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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Behandlung
von Abwasser. Die Erfindung findet besonders dort Anwendung für die Behandlung
von Abwasser, wo das Abwasser erst nach einem relativ langen Zeitraum
abgelassen wird. Die vorliegende Erfindung findet besonders, jedoch
nicht ausschließlich
Anwendung für
die Behandlung von Kanalisationsabwässern, und zum Zwecke der Veranschaulichung
wird nur auf diesen Anwendungsbereich Bezug genommen.
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Stand der
Technik
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Das
konventionelle Verfahren für
die Behandlung von Abwässern
basiert auf der Beförderung
der Kanalisationsabwässer
durch ein Netz von Kanalleitungen und Pumpstationen zu einer Abwasserbehandlungsanlage
an oder nahe der Stelle, an der die behandelten Abwässer freigesetzt
werden. In konventionellen Abwasserbehandlungsanlagen werden die
Abwässer
einer Reihe von anaeroben und aeroben Inkubationen unterzogen, um
Abfallstoffe, einschließlich
organischer Stoffe, sonstige Feststoffe, Stickstoff und Phosphat
zu entfernen, bzw. werden desinfiziert, um die Anzahl pathogener
Organismen in den Abwässern
vor deren Freisetzung zu verringern.
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Während die
Kanalisationsabwässer
die Kanalisationsleitungen und Pumpstationen durchlaufen, werden
die Kanalisationsabwässer
zu einer inkubierenden Kultur mit Bildung verschiedenster Fermentationsprodukte
wie Wasserstoffsulfid und Ammoniak. Die Zusammensetzung der Kanalisationsabwässer ändert sich
während
des Durchlaufs ständig.
Die in den Kanalisationsleitungen und den Abwasserbehandlungsanlagen
entstehenden schädlichen
und aggressiven Atmosphären
beschädigen
die Rohrleitungen und Pumpen- und Anlageneinrichtungen des Netzes,
die in der Folge einer regelmäßigen Wartung bedürfen.
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In
den Abwasserbehandlungsanlagen verursachen die Fermentationsprodukte
und größere Mengen
von unerwünschten
Mikroorganismen weitere Probleme wie beispielsweise Schaumbildung
in den Belüftungsbecken
von Abwasserbehandlungsanlagen durch die Wucherung von Fadenbakterien, die
in einer nährstoffreichen
Umgebung inkubieren. Wegen der Problematik der Schaumbildung in
den Belüftungsbecken
wird eine weitere Behandlung erforderlich und verlängert sich
die Behandlungsdauer, bevor die behandelten Abwässer freigesetzt werden können. Diese
Probleme führen
zu einer Kostensteigerung für
die Behandlung.
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US 5578211 zeigt ein Kanalisationssystem, in
dem es an mehreren Stellen am Systembeginn Beimpfungsstellen gibt
und in dem Biomasseflächen als
Inkubatoren beim Pumpvorgang in den anschließenden Leitungen fungieren.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung wurde auf Basis des Konzepts der Nutzung von
Steigleitungen, Fallleitungen und verschiedenen Pumpenbrunnen als
effektive anaerobe und aerobe Inkubatoren für ausgewählte Mikroorganismuskulturen
entwickelt. Das heißt,
die vorliegende Erfindung nutzt die Zeit und den Raum, die/den das
Sammel- und Transportsystem bietet, um die Kanalisationsabwässer effizient
zu behandeln, bevor sie zur Kläranlage
gelangen. Die Beimpfung mit ausgewählten Mikroorganismuskulturen
führt zu
einem Kampf um verfügbare
Nährstoffe und
verändert
somit die Art und Anzahl von Mikroorganismen und die Art und Menge
von Fermentationsprodukten, die sich in den Kanalisationsabwässern bilden.
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In
einer Hinsicht ist die Erfindung im Wesentlichen eine Methode zur
Behandlung von Abwasser in einem Abwassernetzsystem, wie in dem
hierin angeführten
Anspruch 1 definiert.
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In
einer bevorzugten Variante liegt die Stelle für die Beimpfung des Abwassers
möglichst
nahe an der Eintrittsstelle des Abwassers. In einer anderen Variante
ist die Beimpfungsstelle eine Stelle, durch die zwischen 25 % und
75 % des Abwasservolumens des Netzsystems fließen.
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In
anderer Hinsicht ist die vorliegende Erfindung im Wesentlichen eine
Methode zur Behandlung von Abwasser in einem Abwassernetzsystem
mit:
der Beimpfung des Abwassers mit einem Impfmaterial mit
ausgewählten
Mikroorganismen an einer Stelle, durch die zwischen 25 % und 75
% des Abwasservolumens des Netzsystems fließen; und
der Inkubation
des mit den ausgewählten
Mikroorganismen beimpften Abwassers zwecks Bildung einer Kultur,
die Abfälle
in dem beimpften Abwasser verringert.
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Das
Abwasser wird mit dem Impfmaterial mit ausgewählten Mikroorganismen vorzugsweise
an einer Stelle beimpft, durch die etwa 50 % des Abwasservolumens
des Netzsystems fließen.
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Die
Beimpfungsstelle befindet sich vorzugsweise innerhalb der ersten
25 % des zeitlichen oder räumlichen
Abstands zur Behandlungsanlage.
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Die
Beimpfung erfolgt vorzugsweise durch Beimpfungsmittel, wie beispielsweise
das Einspritzen von Impfmaterial über eine Düse oder das Fließen des Abwassers über ein mit ausgewählten Mikroorganismen
angeimpftes Trägermedium.
Die Beimpfung kann in bestehenden Kanalisationsleitungen, Pumpenbrunnen,
Schlammfängern
und Transferstationen erfolgen. Zusätzlich bietet die Oberfläche im Sammel-
und Transportnetz potentielle Stellen für Trägermedien mit Beimpfungsmikroorganismen.
Beimpfungsmittel können
auch Impfkammern sein, wie nachstehend beschrieben.
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Welche
Beimpfungsmittel an einer bestimmten Stelle eingesetzt werden, hängt von
den Bedingungen an der Stelle ab. Wo beispielsweise aufgrund langer
Steigleitungen oder langer Verweildauer infolge einer langsamen
Strömung
ein hohes Niveau an anaerober Aktivität vorherrscht, ist Aerosol-Beimpfung
die bevorzugte Lösung,
da diese die Wucherung von vermehrten aeroben Organismen in den
Abwässern
ermöglicht
und so zur Aufrechterhaltung eines Gleichgewichts von aerober und
anaerober Aktivität beiträgt, was
dann besonders wichtig ist, wenn das Impfmaterial Organismen enthält, die
ein erhöhtes Gelöstsauerstoffniveau
in den Abwässern
während der
anaeroben Aktivität
gestatten. In einem anderen Beispiel, bei dem es lange Fallleitungen
und eine relative hohe aerobe Aktivität gibt, wird ein mit ausgewählten Mikroorganismen
angeimpftes Trägermedium
platziert, so dass die darüber
fließenden
Abwässer
mit den Mikroorganismen beimpft werden. Dies ermöglicht die Wucherung von vermehrten
anaeroben Organismen in den Abwässern
und trägt
so zur Aufrechterhaltung eines Gleichgewichts von aerober und anaerober
Aktivität
bei, wodurch eine ge wisse erhöhte
anaerobe Aktivität
in einer weitgehend aeroben Umgebung ermöglicht wird.
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Das
Impfmaterial mit ausgewählten
Mikroorganismen ist vorzugsweise eine gemischte Population von Mikroorganismen.
Das Impfmaterial mit ausgewählten
Mikroorganismen umfasst vorzugsweise anaerobe und aerobe Mikroorganismen.
Das Impfmaterial mit ausgewählten
Mikroorganismen ist vorzugsweise eine gemischte Population, deren
verhältnismäßige Anteile
je nach Art des in das Abwassernetzsystem gelangenden Abwassers
variieren können.
Weiters kann die Art der gewählten
Mikroorganismen je nach Art des in das Abwassernetzsystem gelangenden
Abwassers variieren. Wenn zum Beispiel das in das Abwassernetzsystem
gelangende Abwasser einen hohen Anteil an Fett oder Öl hat, kann
man Milchsäurebakterien
wählen
und ein Impfmaterial kann einen hohen Anteil an Milchsäurebakterien
in Relation zu den anderen Mikroorganismen enthalten. Bei der Schaffung
der Bedingungen, unter denen ein Impfmaterial einen hohen Anteil
an Milchsäurebakterien
hat, kann eine relativ große
Menge an Zucker als Substrat für
die Milchsäurebakterien
und andere Organismen hinzugefügt
werden, wodurch in der Folge Essigsäure gebildet wird, die den
Abbau von Fett- und Ölsubstraten
unterstützt.
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Die
ausgewählten
Mikroorganismen können heterotrophe
Bakterien wie beispielsweise nicht Schwefel verarbeitende heterotrophe
photosynthetische Purpurbakterien, Lactobacillus, Hefen, Aktinomyzeten,
Nocardia species, Strahlenpilze, Bacillus species, Plankton und
andere synergistische Mikroorganismen und chemoautotrophe Bakterien
umfassen. Eine bevorzugte Quelle von Mikroorganismen sind die formulierten
EM-Handelsprodukte („Effektive Mikroorganismen").
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Impfmaterial
mit ausgewählten
Mikroorganismen kann als diskontinuierliche Kultur angesetzt werden
oder wird aus einer kontinuierlichen Kultur hergestellt.
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Die
ausgewählten
Mikroorganismen werden vorzugsweise aufgrund ihrer Kooperativität bei der Reduzierung
des Abwassers zu Produkten mit geringem Molekulargewicht, Wasser
und CO2 gewählt.
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Die
Mikroorganismen werden vorzugsweise aufgrund ihrer Fähigkeit
zur Zerlegung der Produkte des jeweils anderen gewählt.
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Die
inkubierten, beimpften Abwässer
in den Beimpfungskammern ermöglichen
es den ausgewählten
Mikroorganismen, sich in den Abwässern anzupassen
und sich als Mediumquelle zu reproduzieren. Dies dämpft den
Milieuschock für
die ausgewählten
Mikroorganismen, wenn diese in das Netzsystem ausströmen. In
Pumpenbrunnen-Beimpfungskammern inkubiert die Folgekultur, bis ein
Sensor das Signal zur Freisetzung der Kultur in die Leitungen gibt.
In im System angeordneten Beimpfungskammern inkubiert die Folgekultur
konstant in den verfügbaren
Medien, und der Abwasserstrom ermöglicht die Freisetzung der
Kultur durch die Medien. Die inkubierende Kultur in der Beimpfungskammer
dient zur Beimpfung weiterer unbehandelter Abwässer.
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Das
Verfahren kann eine oder mehrere weitere Beimpfungsstellen im Abwassernetzsystem
umfassen. Die weiteren Beimpfungsstellen dienen zur Steigerung der
Population der ausgewählten
Mikroorganismen. Wie vorstehend ausgeführt, sind die Abwässer in
einem Abwassernetzsystem dynamisch und verändern sich ständig je
nach den Bedingungen, die in den verschiedenen Stufen des Abwassernetzsystems
herrschen. Als Folge der Inkubation in einer beliebigen Stufe erhöht sich
die Population einiger der ausgewählten Mikroorganismen, während die Population
anderer ausgewählter
Mikroorganismen zurückgeht.
Daher empfiehlt es sich, im Zuge des Durchlaufs der Abwässer durch
das Abwassernetzsystem eine weitere Beimpfung vorzunehmen. Durch eine
neuerliche Beimpfung der Abwässer
kann die Population der gewünschten
ausgewählten
Mikroorganismen zunehmen und somit den Abfall in den Abwässern weiter
abbauen. Bei einer Folgebeimpfung gibt es kumulative Effekte, wobei
das zusätzliche Impfmaterial
verringerte Bestände
in der Kultur der zuvor beimpften Abwässer effektiv vermehrt. Auf
diese Art und Weise wird ein Überlagerungseffekt
erzielt, der im Wesentlichen alle Abwässer in dem Abwassernetzsystem
abdeckt. Durch diesen kumulativen Effekt kann sich die Gesamtmenge
des Impfmaterials für
ein System verringern.
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In
einer bevorzugten Variante gibt es eine sekundäre Beimpfungsstelle, durch
die rund 75 % des Abwasservolumens des Abwassernetzsystems fließen. Von
diesem Abwasservolumen von rund 75 % wurde ein Volumen von 25 %
vorher nicht behandelt, während
rund 50 % des Abwasservolumens bereits mit einem Impfmaterial mit
ausgewählten
Mikroorganismen behandelt worden waren.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführung gibt
es eine tertiäre
Stelle, die eine weitere Beimpfung mit einem Impfmaterial mit ausgewählten Mikroorganismen
vorsieht und an der nahezu die gesamten Abwässer in dem Netzsystem behandelt
werden. Eine tertiäre
Beimpfungsstelle empfiehlt sich, wenn mehr als 750.000 Liter Abwasser
pro Tag für
den Transport über
eine Steigleitung von mehr als einem Kilometer Länge gesammelt wird.
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Beimpfungsmittel
können
auch Impfgutbecken in einem Gehäuse,
eine in dem Gehäuse
befindliche Impfgutquelle und Vorrichtungen zur Abgabe des Impfguts
an einer bestimmten Stelle sein. Das Impfmaterial kann ein Konzentrat
sein und vor der Abgabe verdünnt
werden. Zusammen mit dem Impfmaterial können auch andere Zusatzmittel
abgegeben werden. Mögliche
weitere Zusatzmittel sind unter anderem Essigsäure, Citronensäure oder
Zuckerlösungen.
Das Impfmaterial kann in einem Inkubator enthalten und Teil einer
kontinuierlichen Kultur sein. Andererseits kann das Impfmaterial
auch in einem Behälter
untergebracht sein und aus einer andernorts gezüchteten und in dem Gehäuse gelagerten diskontinuierlichen
Kultur hergestellt werden.
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Beimpfungsmittel
können
auch Impfkammern sein, die zwischen zwei Leitungen positioniert sind
und als Beimpfungsstelle für
Abwässer
dienen. Eine solche Impfkammer ist nachstehend detailliert beschrieben.
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In
weiterer Hinsicht liegt die Erfindung im Wesentlichen in einer Impfkammer,
bestehend aus
einem Gehäuse
mit einer Abwassereinlass- und einer Abwasserauslassöffnung;
einer
Vorrichtung mit einem mit ausgewählten
Mikroorganismen angeimpften Trägermedium,
in der das Abwasser im Wesentlichen über und durch das Trägermedium
strömt
und mit den dort freigesetzten Mikroorganismen beimpft wird.
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Die
Trägermediumvorrichtung
besteht vorzugsweise aus einer Basisschicht aus Sand oder kleinen
Steinen wie Basaltsplitt, besser jedoch Zeolith. Die Trägermediumvorrichtung
hat vorzugsweise eine zweite Schicht aus porösen Lehm- oder Betonziegeln.
Alternativ dazu kann die zweite Schicht auch aus kleinen Steinen
wie Basalt bestehen, die jedoch einen größeren Durchmesser haben als
das für
die erste Schicht verwendete Material. Die Trägermediumvorrichtung umfasst
vorzugsweise eine dritte Schicht aus ähnlichem Material wie jenes
für die
erste Schicht, beispielsweise Zeolith. Die Trägermediumvorrichtung hat vorzugsweise
eine vierte oberste Schicht aus biologisch aktiviertem keramischen
Material. Das biologisch aktivierte keramische Material umfasst
vorzugsweise darin enthaltene ausgewählte Mikroorganismen. Das biologisch
aktivierte keramische Material ist vorzugsweise so angeordnet, dass die
Abwässer
gemischt, durch Turbulenz belüftet
und mit Mikroorganismen daraus beimpft wird.
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Die
Impfkammer kann auch eine Sprühvorrichtung
zur Abgabe eines Sprühimpfmaterials
an das Abwasser sein.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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Um
die vorliegende Erfindung besser verstehen und in der Praxis einsetzen
zu können,
sei hier auf die beiliegenden Zeichnungen verwiesen, die eine bevorzugte
Ausführung
der Erfindung darstellen, wobei:
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1 eine
schematische Ansicht der Beimpfungsstellen der vorliegenden Erfindung
in verschiedenen Wohn-, Gewerbe- und Industriestandorten ist;
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2 eine
Beimpfungsstelle der vorliegenden Erfindung bei einem Leitungspumpenbrunnen ist;
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3 eine schematische Ansicht einer Beimpfungsstelle
der vorliegenden Erfindung ist; und
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4 eine schematische Ansicht eines Impfgutbeckens
der vorliegenden Erfindung ist.
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Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführung
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1 zeigt
die Verteilung von primären Beimpfungsstellen,
von sekundären
Beimpfungsstellen und einer tertiären Beimpfungsstelle für verschiedene
Wohnstandorte, gewerbliche Standorte und industrielle Standorte.
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2 zeigt
einen konventionellen Pumpenbrunnen 10 mit einem Gehäuse 11,
einer Abwassereinlassöffnung 12 und
einer Abwasserauslassöffnung 13.
Die Abwässer
strömen
durch die Einlassöffnung 12 in
den Innenbereich 14 des Pumpenbrunnens 10. Die
im Pumpenbrunnen 10 dargestellten Abwässer 15 steigen bis
zu einem Punkt, an dem ein Sensor (nicht eingezeichnet) der Pumpe
(nicht eingezeichnet) ein Signal zum Starten und Abpumpen der Abwässer 15 aus
der Kammer 10 durch die Auslassöffnung 13 gibt. Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung behandelt die Abwässer durch
die Eintragung eines Impfmaterials mit ausgewählten Mikroorganismen 16 in
die Abwässer 15.
Das Impfmaterial 16 wird durch eine mit einer Dosierleitung 18 verbundene
Sprühdüse 17 eingebracht.
Die Dosierleitung 18 ist anschließend an ein Impfgutbecken angeschlossen.
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3 zeigt eine Impfkammer 20 mit
einem Gehäuse 21,
einer Einlassöffnung 22 und
einer Auslassöffnung 23.
Die Impfkammer 20 enthält
ein Trägermedium 31,
das sich aus vier Schichten zusammensetzt. Die Basisschicht oder
erste Schicht 24 besteht aus Zeolithsplitt. Eine zweite
Schicht 25 besteht aus porösen Lehm- oder Betonlochziegeln.
Diese Ziegel können
auch übereinander
gestapelt sein, um die Tiefe der Schicht 25 zu erhöhen. Die
dritte Schicht 26 besteht aus Zeolithsplitt und bildet
eine ebene Fläche
für die
vierte Schicht 27. Die vierte Schicht 27 besteht
aus biologisch aktiviertem keramischem Material 28, das
auf Polyethylen-Stäben 29 montiert
ist. Die Polyethylen-Stäbe 29 sind über einen
Längsschaft 30 miteinander
verbunden, der als Stütze
dient und die Stäbe 29 in
Position zu einander hält.
Der Schaft 30 ist aus Edelstahl gefertigt. Der Abwasserstrom, der
von der Einlassöffnung 22 kommend
in die Impfkammer 20 eindringt, wird aufgrund der Position
des biologisch aktivierten keramischen Materials 28, das quer
zu Fließrichtung
liegt, in Turbulenz gebracht. Die Turbulenz mischt die Abwässer, belüftet die
Abwässer
und beimpft die Abwässer
mit den Mikroorganismen aus dem biologisch aktivierten keramischen Material 28,
während
sie über
und durch das Trägermedium
fließen.
Die Impfkammer enthält
auch eine Sprühdüse 33,
die mit einer Dosierleitung 34 verbunden ist, die wiederum
an ein Impfgutbecken angeschlossen ist. Die Sprühdüse 33 besprüht die Abwässer mit
Impfmaterial mit ausgewählten
Mikroorganismen.
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4 zeigt ein Impfgutbecken 40 mit
einem Gehäuse 41,
einer Impfgutquelle 42 und Versorgungsleitungen 43 für die Zufuhr
von Impfmaterial zur Dosierleitung 44. Das Impfgutbecken 40 enthält zusätzlich eine
Wasserquelle 45 für
die Verdünnung des
Impfmaterials während
der Zufuhr zur Dosierleitung 44. Dem Impfmaterial können in
der Dosierleitung 44 auch andere Zusatzmittel zugegeben
werden. Mögliche
weitere Zusatzmittel sind unter anderem Essigsäure, Citronensäure und
Zuckerlösungen. Die
Impfgutquelle 42 ist vorzugsweise eine diskontinuierliche
Kultur, die mit der Zufuhr von Nährstoffsubstrat
in oder nahe an der Exponentialphase gehalten wird. Vorzugsweise
befindet sich darin auch eine schwimmende Ablenkplatte, die zur
Erhaltung von anaeroben Bakterien beiträgt. Die Wasserquelle kann mit
Trinkwasser aus den freigesetzten behandelten Abwässern nachgespeist
werden und kann einige nützliche
Mikroorganismen rückführen. Die Wasserquelle
und der obere Impfguttank können
zumindest ein Kilogramm biologisch aktivierter keramischer Medien
aufnehmen, was zur Vermeidung von Oxidation beiträgt.
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Die
bevorzugte Ausführung
der Abwasserbehandlungsmethode in einem Abwassernetzsystem umfasst
die mindestens einmalige Beimpfung im wesentlichen aller Abwässer, die
zweimalige Beimpfung von etwa 75 % der Abwässer und die dreimalige Beimpfung
von rund 50 % der Abwässer.
Sammel-/Rückhalte-/Inkubationsbereiche
sind im System so angeordnet, dass 50 % aller Abwässer innerhalb des
ersten Viertels ihrer Route zur Behandlungsanlage einen derartigen
Bereich passieren. Das kann es mit sich bringen, dass sichergestellt
werden muss, dass Brunnen mit Dosierpumpen eine konstante Rückhaltung
von rund 750 mm Flüssigkeit
durch die Anpassung von Pegelsensoren oder im Falle einer weitgehenden
Gefällesammlung
die Versorgung der Impfkammern erlauben. Es sollte vorzugsweise
eine Beimpfungs-/Pumpenbrunnen-Impfkammer
je 125.000 l/Tag [7,5 % für
kleinere Systeme] des erwarteten normalen Abwasserdurchflusses vorhanden sein.
Rund 20 % der Impfkammern sollten vorzugsweise im System angeordnete
Impfkammern sein, wie in 3 dargestellt.
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Diese
Beimpfungsstellen sollten in drei Kategorien unterteilt werden:
primäre
Stellen, sekundäre (Booster-)Stellen
und tertiäre
(Booster-)Stellen.
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Primäre Beimpfungsstellen
werden an der frühestmöglichen
Sammelstelle (entweder bestehend oder installiert) gewählt, wo
der Fluss zumindest acht (8) Stunden pro Tag konstant ist. In der
Praxis entspricht dies üblicherweise
der ersten Pumpstation oder einer ausgewählten Impfkammerstelle in einem
Sammelsystem, das normalerweise maximal 750.000 Liter Abwässer pro
Tag [oder bei kleineren Systemen zehn Prozent (10 %) des gesamten
Abwasserdurchflusses des Systems] verarbeitet.
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Sekundäre (Booster-)Beimpfungsstellen werden
gewählt,
um den Zusammenfluss von Abwässern
so abzudecken, dass eine Stelle für je zweihunderttausend Liter
pro Tag (200.000 l/Tag) [oder bei kleineren Systemen zwanzig Prozent
(20 %) des gesamten Abwasserdurchflusses des Systems] vorhanden
ist.
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Tertiäre (Booster-)Beimpfungsstellen
werden an jeder Hauptpumpstation installiert, das sind jene Stationen,
die direkt zu einer Behandlungsanlage oder einer größeren Sammelstelle
im System pumpen und siebenhundertfünfzigtausend Liter bis eine Million
Liter Abwässer
pro Tag sammeln.
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Bei
einer anschließenden
Steigleitung von 0,25 km oder länger
sollte eine Beimpfungsstelle sein. Jegliche problematischen Stellen
sind für
weitere Beimpfungsstellen in Betracht zu ziehen oder bieten sich
für eine
Auswahl von primären
oder sekundären
Beimpfungsstellen, wie oben ausgeführt, an. Problematische Stellen
sind unter anderem Bereiche mit hohen Fettkonzentrationen in den
Abwässern oder
Bereiche mit einer außergewöhnlich langen
Verweildauer.
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Insgesamt
werden Beimpfungsstellen so gewählt,
dass durchschnittlich eine Beimpfungsstelle für je 125.000 Liter Abwasser
pro Tag vorhanden ist, dass in jedem Fall mindestens eine primäre und sekundäre Beimpfung,
wie oben ausgeführt,
erreicht wird und dass Systeme, die eine Hauptsammelstelle mit einer
anschließenden
Steigleitung oder Fallleitung von 1,0 km oder länger haben, auch eine oder mehrere
tertiäre
Beimpfungsstellen vor derartigen Transferstellen haben.
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Die
Wahl von Beimpfungsstellen gemäß dieser
Formel bedeutet typischerweise, dass ein Sammelsystem, das eine
Million Liter pro Tag transportiert, 13 Beimpfungsstellen hat, von
denen 8 primäre Beimpfungsstellen,
4 sekundäre
Beimpfungsstellen und 1 eine tertiäre Beimpfungsstelle sind. Dieses Schema
kann über
mehrere Abschnitte eines größeren Systems
wiederholt werden. Es ist jedoch davon auszugehen, dass erhebliche
massenbedingte Einsparungen erzielt werden können, wenn eine kumulative
Dosierung zwischen mehreren Abschnitten eines Systems mit einer
Durchflussmenge von 10 Millionen Liter oder mehr pro Tag möglich ist.
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Bei
der Verwendung von formulierten EM-Handelsprodukten „Effektive
Mikroorganismen" oder ähnlichen
Produkten, die nicht Schwefel verarbeitende heterotrophe photosynthetische
Purpurbakterien, Lactobacillus, Hefen, Aktinomyzeten, Strahlenpilze,
Bacillus, chemoautotrophe Organismen, Phytoplankton und andere synergistische
Organismen enthalten, erfordert die Behandlung zur Geruchsbekämpfung und
Fettabscheidung eine Gesamtbeimpfungsrate von 2,5 ppm Impfkonzentrat
im Abwasser.
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Eine
weitere kumulative Behandlung zum Zweck einer teilweisen Nährstoffeliminierung,
Eliminierung von verbleibenden aggressiven Atmosphären und
längerfristigen
Senkung des BSB, des Gesamtschwebstoffgehalts und anderer Indikatoren
erfordert eine Gesamtbeimpfungsrate von 25 ppm Impfgut im Abwasser.
Eine Beimpfung mit höheren Raten
kann für
die gezielte Lösung
von spezifischen Problemen in einem System erforderlich sein. So
erfordert beispielsweise die Behandlung einer Abwasserdurchflussmenge
von 1.000.000 l/Tag rund 25 l Impfkonzentrat pro Tag.
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Die
bevorzugte Ausführung
verwendet Em-1 als Impfkonzentrat. Dieses konzentrierte Impfmaterial
kann so gestreckt/verdünnt
werden, dass das zu injizierende Material sich wie folgt zusammensetzt:
3
% Impfkonzentrat,
3 % Molasse oder Zuckerlösung und
94 % abgestandenes
Wasser (gechlortes oder auf sonstige Art desinfiziertes Wasser,
das in einem geschlossenen, aber belüfteten Gefäß mindestens 3 Tage vor Sonnenlicht
geschützt
stehen gelassen wird)
(z. B. 25 Liter Impfkonzentrat ergeben
833 Liter gestrecktes Impfmaterial)
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Das
gestreckte Impfmaterial sollte vorzugsweise in einem verschlossenen
und druckbelüfteten Behälter in
indirektem Sonnenlicht 5 bis 7 Tage lang oder bis die Verdünnung einen
pH-Wert von 3,5 oder darunter erreicht hat stehen gelassen werden.
Eine weitere Verdünnung
kann in einem Verhältnis
von mindestens 4 Teilen Wasser auf einen Teil gestreckten Impfmaterials
vor Ort an der Beimpfungsstelle erfolgen. Das oben beschriebene
gestreckte Impfmaterial sollte so verabreicht werden, dass 10 in
der tertiären
Phase der Systembeimpfung injiziert werden und der Rest gleichmäßig zwischen
allen übrigen Stellen
aufgeteilt wird (z. B. tertiäre
Stelle 83 Liter/Tag und alle übrigen
Stellen 12 × 62,5
Liter pro Tag bei 833 l/Tag für
einen Abwasserfluss von 1.000.000 l/Tag.) Bei allen Beimpfungsstellen
sollte die Dosierung des gestreckten Impfmaterials so erfolgen,
dass das Impfmaterial gleichmäßig und
regelmäßig über einen
bestimmten Zeitraum (d.h. 24 Stunden pro Tag) zugeführt wird.
An primären
und sekundären
Beimpfungsstellen sollte diese Dosierung mit einer pulsgesteuerten
Dosierpumpe mit entsprechenden Pulsabständen und Mengen für die Zufuhr
der erforderlichen Materialmengen über einen Zeitraum von jeweils
24 Stunden erfolgen. Bei tertiären
Beimpfungsstellen sollte diese Zufuhr über eine konstante Druckzufuhr über einen
Zeitraum von jeweils 24 Stunden erfolgen.
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Bei
relativ hohen Fett- oder Ölkonzentrationen
stellen Formulierungen mit einem Zuckeranteil von etwa 3 % des konzentrierten
Impfmaterials und 10 % Zucker/Molasse eine effizientere Problemlösung dar.
Das gestreckte Impfmaterial bildet eine wesentlich höhere Essigsäure-Konzentration.
Das selbe Ergebnis kann erzielt werden, wenn dem Impfmaterial vor
der Verdünnung
mit dem Trägerwasser
Citronensäure
oder Essigsäure
zugesetzt wird.
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Die
Sprühdüse sprüht direkt
an der Oberfläche
des einströmenden
Abwassers und über
der Turbulenzstelle. Es empfiehlt sich, dafür zu sorgen, dass sich das
Impfmaterial an dieser Stelle mit dem Abwasser mischt. Der Dosierstrahl
sollte weder die Wände
der Kammer noch sonstige Vorrichtungen in dem Brunnen erreichen.
Die Sprühtropfen
sollten direkt zur Oberfläche
des Abwassers gelangen.
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Eine
regelmäßige Beimpfung
mit niedrigen Dosen an mehreren Stellen kann in jedem System angewendet
werden. Dies gilt auch für
Systeme mit teilweise geschlossenem Kreislauf und betriebseigene
Systeme. In diesen Fällen
werden frühe
Dosierungsstellen gewählt
(bereits beim ersten Abfallabscheider oder Fettabscheider oder dem(n)
Toilettenspülkasten(-kästen) oder -becken), und eine
Umlaufschleife wird in der betriebseigenen Anlage installiert, um
eine Dosierung für
eine neuerliche Beimpfung oder eine kumulative (Booster-)Dosierung
zu fördern. Eine
sekundäre
Beimpfungsstelle wird in einer Impfkammer näher bei der Anlage (normalerweise
eine Transferstation oder ein Pumpenbrunnen) installiert. Auch hier
findet wieder zuerst die Fermentation in einem anaeroben Zustand
statt, gefolgt von Kammern für
aerobe Aktivität.
In diesem Fall erfolgt die Fermentation üblicherweise in installierten
Fermentationstanks oder -kammern (üblicherweise über der Erdoberfläche), während die
Belüftung
in ähnlichen Tanks
mit Druckluftklärung
erfolgt. Biofiltration (Beimpfungskammern) und der Rücklauf von
Trinkwasser vom Systemende können
im Animpfvorgang eingesetzt werden.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein systemweites Beimpfungsverfahren
(im Unterschied zu einer punktuellen Beimpfung) und erfasst alle
Abwässer
in einem System mehrmals über
einen Zeitraum (während
des Durchlaufs der Abwässer durch
das System). Die Berechnung der entsprechenden Beimpfungsraten erfolgt
auf Basis der Zeit und deren Verlängerbarkeit durch die Installation
von vorgelagerten Rückhaltestellen.
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Eine
Variante des Verfahrens trennt die Funktionen in der Behandlungsanlage
und sieht die Installation von großen Kammern vor, die für vorgelagerte
Fermentations- und Belüftungsfunktionen
in einem Sammelsystem konzipiert sind. Das bedeutet die Installation
von Tanks und Vorrichtungen für
die Sammlung aus jeweils 50 bis 70 Haushalten oder einer äquivalenten
Menge in einem System und nur tertiäre nachgelagerte Behandlungsvorgänge.
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In
im System angeordneten Beimpfungskammern gestattet die zylindrische
Form der Keramikstücke,
die auf einem biegsamen Stab aufgefädelt sind, eine Wellenbewegung
des Abwassers bei dessen Durchlauf durch die Beimpfungskammer. Diese
Bewegung entspricht in etwa der Bewegung eines Bachs in einem Kiesbett
und fördert
den Transfer zwischen den anaeroben Haltebereichen unter der Keramikschicht
in der Beimpfungskammer. Sie fördert
auch eine gewisse aerobe Aktivität
in und auf den Keramikstücken
selbst. Die Wellenbewegung dient auch zur Aufrechterhaltung eines
partiellen Selbstreinigungsvorgangs in der Beimpfungskammer.
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Die
selben Prinzipien einer frühen,
kumulativen, beständigen
Beimpfung können
im Wesentlichen bei einem betriebseigenen Umlaufabwasserbehandlungssystem
angewendet werden. So können diese
Prinzipien beispielsweise in einer Aquakultur-Umgebung zur Anwendung
kommen, um eine im Wesentlichen vollständige Wasserrückführung zu
erzielen. Dies erfordert:
- a Eine primäre Beimpfung
an der Eintrittsstelle von Wasser zum Auffüllen von Zucht-/Speicherbehältern.
- b Die Installation eines oder mehrerer beimpfter biologischer
Filter im System an oder nahe der Stelle, an der das Wasser aus
den Speicher-/Zuchtbehältern
abgelassen wird.
- c Die Installation einer anaeroben Rückhaltestelle mit Beimpfung
vor der Wasserrücklaufleitung
zu den Speicher-jZuchtbehältern.
- d Eine beständige
systemweite Beimpfung mit etwa 10 ppm im gespeicherten Wasserkörper.
- e Rückhaltung
von in den anaeroben Tanks aufgefangenem Flockungsmittel/Schlamm – auch zwischen
Erträgen.
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Analog
in einem betriebseigenen Abwasserbehandlungssystem eine frühe Beimpfungsstelle
an oder nahe der ersten Abwassersammelstelle (sogar bereits beim
Toilettenbecken oder beim Abfallabscheider), Installation einer
Mazerationsgrube mit Beimpfung vor dem (den) anaeroben Fermentationstank(s),
Installation einer beimpften biologischen Filtrationsstelle im System
nach den belüfteten
Prozessen und Rezirkulation von rund 10 % des Durchflusses vom biologischen
Filter zum Mazerationssumpf am Anfang. In diesem Fall können die
Raten der beständigen
Beimpfung anfänglich
genauso hoch sein wie für
Durchfluss-Abwassersammelsysteme
(d.h. 25 ppm), verringern sich jedoch über einen Zeitraum von 6 bis
12 Monaten, bis sie ein ausgewogenes Niveau von ca. 2,5 ppm im Abwasserfluss
erreichen.
-
Die
Anwendung des vorstehend beschriebenen Verfahrens kann folgende
Vorteile bieten:
- 1 Geruchsbekämpfung:
Bei Einsatz des vorstehend beschriebenen Verfahrens wurde eine Geruchsverringerung
im gesamten System verzeichnet.
- 2 Fettabbau: Ein bemerkenswertes Ergebnis von beständiger Beimpfung
ist der Abbau von Fetten in Brunnen und an Verweilstellen im gesamten System
stromabwärts
von den Beimpfungsstellen. Fette bauen sich nicht wie sonst üblich in stromabwärts befindlichen
Brunnen auf. In Systemen, in denen Fettaufbau ein Problem ist, wird
die Wartung insofern erheblich erleichtert, als das verbleibende
Material auf den Brunnenwänden leicht
abgespritzt werden kann. Fette bauen sich nicht zu von den Wänden abstehenden
klumpigen Gebilden auf, womit sich ein manuelles Abkratzen oder
Abraspeln zur Beseitigung erübrigt.
Ebenso gibt es stromabwärts
keine großen
Fettbelastungen nach der Reinigung und keine Neubildung von Fetten
an nachgelagerten Stellen im System. Messbare Verringerungen des
Fettgehalts im Wasser zeigen sich üblicherweise nach etwa 90 Tagen
beständiger
Beimpfung.
- 3 Schaumbekämpfung:
Als Folge der oben beschriebenen Vorgänge führt ein niedrigerer Fettgehalt
in der Abwasserbehandlungsanlage zu geringeren Populationen von
Fadenbakterien und in weiterer Folge zu einer erheblichen Verringerung der
Schaumbildung in der Behandlungsanlage.
- 4 Bekämpfung
schädlicher
und aggressiver Atmosphären:
Nach Installation eines beständigen und
kumulativen Beimpfungsprogramms verringern sich schädliche und
aggressive Atmosphären
im gesamten Sammel- und Transportsystem erheblich. Dies ist besonders
wichtig für
Fragen im Bereich Wartung und Beschwerdemanagement sowie für Fragen
der Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz.
- 5 Mehr Sauerstoff in langen Steigleitungen: Lange Steigleitungen
stellten insofern stets gewisse Probleme für Sammel- und Transportsysteme
dar, als die anaerobe Aktivität
und Fäulnis
im Inneren derartiger Leitungen zur Bildung großer Mengen von Wasserstoffsulfid
und anderen Gasen führen
können.
In vielen Fällen
wurde die Einspritzung von Sauerstoff in derartige Leitungen als
chemische Gegenmaßnahme
und Lösungsansatz
für dieses Problem
eingesetzt. Ein frühes
Beimpfungsprogramm und die Entwicklung einer persistenten Kultur
von Niedertemperaturfermentationsorganismen – wie insbesondere nicht Schwefel
verarbeitenden heterotrophen photosynthetischen Bakterien – im gesamten
System führt
zu einer Ausgewogenheit der stattfindenden mikroorganischen Aktivität, wodurch
die Menge des vorhandenen gelösten
Sauerstoffs gleich hoch wie oder höher als bei der üblichen
Sauerstoffeinspritzung ist. Das zeigt, dass die Umsetzung eines
umfassenden frühen
Beimpfungsprogramms (mit primärer,
sekundärer
und tertiärer
Beimpfung, wie vorstehend beschrieben) die Kosten für eine Sauerstoffeinspritzung
senken kann.
- 6 Vorgelagerte Nährstoffeliminierung:
Eine kumulative Senkung von Nährstoff-Niveaus
(N&P) in Abwässern wird
erzielt, wenn ein beständiges Beimpfungsprogramm über einen
Zeitraum von 12 bis 18 Monaten durchgeführt wird. Mit der Entwicklung
von nützlichen
Kulturen steigt der Rückgang
von N&P in den
zur Abwasserbehandlungsanlage strömenden Abwässern auf ein stabiles hohes
Eliminierungsniveau von 50 % an. Bemerkenswert ist jedoch, dass
bei einer Behandlung mit einer tertiären Phase in einer Anlage eine
rasche Nährstoffeliminierung
erfolgt, wenn angeimpfte Mikroorganismuskulturen bereits in den von
der Behandlungsanlage abfließenden
Abwässern
vorhanden sind.
- 7 Vorgelagerte BSB-Verringerung (biochemischer Sauerstoffbedarf):
Ein Trend zur BSB-Verringerung vollzieht sich mit der Zeit schrittweise,
wenn sich nützliche
Kulturen etablieren.
- 8 Vorgelagerte Senkung des Gesamtschwebstoffgehalts: Ein Trend
zur Verringerung des Gesamtschwebstoffgehalts vollzieht sich mit
der Zeit schrittweise, wenn sich nützliche Kulturen etablieren.
- 9 Bekämpfung
pathogener Keime: Diese Funktion ist als Mittel zur Streuung der
Risiken durch ein Überfließen oder Überströmen der
Kanalisation oder Ähnliches
von besonderer Bedeutung. Es scheint, als ob konkurrierende Aktivitäten unter den
nützlichen
Mikroorganismen im Impfmaterial zu einer wesentlich geringeren Wucherung
pathogener Keime und zu einem wesentlich rascheren Rückgang solcher
in die Umgebung freigesetzter pathogener Populationen führen, als
dies sonst zu erwarten wäre.
Dies trifft insbesondere dann zu, wenn die Freisetzung in einem
Bereich passiert, in dem Abwässer,
die formulierte „EM"-Handelsprodukte
als Impfmaterial enthalten, Sonnenlicht ausgesetzt werden.