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Die
Erfindung betrifft ein Kommunikationsnetz mit zwei oder mehr Netzknoten
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, einen Netzknoten nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 10, einen Switch Controller zur Steuerung eines Schicht-2-Koppelelements nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 11 und ein Verfahren zur Unterstützung von
Kurzwegen durch einen Netzknoten eines zwei oder mehr Netzknoten umfassenden
Kommunikationsnetzes nach dem Oberbegriff des Anspruchs 12.
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Ein
solches Kommunikationsnetz, ein solcher Netzknoten, ein solcher
Switch Controller und ein solches Verfahren sind zum Beispiel in
dem Dokument „Toward
a New IP over ATM Routing Paradigm" von P. Dumortier, IEEE.
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Communications
Magazine, Januar 1998, Seite 82–86,
Abschnitte „Shortcut
Routing" und Trigger
Event", offenbart.
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Die
Erfindung geht von einem neuen Mehrschichten-Routing-Konzept zur Integration von
IP (= Internet Protocol) und ATM (= Asynchronous Transfer Mode),
dem Multiprotocol Label Switching (MPLS) aus. Dieses Konzept stellt
eine Verschmelzung der Schicht-2-Funktionalität – z.B. dem
ATM Switching – und
der Schicht-3-Funktionalität – z.B. dem
IP Routing – dar.
Netzknoten, die diesem Konzept folgen, werden Integrated Switch
Router genannt. Sie sind aus einem Schicht-3-Router, einem Switch
Controller und einem Schicht-2-Switch aufgebaut.
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Ein
Konzept zur Realisierung des Multiprotocol Label Switching ist das
so genannte Tag Switching. Bei diesem Konzept werden Router für die Bestimmung
der Wegewahl benutzt. Die Zuweisung der Tags (Identifizierungskennzeichen,
Etiketten) zu Verkehrsflüssen
erfolgt aufgrund der herkömmlichen Routing-Informationen
abhängig
von der Netztopologie („topology-driven"). Der Vorgang ist
nicht an das aktuelle Verkehrsgeschehen gebunden. In einem Tag-Switching-Netzknoten
sind zwei Tabellen vorzusehen: die normale Routing-Tabelle, wie
sie aus Routern bekannt ist (IP-Adresse zu Ausgangsport), und eine
Weiterleitungs-Datenbank (forwarding database), die Eingangstags
und Eingangsports auf Ausgangstags und Ausgangsports abbildet.
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Ein
weiteres Konzept zur Realisierung des Multiprotocol Label Switching
ist das Ipsilon Flow Switching Konzept. Die Grundidee dieses Konzepts besteht
darin, die Routing-Intelligenz (Schicht 3) direkt in den ATM-Vermittlungsvorgang
der Vermittlungsknoten einzubinden.
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Jeder
Datenverkehr wird als Verkehrsstrom (Flow) betrachtet. Routing-Entscheidungen
in der Schicht 3 erfolgen nur bei den ersten Datenpaketen eines
Verkehrsstroms. Dann wird dem Verkehrsstrom eine kurze Kennzeichnung
zugeordnet und er wird in Schicht 2 weitergeleitet.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Mehrschichten-Routing-Konzept
anzugeben, das besser an die speziellen Anforderungen eines konkreten
Kommunikationsnetzes und an eine konkrete Netzwerk-Situation anpassbar
ist.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Kommunikationsnetz mit zwei oder mehr Netzknoten nach der
Lehre des Anspruchs 1, einen Netzknoten nach der Lehre des Anspruchs
10, einen Switch Controller zur Steuerung eines Schicht-2-Koppelelements
nach der Lehre des Anspruchs 11 und ein Verfahren zur Unterstützung von
Kurzwegen (Shortcuts) durch einen Netzknoten eines zwei oder mehr
Netzknoten umfassenden Kommunikationsnetzes nach der Lehre des Anspruchs
12.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass die bestehenden Konzepte
jeweils nur für
ein spezifisches Triggerereignis zum Aufbau einer Schicht-2-Verbindung
optimiert sind. Durch die unterschiedliche Natur dieser Konzepte
ist eine Kombination von unterschiedlichen Triggermechanismen nicht
möglich.
Es wird deshalb vorgeschlagen, den Switch Controller nicht mehr
als einheitliche Funktionalität
zu betrachten, sondern ihn aus mehreren unabhängigen Modulen, nämlich einem
Kurzwegesteuer-Modul (Shortcut Control Module), mindestens einem
Trigger-Modul und mindestens einem Protokoll-Modul aufzubauen. Die
Trigger-Module initiieren bei Erfüllung jeweiliger vorgegebener
Kriterien die Zuordnung eines Kurzwegs, der in einer direkten Schicht-2-Verbindung
besteht, zu einer Schicht-3-Kommunikationsbeziehung. Das Kurzwegesteuer-Modul kommuniziert
mit dem jeweiligen Schicht-2-Koppelelement.
Es initiiert hierbei die Zuordnung von Datenpaketen zu Kurzwegen
durch Markierung von Datenpaketen mit einem dem jeweiligen Kurzweg
zugeordneten Label (Etikett) und steuert das Durchschalten von Kurzwegen
durch das jeweilige Schicht-2-Koppelelement. Die Protokoll-Module
führen
die Verteilung von Labeln an Switch Controller anderer Netzknoten
des Kommunikationsnetzes durch und koordinieren hierdurch die Zuordnung von
Labels zu Kurzwegen.
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Der
Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Kombination von beliebigen
Triggermechanismen innerhalb eines Kommunikationsnetzes ermöglicht wird.
Entsprechend der aktuellen Netzwerk-Situation kann ein optimal angepasster
Triggermechanismus verwendet werden. Die Entkopplung erlaubt weiter eine
sehr einfache, mit geringem Aufwand ausführbare Integration einer Vielzahl
unterschiedlicher Triggermechanismen oder eine entsprechend einfache spätere Erweiterung
von Netzknoten mit weiteren Triggermechanismen.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
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Es
ist hierbei vor allem vorteilhaft, unterschiedliche Arten von Trigger-Modulen,
die unterschiedliche Triggermechanismen bereitstellen, in einem
Switch Controller vorzusehen. Dadurch wird es möglich, dass unterschiedliche
Triggermechanismen parallel in einem Netzknoten ablaufen.
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Weiter
ist es vor allem vorteilhaft, einheitliche Schnittstellen zwischen
den Kurzwegesteuer-Modulen, Trigger-Modulen und Protokoll-Modulen
vorzusehen. Hierdurch wird der Software-Entwicklungsaufwand weiter
verringert.
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Im
Folgenden wir die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele unter Zuhilfenahme
beiliegender Zeichnungen näher
erläutert.
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1 zeigt
ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Kommunikationsnetzes mit
mehreren erfindungsgemäßen Netzknoten.
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2 zeigt
eine funktionelle Darstellung der Netzknoten nach 2.
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1 zeigt
ein Kommunikationsnetz MPLS-D. Das Kommunikationsnetz MPLS-D stellt ein
Datenkommunikationsnetz dar. Es wird von mehreren miteinander verbundenen
Netzknoten gebildet, die zusammen eine Multiprototocol Label Switching Domain
bilden. Diese Domäne
zeichnet sich dadurch aus, dass Daten, die einer Schicht-3-Kommunikationsbeziehung
zugeordnet sind, über
eine direkte Schicht-2-Verbindung,
auch Kurzweg (Shortcut) genannt, durch die Domäne transportiert werden können und
somit die Bearbeitung zwischenliegender Schicht-3-Routingfunktionen
entfällt.
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Von
den Netzknoten des Kommunikationsnetzes MPLS-D, die Schicht-3-Routingfunktionen wahrnehmen,
sind in 1 beispielhaft drei Netzknoten
ISR1 bis ISR3 gezeigt. Bei den Netzknoten ISR1 bis ISR3 handelt
es sich um Switch-Router.
Der Netzknoten ISR2 ist mit den Netzknoten ISR1 und ISR3 über Schicht-2-Verbindungen
verbunden. Die Netzknoten ISR1 und ISR2 sind über weitere Schicht-2-Verbindungen mit
Netzknoten anderer Kommunikationsnetze verbunden. Bei diesen Netzknoten
handelt es sich um einen Switch-Router einer anderen Multiprotocol
Label Switching Domain oder um sonstige Netzknoten, der Schicht-3-Routingfunktionen
wahrnehmen.
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Die
Netzknoten ISR1 bis ISR3 bestehen jeweils aus einer Hardware-Plattform
und einer Software-Plattform für
die Applikationsprogramme zur Steuerung der Funktionen des jeweiligen
Netzknotens ISR1 bis ISR3. Aus funktioneller Sicht weisen die Netzknoten
ISR1 bis ISR3 jeweils ein Schicht-2-Koppelelement SW1, SW2, SW3,
einen Switch Controller SC1, SC2, SC3 und eine Schicht-3-Routerfunktion ROUT1,
ROUT2, ROUT3 auf.
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Im
Folgenden wird der Aufbau der Netzknoten ISR1 bis ISR3 beispielhaft
anhand des Netzknotens ISR1 erläutert.
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Die
Schicht-3-Routerfunktion ROUT1 dient der normalen Nutzdatenkommunikation über Schicht-3-Router
mittels des IP-Protokolls. Sie bearbeitet die Nutzdatenkommunikation
derjenigen Schicht-3-Kommunikationsbeziehungen,
denen kein oder noch kein Kurzweg zugewiesen ist.
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Das
Schicht-2-Koppelelement SW1 wird von einer ATM-Vermittlungs-Hardware gebildet, die IP-Pakete über AAL-5 (AAL = ATM Adaptation
Layer, IP = Internet Protocol) weiterleiten kann. Die übliche Software
für die
Zeichengabe wird nicht mehr benötigt.
Stattdessen übernimmt
der Switch Controller SC1 die Steuerung der Hardware.
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Die
Erfindung ist nicht an ATM als Schicht-2-Protokoll oder an IP als
Schicht-3-Protokoll gebunden. Es können somit auch andere Schicht-2- oder
Schicht-3-Protokolle verwendet werden.
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Der
Switch Controller SC1 bearbeitet die üblichen Routing-Protokolle,
kommuniziert aber auch über
ein oder mehrere spezielle Protokolle mit den anderen Switch-Routern
des Kommunikationsnetzes MPLS-D. Der Switch Controller SC1 triggert
den Aufbau von Kurzwegen und steuert die Markierung von Datenpaketen
mit Labeln sowie die Durchschaltung solcher mit Labeln markierter Datenpakete
auf der Schicht 2. Bei Einsatz von ATM können die VCI/VPI-Werte direkt
als Labels dienen (VCI = Virtual Channel Identifier, VPI = Virtual
Path Identifier). Der Switch Controller SC1 ist aus mehreren unabhängigen Modulen,
nämlich
einem Kurzwegesteuer-Modul,
mindestens einem Trigger-Modul und mindestens einem Protokoll-Modul
aufgebaut, die bei der Erbringung der Funktionen des Switch Controllers
SC1 zusammenwirken.
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Der
Switch Controller SC1 muss nicht zwangsläufig mit der Switch Hardware
eine Einheit bilden, er kann auch abgesetzt betrieben werden. Die Switch
Hardware kann wiederum Teil eines normalen ATM-Switches mit normaler
Zeichengabe sein. Die beiden Verkehrsströme müssen dann allerdings getrennt
behandelt werden; insbesondere müssen
die VPI/VCI-Wertebereiche für
die beiden Typen per Management fest eingestellt sein und dürfen sich
nicht überlappen.
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Die
Netzknoten ISR1 bis ISR3 bearbeiten somit drei unterschiedliche
Kommunikationsformen:
Zum ersten die normale Nutzdatenkommunikation über Schicht-3-Router.
Dies wird von den Schicht-3-Routerfunktionen
ROUT1 bis ROUT3 erbracht.
Zum zweiten die direkte Nutzdatenkommunikation über Schicht-2-Switches
(Kurzwege). Wenn ein Kurzweg besteht, dann werden die Datenpakete
mit einem Label (Etikett) markiert und aufgrund des Labels direkt
auf der Schicht 2 durch das Kommunikationsnetz MPLS-D durchgeschaltet.
Die Label werden am Eingang der Multiprotocol Label Switching Domain, beispielsweise
von dem Netzknoten ISR1, der Schicht-3-Session zugewiesen („label
push") (Labels können auch
innerhalb einer MPLS-Domäne
zugewiesen/entfernt werden), in Zwischenknoten, beispielsweise im
Netzknoten ISR2, umgewertet („label swap") und am Ausgang
der Multiprotocol Label Switching Domain, beispielsweise vom Netzknoten ISR3,
wieder entfernt („label
pop"). Die direkte
Nutzdatenkommunikation wird hierbei von den Switch Controllern SC1
bis SC3 gesteuert.
Zum dritten die interne Kommunikation zwischen
den Switch Controllern SC1 bis SC3 untereinander und mit den Schicht-2-Koppelelementen
SW1, SW2 bzw. SW3. Diese Kommunikation ist notwendig, um die Zuordnung
zwischen den Kommunikations-Beziehungen auf der Schicht 3, der IP-Ebene,
und den Labeln zu koordinieren.
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Anhand
von 2 wird nun der detaillierte Aufbau der Switch
Controller SC1 bis SC3 erläutert.
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2 zeigt
die Schicht-2-Koppelelemente SW1 bis SW3 und die Switch Controller
SC1 bis SC3. Die Switch Controller SC1 bis SC3 sind jeweils aus mehreren
unabhängigen
Modulen aufgebaut.
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Der
Switch Controller SC1 weist ein Kurzwegesteuer-Modul SHCM1, drei Trigger-Module TRIGM1
bis TRIGM3 und zwei Protokoll-Module LDPM1 und LDPM2 auf. Das Kurzwegesteuer-Modul SHCM1
ist mit den Trigger-Modul TRIGM1 bis TRIGM3 jeweils über eine
Schnittstelle INT1, mit den Protokoll-Modulen LDPM1 und LDPM2 jeweils über eine
Schnittstelle INT2 und mit dem Schicht-2-Koppelelement SW1 über eine Schnittstelle INT3
verbunden.
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Der
Switch Controller SC2 weist ein Kurzwegesteuer-Modul SHCM2, das Trigger-Modul TRIGM1 und
das Protokoll-Modul LDPM1 auf. Das Kurzwegesteuer-Modul SHCM2 ist
mit dem Trigger-Modul TRIGM1 über
die Schnittstelle INT1, mit dem Protokoll-Modul LDPM1 über die
Schnittstelle INT2 und mit dem Schicht-2-Koppelelement SW2 über die Schnittstelle INT3
verbunden.
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Der
Switch Controller SC3 weist ein Kurzwegesteuer-Modul SHCM3, die beiden Trigger-Module TRIGM1
und TRIGM3 und das Protokoll-Modul LDPM2 auf. Das Kurzwegesteuer-Modul
SHCM3 ist mit den Trigger-Modul TRIGM1 und TRIGM3 jeweils über die
Schnittstelle INT1, mit dem Protokoll-Modul LDPM2 über die
Schnittstelle INT2 und mit dem Koppelelement SW3 über die
Schnittstelle INT3 verbunden.
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Im
Folgenden wird der genaue Aufbau der Switch Controller SC1 bis SC3
beispielhaft anhand des Aufbaus des Switch Controllers SC1 erläutert.
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Die
Trigger-Module TRIGM1 bis TRIGM3 haben die Funktion, bei Erfüllung jeweiliger
vorgegebener Kriterien die Zuordnung eines Kurzwegs, der in einer
direkten Schicht-2-Verbindung besteht, zu einer Schicht-3-Kommunikationsbeziehung
zu initiieren. Die Trigger-Module TRIGM1 bis TRIGM3 greifen hierzu
mittels des Kurzwegesteuer-Moduls SHCM1 auf in dem Switch-Router ISR1 vorhandene
Daten zu, vergleichen diese Daten oder die Veränderung dieser Daten mit vorgegebenen
Kriterien und initiieren bei Erfüllung
der Kriterien die Zuordnung eines Kurzwegs zu einer Schicht-3-Kommunikationsbeziehung,
indem sie eine entsprechende Steuernachricht an das Kurzwegesteuer-Module SHCM1 senden.
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Die
Trigger-Module TRIGM1 bis TRIGM3 stellen unterschiedliche Arten
von Trigger-Modulen dar, die die Zuordnung eines Kurzwegs aufgrund
von unterschiedlichen Trigger-Kriterien initiieren. Es ist natürlich auch
möglich,
dass der Switch Controller SC1 über
weitere Trigger-Module verfügt,
die die Zuordnung eines Kurzwegs aufgrund von anderen Trigger-Kriterien
initiieren. Wenn mehrere Trigger-Module mit ein und demselben Kurzwegesteuer-Modul verbunden
sind, ist es möglich,
dass die Trigger-Module unabhängig
voneinander Kurzwege initiieren oder dass die Trigger-Module bei
der Initiierung von Kurzwegen zusammenwirken, wobei die Initiierung beispielsweise
vom Status der anderen Trigger-Module abhängig ist. Diese Koordination
kann auch von dem Kurzwegesteuer-Modul erbracht werden.
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Das
Trigger-Module TRIGM1 initiiert Kurzwege abhängig von der Netztopologie.
Das Trigger-Modul TRIGM1 greift hierzu über das Kurzwegesteuer-Module
SHCM1 auf die IP-Routing-Tabellen zu,
die die Schicht-3-Topologie des Kommunikationsnetzes MPLS-D abbilden.
Es ist auch möglich,
dass das Trigger-Modul TRIGM1 direkt auf die Routing-Tabellen zugreift.
Erkennt das Trigger-Modul TRIGM1 eine Veränderung dieser Topologie, insbesondere das
Erzeugen einer neuen Verbindung („route creation"), so initiiert sie
den Aufbau und das Zuordnen eines neuen Kurzwegs oder das Zuordnen
eines bestehenden Kurzwegs zu dieser Verbindung, indem sie eine
entsprechende Initiierungsnachricht an das Kurzwegesteuer-Modul
SHCM1 sendet. Es ist auch möglich,
dass das Trigger-Module TRIGM1 nur bei bestimmten Veränderungen
der Topologie oder nur bei eine bestimmte Zeit andauernden Veränderungen
der Topologie das Zuordnen eines Kurzwegs initiiert.
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Das
Trigger-Module TRIGM2 initiiert Kurzwege abhängig vom Verkehr. Hierzu greift
es über das
Kurzwegesteuer-Modul
SHCM1 und über
das Schicht-2-Koppelelement SW1 auf Informationen über den
Schicht-2-Verkehrsfluss und somit auf Informationen über die
Pakete selbst zu. Es ist auch möglich,
dass das Trigger-Modul TRIGM2 direkt auf das Schicht-2-Koppelelement
SW1 zugreift. Wenn mittels dieser Informationen ein Verkehrsfluss
detektiert wird, so wird für
die entsprechende Schicht-3-Kommunikationsbeziehung
ein Kurzweg initiiert. Es ist auch möglich, dass nur dann ein Kurzweg
initiiert wird, wenn der detektierte Verkehrsfluss einen bestimmten
Schwellwert übersteigt.
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Das
Trigger-Modul TRIGM3 initiiert Kurzwege abhängig von Signalisierungs-Anforderungen („request-driven"). Hierzu überwacht
es über
das Kurzwegesteuer-Modul SHCM1 Steuer-Signale, die über den
Switch-Router ISR1 geführt
werden. Das Trigger-Modul TRIGM3 überwacht somit den Fluss von
Signalisierungsnachrichten, die einem speziellen Steuerprotokoll
zugeordnet sind, und initiiert den Aufbau von Kurzwegen, wenn es
hierbei spezielle Signalisierungsnachrichten detektiert. Es ist
auch möglich, dass
das Trigger-Modul TRIGM3 direkt auf die Protokolldateneinheit des
entsprechenden Protokolls zugreift. Das Trigger-Modul TRIGM3 überwacht
beispielsweise den Nachrichtenfluss des RSVP-Protokolls (RSVP =
Resource Reservation Protocol) und initiiert die Zuordnung von Kurzwegen
zu Schicht-3-Kommunikationsbeziehungen,
wenn über das
RSVP eine entsprechende Bandbreiten-Reservierung vorgenommen wird.
Eine weitere Möglichkeit besteht
darin, dass das Trigger-Module TRIGM3 ein Multicast-Signalisierungsprotokoll überwacht.
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Der
Switch Controller SC1 kann natürlich auch über eine
andere Anzahl von Trigger-Modulen oder über weitere Trigger-Module
verfügen,
welche die Zuordnung eines Kurzwegs aufgrund von anderen Trigger-Kriterien
initiieren.
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Die
Schnittstelle INT1, über
welche die Trigger-Module TRIGM1 bis TRIGM3 und das Kurzwegesteuer-Modul
SHCM1 miteinander kommunizieren, stellt eine für alle Trigger-Module und Kurzwegesteuer-Module
der Netzknoten des Kommunikationsnetzes MPLS-D einheitliche Schnittstelle
dar. Sie zeichnet sich durch ein einheitliches Protokoll für die Kommunikation
zwischen einem Trigger-Modul und einem Kurzwegesteuer-Module aus.
So ist es auf einfache Weise möglich,
Trigger-Module auszuwechseln
und ein Kurzwegesteuer-Modul mit mehreren unterschiedlichen Trigger-Modulen
zu verbinden. Es ist auch möglich,
dass die Schnittstelle INT1 eine normierte API (API = Application
Program Interface) darstellt, über
die Trigger-Module mit einem Kurzwegesteuer-Modul verknüpft werden
können.
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Das
Kurzwegesteuer-Modul SHCM1 kommuniziert mit dem Schicht-2-Koppelelement
SW1. Es initiiert hierbei zum einen die Zuordnung von Datenpaketen
zu Kurzwegen. Zum anderen steuert es das Durchschalten von Kurzwegen
durch das Schicht-2-Koppelelement SW1. Für die Kommunikation mit dem
Schicht-2-Koppelelement SW1 dient beispielsweise das GSMP-Protokoll
(GSMP = Generic Switch Management Protocol). Weiter führt das Kurzwegesteuer-Module
SHCM1 die Resourcenverwaltung durch und verwaltet beispielsweise
die Zuordnung von Labels zu Kurzwegen. Zur Resourcenverwaltung,
zur Koordination der Labelzuordnung und zum Aufbau von Kurzwegen
durch das Kommunikationsnetz MPLS-D interagiert das Kurzwegesteuer-Modul
SHCM1 über
die Protokoll-Module LDPM1 und LDPM2 mit den Kurzwegesteuer-Modulen
der anderen Switch-Router des Kommunikationsnetzes MPLS-D. Der Switch
Controller SC1 kommuniziert somit über unterschiedliche Protokolle
mit unterschiedlichen Switch-Routern des Kommunikationsnetzes MPLS-D.
Hierzu verfügt
das Kurzwegesteuer-Module SHCM1 über
eine Datenbank, in der festgelegt ist, über welches Protokoll und damit über welches
der Protokoll-Module LDPM1 und LDPM2 die Kurzwegesteuer-Module der
anderen Switch-Router des Kommunikationsnetzes MPLS-D erreichbar
sind. Gleichrangige Knoten (peer nodes) können mittels mehr als einem
Protokoll kommunizieren.
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Die
Protokoll-Module LDPM1 und LDPM2 haben jeweils die Funktion, die
Verteilung von Labeln an Switch Controller anderer Netzknoten des
Kommunikationsnetzes MPLS-D durchzuführen und hierdurch die Zuordnung
von Labels zu Kurzwegen zu koordinieren. Die Protokoll-Module LDPM1 und LDPM2
kommunizieren hierzu jeweils mittels eines ersten Protokolls PROT1
bzw. mittels eines zweiten Protokolls PROT2 mit den entsprechenden
Protokoll-Modulen LDPM1 bzw. LDPM2 der anderen Switch-Router des Kommunikationsnetzes
MPLS-D. Bei den Protokollen PROT1 und PROT2 handelt es sich um unterschiedliche
Label-Verteilungsprotokolle. Mögliche
Protokolle sind zum Beispiel LDP Und RSVP. Es ist natürlich auch
möglich,
dass im Kommunikationsnetz MPLS-D nur ein Protokoll für die Kommunikation
zwischen den Switch-Routern verwendet wird oder dass für diese
Kommunikation noch weitere Protokolle parallel verwendet werden.
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Die
Schnittstelle INT2, über
welche die Protokoll-Module
LDPM1 und LDPM2 und das Kurzwegesteuer-Modul SHCM1 miteinander kommunizieren,
stellt eine für
alle Protokoll-Module und Kurzwegesteuer-Module der Netzknoten des
Kommunikationsnetzes MPLS-D einheitliche Schnittstelle dar. Sie zeichnet
sich durch ein einheitliches Protokoll für die Kommunikation zwischen
einem Protokoll-Modul und einem Kurzwegesteuer-Modul aus. Somit
können
die mit einem Kurzwegesteuer-Modul verbundenen Protokoll-Module
auf einfache Weise ausgetauscht werden. Es ist auch möglich, dass
die Schnittstelle INT2 eine normierte API (API = Application Program
Interface) darstellt, über
die Protokoll-Module mit einem Kurzwegesteuer-Modul verknüpft werden
können.