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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung repräsentiert
ein neuartiges Verfahren zur Aufzeichnung und Betrachtung stereoskopischer
Bilder, indem von einer teilweise getrennten Kodierung der Tiefeninformation
und der Farbwerte Gebrauch gemacht wird.
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Hintergrund
der Erfindung
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Das
sogenannte Anaglyphenverfahren zur Aufzeichnung und Betrachtung
stereoskopischer Bilder ist seit etwa hundertfünfzig Jahren bekannt. In seiner üblichsten
Form, wenn es auf gedruckte Bilder angewendet wird, werden zwei
sich gegenseitig auslöschende
Filter vor den Augen des Betrachters angeordnet, und das Stereogramm
(stereoskopische Bildpaar), das betrachtet werden soll, wird in
zwei geeignet gewählten
Farbstoffen gedruckt, wenn zwei Bilder „zur Deckung" gebracht werden,
d.h. sich korrekt überlappen.
Die Filter und die Farbstoffe sind in dem Sinne komplementär, daß idealerweise
Graphiken, die in der einen Farbe gedruckt werden, schwarz aussehen,
wenn sie durch ein Filter betrachtet werden, und vom neutralen Hintergrund
ununterscheidbar sind, wenn sie durch das andere betrachtet werden,
und umgekehrt. Folglich können
die Filter vor den Augen des Betrachters die beiden Bildeindrücke gemäß des stereoskopischen
Prinzips wirksam trennen.
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Wie
oben beschrieben, erzeugt das Verfahren monochrome Bilder; und es
ist tatsächlich
ziemlich üblich,
die Anwendungen weiter auf Strichzeichnungen und dergleichen einzuschränken, wo
nur rein schwarze Linien und Kurven auf einem neutralen („weißen") Hintergrund oder
umgekehrt verwendet werden. Wenn entweder die Filter oder die Farbstoffe
oder beide die Idealanforde rungen nicht erfüllen, kann eine Anzahl von
Problemen auftreten, wobei die typischsten die des Übersprechens
oder Geisterbildung sind (ein umgangssprachlicher Ausdruck, der „Geisterabbildung" besagt), wobei ein
Auge zusätzlich
zu seinem „eigenen" Bild eine undeutliche
Kopie des Bildes empfängt,
das für
das andere Auge bestimmt ist. In schweren Fällen kann die Geisterbildung
die Tiefenwahrnehmung bis zum Punkt der vollständigen Verhinderung stören, insbesondere
bei ausgedehnten Stereobetrachtungssitzungen. (Es wird das Wort
Diplopie, was „Doppeltsehen" bedeutet, für diese
Situation verwendet; jedoch muß es
so verstanden werden, daß es
vielmehr „Mißlingen,
eine stereoskopische Verschmelzung zu erhalten" bedeutet, als „Beobachtung eines Doppelbildes", da das letztgenannte
in der Stereoskopie passieren kann, wobei die Wahrnehmung einer
parallaktischen Tiefe immer noch aktiv ist).
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Seit
dessen Entdeckung ist das Anaglyphenverfahren auf Strichgraphiken,
Photographien, Filme, Fernsehen und Computergraphik angewendet worden.
Jedes dieser Medien präsentiert
seine eigene Version des Problems nicht-idealer Filter und Bildfärbemittel.
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Ganz
abgesehen von den Anstrengungen hinsichtlich einer Reduzierung oder
Beseitigung der Geisterbildung in monochromen Anaglyphen sind verschiedene
Versuche unternommen worden, das ursprüngliche Verfahren so zu erweitern,
daß es
ermöglicht
wird, dem Betrachter den Eindruck zu geben, ein stereoskopisches
Farbbild zu sehen.
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Wie
das ursprüngliche
Anaglyphenverfahren machen diese Erweiterungen von zwei Farbfiltern
Gebrauch, die vor den Augen des Betrachters angeordnet sind. Jedes
der beiden Bilder, die das stereoskopische Paar bilden, wird wiederum
in Farben angezeigt, die so gewählt
sind, daß idealerweise
jedes Auge nur sein entsprechendes Bild empfängt, wobei folglich eine Tiefenwahrnehmung
ermöglicht
wird. Damit jedoch ein Eindruck eines farbigen Stereobildes entstehen
kann, können
die Bilder, die die Augen erreichen, nachdem sie durch die Filter
gegangen sind, nicht mehr als schwarz auf einem neutralen Hintergrund erscheinen;
tatsächlich
müssen
sie (im geeigneten Sinn) zusammengenommen alle oder praktisch alle
Farben enthalten, die in der ursprünglichen Szene vorhanden sind.
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Im
Stand der Technik sind die gewählten
Filter Näherungen
idealer komplementärer
Seitenbandfilter oder eines idealen Mittelbandfilters und seines
Komplementären,
wobei die fraglichen „Bänder" Bereiche des sichtbaren
Spektrums sind. Außerdem
werden die beiden Bilder, die aufgezeichnet werden, um das Stereogramm
zu bilden, im wesentlichen durch Filterung des ursprünglichen
Stereopaares gemäß dieses
Ideals der Komplementarität
erhalten. Wenn diese Filterung optisch durchgeführt wird, werden die Teilbilder
typischerweise durch dieselben Farbfilter geschickt, wie sie für die Betrachtung
verwendet werden, entweder während
der Aufzeichnung der Szene oder als eine Nachverarbeitung der Bilder
vor der Anzeige; wenn sie elektronisch geschieht, ist es die gebräuchliche
Herangehensweise, die typische RGB-Darstellung des Bildes zu verwenden, wobei
man ein Bild nur eine dieser drei Grundfarben behalten läßt, das
andere nur die beiden restlichen. Auf die eine oder andere Art werden
die beiden farbgefilterten Teilbilder dann in ein einziges Stereogramm
verschmolzen. Folglich beruhen alle Farbanaglyphentechniken auf
der sogenannten Dreibereichshypothese, die in der Farbwissenschaft
zentral ist, daß alle
wahrnehmbaren Farben innerhalb einer gegebenen Farbskala als eine
gewichtete Summe von drei Grundfarben synthetisiert werden können, wobei
negative Gewichte einer speziellen Interpretation bedürfen. Die
Dreibereichshypothese wird durch dieses gesamte Dokument vorausgesetzt,
und es werden im folgenden einige Bemerkungen über Rasterung, Unterfarbentfernung
und Schwarzerzeugung gemacht.
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Die
Verschmelzung der empfangenen Farben und die Korrelation der Farben
mit dem Stereobild findet im Auge-Gehirn-System des Betrachters
statt; und in der Praxis wird eines der Augen des Betrachters einen sehr
viel größeren Bereich
von Farbtönen
als das andere empfangen. Im Stand der Technik wird folglich stillschweigend
vorausgesetzt, daß das
menschliche Auge-Gehirn-System
im wesentlichen jede Farbe synthetisieren kann, voraus gesetzt, daß nur ein
Auge das Teilsignal empfängt,
das dem Gehalt einer Grundfarbe in der ursprünglichen Farbe entspricht,
während
das andere Auge das Teilsignal empfängt, das dem Gehalt der beiden
anderen Grundfarben in der Farbe entspricht.
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Techniken
des Stands der Technik können
aus US-A-4,134,644,
GB 1001582, US-A-3,712,199, US-A-4,009,95, US-A-4,290,675 und US–A-4,247,177 entnommen werden.
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Zusätzlich zur
Geisterbildung werden Farbanaglyphen, die mit dem Stand der Technik
hergestellt wurden, abhängig
von den Kombinationen der verwendeten Filter und Anzeigefarben durch
eines oder mehrere der folgenden Probleme belastet:
- – Der
Bereich oder die „Skala" der Farben, die
durch den Betrachter tatsächlich
wahrgenommen wird, ist relativ zu der der ursprünglichen Szene deutlich reduziert,
die im Stereogramm aufgezeichnet wurde.
- – Einige
Farben, die durch den Betrachter tatsächlich wahrgenommen werden,
zeigen deutliche chromatische Abweichungen von den ursprünglichen
Farben in der aufgezeichneten Szene.
- – Die
Gesamtlichtmenge, die durch die Filter geht, ist häufig deutlich
kleiner als das Licht, das die Augen des Betrachters erreicht hätte, wenn
keine Filter angewendet worden wären;
und wichtiger noch, einzelne Farben oder Farbbereiche zeigen unterschiedliche
Grade der Helligkeitsreduzierung, was zu Helligkeitsungleichgewichten
in den wahrgenommenen Farben führt.
- – Die
Gesamtlichtmengen, die jedes der Augen des Betrachters erreichen,
haben sich beträchtlich
unterschieden, und die Differenz ist nicht mit Leuchtdichtedifferenzen
in der ursprünglichen
Szene korreliert gewesen. Genauer gesagt: infolge der Farbtrennung
kann eine Szenenfarbe vom Auge-Gehirn-System
des menschlichen Beobachters eine Durchschnittsbildung einer Komponente
mit einer verhältnismäßig hohen Helligkeit,
die in einem Auge gesehen wird, mit einer Komponente einer verhältnismäßig niedrigen
Helligkeit fordern, die mit dem anderen gesehen wird. Dies ist an
sich eine erhebliche psycho-physikalische Herausforderung. Wenn zwei
solche Szenenfarben mit annährend
derselben ursprünglichen
Helligkeit, jedoch unterschiedlichen Farbtönen im Bild benachbart sind,
jedoch in gegenüberliegenden
Augen hell und dunkel erscheinen, stehen die beiden resultierenden
Durchschnittsbildungsprozesse in direktem Gegensatz.
- – Einige
durch den Betrachter wahrgenommene Farben zeigen ei nen übermäßigen Betrag
von stereoskopischem Glanz, einen charakteristischen Glanz, der
in allen Arten von Stereogrammen in homologen Bereichen unterschiedlicher
Farben beobachtbar ist. (Die Stärke
des Glanzes hängt
in einer komplizierten Weise von der ursprünglichen Szenenfarbe, von den
Farbdifferenzen zwischen den homologen Bereichen, von den Leuchtdichtedifferenzen
der homologen Bereiche und von der Wahrnehmung des Betrachters ab).
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Die
Grundlage der vorliegenden Erfindung kann durch zwei einfache Experimente
demonstriert werden:
- 1) Wenn ein Stereogramm
ideal farbgetrennt wird (durch eine elektronische Einrichtung, wie
oben beschrieben) und die resultierenden Teilbilder zur optischen
Verschmelzung nebeneinander angezeigt werden, wobei z.B. ein Brewster-Stereoskop verwendet
wird – anstelle
einer Überlappung
zur Verschmelzung mittels Betrachtungsfarbfilter – wird leicht
beobachtet, daß selbst
in diesem Idealfall die obenerwähnten
Probleme auftreten, natürlich
außer
dem erwarteten absoluten Helligkeitsverlust infolge der Absorption
in den Betrachtungsfiltern. Mit anderen Worten: das menschliche
Auge-Gehirn-System ist nicht völlig
zur Durchführung
der Farbverschmelzung imstande, die durch den Stand der Technik
stillschweigend vorausgesetzt wird.
- 2) Wenn stattdessen das Stereogramm so „farbgetrennt" wird, daß ein Teilbild
alle Farben behält,
während das
andere in ein Graustufenbild umgewandelt wird, das letztgenannte
ferner einer gewissen Reduzierung des Kontrastes und der Leuchtdichte
unterzogen wird, und die resultierenden Bilder erneut nebeneinander präsentiert
und optisch verschmolzen werden, ist ein vollfarbiges Stereobild
zu sehen, im wesentlichen ohne daß visuelle Artefakte hinzugefügt werden.
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Die
vorliegende Erfindung zielt daher in einem gewissen Sinne auf eine
Näherung
der letztgenannten Art Trennung ab, während immer noch Farbfilter
zur Betrachtung und ein Farbtrennungsprozeß bei der Vorbereitung der
Bilder zur Anzeige verwendet werden, wie in herkömmlichen Anaglyphentechniken.
Indem so verfahren wird, macht die Erfindung von einer neuartigen
Kombination von Betrachtungsfilterfarben und optional von einem
neuartigen Farbtrennungsprozeß in
der Aufzeichnung oder Verschmelzung und einen Farbkorrekturprozeß Gebrauch,
der auf das Stereogramm vor der Anzeige angewendet wird, um einen
sehr weiten Bereich von getreu reproduzierten Farben, eine gewisse
Kontrolle des Pegels der Lichtintensität, die an die Augen des Betrachters über den
Bereich beobachtbarer Farben verteilt wird, eine angemessene Beseitigung
des unerwünschten
Glanzes und einen sehr niedrigen Pegel einer beobachteten Geisterbildung
zu ermöglichen.
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Da
kein einfaches optisches Filter vorhanden ist, das die Wirkungen
kombiniert, ein Farbbild auf ein im wesentlichen monochromes Bild
zu reduzieren und eine gewisse Art „komplementäres" Filter zu ermöglichen,
um ein vollfarbiges Bild zu zeigen, müssen Kompromisse gesucht werden.
Weitere Experimente mit nebeneinander angebrachten Stereogrammen
helfen, Schranken unter anderem für rein stereoskopisches Übersprechen,
Farbübersprechen,
Kontrast und Leuchtdichtereduzierung in einem Bild, partielle Farbreduzierung in
einem Bild und sogar die Reduzierung der Schärfe in einem Bild festzulegen.
Solche Experimente und die resultierenden Schranken bilden die Grundlage
eines Tests für
Kombinationen von Filterpaaren und Anzeigegrundfarben, die zusammen
die neuartige Implementierung einer farbcodierten Stereoskopie ermöglichen.
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Vokabular
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Die
gesamten herkömmlichen
Informationen, die über
die Farbwissenschaft benötigt
werden, einschließlich
Standardtabel len und Verfahren zur Berechnung, können in guten Fachbüchern über den
Gegenstand gefunden werden. (Der Leser möge in D.L. MacAdam: Color Measurement,
Springer-Verlag 1985, D.B. Judd & G.
Wyszecki: Color in Business, Science and Industry, Wiley 1975 und
im Handbook of Kodak Photographic Filters, Eastman Kodak Company
1990) nachschlagen. Eine Abkürzung
durch den theoretischen Hintergrund wird hier durch das einfache
Hilfsmittel eines Vokabulars vorgenommen, das die Bedeutung einer
Anzahl von Worten einengt, die in diesem Dokument verwendet werden.
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Das
Wort Farbe wird in diesem Dokument in einer Anzahl konzeptionell
geringfügig
unterschiedlicher Bedeutungen verwendet: so fallen ein Farbstoff
oder Färbemittel,
eine Spektralverteilung, ein wahrgenommenes visuelles Attribut,
das einen wahrgenommenen Farbton umfaßt, usw. alle unter den alltäglichen
Gebrauch des Wortes „Farbe"; und wo im folgenden
kein spezialisierterer Ausdruck verwendet wird, wird die Interpretation
entweder aus dem Kontext offensichtlich werden, oder mehrere der
unterschiedlichen Ersatzworte werden im wesentlichen denselben Sinn
ergeben, und deshalb die Verwendung eines breiteren Ausdrucks.
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Zur
Bestimmtheit wird betont, daß die
Worte monochrom und monochromatisch die Erscheinung nur eines Farbtons
bezeichnen, jedoch es zulassen, daß dies jeder Farbton ist und
außerdem
den ganzen Bereich von Sättigungen
von 0% (äquivalent
zu „schwarz") bis 100 zulassen.
Wenn es keinen wahrnehmbaren (nennenswerten) Farbton in einem monochromen
Bild gibt, wird es üblicherweise
als ein Graustufenbild bezeichnet. (Wenn ein Bild wirklich schwarz-auf-weiß ist oder
irgendeine andere Kombination einer spezifischen Farbe auf einer
anderen, wird es üblicherweise
als ein „Zweiton"-Bild bezeichnet.
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Ein
Spektrum oder eine Spektralverteilung wird zur Bestimmtheit als
ein Satz von Paaren reeller Zahlen angenommen, (w,s), wobei w im
Bereich [400;700] und s im Bereich [0;1] liegt. Es wird vorausgesetzt,
daß die
Zahl w eine Wellenlänge
in Nanometern und die Zahl s ein gewisses Stärkemaß repräsen tieren, wobei „1" eine gewisse Art
Maximum repräsentiert,
genau wie es häufig
durch das Äquivalent „100%" repräsentiert
wird. Idealerweise enthält
eine Spektralverteilung genau ein Paar aller möglichen Werte von w im Bereich – mit anderen
Worten bildet sie ein Kontinuum. In der Praxis wird das Spektrum
wie immer ein endlicher Satz sein, und „fehlende" Werte müssen durch eine gewisse Wahl
eines Interpolationsverfahrens erhalten werden. Wenn ein Licht so
erzeugt werden kann, daß es
gemäß einer
gewissen festen Meßeinrichtung
zu einer gegebenen Spektralverteilung paßt, wird es im allgemeinen
eine Farbwahrnehmung in einem menschlichen Zuschauer bewirken. „Weißes" Licht weist eine
im wesentlichen gleichmäßige Verteilung
auf, d.h. alle s-Werte
sind im wesentlichen dieselben; jedoch sollte berücksichtigt
werden, daß es
eine Farbadaptation in einem menschlichen Beobachter ermöglicht,
daß ein
weiter Bereich von Spektralverteilungen als „Weiß" dient und folglich die Farbanpassung
und die Abbildung von Spektralverteilungen aus z.B. (R,G,B)-Darstellungen vom
Anzeigeaufbau abhängig
macht.
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Metamere
(oder: metamere Farben) sind Farben, die sich aus unterschiedlichen
Spektralverteilungen ergeben, jedoch als identisch wahrgenommen
werden.
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Eine
primäre
oder Grundfarbe ist eine Farbe in einem endlichen Satz, dem Satz
der Grundfarben, die zur Spezifikation anderer Farben verwendet
wird. Es ist üblich
und sehr einsichtig, die Grundfarben in einer solchen Weise auszuwählen, daß ihre konvexen
Kombinationen (d.h. positiv gewichteten Mittelwerte) den größten erhältlichen
Bereich im planaren Modell reiner Farbtöne überspannen, die sogenannte
Farbskala der vorliegenden Anzeige. Die bekanntesten Grundlagen
sind Grundfarbensätze
aus Rot, Grün
und Blau (RGB) für
additive Anzeigen; und Cyan, Magenta, Gelb (CMY) für „subtraktive" Anzeigen (Drucke).
Anmerkung: da sich das Verhalten von additiven und subtraktiven
Grundfarben in der Praxis unterscheidet – ein Beispiel ist die Verwendung
der Unterfarbentfernung und Schwarzerzeugung in Drucken, was zum
CMYK-Grundfarbensatz führt – werden
alle Grund farben zur Klarheit künftig
als additiv angenommen. Wenn „subtraktive" Anzeigen behandelt
werden sollen, sind die im Text diskutierten Grundfarben additive
Farben (d.h. Spektralverteilungen), die gewählt worden sind, um bestimmte
Spektralverteilungen zu repräsentieren,
die von der Anzeigenoberfläche
reflektiert werden. Diese additiven Farben werden fast ausnahmslos
als im wesentlichen komplementär
zu den „subtraktiven" Grundfarben angenommen.
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Um
Verwirrung zu vermeiden, gelten Grundfarben innerhalb eines gegebenen
(ganzen) Satzes von Grundfarben als kollateral, wobei das Wort komplementär für seine
intuitivere Bedeutung reserviert ist, als daß es auf Farbtöne, Spektralverteilungen,
Wertsätze
usw. angewendet wird. In der Farbtheorie, die auf dem CIE-Chromatizitätsdiagramm
beruht, kann dem Wort komplementär
eine präzise
Bedeutung gegeben werden, wenn es auf Spektralfarben angewendet
wird; jedoch reicht üblicherweise
die intuitive Bedeutung aus.
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Ein
Farbattribut ist hier vielmehr ein Attribut einer Farbe als eines
Gegenstands. Obwohl wahrgenommene Farben die Ergebnisse von rein
mentalen Aktivitäten
im menschlichen Beobachter und wahrgenommene Farbeattribute in diesem
Sinne unabhängig
vom ursprünglichen
Grund des Farbsignals sind, machen die Namen und Eigenschaften von
Farbattributen (z.B. „Rotgehalt", „Sättigung", „Schattierung") üblicherweise
nur innerhalb eines spezifischen Farbdarstellungsschema Sinn.
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Ein
Filter ist eine Einrichtung zur Änderung
der Farbattribute einer (eines) gegebenen (Bereichs von) Farbe(n).
Es wird vorausgesetzt, daß die
Wirkung jedes Filters als eine Abbildung von S auf sich selbst vorgeschrieben
werden kann, wobei S den Satz aller Spektralverteilungen bezeichnet,
die im Kontext von Relevanz sind. Die Absorption optischer Farbfilter
wird folglich durch die Spektralverteilung modelliert, die erhalten
wird, wenn weißes
Licht durch sie geschickt wird.
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Ein
idealer Filter ist ein Filter, der gemäß seiner Definition auf alle
Spektralverteilungen mit mathematischer Genauig keit wirkt. Ein Näherungsfilter
wirkt gemäß seiner
Definition innerhalb einer Fehlergrenze, die explizit oder implizit
in der Beschreibung angegeben werden kann. Reale Transmissions-
oder Reflexionsfilter sind annähernd,
Filter in mathematischen Modellen oder in Berechnungen, die auf
Ganzzahlen wirken, sind ideal. Das Wort Filter für sich wird beide Bedeutungen
abdecken, jedoch wird üblicherweise
beabsichtigt, einen Näherungsfilter
zu bezeichnen.
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Ein
subtraktives Filter wirkt auf eine gegebene Spektralverteilung,
indem es jeden s-Wert in der Verteilung durch einen Wert ersetzt,
der nicht größer als
das ursprünglichen
ist. Ein additives Filter kann einige s-Werte in einer Spektralverteilung
durch einen höheren
Wert ersetzen. Die Bedeutung der Worte subtraktiv und additiv sollte,
wenn sie auf Filter angewendet werden, nicht mit der allgemein verwendeten
Bedeutung verwechselt werden, wobei sie zwei Arten der Farbmischung,
nämlich „Anstrichfarbmischung", die insofern subtraktiv
ist, daß sie
absorptiv ist, und „Lichtmischung" beschreiben. Außerdem werde
beachtet: additive Filterung kann nicht optisch erreicht werden,
da alle optischen Filter eine bestimmte Menge des Lichts absorbieren, die
durch sie hindurch geht. Sie kann optisch durch die kombinierte
Verwendung eines subtraktiven Filter und einer erhöhten Lichtintensität emuliert
werden; und sie kann auf rechnerischem Weg in einem Modell des Filterungsprozesses
erreicht werden.
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Die
Spektralverteilungen eines Satzes von Grundfarben und eine gewählte Grundfarbe
aus dem Satz vorausgesetzt, ist ein 1-Grundfarbenfilter ein Filter, das jeden
s-Wert in einer beliebigen Spektralverteilung höchstens auf den entsprechenden
s-Wert der Grundfarbe
reduziert. Ein 2-Grundfarbenfilter reduziert alle s-Werte einer
beliebigen Spektralverteilung höchstens
auf den höchsten
der entsprechenden s-Werte zweier gegebener Grundfarben.
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Um
bestimmte Beschreibungen im folgenden kurz und deutlich zu machen,
sei ein 0-Grundfarbenfilter ein Filter, das alle s- Werte auf ihren Leuchtdichtegehalt
gemäß eines
gewählten
Leuchtdichtemaßes
reduziert, das optional mit einem gemeinsamen Faktor skaliert wird.
Optisch kann ein solches Filter nur angenähert werden, obwohl seine Wirkung
durch photographische Mittel fast bis zur Perfektion angenähert werden
kann. Elektronisch und auf rechnerischem Weg kann ein 0-Grundfarbenfilter
mit der Genauigkeit angenähert
werden, die durch die elektronische Ausrüstung bzw. die berechnete Darstellung
ermöglicht
wird.
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Der
Vollständigkeit
halber ist ein 3-Grundfarbenfilter ein Filter mit keiner anderen
Wirkung als eine mögliche
Skalierung mit einem gemeinsamen Faktor auf die (relative) Spektralverteilung
jeder Farbe. Hier ist deutlich die Dreibereichshypothese am Werke,
jedoch sollte der Ausdruck „3-Grundfarbenfilter" nicht so aufgefaßt werden,
daß er
impliziert, daß der
ganze Satz der Grundfarben exakt 3 Mitglieder aufweist, obwohl dies in
den meisten praktischen Anwendungen der Fall sein wird.
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Eine
Kombination (von) Filter(n) ist ein Filter mit der kombinierten
Wirkung zweier oder mehrerer Filter. In der berechneten Emulation
von Filtern wird die kombinierte Wirkung häufig unter Verwendung eines
punktweisen Produkts modelliert.
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Ein
Nullfilter schließt
das gesamte sichtbare Licht aus, d.h. unabhängig von der Spektralverteilung werden
alle s-Werte durch ein Nullfilter auf null gesetzt.
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Ein
neutralgraues Filter hat dieselbe relative Wirkung auf alle s-Werte
in einer Spektralverteilung. Diese Definition macht die Ausdrücke „neutralgraues
Filter" und 3-Grundfarbenfilter
synonym.
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Unter
einem (idealen) Unterteilungsfiltersatz wird hier ein Filtersatz
(üblicherweise
ein Paar) verstanden, das so spezifiziert ist, daß: 1) jede
Kombination eines Paares unterschiedlicher Filter aus dem Satz ein Nullfilter
ist; und 2) für
jedes (w,s)-Paar ein Filter im Satz gefunden werden kann, das keine
Wirkung oder dieselbe Wirkung wie ein neutralgraues Filter auf das
gegebene (w,s)-Paar hat.
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Unter
einem (1,2)-Unterteilungsfilterpaar wird hier ein Unterteilungsfiltersatz
verstanden, der aus zwei Filtern besteht, die so an einen vorgewählten Satz
von Grundfarben angepaßt
sind, daß ein
Filter (der „1-Grundfarbenfilter" oder „1-Filter") auf eine Grundfarbe
wirkt, als würde
kein Filter oder ein neutralgraues Filter angewendet, und das andere
(das „2-Grundfarbenfilter" oder „2-Filter") auf die restlichen
Grundfarben wirkt, als würde
kein Filter oder ein neutralgraues Filter angewendet. Durch ihre
Unterteilungseigenschaft wird das 1-Filter im allgemeinen Licht aus den
beiden kollateralen Grundfarben ausschließen und umgekehrt, obwohl wenn
die Grundfarben durch Farbanpassung bestimmt werden, der Effekt
der Metamerie diese Beziehung sehr viel komplizierter machen kann.
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Unter
einem lecken (1,2)-Unterteilungsfilterpaar wird hier ein annäherndes
(1,2)-Unterteilungsfilterpaar verstanden, in dem sich der 1-Filter
dem Ideal nähert,
d.h. soweit wie möglich
den Durchgang des gesamten Lichts zuläßt, das von einer Grundfarbe
stammt, und keines von den beiden restlichen Grundfarben; während das
2-Filter den Durchgang einer bestimmten Lichtmenge (das Leck) aus
der einen Grundfarbe und so weit wie möglich das gesamte Licht aus
den restlichen beiden Grundfarben zuläßt.
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Das
stereoskopische Prinzip, das auf die Aufzeichnung und stereoskopische
Anzeige eines Stereogramms angewendet wird, das eine 3-dimensionale
Szene zeigt, wird als vertraut vorausgesetzt. Es ist erwähnenswert,
daß ein
herkömmliches
nebeneinander liegendes oder Zweikanal-Stereogramm aus zwei Bildern besteht,
die im folgenden als „Teilbilder" bezeichnet werden,
(obwohl sie üblicherweise
nur „teilweise" sind, wenn sie als
Teile des Stereogramms betrachtet werden); und daß zwei Punkte,
einer aus jedem Teilbild, wobei beide die Bilder desselben Punktes
in der 3-dimensionalen Szene sind, als homolog gelten. In der nebeneinander
liegenden Stereoskopie wird die Verschmelzung üblicherweise mittels prismatischer
Linsen durchgeführt.
Allgemeiner hält
die Zweikanal-Stereoskopie die Teilbilder in der Anzeigevorrichtung
getrennt, führt
jedoch eine Verschmel zung in ein Bild durch, das durch den menschlichen
Beobachter gesehen wird.
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Die
allgemeine Beschaffenheit der Erfindung kann unter Verwendung einiger
der oben angegebenen Definitionen angegeben werden.
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Die
gegenwärtigen
Erfinder haben erkannt, daß die
Probleme des Stands der Technik der Farbanaglyphen von zwei unterschiedlichen,
jedoch verbundenen Quellen herrühren:
- – Im
Stand der Technik macht die Verwendung von Unterteilungsbetrachtungsfilterpaaren
es für
das menschliche Auge-Gehirn-System
des Zuschauers typischerweise schwierig, eine Vollfarbskala zu synthetisieren.
Daher muß das
Betrachtungsfilterpaar ein geeignet gewähltes leckes (1,2)-Unterteilungspaar
sein, wo es sich herausstellt, daß das zulässige Leck von einer speziellen
Beschaffenheit ist, und daß bestimmte Parameter,
die für
ein solches Filterpaar charakteristisch sind, in einem engen Bereich
liegen. Die speziellen Aufzeichnungs-, Trennungs- und Anzeigetechniken,
die erforderlich sind, um die Verwendung solcher Filter zu ermöglichen,
werden künftig
als farbcodierte Stereoskopie bezeichnet.
- – Im
Stand der Technik fallen die Abweichungen der wahrgenom menen Farben
von den beabsichtigten oder aufgezeichneten Farben in getrennt identifizierbare,
jedoch nicht gegenseitig ausschließliche Kategorien. Es können alle
Kategorien angegangen werden; jedoch sollte beachtet werden, daß herkömmliche Farbverarbeitungstechniken
als Zwischenglieder zwischen aufgezeichneten und angezeigten Farben
dienen, und sich nicht den speziellen Anomalien der endgültigen wahrgenommenen
Farben in einem Farbanaglyph oder einem farbcodierten Stereogramm
zuwenden. Daher kann die Farbkorrektur, die (häufig als eine Vorverarbeitung)
an einem Farbanaglyph oder einem farbcodierten Stereogramm durchgeführt werden
soll, vorteilhaft von speziellen Anpassungen der Farbverarbeitungstechniken
Gebrauch machen. Diese Art der Verarbeitung, die während oder
nach der Aufzeichnung eines farbco dierten Stereogramms angewendet
wird, wird Farbkorrektur genannt.
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Da
die Probleme der Auswahl der Filter und der Farbkorrektur (für jede einzelne
der Kategorien der Farbabweichungen) miteinander verbunden sind,
wenden sich die verschiedenen Aspekte der Erfindung den Problemen
als ganzes zu, wenn möglich,
andernfalls jedoch von welchem Winkel auch immer aus eine Verbesserung
machbar ist, unter der Voraussetzung, daß nicht alle Parameter in allen
praktischen Umständen
variabel sind.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
detaillierte Beschreibung der Erfindung zerfällt natürlich in drei Teile: eine Beschreibung
des Verfahrens zur Auswahl der Filterpaare, einschließlich einer
qualitativen Beschreibung einiger der spezifischen Filterpaare,
die in den Ausführungsformen
und den Ansprüchen
erscheinen; eine Beschreibung der Auswahl der Verfahren zum Erhalten
eines farbcodierten Stereogramms oder, im Fall einer Zweikanalabbildung,
einer annähernden
Farbcodierung durch neuartige Trennungstechniken; und eine Beschreibung
der Farbverarbeitungstechniken, die vorzugsweise angewendet werden,
um die problematischen Farbbereiche zu identifizieren und einzustellen,
die durch die Erfindung beschrieben werden, um ihre Auswirkungen
auf das schließlich
wahrgenommene farbcodierte Stereogramm zu lindern.
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Betrachtungsfilter:
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Für die meisten
Anzeigezwecke ist die Farbmischung additiv und die Grundfarben sind
folglich rot, grün
und blau (R, G und B). Zum Drucken ist die Farbmischung im wesentlichen
subtraktiv (siehe unten), und die verwendeten Grundfarben sind daher
Cyan, Magenta und Gelb (C, M und Y), wobei Schwarz für praktische Zwecke
hinzugefügt
wird. In der Spezifikation der Filter für farbcodierte Stereogramme
muß die
1-Grundfarbe aus dem (R,G,B)-Satz
entnommen werden, da die Farbmischung schließlich auf Licht beruht, das
die Augen des Beobachters erreicht und daher im wesentlichen additiv
ist. Die Addition von gleichen Mengen der beiden kollateralen Grundfarben
erzeugt die komplementäre „subtraktive" Grundfarbe. Eine
einfache Schreibweise für die
Grundfarben der (1,2)-Unterteilungsfilterpaare ist daher (R, C),
(G,M) und (B,Y).
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Es
sollte beachtet werden, daß das
visuelle Erscheinungsbild der tatsächlich verwendeten Filter den naiven
Interpretationen dieser Buchstaben nicht entsprechen kann. Insbesondere
werden einige C-Filter den meisten Beobachtern „blau" und einige Y-Filter „orange" oder sogar „braun" erscheinen, und
diese werden normalerweise nicht als Grundfarben betrachtet.
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Selbst
die Wahl der Grundfarben des (1,2)-Unterteilungsfilterpaares hängt von
der beabsichtigten Verwendung ab, wobei eine Daumenregel wie folgt
ist: (B,Y)-Filter nähern
im allgemeinen die ideale (0,3)-Unterteilung an, die in dem Sinne
am besten ist, daß die
Y-Filter einen weiten Bereich von (wahrgenommenen) Farben durchlassen
und B-Filter ein nahezu monochromes Bild mit reduziertem Kontrast
ergeben. Außerdem
sind (B,Y)-Filter
gegenüber
Variationen der Filterfertigungsqualität und der Anzeigebedingungen
verhältnismäßig robust.
Jedoch können
(B,Y)-Filter eine starke Farbeinstellung benötigen; und sie ergeben häufig ein
wesentliches Helligkeitsungleichgewicht zwischen den Bildern, die
die Augen des Beobachters erreichen. (R,C)-Filter benötigen üblicherweise
eine kleinere Farbeinstellung und weisen eine bessere Helligkeitsbalance
auf, jedoch sind sie empfindlicher gegenüber Variationen der Anzeige„Temperatur" (der äquivalenten
Schwarzkörper-Temperatur
des angezeigten „Weiß"). (G,M)-Filter weisen
im allgemeinen die beste Helligkeitsbalance und im Prinzip die kleinste
Farbeinstellung auf; jedoch verursachen sie einen merklichen Glanz,
der über
fast alle wahrnehmbaren Farbtöne
reicht. Außerdem
scheint die Tatsache, daß das
menschliche Auge-Gehirn-System seine höchste Auflösung im Farbtonbereich von
grün aufweist,
die (G,M)-Filterung
sehr empfindlich gegenüber
Fehlern oder Abweichungen zu machen. Offensichtlich variiert die
Wichtigkeit dieser Erscheinungen z.B. mit der Grundfarbtemperatur
des Anzeigemediums, dem Umgebungslicht im Anzeigeaufbau, der Dauer
und Intensität der
Beobachtung, dem Farbbereich der angezeigten Bilder usw. usw. Die
Erfindung ermöglicht
es, daß die bestmögliche Kompromißlösung gesucht
wird.
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Der
Prozeß des
Findens eines geeigneten Filterpaares kann gänzlich experimentell, gänzlich berechnet
oder eine Mischung sein, und kann zu einem endgültigen Optimum so viele Male
wie gewünscht
iteriert werden; jedoch schließt
der folgende Test alle irrelevanten Filterkombinationen in einer
sehr einfachen Weise aus:
- – Es werde vorausgesetzt, daß ein Kandidatenfilterpaar
getestet werden soll. Man nenne die Filter „den 1-Filter" und „den 2-Filter", wie oben beschrieben.
Mit den üblichen
Dreibereichsgrundfarben (R,G,B) würde dann eine der Unterteilungen
R gegenüber
G-und-B, oder G gegenüber
B-und-R, oder B gegenüber R-und-G
getestet. Allgemeiner werde vorausgesetzt, daß der Anzeigegrundfarbensatz
P gegeben ist und in zwei zerlegte Sätze I und II unterteilt wird,
d.h. P = I + II, und I und II kein gemeinsames Mitglied haben. Es
wird dann eine additive Anzeigevorrichtung gewählt, die im wesentlichen mit
der beabsichtigten endgültigen
Vorrichtung identisch ist. Wenn die endgültige Anzeige subtraktiv ist
(z.B. graphische oder photographische Drucke), werden die Farben
gewählt,
die als additive Anzeigegrundfarben bestimmt sind, können die
Spektraleigenschaften ihrer gedruckten Äquivalente gemessen werden,
und der Test unter Verwendung einer additiven Anzeigevorrichtung
und der additiven Grundfarben ausgeführt werden, die gewählt worden sind,
um ihre gedruckten Gegenstücke
zu repräsentieren.
Die Hauptgründe
für diese
umsichtige Herangehensweise sind zwei: die Betrachtungsfilter werden
schließlich
auf das Licht einwirken, das die Augen des Beobachters erreicht;
und die Komplikationen des Druckens, insbesondere des Halbtondrucks,
machen es schwierig, einer gedruckten Anzeigefarbe eine einzige
Spektralverteilung zuzuweisen, selbst wenn das Licht und die Druckgrundlage
bekannt sind.
- – Der
Ausdruck „Messung
des y-Werts" sei
eine Kurzschreibweise für „Messung
der Spektralverteilung und Berechnung des y-Werts gemäß der 1931
CIE-Farbanpassungsspezifikation".
Dies kann in einer standardisierten Weise geschehen. Dann besteht
der Test aus:
Schritt 1: Zeige ein einheitliches Farbbild in
der leuchtendsten Farbe (üblicherweise „weiß"), die auf der Anzeigevorrichtung
verfügbar
ist, wenn der gewählte
volle Satz der Grundfarben verwendet wird. Messe den y-Wert dieses
Bildes, wie es durch den 2-Filter zu sehen ist, und nenne das Ergebnis
Lu.
Schritt 2: Zeige entsprechend die leuchtendste Farbe an,
die auf der Anzeigevorrichtung verfügbar ist, wenn Farben aus dem
I-Satz verwendet werden. Messe den y-Wert dieses Bildes, wie es
durch den 1-Filter zu sehen ist, und nenne das Ergebnis L11.
Schritt
3: Messe den y-Wert des Bildes aus Schritt 2, wie es durch den 2-Filter
gesehen wird, und nenne das Ergebnis L12. Schritt 4: Erneut dem
Schritt 1 entsprechend, zeige die leuchtendste Farbe an, die auf der
Anzeigevorrichtung verfügbar
ist, wenn der II-Satz verwendet wird. Messe den y-Wert dieses Bildes, wie
es durch das 1-Filter zu sehen ist und nenne das Ergebnis L21.
Schritt
5: Messe den y-Wert des Bildes aus Schritt 4, wie es durch das 2-Filter
zu sehen ist, und nenne das Ergebnis L22. Schritt 6: Berechne die
Zahlen R1 = L21/L11, R21 = L21/Lu, R2 = L12/L22. Nenne die Zahlen R1,
R21 und R2 das Ergebnis des Tests.
-
Es
sind einige kurze Anmerkungen an dieser Stelle notwendig:
Die
Zahl R2 mißt
im wesentlichen das Leck und folglich die Möglichkeit, die Vollfarbskala
im Stereogramm zu beobachten. Die Zahl R21 mißt die Fähigkeit des 1-Filters, die
Grundfarben auszuschließen,
die zum komplementären
Bild gehören.
Folglich ist R21 ein Maß der
Sichtbarkeit des 1-Bildes über
jedem „Geist" des 2-Bildes, das
durch den 1-Filter gesehen wird. Die Schranke von R21, die unten
angegeben wird, ist ziemlich eng und drückt in einem gewissen Sinne
die Monochromizität
des 1-Bildes aus.
Die Zahl R1 mißt
die Sichtbarkeit des Bildes, das durch das 1-Filter gesehen wird, über jede
Geisterbildung hinaus. Der Test bietet folglich Maße des stereoskopischen Übersprechens
und des Farbauslaufs, die anzeigen werden, ob und in welchem Ausmaß eine farbcodierte
Stereoskopie erhalten werden kann. Um zur Betrachtung von farbcodierten
Stereogrammen nützlich
zu sein, wird ein Betrachtungsfilterpaar im allgemeinen erfindungsgemäß die folgenden
Bedingungen erfüllen
müssen:
Bedingung
1: R2 ≥ 0,005
Bedingung
2: R21 ≤ 0,01
Bedingung
3: R1 ≤ 0,05.
-
Anmerkung
1: Genau genommen sollte es eine obere Schranke für R2 geben,
die die „kein Übersprechen"-Obergrenze repräsentiert;
jedoch ist dies vielmehr eine allgemeine stereoskopische Bedingung,
als eine Bedingung, die mit dem stereoskopischen Kodierungsverfahren
der Erfindung verbunden ist.
-
Anmerkung
2: Ein Betrachtungsfilterpaar, der mit einem Satz von Grundfarben
gut arbeitet, kann mit einem anderen schlecht arbeiten und sogar
den obigen Test nicht bestehen, was häufig die Folge von differierenden „Farbtemperaturen" der Anzeigevorrichtung
ist; und ein Filterpaar, das den Test mit guten Ergebniszahlen besteht,
kann immer noch eine erheblichere Farbkorrektur benötigen und
folglich weniger nützlich
als ein Filterpaar sein, das es kaum schafft. Für einige Zwecke können die
Anforderungen an R2 tatsächlich
stärker als
die oben angegebene Grenze sein.
-
Anmerkung
3: In einigen Ausführungsformen
der Erfindung, wird von Trennfiltern Gebrauch gemacht, die als eine
Emulation einer richtigen Farbcodierung in einem Zweikanalaufbau
vor den Teilbildern angeordnet werden. Der Test erfordert es dann,
daß die
Grundfarben ausgewählt
und vor den y-Messungen durch die passenden Trennfilter geschickt
werden. Der Grund dafür
ist, daß der
Test das Verhalten der Betrachtungsfilter gegenüber den angezeigten Spektralverteilungen überwacht.
-
Bildtrennung:
-
Die
Bildtrennung im Stand der Technik ist üblicherweise direkt bzw. einfach
gewesen: eine „Farbebene" oder „Farbkanal" wurde aus einem
der Teilbilder des Stereogramms entfernt und durch die entsprechende Farbebene
aus dem anderen Teilbild ersetzt. Dies ergibt im wesentlichen die
richtigen Farben im Anaglyph, wie sie ohne Filter zu sehen sind,
und kann auch die korrekte stereoskopische Wirkung ergeben, wie
sie durch die Filter zu sehen ist. Wie oben erwähnt, werden jedoch die wahrgenommenen
Farben im Stereogramm mißraten,
wenn herkömmliche
Betrachtungsfilter angewendet werden. Überdies wird die stereoskopische
Wirkung unter feineren Bedingungen leiden: man betrachte z.B. die
Verwendung eines (B,Y)-Betrachtungsfilterpaars und eines Stereogramms,
das eine rote Blume auf einem Hintergrund aus grünem Blattwerk zeigt. Der tatsächliche
graphische Gehalt der blauen Ebenen der Teilbilder des Stereogramms
wird auf Spitzlichter im Bild beschränkt sein, was bedeutet, daß die herkömmliche
Anaglyphentrennung ein Teilbild fast leer läßt. Wenn es durch die Betrachtungsfilter
betrachtet wird, kann daher das endgültige Bild eine sehr kleine
beobachtbare Tiefeninformation aufweisen.
-
Andererseits
wird die Verwendung des herkömmlichen
Graustufenbildes, das einem Teilbild entspricht, um die blaue Ebene
des anderen zu ersetzen (z.B. elektronisch, indem das Graustufenbild
als eine Farbebene behandelt wird, indem es möglicherweise in eine „vollfarbige
Darstellung" umgewandelt
und die blaue Ebene herausgenommen wird), den beobachtbaren Farbtonkreis
grob verformen, obwohl im Mittel eine gleiche Anzahl von Farbtönen zu wenig
oder zu viel Blau erhalten wird.
-
Das
Ideal ist es immer noch, eine (0,3)-Darstellung anzunähern, und
daher sollte die Bildtrennung ein gewichteter Mittelwert irgendwo
zwischen den beiden Extremen sein. Im (B,Y)-Fall entspricht die
Verwendung nur der blauen Ebene der Verwendung der Gewichte (0,0,1),
die auf die (R,G,B)-Grundfarben angewendet werden, während die
Graustufen typischerweise durch die NTSC-Leuchtdichtegewichte (0,3,
0,59, 0,11) gegeben sind. Mögliche
Alternativen im (B,Y)-Fall wären
(0,11, 0,22, 0,67) oder (0,17, 0,17, 0,66), die natürlich aussehende
blaue Farben ergeben (wie sie ohne Filter als auch durch die Filter
zu sehen sind) mit der Ausnahme „tiefblauer" Bereiche, wobei
jedoch die Tiefeninformationen aus den anderen beiden Farbebenen
gerettet werden. Man beachte, daß diese Art der Bildtrennung
einen Teil der Farbkorrektur in sich eingebaut hat.
-
Das „vollfarbige" Bild, das durch
den lecken 2-Filter gesehen werden kann, kann einen so großen Betrag
seiner dritten Farbe behalten, wie es den Übersprechgrenzen entspricht,
die im Test verwendet werden. Alternativ wird die gesamte dritte
Farbe entfernt und eine Fleckfarbenkorrektur nach der Bildverschmelzung durchgeführt. Für das beste
Gesamtergebnis wird eine Farbkorrektur empfohlen, wie im nächsten Abschnitt beschrieben
wird.
-
In
einer verwandten, jedoch unterschiedlichen Technik, werden diese
im wesentlichen einkanaligen Bilder auf Zweikanalanzeigen gezeigt,
zum Beispiel mittels eines herkömmlichen
Stereoprojektors oder zweier Standardprojektoren, die überlagerte
Bilder auf einem Bildschirm erzeugen. Dann kann die Farbtrennung
optisch als Teil des Anzeigeprozesses durchgeführt werden, und es können Farbtrennfilter
verwendet werden, die den Grundfarben verwandte Gewichte geben,
obwohl ein optisches Filter keine Lichtenergie von einem Spektralbereich
zu einem anderen verschieben kann. Die Farbtrennfilter müssen unter
Berücksichtigung
der Spektraleigenschaften der Anzeigevorrichtung und des Betrachtungsfilterpaars
gewählt
werden, oder – sehr viel
besser – das
Trennfilterpaar, die Anzeigevorrichtung und das Betrachtungsfilterpaar
müssen
zusammen gewählt
werden, d.h. erfindungsgemäß optimiert
werden. Insbesondere sind die Trennfilter vorzugsweise „weißabgeglichen", d.h. wenn weißes Licht
durch die beiden Filter scheint und die resultierenden Farben auf der
Anzeige addiert werden, muß der
visuelle Eindruck wieder „weiß" sein. Dies ist bei
den Betrachtungsfiltern nicht erforderlich und wird selten erreicht.
-
Farbkorrektur:
-
Wie
oben erwähnt
kann die Verwendung einer Farbkorrektur häufig auf spezifische Bildbereiche
oder enge Farbtonbereiche beschränkt
werden und dient dazu, die wenigen nachteiligen Wirkungen der Farbcodierung
zu lindern. Ganz abgesehen von Fleckfarbenabweichungen wird üblicherweise
eine allgemeine Drift von Farbtönen
in einem unkorrigierten Stereogramm beobachtet werden. Eine Korrektur
der Farbtonänderungen zusammen
mit einer Korrektur, die auf die Probleme abzielt, die in der Einleitung
erwähnt
werden, kann auf allen Ebenen durchgeführt werden: allgemeine Farbtöne (sogar
Farbtabellen), Vollfarbraum, einzelne Pixel im verschmolzenen Bild,
einzelne Pixel verglichen mit ursprünglichen Pixelwerten, einzelne
Pixel verglichen mit homologen Punktpaaren und – wenn man in das absolute
Extrem geht – Listen
von Pixeln, in denen jeder außer
der erste der beobachtete homologe Punkt ist, der zu seinem Vorgänger auf
der Liste gehört.
-
Farbberechnungen
und Farbanpassungsexperimente werden im Detail in den oben erwähnten Büchern und
deren Verweisquellen beschrieben; um daher ihre Verwendung im Kontext
der vorliegenden Erfindung zu veranschaulichen, reicht es aus zu
zeigen, wie die Erscheinungen zu identifizieren und zu behandeln sind,
die für
farbcodierte Stereogramme relevant sind. Der Kürze halber werden fast alle
Operationen im folgenden daher linear sein und auf einer verhältnismäßig niedrigen
spektralen Auflösung
beruhen (ein Meßwert pro
25 Nanometern im Bereich von 400 bis 700 Nanometer).
-
Daher
werde zur Bestimmtheit vorausgesetzt, daß ein Anzeigeverfahren gegeben
ist, das von RGB-Grundfarben Gebrauch macht, die „weißen" Licht bei 6500 K
entsprechen, wie es gemäß der CIE-Formeln
berechnet wird und dann durch die Kodak Wratten (R,G,B)-Trennfilter
gefiltert wird. Ebenso werde vorausgesetzt, daß das gegebene Betrachtungsfilterpaar
ein blaues bzw. ein gelbes mit den spektralen Transmittanzeffekten
sind, die in Tabelle 1 aufgelistet sind (im Bereich von 400 nm bis
700 nm mit Schritten von 25 nm und Werten, die mit zwei Dezimalziffern
aufgezeichnet werden).
-
Es
werde vorausgesetzt, daß die
wahrgenommene Farbe eines einzelnen menschlichen Auges durch RGB-Werte
modelliert werden kann, die mittels des „Auges" berechnet werden, das durch die Optical
Society of America empfohlen wird:
R = 0, 799X + 0,4194Y – 0, 1648Z
G
= –0,4493X
+ 1,3265Y + 0,0927Z
B = –0,1149X
+ 0,3394Y + 0,717Z
wobei X, Y und Z die 1964 CIE-Dreibereichs-Farbwerte
bei 6500 K sind, wobei wieder die 13 Werte im Bereich von 400 nm
bis 700 nm in Schritten von 25 nm genommen werden.
-
Um
das Auge und die Grundfarben „farbtonkonsistent" zu machen, werde
eine Kalibrierung eingeführt: die
(R,G,B)-zur(R,G,B)-Transmission wird in der vorliegenden Näherung linear
sein, was durch die Matrix M = E·(L::[C;C;C])T angegeben
wird, wobei E die 3 mal 13-Matrix der Augenantworten ist, L die
3 mal 13-Matrix der primären
Spektralwerte ist und die Operation L::[C;C;C] der Wirkung von L
auf die Spektralverteilung von weißem Licht mit 6500 K entspricht – im wesentlichen
eine punktweise Multiplikation der spektralen Transmissionswerte.
Idealerweise sollte sich die resultierende Matrix M als die Einheitsmatrix
herausstellen, jedoch erfordert dies negative Keulen entweder in
den Grundfarben oder dem Auge oder beiden. Eine ideale Farbtonkonsistenz
(keine Farbtondrift) erfordert es, daß M eine positiv definite,
symmetrische zirkulante Matrix ist (Reihen von M mit der Form a
b b, b a b, b b a mit a ≥ 1/3);
und eine annähernde
Farbtonkonsistenz (einheitliche Farbtondrift) erfordert es, daß M zirkulant
ist (Reihen von M mit der Form a b c, c a b, b c a). Man führe zwei
Diagonalmatrizen D und H ein, und ersetze M durch D·M·H, dem Äquivalent
zum Kalibrieren der Einstellungen der Grundfarben gemäß H und
der Augemeßwerte
gemäß D. Die
Bestimmung von D und H durch Ausführung einer nichtlinearen Optimierung
nach der Methode der kleinsten Fehlerquadrate (wobei ihre ersten
Elemente zur Bestimmtheit identisch gleich 1 gehalten werden) mit
dem Ziel, daß D·M·H zirkulant
ist, führt
zu den Kalibrierungsfaktoren: (1, 1,64, 1,044) als Diagonaleinträge für D, und
(1, 0,593, 1,017) als die Diagonaleinträge für H. Zur Bestimmtheit kann
D·M·H schließlich einer
Skalierung unterzogen werden, so daß (R,G,B) = (1,1,1) auf einen
Vektor mit dem Maximalelement 1 abgebildet wird.
-
Als
eine Hilfsformel für
den Graupegel einer (R,G,B)-Farbe nehme man den Y-Wert (der manchmal auch
als Leuchtdichte bezeichnet wird) der offiziellen NTSC-Formel; d.h.
wenn r ein Vektor der (R,G,B)-Werte ist, dann repräsentiere
das Skalarprodukt y = [0,30 0,59 0,11]r seine NTSC-Leuchtdichte.
Der Funktionssatz der Farben werden die (R,G,B)-Werte für 36 Farben
mit gleichverteiltem Farbton, maximaler Sättigung und maximalem Wert
gemäß des „Hexagonal-Kegel"-HSV-Modells sein.
Die folgenden Berechnungen werden unter Verwendung der (R,G,B)-Werte
und der zusammengesetzten Matrizen vorgenommen, wie oben beschrieben.
-
Das
Modell für
die Farben, die durch ein Auge durch das Filter F1 gesehen werden,
wird in einer Matrix M1 = D·E·(L::[F1::C;F1::C;F1::C])T·H zusammengefaßt, wobei
das Symbol :: wieder eine punktweise Multiplikation, das Berechnungsäquivalent
einer Filterkombination bezeichnet. Durch dasselbe Kürzel ist
der Effekt von F2 durch M2 = D·E(L::[F2::C;F2::C;F2::C])T·H gegeben.
Die Reihenvektoren F1 und F2 enthalten
die in Tabelle 1 mit „B" bzw. „Y" bezeichneten Reihen.
Dann kann die angezeigte-zur-wahrgenommenen (R,G,B) Transmission durch
den gewichteten Mittelwert P = wM1 + (1 – w)M2 modelliert werden. Für die vorliegenden Zwecke nehme man
w = 1/5, um eine „Weißadaptation" zu erhalten, die
jener des wirklichen menschlichen Auge-Gehirn-Systems sehr ähnlich ist.
Sehr viel weiterentwickelte (nicht-lineare) Modelle der wahrgenommenen
Farben sind möglich
und häufig
nützlich;
jedoch bleiben die unten beschriebenen Farbkorrekturaktionen qualitativ
dieselben. Um schließlich
Vergleiche von z.B. der Helligkeit zu vermeiden, die mit und ohne
Betrachtungsfilter wahrgenommen wird, werde P so skaliert, daß (wieder)
(R,G,B) = (1,1,1) auf einen Vektor mit dem Maximalelement 1 abgebildet
wird.
-
Die
resultierenden Matrizen sind:
-
Eine
wahrgenommene Farbe (wo der Betrachter das Filter F1 vor einem Auge
und das Filter F2 vor dem anderen hat), die gemäß dieses diskreten, stückweise
linearen Modells berechnet wird, ist nun als p = Pr gegeben, wobei
r der Vektor der angezeigten (R,G,B)-Werte und p der Vektor der
wahrgenommenen (R,G,B)-Werte ist.
-
Der
erste Schritt der allgemeinen Farbkorrektur eines farbcodierten
Stereogramms besteht aus einer Verschiebung aller Farbtöne, um die
Farbtonabweichungen auszugleichen. Für das vorliegenden Beispiel
ergibt eine Verschiebung, die einer Addition von 1/144 zu allen
Farbtönen
entspricht, eine bessere Verteilung der Farbtonabweichungen, wie
in Tabelle 2 zu sehen ist: Bei den angezeigten Farbtönen, die
in den Reihen angegeben werden, die mit „H" bezeichnet werden, und den wahrgenommenen
Farbtönen
in den mit „P" bezeichneten Reihen
werden die größten Abweichungen
im „G-C"-Bereich, Spalte
5 (0,4571 gegenüber
0,5252) und im „M-R"-Bereich, Spalte
1 (0,8325 gegenüber
0,8074) festgestellt, wobei der Differenzbereich folglich [–0,0681;
0,0251] beträgt.
Nach der Verschiebung sind die wahrgenommenen Farbtöne so wie
in den mit „Ps" bezeichneten Reihen
gestaltet, und die größten Abweichungen
sind nun ausgeglichen, wie im „G-C"-Bereich, Spalte
6 (0,4914 gegenüber
0,5410) und im „M-R"-Bereich, Spalte
2 (0,8804 gegenüber
0,8298) zu sehen ist, wobei der Differenzbereich ein nahezu symmetrisches
Intervall [–0,0496
0,0506] ist.
-
Nach
der Farbtonverschiebung wird es mindestens einen, und im allgemeinen
eine gerade Zahl von Farbtönen
geben, die genau wiedergeben werden, die festen Punkte der Farbton-Farbton-Abbildung. Zwischen
solchen festen Punkten kann der Farbtonkreis nun weiter neu-parametrisiert
werden, um eine genauere Wiedergabe aller Farben zu ergeben. Von
einem mathematischen Standpunkt hat eine solche Neu-Parametrisierung
den Effekt einer lokalen Inversion, und kann daher sozusagen durch
Interpolation durchgeführt
werden. (Zur Einfachheit des Vergleichs der Werte findet hier eine
solche Neu-Parametrisierung nicht statt).
-
Schwundfarben
sind jene, für
die es einen ernsten Helligkeitsverlust von den angezeigten Farben
zu den wahrgenommenen Farben gibt. Aufhellungsfarben werden umgekehrt
so wahrgenommen, daß sie
zu leuchtend sind. Die einfache Abhilfe ist es, die Helligkeit von
allen Farbtönen
einzustellen, für
die die wahrgenommenen Helligkeiten außerhalb gewisser gewählter Grenzen
fallen. (Wo die angezeigten Farben völlig gesättigt sind, kann die Helligkeit
nur mit dem Verlust einer gewissen Sättigung erhöht werden). Das Verhältnis von
NTSC-Leuchtdichten für
p = Pr zu r für
die 36 r-Werte wird in Tabelle 3 angegeben. Im vorliegenden Fall sind
verhältnismäßig sanfte
Schwundeffekte in Grün-Cyan-Bereich
wahrnehmbar, und es gibt eine isolierte Aufhellung um reines Blau.
Es sollte beachtet werden, daß das
letztgenannte durch die Farbecodierungstechnik automatisch reduziert
wird, die oben unter „Bildtrennung" beschrieben wird.
-
Die
restlichen Erscheinungen werden am besten als „Fleckfarben" behandelt und sollten
folglich nur in diesem Stadium identifiziert werden: Leuchtdichte-Glanzfarben
sind jene, für
die die Helligkeitsdifferenzen zwischen den Farben, die die beiden
Augen erreichen, übermäßig sind.
Chromatische Glanzfarben sind jene, für die die Differenzen zwischen
den Farbtönen
der Farben, die die beiden Augen erreichen, übermäßig sind. Als eine Daumenregel
ist Leuchtdichteglanz nur tatsächlich
wahrnehmbar, wenn der chromatische Glanz niedrig ist und umgekehrt.
Eine Tabelle wie die Tabelle 4 hilft, die relevanten Farbbereiche
zu finden: wo eine der Zahlen, die mit „L" und „H" bezeichnet sind, numerisch groß und die
andere klein ist, kann Glanz beobachtet werden. Im vorliegenden
Fall gibt es einen gewissen Leuchtdichteglanz um reines Blau, der
wie die Aufhellung durch Farbtrennung abgemildert wird. Chromatischer
Glanz kann um reines Cyan und reines Magenta beobachtet werden.
Im allgemeinen ist die Abhilfe, die Helligkeit durch die Sättigung
zu ersetzen, um chromatischen Glanz abzumildern, und umgekehrt,
um Leuchtdichteglanz abzumildern. Außerdem ist eine lokalisierte
Farbtonverschiebung zu Farbtönen
mit niedrigeren Glanzeffekten für
Fleckfarben zulässig,
und dieses letztgenannte wäre
wahrscheinlich im vorliegenden Fall für den chromatischen Glanz in
reinem Cyan und reinem Magenta empfehlenswert, wenn sie als intensive
Fleckfarben in einem Bild erscheinen sollten.
-
Schließlich können Geisterfarben
festgestellt werden, indem die beiden Farben berechnet werden, die sich
aus der Trennung und dem anschließenden Durchgang durch einen
Betrachtungsfilter ergeben, und dann jene gefunden werden, die übermäßige Differenzen
verursachen, wenn sie das betreffende Auge erreichen. Geisterfarben
müssen
für die
Augen getrennt gefunden werden, und hinsichtlich des Glanzes kann
eine Unterscheidung zwischen einer Leuchtdichtegeisterbildung und
chromatischen Geisterbildung getroffen werden. Wiederum ist es die
typische Abhilfe, bestimmte Farbtonverschiebungen zuzulassen; jedoch
sollte man bei Geisterfarben bedenken, daß der Effekt typischerweise
nahe der Grenzen von Szenenobjekten am sichtbarsten ist, so daß die Anwendung
solcher Verschiebungen auf solche Gebiete des Bildes lokalisiert
werden kann, insbesondere wenn die Farbtonverschiebung allmählich vorgenommen
werden kann. Gleichzeitig ist der Farbauslauf, der als Teil der
Erfindung benötigt
wird, tatsächlich
ein geringfügiger
(und kontrollierter) chromatischer Geistereffekt und muß als solcher
identifiziert werden.
-
Eine „Fleckfarben"-Korrektur nimmt üblicherweise
die Form einer kombinierten Farbtonverschiebung und eines erneuten
Helligkeitsausgleichs zwischen den beiden Teilbildern an, entweder
vor der Verschmelzung oder im verschmolzenen Bild.
-
Aspekte der
Erfindung
-
In
einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung daher einen Test oder
ein Verfahren zum Identifizieren eines gegebenen oder vorgeschlagenen
Betrachtungsfiltersatzes gegen einen gegebenen oder vorgeschlagenen
Satz von Anzeigegrundfarben. Das Ergebnis des Tests sind drei Zahlen.
-
In
einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung die Anwendung spezieller
Farbkorrekturtechniken auf farbgetrennte Stereogramme oder herkömmliche
Farbanaglyphen-Stereogramme, so daß das resultierende wahrgenommene
Stereogramm Farben aufweist, die denen der ursprünglichen oder beabsichtigten
Szene nahekommen, während
durch die Verwendung von Betrachtungsfarbfiltern verursachte Artefakte
reduziert werden.
-
In
einem dritten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Erhalten
eines Stereogramms, das als ein farbcodiertes Stereogramm bezeichnet
wird, das aus zwei Teilbildern besteht, die in einer solchen Weise miteinander
verschmolzen werden, daß wenn
das Stereogramm auf einer Vorrichtung mit bekannten Spektraleigenschaften
angezeigt wird und durch korrekt gewählte Farbfilterpaare betrachtet
wird, sich der Effekt dem einer Betrachtung einer Zweikanal-Anzeige
eines Stereogramms nähert,
das aus einem vollfarbigen Teilbild besteht, das mit einem Graustufenteilbild
kombiniert ist, wobei diese beiden Teilbilder in visuelle Balance gebracht
werden.
-
In
einem vierten Aspekt betrifft die Erfindung spezielle Kombinationen
von Farbfilterpaaren zur Betrachtung farbcodierter Stereogramme
als auch zur Betrachtung herkömmlich
getrennter Farbanaglyphen.
-
In
einem fünften
Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Wählen oder
Konstruieren spezieller Kombinationen von Farbfilterpaaren und optionalen
Kombinieren der resultierenden Wahl oder Konstruktion mit der Spezifikation
einer Abfolge von Farbkorrekturschritten, die auf die Stereogramme
angewendet werden, die mit dem Filterpaar betrachtet werden sollen.
-
In
einem sechsten Aspekt betrifft die Erfindung die Anwendung von Farbfilterpaaren
zum Modifizieren jedes der Teilbilder in eine herkömmliche
stereoskopische Zweikanal-Anzeige, vor der Verschmelzung der Bilder
auf der Anzeigefläche,
wobei die Farbfilterpaare so gewählt
werden, daß die
resultierenden verschmolzenen Stereogramme zur Betrachtung auf der
gegebenen Anzeige mit einem ausgewählten Paar von Betrachtungsfarbfiltern,
wie die Filter, die oben als ein vierter Aspekt erwähnt werden,
oder Filtern geeignet sind, die gemäß des Verfahrens ausgewählt werden,
das oben als ein fünfter
Aspekt erwähnt
wird.
-
In
einem siebenten Aspekt betrifft das Verfahren eine Anzeige, wobei
2-Kanal-Techniken verwendet werden, eines Stereogramms, das so erstellt
ist, daß ein
Teilbild vollfarbig, das andere monochrom ist, wobei die visuelle
Balance zwischen den beiden geeignet eingestellt wird.
-
In
einem achten Aspekt betrifft die Erfindung die Anbringung spezieller
Betrachtungsfilterpaare, die oben als ein vierter Aspekt erwähnt werden,
in Brillen, Lorgnetten, Rahmen oder dergleichen.
-
In
einem neunten Aspekt betrifft die Erfindung eine Vorrichtung, wie
eine speziell konstruierte elektronische Kamera, die optional ein
Farbfilterpaar enthält
und eine Einrichtung zur Trennung und Verschmelzung enthält, die
so gewählt
sind, daß Bilder,
die durch die Kamera aufgezeichnet werden, aus zwei stereoskopisch verschmolzenen
Teilbildern bestehen, deren Farbgehalt im wesentlichen aus dem Bild
ein farbcodiertes Stereogramm oder ein speziell erstelltes Anaglyph
macht, das zur Betrachtung einer gegebenen Anzeige durch ausgewählte Betrachtungsfilterpaare,
wie die oben als einen vierten Aspekt erwähnten Filter, oder Filter geeignet
ist, die gemäß des Verfahrens
ausgewählt
werden, das oben als ein fünfter
Aspekt erwähnt
wird.
-
In
einem zehnten Aspekt betrifft die Erfindung eine Vorrichtung, wie
einen speziell konstruierten optischen Adapter zur Anbringung an
eine vorhandene Kamera, wobei der Adapter ein Farbfilterpaar und
eine Einrichtung zur Trennung und Verschmelzung enthält, die
so gewählt
sind, daß Bilder,
die durch den Adapter aufgezeichnet werden, aus zwei stereoskopisch
verschmolzenen Teilbildern bestehen, wobei deren Farbgehalt im wesentlichen
aus dem Bild ein farbcodiertes Stereogramm oder ein speziell erstelltes
Anaglyph macht, das zur Betrachtung einer gegebenen Anzeige durch
ausgewählte
Betrachtungsfilterpaare, wie die oben als einen vierten Aspekt erwähnten Filter,
oder Filter geeignet ist, die gemäß des Verfahrens ausgewählt werden,
das oben als ein fünfter
Aspekt erwähnt
wird.
-
Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung
-
Folglich
macht die Erfindung in einer ersten Ausführungsform von einem Spektralphotometer
zur Messung der Spektralverteilungen von Filtern kombiniert mit
kalorimetrischen Berechnungen des Lichtdurchgangs einer gegebenen
Spektralverteilung durch Filter einer gegebenen Spektraleigenschaft
Gebrauch, wobei die Berechnungen die numerische Bestimmung der Zahlen
R2, R21 und R1 ermöglichen,
die oben beschrieben werden.
-
In
einer zweiten Ausführungsform
werden die Farbmängel
aus den bekannten spektralen Eigenschaften der Anzeigegrundfarben
und der gewählten
Filter berechnet, wobei die Berechnungen optional durch Beobachtungen
einer Reihe von Testbildern ergänzt
oder ersetzt werden, woraufhin eine Farbtonverschiebung, eine Farbton-Neuparametrisierung,
eine Sättigungsverbesserungsverteilung
und eine Helligkeitsverbesserungsverteilung aus Formeln bestimmt
werden, die ähnlich
zu jenen sind, die oben präsentiert
und auf elektronische Bilder auf einer Bildelementebene angewendet
werden, und es werden Verfahren und Kriterien für die weitere Anwendung einer
Fleckfarbenkorrektur gewählt
und angewendet.
-
In
einer dritten Ausführungsform
werden die beiden Teilbilder eines herkömmlichen Stereogramms in eine
gewisse Form einer digitalen Darstellung gebracht, wobei beim linken
Teilbild seine blaue „Ebene" oder „Kanal" entfernt ist, das
rechte Teilbild durch ein monochromes Bild ersetzt ist, das sich
als ein gewichteter Mittelwert seiner R-, G- und B-Ebenen mit Gewichten
(0,15, 0,15, 0,7) ergibt, und das monochrome Bild, das als ein Bild
mit einer Ebene betrachtet wird, dann für die fehlende Ebene des linken
Teilbildes eingesetzt wird, siehe 18.
-
In
einer vierten Ausführungsform
weist die Erfindung ein Paar Farbfilter mit den spektralen Durchlaßeigenschaften
auf, die in 2 gezeigt werden, die in einer
Brille oder einem Betrachtungsrahmen zur Betrachtung der farbcodierten
Stereogramme oder herkömmlich
getrennten Farbanaglyphen angebracht sind.
-
In
einer fünften
Ausführungsform
macht die Erfindung von bekannten Spektralverteilungen der Grundfarben
einer Anzeige Gebrauch und wählt
aus einem Satz verfügbarer
Filter jene Paare aus, die den Farbecodierungstest bestehen, wie
oben beschrieben, und wählt
ferner aus den so gefundenen Paaren das Paar oder die Paare aus,
die die zufriedenstellendste Farbbalance ergeben, die durch einen
oder mehrere menschliche Beobachter festgestellt wird, die eine
Auswahl von Testbildern betrachten.
-
In
einer sechsten Ausführungsform
wird ein stereoskopisches Bild auf einem Bildschirm unter Verwendung
eines herkömmlichen
stereoskopischen Zweikanalprojektors gezeigt, wobei die Teilbilder
durch zwei Farbfilter mit spektralen Durchlaßeigenschaften wie in 9 gefiltert
werden.
-
In
einer siebenten Ausführungsform
wird ein stereoskopisches Bild auf einem Monitor oder Bildschirm gezeigt,
wobei die Teilbilder abwechseln (- sie werden folglich stereoskopisch
mittels einer mit der Anzeige synchronisierten Betrachtungsvorrichtung
getrennt -), wobei ein Teilbild im wesentlichen vollfarbig, das
andere als ein monochromes Bild, optional mit reduzierten Kontrast
und Intensität,
gezeigt wird.
-
In
einer achten Ausführungsform
sind Filter, wie jene der vierten Ausführungsform oder gemäß der fünften Ausführungsform
ausgewählte,
in einer Brille angebracht.
-
In
einer neunten Ausführungsform
sind zwei elektronische Kameras auf z.B. einer Schiene angebracht,
um die Variation des Abstands ihrer Linsen zu erleichtern, wobei
die Linsen immer in derselben Ebene bleiben, wobei eine oder beide
Kameralinsen optional mit Farbfiltern ausgestattet sind, wobei die
elektronischen Signale aus den Kameras anschließend gemäß der Techniken der dritten
Ausführungsform
in das Signal verschmolzen werden, das für die Anzeige eines stereoskopischen
Bildes benötigt
wird.
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In
einer zehnten Ausführungsform
ist ein Adapter, der einem herkömmlichen
Entfernungsmesser sehr ähnlich
ist, mit Trennfiltern ausgestattet, die an einem Paar Betrachtungsfilter
geprüft
werden, wie die Filter, die oben als ein vierter Aspekt erwähnt werden,
oder Filter, die gemäß des Verfahrens
ausgewählt
werden, das oben als fünfter
Aspekt erwähnt
wird, und in einem Gehäuse
angeordnet, das an einem Kameraobjektiv angebracht werden kann,
siehe 17.
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Liste der
Tabellen
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Tabelle
1 zeigt die spektralen Transmittanzen zweier Farbfilter, die mit „B" und „Y" bezeichnet sind,
im Spektralbereich von 400 nm bis 700 nm mit einem Meßwert pro
25 nm, wobei die maximale theoretische Transmittanz auf 1 skaliert
ist, und der Meßwert
mit zwei Dezimalziffern angegeben wird.
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Tabelle
2 zeigt die Farbtöne
gemäß des „Hexagonal-Kegel"-Modells der berechneten (R,G,B)-Werte von
36 Farben. Die mit „H" bezeichneten Reihen
stammen von Vielfachen der Form Mr, die mit „P" bezeichneten Reihen aus Vielfachen
der Form Pr und die mit „Ps" bezeichneten Reihen
von Vielfachen der Form Ps. Hier sind M und P die Matrizen, die
vorhergehend unter „Farbkorrektur" definiert wurden;
jeder Vektor r wird aus 36 farbtonäquidistanten Vektoren auf dem
Umfang des „Hexagonal-Kegels" entnommen, wobei
sich der erste Vektor bei reinem Rot befindet; und jeder Vektor
s wird ebenso vom Umfang des „Hexagonal-Kegels" entnommen, wobei
jedoch 1/144 zu den Farbton-Werten verglichen mit denen der r-Vektoren
addiert wird.
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Tabelle
3 zeigt Verhältnisse
von NTSC-Leuchtdichten, Lm/Lp. Die Lm-Werte wurden aus den Mr-Werten,
die Lp-Werte aus den Ps-Werten berechnet, siehe die Beschreibung
der Tabelle 2 oben.
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Tabelle
4 zeigt NTSC-Leuchtdichtedifferenzen (mit „L" bezeichnete Reihen) gegen skalierte
Farbtondifferenzen (mit „H" bezeichnete Reihen)
zwischen den (R,G,B)- Werten, die für jedes Auge berechnet werden, gemäß der Modelle,
die oben unter „Farbkorrektur" beschrieben werden.
Die Leuchtdichtedifferenzen werden so auf das Intervall [–1;1] beschränkt. Die
Farbtondifferenzen wurden modulo-0,5
berechnet, dann mit einem Faktor 2 skaliert, um sie in das Intervall
[0;1] fallen zu lassen, was die Beobachtungen erleichtert.
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Liste der
Figuren
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In
den 1 bis 15 werden Paare spektraler Transmittanzkurven
für Filterpaare
gezeigt, die in den folgenden Ansprüchen erwähnt werden. Die Transmittanzen
wurden mit einem Spektralphotometer gemessen, wobei der relevante
Spektralmeßbereich
400 nm bis 700 nm beträgt
und der Bereich der Transmittanzmessungen als 0% bis 100 gegeben
ist. In jeder dieser Figuren ist eine Kurve mit „xx1" und die andere mit „xx2" bezeichnet, wobei „xx" die Nummer der Figur ist.
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1 bis 10 zeigen
die spektralen Durchlaßeigenschaften
eines Farbfilterpaares, die mit einem Spektralphotometer gemessen
werden, wobei das mit „xx1" bezeichnete Filter
im wesentlichen blau ist, und das mit „xx2" bezeichnete Filter im wesentlichen
gelb ist.
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11 bis 15 zeigen
jeweils die spektralen Durchlaßeigenschaften
eines Farbfilterpaares, die mit einem Spektralphotometer gemessen
werden, wobei das mit „xx1" bezeichnete Filter
im wesentlichen rot ist, und das mit „xx2" bezeichnete Filter im wesentlichen
cyan-farbig ist.
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16 zeigt
in einer schematischen Form eine Kamera oder ähnliche Einrichtung zur Aufzeichnung eines
Stereogramms in einer solchen Weise, daß ein wesentlicher Teil der
Bildtrennung und optionalen Farbkorrektur, die die Erfindung kennzeichnet,
als ein integraler Teil der Aufzeichnung durchgeführt wird.
Die Kamera, die im wesentlichen aus zwei Kameras besteht, die hintereinander
zusammen mit einer Einrichtung zur Stereogrammverschmelzung arbeiten,
weist optionale optische Filter 1601 und 1610,
Linsensysteme 1602 und 1620, eine Einrichtung 1630 zur
Einstellung des Abstands zwischen den Linsensystemen, Einrichtungen 1604 und 1640 zur
Umwandlung der Bilder, die durch die Linsensysteme 1602 und 1620 eingegeben
werden, in eine elektronische Form, Einrichtungen 1605 und 1650 zur
weiteren Verarbeitung dieser elektronischen Signale und eine Einrichtung 1660 zu
ihrer Verschmelzung in ein Stereogramm auf.
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17 zeigt
in einer schematischen Form einen Adapter oder eine ähnliche
Einrichtung, um es einer Kamera zu ermöglichen, ein Bild aufzuzeichnen,
das ein farbcodiertes Stereogramm emuliert, wobei der Adapter optische
Filter 1701 und 1710, Einrichtungen 1706 und 1760,
wie einen Spiegel und einen halbdurchlässigen Spiegel, zum Verschmelzen
der Bilder in ein Stereogramm, und eine Einrichtung 1770 zum
Anbringen des Adapters an die Kamera aufweist.
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18 zeigt
in einer schematischen Form, wie die beiden Teilbilder eines herkömmlichen
Stereogramms (beide Bilder sind in eine gewisse Form einer digitalen
Darstellung gebracht) in ein farbcodiertes Stereogramm 1830 umge wandelt
werden können.
Beim linken Teilbild 1810 ist seine blaue „Ebene" oder „Kanal" 1814 entfernt,
das rechte Teilbild 1820 ist durch ein monochromes Bild
ersetzt, das sich als ein gewichteter Mittelwert seiner R- 1821,
G- 1822 und B- 1823-Ebenen mit Gewichten (0,15,
0,15, 0,7) ergibt, und das monochrome Bild 1824, das als
ein Bild mit einer Ebene betrachtet wird, wird dann für die fehlende
Ebene des linken Teilbildes 1815 eingesetzt.
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Beachte:
Mehrere der folgenden Ansprüche
beziehen sich auf Filterpaare, die durch die Kurvenpaare definiert
werden, die in den Figuren gezeigt werden. Diese Kurven werden unter
Verwendung von Spektralphotometrie gemessen und sind daher bis zu
den Grenzen der Vorrichtung genau, wobei diese Grenzen im allgemeinen
sehr viel genauer als die Genauigkeit der Herstellung sind, so daß die Kurven
in einem gewissen Sinne unangemessen genau sind. Außerdem werden
viele Filterpaare genau so gut arbeiten, wenn sie einer Dämpfung durch
neutralgraues Filter unterliegen, oder als eine Art einer entgegengesetzten
Arbeitsweise mit einer höheren
Transmittanz hergestellt werden, was äquivalent zum Abziehen von
Effekten eines neutralgrauen Filters ist. Daher, und um unnötig lange
Formulierungen zu vermeiden, wird überall eine vereinfachende Konvention
verwendet. Wenn eine Filterkurve gegeben ist, soll ihre Einhüllende ein
Kurvenpaar sein, das die gegebene Kurve umgibt: wo auch immer die
gegebene Kurve eine erheblichen Wert repräsentiert, der so gewählt wird,
daß er
eine absolute Transmittanz von 20 Prozent oder mehr aufweist, wird
das Einhüllendenkurvenpaar
aus der gegebenen Kurve erhalten, indem ein Relativwert von 10 Prozent
des Wertes addiert und subtrahiert wird, der durch die gegebene
Kurve repräsentiert
wird. Wo auch immer die gegebene Kurve eine absolute Transmittanz
von weniger als 20 Prozent repräsentiert,
wird das Einhüllendenkurvenpaar
erhalten, indem ein Absolutwert von 2 Prozent addiert und subtrahiert
wird. Falls eine der so erhaltenen Einhüllendenkurven außerhalb
der Grenze von 0 Prozent bis 100 Prozent der absoluten Transmittanz
fällt,
ist sie so ver formt, daß sie
auf der Grenze über
dem fraglichen Bereich liegt. Nun sollen zwei unterschiedliche Kurven
spektral äquivalent
sein, wenn irgendein Vielfaches (punktweise Multiplikation mit einem
einzigen numerischen Faktor) einer Kurve in die Einhüllende der
anderen über
einen Gesamtbereich fällt,
der möglicherweise
in zwei oder mehr Teile von 260 Nanometern oder mehr des Bereichs
von 400 Nanometern bis 700 Nanometern unterteilt ist. Ebenso wird
ein Kurvenpaar (wie es in den Figuren erscheint) als spektral äquivalent
mit einem anderen, Versuchskurvenpaar genannt, wenn eine Kurve des
gegebenen Paar mit einer der Kurven des Versuchspaars spektral äquivalent
ist und die andere Kurve des gegebenen Paars mit der anderen Kurve
des Versuchspaars spektral äquivalent
ist.
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Tabellen
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