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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren, bei dem die Konzentration
von Nukleosomen in Serumproben von Tumorpatienten bestimmt wird,
um die Wirksamkeit der Tumortherapie zu ermitteln. Des weiteren
ist die Verwendung eines Verfahrens zur Bestimmung von Nukleosomen
in Serumproben von Tumorpatienten zur Bestimmung der Wirksamkeit
der Tumortherapie Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
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Eine
eukaryontische Zelle kann auf zwei grundsätzlich unterschiedlichen Wegen
absterben. Ein Weg ist die Nekrose, ein Absterben der Zelle als Folge
einer Schädigung,
z. B. aufgrund einer unzureichenden Blutzufuhr und damit Unterversorgung
mit Sauerstoff und Nährstoffen,
oder als Folge einer Vergiftung oder physikalischen Schädigung (mechanische
Verletzung, Frost oder Hitze). Der andere Weg, der sogenannte programmierte
Zelltod, ist von großer
Bedeutung für
die Entwicklung und Funktionsfähigkeit
von Geweben, Organen und Organismen als Ganzes (J. Cohen, Advances
in Immunology 50 (1991), 55-85). Die auf diese Weise abgestorbenen Zellen
weisen im Zytoplasma mit Histonen assoziierte DNA-Fragmente als
Mono- und Oligonukleosome auf. Ein solches Erscheinungsbild wird
auch bei einem induzierten Zelltod beobachtet, wie er z. B. durch
ionisierende Strahlen (Yamada et al., Int. J. Radiat. Biol. 53 (1988),
65) oder bestimmte monoklonale Antikörper, wie z. B. anti-Fas (Yonehara
et al., J. Exp. Med. 169 (1989), 1747-1756) oder anti-APO-1 (Trauth
et al., Science 245 (1989), 301-304) ausgelöst wird. Auch zytotoxische
T-Zellen und Natural Killer-Zellen bewirken einen solchen induzierten
Zelltod mit dem beschriebenen Erscheinungsbild (Sanderson, Biol.
Rev. 56 (1981), 153-197,
S. Curnow et al., Cancer Immunol. Immunother. 36 (1993), 149-155 und
Berke, Immunol. Today 12 (1991), 396-399). Sie bewirken jedoch auch
eine erhöhte
Permeabilität
der Plasmamembran, wie sie bei einer Nekrose beobachtet wird (Krähenbühl et. al.,
Immunol. Today 12 (1991), 399-402). Die beschriebene Art des programmierten
oder induzierten Zelltods wird als Apoptose (Wyllie et al., Int.
Rev. of Cytol. 68 (1980), 251-301) bezeichnet. Sie ist charakterisiert
durch bläschenförmige Ausstülpungen
der Plasmamembran, Kondensation des Zytoplasmas und Aktivierung
von endogenen Endonukleasen. Im Gegensatz zur Nekrose handelt es
sich bei der Apoptose also um einen aktiven Prozeß der eukaryontischen
Zelle. Er wird daher auch nicht bei einem Abtöten der Zellen durch Erhitzen,
Einfrieren und Auftauen oder Lyse mit einem lytisch wirkenden Antikörper bewirkt
(R. Duke et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 80 (1983), 6361-6365). Die
bei der Apoptose aktivierte calcium- und magnesiumabhängige Endonuklease
spaltet den DNA-Doppelstrang in den leicht zugänglichen Linkerregionen zwischen
den Nukleosomen in Mono- und Oligonukleosomen. Die DNA in den Nukleosomen
hingegen ist mit den Core-Histonen H2A, H2B, H3 und H4 eng assoziiert
und deshalb geschützt
vor der Spaltung durch die Endonuklease (Burgoyne et al., Biochem. J.
143 (1974), 67 und Stach et al., J. Neurochem. 33 (1979), 257).
Daher ist nach der Extraktion der DNA und Auftrennung im Agarosegel
die für
apoptotische Zellen typische "DNA-Leiter" zu erkennen, ein
Muster von DNA-Fragmenten
mit einer Länge
von ca. 180 Basenpaaren bzw. einem Vielfachen davon (Wyllie, Nature
284 (1980), 55-556
und J. Cohen, Advances in Immunology 50 (1991), 55-85). Die Plasmamembran
der Zellen bleibt in diesem frühen
Stadium der Apoptose intakt. Es kommt zur Anreicherung der Mono-
und Oligonukleosomen im Zytoplasma der sterbenden Zelle (Duke et
al., Lymphokine Research 5 (1986), 289-299).
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Zur
Apoptose kommt es während
der embryonischen Periode und während
der Entwicklung des Immun- und Nervensystems zum Zweck der Homeostase
zum Regulieren der Anzahl von Zellen (beispielsweise in der Darmschleimhaut)
und um die Funktion von Zellen im Organismus sicherzustellen; sie
tritt auch bei pathologischen Prozessen wie entzündlichen Reaktionen, als Resultat
von ischämischen
Läsionen
(z. B. bei einem Hirntrauma (Schlaganfall), Herzinfarkt, Lungenembolie),
bei Autoimmunkrankheiten (wie systemischem Lupus erythematodes (SLE)),
als Abwehrreaktion nach Knochenmarktransplantationen und Transplantationen
anderer Organe (Hostversus-Graft, Graft-versus-Host-Reaktion) auf
(Darzynkiewicz, Cytometry, 1997, 27: 1-20, Kerr, Cancer 1994, 73:
2013-2025, Kornbluth, Immun letters 1994, 43: 125-132, K. Matsushita, Neuroscience
83 (1998), 439-448 und R. Majno and I. Joris, Am. J. Path 146 (1995),
3-15).
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Apoptotische
Prozesse können
bei Patienten mit malignen und benignen Tumoren beobachtet werden
(Leon, Cancer Res. 37 (1977), 646-650; Shapiro, Cancer 51 (1983),
2116-2120 und Fournie, Cancer Letters 91 (1995), 221-227). So wird bei
malignen Tumoren oft ein vermehrter Zellumsatz beobachtet, d. h.
die Zellproliferationsrate wie auch die Zelltodrate ist erhöht (Kerr,
Cancer 73 (1994), 2013-2025 und Cotter, Anticancer Research 10 (1990),
1153-1160). Letztere ist Ausdruck massiven apoptotischen Zelluntergangs.
Geregelter, programmierter Abbau von DNA, Zellkern und Organellen,
Verpackung des Zellinhaltes in "apoptotic
bodies", sowie Phagozytose durch
Makrophagen und Nachbarzellen sorgen für vollständiges Recycling ohne Rückstände (Darzynkiewicz,
Cytometry 27 (1997), 1-20, Kerr, Cancer 73 (1994), 2013-2025 und
Cotter, Anticancer Research 10 (1990), 1153-1160). Ist dieses Entsorgungssystem überlastet,
gelangen zelluläre
Bestandteile unter anderem auch in den Blutkreislauf (Emlen, J.
Immunol 152 (1994), 3685-3692, Kornbluth, Immun Letters 13 (1994),
125-132, Emlen, J. Immunol. 148 (1992), 3042 und Franek, FEBS Letters
284 (1991), 285-287). So wurden in Serum und Plasma von Patienten
mit malignen Tumoren höhere
DNA-Konzentrationen gefunden (Leon, Cancer Res. 37 (1977), 646-650
and Shapiro, Cancer 51 (1983), 2116-2120 und Fournie, Cancer Letters
91 (1995), 221-227), wobei die DNA in der Zirkulation vornehmlich
gebunden an Histone in Form von Mono- und Oligonukleosomen vorliegt
(Rumore, J. Clin. Invest 86 (1990), 69-74 und Burlingame, J. Immunol
156 (1996), 4783-4788).
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Die
absolute Menge an apoptotischen Produkten, beispielsweise an Nukleosomen,
im Serum kann korrelliert werden mit dem Ausmaß der malignen Erkrankung.
Fortgeschrittene Erkrankungen weisen z. T. eine erheblich höhere Konzentration
von Serum-Nukleosomen auf. Bekannt ist des weiteren, daß durch
Radiotherapie, Hyperthermie, Hormonablation und durch verschiedene
zytostatische Medikamente Apoptose induziert wird (Kerr, Cancer
73 (1994), 2013-2025 und Sakakura, Br. J. Cancer 77 (1998), 159-166).
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In
der WO93/09437 wird ein Verfahren zum Nachweis und zur Quantifizierung
von löslichen
nuklearen Matrixproteinen in Körperflüssigkeiten
und extrazellulären
Medien beschrieben. Dieses Verfahren wird als geeignet für die Kontrolle
der Lebensfähigkeit
von Zellen und Gewebe, zur Untersuchung des Fortschreitens einer
Krankheit oder ihrer Behandlung und zur Untersuchung der Zytotoxizität unbekannter Verbindungen
beschrieben.
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In
der WO96/40985 wird ein Verfahren zur quantitativen Messung der
Apoptose durch Bestimmung der E(γ-Glutamyl)lysinisodipeptidkonzentration
offenbart. Die oben erwähnten
Verfahren sind nicht besonders als schnelle Marker für die Wirksamkeit
der Therapie von Patienten, bei denen die Apoptose als Folge einer
Krankheit oder Therapie induziert ist, geeignet. Außerdem sind
die beschriebenen Verfahren für
die tägliche
Anwendung in der Klinik unzweckmäßig.
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Überraschenderweise
wurde gefunden, daß die
Veränderung
der Konzentration an apoptotischen Produkten in von Patienten entnommenen
Proben mit der Effizienz der Therapie korreliert, wobei es sich hierbei
um Patienten handelt, bei denen die Apoptose als Folge von Krankheit
oder Therapie induziert ist. Hierbei handelt es sich um Tumorpatienten
bzw. Patienten, die einer chemotherapeutischen bzw. einer radiotherapeutischen
Behandlung unterzogen wurden, oder Patienten mit akuten entzündlichen Prozessen
während
einer Behandlung mit Antibiotika. Dies bedeutet, daß sich der
Verlauf der Therapie durch Messung der Konzentration von apoptotischen Produkten
in von den zuvor erwähnten
Patienten entnommenen Proben kontrollieren läßt.
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Insbesondere
wurde gefunden, daß sich
die Konzentration an apoptotischen Produkten im Serum von Tumorpatienten
während
einer Radiotherapie oder Chemotherapie als Marker für die Wirksamkeit der
Behandlung verwenden läßt.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zur Bestimmung
der Konzentration von Nukleosomen in Serumproben von Patienten,
bei denen aufgrund einer Krankheit oder Therapie die Apoptose induziert
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Serumproben durch Inhibieren von Ca2+- und
Mg2+-abhängigen
Endonukleasen und Endonukleasen mit einem sauren pH-Wert-Optimum
mit EDTA stabilisiert sind.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist insbesondere ein Verfahren zur Bestimmung
von Nukleosomen in von Patienten entnommenen Proben, wobei es sich
bei den Patienten um Tumorpatienten oder Patienten, die sich einer
chemotherapeutischen oder radiotherapeutischen Behandlung unterziehen oder
Patienten mit akuten entzündlichen
Prozessen während
einer Behandlung mit Antibiotika handelt, dadurch gekennzeichnet,
daß die
Konzentration der Nukleosomen in den geeigneten Patientenproben
mit der Wirksamkeit der Therapie korreliert wird und somit als Follow-up
für die
Therapie dient.
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Geeignete
Patientenproben im Sinne der vorliegenden Erfindung sind: Serum,
Plasma, Liquor, Sputum (Bronchialsekret), Asziten (Peritonealflüssigkeit),
das Material von der Punktur der Pleurahöhle, Synovia (Gelenkschmiere)
und Urin. Für
das erfindungsgemäße Verfahren
verwendet man vorzugsweise Serumproben, insbesondere bei der Bestimmung
der Wirksamkeit einer Tumortherapie.
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Die
Wirksamkeit einer Tumortherapie läßt sich anhand der Remissionsrate
auf der Basis von bildgebenden Verfahren (Röntgenstrahlen, Computertomographie)
bestimmen. Definitionsgemäß ist eine "vollständige Remission" als das vollständige Verschwinden
eines Tumors für
wenigstens acht Wochen zu verstehen, und "teilweise Remission" bedeutet eine Regression der Tumormanifestationen
um mehr als 50% hinsichtlich ihres Volumens; "keine Veränderung" steht für den Zustand zwischen einer 50%igen
Abnahme und einer 25%igen Zunahme der Tumormasse; "Progression" bezeichnet eine
Progression von mehr als 25% (UICC-Kriterium).
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Die
Patientenproben, beispielsweise Serumproben, werden zu verschiedenen
Zeitpunkten entnommen und bestimmt.
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Apoptotische
Produkte, deren Konzentration sich messen läßt, sind beispielsweise Nukleosomen oder
Produkte von Caspasen (z. B. Fragmente von Zytokeratinen), APO-I
(fas), APO-2, APO-3, Bcl-2, blk, Caspasen, fas-Rezeptorfragmente,
fos, FLICE-Enzyme, mdm-2, TNF-α,
TNF-Rezeptorfragmente),
es kommen jedoch auch andere am apoptotischen Prozeß beteiligte
Substanzen als Analyt in Betracht.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zur Bestimmung
der Konzentration von apaptotischen Produkten, insbesondere Nukleosomen,
in geeigneten Patientenproben von Tumorpatienten, bei denen die
Wirksamkeit der Therapie mit der Konzentration der apoptotischen
Produkte in diesen Patientenproben, insbesondere der Konzentration
von Nukleosomen, korreliert wird.
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Besonders
bevorzugt ist ein Verfahren zur Bestimmung der Konzentration von
Nukleosomen in Serumproben von Tumorpatienten, bei dem man
- a) das Serum eines Tumorpatienten mit einem Anti-Histon-Antikörper und
mit einem Anti-DNA-Antikörper inkubiert,
wobei einer der Antikörper
vor, während
oder nach dieser Inkubation an eine Festphase gebunden wird und
es sich bei dem anderen Antikörper
um einen markierten Antikörper
handelt,
- b) die feste und die flüssige
Phase voneinander trennt und
- c) den Marker in einer der beiden Phasen zur Bestimmung der
Konzentration von Nukleosomen in Serumproben von Tumorpatienten
bestimmt. Beispielsweise eignet sich für die Bestimmung der Konzentration
von Nukleosomen in Serumproben von Tumorpatienten der kommerziell
erhältliche Cell
Death DetectionPlus-ELISA der Boehringer Mannheim
GmbH, Deutschland.
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Bei
einer Anwendung in flüssigen
Medien werden zur quantitativen Bestimmung der Konzentration an
Nukleosomen einige Abänderungen
vorgenommen:
Unter anderem verwendet man eine Standardkurve mit
hochapoptotischem Material anstelle eines auf eine negative Kontrolle
bezogenen Konzentrationsfaktors (KF) als Basis für die Interpretation: Das Standardmaterial
erhält
man beispielsweise durch Inkubation von Vollblut von mehreren (gesunden)
Blutspendern.
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Des
weiteren ist Gegenstand der Erfindung die Verwendung eines Verfahrens
zur Bestimmung apoptotischer Produkte in Serumproben von Tumorpatienten
zur Bestimmung der Wirksamkeit der Tumortherapie. Besonders bevorzugt
ist die Verwendung des Cell Death DetectionPlus-ELISA-Kits von Boehringer
Mannheim zur Bestimmung apoptotischer Produkte in Blutproben von
Tumorpatienten.
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Insbesondere
wurde die Nukleosomkonzentration im Serum im Verlauf einer radiotherapeutischen
oder chemotherapeutischen Behandlung von Patienten mit einer malignen
Tumorerkrankung beobachtet und mit dem klinischen Verlauf und Tumormarkern
korreliert. So wurde beispielsweise die Nukleosomkonzentration im
Serum vor der Therapie und zu bestimmten Zeitpunkten während und
nach dem Ende der jeweiligen Therapie bestimmt. Es traten sehr rasch
nach Beginn der Therapie unterschiedlich stark erhöhte Konzentrationen
von Nukleosomen im Serum auf, die im Therapieverlauf beobachtet
wurden und insbesondere bei der Bestrahlung eine Therapieeffizienz
frühzeitig
anzuzeigen scheinen.
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Das
Maximum des Auftretens von Apoptose während der Chemotherapie ist
etwa 24 bis 48 Stunden nach dem Beginn der Verabreichung von Arzneimitteln
zu erwarten, je nach den gewählten
zytostatischen Mitteln und der Dosierung (Meyn, Cancer Chemother.
Pharmakol. 33 (1994), 410-414), und Nukleosomen treten mit einer
leichten zeitlichen Verzögerung
bezogen auf die Apoptose im Blutkreislauf auf.
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Die
Therapie wurde in Zyklen mit einer Länge, die je nach Protokoll
zwischen 1 und 5 Tagen lag, und die durch Pausen von mehreren Wochen
(gewöhnlich
3 bis 4 Wochen) unterbrochen waren, durchgeführt. Zur Bestimmung der Kinetik
der Nukleosomkonzentration im Serum wurden Blutproben beispielsweise
vor Beginn des ersten Zyklus, am zweiten und am vierten Tag des
Zyklus ent nommen, jeweils vor der Verabreichung des zytostatischen
Mittels. Diese Vorgehensweise wurde bei jedem neuen Zyklus wiederholt.
Der Ausgangswert vor Beginn der Therapie, das Ansteigen der Konzentration
der Nukleosomen im Serum, der während
der Therapie erreichte Maximalwert, die Abnahme der Nukleosomkonzentration
und der Maximalwert zwischen den Zyklen sowie die Kinetik der basalen
Nukleosomkonzentrationen, die jeweils vor Beginn eines neuen Zyklus
bestimmt wurden, wurden mit dem klinischen Verlauf korreliert.
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Bei
vielen Patienten kam es nach drei bis vier Tagen zu einer Zunahme
bei der Nukleosomkonzentration, und anschließend zu einer langsamen Abnahme.
Wurde der Zyklus wiederholt, so fand man wiederum eine Zunahme,
die jedoch in vielen Fällen weniger
ausgeprägt
war. Zwischen dem klinischen Verlauf und der Kinetik der basalen
Nukleosomkonzentration, die vor jedem neuen Zyklus bestimmt wurde,
gab es eine Korrelation. Bei Patienten mit einer Regression der
Tumorkrankheit kam es meistens zu einer Abnahme der basalen Nukleosomkonzentration.
Eine Zunahme der basalen Nukleosomkonzentration wurde hauptsächlich bei
Patienten mit einer Progression der Krankheit beobachtet (siehe
Beispiel).
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Während einer
Strahlentherapie kann mit einem maximalen Auftreten der Apoptose
etwa vier Stunden nach Beginn der Behandlung gerechnet werden, worauf
sich eine langsame Abnahme der Apoptosehäufigkeit anschließt (Mirkovic,
Radiother. Oncol. 33 (1994), 11-16); die Freisetzung von Nukleosomen
in den Blutkreislauf ist nach einer kurzen Latenzzeit zu erwarten.
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Die
Behandlung erfolgt täglich,
fünf Tage
pro Woche, über
einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen, gemäß den entsprechenden Richtlinien
für Tumorkrankheiten.
Blutproben wurden zum Beispiel vor der ersten Fraktion, drei Stunden,
sechs Stunden, einen Tag (d. h. vor der zweiten Fraktion), vier
Tage, sieben Tage und wöchent lich
nach Beginn der Behandlung entnommen. Der Anfangswert vor Beginn der
Behandlung, die Zunahme bei der Konzentration der Nukleosomen im
Serum, der während
der Behandlung erzielte Maximalwert, die Verzögerung des Absinkens der Nukleosomkonzentration
und der während
oder zum Ende der Behandlung erreichte Minimalwert wurden mit dem
klinischen Verlauf korreliert.
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Bei
den meisten Patienten kam es bereits sechs bis 24 Stunden nach der
ersten Strahlungsfraktion zu einer sehr raschen Zunahme bei der
Nukleosomkonzentration in unterschiedlichem Ausmaß, was von
dem Tumortyp und dem prätherapeutischen Ausgangswert
abhängt.
Weiterhin nahm die Nukleosomkonzentration nach Latenzzeiten verschiedener Länge auf
Minimalwerte unterschiedlicher Größen ab, wobei eine frühzeitige
Abnahme und niedrige Minimalkonzentrationswerte mit einer Regression
des Tumors korreliert werden können
(siehe Beispiel).
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Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren, bei dem die Nukleosomkonzentration
im Serum oder in anderen Patientenproben mit der Reaktion von Patienten,
die sich einer hydrothermalen Behandlung unterziehen, korreliert
wird, oder bei dem die Nukleosomkonzentration im Serum oder anderen
Patientenproben mit den Abwehrreaktionen des Immunsystems bei Patienten,
die sich einer Knochenmarktransplantation unterzogen haben, korreliert
wird; bei beiden Behandlungen würde
man eine massive Induktion des Absterbens von Zellen erwarten. Auch
ist es bei systemischen Tumorkrankheiten und vor allem den verschiedenen
Formen von Leukämie
und Lymphomen möglich,
durch die Bestimmung der Nukleosomkonzentration im Serum frühzeitige
und verläßliche Informationen
zur Wirksamkeit der Therapie und zur Einschätzung der Prognose zu erhalten.
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Weiterhin
ermöglicht
die Bestimmung von Nukleosomen im Serum von Patienten nach einem akuten
ischämischen
Ereignis wie nach Herzinfarkt oder Hirninfarkt ein frühzeitiges
Abschätzen
des Ausmaßes
der Schädigung.
Der Test kann weiterhin zum Follow-up und zur Einschätzung der
Prognose angewendet werden. Selbst bei Patienten mit akuten entzündlichen
Prozessen oder mit Autoimmunkrankheiten – vor allem bei SLE, einer
Krankheit, bei der das Auftreten von Nukleosomen und Anti-Nukleosom-Antikörpern im
Serum von pathologischer Bedeutung ist – lassen sich die Intensität und die
Kinetik des pathologischen Prozesses mit diesem Parameter nachweisen.
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Durch
die Bestimmung der Nukleosomkonzentration in anderen Körperflüssigkeiten
läßt sich das
Ausmaß und
das Fortschreiten lokaler Prozesse untersuchen: beispielsweise in
der zerebrospinalen Flüssigkeit
von Patienten mit Hirntumoren, mit entzündlichen Krankheiten, mit Hirnblutungen,
mit degenerativen Krankheiten, nach Hirntraumen und nach zerebralem
ischämischen
Insult (Schlaganfall).
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Bei
Asziten ist eine frühe
diagnostische bzw. prognostische Information vorstellbar im Fall
einer peritonealen Dissemination eines malignen Tumors und im Material
einer Punktur der Pleurahöhle,
im Fall einer malignen pleuralen Effusion.
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Darüber hinaus
könnte
ein frühzeitiger
Nachweis im Urin bei einem tumorösen
oder entzündlichen
Prozeß in
der Niere und in den verbleibenden Harnwegen sowie im Sputum (der
Bronchialsekretion) bei malignen Vorgängen in der Lunge möglich sein.
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Beispiel 1: Cell Death
DetectionPlus-ELISA
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Testprinzip
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Der
Cell Death DetectionPlus-ELISA (Boehringer
Mannheim, Kat.-Nr. 1 774 425) basiert auf dem quantitativen Sandwich-Enzym-Immunoassay-Prinzip.
Es werden zwei monoklonale Maus-Antikörper, die gegen DNA und Histone gerichtet
sind, verwandt. Der Test kann mit zytoplasmatischen Lysaten, Kulturüberständen, Plasma,
Serum und anderen Körperflüssigkeiten
durchgeführt
werden und erlaubt einen spezifischen Nachweis von Mononukleosomen
und Oligonukleosomen. Die hier angeführte Beschreibung gilt für Messungen
in flüssigen
Medien:
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Testverfahren
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Je
20 μl des
zu testenden Materials werden in eine Vertiefung einer mit Streptavidin
beschichteten Mikrotiterplatte (MTP) pipettiert. Es werden 80 μl eines Immunoreagenz,
bestehend aus biotinylierten Anti-Histon-Antikörpern, Peroxidase-markierten
Anti-DNA-Antikörpern
und Inkubationspuffer (1% BSA, 0,5% Tween, 1 mM EDTA in PBS), zugegeben,
mit einer Adhäsivfolie
bedeckt und für
zwei Stunden auf einem MTP-Rüttler
(500 U/min) inkubiert. Während dieser
Inkubationszeit reagiert der Anti-Histon-Antikörper mit der Histonkomponente
der Nukleosomen und fixiert den Komplex mittels Biotin an die mit Streptavidin
beschichtete Mikrotiterplatte. Außerdem bindet der Anti-DNA-Antikörper an
die DNA-Komponente der Nukleosomen. Bei diesem Verfahren wird sowohl
ds- als auch ss-DNA erkannt. Nach Entfernen der noch ungebundenen
Antikörper
durch dreimaliges Waschen mit jeweils 300-400 μl Inkubationspuffer werden die
fixierten Komplexe mit 100 μl
ABTS (2,2'-Azinodi(3-ethylbenzthiazolinsulfonat)
inkubiert, die MTP mit einer Adhäsivfolie
verschlossen und bei 250 U/min gerüttelt. Das Substrat reagiert
mit der Peroxidase-Markierung
der Anti-DNA-Antikörper
und bewirkt einen zu diesen Antikörpern proportionalen Farbumschlag.
Nach einer entsprechenden Zeit, in der sich die Farbe entwickeln
kann, wird sie photometrisch bei d = 405 nm gegen die Substratlösung als Leerwert
(Referenzwellenlänge
d = 492 nm) quantifiziert .
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Beispiel 2: Modifikation
und Standardisierung
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Standardmaterial
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Anstelle
eines Anreicherungsfaktors wird eine Standardkurve mit hochapoptotischem
Material als Interpretationsbasis herangezogen:
Durch Inkubation
von EDTA-Vollblut dreier gesunder Blutspender über 24 Stunden wird Apoptose
induziert. nach Zentrifugation wird das Plasma lyophilisiert und
bei 4°C
gelagert. Bei Resuspension zu verschiedenen Zeitpunkten werden reproduzierbare
Maximalwerte im oberen Meßbereich
des Photometers bei einer optischen Dichte (OD) von 2500 mE erzielt; es
liegt eine gute Langzeitstabilität
sowie ein lineares Verdünnungsverhalten
im gesamten Bereich von 0 bis 2500 mE vor. Eine Vergleichbarkeit
sowohl innerhalb eines Tests als auch zwischen mehreren Testansätzen ist
somit gewährleistet.
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Als
höchster
Standardwert wird die 1:24-Verdünnung
des Standardmaterials mit Inkubationspuffer verwendet, die nach
30 min 2500 mE erreicht. Die weiteren Verdünnungsschritte (1:24, 1:32,
1:48, 1:64, 1:96, Leerwert) ergeben eine lineare Verdünnungskurve,
die einer Ursprungsgerade entspricht (1).
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Mit
dem ELISA läßt sich
bereits ein Nukleosomgehalt von 103 Zellen
nachweisen.
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Meßzeit
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Um
eine vertretbare Meßungenauigkeitsgrenze
von 5% aufgrund von aus den Pipettierschritten herrührenden
Verzögerungen
nicht zu überschreiten,
wird die ABTS-Inkubationszeit
auf 30 Minuten festgelegt.
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Meßeinheit
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Möglicherweise
sind Nukleosomen unterschiedlich zugänglich für die Bindung von Antikörpern, abhängig von
der Form, in der sie vorliegen: als Mononukleosomen oder Oligonukleosomen,
letztere mit oder ohne Tertiärstruktur.
Die Menge an gebundenen und POD-markierten Anti-DNA-Antikörpern entspricht
somit nicht unbedingt der genauen Nukleosomkonzentration im Probenmaterial.
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Deshalb
wird von einer absoluten Konzentrationsangabe abgesehen und eine
Skalierung mit sogenannten AUs (Arbitrary Units) eingeführt. 1000
AU werden dem höchsten
Standardwert (2500 mE nach 30 min) gleichgesetzt; die Skalierung
erfolg linear. Damit wird der Unkenntnis über das Verhältnis von Mononukleosomen
zu Oligonukleosomen und der dadurch bedingten Variabilität, was die
Menge an Bindungsstellen der Antikörper betrifft, Rechnung getragen,
gleichzeitig jedoch die Vergleichbarkeit zwischen den Tests gesteigert.
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Beispiel 3: Präanalytische
Standardisierung
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Matrix
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Bei
den vorliegenden Untersuchungen wird als Matrix Serum verwendet.
Hämolyse
kann zu falschpositiven Testergebnissen führen; die Zentrifugation erfolgt
deshalb in einem Zeitraum von zwei Stunden nach der Entnahme für 15 min
bei 3000 U/min.
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Stabilisierung der Probe
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Durch
Zugabe von 1/10 Volumenteilen an 100 mM EDTA (TRIS-Puffer, pH-Wert
8) direkt nach dem Abseren werden Ca2+-
und Mg2+-abhängige Endonukleasen, z. B.
DNase I, und im Sauren tätige
Endonukleasen, wie DNase II mit einem Aktivitäts-Optimum bei pH 4,5 inhibiert.
Somit wird einer möglichen Abspaltung
von Ansatzstellen der Anti-DNA-Antikörper und einer Abnahme der
Meßwerte
vorgebeugt.
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Testvorbereitung
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Nach
Auftauen ist auf Angleichung an die Zimmertemperatur und sorgsame
Homogenisierung des Probenmaterials zu achten. Die Serumproben werden
1:4 mit Inkubationspuffer (20 μl
Serum, 60 μl Inkubationspuffer)
verdünnt
und anschließend
in den Test eingesetzt.
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Im
Vergleich mit der Standardkurve läßt sich bei Verdünnungen
des Serums eine lineare Verdünnungsgerade
beobachten (1).
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Beispiel 4: Beschreibung
der Patientengruppe
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Seren
von insgesamt 507 Probanden wurden analysiert. Davon waren 445 Seren
von Patienten, die im Zeitraum vom August 1996 bis zum Dezember
1997 in Behandlung waren, sowie 62 von gesunden Personen.
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Gesunde Personen
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Untersucht
wurden Seren von 62 gesunden Personen. Die Altersverteilung der
Personen reichte von 20 bis 60 Jahre mit einem Mittelwert von 35
Jahren; es nahmen 33 Frauen (53%) und 29 Männer (47%) an der Studie teil.
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** Patienten mit gutartigen
Erkrankungen
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Es
wurden 108 Seren von Patienten mit gutartigen Erkrankungen untersucht:
39 hatten gutartige Magen-Darm-Erkrankungen
(hauptsächlich
Kolitis, Pankreatitis, Cholecystolithiasis, Subileus verschiedener Ätiologie),
13 hatten gutartige Lungenerkrankungen (vor allem Emphysem, Pneumonie),
37 hatten gutartige gynäkologische
Erkrankungen (vor allem Eierstockzysten, Endometriose, Uterusmyomatose),
19 hatten andere gutartige Erkrankungen (vor allem Abszesse, knotenförmige Kröpfe, koronare Herzkrankheit).
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50
der 108 an akuten entzündlichen
Erkrankungen leidenden Patienten wurden in fünf verschiedene Kategorien
eingeteilt (jeweils zehn), entsprechend der Konzentrationen an C-reaktivem
Protein:
(I: CRP ≤ 1
ng/ml, II: 1 ng/ml < CRP ≤ 5 ng/ml,
III: 5 ng/ml < CRP ≤ 10 ng/ml;
IV: 10 ng/ml < CRP ≤ 20 ng/ml,
V: 20 ng/ml < CRP).
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Patienten mit soliden
Tumoren
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Zusätzlich wurden
Seren von 337 Patienten mit soliden Tumoren (CA = Carcinoma) untersucht; diese
wurden in 38 Bronchial-CAs, 60 Colon-CAs, 44 andere gastrointestinale
CAs, 58 Brust-CAs, 43 Ovarial-CAs, 19 andere gynäkologische CAs, 8 ENT-CAs,
16 Lymphome, 20 Nieren-CAs,
17 Prostata-CAs und 14 andere CAs unterteilt.
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Blutproben
wurden jeweils vor der operativen Primärtherapie oder vor der Chemotherapie
oder Radiotherapie entnommen, um die spontane prätherapeutische Zelltodrate über die
Nukleosombestimmung zu messen.
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Verlaufsbeobachtung
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Von
diesen 337 Patienten wurden zudem 16 Patienten unter sowohl primärer als
auch sekundärer Radiotherapie
(6 mit Bronchial-CA, 4 mit Lymphomen, 4 mit ENT-CA, 2 mit Colon-CA)
und 20 Patienten unter Chemotherapie (7 mit Lymphomen, 6 mit Colon-CA,
2 mit Pankreas-CA, 2 mit Bronchial-CA, 2 mit Sarkomen, 1 mit ENT-CA)
im Verlauf beobachtet.
-
Bei
den mit Strahlung behandelten Patienten wurden vor der Bestrahlung
und 3, 6, 24 und 72 Stunden und eine Woche nach dem Start der Bestrahlung und
zudem vor Beginn der jeweils ersten wöchentlichen Bestrahlungseinheit
Blutproben entnommen. Da das Therapieschema der meisten Patienten
eine tägliche
Bestrahlung vorsah, ist zu berücksichtigen, daß nach der
vierten Messung eine erneute Therapieeinheit erfolgte.
-
Bei
den Patienten unter Chemotherapie wurde vor der Therapie und am
zweiten und vierten Tag und eine Woche nach der ersten Dosisgabe
und außerdem
wöchentlich
oder vor Beginn des nächsten Therapiezyklus
der Nukleosomgehalt gemessen.
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Beispiel 5: Methodische
Ergebnisse
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Matrix
-
Wir
testeten parallel Serum und Plasma von zehn Probanden, davon waren
vier gesunde, vier Tumorpatienten und zwei Patienten mit akut entzündlichen
Erkrankungen. In diesem Fall wurden im Serum meistens höhere Nukleosomkonzentrationen
gefunden als im Plasma (N = 9). Bei einem Patienten mit extrem hohen
CRP-Werten von über 45 ng/ml
waren die Meßergebnisse
im Serum und im Plasma gleichermaßen hoch.
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Stabilität
-
Diese
Serum- und Plasmaproben wurden mit und ohne Zusatz von 10 mM EDTA
(pH 8) bei 24°C, 4°C, -20°C und -80°C über einen
Zeitraum von drei Wochen gelagert. Die beste Stabilität wurde
bei Serum beobachtet, das unmittelbar nach der Zentrifugation mit
10 mM EDTA (pH 8) (siehe oben) versetzt und bei einer Temperatur
von -20°C
oder -80°C
gelagert wurde (2).
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Präanalytik
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Einfluß der Hämolyse
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Leichte
Hämolyse
wurde in einer Vollblutprobe durch kurzes Schütteln und Wärmeexposion (37°C) über vier
Stunden induziert. Nach Abseren wurde damit ein gesundes apoptosearmes
Serum titriert. Das Meßsignal
stieg mit zunehmender Hämolysatmenge
stetig an (3).
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Einfluß des Zentrifugierzeitpunktes
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Nach
der Blutabnahme wurden Vollblutproben unter verschiedenen Lagerungsbedingungen (37°C, 25°C, 4°C) für 0, 2,
4 und 6 Stunden vor der Zentrifugation aufbewahrt. Danach wurden
sie mit EDTA (siehe oben) versetzt oder unbehandelt eingefroren.
Je größer der
Zeitraum wurde, desto höhere Werte
wurden im Serum gemessen. Dieser Effekt war bei einer Lagerung bei
höheren
Temperaturen (37°C)
ausgeprägter.
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Einfluß des Zeitpunktes der EDTA-Zugabe
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Nach
der Zentrifugation wurden Seren bei 37°C, 25°C und 4°C gelagert, ehe ihnen nach 0,
2, 4, 6 oder 8 Stunden 10 mM EDTA (pH 8) zugegeben wurden, wonach
sie sofort bei -20°C
eingefroren wurden. Je später
das EDTA dem Serum zugesetzt wurde, desto niedriger waren die im
Serum erhaltenen Signale. Ausnahmen waren sehr niedrige oder über dem
Meßbereich
liegende Werte, die konstant blieben. Die Temperatur hatte keinen
wesentlichen Einfluß.
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Einfluß des Einfrierzeitpunktes
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Seren
wurden nach der Zentrifugation und sofortiger Zugabe von 10 mM EDTA
bei 37°C,
25°C und
4°C für 0, 2,
4 und 6 Stunden aufbewahrt, ehe sie bei -20°C tiefgefroren wurden. Weder
Zeit noch Temperatur nahmen Einfluß auf die erhaltenen Meßsignale
(4).
-
Langzeitstabilität des Probenmaterials
-
Die
Langzeitstabilität
wurde bei drei bei -20°C
eingefrorenen Seren (x1 – x3)
mit niedrigen (x1 = 55 AU) mittelhohen (x2 = 297 AU) und hohen (x3 = 481
AU) Testresultaten nach 1, 2, 3, 4 und 6 Monaten überprüft. Bei
allen drei Seren wurden stabile Meßsignale erhalten, mit einem
VK von 4,2%-9,2% (5)
-
Qualitätskriterien des Tests
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Impräzision
-
Zur
Beurteilung der Meßungenauigkeit
wurden die Variationskoeffizienten zweier Serenpools (x1 – x4) ermittelt. Abhängig von den Meßwerten
lag der Inter-Assay-VK
(n = 14) zwischen 8,6% (x1 = 455 AU) und
13,5% (x2 = 235 AU), der Intra-Assay-VK
(n = 10) bewegte sich zwischen 3,0 (x3 =
327 AU) und 4,1% (x4 = 181 AU), wobei bei
Seren mit höheren
Meßwerten
die Impräzision
niedriger war.
-
Analytische Spezifität
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Ein
Meßsignal
ist mit der Komplexbildung von biotinylierten Anti-Histon-Antikörpern, Nukleosomen
und mit Peroxidase markierten DNA-Antikörpern verbunden: Nichtbiotinylierte
Anti-Histon-Antikörper
wurden zu dem Standard-Immunoreagenz mit biotinylierten Anti-Histon-Antikörpern gegeben,
das mit hochapoptotischem Serum inkubiert wurde. Die gemessenen
Signale nahmen mit zunehmender Konzentration der nichtbiotinylierten
Anti-Histon-Antikörper rapide
ab, was auf einen kompetitiven Verdrängungswettkampf der mit und
ohne Biotin versehenen Anti-Histon-Antikörper hinweist, und näherte sich
asymptotisch der Region von gesunden Personen.
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Nukleosomen,
freie DNA, Hintone, Anti-Histone oder Anti-DNA-Antikörper alleine
können
also keine störenden
Veränderungen
der OD hervorrufen (6).
-
Lowest detection dose
(LDD)
-
Die
niedrigste zu detektierende Konzentration wurde aus dem Mittelwert
(n = 20) + 3x Standardabweichung des Leerwertes als 16 AU berechnet.
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Testmodifikationen
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Standardkurve und Meßeinheit
-
Durch
Erstellen einer Standardkurve wie oben beschrieben war es möglich, eine
Interassay-Impräzision
von weniger als 10% zu erzielen.
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Darüber hinaus
konnte durch Messung in AU (Arbitrary Units) verglichen mit mU optischer
Dichte die Interassay-Impräzision
(N = 14) von 15,3% auf 8,6% (x1 = 455 AU
= 1007 mU) und von 17,0% auf 13,5% (x2 =
235 AU = 437 mU) verbessert werden, während die Interassay-Impräzision (N
= 10) konstant war: 3,0% bzw. 3,3% (x3 =
327 AU = 882 mU) und 4,1% bzw. 4,0% (x4 =
181 AU = 480 mU).
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Klinische Ergebnisse
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Meßergebnisse und Werteverteilung
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Gesunde Probanden
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Nukleosomkonzentrationen
von unter 100 AU wurden im Serum von 60 der 62 (= 96,8%) gesunden
Probanden gemessen. Nur zwei (= 3,2%) wiesen Nukleosomkonzentrationen
zwischen 100 und 200 AU auf. Der Medianwert betrug 24 AU, der Mittelwert 34
AU. Dabei konnten keine Unterschiede bezüglich des Alters, des Geschlechts
oder der Lebensgewohnheiten (z. B. Rauchen, Alkohol) der Probanden festgestellt
werden.
-
Patienten mit benignen
Krankheiten
-
Bei
Patienten mit benignen Krankheiten (N = 108) wurde bei 59,3% der
Fälle im
Serum eine Nukleosomkonzentration über 100 AU gefunden und bei 17,6%
lag dieser Wert über
500 AU, der Medianwert betrug 147 AU, der Mittelwert 271 AU.
-
Eingeteilt
nach Organsystemen waren bei benignen Lungenkrankheiten 61,5% über 100
AU und 15,4% über
500 AU, bei benignen Gastrointestinalkrankheiten waren 48,7% über 100
AU und 23,1% über
500 AU, bei benignen gynäkologische
Krankheiten waren 67,6% über
100 AU und 10,8% über
500 AU und bei allen anderen benignen Krankheiten waren 63,2% über 100
AU und 21,1% über
500 AU.
-
Von
diesen benignen Erkrankungen wurden 50 mit akuten entzündlichen
Erkrankungen und einem bekannten CRP-Wert ausgewählt: bei den Patienten aus
Gruppe 1 (CRP ≤ 1
ng/ml) (N = 10) lag die Nukleosomkonzentration im Serum bei 40% über 100
AU und bei 10% über
500 AU, bei Patienten aus Gruppe 2 (1 ng/ml < CRP ≤ 5
ng/ml) (N = 10) lag der Wert bei 50% über 100 AU und bei 20% über 500
AU, bei Patienten aus Gruppe 3 (5 ng/ml < CRP 10 ng/ml) (N = 10) lag der Wert
bei 80% über
100 AU und bei 30% über
500 AU, bei Patienten aus Gruppe 4 (10 ng/ml < CRP ≤ 20
ng/ml) (N = 10) lag der Wert bei 80% über 100 AU und bei 30% über 500
AU, bei Patienten aus Gruppe 5 (CRP > 20 ng/ml) (N = 10) lag der Wert bei 80% über 100
AU und bei 60% über
500 AU. Dies zeigt, daß es
beim Serum von Patienten mit höheren
CRP-Werten eine Tendenz zu höheren
Nukleosomkonzentrationen gibt.
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Patienten mit soliden
Tumoren
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Bei
Patienten mit verschiedensten soliden Tumoren ist, unabhängig von
der Lokalisation, eine große
Bandbreite an Werten vorzufinden. Bei 63,2% der Patienten lag die
Serumnukleosomkonzentration über
100 AU und bei 24,6% über
500 AU. Der Medianwert wurde als 183 AU berechnet, der Mittelwert als
329 AU.
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Nukleosomkonzentrationen
im Serum von mehr als 100 AU wurden insbesondere bei 92,1% der Patienten
mit Bronchial-CA, bei 58,3% der Patienten mit Colon-CA, bei 54,5%
der Patienten mit anderen gastrointestinalen CAs, bei 75,9% der
Patientinnen mit Mamma-CA, bei 72,1% der Patientinnen mit Ovarial-CA,
bei 68,4% der Patientinnen mit anderen gynäkologischen CAs, bei 75,0%
der Patienten mit ENT-CA, bei 56,3% der Patienten mit Lymphomen, bei
40,0% der Patienten mit Nieren-CA, bei lediglich 5,9% der Patienten
mit Prostata-CA und bei 50,0% der Patienten mit anderen CAs gemessen.
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Wir
fanden Nukleosomkonzentrationen von über 500 AU bei 36,8% der Patienten
mit Bronchial-CA, bei 21,7% der Patienten mit Colon-CA, bei 22,7%
der Patienten mit anderen gastrointestinalen CAs, bei 25,9% der
Patientinnen mit Mamma-CA, bei 34,9% der Patientinnen mit Ovarial-CA,
bei 21,1% der Patientinnen mit anderen gynäkologischen CAs, bei 12,5%
der Patienten mit ENT-CA,
bei 37,5% der Patienten mit Lymphomen, bei 15,0% der Patienten mit
Nieren-CA, bei 0% der Patienten mit Prostata-CA sowie bei 14,3%
der Patienten mit anderen CAs (7a, b,
c und 13).
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Verlaufsbeobachtung
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Die
Nukleosomkonzentration im Serum wurde beim Followup bei Patienten
mit entzündlichen
Erkrankungen sowie bei Patienten während der Radiotherapie und
der Chemotherapie beobachtet, um einen Vergleich zwischen der Entwicklung
der Nukleosomkonzentration im Serum und den klinischen Befunden
und dem Ansprechen auf die Therapie zu erstellen.
-
Bei
Patienten mit entzündlichen
Erkrankungen korreliert die Nukleosomkonzentration im Serum mit
dem CRP und den klinischen Befunden (objektivierbar z. B. durch
Sonographie), d. h. bei den akuten Stadien der Krankheit wurde eine
hohe Nukleosomkonzentration im Serum und ein hoher CRP gefunden,
und beide Werte nahmen bei der Verbesserung des klinischen Zustands
parallel zueinander ab (8).
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Patienten
unter Chemotherapie sind nur individuell und mit Kenntnis der klinischen
Hintergründe beurteilbar.
Charakteristisch für
die meisten der beobachteten Patienten war ein steiler Anstieg der
Nukleosomkonzentration im Serum mit je nach Medikament unterschiedlicher
Latenz (24-72 Stunden) nach Beginn der Therapie. Im weiteren Verlauf
sanken die Werte oft wieder ab. Infektionen oder andere Nebenwirkungen
riefen unter anderem eine zeitweilige Erhöhung der Nukleosomkonzentration
hervor und erschwerten die Beurteilung des Verlaufs (9)
-
Weder
der prätherapeutische
Wert, die Zunahmerate oder der Maximalwert der Zunahme korrelierten
mit der therapeutischen Reaktion. Zwischen den Zyklen kam es regelmäßig zu einer
Abnahme der Nukleosomkonzentration, unabhängig von dem weiteren Verlauf
der Krankheit. Schließlich
eignet sich ein Vergleich der basalen Nukleosomwerte als Kriterium
für die
Beurteilung des Therapieverlaufs, die jeweils zu Beginn eines neuen
Therapiezyklus gemessen werden: Bei allen acht Patien ten mit einer
teilweisen oder vollständigen
Remission wurde eine Abnahme der basalen Nukleosomkonzentration
beobachtet, während
nur bei Patienten mit einer Progression der Krankheit eine Zunahme
beobachtet wurde (14).
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Patienten
unter Radiotherapie: Durch massive Apoptose-Induktion trat zu Beginn der Radiotherapie
zumeist eine rapide Erhöhung
der Serumnukleosomkonzentration auf. Die Latenzzeit von 6-24 Stunden
war kürzer
als bei der Chemotherapie. Außerdem
fällt bei
einigen Patienten nach drei oder sechs Stunden ein zwischenzeitlicher
Abfall der Nukleosomkonzentration im Serum auf, ehe sie danach rasch
ansteigt. Im Verlauf ist – manchmal
nach anhaltend hohen Werten – bei
vielen Fällen
ein Abfall zu beobachten, der häufig
mit einer Regression des Tumors, die später durch bildgebende Verfahren
bestätigt
werden konnte, assoziiert war (10).
-
Es
bestand eine Korrelation zwischen der prätherapeutischen Nukleosomkonzentration
und der maximalen Nukleosomkonzentration während der Radiotherapie: 7
von 16 Patienten hatten ähnlich hohe
prätherapeutische
und maximale Werte über 500
AU, 5 von 16 hatten jeweils ähnlich
niedrige Werte unter 100 AU, 4 von 16 zeigten einen starken Anstieg
von beträchtlich
unter 500 AU auf beträchtlich über 500
AU. Weder die prätherapeutische
Nukleosomkonzentration noch die maximale Nukleosomkonzentration
während
der Radiotherapie korrelierten mit der Reaktion auf die Therapie
(Remission des Tumors).
-
Bei
9 von 10 Patienten mit einer teilweisen oder vollständigen Remission
war es möglich,
innerhalb von 24 Stunden nach Erreichen des Maximalwerts den Beginn
einer Abnahme der Nukleosomkonzentration im Serum zu beobachten.
-
Im
Gegensatz dazu begann bei 3 von 5 Patienten, bei denen eine Progression
der Krankheit beobachtet wurde, die Abnahme der Nukleosomkonzentration
im Serum mehr als sieben Tage nach dem Erreichen des Maximalwertes,
bei einem der fünf
Patienten zwischen zwei und sieben Tagen und bei einem Patienten
innerhalb von 24 Stunden. Ein Patient, bei dem sich die Krankheit
nicht änderte,
zeigte ebenfalls innerhalb von weniger als 24 Stunden den Beginn
einer Abnahme der Nukleosomkonzentration.
-
Darüber hinaus
korrelierte die Reaktion auf die Therapie mit dem Endwert der Abnahme
der Nukleosomkonzentration im Serum: bei 9 von 10 Patienten mit
vollständiger
oder teilweiser Tumorremission lagen die Minimalwerte unter 100
AU, während
sie bei 4 von 5 Patienten mit Progression über 100 AU lagen. Der Patient,
bei dem sich die Krankheit während der
Therapie nicht änderte,
hatte einen Minimalwert unter 100 AU (15).
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Weitere
Beispiele anderer Krankheiten Bei Patienten mit Hirninfarkt (Schlaganfall)
wurde unmittelbar nach der Einlieferung in das Krankenhaus (bis zu
sechs Stunden nach dem Ereignis) Blut entnommen, und in täglichen
Abständen
wurde die Konzentration von Nukleosomen im Serum bestimmt. Die drei
untersuchten Personen hatten unmittelbar nach dem Infarkt unterschiedliche
Werte, die nach einem bis drei Tagen auf den Bereich von gesunden
Personen abnahm. Bei einem Patienten kam es zu einem zeitweiligen
Anstieg bei dem Serumnukleosomwert (11).
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Bei
einem Patienten mit cerebralem Lymphom wurde die Nukleosomkonzentration
im Liquor untersucht. Der Liquor wurde aus der Wirbelsäule entnommen,
um einen zwischenzeitlichen übermäßigen Liquordruck,
der mit einer Verschlechterung des klinischen Zustands des Patienten
einherging, abzubauen, und entsprechend der Serumbehandlung mit 10
mM EDTA gemischt.
-
Auch
im Liquor wurden meßbare
Konzentrationen von Nukleosomen gefunden, und eine Erhöhung der
Liquornuk- 1eosomwerte
ging mit einer klinischen Verschlechterung einher, während bei
einem stabilen klinischen Zustand des Patienten niedrige Werte gefunden
wurden (12).
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Legenden für die Figuren
und Tabellen:
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1: Standardkurve
und Serumsverdünnungskurve
-
Die
Standardkurve sowie die Serumsverdünnungskurve sind lineare Ursprungsgeraden.
Die niedrigste Verdünnung
des Standardmaterials (1:24 mit der Inkubationspuffermischung) erreicht
nach 30 min eine optische Dichte im oberen Meßbereich des Photometers (bei
2500 mU). Die standardisierte Verdünnung der Seren (1:4 mit einer
Inkubationspuffermischung) überschritt
den Meßbereich
nur in Ausnahmefällen.
-
2: Vergleich
zwischen Serum (S) und Plasma (P) ohne (-) und mit (+) Zusatz von
10 mM EDTA
-
Die
Nukleosomkonzentration im Serum ist beträchtlich höher als im Plasma. Die Stabilität der gemessenen
Nukleosomkonzentration wird durch Zusatz von 10 mM EDTA (ph 8) unmittelbar
nach dem Zentrifugieren optimiert (Probenaufbewahrungstemperatur:
-20°C).
-
3: Einfluß von Hämolyse
-
Wird
ein Serum mit niedrigem Nukleosomgehalt von einem gesunden Probanden
mit einem leicht hämolysierten
Serum titriert, erhöht
sich das gemessene Signal in einer dosisabhängigen Weise.
-
4: Einfluß der EDTA-Zugabe
-
Seren,
die nach dem Zentrifugieren bei 4°C aufbewahrt
und nach verschiedenen Latenzzeiten mit 10 mM EDTA versetzt wurden
(S1-3), zeigen eine Abnahme der gemessenen Werte, die von der Zeitverzögerung abhängen, während Seren,
die unmittelbar nach der Zentrifugation mit 10 mM EDTA versetzt
und anschließend über verschiedene
Zeitspannen bei 4°C
aufbewahrt wurden (E1-3), stabile Meßwerte zeigten (siehe Text).
-
5: Langfristige
Stabilität
-
Seren
mit niedrigen, mittleren und hohen Nukleosomkonzentrationen zeigten
nach Zusatz von 10 mM EDTA (ph 8) und Aufbewahrung bei -20°C über wenigstens
sechs Monate gute Stabilität.
-
6: Analytische
Spezifität
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Nichtbiotinylierte
Anti-Histon-Antikörper
werden durch Titration in zunehmenden Konzentrationen zu dem biotinylierte
Anti-Histon-Antikörper
enthaltenden Standardimmunoreagens gegeben. Das gemessenen Signal,
das in konzentrationsabhängiger
Weise in den Normalbereich von gesunden Personen (100 AU) abnimmt,
spiegelt die exklusive Quantifizierung von Komplexen, die aus nichtbiotinylierten
Anti-Histon-Antikörpern,
Nukleosomen und mit Peroxidase markierten DNA-Antikörpern gebildet
werden, wider.
-
7a, 7b und 7c:
Verteilung von Werten für
die spontane Nukleosomkonzentration im Serum
-
Über 95%
der gemessenen Nukleosomkonzentrationen im Serum von gesunden Probanden sind
unter 100 AU; bei Patienten mit benignen Erkrankungen sowie bei
Patienten mit soliden Tumoren werden für die Nukleosomkonzentrationen
alle Werteniveaus gefunden. In diesem Zusammenhang gibt es zwischen
verschiedenen Tumortypen erkennbare Unterschiede (siehe auch Text).
-
8: Patient
mit akuter entzündlicher
Erkrankung
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Bei
dieser Patientin mit Cholangitis und Cholestase nahm die Nukleosomkonzentration
zunächst parallel
zum C-reaktiven Protein zu und dann während einer antibiotischen
Behandlung, die mit einer Verbesserung des klinischen Zustands einherging, ab.
-
9: Patient
unter Chemotherapie
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Bei
diesem Patienten, der wegen eines metastasierenden Pankreaskarcinoms
behandelt wurde, stieg nach Beginn eines Zyklus mit 1000 mg/m2 Gemcitabin (Tag 1, 8, 15) und 50 mg/m2 Cisplatin (Tag 1, 15) (1) die Nukleosomkonzentration
im Serum steil an und fiel danach langsam ab. Wegen klinisch progressiver
Verschlechterung wurde ein neues Therapieschema mit 300 mg/m2 Folsäure
und 500 mg/m2 5-Fluoruracil (jeweils an
Tagen 1 bis 5) (2) angesetzt. Auch hier zeigte sich zunächst ein
rapider Anstieg der Nukleosomkonzentration, jedoch gab es hier nur eine
teilweise Abnahme. Die Krankheit hatte einen progredienten Verlauf,
was auch am stetigen Anstieg des CEA zu ersehen war.
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10: Patient
unter Radiotherapie
-
Bei
diesem Patienten mit einem metastatisierten Bronchial-Karcinom kam
es schon am ersten Tag der Strahlentherapie (Gesamtdosis 60 Gy,
tägliche
Teildosis 2,0 Gy, Strahlungsvolumen 9,9 1) nach einer vorübergehenden
Abnahme zu einem deutlichen und schnellen Anstieg der Serumnukleosomkonzentration.
Erst nach einigen Wochen gingen die Werte zurück, zeitgleich mit einer radiologisch
nachweisbaren Regression des Tumors. Aufgrund einer Infektion stieg
die Nukleosomkonzentration am 40sten Tag leicht an, um dann nochmals
abzufallen. Mit dem Auftreten von multiplen Metastasen und eines
malignen Pleuraergusses wurden wieder höhere Nukleosomkonzentrationen
im Serum gemessen.
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11: Patient
mit cerebralem Insult
-
Drei
Patienten mit verschiedenen Verläufen der
Nukleosomkonzentration im Serum nach cerebralem Insult (Schlaganfall).
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12: Nukleosomkonzentration
im Liquor
-
Bei
diesen Patienten mit einer cerebralen Lymphominfektion wurde die
Nukleosomkonzentration im Liquor während des Verlaufs der Krankheit
bestimmt. Bei einer Verschlechterung des klinischen Zustands (Tage
15-19) wurde ein Anstieg der Nukleosomwerte im Liquor beobachtet,
während
die Werte niedrig waren, wenn der Zustand stabil war.
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13: Häufigkeitsverteilung
der spontanen Nukleosomkonzentration im Serum
-
Medianwert
(M), Mittelwert (x), Standardabweichung (σ), KNS-Werte über 100
AU und 500 AU in gesunden Probanden, Patienten mit benignen und malignen
Erkrankungen.
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14:
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Korrelation
des klinischen Verlaufs bei Patienten unter Chemotherapie, wobei
die basale Nukleosomkonzentration im Serum jeweils zu Beginn eines
neuen Therapiezyklus bestimmt wurde.
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15:
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Korrelation
des klinischen Verlaufs bei Patienten unter Radiotherapie mit a)
der Verzögerung
bei der Abnahme der Serumnukleosomkonzentration nach Erreichen des
Maximalwertes während
der Therapie und b) der minimalen Serumnukleosomkonzentration während oder
nach Abschluß der
Therapie.