblick auf den subchondralen Knochen umfassen eine Sklerose desselben,
eine zunehmende Dichte mit abnehmender Spannkraft und Elastizität desselben
und eine sich verringernde Fähigkeit,
erfolgreich verschiedenen Arten von mechanischer Belastung zu widerstehen,
insbesondere die Fähigkeit
der Absorption mechanischer Stöße. Diese
pathologischen Veränderungen
umfassen insbesondere eine unpassende Reparatur von Trabekelmikrorissen
mit Trabekelverdickung und pathogene Veränderungen im Hinblick auf Osteoblastenmetabolitenproduktion
und veränderten
Phänotyp.
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Entsprechend
wird durch die vorliegende Erfindung die Verwendung von 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure allein
bereitgestellt, oder, wenn beide Enantiomere zusammen vorhanden
sind, ein racemisches oder nicht-racemisches Gemisch derselben bereitgestellt.
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Carprofen,
das in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, kann gemäß dem organischen
Chemiker üblicher
Erfahrung bekannte Syntheseverfahren hergestellt werden.
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Die
Syntheseansätze
zur Herstellung des in der vorliegenden Erfindung verwendeten Carprofen
sind detailliert im US-Patent Nr. 3 896 145 beschrieben.
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Ein
racemisches Gemisch aus (R)- und (S)-Enantiomeren resultiert, wenn
ein 50:50-Gemisch der zwei Enantiomere besteht. Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist das (S)-Enantiomer der Carprofenverbindung mit einem
chiralen Kohlenstoff das Enantiomer, das den höchsten Aktivitätsgrad im
Hinblick auf die Prävention
von Osteoarthritis bei Katzen, Hunden und Pferden, die in der Zukunft
an derartigen Schädigungen
leiden können, besitzt.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von nur dem (S)-Enantiomer
von Carprofen, 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure, als
Wirkstoff. Jedoch werden andere Ausführungsformen ebenso als innerhalb
des Umfangs dieser bevorzugten Gattung der vorliegenden Erfindung
liegend betrachtet. Beispielsweise können nichtracemische Gemische
der (R)- und (S)-Enantiomere verwendet werden, und in diesem Fall
ist das (S)-Enantiomer in einer Menge von mindestens 85 %, vorzugsweise
mindestens 90 %, noch günstiger
mindestens 95 % und am besten mindestens 99 % vorhanden. Da die (R)-
und (S)-Enantiomere im Hinlick auf Molekulargewicht, Dichte und
dergleichen identisch sind, ist es unnötig, eine Basis für die oben
angegebenen Prozentzahlen festzulegen. Mit anderen Worten, können sie
Prozentzahlen, bezogen auf das Gewicht, Volumen, chemische Äquivalenz
und dergleichen sein. Der Grund dafür, die oben angegebenen Mengen
des (R)-Enantiomers
einzuschließen,
sind einfach die praktischen Umstände, dass es nicht erforderlich
ist, absolut jede letzte Spur des (R)-Enantiomers aus dem racemischen
Gemisch zu entfernen. Es können
auch Gründe
vorliegen, dies durchzuführen,
was vorteilhafte gesamte biologische Eigenschaften betrifft.
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Dem
Fachmann ist auch klar, dass die in dieser Beschreibung an anderer
Stelle angegebenen Bereiche von Dosierungsmengen für die Carprofenverbindung
im Hinblick auf ein racemisches 50:50-Gemisch von Enantiomeren beschrieben
sind, wenn eine chirale Verbindung beteiligt ist. Dies erfolgte
hauptsächlich
aus Bequemlichkeitsgründen.
Wenn der als Therapeutikum verwendete Wirkstoff ein von einem 50:50-Gemisch verschiedenes
Enantiomerengemisch umfasst, oder wenn das Therapeutikum im wesentlichen
100 % des (+)(S)- oder
(–)(R)-Enantiomers
allein umfasst, kann der Fachmann üblicher Erfahrung die erforderliche
tatsächliche Menge
einer Dosierung in einer sehr einfachen Weise einfach durch Multiplizieren
der angegebenen Dosierungsmengen mit einem Faktor, der das Verhältnis der
zu verwendenden Menge des Enantiomers zu der Menge, die für die angegebene
Dosierung auf der Basis eines 50:50-Gemisches der Enantiomeren vorhanden
ist, berechnen. Beispielsweise ist, wenn die angegebene Dosierung
4 mg/kg/Tag für
das racemische 50:50-Gemisch beträgt, die entsprechende Dosierungsmenge,
wenn im wesentlichen 100 % eines (+)(S)-Enantiomers verwendet werden,
die Hälfte
der angegebenen Menge, d.h. 2 mg/kg/Tag.
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Da
die pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung,
die ein Mitglied einer Carprofenverbindung enthalten, die Verwendung
von racemischen Gemischen, die 50 % (S)-Enantiomer enthalten, sowie
nichtracemischen Gemischen mit etwa 99 % oder weniger des (S)-Enantiomers
zusammen mit weniger als 50 % des (R)-Enantiomers betrachten, muss
eine Auftrennung von Racematen der Carprofenverbindungen mit einem
chiralen Kohlenstoff in die optisch ak tiven Isomere durchgeführt werden.
Dies kann unter Verwendung bekannter Verfahren und einschlägiger Techniken
ohne weiteres erreicht werden. Beispielsweise können einige racemische Gemische
als Eutektika ausgefällt
werden, wonach sie getrennt werden können. Jedoch ist es üblicherweise
bevorzugt, chemische Verfahren zur Auftrennung zu verwenden, gemäß denen
Diasteomere aus dem racemischen Gemisch mit einem optisch aktiven
Auftrennungsmittel gebildet werden. Beispielsweise eine optisch
aktive Base, beispielsweise D-α-Methylbenzylamin,
die mit der Carboxylgruppe umgesetzt werden kann. Die auf diese
Weise gebildeten Diastereomere werden dann durch selektive Kristallisation
getrennt und in das entsprechende optische Isomer umgewandelt.
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Vom
Umfang der vorliegenden Erfindung werden alle therapeutisch aktiven
und pharmazeutisch akzeptablen Salzformen der in der vorliegenden
Erfindung verwendeten Carprofenverbindung umfasst. Dies umfasst
insbesondere Säureadditionssalze
derselben, wobei "A" als irgend etwas
anderes ausser "Hydroxy" definiert ist, die
durch Behandeln der Verbindungen der Formel (I) mit pharmazeutisch
akzeptablen organischen und anorganischen Säuren gebildet werden, beispielsweise
Hydrohalogenide, wie Hydrochlorid, Hydrobromid, Hydroiodid; andere
Mineralsäuren
und deren entsprechende Salze, wie Sulfat, Nitrat, Phosphat und
dergleichen; und Alkyl- und Monoarylsulfonate, wie Ethansulfonat,
Toluolsulfonat und Benzolsulfonat; und andere organische Säuren und
deren entsprechende Salze, wie Acetat, Tartrat, Maleat, Succinat,
Citrat, Benzoat, Salicylat, Ascorbat und dergleichen.
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Bei
der in der vorliegenden Erfindung verwendeten Carprofenverbindung
können
Salze derselben durch Behandlung mit pharmazeutisch akzeptablen
Basen gebildet werden. Beispiele für derartige Basen sind Alkalimetallhydroxide,
die Kaliumhydroxid, Natriumhydroxid und Lithiumhydroxid umfassen;
Erdalkalimetallhydroxide, wie Bariumhydroxid und Calciumhydroxid;
Alkalimetallalkoxide, beispielsweise Kaliumethanolat und Natriumpropanolat;
und verschiedene organische Basen, wie Piperidin, Diethanolamin
und N-Methylglutamin. Ebenfalls umfasst werden die Aluminiumsalze.
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Wenn
6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure oder
deren Entantiomere oder Salze als Wirkstoffe in der vorliegenden
Erfindung zu verwenden sind, können
sie in pharmazeutischen Standarddosierungsformen eingearbeitet werden.
Beispielsweise sind sie verwendbar, wenn sie in systemischen oder
lokalen, oralen oder parenteralen Applikationen verabreicht werden
und für
diesen Zweck mit den üblichen
pharmazeutischen Streckmitteln, Verdünnungsmitteln und Adjuvanzien,
beispielsweise organischen und anorganischen inerten Trägermaterialien,
wie Wasser, Gelatine, Lactose, Stärke, Magnesiumstearat, Talkum,
pflanzlichen Ölen, Gummis,
Polyalkylenglykolen und dergleichen kombiniert werden. Diese pharmazeutischen
Zubereitungen können
in einer festen Form, beispielsweise als Tabletten, Kapseln, und
insbesondere in Kombination mit einem oder für ein Gemisch mit einem für Säuger geeigneten
schmackhaften Nahrungsbestandteil verwendet werden; oder sie können in
flüssiger
Form, beispielsweise als Lösungen
und Elixiere, verabreicht werden. Pharmazeutische Streckmittel und
Adjuvanzien, die zugesetzt werden können, umfassen Konservierungsmittel,
Antioxidationsmittel, antimikrobielle Mittel und andere Stabilisatoren;
Netzmittel, Emulgatoren und Suspendiermittel und Antikuchenbildungsmittel;
Duft- und Farbadditive; Zusammensetzungen zur Verbesserung der Komprimierbarkeit
oder zur Erzeugung einer verzögerten,
nachhaltigen oder gesteuerten Freisetzung des Wirkstoffs; und verschiedene
Salze zur Änderung
des osmotischen Drucks der pharmazeutischen Zusammensetzung oder
zur Wirkung als Puffer. Spezielle Dosierungsformen, die mit Erfolg
verwendet wurden, umfassen eine 5%ige Mischmicellenlösung von
Carprofen zur intravenösen
Injektion, eine 3%ige wohlschmeckende Paste und orale Tabletten
in 25-mg-, 75-mg- und 100-mg-Dosierungen.
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Bei
der Verwendung der vorliegenden Erfindung, insbesondere denjenigen,
worin der Inhibitor 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure umfasst
und beide erhaltenen Enantiomere zusammen vorhanden sind, besteht
eine bevorzugte Ausführungsform
in der Verwendung eines nichtracemischen Gemischs. Vorzugsweise
ist es in derartigen bevorzugten nichtracemischen Gemischen erwünscht, dass
das (+)(S)-Enantiomer
in einer Menge von mindestens 85 %, vorzugsweise mindestens 90 %,
noch günstiger
mindestens 95 % und am besten mindestens 99 % vorhanden ist. Daher
ist bei derartigen nichtracemischen Gemischen das (+)(S)-Enantiomer
die vorherrschende Komponente, da es signifikant wirksamer als das
(–)(R)-Enantiomer
im Hinblick auf die Bereitstellung von Chondroprotektion ist. Die
entsprechend kleineren Mengen des (–)(R)-Enantiomers, d.h. weniger
als 15 %, weniger als 10 % bzw. weniger als 5 % werden optional
umfasst, wenn eine Balance chondroprotektiver Eigenschaften als
günstig
erachtet wird. Wenn die vorhandene Menge des (–)(R)-Enantiomers weniger als 5 % und weniger
als 1 % beträgt,
spiegelt der Grund für
die Einarbeitung üblicherweise
die praktischen Umstände
des zur Trennung der Enantiomere verwendeten Verfahrens wider. Wenn
dieses Verfahren zeitaufwendig oder ressourcenaufwendig ist, ist
es häufig
von einem praktischen Standpunkt aus günstig, dass dieser kleinere
Anteil des (–)(R)-Enantiomers
einfach in das fertige Endprodukt eines nichtracemischen Gemischs übertragen
wird.
-
Die
Verbindung 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure kann
einem zu behandelnden Säuger systemisch
als pharmazeutische Zusammensetzung in geeigneter flüssiger Form
durch Injektion oder Infusion verabreicht werden. Es gibt eine Zahl
von Stellen und Organsystemen im Körper des Säugers, die es ermöglichen,
dass die passend formulierte pharmazeutische Zusammensetzung, sobald
sie injiziert oder infundiert ist, in den gesamten Körper und
alle Organsysteme des zu behandelnden Säugers eindringt. Eine Injektion
ist eine Einzeldosis der pharmazeutischen Zusammensetzung, die zwangsweise, üblicherweise
durch eine Spritze, in das beteiligte Gewebe eingeführt wird.
Die häufigsten
Arten von Injektionen sind intramuskulär, intravenös und subkutan. Im Gegensatz
dazu ist eine Infusion die allmähliche
Einführung
der pharmazeutischen Zusammensetzung in das beteiligte Gewebe. Die
häufigste
Art einer Infusion ist intravenös.
Andere Arten einer Injektion oder Infusion umfassen intraarteriell,
intra- oder transdermal (einschließlich subkutan) oder intraspinal,
insbesondere intrathekal. In diesen flüssigen pharmazeutischen Zusammensetzungen
kann die chondroprotektive Verbindung in Lösung als der gelöste Stoff
enthalten sein. Dies ist die häufigste
und bevorzugteste Art einer derartigen Zusammensetzung, sie erfordert
jedoch Carprofen in einer Salzform, die eine vernünftig gute
Wasserlöslichkeit
aufweist. Wasser (oder Kochsalzlösung)
ist das bei weitem bevorzugte Lösemittel
für derartige
Zusammensetzungen. Gelegentlich können übersättigte Lösungen verwendet werden, jedoch
zeigen diese Stabilitätsprobleme,
die sie für
eine Verwendung auf alltäglicher
Basis unpraktikabel machen.
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Wenn
es nicht möglich
ist, eine Form von 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure zu erhalten,
die den erforderlichen Grad an Wasserlöslichkeit hat, was manchmal
auftreten kann, ist es dem Fachmann geläufig, eine Emulsion herzustellen,
die eine Dispersion kleiner Globuli einer Flüssigkeit, der diskontinuierlichen oder
inneren Phase, in einer zweiten Flüssigkeit, der kontinuierlichen
oder äußeren Phase,
mit der sie nicht mischbar ist, ist. Die zwei Flüssigkeiten werden durch die
Verwendung von Emulgatoren, die pharmazeutisch akzeptabel sind,
in einem emulgierten Zustand gehalten. Daher kann 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure, wenn
es ein wasserunlösliches Öl ist, in
einer Emulsion, in der es die diskontinuierlichen Phase ist, verabreicht
werden. Auch kann, wenn der Inhibitor wasserunlöslich ist, jedoch in einem
Lösemittel,
das mit Wasser mischbar ist, gelöst
werden kann, eine Emulsion verwendet werden. Zwar wird die Verbindung
am häufigsten
als die diskontinuierliche oder innere Phase verwendet, was als Öl-in-Wasser-Emulsion bezeichnet
wird, doch kann sie auch als die diskontinuierliche oder interne
Phase einer inversen Emulsion, die üblicherweise als Wasser-in-Öl-Emulsion
bezeichnet wird, verwendet werden. In diesem Fall ist die Verbindung
in Wasser löslich
und kann als einfache wässrige
Lösung
verabreicht werden.
-
Jedoch
invertieren inverse Emulsionen bei Injektion oder Infusion in ein
wässriges
Medium, wie Blut, und sie bieten den Vorteil der Bereitstellung
einer rascheren und effizienten Dispersion der Verbindung in das wässrige Medium,
als sie unter Verwendung einer wässrigen
Lösung
erhalten werden kann. Inverse Emulsionen werden durch die Verwendung
geeigneter, einschlägig
bekannter pharmazeutisch akzeptabler Emulgatoren hergestellt. Wenn
die Verbindung begrenzte Wasserlöslichkeit
aufweist, kann sie auch als suspendierter Feststoff in kolloidaler
oder Mikroteilchenform in einer Suspension, die unter Verwendung
geeigneter pharmazeutisch akzeptabler Suspendiermittel hergestellt
wurde, verabreicht werden. Die die Verbindung enthaltenden suspendierten
Feststoffe können
auch als Zusammensetzungen mit verzögerter, nachhaltiger und/oder
gesteuerter Freisetzung formuliert werden.
-
Während eine
systemische Verabreichung am häufigsten
durch Injektion oder Infusion einer Flüssigkeit durchgeführt wird,
gibt es viele Situationen, in denen es vorteilhaft oder auch notwendig
ist, die Verbindung als Feststoff zuzuführen. Eine systemische Verabreichung
von Feststoffen wird durch Instillation einer pharmazeutischen Zusammensetzung
in einer geeigneten festen Form, die die Verbindung enthält, durchgeführt. Die Instillation
der Verbindung kann die Instillation einer festen Implantatzusammensetzung
in geeignete Körpergewebe
oder -höhlungen
umfassen. Das Implantat kann eine Matrix von biokompatiblen und
bioerodierbaren Materialien umfassen, in denen Teilchen einer festen
Verbindung dispergiert sind oder in denen Globuli oder isolierte
Zellen einer flüssigen
chondroprotektiven Verbindung gefangen sind. Günstigerweise wird die Matrix aufgebrochen
und vom Körper
vollständig
absorbiert. Die Zusammensetzung der Matrix wird auch vorzugsweise
so gewählt,
dass sie eine gesteuerte, nachhaltige und/oder verzögerte Freisetzung
der Verbindung über längere Zeiträume, sogar
mehrere Monate, ergibt.
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Eine
wesentliche Zahl der hier beschriebenen Dosierungsformen kann so
formuliert werden, dass sie eine gesteuerte, nachhaltige und/oder
verzögerte
Freisetzung des Wirkstoffs aus der Dosierungsform ergibt. In einem
besonders bevorzugten Aspekt der pharmazeutischen Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung, die eine verzögerte, nachhaltige und/oder
gesteuerte Freisetzung von 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure ergeben,
werden alle derartigen oral verabreichten Dosierungsformen, die
zu einer Plasmakonzentration der Verbindung von mindestens 10 μg/ml während mindestens
4 h, vorzugsweise während
mindestens 8 h, noch günstiger
mindestens 12 h, und noch günstiger mindestens
16 h, und noch günstiger
mindestens 20 h und am besten etwa 24 h führen, umfasst. Vorzugsweise
werden die oben beschriebenen Dosierungsformen, die zu einer Plasmakonzentration
des Inhibitors von mindestens 15 μg/ml
während
mindestens 4 h, vorzugsweise mindestens 8 h, noch günstiger
mindestens 12 h, und noch günstiger
mindestens 20 h und am besten etwa 24 h führen, umfasst. Noch besser
werden die oben beschriebenen Dosierungsformen, die zu einer Plasmakonzentration
des Inhibitors von mindestens 20 μg/ml
während
mindestens 4 h, vorzugsweise mindestens 8 h, noch günstiger
mindestens 12 h, und noch günstiger
mindestens 20 h und noch besser etwa 24 h führen, umfasst.
-
Demgemäß ist eine
verwendbare Dosierungsform mit gesteuerter Freisetzung von Carprofen
gemäß der vorliegenden
Erfindung eine, die einen Carprofenplasmaspiegel von größer als
2 μg/ml
für den
größten Teil des
Tages nach einer einzigen oralen Dosis mit 4,41 mg/kg (2 mg/lb)
aufrechterhält.
Bevorzugte orale Dosierungsformen von Carprofen mit gesteuerter
Freisetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung sind solche, die eine Plasmacarprofenkonzentration von
größer als
10 μg/ml über einen
Zeitraum aufrechterhalten, deren größer als derjenige ist, währenddem
eine Dosierungsform von Carprofen mit unmittelbarer Freisetzung
einen vergleichbaren Plasmaspiegel aufrechterhält, wenn die Dosierungsform
mit unmittelbarer Freisetzung und die Dosierungsform mit gesteuerter
Freisetzung mit der gleichen Dosis, beispielsweise 4,41, 3,97, 3,53,
3,09 mg/kg (2, 1,8, 1,6 oder 1,4 mg/lb), verabreicht werden. Beispielsweise
halten bevorzugte orale Dosierungsformen mit gesteuerter Freisetzung
dieser Erfindung mit 4,41 mg/kg (2 mg/lb) eine Plasmacarprofenkonzentration von
größer als
10 μg/ml
während
mehr als 10,5 h aufrecht.
-
Carprofendosierungsformen
mit unmittelbarer Freisetzung, die Dosen von 3,97 mg/kg (1,8 mg/lb)
enthalten, halten eine Plasmacarprofenkonzentration von über 10 μg/ml während 9,5
h, 8,5 h bzw. 7,5 h aufrecht. Bevorzugte orale Caprofendosierungsformen
mit gesteuerter Freisetzung mit 3,97 mg/kg (1,8 mg/lb) halten eine
Plasmacarprofenkonzentration von über 10 μg/ml während größer als 9,5 h aufrecht. In ähnlicher
Weise betragen die Schwellenzeitdauer für Dosen von 3,53 mg/kg (1,6
mg/lb) und 3,09 mg/kg (1,4 mg/lb) 8,5 h bzw. 7,5 h. Die Leistungseigenschaften
für bevorzugte
orale Carprofendosierungsformen mit gesteuerter Freisetzung mit
Dosen von höher
als 4,41 mg/kg (2 mg/lb) oder weniger als 3,09 mg/kg (1,4 mg/lb)
können
in ähnlicher Weise
unter der Annahme linearer Pharmokokinetik berechnet werden. Noch
günstigere
orale Carprofendosierungsformen mit gesteuerter Freisetzung sind
diejenigen, die eine Plasmacarprofenkonzentration von größer als
10 μg/ml über einen
Zeitraum aufrechterhalten, der größer als der oder gleich dem
ist, der beobachtet wird, wenn eine Carprofendosierungsform mit
unmittelbarer Freisetzung mit einer beliebigen höheren Dosis dosiert wird.
-
Die
am stärksten
bevorzugten oralen Carprofendosierungsformen mit gesteuerter Freisetzung
sind diejenigen, die Plasmacarprofenspiegel von über etwa 10 μg/ml über einen
Zeitraum aufrechterhalten können, der
größer als
die oder gleich der Zeit ist, die für eine Carprofendosierungsform
mit unmittelbarer Freisetzung von 4,41 mg/kg (2 mg/lb) beobachtet
wird (10,5 h), wenn die oralen Carprofendosierungsformen mit gesteuerter
Freisetzung mit einer Dosis von weniger als 4,41 mg/kg (2 mg/lb)
verabreicht werden. Die Leistung eines oralen Dosierungsform mit
unmittelbarer Freisetzung mit 4,41 mg/kg (2 mg/lb) wird als der
fundamentale Standard für
Zwecke dieses Vergleichs genommen, da 4,41 mg/kg (2 mg/lb)/Tag die
derzeit empfohlene und akzeptierte wirksame orale Dosis gemäß der hier
beschriebenen vorliegenden Erfindung ist.
-
Der
Ausdruck "Implantat" bezeichnet immer
eine feste pharmazeutische Zusammensetzung, die das chondroprotektive
Carprofen enthält,
während
der Ausdruck "Depot" üblicherweise eine flüssige pharmazeutische
Zusammensetzung, die die Verbindung der Formel (I) enthält, impliziert,
die in geeigneten Körpergeweben
oder -höhlungen
unter Bildung eines Reservoirs oder Pools abgelagert wird, die langsam
in umgebende Gewebe und Organe wandert und schließlich systemisch
verteilt wird. Jedoch werden diese Unterscheidungen einschlägig nicht
immer strikt angewandt und infolgedessen wird angenommen, dass von
dem Umfang der vorliegenden Erfindung flüssige Implantate und feste
Depots und auch gemischte feste und flüssige Formen für die einzelnen
umfasst werden.
-
Andere
Mittel einer systemischen Verabreichung, die 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure in entweder
flüssiger
oder fester Form verwenden können,
umfassen transdermale Wege. Insbesondere können transdermale Pflaster,
die gemäß bekannter
Arzneimittelabgabetechnologie hergestellt werden können, hergestellt
und auf die Haut eines zu behandelnden Säugers appliziert werden, wonach
der Wirkstoff aufgrund der einformulierten Löslichkeitseigenschaften durch
die Epidermis und in die Hautschichten der Haut eines Säugers wandert,
wo er als Teil des allgemeinen Blutkreislaufs des Säugers aufgenommen
wird, was letztendlich eine systemische Verteilung des Wirkstoffs über einen
gewünschten
längeren
Zeitraum ergibt. Ebenfalls umfasst werden Implantate, die unter
der Epidermisschicht der Haut, d.h. zwischen der Epidermis und der
Dermis der Haut des zu behandelnden Säugers, appliziert werden. Ein
derartiges Implantat wird entsprechend bekannten Prinzipien und üblicherweise
bei dieser Zufuhrtechnologie verwendeten Materialien formuliert
und kann derart hergestellt werden, dass eine gesteuerte, nachhaltige
und/oder verzögerte
Freisetzung des Wirkstoffs in den systemischen Blutkreislauf des
Säugers
bereitgestellt wird. Derartige subepidermale (subkutikuläre) Implantate
ergeben die gleiche Installationsmöglichkeit und Abgabeeffizienz
wie transdermale Pflaster, jedoch ohne die Beschränkung, dass
sie einen Abbau, einer Schädigung
oder zufälligen
Entfernung infolge des Freiliegens auf der obersten Schicht der
Haut eines Säugers
unterliegen.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen spezieller Arten, die zur oralen Verabreichung
an Säuger
geeignet sind, können
ebenfalls ersonnen werden. Pharmazeutische Zusammensetzungen, die
zur peroralen Verabreichung, d.h. Aufnahme durch den Mund oder Verabreichung
durch den Mund, geeignet sind, können fest
oder flüssig
sein. Bevorzugte perorale Dosierungsformen zur systemischen Verabreichung
sind Feststoffe, beispielsweise wohlschmeckende orale Zusammensetzungen,
wie sich schnell auflösende
wohlschmeckende Oblaten, Tabletten, Kapseln, Caplets und dergleichen,
und Flüssigkeiten,
beispielsweise Lösungen,
Suspensionen, Emulsio nen und dergleichen. Pharmazeutische Zusammensetzungen
spezieller Arten, die zur oralen Verabreichung an Säuger geeignet
sind, können
verwendet werden, und sie umfassen, ohne hierauf beschränkt zu sein,
derartige Mittel wie eine orale Paste, die der rückwärtigen Zunge des zu behandelnden
Säugers
zuzuführen
ist, eine körnige
Form, die durch Einarbeiten in die Nahrung eines Säugers zuzuführen ist, und
eine kaubare Form, wobei der Wirkstoff zusammen mit dem wohlschmeckenden
Kaumaterial aufgenommen wird, oder eine kaubare Form, die den Wirkstoff
durch Auslaugen aus dem Körper
des Kaumaterials, das nicht aufgenommen wird, während der Mastikation durch
den zu behandelnden Säuger
zuführen
kann. Wie einschlägig
bekannt ist, berücksichtigt
die Formulierung derartiger wohlschmeckender Zusammensetzungen das
Verhalten eines Säugers
im Hinblick auf das Ausmaß der
Mastikation der Dosierungsform, die stattfindet, und die erhaltene
Dosierungsmenge.
-
In
Bezug auf andere Verabreichungswege und entsprechende Dosierungsformen,
die hier beschrieben sind, werden zur oralen Verabreichung geplante
Dosierungsformen auch günstigerweise
derart formuliert, dass sie eine gesteuerte, nachhaltige und/oder
verzögerte
Freisetzung des Wirkstoffs ergeben. Typischerweise umfassen diese
orale Tabletten, Kapseln und mehrteilige Systeme mit verzögerter Freisetzung
sowie enterisch überzogene
Tabletten und Kapseln, die eine Freisetzung und Absorption des Wirkstoffs
im Magen des Säugers
verhindern und eine zum Magen distale enterische Abgabe, d.h. im
Darm des Säugers,
ermöglichen. Andere
typische orale Dosierungsformen umfassen orale Tabletten, Kapseln
und mehrteilige Systeme mit nachhaltiger Freisetzung, die eine systemische
Abgabe des Wirkstoffs in gesteuerter Weise über einen längeren Zeitraum, beispielsweise
einen Zeitraum von 24 h, ergeben. Wenn eine rasche Abgabe des Wirkstoffs
erforderlich oder gewünscht
ist, kann eine orale Dosierungsform mit gesteuerter Freisetzung
in der Form einer sich schnell auflösenden Tablette, die auch vorzugsweise
hoch lösliche
Salzformen des Wirkstoffs umfasst, hergestellt werden.
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Die
hier angegebene Beschreibung der Dosierungsformen, die als im Umfang
der vorliegenden Erfindung liegend be trachtet werden, klassifizierte,
im wesentlichen aus Gründen
der Bequemlichkeit, derartige Formen in solche zur lokalen und systemischen
Verabreichung sowie in feste und flüssige Formen. Beispielsweise
machte die hier gegebene Beschreibung bereits offensichtlich, dass
einige Verabreichungswege zwar scheinbar lokal sind, jedoch auch
systemische Wirkung oder Folgen haben können. Die hier gezogene Linie zwischen
flüssigen
und festen Dosierungsformen kann in der tatsächlichen Praxis auch undeutlich
sein. Beispielsweise umfasst eine zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung geeignete orale Dosierungsform eine gemischte feste und
flüssige
Formulierung. Mikroemulsionsformulierungen, die auch im Umfang der
vorliegenden Erfindung liegen, können
als gemischte feste und flüssige
Dosierungsform gekennzeichnet werden.
-
6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure kann
lokal einem Gelenk in dem zu behandelnden Säuger verabreicht werden. Eine
lokale gegenüber
einer systemischen Verabreichung umfasst eine stärker fokussierte gegenüber einer
stärker
generalisierten Art und Weise der Abgabe der die chondroprotektive
Verbindung enthaltenden pharmazeutischen Zusammensetzung an den
Säuger
in den frühen
Stadien einer Gelenkknorpeldegeneration. Jedoch neigt die Verwendung
von Depots und Implantaten sowie von Formulierungen mit verzögerter,
nachhaltiger und gesteuerter Freisetzung zu einem Verwischen dieser
Unterschiede. Entsprechend können
die oben beschriebenen flüssigen
und festen pharmazeutischen Zusammensetzungen, die 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure enthalten,
zum größten Teil
auch zur lokalen Verabreichung verwendet werden, wobei Betonung
auf die Wahl von Komponenten für
die Zusammensetzungen gelegt wird, die zur Förderung einer Absorption der
Verbindungen in den lokalen Geweben am Ort der Verabreichung tendieren,
die jedoch auch zur Verhinderung einer Infiltration und Migration
des Inhibitors in stärker
außenliegende und
entfernte Gewebe tendieren, was zu einer systemischen Übertragung
führt.
-
Eine
lokale Verabreichung konzentriert sich auf geeignete Gelenkgewebe,
in die 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure injiziert,
infundiert, implantiert, deponiert, insertiert oder instilliert
werden kann. Eine derartige Verabreichung kann, ohne hierauf beschränkt zu sein,
eine Verabreichung umfassen, die intraartikulär, intrachondrial, intrakostal,
intraligamentös,
intramedulär,
intramuskulär,
intraosteal, intrapelvin, intraspinal, intrasternal, intrasynovial,
intratarasal, intrathekal oder intravenös ist.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen in flüssiger
Form, die 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure enthalten,
bieten den Vorteil, dass sie Injektionen der Flüssigkeit in den Gelenkort oder
in enger Nähe zu
diesem ermöglichen.
Durch direkte Injektion der Verbindung in das Gelenk, ist es möglich, eine
hohe Konzentration der Verbindung innerhalb eines kurzen Zeitraums
zu erreichen, wodurch nicht nur der Zugang der Verbindung zu den
Gelenkgeweben und daher die therapeutische Aktivität der Verbindung
verstärkt
wird, sondern auch gleichzeitig das Auftreten ungünstiger
nachteiliger Reaktionen, die sonst auftreten können, zu minimieren. Das Ergebnis
ist eine hohe lokale Konzentration der Verbindung mit einer entsprechend
niedrigen systemischen Übertragungskonzentration.
-
Injektionen
können
auch mit pharmazeutischen Zusammensetzungen, die die 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure enthalten,
wobei die pharmazeutische Zusammensetzung in einer Form mit verzögerter Freisetzung,
gesteuerter Freisetzung oder nachhaltiger Freisetzung ist, durchgeführt werden.
Diese Formulierungen einer anerkannten Zusammensetzung können Kombinationen
von Feststoffen, Halbfeststoffen, Gelen oder anderen Flüssig/Fest-Kombinationen
sein, in denen eine erodierbare Matrix oder eine Reihe von Überzügen verwendet
wird, um eine kontinuierliche Freisetzung der Verbindung mit einer
vorgegebenen Rate oder variablen Raten, falls gewünscht, bereitzustellen.
Die Ausdrücke "verlängerte Freisetzung" und "lang wirkend" sowie andere werden
zur Beschreibung dieser Formulierungen verwendet. Alle derselben
verwenden verschiedene Kombinationen von bioerodierbaren Polymeren,
beispielsweise verschiedenen Cellulosepolymeren, und natürlichen
Materialien, beispielsweise Maisstärke und Magnesiumstearat, um
eine langsame und/oder gleichmäßige Verteilung
der in der Matrix enthaltenen Verbindung zu erhalten. Diese pharmazeutischen
Zusammensetzungen können
in den Gelenkort injiziert werden, wenn sie in geeigneter Weise
flüssig oder
suspendierbar sind, oder durch andere Mittel zugeführt werden,
wenn sie mehr fester Natur sind.
-
Die
therapeutisch wirksame Menge zur Prävention von Osteoarthritis
von 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure wird
allen zu behandelnden Säugern
in einer Menge verabreicht, die als Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht
des Säugers
pro Tag ausgedrückt
wird: "mg/kg/Tag". Der hier verwendete
Ausdruck "pro Tag" sollte nicht so
interpretiert werden, dass es zwangsläufig erforderlich ist, dass
eine spezielle Dosierungsform dem zu behandelnden Säuger auf
täglicher
Basis verabreicht wird. Der Ausdruck "pro Tag" ist nur eine Angabe des kleinsten passenden,
jedoch willkürlichen
Zeitabschnitts, der als Teil der Gesamteinheit zur Messung der verabreichten
Dosis einer chondroprotektiven Verbindung verwendet wird. Die Dosis,
d.h. die therapeutisch wirksame Menge einer Verbindung zur Prävention
von Osteoarthritis liegt üblicherweise
im Bereich von 0,01 mg/kg/Tag bis 20,0 mg/kg/Tag, vorzugsweise 0,1
mg/kg/Tag bis 12,0 mg/kg/Tag, noch günstiger 0,5 mg/kg/Tag bis 10,0
mg/kg/Tag und noch besser 0,5 mg/kg/Tag bis 8,0 mg/kg/Tag. Beispielsweise
wiegt ein Säuger
von 50 lb 23 kg (1 kg = 2,2 lb) und er wird daher vorzugsweise mit
10 mg bis 180 mg eines Therapeutikums pro Tag behandelt. Die gebrochenen
Mengen sind nicht signifikant und die Dosierungen werden in passender
Weise auf eine Zahl gerundet, die Einheitsdosierungsmengen entspricht,
die ohne weiteres erhältlich sind.
Wenn die Dosierungsform beispielsweise eine injizierbare Flüssigkeit
ist, können
die bevorzugten Dosierungsmengen genauer erhalten werden. Andererseits
ist es, wenn die Dosierungsform beispielsweise eine orale Tablette
ist, notwendig, eine stärkere
Näherung
der bevorzugten Dosierung durchzuführen. Daher kann die 10-mg-Dosis
durch Halbieren einer 25-mg-Tablette angenähert werden und die 180-mg-Dosis
durch die Verwendung einer 100-mg-Tablette zusammen mit einer 75-mg-Tablette
oder drei 25-mg-Tabletten angenähert werden,
da diese typischen Dosierungsmengen für orale Tabletten sind. Wie
dem Fachmann geläufig
ist, wird, wenn die am häufigsten
verwendete Dosierungsform die orale Tablette ist, und eine große Zahl
von Säugern auf
einer täglichen Basis
behandelt wird, zusätzliche
Bequemlichkeit durch die Verwendung einer Dispensiervorrichtung
erhalten, die alle verfügbaren
Dosierungsmengen der Tabletten, beispielsweise 25-mg-, 75-mg- und
100-mg-Tabletten, enthält.
Auf diese Weise kann tatsächlich
jede bevorzugte Dosierungsmenge unter Verwendung einer Kombination
der Tabletten und/oder Hälften
derselben angenähert
werden.
-
Für den erfahrenen
Fachmann, wie einen Veterinärmediziner,
ist es notwendig, nicht nur den bevorzugten Verabreichungsweg und
die entsprechende Dosierungsform und Menge zu bestimmen, sondern
der Fachmann muss auch das Dosierungsprotokoll, d.h. die Häufigkeit
einer Dosierung, bestimmen. Allgemein ausgedrückt ist es sehr wahrscheinlich,
dass die Wahl zwischen einer einmal täglichen (s.i.d.) Dosierung
und einer zweimal täglichen
(b.i.d.) Dosierung erfolgt, und dass die erstere eine schnellere
und tiefergehende Therapie ergibt, während die letztere eine weniger
tiefe, jedoch nachhaltigere Therapie ergibt. Jedoch berücksichtigt
diese Verallgemeinerung nicht derartige wichtige Variablen, wie
die spezifische Art einer beteiligten Gelenkknorpel- oder subchondralen
Knochendegeneration oder -zerstörung,
das beteiligte spezifische therapeutische Mittel und dessen Pharmakokinetik
und den beteiligten speziellen Patienten (Säuger). Für ein auf dem Markt zugelassenes
Produkt wird ein großer
Teil dieser Information bereits durch die Ergebnisse von durchgeführten klinischen
Studien zur Gewinnung der Zulassung bereitgestellt. In anderen Fällen kann
eine derartige Information in direkter Weise entsprechend den Lehren
und Richtlinien, die in der vorliegenden Beschreibung enthalten
sind, im Lichte der Kenntnis und Erfahrung des Fachmanns erhalten
werden. Die Ergebnisse, die erhalten werden, können auch mit Daten von entsprechenden
Beurteilungen eines zugelassenen Produkts in den gleichen Tests
erhalten werden.
-
Die
oben angegebenen Bereiche für
Dosierungsmengen, die auch in dieser Beschreibung an anderer Stelle
angegeben sind, gelten für
racemische Gemische von 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure mit einem
chiralen Kohlenstoff. Wie dem Fachmann üblicher Erfahrung, d.h. einem
praktizierenden Tierarzt oder einer Person mit einem fortgeschritte nen
Grad und Erfahrung in Tiergesundheitsbelangen klar ist, variiert, wenn
etwas anderes als ein racemisches Gemisch von Verbindungen von 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure beteiligt
ist, die therapeutisch wirksame chondroprotektive Menge. Wenn beispielsweise
85 % des Gemischs ein (S)-Enantiomer sind, tendiert dies üblicherweise
zur Verringerung der notwendigen Dosierung. Diese Überlegungen
basieren auf einer angenommenen gleichen Wirksamkeit und der Tatsache,
dass das (S)-Enantiomer signifikant stärker aktiv als das (R)-Enantiomer
ist. Jedoch muss der Grad der Differenz zwischen den Aktivitäten der
zwei Enantiomere auch andere Unterschiede, insbesondere Unterschiede
der Pharmakokinetik zwischen den zwei Enantiomeren, bei der Bestimmung
der passenden Dosierung berücksichtigen.
Beispielsweise wurde ermittelt, dass ein signifikanter Unterschied
der Clearanceraten zwischen den (+)(S)- und (–)(R)-Enantiomeren besteht.
Diese hat wiederum eine berechenbare Auswirkung auf die Menge von
zu verabreichenden aktiven Verbindungen. Üblicherweise erfolgen derartige
Bestimmungen auf einer Fall-zu-Fall-Basis durch den Fachmann, wobei
diese jedoch dem Fachmann üblicher
Erfahrung geläufig
sind, wie auch das Einrichten der Verfahren, wodurch für die Stützung von
Rechnungen notwendigen Daten erhalten werden können.
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Typische Dosierungsformen
und -mengen umfassen
-
- (1) eine intravenöse Verabreichung von Carprofen
mit einer Dosisrate von 4,0 mg/kg/Tag, bezogen auf das Körpergewicht,
die in die rechte Kopfvene injiziert wird;
- (2) eine orale Verabreichung von Carprofen mit einer Dosisrate
von 4,0 mg/kg/Tag, bezogen auf das Körpergewicht, als orale Paste,
die auf die rückwärtige Zunge
gespritzt wird, die 1 h vor der Fütterung gegeben wird; und
- (3) eine orale Verabreichung von Carprofen mit einer Dosisrate
von 4,0 mg/kg/Tag, bezogen auf das Körpergewicht, als 25-mg-, 75-mg-
und 100-mg-Tablettenzubereitungen, die auf die rückwärtige Zungen des zu behandelnden
Säugers
platziert werden, wobei sie 1 h vor der Fütterung gegeben werden.
-
Die
Wirkstoffe der vorliegenden Erfindung können auch mit anderen therapeutisch
aktiven Bestandteilen, die dem Fachmann mit Erfahrung auf diesem
Gebiet ohne weiteres klar sind und die üblicherweise durch die Umstände, unter
denen das Therapeutikum der vorliegenden Erfindung verabreicht wird,
bestimmt werden, kombiniert werden. Beispielsweise wird, wenn ein
Gelenk gleichzeitig durch Mikroorganismen, beispielsweise Bakterien,
Pilze, Protozoen, Viren, infiziert ist, der Wirkstoff der vorliegenden
Erfindung günstigerweise
in Kombination mit einem oder mehreren antibiotischen, antimykotischen,
Antiprotozoen- oder antiviralen Mitteln verabreicht. Der Wirkstoff
der vorliegenden Erfindung kann in Kombination mit NSAIDs sowie
Inhibitoren anderer Mediatoren einer Entzündung verabreicht werden. Weitere
Klassen derartiger Inhibitoren und Beispiele derselben umfassen
beispielsweise H1-Rezeptorantagonisten,
Kinin-B1- und
-B2-Rezeptorantagonisten, Prostaglandininhibitoren,
wie PGD-, PGF-, PGI2- und PGE-Rezeptorantagonisten;
Thromboxan-A2 (TXA2-)Inhibitoren, 5- und 12-Lipoxygenaseinhibitoren,
Leukotrien-LTC4-, -LTD4/LTE4- und -LTB4-Inhibitoren;
PAF-Rezeptorantagonisten;
Gold in der Form einer Aurothiogruppe zusammen mit verschiedenen
hydrophilen Gruppen; Immunsuppressiva, beispielsweise Cyclosporin,
Azathioprin und Methotrexat; entzündungshemmende Glukokortikoide,
beispielsweise Dexamethason; antiparasitische Breitspektrumantibiotika,
beispielsweise die Avermectine und Milbemycine; Penicillamin; Hydroxychloroquin;
Antigichtmittel, beispielsweise Colchicin, Xanthinoxidaseinhibitoren,
beispielsweise Allopurinol, und Urikosurika, beispielsweise Probenecid,
Sulfinpyrazon und Benzbromaron.
-
Die
Klasse therapeutischer Mittel, die antiparasitische Breitspektrumantibiotika
sind, beispielsweise die Avermectine und die Milbemycine, sind besonders
gute Kandidaten zur Coverabreichung und andere Arten einer Kombinationstherapie
mit den chondroprotektiven Verbindungen der Formel (I), da diese
Endo- und Ectoparasitizide auf einer chronischen Basis an Säuger, insbesondere
Katzen und Hunde, zur Behandlung schwerer parasitischer Infestationen
verabreicht werden. Eine der bedeutendsten von diesen ist Dirofilaria
immitis, die ein sehr schädigender
und häufig
letaler Parasitenbefall von Katzen und Hunden ist. Die Avermectine sind
eine Klasse pentacyclischer 16-gliedriger Lactone, die im Hinblick
auf die Struktur mit den Milbemy cinen verwandt sind, und sie werden
aus Kulturen von Streptomyces avermitilis isoliert. Spezifische
Mittel umfassen Avermectin A
1a/b', Avermectin
A
2a/b',
Avermectin B
1a/b' und Avermectin B
2a/b'. Die Avermectine
sind detaillierter in
US 4 310
159 , das hier in seiner Gesamtheit als Bezug aufgenommen
ist, beschrieben. Die Milbemycine sind eine Familie neuer Macrolidantibiotika
mit insektizider und akarizider Aktivität und sie werden aus Kulturen
von Streptomyces hygroscopicus isoliert. Die Milbemycine sind detaillierter
in
US 3 950 360 beschrieben.
Eine weitere Familie von Verbindungen, die von dem Umfang der antiparasitischen
Breitspektrumantibiotika erfasst werden, ist eine, die im Hinblick
auf chemische Struktur und biologische Aktivität mit den Avermectinen und Milbemycinen
verwandt ist, die durch die Formel (II) dargestellt werden kann:
-
Diese
Familie von Makroliden ist detaillierter in WO 94/15944 und
EP 0677054 beschrieben.
-
Da
die frühen
Stadien einer Gelenkknorpelschädigung
unter geriatrischen Säugern überwiegend
vorhanden sind, ist dem Fachmann klar, dass das chondroprotektive
Carprofen auch in Kombination mit therapeutischen Mitteln, die zur
Behandlung von Erkrankungszuständen,
Syndromen und Symptomen, die auch überwiegend bei älteren Säugern gefunden
werden, geplant sind, verabreicht werden kann. Derartige Therapeutika
und die Zustände,
bei denen sie verwendet werden, umfassen beispielsweise kognitive
Therapeutika zur Wirkung gegen Gedächtnisverlust und -beeinträchtigung;
und Anti dyskinesie/Antiparkinsonmittel, beispielsweise Selegelin.
Eine weitere weitere große
Klasse derartiger Therapeutika umfasst Antihypertonika und andere
kardiovaskuläre
Arzneimittel, die zur Aufhebung von Hypertonie, Myokardischämie einschließlich von Angina,
dekompensierter Herzinsuffizienz und Myokardinfarkt bekannt sind,
beispielsweise Diuretika, Vasodilatatoren, wie Hydralazin, β-Adrenorezeptorantagonisten,
wie Propranolol, Inhibitoren des Angiotensin II Converting Enzyme
(ACE-Inhibitoren), wie Enalapril, die zur Behandlung geriatrischer
Säuger
mit Mitralinsuffizienz verwendet werden, und Enalapril allein und
in Kombination mit neutralen Endopeptidaseinhibitoren, Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten,
wie Losartan, Renininhibitoren, Calciumkanalblocker, wie Nifedipin,
Sympatholytika, wie Methyldopa, α2-adrenergen Agonisten, wie Clonidin, α-Adrenorezeptorantagonisten,
wie Prazosin, und HMG-CoA-Reduktaseinhibitoren (Antihypercholesterinämika), wie
Lovastatin.
-
Eine
noch weitere Klasse derartiger Therapeutika umfasst Antineoplastika,
insbesondere antimitotische Arzneimittel einschließlich der
Vincaalkaloide, wie Vinblastin und Vincristin, zur Behandlung verschiedener
Krebserkrankungen; Therapeutika zur Behandlung von Niereninsuffizienz;
Antifettsuchtarzneimittel zur Behandlung der Probleme eines übermäßigen Gewichts
bei Säugern;
Antiparasitenmittel zur Behandlung von sowohl Endo- als auch Ectoparasiten
bei üblicherweise
betroffenen Säugern
und Antipruritisarzneimittel zur Behandlung verschiedener Arten
von Pruritis bei Säugern.
-
Weitere
Arten von Arzneimitteln, die in Kombination mit den entzündungshemmenden
Mitteln der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, umfassen
Wachstumshormon-Sekretagoga;
starke Analgetika; lokale und systemische Anästhetika und H2-Rezeptorantagonisten
und andere gastroprotektive Mittel. Dem Fachmann üblicher
Erfahrung ist klar, dass einige der obigen Kombinationen von Therapeutika
sehr häufig
zur Behandlung verschiedener akuter Zustände bei Säugern, beispielsweise bakteriellen
Infektionen, die gleichzeitig mit einer degenerativen Gelenkerkrankung
auftreten, verwendet werden. Jedoch besteht ein gleiches, falls
nicht größeres Interesse
an dem Teil derartiger Fachleute bei der Behandlung chronischer
Zustände
bei Säugern.
-
Gemäß einem
Protokoll, das für
diesen Zweck verwendet wird, wird in Betracht gezogen, dass 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure in Kombination
mit anderen Medikationen, die auf einer regelmäßigen Programmbasis verwendet
werden, zur Behandlung chronischer Zustände, wie Hyperlipidämie, verabreicht
wird. Es wird auch in Betracht gezogen, dass eine Verabreichung
in Kombinationen eine Zahl unterschiedlicher Formen annehmen kann
und dennoch innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung ist.
Beispielsweise kann die chondroprotektive Verbindung Carprofen einfach
mit einem oder mehreren der anderen Therapeutika, die die geplante
Kombination bilden sollen, einfach zu einer herkömmlichen Dosierungsform, wie
einer oralen Tablette, formuliert werden, die alle die Kombination
bildenden Arzneimittel enthält.
Variierende Halbwertszeiten für
die unterschiedlichen Arzneimittel können durch die Personen mit
Erfahrung bei der Herstellung von Formulierungen durch die Erzeugung
von Formen mit gesteuerter Freisetzung der Arzneimittel mit unterschiedlichen
Freisetzungszeiten derart, dass eine relativ gleichförmige Dosierung
erreicht wird, abgestimmt werden. Ein als die Dosierungsform verwendetes,
Medikamente enthaltendes Futter konnte auch gemäß bekannten Prinzipien auf
dem Gebiet der Formulierung hergestellt werden, wobei die in der
Kombination verwendeten Arzneimittel einfach zusammen im Gemisch
in der Futterzusammensetzung vorhanden waren. Die vorliegende Erfindung
betrachtet ferner eine Coverabreichung, wobei die Kombination von
Arzneimitteln durch die gleichzeitige Verabreichung der in Kombination
zu gebenden Arzneimittel erreicht wird. Eine derartige Coverabreichung
könnte
auch mittels verschiedener Dosierungsformen und Verabreichungswege
erfolgen. Die vorliegende Erfindung betrachtet ferner die Verwendung
derartiger Kombinationen gemäß unterschiedlicher,
jedoch regelmäßiger und
kontinuierlicher Dosierungsprogramme, wodurch gewünschte Plasmaspiegel
der beteiligten Arzneimittel in dem zu behandelnden Tier aufrechterhalten
werden, auch wenn die die Kombination bildenden individuellen Arzneimittel
nicht gleichzeitig dem Säuger
verabreicht wurden. Alle derartigen Kombinationen sind auf einschlägig bekannte
Weise zu planen und zu verabreichen.
-
Wie
oben beschrieben umfasst die Verwendung der vorliegenden Erfindung
zwei Basisstufen:
- (I) Feststellen des Status
einer Katze, eines Hunds oder eines Pferdes, die prospektiv eine
derartige Behandlung benötigen;
und darauf
- (II) zur Prävention
der Osteoarthritis Verabreichen einer zur Behandlung therapeutisch
wirksamen Menge von 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure an den
Säuger.
-
Die
verschiedenen Aspekte der Stufe (II) wurden oben bereits detailliert
diskutiert. Daher werden nun die Aspekte von Stufe (I) detailliert
diskutiert.
-
Das
Feststellen des Status des Säugers,
der ein Behandlungskandidat ist, ist notwendig.
-
Es
ist möglich,
zu identifizieren, dass der Säugerkandidat
entweder sehr wahrscheinlich eine derartige Behandlung in der nächsten Zukunft
benötigt
oder die Erwartung hierfür
besteht. Eine prospektive Notwendigkeit einer Behandlung kann durch
die Bestimmung positiver Faktoren, die nach der Erfahrung des Fachmanns direkt
zu den frühen
Stadien einer Degeneration von Gelenkknorpel und subchondralem Knochen
führen,
festgestellt werden. Beispielsweise kann der Fachmann aufgrund der
klinischen Untersuchung des Säugers,
insbesondere eines Hundes, feststellen, dass er beginnende Hüftdysplasie
hat und diese Folgerung durch radiographischen Beweis bestätigen, woraus
gemäß etablierten
Messverfahren bestimmt werden kann, dass der Hund innerhalb der
nächsten
Zeit Hüftdysplasie
entwickelt.
-
Daher
kann die Notwendigkeit einer Behandlung durch
- (1)
positive Ergebnisse aufgrund der klinischen arthroskopischen Untersuchung
und Beurteilung der Gelenke des Kandidatensäugers bestimmt werden. Die
Diagnose einer beginnenden oder realisierten Hüftdysplasie wurde bereits diskutiert.
Andere klinische Symptomologie und Zeichen umfassen die aufgrund
einer direkten Untersuchung der Gelenke des Säugerkandidaten erhaltenen.
Der Fachmann sollte sich auch bewusst sein, dass
- (2) die Durchführung
eines invasiven chirurgischen Eingriffs an einem oder mehreren Gelenken
des Säugerkandidaten unter
den meisten Umständen
von sich aus ein ausreichender Grund für die Folgerung ist, dass eine
Behandlung benötigt
wurde. Dies folgt aus der Tatsache, dass ein invasiver Eingriff
an dem Gelenk eines Säugers,
insbesondere eines Hundes, unvermeidlich die Fähigkeit des Gelenks, seine
gewohnte Belastung so effizient wie vor dem Eingriff zu tragen,
verschlechtert. Die erhöhte
mechanische Belastung an dem Gelenk führt nach der Erfahrung des
Fachmanns direkt zu den frühen
Stadien einer Degeneration von Gelenkknorpel und subchondralem Knochen.
Ein derartiger chirurgischer Eingriff am Gelenk ruft auch eine Effusion
von Blut und anderen Flüssigkeiten,
die Cytokine und andere Faktoren, die Verursacher einer Entzündung sind,
enthalten, hervor, und ermöglicht
dadurch deren Migration und Absorption in die festen Gewebe des
Gelenks einschließlich
des Knorpels und subchondralen Knochens. Der Fachmann erkennt, dass
dies auch direkt zu den frühen
Stadien einer Degeneration von Gelenkknorpel und subchondralem Knochen
führen
kann. Ferner kann die Notwendigkeit einer Behandlung durch
- (3) positive Ergebnisse aufgrund einer Untersuchung von einem
oder mehreren Gelenken des Säugers
unter Verwendung nichtinvasiver Verfahren, die radiographische und
Magnetresonanzbildgebung (MRI) umfassen, bestimmt oder bestätigt werden.
Die letztere Technik ist zur Bewertung von Weichteilen besser als die
erstere. MRI ist eine Technik zur multiplanaren Körperbildgebung,
die eine erhöhte
Weichteilkontrastauflösung
zeigt. Da MRI Weichteilveränderungen
sichtbar machen kann, ist es zur Bildgebung der Pathologie der frühen Stadien
einer Degeneration von Gelenkknorpel und subchrondralem Knochen
geeignet. Die Notwendigkeit einer Behandlung kann auch durch
- (4) positive Ergebnisse eines biochemischen Tests, der an Körperflüssigkeiten
und Gelenkgewebe des Säugerkandidaten
im Hinblick auf eine oder mehrere der im folgenden angegebenen Substanzen
durchgeführt
wurde, bestimmt oder bestätigt
werden: erhöhtes
Interleukin-1-beta (IL-1β),
erhöhter
Tumornekrosefaktor-alpha (TNF-α),
erhöhtes
Verhältnis
von IL-1β zu
IL-1-Rezeptorantagonistenprotein (IRAP), erhöhte Expression von p55-TNf-Rezeptoren
(p55 TNF-R), erhöhtes
Interleukin-6 (IL-6), erhöhter
Leukämiehemmfaktor
(LIF), un veränderter
oder verringerter insulinähnlicher
Wachstumsfaktor-1 (IGF-1), verringerter transformierender Wachstumsfaktor-beta
(TGFβ),
unveränderter
oder verringerter Plättchenwachstumsfaktor (PDGF),
unveränderter
oder verringerter basischer Fibroblastenwachstumsfaktor (b-FGF),
erhöhtes
Keratansulfat, erhöhtes
Stromelysin, erhöhtes
Verhältnis
von Stromelysin zu Gewebeinhibitor von Metalloproteasen (TIMP),
erhöhtes
Osteocalcin, erhöhte
alkalische Phosphatase, erhöhtes
cAMP, das auf Hormonreiz reagiert, erhöhter Urokinaseplasminogenaktivator
(uPA), erhöhtes
Knorpeloligomermatrixprotein und erhöhte Kollagenase.
-
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Zum
weiteren Beleg der Verwendung der vorliegenden Erfindung werden
in den folgenden Absätzen spezielle
Beschreibungsbeispiele für
typische Verfahren angegeben, die bei der Durchführung der Verfahren verwendet
werden können.
Jedoch sollen die Beispiele nur der Erläuterung dienen und in keinster
Weise als eine Beschränkung
der vorliegenden Erfindung, für
deren Zweck die vorliegenden Ansprüche angehängt sind, genommen werden.
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Beispiel 1
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Drei
Gruppen skelettmäßig reifer
hybrider Säuger,
die jeweils 20 bis 25 kg wogen, werden in einer Studie, deren Aufgabe
die Feststellung subchondraler Knochenveränderungen, die Marker für die frühen Stadien einer
Gelenkknorpeldegeneration bei Säugern
sind und die demgemäß zur Identifizierung
von Säugern,
die passende Kandidaten für
eine pharmakologische Intervention sind, verwendet werden können, ist,
verwendet.
-
In
Gruppe I wird Osteoarthritis in diesen Säugern (n = 4) unter Verwendung
des chirurgischen Verfahrens gemäß der Beschreibung
in J-P. Pelletier, J. Martel-Pelletier, R.D. Altman, L. Ghandur-Mnaymneh,
D.S. Howell, J. F. Woessner, Jr., "Collagenolytic Activity and Collagen
Matrix Breakdown of the Articular Cartilage in the Pond-Nuki Mammal
Model of Osteoarthritis",
Arthritis Rheum, 26, 1983, 866-874, induziert, wobei die Säuger mit
einer intravenösen
Injektion von Natriumpentobarbital (25 mg/kg) anästhesiert werden und das vordere
Kreuzband des rechten Knies durch eine Stichinzision durchtrennt
wird. Nach der Operation werden die Säuger im Käfig gehalten und ad libitum
sich bewegen gelassen. Die Tiere erhalten Carprofen, 6-Chlor-α-methyl-9H-carbazol-2-essigsäure, mit
einer Dosis von 2,2 mg/kg bid po 8 Wochen verabreicht, wobei 4 Wochen nach
der Operation begonnen wird. Die rechten Knie von nicht operierten
Säugern
(n = 4) dienen als normale Kontrollen. Die Gruppen II und III (n
= 4, jede Gruppe) werden in der gleichen Weise bearbeitet, erhalten
jedoch keine Behandlung. Die Säuger
in den Gruppen I und II werden durch intravenöse Überdosierung mit Nembutal 12
Wochen nach der Operation getötet,
während
die Tiere in der Gruppe II auf die gleiche Weise 4 Wochen nach der
Operation getötet
werden. Normale Säuger
werden ebenfalls als Kontrolle verwendet.
-
Das
proximale Ende der Tibia wird wie im folgenden beschrieben entfernt,
in einer kalten physiologischen Kochsalzlösung gespült und vor der und während der
Dissektion auf Eis gesetzt. Normale Knochenproben werden aus Pfropfenexplantaten
von bei einer Dissektion gewonnenen mittleren Tibiaköpfen erhalten. Mittlere
Tibiaköpfe
werden zur Herstellung von Explantaten und primären Knochenzellkulturen extrahiert;
kein marginales kortikales Knochengewebe wird umfasst. Der darüber liegende
Knorpel wird zunächst
von den Tibiaköpfen
entfernt und Pfropfenexplantate werden ausschließlich aus dem Mittelbereich
des mittleren Kopfes herausseziert. Das trabekuläre Knochengewebe wird dann
von der subchondralen Knochenplatte wegseziert. Alle Manipulationen
werden unter einem Vergrößerungsmikroskop
durchgeführt,
um die vollständige
Entfernung von Knorpel und Trabekelknochen sicherzustellen. Die
subchondrale Knochenplatte der Tibiakopfproben wird dann in zwei
Portionen geteilt. Die subchondralen Knochenproben der normalen
Säuger
wurden als konsistent dünner
als die der Osteoarthritissäuger
beobachtet, wobei bei diesen auch beobachtet wurde, dass sie offensichtlich
Sklerose aufweisen.
-
Die
erste Gruppe von Proben wird zur Herstellung von Knochenproben ex
vivo mit einem Nassgewicht von 100–200 mg zur Explantatkultur
verwendet. Explantate werden dreimal durch Verwirbeln von Proben
in serumfreiem BGJ-Medium (Sigma, St.Louis, MO) gewaschen und in
dem gleichen Medium bei 37 °C
in einer angefeuchteten Atmosphäre
mit 5 % O2/ 95 % CO2 kultiviert.
Konditionierte Medien werden nach 5-tägiger
Kultur unter diesen Bedingungen gewonnen und bei –80 °C vor einem
Test aufbewahrt.
-
Der
zweite Teil der Proben wird zur Herstellung von Primärzellkulturen
gemäß der Beschreibung
in D. Lajeunesse, L. Busque, P. Ménard, M.G. Brunette, Y. Bonny, "Demonstration of
an Osteoblast Defect in Two Cases of Human Malignant Osteoporosis:
Correction of the Phenotype after Bone Marrow Transplant", J. Clin Invest,
98, 1996, 1835-1842, mit geringen Modifikationen verwendet. Knochenproben
werden in kleine Stücke (2
mm2) geschnitten, bevor der nacheinander
erfolgenden Verdau in Gegenwart von 1 mg/ml Typ-I-Kollagenase (Sigma)
in Ham's F-12/Dulbecco's modified Eagle's Medium (DMEM; Sigma)
ohne Serum, bei 37 °C
während
20, 20 und 240 min erfolgt. Diese Behandlung entfernt sowohl haftende
als auch verbleibende Knochenmarkzellen von den kortikalen Knochenstücken.
-
Nach
Waschen mit dem gleichen Medium werden die verdauten Knochenstücke in BGJ-Medium,
das 20 % fetales Rinderserum enthält (FBS; Wisent, St. Bruno,
Quebec, Kanada) kultiviert. Dieses Medium wird alle 2 Tage ersetzt,
bis Zellen in den Petrischalen beobachtet werden, wonach dann das
Kulturmedium durch frisches Medium, das 10 % FBS enthält, ersetzt
wird. Bei Konfluenz werden Zellen einmal mit 25 000 Zellen/cm2 in 24-Vertiefungen-Platten (Falcon, Lincoln
Park, NJ) überführt und
5 Tage vor dem Test gezüchtet. Unter
diesen Kulturbedingungen erhaltene Zellen zeigen einen osteoblastenähnlichen
Zellphänotyp,
was in dem oben genannten Artikel aus der wissenschaftlichen Literatur
durch Lajeunesse et al. festgestellt wurde. Konditionierung erfolgt
während
der letzten zwei Kulturtage in Gegenwart oder Abwesenheit von 50
nM 1,25(OH)2D3 (1,25-Dihydroxy-Vitamin
D) für
maximale Stimulation in Ham's
F-12/DMEM, das 2 durch Aktivkohle abgestreiftes FBS enthält, wobei
eine Maximalstimulation von alkalischer Phosphataseaktivität und Osteocalcinsekretion
erhalten wird, was in dem oben genannten Artikel aus der wissenschaftlichen
Literatur von Lajeunesse et al. angegeben wird. Das Medium wird
am Ende der Inkubation gewonnen und dann bei –80 °C vor dem Test eingefroren.
Zellen werden dann zweimal mit Phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS),
pH-Wert 7,4, gewaschen und in alkalische-Phosphatasepuffer (100
mM Glycin, 1 mM MgCl2, 1 mM ZnCl2, 1 % Triton X-100, pH-Wert 10,5) 60 min
unter Rühren
bei 4 °C
solubilisiert.
-
Zur
cAMP-Bestimmung werden Zellen 15 min in Gegenwart eines Phosphodiesteraseinhibitors
(1 mM 3-Isobutyl-1-methylxanthin,
Sigma) in Ham's
F-12/DMEM, das 0,5 % Rinderserumalbumin (fettsäurefreie Fraktion von V; Sigma)
enthält,
vorinkubiert. Am Ende der Vorinkubation werden die Zellen 5 min
in dem gleichen Medium, das entweder 100 nM humanes Parathormonfragment
1-34 (PTH; Penninsula, Belmont, CA), 5 nM Prostaglandin E2 (PGE2; Sigma),
1 μM Forskolin
(Sigma) oder Vehikel enthält,
inkubiert und die Reaktion wird mit 3%iger Perchlorsäure (Endkonzentration)
gestoppt. Cyclische AMP-Spiegel werden dann durch Radioimmunoassay
(Diagnostic Products, Los Angeles, CA) gemäß der Beschreibung in D. Lajeunesse,
G.M. Kiebzak, C. Frondoza, B. Sacktor, "Regulation of Osteocalcin Secretion
by Human Primary Bone Cells and by the Human Osteosarcoma Cell Line
MG-63, Bone, 14, 1991, 237-250, beurteilt.
-
Die
Osteocalcinfreisetzung wird in konditioniertem Ham's F-12/DMEM (1:1),
das für
die letzten 2 Tage der Kultur Osteoblasten-ähnlicher Zellen gemäß der Beschreibung
in dem oben genannten Artikel aus der wissenschaftlichen Literatur
von Lajeunesse et al. hergestellt wurde, das 2 % Aktivkohle behandeltes
FBS enthielt, und in Gegenwart von 50 nM 1,25(OH)2D3 oder Vehikel (0,1 % Ethanol) ermittelt.
Naszierendes Osteocalcin wird unter Verwendung eines spezifischen
Enzymimmunoassays (Biomedical Technologies, Stoughton, MA) bestimmt.
Die Nachweisgrenze dieses Tests beträgt 0,5 ng/ml, und 2 % Aktivkohle-behandeltes
FBS enthält < 01 ng/ml Osteocalcin.
Die Aktivität
zellulärer
alkalischer Phosphatase wird an zur Osteocalcinfreisetzung verwendeten
Zellen als die Freisetzung von p-Nitrophenol, das ausgehend von
p-Nitrophenylphosphat (12,5 mM Endkonzentration) bei 37 °C während 30
min nach Solubilisieren der Zellen in alkalische-Phosphatasepuffer,
der oben beschrieben ist, hydrolysiert wurde, bestimmt. Alkalische
Phosphatase wird unmittelbar an Aliquots bestimmt. Die Proteinbestimmung
wird durch die Bicinchoninsäuremethode
gemäß der Beschreibung
in P.K. Smith, R.I. Krohn, G.T. Hermanson, A.K. Mallia, F.H. Gartner,
M.D. Provenzano et al., "Measurement
of Protein Using Bicinchoninic Acid", Anal Biochem, 150, 1985, 76-85, durchgeführt.
-
Zur
Beurteilung von uPA, PAI-1 und IGF-1 wird konditioniertes Medium
von subchondralen Knochenexplantaten (100–200 mg Nassgewicht pro getestetes
Explantat, 5 Tage Konditionierung) und von konfluenten Osteoblasten-ähnlichen
Zellen, die mit Ham's
F-12/DMEM ohne PBS, jedoch mit einem Gehalt von 1 % Insulin-Transferrin-Selen-Gemisch
(ITS, Sigma) während
der letzten zwei Kulturtage inkubiert wurden, verwendet. Zunächst werden
uPA-Spiegel durch spezifischen enzymgekoppelten Immunsorptionstest
(ELISA; American Diagnostica, Greenwich, CT) bestimmt. Dann wird
das Verfahren gemäß der Beschreibung
in P. Leprince, B. Rogister, G.A. Moonen, "Colorimetric Assay for the Simultaneous
Measurement of Plasminogen Activators and Plasminogen Activator
Inhibitors in Serum-Free Conditioned Media from Cultured Cells", Anal Biochem. 177, 1989,
341-346, zur Bestimmung der Aktivität von uPA über die Hydrolyse des spezifischen
Substrats DL-Val-Leu-Arg-p-nitroanilid (Sigma), die p-Nitroanilin
freisetzt, das bei 405 nm detektiert werden kann, verwendet. PAI-1-Spiegel
werden durch ELISA unter Verwendung von Materialien, die von American
Diagnostica (Greenwich, CT) erhältlich
sind, bestimmt. IGF-1 wird unter Verwendung eines ELISA hoher Empfindlichkeit (Diagnostic
Systems Laboratories, Webster, TX), der keine Kreuzreaktion mit
Insulin eingeht, bestimmt. Untersuchungen mit interner Kontrolle
werden mit dem Medium allein, das 1 % IST enthält, durchgeführt und
alle erhaltenen Werte sollten unterhalb der Nachweisgrenze sein.
Für das
konditionierte Medium von Knochenexplantaten werden Proben direkt
verarbeitet, während
für Zellkulturproben
3 oder 4 Überstände gepoolt,
lyophilisiert und dann in PBS-Puffer, pH-Wert 7,4 rekonstituiert
werden. Proben werden dann nach dem Verfahren gemäß der Beschreibung
in S. Mohan, C.M. Bautista, S.J. Herring, T.A. Linkhart, D.J. Baylink, "Development of Valid
Methods to Measure Insulin-like Growth Factors-I and -II in Bone Cell-Conditioned
Medium", Endocrinology,
126, 1990, 2534-42,
behandelt.
-
Die
Ergebnisse der obigen Bewertungen bestätigen deren Detektierbarkeit
und Fähigkeit,
die Existenz der frühen
Stadien einer Degeneration von Gelenkknorpel und subchondralem Knochen
bei Säugern
festzustellen.