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Die
Blutzellproduktion geht auf einen einzelnen Zelltyp, die hämatopoietische
Stammzelle zurück,
welche durch Proliferation und Differenzierung das gesamte hämatopoietische
System verursacht. Von den hämatopoietischen
Stammzellen wird angenommen, dass sie zur Selbsterneuerung fähig sind – dass sie
ihre eigene Population an Stammzellen vermehren – und sie sind pluripotent – in der
Lage, sich in jede Zelle in dem hämatopoietischen System zu differenzieren.
Aus dieser seltenen Zellpopulation wird das gesamte reife hämatopoietische
System, umfassend Lymphozyten und Myeloidzellen (Erythrozyten, Megakaryozyten,
Granulozyten und Makrophagen) gebildet. Die Lymphoidlinie, umfassend
B-Zellen und T-Zellen,
sorgt für
die Produktion von Antikörpern,
die Regulation des zellulären
Immunsystems, die Detektion von Fremdstoffen in dem Blut, die Detektion
von für
den Wirt fremden Zellen und Ähnliches.
Die Myeloidlinie, welche Monozyten, Granulozyten, Megakaryozyten,
ebenso wie andere Zellen einschließt, kontrolliert im Hinblick
auf die Anwesenheit von Fremdkörpern,
sorgt für
Schutz gegen neoplastische Zellen, fängt Fremdmaterialien ein, erzeugt
Blutplättchen
und Ähnliches.
Die Erythroidlinie sorgt für
rote Blutzellen, welche als Sauerstoffträger wirken. Die Herstellung
reifer Blutzellen ist während
des erwachsenen Lebens fortdauernd, da die reifen Zellen kurzlebig
sind. Eine lebenslange Produktion reifer Blutzellen hängt von
der Aktivität
des kleinen Pools pluripotenter hämatopoietischer Stammzellen
(HSC) ab, die hauptsächlich
in dem Knochenmark lokalisiert sind.
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Pluripotente
HSCs werden als ideale Kandidaten für die Therapie von Krankheiten
und als ideale Zielzellen für
die Gentherapie erachtet. Es gibt viele Krankheiten, die hämatopoietische Zellen
angreifen, für
welche Gentherapie und/oder Knochenmarktransplantation nützlich sein
könnten,
um die Erkrankung zu erleichtern oder zu heilen. Solche Krankheiten
schließen
schwere kombinierte Immunschwäche
(SCID), chronische myelogene Leukämie (CML), β-Thalassämie, Sichelzellenanämie und Ähnliche
ein. Da Blutzellen einen endlichen Lebenszyklus haben, sorgt Gentransfer
in gereiftere hämatopoietische
Zellen wie T-Zellen im besten Fall für einen nur vorübergehenden
therapeutischen Nutzen. Zum Beispiel wurde eine SCID-Patientin durch
das Einführen
eines normalen ADA-Gens in ihre Lymphozyten ex vivo und durch das
erneute Injizieren der transduzierten Lymphozyten zurück in die
Patientin behandelt (Biotechnology News (1993) 13:14). Für eine wirksame
Therapie müssen
ADA-tragende Lymphozyten
in den Patienten alle sechs Monte erneut injiziert werden. Das Einführen des
ADA-Gens in HSCs könnte
wiederholte Behandlungen überflüssig machen,
da die ADA-tragenden Stammzellen das Knochenmark erneut bevölkern könnten und
vollständig
die Krankheit heilen könnten.
Folglich werden Gentherapieanstrengungen auf HSCs fokussiert, da
die Transduktion und Transplantation dieser Zellen für ein Mittel
zur Sicherung einer fortdauernden Versorgung mit genetisch modifizierten
hämatopoietischen
Zellen während
der Lebensdauer des Patienten sorgen könnten. HSCs sind letztlich
auch verantwortlich für
die Wiederherstellung von Blutzellzahlen, falls das hämatopoietische
System in irgendeiner Weise entleert wurde.
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Es
hatte sich jedoch die Aufrechterhaltung von Ex-vivo-Langzeitkulturen
von HSCs, die pluripotent bleiben, als schwierig herausgestellt.
Zusätzlich
müssen
die ex vivo kultivierten Stammzellen für eine erfolgreiche Gentransduktion
eine Mitose durchmachen. (Hajihosseini et al. (1993) EMBO 12: 4969;
Lewis & Emennan
(1994) J. Virol. 68: 510). Da von der Mehrheit frisch isolierter
HSCs gedacht wird, dass sie inaktiv sind (siehe z. B. Ogawa (1993)
Blood 81: 2844), ist es notwendig, geeignete Ex-vivo-Bedingungen
bereitzustellen, um die HSC-Teilung ohne Differenzierung und anschließendem.
Verlust des pluripotenten Multilinienzustands zu stimulieren, um
eine effiziente klinische Therapie mit genmanipulierten HSC zu erzielen.
Stroma scheint erforderlich zu sein, um solche Bedingungen bereitzustellen,
aber wegen der technischen Schwierigkeiten der Verwendung von Stromakulturen
für die
klinische Gentherapie wurden die passenden Kulturbedingungen, welche
die Ex-vivo-Replikation und -Aufrechterhaltung menschlicher HSC
in der Abwesenheit von Stroma stimulieren, nicht deutlich definiert.
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Um
eine retrovirale Gentransduktion von HSC in der Abwesenheit von
Stroma zu erzielen, wurden IL-3 und IL-6 in Kombination mit KL oder
LIF zu den stromafreien Kulturen hinzugefügt. (Nolta et al. (1995) Blood 86:
101; Junker et al. (1997) Blood 89: 4299). Die Effizienz der Gentransduktion
in diese kultivierten HSCs bleibt jedoch niedrig. Zusätzlich kann
die Ex-vivo-Kultur von HSC mit IL-3 für die Aufrechterhaltung der
unmodifizierten HSC-Funktion schädlich
sein, wie durch eine abnehmende Rekonstitutionsfähigkeit von HSC in letal bestrahlten
Mäusen
angezeigt worden ist (siehe Knobel et al. (1994) Exp. Hematol. 22:
1227; Yonemura et al. (1996) PNAS USA 93: 4040).
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Die
retrovirusvermittelte Genexpression in menschlichen hämatopoietischen
Zellen korrelierte umgekehrt mit der Wachstumsfaktorstimulation,
wenn die Kulturen IL-3 einschlossen. Zusätzlich kann IL-3 das B-Lymphoidpotential
aufheben und ist ein positiver Regulator der frühen Myelopoiese. (Hirayama
et al. (1994) PNAS USA 91: 469). Weiterhin induzieren 3 bis 6 Tage
Kultur in der Anwesenheit von IL-3 nicht nur Zellteilung der unmodifizierten
menschlichen CD34+Liri–Rhodamin-(Rhl23)lo-Zellen, sondern auch die Differenzierung (Verlust
der CD34-Expression). (Murray et al. (1995) Blood 86 (Suppl. 1):
256a:1009; Young et al. (1996) Blood 88: 1619). Folglich gibt es
nun einen zunehmenden Beleg, dass der Einschluss von IL-3 in Kulturen
in dem Verlust der Langzeit-Rekonstitutionfähigkeit
von HSC resultiert. (Knobel et al., oben; Yonemura et al. (1996) oben;
Yonemura et al. (1997) Blood 89: 1915; Dao et al. (1997) Blood 89:
446).
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Reddy
et al. (1995) Exp. Hematol. 23: 813 berichteten, dass gereinigte
Knochenmarkstamm/-progenitorzellen synchron von der G0/G1- bis zur
S-Phase in vitro fortschritten als Antwort auf einen Cytokincocktail, bestehend
aus IL-3, IL-1α,
bFGF, GM-CSF, G-CSF,
CSF-1 und Steel Factor. Peters et al. (1995) Exp. Hematol. 23: 461
beschrieben einen Cytokincocktail aus IL-3, IL-6, IL-11 und SCF,
der verwendet wurde, um hämatopoietische
Mausprogenitorzellen in 48-Stunden-in-vitro-Kulturen aus Knochenmark
zu vermehren. Von anderen Cytokincocktails, die Thrombopoietin (TPO)
einschlossen, wurden berichtet (Kaushansky et al. (1996) Exp. Hematol
24: 265-9; Ramsfjell et al. (1997) J. Immunol. 158: 5169-77). In
gewissen Fällen
löst jedoch
die Behandlung mit diesen und anderen Cocktails aus Cytokinen die
Differenzierung der Zelle aus; deshalb ist die Pluripotenz verloren.
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In
einem anderen Ansatz wurden Mausknochenmarkzellen in der G1/G0-Phase
durch Kultivieren der Zellen in isoleucinfreiem Medium arretiert
(Reddy et al. (1995) Exp. Hematol. 23: 813). Kittler et al. (1994) Blood
84: 344A beschreiben ein Vorgehen, in welchem isolierte Mausknochenmarkzellen
in Medium, welches einen Cocktail aus Cytokinen enthielt, für 48 Stunden
vorstimuliert worden sind, und dann für zusätzliche 48 Stunden in demselben
Medium und mit Cytokinen mit der retroviralen Producer-Zelllinie
co-kultiviert worden sind. Die Zellen wurden dann in Wirtsmäuse injiziert.
Kittlers Plan produzierte jedoch niedrige Spiegel an Transplantatinkorporation
im Knochenmark und schlug fehl, retroviral transduzierte Zellen
in dem Knochenmark oder in peripherem Blut zu erzielen.
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Ramsfjell
et al. (1997) J. Immunol. 158: 5169 berichteten, dass Thrombopoietin
direkt das Multilinienwachstum und die Progenitorzellvermehrung
aus primitiven menschlichen Knochenmarkprogenitorzellen stimuliert.
Young et al. (1996) Blood 88: 1619 berichteten, dass Thrombopoietin
die Megakaryozytopoese, Myelopoiese und die Vermehrung von CD34+-Progenitorzellen aus einzelnen primitiven
CD34–Thy-1+Lin–-Progenitorzellen stimuliert.
Die WO 97/16535 beschreibt ähnlich,
wie myeloproliferierende Leukämierezeptorliganden (mpl-Liganden),
wie Thrombopoietin, auf eine primitive Unterpopulation menschlicher
Stammzellen mit den Eigenschaften der Selbsterneuerung und der Fähigkeit,
sämtliche
hämatopoietischen
Zelllinien hervorzurufen, wirkt.
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Für eine Langzeiteffizienz
der hämatopoietischen
Stammzelltherapie bleibt ein Bedarf für ein wirksames Ex-vivo-Nichtstroma-Zellkultursystem,
welches die Stammzellpluripotenz bewahrt. Es ist wünschenswert ein
Ex-vivo-Kulturverfahren zu erzielen, welches in der Induktion oder
Aktivierung oder HSC-Zyklisierung ohne Verlust der Pluripotenz resultiert.
Zusätzlich
sollte das Verfahren in Zellen resultieren, die für die In-vivo-Verwendung
mit einer minimalen Toxizität
für das
die Behandlung erhaltende Individuum geeignet sind. Die vorliegende
Erfindung befriedigt diese Bedürfnisse
und stellt auch damit im Zusammenhang stehende Vorteile bereit.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Fördern der
Vermehrung hämatopoietischer
Stammzellen in Kultur, umfassend das Kultivieren der Zellen in der
Anwesenheit einer wirksamen Menge eines mpl-Liganden (wie Thrombopoietin
(TPO)), eines flt3-Liganden und Interleukin 6 (IL6). Andere Cytokine können zu
der Kultur hinzugefügt
werden, alleine oder in Kombination, bevorzugt sind die Cytokine
eine wirksame Menge aus Interleukin 3 (IL3), Leukämie-Hemmfaktor
(LIF) und/oder c-kit-Ligand. In einem solchen Verfahren sind die
Cytokine TPO, FL, IL6 und LIF. In einem weiteren Verfahren sind
die Cytokine TPO, FL, IL6 und IL3. In einem anderen Verfahren sind
die Cytokine TPO, FL, IL6, LIF und IL3. In noch einem anderen Verfahren
sind die Cytokine TPO, FL, IL6 und ein c-kit-Ligand. In immer noch
einem anderen Verfahren sind die Cytokine TPO, FL, IL6, LIF, IL3
und ein c-kit-Ligand. In noch einem anderen Verfahren sind die Cytokine
TPO, FL, IL6, LIF und ein c-kit-Ligand.
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Die
hierin beschriebenen Kulturverfahren rufen Populationen an hämatopoietischen
Stammzellen hervor, die durch die Fähigkeit zur Selbsterneuerung
und durch die Fähigkeit,
sämtliche
hämatopoietische
Zelllinien entstehen zu lassen, gekennzeichnet sind. In einem solchen
Verfahren sind die hämatopoietischen Stammzellen
menschliche hämatopoietische
Stammzellen, bevorzugt CD34+, bevorzugter
CD34+Thy-1+ und sogar
noch bevorzugter CD34+Thy-1+Lin–.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Wiederherstellung
der hämatopoietischen
Fähigkeit
in einem Patienten, umfassend: (a) Kultivieren einer Population,
umfassend hämatopoietische
Stammzellen, in der Anwesenheit eines mpl-Liganden, besonders TPO,
eines flt3- (FL-) Liganden und Interleukin 6 (IL6) unter Bedingungen,
welche die Vermehrung der hämatopoietischen
Stammzellpopulation begünstign;
und (b) Verabreichen einer wirksamen Menge dieser vermehrten Population
aus Stammzellen an den Patienten. Andere Cytokine können ebenfalls
hinzugefügt
werden, alleine oder in Kombination, zum Beispiel eine wirksame
Menge aus Leukämie-Hemmfaktor
(LIF), Interleukin 3 (IL3) und/oder ein c-kit-Ligand. In einem solchen
Verfahren sind die Cytokine TPO, FL, IL6 und LIF. In einem anderen
Verfahren sind die Cytokine TPO, FL, IL6 und IL3.
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In
noch einem anderen Verfahren sind die Cytokine TPO, FL, IL6, IL3
und LIF. In einem weiteren Verfahren sind die Cytokine TPO, FL,
IL6 und ein c-kit-Ligand. In noch einem anderen Verfahren sind die
Cytokine TPO, FL, IL6, LIF und ein c-kit-Ligand. Ein anderes Verfahren
umfasst die Cytokine TPO, FL, IL6, IL3 und ein e-kit-Ligand oder
TPO, FL, IL6, LIF, IL3 und ein c-kit-Ligand. Die hämatopoietischen
Stammzellen können menschliche
hämatopoietische
Stammzellen, bevorzugt CD34+, bevorzugter
CD34+Thy-1+ und
sogar noch bevorzugter CD34+Thy-1+Lin–, sein. Die hämatopoietischen
Stammzellen, die in den Cytokinen kultiviert und dem Patienten verabreicht
werden, können
allogen sein. Die in den Cytokinen kultivierten und dem Patienten
verabreichten hämatopoietischen
Stammzellen können
autolog sein.
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In
einem ersten Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Modifikation
einer hämatopoietischen Stammzelle
bereit, umfassend das In-Kontakt-Bringen eines Genzufuhrvehikels,
umfassend eine Polynukleotidsequenz, mit einer Population hämatopoietischer
Stammzellen, die mit Fibronectin oder RetroNectinTM und in
der Anwesenheit einer wirksamen Menge eines mpl-Liganden und eines
flt3-Liganden (FL) kultiviert worden sind. Andere Moleküle können ebenfalls
zu der Kultur hinzugefügt
werden, alleine oder in Kombination, zum Beispiel ein c-kit-Ligand,
Interleukin 6 (IL6), Interleukin 3 (IL3), Leukämie-Hemmfaktor (LIF) und/oder
Fibronectin. In einer Ausführung
sind die hinzugefügten
Moleküle
ein TPO, FL und ein c-kit-Ligand. In einer zweiten Ausführung sind
die hinzugefügten
Moleküle
TPO, FL und IL6. In einer dritten Ausführung sind die hinzugefügten Moleküle TPO,
FL, IL6 und LIF. In einer vierten Ausführung sind die hinzugefügten Moleküle TPO,
FL, IL6, LIF und IL3. In einer fünften
Ausführung
sind die hinzugefügten
Moleküle
TPO, FL, IL6, IL3 und ein c-kit-Ligand. In einer sechsten Ausführung sind
die hinzugefügten
Moleküle
TPO, FL, IL6, IL3, ein c-kit-Ligand und LIF. In einer weiteren Ausführung sind
die Moleküle
TPO, FL, IL6, IL3. In jeder dieser Kulturbedingungen kodiert die
Polynukleotidsequenz ein Produkt, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus einem Peptid, einem Ribozym und einer Gegensinnsequenz, und
das Genzufuhrvehikel wird ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus einem retroviralen Vektor, einem DNS-Vektor
und einem liposomalen Zufuhrvehikel. Weitere Ausführungen
der vorliegenden Erfindung werden in den angehängten Ansprüchen dargelegt.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1,
Abbildungen A bis G, bilden die FACS-Analyse von mit PKH26 gefärbten CD34+Thy-1+Lin–-Knochenmarkzellen
(BM-Zellen) für
6 Tage in verschiedenen Cytokinkombinationen, enthaltend FL, ab.
Die Zahlen zeigen die Prozentsätze
an Zellen in jedem Quadrant aus einem repräsentativen Experiment. Verlust
an PKH26-Fluoreszenz zeigt Zellteilung an. Verlust der CD34-Expression
zeigt Differenzierung an. Kontrollzellen wurden über Nacht kultiviert (D0) oder
für 6 Tage
(D6) ohne Cytokine, und Quadranten wurden unter Verwendung von lebend
durchgelassenen ungeteilten Zehen eingestellt. Die Prozentsätze ungeteilter
Zellen (UR- und UL-Quadranten) sind kombiniert.
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2 erläutert mehrfache
Zunahme in entweder Gesamt-CAFC oder CAFC in einer FACS-sortierten CD34hiPKHlo-Zellpopulation
aus Kulturen aus CD34+Thy-1+Lin–-BM-Zellen
mit zahlreichen Cytokinen. Gestreifte Säulen bilden IL3-, IL6- und
LIF-Behandlung ab. Graue Säulen
bilden TPO- und KL-Behandlung ab. Ausgefüllte Säulen bilden TPO-, FL- und KL-Behandlung ab.
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3 erläutert den
Prozentsatz positiver Transplantate gegen die Anzahl unkultivierter CD34+Thy-1+Lin–(BM)-Zellen,
die pro Transplantat injiziert worden sind. Dies wurde getan, um
die Dosis von 10K-Thy-1+-Zellen auszuwählen.
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4,
Abbildungen A bis L, zeigen FACS-Analyse der Transplantatinkorporation
menschlicher Donorzellen 8 Wochen nach SCID-hu-Knocheninjektion
von 10.000 Zellen pro Transplantat. CD34+-Zellen,
die sich innerhalb von 6 Kulturtagen in TPO, KL und FL teilten (CD34+ PKHlo), bewahrten
ihre Fähigkeit
zur In-vivo-Knochenmark-Repopulation (Abbildungen C, F, I, L), wenn
sie mit unkultivierten BM-CD34+Thy-1+Lin–(Abbildungen B, E, H,
K) verglichen werden. Die x-Achse zeigt die Färbung für den Donor-HLA-Allotyp. Die
y-Achse zeigt das Färben
für menschliche
Gesamtzellen (W6/32, anti-menschlich Klasse I MHC) oder Linienmarker.
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5 zeigt
den Prozentsatz an CD34+- und den Prozentsatz
an CD34+Thy-1+-Zellen,
bestimmt aus FACS, Dot-Plots, von MPB-CD34+-Zellen,
die für
90 Stunden kultiviert worden sind. Säulen sind die Mittelwerte von
3 bis 12 Experimenten an Zellen aus verschiedenen normalen Donoren
und Fehlerbalken sind die Standardabweichungen des Mittelwertes.
T = Thrombopoietin, K = kit-Ligand, F = flt3-Ligand, L = LIF, 3
= IL-3, 6 = IL-6.
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6 zeigt
die x-fache Zunahme von CD4+Thy-1+-Zellen nach 90 Stunden, berechnet aus der
Gesamtanzahl an CD4+Thy-1+-Zellen
am Tage 0 und an dem Ende der Kultur. Säulen sind die Mittelwerte von
3 bis 12 Experimenten und Fehlerbalken sind die Standardabweichungen
des Mittelwertes. Gestreifte Säulen
repräsentieren
Gesamtzellen und ausgefüllte
Säulen
repräsentieren
CD4+Thy-1+-Zellzahlen.
T = Thrombopoietin, K = kit-Ligand,
F = flt3-Ligand, L = LIF, 3 = IL-3, 6 = IL-6.
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7 zeigt
die x-fache Zunahme in CAFC-Zellen unter MPB-Zellen, die für 5 Tage
in verschiedenen Cytokinen kultiviert worden sind, und CD4+Thy-1+-Zellen im
Vergleich mit unkultivierten Zellen.
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8 erläutert die
Transplantatinkorporation von SCID-hu-Knochen mit CFSE-markierten CD34+-MPB-Zellen, die für 5 Tage kultiviert worden
sind. Kultivierte CD34+-Zellen wurden sortiert,
wobei einzelne Teilungen mittels CFSE-Farbstoffrückhaltung segregiert worden
sind. Jeder Datenpunkt repräsentiert
ein einzelnes Knochentransplantat. Transplantate, die weniger als
1 % menschliche Donorzellen der Gesamtzellen in dem Transplantat
enthielten, wurden als keine Transplantatinkorporation aufweisend
erachtet. Typischerweise konnten wenigstens 10.000 Zellen (sowohl
menschliche als auch Maus) aus den Transplantaten erhalten werden,
deshalb repräsentierte
1 % wenigstens 100 zelluläre
Ereignisse.
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9 zeigt
die Lyt2-Transgenexpression nach in vitro erfolgter Langzeit-Stromakultur
von transduzierten MPB-CD34+-Zellen.
-
ARTEN DER
DURCHFÜHRUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Praxis der vorliegenden Erfindung wird, solange nicht anderweitig
angezeigt, gewöhnliche
Techniken der Molekularbiologie, Mikrobiologie, Zellbiologie und rekombinanten
DNS-Technik nutzen, die im Fachwissen liegen. Siehe z. B. Sambrook,
Fritsch und Maniatis, MOLECULAR CLONING: A LABORATORY MANUAL, 2.
Auflage, (1989); CURRENT PROTOCOLS IN MOLECULAR BIOLOGY (F. M. Ausubel
et al., Hrsg., 1987); die Reihen METHODS IN ENZYMOLOGY (Academic
Press, Inc.); PCR 2: A PRACTICAL APPROACH (M. J. McPherson. B. D.
Hames und G. R. Taylor, Hrsg., 1995); ANIMAL CELL CULTURE (R. I.
Freshney, Hrsg., 1987); und ANTIBODIES: A LABORATORY MANUAL (Harlow
et al., Hrsg., 1987).
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Definitionen
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Wie
hierin verwendet, werden gewisse Begriffe definitive Bedeutungen
haben.
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Der
Begriff „hämatopoietische
Stammzelle" bezieht
sich auf tierische, besonders Säuger-,
bevorzugt menschliche hämatopoietische
Stammzellen und nicht auf Stammzellen anderer Zelltypen. „Stammzellen" bezieht sich ebenfalls
auf eine Population hämatopoietischer
Zellen, die sämtlich
das Potential zu Langzeittransplantatinkorporation in vivo haben.
Tiermodelle für
das Potential der Langzeittransplantatinkorporation von menschlichen
hämatopoietischen
Kandidaten-Stammzell-Populationen schließen das SCID-hu-Knochenmodell (Kyoizumi
et al. (1992) Blood 79: 1704; Murray et al. (1995) Blood 85 (2)
368-378) und das in utero erfolgende Schafmodell (Zanjani et al.
(1992) J. Clin. Invest. 89: 1179) ein. Für einen Überblick der Tiermodelle der menschlichen
Hämatopoiese
siehe Srour et al. (1992) J. Hematother. 1: 143-153 und die darin
zitierten Verweise. Gegenwärtig
ist der beste In-vitro-Test für
Stammzellen der Longterm-Culture-Initiating-Cells-Test (LTCIC-Test), basierend
auf einer begrenzenden Verdünnungsanalyse
der Anzahl klonogener Zellen, die in einer Stroma-Co-Kultur nach
5 bis 8 Wochen erzeugt werden (Sutherland et al., (1990) Proc. Nat'l Acad. Sci. 87: 3584-3588).
Von dem LTCIC-Test wurde gezeigt, dass er mit einem anderen üblicherweise
verwendeten Stammzelltest korreliert, den Cobblestone-Area-Forming-Cell-Test
(CAFC-Test), und mit Potential für
Langzeittransplantatinkorporation in vivo. (Breems et al. (1994)
Leukemia 8: 1095). Beispielhaft für eine hoch angereicherte Stammzellpopulation
ist eine Population, die den CD34+Thy-1+LIN–-Phänotypen hat, wie beschrieben
im US-Patent Nr. 5,061,620. Eine Population dieses Phänotypen
wird typischerweise eine durchschnittliche CAFC-Frequenz von annähernd 1/20
haben. Murray et al. (1995) oben; Lansdrop et al. (1993) J. Exp.
Med. 177: 1331. Es wird von Fachleuten erkannt werden, dass die
in jeder Stammzellpopulation bereitgestellte Anreicherung sowohl
von den verwendeten Selektionskriterien abhängen wird, als auch von der
durch die gegebenen Selektionstechniken erzielten Reinheit.
-
Wie
hierin verwendet, wird von dem Begriff „Vermehrung (Expansion)" beabsichtigt, dass
er bedeutet, dass Progenitorzellen erlaubt wird, in der Zellzahl
von den pluripotenten Stammzellen, die verwendet worden sind, um
die Kultur zu starten, anzusteigen. Der Begriff „überleben" bezieht sich auf die Fähigkeit,
damit fortzufahren, lebend oder funktionierend zu bleiben.
-
Die
hämatopoietischen
Stammzellen, die verwendet worden sind, um die Zellkultur zu inokulieren, können aus
jeder Quelle gewonnen werden, einschl. Knochenmark, sowohl adult
als auch fötal,
aus durch Cytokin oder Chemotherapie mobilisiertem peripherem Blut,
fötaler
Leber, Knochenmark oder Nabelschnurblut.
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Allgemein
ist es wünschenswert,
die Ausgangsinokulationspopulation von neoplastischen Zellen vor der
Kultur zu isolieren. Die Abtrennung von Stammzellen von neoplastischen
Zellen kann durch jedes einer Anzahl von Verfahren durchgeführt werden,
einschließlich
Zellsortiergeräten,
magnetischen Perlen, gepackten Säulen.
Durch die Isolation des Phänotypen
(CD34+Th-1+CD14–CD15–)
aus Patienten mit multiplem Myelom wurde gezeigt, dass sie die Tumorlast
auf weniger als 1 Tumor pro 105 gereinigte
Zellen reduziert.
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Wie
in der Beschreibung und den Ansprüchen verwendet, schließt die Singularform „ein" und „der/die/das" Bezugnahmen auf
den Plural ein, solange bis der Zusammenhang deutlich das Gegenteil
vorschreibt. Zum Beispiel schließt der Begriff „eine Stammzelle" eine Vielzahl von
Zellen ein, einschl. Mischungen davon, und Bezugnahme auf „einen
flt3-Liganden" oder „mpl-Liganden" schließt Bestandteile
ein, die in der Lage sind, den flt3- oder mpl-Rezeptor mit ausreichender
Spezifität
zu binden, um eine flt3- oder TPO-vermittelte biologische Aktivität auszulösen.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „Cytokin" auf jeden einzelnen der zahlreichen
Faktoren, die eine Reihe von Wirkungen auf Zellen zeigen, zum Beispiel
das Induzieren von Wachstum oder Proliferation. Nichtbegrenzende
Beispiele an Cytokinen, die alleine oder in Kombination bei der
Praxis der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, schließen Interleukin-2
(IL-2), Stammzellfaktor (SCF), Interleukin. 3 (IL-3), Interleukin
6 (IL-6), einschl. löslichem
IL-6-Rezeptor, Interleukin 12 (IL-12), G-CSF, Granulozyten-Makrophagenkolonie-Stimulierungsfaktor
(GM-CSF), Interleukin 1 alpha (IL-1α), Interleukin 11 (IL-11), MIP-1α, Leukämie-Hemmfaktor
(LIF), c-kit:-Ligand, Thrombopoietin (TPO) und flt3-Ligand ein.
Die vorliegende Erfindung schließt auch Kulturbedingungen ein,
in welchen eines oder mehrere Cytokine spezifisch von dem Medium
ausgeschlossen werden. Cytokine sind im Handel erhältlich von
etlichen Verkäufern
wie zum Beispiel Amgen (Thousand Oaks, CA), R&D Systems und Immunex (Seattle, WA).
Es wird beabsichtigt, obwohl nicht immer explizit festgestellt,
dass von Molekülen,
die eine ähnliche
biologische Aktivität
wie Wildtyp- oder
gereinigte Cytokine (z. B. rekombinant erzeugte) haben, ebenfalls
beabsichtigt ist, dass sie verwendet werden.
-
Mit
den Begriffen „mpl-Ligand
(Ligand für
myeloproliferierende Leukämie)", „flt3-
(,FL'-) Ligand" und „c-kit-
(,KL'-) Ligand" sind alle Verbindungen
gemeint, die in der Lage sind, an die mpl-, flt3- (FL-) und c-kit- (KL-,
auch Steel Factor (Stl), Mastzellwachstumsfaktor (MGF) genannt)
Rezeptoren zu binden bzw. so zu binden, dass eine oder mehrere mit
dem Binden des Wildtyprezeptors im Zusammenhang stehende biologische Wirkungen
gestartet werden. Biologische Aktivität schließt ein (1) die Förderung
des Überlebens
von Stammzellen in Kultur, so dass die Zelle die Fähigkeit
zur Selbsterneuerung und die Fähigkeit,
alle hämatopoietischen Zelllinien
hervorzurufen, bewahrt, (2) die Vermehrung von Stammzellpopulationen,
so dass die Zelle die Fähigkeit
zur Selbsterneuerung und die Fähigkeit,
sämtliche
hämatopoietischen
Zelllinien hervorzurufen, bewahrt, und (3) die Aktivierung von inaktiven
Stammzellen, so dass die Stammzelle aktiviert wird, sich zu teilen, und
dass die resultierenden Zellen die Fähigkeit zur Selbsterneuerung
und die Fähigkeit,
sämtliche
hämatopoietischen
Zelllinien hervorzurufen, bewahren.
-
Die
mpl-, flt3- und c-kit-Liganden schließen auch Antikörper für diese
Rezeptoren ein, die in der Lage sind, sich an den geeigneten Rezeptor
zu binden, so dass eine oder mehrere der oben beschriebenen biologisch
vermittelten Wirkungen gestartet werden. Solche Antikörper können vereinigte
monoklonale Antikörper mit
unterschiedlichen Epitopspezifitäten
sein oder können
gesonderte monoklonale Antikörper
sein. Die Begriffe „mpl-Ligand", „flt3-Ligand", oder „c-kit-Ligand" schließen weiter „mimetische" Moleküle ein,
das heißt, kleine
Moleküle,
die in der Lage sind, diese Rezeptoren zu binden, so dass eine oder
mehrere der oben beschriebenen biologischen Wirkungen gestartet
werden. Ein Beispiel eines TPO-Mimetikums
wird gefunden in Cwirla et al. (1997) Science 276: 1696.
-
Andere
Moleküle
können
zu den Kulturmedien hinzugefügt
werden, zum Beispiel Adhäsions-Moleküle wie Fibronectin
oder RetroNectinTM (kommerziell hergestellt
durch Takara Shuzo Co. Ltd., Otsu Shigi, Japan). Der Begriff „Fibronectin" bezieht sich auf
ein Glykoprotein, das durch den ganzen Körper hindurch gefunden wird,
und seine Konzentration ist besonders hoch in Bindegeweben, wo es
einen Komplex mit Kollagen bildet. Von Fibronectin wird gedacht,
dass es eine Rolle beim Kontrollieren von Zellwachstum und -differenzierung und
bei der Zelladhäsion
spielt.
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Der
Begriff „kultivieren" bezieht sich auf
die Vermehrung von Zellen oder Organismen auf oder in Medien unterschiedlicher
Arten. Es wird verstanden, dass die Abkömmlinge eines Zellwachstums
in Kultur mit der elterlichen Zelle nicht vollständig identisch (entweder morphologisch,
genetisch oder phänotypisch)
sein könnten.
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Eine „effektive
Menge" ist eine
Menge, die ausreichend ist, günstige
oder erwünschte
Ergebnisse zu bewirken. Eine wirksame Menge kann in einer oder mehreren
Applikationen verabreicht werden. Für Zwecke dieser Erfindung ist
eine wirksame Menge der hierin verwendeten Cytokine eine Menge,
die ausreichend ist, das Überleben,
die Vermehrung und/oder Transduktion (mit einem Genzufuhrvehikel)
von hämatopoietischen Stammzellen
zu fördern.
In einer Ausführung
kann eine wirksame Menge der einzelnen verschiedenen Cytokine von
ungefähr
0,1 ng/ml bis ungefähr
500 ng/ml, gewöhnlich
von ungefähr
5 ng/ml bis ungefähr
200 ng/ml und noch gewöhnlicher
von ungefähr
10 ng/ml bis ungefähr
100 ng/ml sein. In einer anderen Ausführung sind die Cytokine in
den Medien enthalten und werden durch Medienperfusion wieder aufgefüllt.
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Eine „isolierte" oder „gereinigte" Population an Zellen
ist im Wesentlichen frei von Zellen und Materialien, mit welchen
sie in der Natur verbunden ist. Mit im Wesentlichen frei oder im
Wesentlich gereinigt ist gemeint, dass wenigstens 50 % der Population
hämatopoietische
Stammzellen sind, bevorzugt zu wenigstens 70 %, bevorzugter zu wenigstens
80 % und sogar noch bevorzugter zu wenigstens 90 % frei von nicht-pluripotenten
Zellen, mit welchen sie in der Natur verbunden sind. „Im Wesentlichen
frei von Stromazellen" soll
eine Zellpopulation bedeuten, welche, wenn sie in ein wie hierin
beschriebenes Kultursystem gegeben wird, eine anhaftende Zellschicht
nicht bildet.
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Ein „Subjekt" ist ein Vertebrat,
bevorzugt ein Säuger,
bevorzugter ein Mensch. Säuger
schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf Mäuse,
Affen, Bauernhoftiere, Sporttiere und Haustiere.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich eine „genetische Modifikation" auf jede Addition,
Deletion oder Zerstörung
der normalen Nukleotide einer Zelle. Von den Verfahren dieser Erfindung
ist beabsichtigt, dass sie alle Verfahren des Gentransfers in hämatopoietische
Stammzellen einschließen,
einschließlich,
jedoch nicht beschränkt,
auf virusvermittelten Gentransfer, liposomenvermittelten Transfer,
Transformation, Transfektion und Transduktion, z. B. virusvermittelter
Gentransfer wie die Verwendung von auf DNS-Viren wie Adenovirus,
adeno-assoziiertes Virus und Herpesvirus basierten Vektoren, ebenso
wie retroviralbasierten Vektoren. Ein „viraler Vektor" ist als ein rekombinant
erzeugtes Virus oder virales Partikel definiert, welches ein Polynukleotid
umfasst, das in eine Wirtszelle geliefert werden soll, entweder
in vivo, ex vivo oder in vitro. Beispiele viraler Vektoren schließen retrovirale
Vektoren wie lentivirale Vektoren, Adenovirusvektoren, adeno-assoziiertes
Virus-Vektoren und Ähnliches
ein. In Aspekten, wo Gentransfer durch einen retroviralen Vektor
vermittelt wird, bezieht sich ein Vektorkonstrukt auf das Polynukleotid,
welches das retrovirale Genom oder einen Teil davon und ein therapeutisches
Gen umfasst.
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Wie
hierin verwendet, tragen „retroviral
vermittelter Gentransfer" oder „retrovirale
Transduktion" dieselbe
Bedeutung und beziehen sich auf den Vorgang, durch welchen ein Gen
oder Nukleinsäuresequenzen stabil
in die Wirtszelle transferiert werden, im Wege dessen, dass das
Virus in die Zelle eintritt und sein Genom in das Wirtszellgenom
integriert. Das Virus kann die Wirtszelle über seinen normalen Infektionsmechanismus betreten
oder kann modifiziert sein, so dass es an einen unterschiedlichen
Wirtszelloberflächenrezeptor
oder Liganden bindet, um in die Zelle einzudringen. Wie hierin verwendet,
bezieht sich retroviraler Vektor auf ein virales Partikel, das in
der Lage ist, fremde Nukleinsäure
in eine Zelle durch einen viralen oder virusähnlichen Eindringmechanismus
einzuführen.
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Retroviren
tragen ihre genetische Information in der Form von RNS; wenn jedoch
das Virus erst einmal eine Zelle infiziert, so wird die RNS in die
DNS-Form revers transkribiert, welche in die genomische DNS der infizierten
Zelle integriert. Die integrierte DNS-Form wird ein Provirus genannt.
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In
Aspekten, wo Gentransfer durch einen viralen DNS-Vektor vermittelt
wird, wie ein Adenovirus (Ad) oder adeno-assoziiertes Virus (AAV),
bezieht sich ein Vektorkonstrukt auf das Polynukleotid, welches
das retrovirale Genom oder einen Teil davon und ein therapeutisches
Gen umfasst. Adenoviren (Ads) sind verhältnismäßig gut charakterisierte, homogene
Virusgruppen, einschließend über 50 Serotypen
(siehe z. B. WO 95/27071). Ads sind leicht wachsen zu lassen und
erfordern die Integration in das Wirtszellgenom nicht. Rekombinante,
Ad-abgeleitete Vektoren, besonders jene, die das Potential für die Rekombination
und Schaffung des Wildtypvirus reduzieren, wurden ebenfalls konstruiert
(siehe WO 95/00655; WO 95/11984).
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Adeno-assoziiertes
Virus (AAV) wurde ebenfalls als ein Gentransfersystem verwendet
(siehe z. B. US-Patent Nr. 5,693,531 und 5,691,176). Wildtyp-AAV
hat eine hohe Infektiosität
und Spezifität
beim Integrieren in das Wirtszellgenom. (Hermonat und Muzyczka (1984)
PNAS USA 81: 6466-6470; Lebkowski et al. (1988) Mol. Cell. Biol.
8: 3988-3996). Rekombinante AAV-Vektoren wurden in hohen Titern
produziert und welche Zielzellen in einer hohen Effizienz transduzieren
können.
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Vektoren,
die sowohl einen Promotor als auch eine Klonierstelle enthalten,
in welche ein Polynukleotid operabel gekoppelt werden kann, sind
in der Technik bekannt. Solche Vektoren sind in der Lage, RNS in
vitro oder in vivo zu transkribieren, und sind im Handel von Quellen
wie Stratagene (La Jolla, CA) und Promega Biotech (Madison, WI)
erhältlich.
Um die Expression und/oder In-vitro-Transkription zu optimieren,
kann es notwendig sein, 5'- und/oder 3'-untranslatierte
Teile der Klone zu entfernen, hinzuzufügen oder zu ändern, um
zusätzliche,
möglicherweise
ungeeignete alternative Translationsstartkodons oder andere Sequenzen
zu eliminieren, welche die Expression stören oder reduzieren könnten, entweder
auf dem Niveau der Transkription oder der Translation. Alternativ
können
Konsensus-Ribosomen-Bindungsstellen
unmittelbar 5' von
dem Startkodon inseriert werden, um die Expression zu steigern.
Beispiele von Vektoren sind Viren wie Baculovirus und Retrovirus,
Bakteriophagen, Cosmid, Plasmid, Pilzvektoren und andere Rekombinationsvehikel,
die typischerweise in der Technik verwendet werden, welche für die Expressionen
in einer Reihe von eukaryotischen und prokaryotischen Wirten beschrieben
worden sind und die für
die Gentherapie ebenso wie für
die einfache Proteinexpression verwendet werden können.
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Unter
diesen sind etliche nicht-virale Vektoren, einschließlich DNS/Liposomen-Komplexen
und gerichteten viralen Protein-DNS-Komplexen. Um die Zufuhr zu
einer Zelle zu steigern, können
die Nukleinsäuren oder
Proteine dieser Erfindung an Antikörper oder Bindungsfragmente
davon konjugiert sein, welche Zelloberflächen-Antigene, z. B. TCR, CD3
oder CD4, binden. Liposomen, welche auch einen Targeting-Antikörper oder ein
Fragment davon umfassen, können
bei den Verfahren dieser Erfindung verwendet werden. Diese Erfindung
stellt auch die Targetingkomplexe für die Verwendung in den hierin
offenbarten Verfahren bereit.
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Polynukleotide
werden in Vektorgenome unter Verwendung von in der Technik wohlbekannten
Verfahren inseriert. Zum Beispiel können Insert- und Vektor-DNS
unter geeigneten Bedingungen mit einem Restriktionsenzym in Kontakt
gebracht werden, um komplementäre
Enden an jedem Molekül
zu schaffen, welche miteinander paaren können und mit einer Ligase verbunden
werden können.
Alternativ können
synthetische Nukleinsäurelinker
an die Enden des beschränkten
Polynukleotids ligiert werden. Diese synthetischen Linker enthalten
Nukleinsäuresequenzen,
die einer bestimmten Restriktionsstelle in der Vektor-DNS entsprechen.
Zusätzlich
kann ein Oligonukleotid, das ein Terminationskodon und eine geeignete
Restriktionsstelle enthält,
für die
Insertion in einen Vektor ligiert werden, der zum Beispiel einige
oder Sämtliches
der Folgenden enthält:
ein selektierbares Markergen, wie das Neomycingen für die Selektion
von stabilen oder transienten Transfektanten in Säugerzellen;
Enhancer-/Promotor-Sequenzen von dem Immediate-early-Gen von menschlichem
CMV für
höhere
Transkriptionsspiegel; Transkriptionsterminations- und RNS-Verarbeitungssignale
von SV40 für mRNS-Stabilität; SV40-Polyoma-Replikationsstartpunkte
und CoIE1 für
die exakte episomale Replikation; vielseitige multiple Klonierstellen,
und T7- und SP6-RNS-Promotoren für
die In-vitro-Transkription
von Sinn- und Gegensinn-RNS. Andere Mittel sind wohl bekannt und
in der Technik zugänglich.
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Ex-Vivo-Kulturen
hämatopoietischer
Stammzellen
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In
einer Ausführung
umfasst das Verfahren der vorliegenden Erfindung die Expansion und/oder
das Überleben
einer hämatopoietischen
Stammzell- (HSC-) Kultur. Zellpopulationen, die beim Bereitstellen
einer Quelle an HSCs für
dieses Verfahren nützlich
sind, schließen
ein und sind nicht beschränkt
auf Zellpopulationen, die aus Knochenmark, sowohl adult als auch
fötal,
aus mobilisiertem peripherem Blut (MPB) und Nabelschnurblut erhalten
werden. Hämatopoietische
Stammzellen können
aus jeder bekannten Quelle an hämatopoietischen
Stammzellen isoliert werden, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf
Knochenmark, sowohl adult als auch fötal, aus mobilisiertem peripherem
Blut (MPB) und Nabelschnurblut. Die Verwendung von Nabelschnurblut
wird zum Beispiel in Issaragrishi et al. (1995) N. Engl. J. Med.
332: 367-369 diskutiert. Am Anfang können Knochenmarkzellen aus
einer Knochenmarkquelle gewonnen werden, einschließlich, jedoch nicht
beschränkt
auf Ilium (z. B. aus dem Hüftknochen über den
Darmbeinkamm), Tibia, Femur, den Wirbeln oder anderen Knochenkavitäten. Andere
Stammzellquellen schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf den embryonalen Dottersack, fötale Leber und fötale Milz.
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Die
Verfahren können
weitere Anreicherungs- oder Reinigungsvorgänge oder -schritte für die Stammzellisolation
durch positive Selektion für
andere stammzellspezifische Marker einschließen. Geeignete positive Stammzellmarker
schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf CD34+ und Thy-1+.
Bevorzugt sind die hämatopoietischen
Zellen menschlich, sie können
jedoch aus jedem anderen geeigneten Tier erhalten werden, z. B.
vom Menschen, vom Affen, vom Schwein oder von der Maus.
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Für die Isolation
von Knochenmark kann eine geeignete Lösung verwendet werden, um den
Knochen zu spülen,
einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf Salzlösung,
gewöhnlich
ergänzt
mit fötalem
Kälberserum (FCS)
oder anderen natürlich
vorkommenden Faktoren, in Verbindung mit einem annehmbaren Puffer
in niedriger Konzentration, allgemein von ungefähr 5 bis 25 mM. Gewöhnliche
Puffer schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf HEPES, Phosphatpuffer und Lactatpuffer. Anderweitig kann Knochenmark
aus dem Knochen in Übereinstimmung
mit üblichen
Techniken angesaugt werden.
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Bevorzugt
wird die Quelle hämatopoietischer
Stammzellen anfänglich
Gegenstand von negativen Selektionstechniken, um jene Zellen zu
entfernen, die linienspezifische Marker exprimieren, und um jene
Zellen zu bewahren, die liniennegativ („Lin–") sind. Lin–-Zellen
beziehen sich allgemein auf Zellen, denen Marker fehlen wie jene
in Verbindung mit T-Zellen (wie CD2, 3, 4, und 8), B-Zellen (wie
CD10, 19 und 20), Myeloidzellen (wie CD14, 15, 16 und 33), natürliche Killer-
(„NK"-) Zellen (wie CD2,
16 und 56), RBC (wie Glycophorin A), Megakaryocyten (CD41), Mastzellen,
Eosinophile oder Basophile. Verfahren zur negativen Selektion sind
in der Technik bekannt. Das Fehlen oder die niedrige Expression
solcher linienspezifischer Marker ist durch das Fehlen der Bindung
von Antikörpern,
die für
die zellspezifischen Marker spezifisch sind, identifiziert, was
nützlich
ist bei der so genannten „negativen
Selektion". Vorzugsweise
schließen
die linienspezifischen Marker ein, sind jedoch nicht beschränkt auf
wenigstens einen von CD2, CD14, CD15, CD16, DC19, CD20, CD38, HLA-DR
und CD71; bevorzugter, wenigstens einen von CD14, CD15 und CD19.
Wie hierin verwendet, bezieht sich Lin– auf
eine Zellpopulation, die auf dem Fehlen von Expression von wenigstens
einem linienspezifischen Marker basierend selektiert worden ist.
Eine hoch angereicherte Zusammensetzung kann durch die selektive Isolation
von Zellen, die CD34+Lin– sind,
erhalten werden.
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Zahlreiche
Techniken können
genutzt werden, um die Zellen abzutrennen, indem anfänglich Zellen
der dedizierten Linie entfernt werden. Monoklonale Antikörper sind
besonders nützlich zum
Identifizieren von Markern in Verbindung mit bestimmten Zelllinien
und/oder Stadien der Differenzierung. Die Antikörper können an einen festen Untergrund
angeheftet werden, um für
die Grobauftrennung zu sorgen. Die genutzten Separationstechniken
sollten das Bewahren der Lebensfähigkeit
der zu sammelnden Fraktion maximieren. Zahlreiche Techniken unterschiedlicher
Effizienz können
genutzt werden, um „verhältnismäßig grobe" Auftrennungen zu erhalten.
Solche Auftrennungen sind bis zu 10 %, gewöhnlich nicht mehr als ungefähr 5 %,
bevorzugt nicht mehr als ungefähr
1 % der vorhandenen Gesamtzellen, die den Marker nicht haben; diese
können
mit der zurückzuhaltenden
Zellpopulation verbleiben. Die bestimmte genutzte Technik wird von
der Effizienz der Abtrennung, der damit verbundenen Zytotoxizität, der Leichtigkeit
und Schnelligkeit der Durchführung
und der Notwendigkeit für
anspruchsvolle Ausrüstung
und/oder technisches Können
abhängig
sein.
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Separationsvorgänge können einschließen, sind
jedoch nicht beschränkt
auf physikalische Abtrennung, magnetische Abtrennung und durch Verwendung
von mit Antikörpern überzogenen
Magnetperlen, Affinitätschromatographie,
zytotoxische Mittel, die an einen monoklonalen Antikörper gebunden
sind oder die in Verbindung mit einem monoklonalen Antikörper verwendet
werden, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf Komplement und Zytotoxine und das „Auswaschen" mit einem Antikörper, der
an eine feste Matrix angeheftet ist, z. B. Platten-, Elutriations-
oder jede andere übliche
Technik.
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Die
Verwendung physikalischer Separationstechniken schließt ein,
ist jedoch nicht beschränkt
auf jene, die auf Unterschiede in physikalischen (Dichtegradientenzentrifugation
und Gegenstromzentrifugalauswaschung), Zelloberflächen- (Lektin-
und Antikörperaffinität) und Vitalfärbeeigenschaften
(Mitochondrien-bindender Färbstoff
rho123 und DNS-bindender Farbstoff Hoechst 33342) basieren. Diese
Vorgänge
sind Fachleuten wohlbekannt.
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Techniken,
die eine akkurate Separation bereitstellen, schließen ein,
sind jedoch nicht beschränkt
auf Durchflusszytometrie, welche variierende Entwicklungsgrade haben
kann, z. B. eine Vielzahl von Farbkanälen, einen niedrigen Winkel
und stumpfe Lichtstreudetektionskanäle, Impedanzkanäle etc.
Die Zellen können
auch durch auf Lichtstreueigenschaften basierter Durchflusszytometrie
selektiert werden, wo Stammzellen selektiert werden, basierend auf
einer niedrigen Seitenstreuung und niedrigen bis mittleren Vorwärtsstreuprofilen.
Cytospin-Zubereitungen zeigen, dass die angereicherten Stammzellen
eine Größe zwischen
reifen Lymphoidzellen und reifen Granulozyten haben.
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Alternativ
kann in einer ersten Auftrennung, typischerweise beginnend mit ungefähr 1 × 108-9, bevorzugt bei ungefähr 5 × 108-9,
Zellen, ICD34 mit einem ersten Fluorochrom markiert werden, während die
Antikörper
für die
verschiedenen dedizierten Linien an ein Fluorochrom mit von dem
ersten Fluorochrom verschiedenen und unterscheidbaren spektralen
Eigenschaften konjugiert sein können.
Während
jede der Linien in mehr als einem „Auftrennungs"-Schritt abgetrennt
werden kann, werden die Linien wünschenswerterweise
zur selben Zeit abgetrennt, wenn einer positiv selektierend für HSCs ist.
Die Zellen können
von toten Zellen selektiert und isoliert werden durch die Nutzung
von mit toten Zellen verbundenen Farbstoffen (einschl. jedoch nicht beschränkt auf
Propidiumiodid (PI)). Bevorzugt werden die Zellen in einem Medium
gesammelt, das 2 % FCS enthält.
Die bestimmte Reihenfolge der Auftrennung ist für diese Erfindung nicht kritisch.
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Die
wie oben beschrieben gewonnenen Zellen können unmittelbar verwendet
werden oder können
bei Temperaturen von flüssigem
Stickstoff eingefroren und für
lange Zeiträume
gelagert werden, aufgetaut werden und sind in der Lage, wieder verwendet
zu werden. Die Zellen werden gewöhnlich
in 10 % DMSO, 50 % fötales Kälberserum
(FCS), 40 % RPMI-1640-Medium
gelagert werden. Wenn sie einmal aufgetaut sind, können die Zellen
durch die Verwendung von Wachstumsfaktoren und/oder Stromazellen,
verbunden mit Stammzellproliferation und -Differenzierung, vermehrt
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführung
werden die HSCs vor dem Kultivieren für Zellen angereichert, die
die Zelloberflächenmarker
CD34 und Thy-1 exprimieren. Bevorzugt exprimieren diese Zellen auch
nichtlinienspezifische Marker in Verbindung mit spezifischen Progenitorzellen.
Diese Zellen werden Lin– genannt. Für CD34 und
Thy-1 spezifische Antikörper
sind erhältlich
und Hybridome können
von der American Tissue Type Collection (ATTC) erhalten werden.
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Das
Expansionsverfahren erfordert das Inokulieren der Zollpopulation,
im Wesentlichen angereichert an hämatopoietischen Stammzellen
und im Wesentlichen frei von Stromazellen, in einen Expansionsbehälter und
in einem Volumen eines geeigneten Mediums. Bevorzugt beträgt die Zelldichte
von wenigstens ungefähr 1 × 102 Zellen, bevorzugt 2 × 103,
bevorzugter 2 × 104 bis ungefähr 1 × 106 Zellen/ml
Medium und sogar noch bevorzugter von ungefähr 1 × 105 bis
ungefähr
5 × 105 Zellen/ml Medium bei einer anfänglichen
Sauerstoffkonzentration von ungefähr 2 bis 20 % und vorzugsweise
weniger als 8 %. In einer Ausführung
liegt die anfängliche
Sauerstoffkonzentration in einem Bereich von ungefähr 4 % bis
ungefähr
6 %. In einem Aspekt wird die inokulierende Population an Zellen
von Knochenmark erhalten und beträgt von ungefähr 7.000
Zellen/ml bis ungefähr
20.000 Zellen/ml und bevorzugt ungefähr 20.000 Zellen/ml. In einem
gesonderten Aspekt wird die Inokulationspopulation an Zellen von
mobilisiertem peripherem Blut erhalten und liegt von ungefähr 20.000 Zellen/ml
bis ungefähr
50.000 Zellen/ml, vorzugsweise 50.000 Zellen/ml.
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Jeder
geeignete Expansionsbehälter,
Kolben oder geeignete Röhrchen
wie eine 24-Well-Platte, 12,5cm2-T-Kolben oder gaspermeable Beutel kann
bei dem Verfahren dieser Erfindung verwendet werden. Solche Kulturbehälter sind
im Handel erhältlich
von Falcon, Corning oder Costar. Wie hierin verwendet, ist von „Expansionsbehälter" auch beabsichtigt,
dass er jede Kammer oder jeden Behälter zum Vermehren von Zellen einschließt, ob er
frei steht oder nicht oder in einem Expansionsgerät, wie die
hierin beschriebenen Bioreaktoren, eingebaut ist oder nicht. In
einer Ausführung
ist der Expansionsbehälter
ein Raum mit reduziertem Volumen der Kammer, welcher durch eine
abgesenkte Oberfläche
und eine Ebene, in welcher eine verbleibende Zellabstützungsoberfläche orientiert
ist, gebildet wird.
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Verschiedene
Medien können
für die
Vermehrung der Stammzellen verwendet werden. Beispielhafte Medien
schließen
Dulbecco's MEM,
IMDM, X-Vivo 15 (Serum-abgereichert) und RPMI-1640 ein, welche mit einer
Reihe von verschiedenen Nährstoffen,
Wachstumsfaktoren, Cytokinen etc. ergänzt sein können. Die Medien können serumfrei
sein oder können
mit geeigneten Mengen an Serum wie fötales Kälberserum oder autologes Serum
ergänzt
sein. Vorzugsweise ist das Medium serumfrei oder mit autologem Serum
ergänzt,
falls die vermehrten Zellen oder zellulären Produkte bei der menschlichen
Therapie verwendet werden sollen. In der bevorzugten Ausführung ist
das Medium X-Vivo 15 (Serumabgereichert).
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Wie
oben festgestellt, werden in einem Aspekt die Medienformulierungen
für die
Expansion von HSCs mit einem mpl- und FL-Liganden (vorzugsweise
TPO und FL) in einer Konzentration von ungefähr 0,1 ng/ml bis ungefähr 100 ng/ml,
gewöhnlicher
10 ng/ml bis 100 ng/ml ergänzt.
Zusätzlich
können
IL6, LIF und wahlweise IL3 eingeschlossen sein. Wie in den Beispielen
beschrieben, sind Mimetika dieser Moleküle ebenfalls geeignet. In einem
anderen Aspekt wird ein c-kit-Ligand (KL) (auch Steel Factor (St1),
Mastzellenwachstumsfaktor (MGF) genannt) ebenfalls in ähnlichen
Konzentrationen hinzugefügt.
Wie unten beschrieben, werden die Medienformulierungen für die Verwendung
der vorliegenden Erfindung zum Modifizieren von HSCs mit einem mpl-Liganden
(besonders TPO), einem flt3-Liganden, Fibronectin und/oder RetroNectinTM und wahlweise einem c-kit-Liganden, IL-3, IL-6,
LIF ergänzt.
Andere Cytokine, die allein oder in Kombination zugefügt werden können, sind
G-CSF, GM-CSF, IL-1α,
IL-11 und MIP-1α.
In gewissen Aspekten werden die Kulturbedingungen spezifisch ein
oder mehrere Cytokin(e), zum Beispiel IL3, ausschließen.
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In
einer Ausführung
sind die Cytokine in den Medien enthalten und werden durch Medienperfusion wieder
aufgefüllt.
Alternativ dazu können,
wenn ein Bioreaktorsystem verwendet wird, die Cytokine gesondert ohne
Medienperfusion hinzugefügt
werden als eine konzentrierte Lösung
durch gesonderte Einlässe.
Wenn Cytokine ohne Perfusion hinzugefügt werden, werden sie typischerweise
als eine 10X- bis 100X-Lösung
hinzugefügt
werden in einer Menge, die gleich ist einem Zehntel bis 1/100 des
Volumens in den Bioreaktoren mit frischen Cytokinen, die annähernd alle
2 bis 4 Tage hinzugefügt
werden. Weiterhin können
frisch konzentrierte Cytokine ebenfalls gesondert zusätzlich zu
Cytokinen in den perfundierten Medien hinzugefügt werden.
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Transduktion
hämatopoietischer
Stammzellkulturen
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Von
den Verfahren dieser Erfindung ist beabsichtigt, dass sie jedes
Verfahren des Gentransfers in hämatopoietische
Stammzellen umfassen, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf virusvermittelten Gentransfer, liposomenvermittelten Gentransfer,
Transformation, Transfektion und Transduktion, z. B. virusvermittelter
Gentransfer wie die Verwendung von auf DNS-Viren wie Adenovirus,
adeno-assoziiertes Virus und Herpesvirusbasierten Vektoren, ebenso
wie retroviralbasierten Vektoren. Die Verfahren sind besonders geeignet für die Integration
einer Nukleinsäure,
die in einem Vektor oder Konstrukt enthalten ist, welchem ein Kernlokalisierungselement
oder -sequenz fehlt, so dass die Nukleinsäure in dem Zytoplasma bleibt.
In diesen Fällen
ist die Nukleinsäure
oder das therapeutische Gen in der Lage, in den Kern während der
M- (Mitose-) Phase einzudringen, wenn die Kernmembran zusammenbricht
und die Nukleinsäure
oder das therapeutische Gen zu dem Wirtszellchromosom Zugang erlangt.
In einer Ausführung
sind Nukleinsäurevektoren
oder Konstrukte mit einem Kernlokalisierungselement oder -sequenz
spezifisch ausgeschlossen.
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Die
hierin beschriebenen HSC-Kulturen sind besonders geeignet für den retroviral
vermittelten Gentransfer. Bei der retroviralen Transduktion werden
die transferierten Sequenzen stabil in die chromosomale DNS der
Zielzelle integriert. Bedingungen, die die stabile provirale Integration
begünstigen,
schließen
aktiv zyklisierende Zellen, wie jene, für die hierin gesorgt wird,
ein.
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Die
Terminologie für
die verschiedenen Zustände
des Zellzyklus ist wie gewöhnlich
verwendet und in der Technik verstanden. G0 bezieht sich auf den
ruhenden oder nicht wachsenden Zustand in dem Zellzyklus; G0-Zellen
werden als nicht-zyklisierend angesehen. Zellen können induziert
werden, um die GO-Phase zu verlassen und in den aktiven Zyklus einzutreten,
d. h. die G1-, S-, G2- und M-Phasen. In Kultur wurde dies durch die
vorliegende Erfindung, zum Beispiel durch das Einführen von
Wachstumsfaktoren in das Kulturmedium, erzielt.
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Die
HSC-Zellen werden mit einem therapeutischen Gen transduziert. Bevorzugt
geschieht die Transduktion über
einen Vektor wie einen retroviralen Vektor. Die transduzierten Zellen,
die durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung gewonnen werden,
können
anschließend
einem Empfänger
verabreicht werden. Folglich bezieht sich die Erfindung auf die
Behandlung von Erkrankungen, die dem Gentransfer in HSC zugänglich sind.
Zum Beispiel können
Erkrankungen, einschließliech,
jedoch nicht beschränkt
auf β-Thalassämie, Sichelzellenanämie, Adenosin-Desaminasemangel,
Rekombinasemangel, Rekombinase-Regulationsgenmangel etc.,
durch das Einführen
eines therapeutischen Gens korrigiert werden. Andere Indikationen
der Gentherapie sind das Einführen
von Arzneimittelresistenzgenen, um normalen Stammzellen zu ermöglichen,
dass sie einen Vorteil haben und Gegenstand von Selektionsdruck
während
der Chemotherapie sind. Geeignete Arzneimittelresistenzgene schließen ein,
sind jedoch nicht beschränkt
auf das Gen, welches das Mehrfacharzneimittelresistenz- (MDR-) Protein
kodiert.
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Andere
Erkrankungen als jene im Zusammenhang mit hämatopoietischen Zellen können auch
durch genetische Modifikation behandelt werden, wo die Erkrankung
im Zusammenhang mit dem Fehlen eines bestimmten sezernierten Produktes
steht, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf Hormone, Enzyme, Interferone, Wachstumsfaktoren oder Ähnliches.
Durch Nutzen einer geeigneten Regulationsstartregion kann die induzierbare
Produktion des Mangelproteins erzielt werden, so dass die Produktion
des Proteins der natürlichen Produktion
gleichen wird, und das sogar, obwohl die Produktion in einem zu
dem Zelltyp unterschiedlichen Zelltyp geschehen wird, der normalerweise
solch ein Protein produziert. Es ist auch möglich, ein Ribozym, Gegensinn
oder eine andere Botschaft zu inserieren, um bestimmte Genprodukte
oder die Empfänglichkeit
für Erkrankungen,
besonders hämatolymphotrope
Erkrankungen, zu inhibieren.
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Bei
den Verfahren dieser Erfindung nützliche
retrovirale Vektoren werden rekombinant durch Verfahren hergestellt,
die bereits in der Technik gelehrt werden. Zum Beispiel beschreiben
WO 94/29438, WO 97/21824 und WO 97/21825 die Konstruktion von retroviralen
Verpackungsplasmiden und Verpackungszelllinien. Wie es dem kundigen
Fachmann ersichtlich ist, sind die bei den Verfahren dieser Erfindung
nützlichen retroviralen
Vektoren in der Lage, HSCs zu infizieren. Die Techniken, die verwendet
werden, um Vektoren zu konstruieren und um Zellen zu transfizieren
und zu infizieren, werden in der Technik weit praktiziert. Beispiele von
retroviralen Vektoren sind jene, die von Maus-, Vogel- oder Primatenretroviren
abgeleitet werden. Retrovirale Vektoren, die auf dem Moloney- (Mo-)
Mausleukämievirus
(MuLV) basiert sind, sind die am häufigsten verwendeten wegen
der Erhältlichkeit
von retroviralen Varianten, die wirksam menschliche Zellen infizieren. Andere
geeignete Vektoren schließen
jene ein, die auf dem Gibbon-Ape-Leukemia-Virus (Gibbonaffenleukämievirus)
(GALV) oder HIV basiert sind.
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Bei
der Erzeugung retroviraler Vektorkonstrukte, erhalten von dem Moloney-Mausleukämievirus (MoMLV),
werden in den meisten Fällen
die viralen gag-, pol- und env-Sequenzen
von dem Virus entfernt, wodurch Raum für die Insertion fremder DNS-Sequenzen
geschaffen wird. Durch die Fremd-DNS kodierte Gene werden gewöhnlich unter
der Kontrolle des starken viralen Promoters in den LTR exprimiert.
Solch ein Konstrukt kann in Viruspartikel effizient gepackt werden,
falls die gag-, pol- und env-Funktionen in trans durch eine Verpackungszelllinie
bereitgestellt werden. Folglich kommen die durch die Zelle produzierten
gag-, pol- und env-Proteine, wenn das Vektorkonstrukt in die Verpackungszelle
eingeführt
wird, mit der Vektor-RNS zusammen, um infektiöse Virionen zu produzieren,
die in das Kulturmedium sezerniert werden. Das demzufolge produzierte
Virus kann die Zielzelle infizieren und in die DNS der Zielzelle
integrieren, produziert jedoch keine infektiösen viralen Partikel, da ihm
essentielle Verpackungssequenzen fehlen. Die meisten der gegenwärtig in Verwendung
befindlichen Verpackungszelllinien wurden mit gesonderten Plasmiden
transfiziert, wobei jedes eine der notwendigen. Kodierungssequenzen
enthält,
so dass mehrfache Rekombinationsereignisse notwendig sind, ehe ein
replikationskompetentes Virus erzeugt werden kann. Alternativ trägt die Verpackungszelllinie ein
integriertes Provirus. Das Provirus wurde verkrüppelt, so dass seine eigene
RNS nicht in das Virus verpackt werden kann, obwohl es sämtliche
der Proteine produziert, die erforderlich sind, um infektiöse Viren
zusammenzubauen. Stattdessen wird die von dem rekombinanten Virus
produzierte RNS verpackt. Der aus den Verpackungszellen freigesetzte
Virusstamm enthält
nur rekombinantes Virus.
-
Der
Wirtszellbereich, der durch ein Retrovirus oder einen retroviralen
Vektor infiziert werden kann, wird durch das virale Hüllprotein
bestimmt. Das rekombinante Virus kann verwendet werden, um praktisch
jeden anderen von dem durch die Verpackungszelle bereitgestellten
env-Protein erkannten Zelltyp zu infizieren, was in der Integration
des viralen Genoms in der transduzierten Zelle und der stabilen
Produktion des fremden Genproduktes resultiert. Allgemein erlaubt
das ecotrope Maus-env von MoMLV die Infektion von Nagerzellen, wohingegen
das amphotrope env die Infektion von Nager-, Vögel- und gewissen Primatenzellen,
einschließlich menschlichen
Zellen, erlaubt. Amphotrope Verpackungszelllinien für die Verwendung
bei MoMLV-Systemen sind in der Technik bekannt und im Handel erhältlich und
schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf PA12 und PA317. Miller et al. (1985) Mol. Cell. Biol. 5: 431-437;
Miller et al. (1986) Mol. Cell. Biol. 6: 2895-2902; und Danos et
al. (1988) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85: 6460-6464. Xenotrope Vektorsysteme
existieren, die ebenfalls die Infektion von menschlichen Zellen
erlauben.
-
Der
Wirtsbereich retroviraler Vektoren wurde durch Substituieren des
env-Proteins des Basisvirus mit jenem eines zweiten Virus geändert. Das
resultierende „pseudotypisierte" Virus hat den Wirtsbereich
des Virus, das das Hüllprotein
gibt und durch die Verpackungszelllinie exprimiert wird. Kürzlich wurde
das MoMLV-Env-Protein durch das G-Glykoprotein aus vesikulärem Stomatitisvirus
(VSV-G) ersetzt. Burns et al. (1993) Proc.
-
Natl.
Acad. Sci. USA 90: 8033-8037 und PCT-Patentanmeldung WO 92/14829.
Da die Infektion nicht von einem spezifischen Rezeptor abhängig ist,
haben pseudotypisierte VSV-G-Vektoren
einen breiten Wirtsbereich.
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Gewöhnlich werden
die Vektoren wenigstens zwei heterologe Gene oder Gensequenzen enthalten:
(i) das zu transferierende therapeutische Gen; und (ii) ein Markergen,
welches das Aufspüren
infizierter Zellen ermöglicht.
Wie hierin verwendet, kann „therapeutisches
Gen" ein gesamtes
Gen oder nur das funktionell aktive Fragment des Gens sein, das
in der Lage ist, den Mangel in dem Patienten, welcher aus dem defekten endogenen
Gen herrührt,
zu kompensieren. Therapeutisches Gen schließt auch Gegensinn-Oligonukleotide oder
Gene ein, die für
die Gegensinnunterdrückung
nützlich
sind, und Ribozyme für
ribozymvermittelte Therapie. Therapeutische Gene, die dominante
inhibitorische Oligonukleotide und Peptide kodieren, ebenso wie
Gene, welche regulatorische Proteine kodieren, und Oligonukleotide
sind ebenfalls von dieser Erfindung umfasst. Allgemein wird Gentherapie
den Transfer eines einzelnen therapeutischen Gens einschließen, obwohl
mehr als ein Gen notwendig sein mag für die Behandlung von bestimmten
Erkrankungen. In einer Ausführung
ist das Gen eine normale, d. h. Wildtyp-, Kopie des defekten Gens
oder ein funktionales Homolog. In einer gesonderten Ausführung ist
das therapeutische Gen eine dominante inhibierende Mutante des Wildtyps.
Es kann mehr als ein Gen pro Vektor verabreicht werden oder, alternativ,
mehr als ein Gen kann unter Verwendung von etlichen kompatiblen
Vektoren zugeführt
werden. In Abhängigkeit
von dem genetischen Defekt kann das therapeutische Gen die regulatorischen
und untranslatierten Sequenzen einschließen. Für die Gentherapie in menschlichen
Patienten wird das therapeutische Gen allgemein von menschlichem
Ursprung sein, ebenso Gene aus eng verwandten Arten, die eine hohe
Homologie und biologisch identische oder äquivalente Funktion im Menschen
zeigen, falls das Genprodukt nicht eine gegenteilige Immunreaktion
in dem Empfänger
induziert. Zum Beispiel würde
ein Primateninsulingen, dessen Genprodukt in der Lage ist, Glukose
zu Glykogen im Menschen umzuwandeln, als ein funktionales Äquivalent
des menschlichen Gens erachtet werden. Das für die Verwendung bei der Behandlung
geeignete therapeutische Gen wird mit der Erkrankung variieren.
Zum Beispiel ist ein geeignetes therapeutisches Gen zur Behandlung
von Sichelzellanämie
eine normale Kopie des γ-Globingens.
Ein geeignetes therapeutisches Gen für die Behandlung von SCID ist
das normale ADA-Gen.
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Nukleotidsequenzen
für das
therapeutische Gen werden allgemein in der Technik bekannt sein
oder können
von zahlreichen Sequenzdatenbanken wie GenBank erhalten werden.
Das therapeutische Gen selber wird allgemein erhältlich sein oder kann isoliert
werden und kloniert werden unter Verwendung der Polymerasekettenreaktion
PCR (Perkin-Elmer) und anderen Standardrekombinationstechniken.
Der gelehrte Fachmann wird leicht erkennen, dass jedes therapeutische
Gen als ein kompatibles Restriktionsfragment ausgeschnitten und
in einem Vektor in solch einer Weise platziert werden kann, um die
saubere Expression des therapeutischen Gens in hämatopoietischen Zellen zu ermöglichen.
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Ein
Markergen kann in den Vektor für
den Zweck des Überwachens
der erfolgreichen Transduktion und für die Selektion von Zellen,
in welche die DNS integriert worden ist, im Gegensatz zu Zellen,
welche das DNS-Konstrukt nicht integriert haben, eingeschlossen
werden. Zahlreiche Markergene schließen ein, sind jedoch nicht
beschränkt
auf Antibiotikaresistenzmarker wie Resistenz gegen G418 oder Hygromycin.
Weniger üblich
kann negative Selektion verwendet werden, einschließlich, jedoch
nicht beschränkt
auf Fälle,
bei denen der Marker das HSV-tk-Gen ist, welches die Zellen für Mittel
wie Acyclovir und Gancyclovir empfindlich macht. Alternativ dazu
könnten
Selektionen durch das Nutzen eines stabilen Zelloberflächenmarkers
bewerkstelligt werden, um für
transgenexprimierende Stammzellen durch FACS-Sortieren zu selektieren.
Das NeoR- (Neomycin/G418-Resistenz) Gen wird gewöhnlich verwendet, es kann jedoch
jedes übliche
Markergen, dessen Sequenzen nicht bereits in der Empfängerzelle
vorhanden sind, verwendet werden.
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Der
virale Vektor kann modifiziert sein, um chimäre Hüllproteine oder nicht-virale
Membranproteine in retrovirale Partikel einzubauen, um die Partikelstabilität zu verbessern
und den Wirtsbereich auszudehnen oder um ein zelltypspezifisches
Targeting während
der Infektion zu erlauben. Die Produktion retroviraler Vektoren,
die einen geänderten
Wirtsbereich haben, wird zum Beispiel in WO 92/14829 und WO 93/14188
gelehrt. Retrovirale Vektoren, die spezifische Zelltypen in vivo
zum Ziel nehmen können,
werden ebenfalls gelehrt, zum Beispiel in Kasahara et al. (1994)
Science 266: 1373-1376. Kasahara et al. beschreiben die Konstruktion
eines Moloney-Leukämievirus
(MoMLV) mit einem chimären
Hüllprotein,
bestehend aus menschlichem Erythropoietin (EPO), verschmolzen mit
dem viralen Hüllprotein.
Dieses Hybridvirus zeigt einen Gewebetropismus für menschliche rote Blutprogenitorzellen,
welche den Rezeptor für
EPO tragen, und ist deshalb nützlich
bei der Gentherapie von Sichelzellanämie und Thalassämie. Retrovirale
Vektoren, die in der Lage sind, die Infektion von HSCs spezifisch
zum Ziel zu nehmen, werden für
die In-vivo-Gentherapie
bevorzugt.
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Die
viralen Konstrukte können
auf einer Reihe von gewöhnlichen
Wegen zubereitet werden. Zahlreiche Vektoren sind nun erhältlich,
welche die gewünschten
Eigenschaften bereitstellen, wie lange terminate Wiederholungen
(engt.: long terminal repeats), Markergene und Restriktionsstellen,
welche weiter durch im Stand der Technik bekannte Techniken modifiziert
sein können.
Die Konstrukte können
eine Signalpeptidsequenz kodieren, um sicherzustellen, dass Gene,
die Zelloberflächen-
oder sezenierte Proteine kodieren, posttranslational sauber verarbeitet
werden und auf der Zelloberfläche
exprimiert werden, falls zutreffend. Vorzugsweise befinden sich
das/die Fremdgen/e unter der Kontrolle eines zellspezifischen Promotors.
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Die
Expression des transferierten Gens kann auf einer Reihe von Wegen
in Abhängigkeit
von dem Zweck des Gentransfers und der gewünschten Wirkung kontrolliert
werden. Folglich kann das eingeführte
Gen unter die Kontrolle eines Promotors gestellt werden, welcher
das Gen dazu bringen wird, konstitutiv, nur unter spezifischen physiologischen
Bedingungen oder in bestimmten Zelltypen exprimiert zu werden.
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Die
retrovirale LTR (lange terminale Wiederholung) ist in den meisten
hämatopoietischen
Zellen in vivo aktiv und auf sie wird man sich allgemein verlassen
für die
Transkription der inserierten Sequenzen und ihre konstitutive Expression
(Ohashi et al. (1992) Proc. Acad. Sci. 89: 11332; Correll et al.
(1992) Blood 80: 331). Andere geeignete Promotoren schließen den
Immediate-early-Promotor des menschlichen Cytomegalovirus (CMV)
und den U3-Regionpromotor
des Moloney-Maussarkomvirus (MMSV), Rous-Sarkomvirus (RSV) oder Spleen-Focus-Forming-Virus
(SFFV) ein.
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Beispiele
von Promotoren, die verwendet werden können, um Expression der eingeführten Sequenz in
spezifischen Zelltypen zu bewirken, schließen Granzym A für die Expression
in T-Zellen und NK-Zellen, den CD34-Promotor für die Expression in Stamm-
und Progenitorzellen, den CD8-Promotor für die Expression in zytotoxischen
T-Zellen und den CD11b-Promotor für die Expression in Myeloidzellen
ein.
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Induzierbare
Promotoren können
für die
Genexpression unter gewissen physiologischen Bedingungen verwendet
werden. Zum Beispiel kann ein elektrophiles Antwortelement verwendet
werden, um die Expression eines Chemoresistenzgens in Antwort auf
elektrophile Moleküle
zu induzieren. Der therapeutische Nutzen kann weiter gesteigert
werden durch Richtung des Genproduktes auf die geeignete zelluläre Örtlichkeit,
zum Beispiel den Kern, durch Anheften der geeigneten Lokalisierungssequenzen.
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Das
Vektorkonstrukt wird in eine Verpackungszelllinie eingeführt, welche
infektiöse
Virionen erzeugen wird. Verpackungszelllinien, die in der Lage sind,
hohe Titer an replikationsdefizienten, rekombinanten Viren zu schaffen,
sind in der Technik bekannt, siehe zum Beispiel WO 94/29438. Virale
Partikel werden aus dem Zellüberstand
geerntet und für
die In-vivo-Infektion unter Verwendung von in der Technik bekannten
Verfahren gereinigt, wie durch Filtration von Überständen 48 Stunden nach der Transfektion.
Der Virustiter wird durch Infektion einer konstanten Anzahl geeigneter
Zellen (in Abhängigkeit
von dem Retrovirus) mit Titrationen viraler Überstände bestimmt. Die Transduktionseffizienz
kann 48 Stunden später
durch sowohl FACS als auch Southern Blotting untersucht werden.
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Nach
viraler Transduktion kann die Anwesenheit des viralen Vektors in
den transduzierten Stammzellen oder ihren Nachfahren durch Verfahren
wie PCR verifiziert werden. PCR kann durchgeführt werden, um das Markergen
oder andere viral transduzierte Sequenzen zu detektieren. Allgemein
werden periodisch Blutproben entnommen, und PCR wird üblicherweise
durchgeführt
unter Verwendung von zum Beispiel Neo-Sonden, falls das Neo-Resistenzgen als
Marker verwendet wird. Die Anwesenheit viral transduzierter Sequenzen in
Knochenmarkzellen oder reifen hämatopoietischen
Zellen ist ein Anzeichen für
die erfolgreiche Rekonstitution durch die transduzierten HSCs. PCR-Techniken
und -Reagenzien sind in der Technik wohlbekannt, siehe allgemein
PCR Protocols, A Guide to Methods and Applications. Innis, Gelfand,
Sninsky & White,
Hrsg. (Academic Press, Inc., San Diego, 1990) und im Handel erhältlich (Perkin-Elmer).
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Die
durch die vorliegende Erfindung bereitgestellten Verfahren überwinden
wenigstens 3 Mängel üblicher
Protokolle für
den Gentransfer in HSCs: Die hierin beschriebenen Kulturbedingungen
erzeugen aktiv zyklisierende HSCs, was für die retrovirale Infektion
und die Nukleinsäureintegration
kritisch ist, ohne die gleichzeitige Differenzierung, welche mit
gewöhnlicher
Cytokinbehandlung gesehen wird, oder die menschliche Toxizität, die mit
anderen Arzneimitteln beobachtet wird, ebenso wie Steigerungen der
Anzahl an HSCs, die für den
Gentransfer oder die Transplantation zugänglich sind.
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Die
Zellpopulationen, Kulturbedingungen, Cytokine, Adhäsionsmoleküle und Derivate,
wie sie hierin beschrieben sind, können für die Zubereitung von Medikamenten
zur Verwendung bei den hierin beschriebenen Verfahren verwendet
werden.
-
Von
den folgenden Beispielen wird nicht beabsichtigt, dass sie die vorliegende
Erfindung in irgendeiner Weise beschränken.
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BEISPIELE
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ANTIKÖRPER
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Um
für CD34+Thy-1+Lin–-Zellen
anzureichern, wurde Tuk3 (anti-CD34, erhalten von Dr. A. Ziegler,
Universität
Berlin, Berlin, Deutschland) direkt an Sulforhodamin (SR) konjugiert
und GM201 (anti-menschliches Thy-1 von Dr. W. Rettig, Ludwig Cancer
Research Institute, New York, NY) wurde direkt an Phycoerythrin
(PE) (SyStemix, Palo Alto, CA) konjugiert.
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FLOPC-21-Maus-IgG3 (Sigma, St. Louis, MO), konjugiert an SR
(SyStemix), wurde als eine Isotopenkontrolle für anti-CD34 (Tuk3) verwendet.
Gereinigtes Maus-IgG1 (Becton Dickinson,
Mountain View, CA), konjugiert an PE (SyStemix), wurde als eine
Kontrolle für
die Anti-Thy-1-Färbung
verwendet. Die Linienplatte der mit Fluoreszein-Isothiocyanat (FITC)
konjugierten Antikörper
Leu-Sb (anti-CD2), Leu-M3 (anti-CD14), Leu-M1 (anti-CD15), Leu-IIa (anti-CD16)
und SJ25C1 (anti-CD19), FITC-konjugiertes Maus-IgG1 und
IgG2a, PE- und FITC-konjugiertes BPCA-2
(anti-CD34), ebenso wie PE-konjugiertes Leu-12 (anti-CD19) und Leu-M9
(anti-CD33) wurden von Becton Dickinson erworben. FITC-konjugierter Antikörper D2.10
(Anti-Glycophorin A) wurde von AMAC (Westbrook, ME) erworben. Hybridome,
welche monoklonale Antikörper
gegen monomorphe oder polymorphe Determinanten von HLA-Molekülen erzeugen,
wurden von der American Type Culture Collection (ATCC), Rockville,
MD, erworben.
-
Beispiel 1: Anreicherung
für CD34+Thy-1+Lin–-Zellen
-
Aufreinigung
von CD34+Thy-1+Lin–-Zellen
aus Knochenmark. Menschliche adulte Knochenmark- (ABM-) Zellen von
normalen Donoren wurden für
CD34+-Zellen unter Verwendung einer Magnetperlenselektionsvorrichtung
(SyStemix) vor-angereichert. CD34+-Zellen wurden ebenfalls
aus BM aus zwei Multiorgandonoren selektiert und vor der Verwendung
eingefroren. CD34+-Zellen wurden für 10 Minuten
(Min.) auf Eis mit 2 mg/ml hitzeinaktiviertem menschlichem Gammaglobulin
(Gamunune, Miles Inc., Elkhart, IN) inkubiert, um unspezifische
Fc-Bindung zu hemmen. Danach wurden die Zellen mit „Färbungspuffer" (SB) gewaschen.
SB enthielt Hanks Salzlösung
(JRH Biosciences, Lenexa, KS), 0,5 % Rinderserumalbumin (Sigma),
10 mM HEPES (Sigma). Zellen wurden für 30 Minuten auf Eis mit anti-CD4-SR
(6 μg/ml),
anti-Thy-1-PE (10 μm/ml)
und der Linienplatte an FITC-konjugierten Antikörpern gefärbt. Es wurden geeignete Isotypkontrollen
verwendet, wie oben beschrieben. Die Zellen wurden dann mit SB gewaschen
und in einer Konzentration von 106/ml in SB,
enthaltend 1 μg/ml
Propidiumiodid (PI) (Molecular Probes Inc., Eugene, OR), resuspendiert.
Ein fluoreszenzaktiviertes Zellsortiergerät (FACS) vom Vantage-Typ (Becton
Dickinson Immunocytometry Systems, San Jose, CA) wurde verwendet,
um lebende (PIlo)-CD34+Thy-1+Lin–-Zellen auszusortieren.
Die Sortierungen wurden erneut analysiert, um eine saubere Abtrennung
von Zellsubpopulationen sicherzustellen.
-
Beispiel 2: TPO/FL/KL-Wirkung
auf die Zellproliferation
-
a.
PKH26-Fluoreszenzfarbstoffmarkierung. Zellen wurden mit proteinfreier
PBS gewaschen. Der PKH26-Farbstoff (Sigma) wurde 1:250 in dem Kit-Verdünnungsmittel
verdünnt.
Das Zellpellet wurde in einer Konzentration von 107/ml
resuspendiert. Diese Zellsuspension wurde dann zu einem gleichen
Volumen an PKH26 hinzugefügt
und für
genau 4 Minuten bei Raumtemperatur (RT) inkubiert. Ein gleiches
Volumen FBS (fötales
Rinderserum) (Gemini BioProducts, Calabasas, Kalifornien) wurde
hinzugefügt
und für
eine zusätzliche
Minute bei RT inkubiert. Ein gleiches Volumen an IMDM, enthaltend
10 % FBS, wurde hinzugefügt.
Die Zellen wurden gezählt
und zentrifugiert. Das Pellet wurde bei einer Konzentration von
105/ml in IMDM/10 % FBS mit und ohne Cytokine
für eine
Kurzzeitsuspensionskultur resuspendiert. Die Zellen wurden 96-Well-Platten
mit rundem Boden mit 100 μl/Vertiefung
ausplattiert.
-
b.
Kurzzeitsuspensionskultur. PKH26-markierte CD34+Thy-1+Lin–-BM-Zellen wurden für 6 Tage
mit 104 Zellen/100 μl Medium (IMDM, 10 % FBS) in
96-Well-Platten mit rundem Boden in Suspensionskulturen, enthaltend
verschiedene Cytokinkombinationen, kultiviert. Die verwendeten Cytokine
schlossen IL-3 (10 ng/ml), IL-6 (10 ng/ml), LIF (50 ng/ml) (Novartis,
Basel, Schweiz), TPO (10 bis 15 ng/ml) (R&D Systems, Minneapolis, MN), KL (50
bis 75 ng/ml) und FL (50 bis 75 ng/ml) (SyStemix) ein. Diese Konzentrationen
wurden in den hierin beschriebenen BM-Studien verwendet. Zellzahlen
wurden bestimmt unter Verwendung eines Hämozytometers und Trypan-Blau,
um tote Zellen auszuschließen.
-
c.
Steigerung der Gesamtzellzahl und der CD34
+-Zellzahl.
Die Wirkungen von einzelnen, doppelten und dreifachen Cytokinkombinationen
wurden in 6-Tage-Suspensionskulturen von PKH26-markierten CD34
+Thy-1
+Lin
–-BM-Zellen
untersucht. Vorangegangene Studien unter Verwendung von PKH26 zeigten
eine schädigende
Wirkung der PKH26-Markierung auf die Zellfunktion nicht. Tabelle
1 Vergleich
der Zunahme an Gesamtzellen und menschlichen CD34
+-BM-Zellen
in 6-Tage-Kulturen
-
Fußnote zu Tabelle 1
-
- * Geteilte und ungeteilte CD34-Subpopulationen aus diesen
Kulturen wurden in dem CAFC-Test analysiert. Die Werte für TPO, KL,
FL repräsentieren
die Mittelwerte ± SEM
von 6 Experimenten. Alle anderen Bedingungen (mit der Ausnahme von
TPO (1) und KL (2)) sind Mittelwerte ± SEM von 3 Experimenten.
-
Wie
in Tabelle 1 gezeigt, steigerten einzelne Cytokine nicht die Anzahl
von CD4+- oder Gesamtzellen. Kombinationen
aus zwei Cytokinen aus TPO, KL und FL hielten die CD34+-Zellzahl mit einer
leichten Zunahme (1,7-fach) bei der Gesamtzellzahl aufrecht. Unter
den Getesteten, induzierte die Kombination von 3 Cytokinen, TPO,
KL und FL, die höchsten
Zunahmen von sowohl Gesamtzellen (4,7-fach) als auch der CD34+-Zellzahl (3,4-fach). Die Drei-Faktor-Kombination
IL-3, IL-6 und LIF stimulierte eine Zunahme in der Gesamtzellzahl nicht.
-
Beispiel 3: FACS-Sortieren
von CD34/PKH-Untergruppen aus kultivierten Zellen
-
Um
zu bestimmen, ob PHP-Zahlen aufrecht erhalten wurden oder gesteigert
wurden innerhalb der Population aus CD34hi-Zellen,
welche eine Teilung durchmacht hatten, wurden ungeteilte (PKHhi-) und geteilte (PKHlo-)
Subpopulationen aus CD34hi-BM-Zellen auf
6-Tage-Kulturen, enthaltend etliche Cytokinkombinationen, mit den
oben angezeigten Konzentrationen gereinigt. Die Wirkung von FL alleine
und in Kombination mit einem oder zwei anderen Cytokinen wurde in
3 bis 6 Experimenten untersucht (1). Wenn
sie in FL alleine kultiviert worden sind, blieben die meisten CD34+Th-1+Lin–-(BM)-Zellen
ungeteilte PKH26hi (78 %). 68 % (Mittelwert
73 %) der Zellen nach der Teilung verloren die CD34-Expression.
Der Zusatz von KL zu FL reduzierte den Prozentsatz ungeteilter Zellen
um die Hälfte
(40 %), und 55 % (Mittelwert 58 %) der Zellen nach der Teilung verloren
die CD34-Expression. Der Zusatz von TPO zu KL und FL stimulierte
viel stärker
die Teilung (4 % blieben ungeteilt) mit einem Verlust von CD34 auf
nur 29 % (Mittelwert 27 %) der Zellen nach der Teilung. Mit anderen
Kombinationen, enthaltend TPO, zum Beispiel TPO und FL oder TPO,
IL-3 und FL, wurde beobachtet, dass der Verlust der CD34-Expression
nur bei ungefähr
30 % der Zellen nach der Teilung geschah. Es wurde kürzlich gezeigt,
dass IL-3 die Teilung induziert und auch die Differenzierung (CD34-Verlust)
von menschlichen HSC. (Young et al. (1996), Blood 88: 1619). Der
Zusatz von TPO schien nicht nur zu einer stärkeren Zellteilung beizutragen,
sondern auch die Wirkung von IL-3 zu überwinden, um die Differenzierung
zu fördern.
-
Beispiel 4: CAFC-Tests
-
Um
festzustellen, ob die Bewahrung der CD34hi-Expression
nach der Teilung mit der Bewahrung funktioneller primitiver hämopoetischer
Progenitorzellen, PHP, korrelierte, wurden CD34/PKH26-Untergruppen nach
der Kultur in drei verschiedenen Cytokinbedingungen gereinigt und
für die
CAFC-Aktivität
getestet.
-
a.
Cobblestone Area-Forming-Cell- (CAFC) Test. Ein Teil der Zellen
wurde bei begrenzender Verdünnung
in dem CAFC-Test kultiviert, wie es kürzlich in Murray et al. (1995)
Blood 85: 368 beschrieben worden ist. Kurz, Zellen wurden in 96-Well-Platten,
die mit einer Maus-Stromazelllinie (Sys-1) vorausgesät worden
ist, in 1:1 IMDM/RPMI-Medium (JRH BioSciences, Woodland, CA), enthaltend
1 mM Natriumpyruvat (JRH BioSciences) und 5 × 10–5 M
2-Mercaptoethanol (Sigma), 10 % FBS, IL6 und LIF, ausgesät. Die begrenzende
Verdünnung
erstreckte sich von 100 Zellen pro Vertiefung bis zu 0,78 Zellen
pro Vertiefung. Nach 5 Wochen wurden Vertiefungen, die Cobblestone-Bereiche
(pflasterartige Bereiche) enthielten, nummeriert und die CAFC-Häufigkeit
der Zellpopulation wurde unter Verwendung der Maximum-Likelihood-Estimation
(Abschätzung
der maximalen Wahrscheinlichkeit) mit SAS-Software, wie in Frzekas
de St. Groth (1982) J. Immunol. Methods 49: R11 beschrieben, berechnet.
Die statistische Signifikanz des CAFC-Häufigkeitsunterschiedes zwischen
kultivierten Zellpopulationen wurde durch ANOVA bestimmt. Statistische
Signifikanz des CAFC-Zahlunterschiedes zwischen kultivierten und
Startzellpopulationen wurde bestimmt unter Verwendung des Student t-Tests.
Repräsentative
Vertiefungen, die Cobblestone-Bereiche enthielten (wenigstens 10
pro Probengruppe), wurden einzeln durch FACS für die Anwesenheit von unreifen
CD33+-Myeloid, CD19+-B-Lymphoid
und CD34+-Progenitorzellpopulationen analysiert,
um das Multilinienpotential der Ausgangszellen abzuschätzen.
-
b.
Analyse der CAFC-Häufigkeiten
und des Phänotypen
der Cobblestone-Bereiche. Die PHP-Aktivität der sortierten CD34/PKH26-Subpopulationen
kultivierter Zellen wurde in vitro durch die Verwendung des CAFC-Tests
abgeschätzt,
wobei die CAFC-Häufigkeiten
mit der Ausgangspopulation aus CD34+Thy-1+Lin–-Zellen verglichen wurden.
Die mittleren Häufigkeiten
von CAFC in der Ausgangspopulation an CD34+Thy-1+Lin–-Zellen erstreckte sich
von 1/21 bis zu 1/46 (95 % Vertrauensgrenzen 1/16 bis 1/52) (Tabelle
2). Wegen der begrenzten Anzahl an Zellen, die aus frischem BM gewonnen
wurden, konnte nur eine Cytokinkombination pro Experiment getestet
werden, was eine gewisse Gewebevariation bewirkte. In dem Falle
von IL-3, IL-6 und LIF blieb die ungeteilte CD34hiPKHhi- Subpopulation
primitiv, wobei dieselbe mittlere CAFC-Häufigkeit wie die Vorkultur
CD34+Thy-1+Lin–-Population
bewahrt wurde. Die Häufigkeit
von CAFC innerhalb der kleinen CD34hiPKHlo-Subpopulation hatte jedoch um das 21-Fache
auf einen Mittelwert von 1/440 (1/2491/813) abgenommen.
-
Für die Cytokinkombination
aus TPO, KL und FL waren sämtliche
Zellen PKH
lo und diese waren in die CD34
hi- und CD34
lo/–-Untergruppen
unterteilt, welche in den CAFC-Test gegeben wurden, um die PHP-Häufigkeit
und das Multilinienpotential der Zellen nach der Teilung zu bestimmen.
Durch Unterteilung von CD34
hi-Zellen, basierend
auf der Zellteilung, wurde die CD34
lo/–-Subpopulation
im Wesentlichen ausgeschlossen, da bekannt ist, dass CAFC hauptsächlich innerhalb
der CD34
hi-Population enthalten sind, wie
in Tabelle 2 bestätigt. Tabelle
2 Mittlere
CAFC-Häufigkeiten
von CD34/PKH26-Zelluntergruppen aus Sechs-Tage-Kulturen
-
Fußnote zu Tabelle 2
-
- CAFC-Frequenzen nach 5 Wochen wurden unter Verwendung der
Maximum-Likelihood-Estimation
mit SAS-Software berechnet. Die 95 %-Vertrauensgrenzen sind in Klammern
gezeigt. Mittelwerte von 6 Experimenten für TPO, KL, FL und ein Mittelwert
aus zwei Experimenten für
die anderen Cytokinkombinationen.
- * Nicht bestimmt, da sämtliche
Zellen Teilung nach 6 Tagen in Kultur in TPO, KL, FL durchgemacht
hatten.
-
Die
Mehrheit der in IL-3, IL-6 und LIF kultivierten Zellen teilte sich
gar nicht (Mittelwert 75 %) bis zum Tage 6 und deshalb sortierten
wir CD34
hiPKH
hi gegen
CD34
hiPKH
lo (Mittelwert
7,5 %) (Tabelle 2). Dieselben Zellpopulationen wurden aus Zellen
mit TPO und KL sortiert, in welchen ein Mittelwert von 53 % Zellen
ungeteilt blieb, und ein Mittelwert aus 23 % Zellen waren CD34
hiPKH
lo. In TPO,
KL und FL hatten sich sämtliche Zellen
geteilt und deshalb sortierten wir für die CD34
hiPKH
lo- (Mittelwert 71 %) im Gegensatz zu der CD34
lo/–-PKH
lo-Population
(Mittelwert 26 %) differenzierter Zellen nach der Teilung. Tabelle
3 B-Lymphoid-Potential
und CD34
+-Progenitorzellen in Langzeitstromakulturen
-
Fußnote zur Tabelle 3
-
- Vertiefungen wurden als positiv gewertet, falls > 1 % der Zellen für den Oberflächenmarker
positiv waren. Sämtliche
der analysierten Cobblestone-Bereiche enthielten CD33+-Myeloidzellen.
Werte sind die Mittelwerte ± SEM
für 2 Experimente
((IL-3, IL-6, LIF und TPO, IL) oder 6 Experimente (TPO, KL, FL).
ND bedeutet nicht bestimmt wegen gar keiner oder einer beschränkten Anzahl
von Vertiefungen, die Cobblestone-Bereiche enthielten.
-
Nach
der Kultur mit TPO und KL hatten die ungeteilten CD34hiPKHhi-Zellen wiederum eine ähnliche CAFC-Frequenz wie die
unkultivierte CD34+Thy-1+Lin–-Population.
Unter diesen Bedingungen wurde die mittlere Frequenz an CAFC in
der geteilten CD34hiPKHlo-Subpopulation um
das 2,3-Fache im Vergleich mit der Ausgangszellpopulation (Tabelle
2) reduziert. CD34hiPKHlo-Zellen
bewahrten das Potential bei begrenzender Verdünnung, um CD 19+-B-Lymphoid-Zellen,
CD33+-Myeloidzellen und CD34+-Progenitorzellen
nach 5 Kulturwochen in dem CAFC-Test entstehen zu lassen. Der Anteil
an Vertiefungen, die > 1
% CD34+-Zellen enthielt, war jedoch um das
22-Fache im Vergleich mit der Ausgangszellpopulation (Tabelle 3)
reduziert. Bei jeder Zellpopulation enthielten sämtliche analysierten Cobblestone-Bereiche
CD33+-Myeloidzellen.
-
Die
Mittelwerte für
6 Experimente mit der Kombination aus TPO, KL und FL sind in Tabelle
3 gezeigt. Die mittlere CAFC-Frequenz blieb dieselbe in der CD34hiPKHlo-Subpopulation im
Vergleich der CD34hiPKHlo-Ausgangszellpopulation.
Diese Zellen bewahrten auch bei begrenzender Verdünnung ihre
Fähigkeit,
CD19+-B-Lymphoid-Progenitorzellen, CD33+-Myeloidzellen
und CD34+-Progenitorzellen hervorzurufen. CD19+-Zellen wurden mit einem ähnlichen
Anteil (ungefähr
50 %) an Cobblestone-Bereichen beobachtet, untersucht sowohl für die unkultivierten
CD34+Thy-1+Lin–-Zellen
als auch für
CD34hiPKHlo-Zellen
nach der Kultur. 49 % an Cobblestone-Bereichen, erzeugt von CD34hiPKHlo-Zellen, enthielten
CD34+-Zellen im Vergleich mit 67 % für die unkultivierten
CD34+Thy-1+Lin–-Zellen
(Tabelle 3). Wie erwartet, hatten die CCD34lo/–PKHlo-Zellen eine sehr niedrige CAFC-Frequenz
(Mittelwert von 1/3000). Die Analyse von einem Minimum aus 10 kleinen Cobblestone-Bereichen,
die von dieser Population erzeugt wurden, zeigte, dass geteilte
CD34hi-Zellen aus Kulturen, enthaltend IL-3,
IL-6 und LIF, nur CD33+-Myeloidzellen hervorriefen (Tabelle
3).
-
Zunahme
in den CAFC-Zahlen unter Gesamt- und CD34hiPKHlo-Zellen. Wir verglichen die Zunahme von
CAFC-Zahlen aus CD34+Thy-1+Lin–-Zellen
unter verschiedenen Kulturbedingungen (2). Von
den 3 analysierten unterschiedlichen Cytokinkombinationen steigerten
nur TPO, KL und FL die mittlere Anzahl an Gesamtzellen, CD34+-Zellen und CAFC (Tabelle 1 und 2).
Wenn die Anzahl an CAFC innerhalb der CD34hiPKHlo-Population
mit der Ausgangsanzahl an CAFC, die in Kultur gegeben worden ist,
verglichen wird, hatten nur TPO, KL und FL CAFC-Zahlen, die unter
den geteilten Zellen zunahmen (Mittelwert 3,2-fach), obwohl sich
die Werte von der Aufrechterhaltung zu einer 7,6-fachen Zunahme
erstreckten. Die CAFC-Zahlen unter geteilten CD34hi-Zellen
am Tage 6 war nicht signifikant verschieden von der Anzahl, die
unter CD34+Thy-1+Lin–-Zellen
am Tage 0 für
TPO- und KL-Kulturen gemessen worden sind (n = 2, p = 0,19), aber eine
erhöhte
CAFC-Zahl unter
CD34hiPKHlo-Zellen
in TPO-, KL- und FL-Kulturen erreichte statistische Signifikanz
(n = 6, p = 0,07). Die Zahl messbarer CAFC unter geteilten CD34hi-Zellen aus IL-3-, IL-6- und LIF-Kulturen hatte signifikant
abgenommen (n = 2, p = 0,03). Sämtliche
in D6-IL-3, -IL-6
und -LIF-Kulturen detektierbaren CAFC waren von ungeteilten CD34hi-Zellen abgeleitet.
-
Beispiel 5: SCID-hu-Knochentest
-
CD34hiPKH26lo- und CD34loPKH26lo-Untergruppen
aus TPO-, KL- und FL-Kulturen wurden für die SCID-hu-Knochenrepopulationsaktivität in vivo
untersucht.
-
a.
SCID-hu-Knochentest. Der SCID-hu-Knochentest wurde durchgeführt, wie
kürzlich
beschrieben in Murray et al. (1995) Blood 85: 368 und Chen et al.
(1994) Blood 84: 2497. C.B.-17-scid/scid-Mäuse wurden als Empfänger von
menschlichen fötalen
Knochentransplantaten verwendet. Als erstes wurde eine Analyse der begrenzenden
Verdünnung
durchgeführt,
um die Dosis an CD34+Thy-1+Lin–-Zellen
zu bestimmen, welche zuverlässig
eine Donorrekonstitution in dem SCID-hu-Knochenmodell ergibt. Fötale Knochentransplantate
mit unpassendem HLA wurden mit Zelldosen im Bereich von 1.000 bis
30.000 CD34+Thy-1+Lin–-Zellen
pro Transplantat in Mäuse
injiziert, welche eine Ganzkörperbestrahlung
(400 md) kurz vor der Zellinjektion erhielten. Um eine ausreichende
Anzahl an Transplantaten bei jeder Dosis zu erzielen, wurden vier
Gewebedonoren in vier gesonderten Experimenten verwendet. Acht Wochen
nach der Injektion wurden die Knochentransplantate wiedergewonnen
und die Knochenmarkzellen wurden geerntet und für Donorzelltransplantateinbau
unter Verwendung von FITC-Konjugaten an allotypspezifischen HLA-Antikörpern gegen
PE-konjugierte anti-CD19, anti-CD33 und anti-CD34 analysiert. Menschliche
Zellen insgesamt wurden detektiert mit W6/32-PE (anti-menschliche
monomorphe Determinante für
das HLA-Klasse-I-MHC-Molekül).
Zellen wurden auf einem FACScan-Analysegerät (Becton Dickinson Immunocytometry
Systems) analysiert. Transplantate mit wenigstens 1 % hämatopoietischen
Zellen, die Donor-HLA-Antigen tragen, wurden als positiv erachtet.
Der Prozentsatz an Transplantaten, der Donorrekonstitution zeigte,
wurde für
jede getestete Zelldosis untersucht. Bei dem Fünffachen der Begrenzungsdosis
oder 10.000 Zellen wurde in sämtlichen
Transplantaten Donorrekonstitution beobachtet.
-
Unkultivierte
BM-CD34+Thy-1+Lin–-,
ebenso wie CD34hi-, PKHlo-
und CD34lo/–-,
PKHlo-Zellen
aus D6-Kulturen in TPO, KL und FL wurden sortiert und (10.000 Zellen
pro Transplantat) in SCID-hu-Knochentransplantate injiziert. Acht
Wochen nach der Injektion wurden die Knochentransplantate für Transplantateinbau
von Donor-CD33+-, -CD19+-
und -DC34+-Zellen analysiert.
-
b.
Dosis unkultivierter CD34+Thy-1+Lin–-Zellen,
welche eine Rekonstitution von 100 % an SCID-hu-Knochentransplantaten
ergibt. Der Prozentsatz an Knochentransplantaten, die eine Donorrekonstitution
bei jeder getesteten CD34+Thy-1+Lin–-Zelldosis
zeigt, ist in 4 gezeigt. Mittels Poisson-Verteilungsanalyse
war die Häufigkeit
an SCID-hu-Knochenrepopulationszellen
1 pro 2000 CD34+Thy-1+Lin–-Zellen.
Bei dem Fünffachen
dieser begrenzenden Dosis oder 10.000 Zellen wurde Donorrekonstitution
in 100 % der Transplantate beobachtet.
-
c.
Transplantateinbau von CD34hiPKHlo-Zellen aus 6-Tage-Kultur in TPO, KL und
FL in SCID-hu-Knochen. CD34hiPKHlo-Zellen aus 6 Tage alten Kulturen an CD34+Thy-1+Lin–-Zellen
in TPO, KL und FL enthielten erhöhte
CAFC-Zahlen. Zusätzlich
fragten wir, ob dieselbe Zellpopulation ihre Fähigkeit, menschlichen Knochen
in vivo wieder zu bevölkern,
bewahrte, unter Verwendung des SCID-hu-Knochentests, wie beschrieben zum
Beispiel in Murray et al. (1995), oben, und Chen et al. (1994),
oben. Um ausreichend Zellen zu gewinnen, wurden CD34+Thy-1+Lin–-Zellen aus kryokonservierten
BM-CD34'-Zellen,
die aus Multiorgandonoren isoliert worden sind, gereinigt. Unkultivierte
CD34+Thy-1+Lin–-Zellen
und CD34hiThy-1lo aus
D6-TPO-, -KL- und -FL-Kulturen wurden in die fötalen menschlichen Knochentransplantate
injiziert. 10.000 Zellen wurden pro Transplantat injiziert, da diese
Zelldosis einen beständigen
Transplantateinbau von unkultivierten BM-CD34+Thy-1+Lin–-Zellen bereitstellt (3).
-
Kultivierte
CD34hiThy-1lo-Zellen
bauten das Transplantat in einem ähnlichen Maße ein wie die unkultivierte
Population aus CD34+Thy-1+Lin–-Zellen
(4/4 Transplantate) (4 und Tabelle 4). In Experiment
A (Tabelle 4) war der mittlere Prozentsatz an Donorzellen 34,3 ± 22,3
% für CD34hiTKHlo-Zellen, vergleichbar
mit 25,0 ± 13,5
% für unkultivierte
CD34+Thy-1+Lin–-Zellen. FACScan-Analyse
zeigte, dass der Multilinientransplantateinbau in beiden Fällen geschah,
da die aus dem Knochen nach 8 Wochen isolierten Zellen Donor-B-Lymphoid(CD19+), Myeolid- (CD33+)
und Progenitorzellen (CD34+) (4)
einschlossen.
-
In
einem zweiten Experiment (B) zeigten 4/4 Transplantate, injiziert
mit CD34
hiPKH
lo-Zellen
aus D6-TPO-, -KL- und -FL-Kulturen einen multilinearen Transplantateinbau
mit einem Mittelwert von 59,0 ± 12,0 %
Donorzellen (Tabelle 4). Die Ergebnisse bestätigen, dass nach 6 Tagen in
Kultur die In-vivo-Knochenmarkrepopulationsfähigkeit von CD34
+Thy-1
+Lin
–-Zellen innerhalb der CD34
hi-Population
nach der Teilung in TPO, KL und FL gewahrt wird. Tabelle
4 CD34
+-Zellen, welche sich während 6 Tagen Kultur in TPO,
KL und FL geteilt haben, bewahren ihre Fähigkeit zur Knochenmarkrepopulation
in vivo in dem SCID-hu-Knochentest
-
Fußnote zu Tabelle 4
-
- 10.000 Zellen wurden pro Knochentransplantat injiziert.
Die gezeigten Abweichungen sind SEM. Transplantate wurden 8 Wochen
nach der Injektion auf Donorzellen analysiert, die das HLA-Angebot der injizierten
Zellen exprimieren. ND bedeutet nicht bestimmt.
- * Die für
die Injektion unkultivierter CD34+Thy-1+Lin–-Zellen in Experiment
B verwendeten Mäuse
starben vor der Analyse der Transplantate.
- > Keine CAFC unter
6.600 ausplattierten Zellen detektiert.
-
Beispiel 6: MPB-CD34+-Zellen, kultiviert für 90 Stunden in verschiedenen
Cytokinkulturen
-
a.
Zellkulturen und Cytokine. Zellen wurden gezählt, resuspendiert und für 90 Stunden
in einer Konzentration von 2 × 105 Zellen pro ml in serumfreiem X-Vivo-15-Medium
(BioWhittaker, Walkersville, MD), enthaltend Glutamin (JRH BioSciences,
Lenexa, KS) und 1 % Rinderserumalbumin (BSA) (Sigma, St. Louis,
MO); in Vertiefungen von 24-Well-Platten
mit flachem Boden (Corning Costar Corp., Cambridge, MA) bei 37 °C kultiviert.
Die Kulturen enthielten unterschiedliche Cytokinkombinationen. Die
verwendeten Cytokine schlossen rekombinantes menschliches IL3 (20
ng/ml), IL6 (20 ng/ml), LIF (100 ng/ml) (Novartis Pharmaceuticals
Corp., Basel, Schweiz), TPO (50 bis 100 ng/ml) (R&D Systems, Minneapolis,
MN), KL (100 ng/ml) und FL (100 ng/ml) (SyStemix, Palo Alto, CA)
ein.
-
Vor
dem Kultivieren wurde eine Probe aus MPB-CD34-Zellen mit 1 mg/ml
hitzeinaktiviertem menschlichen Gamma-Globulin (Gamimune, Miles
Inc. Elkhart, IN) für
10 Minuten (Min.) auf Eis inkubiert. Die Zellen wurden dann mit
anti-CD34-FITC (HPCA-2-FITC, Becton Dickinson) und anti-Thy-1-Cy5
(PR13, Systemix) oder mit geeigneten Isotopkontrollen IgG1-FITC (Becton Dickinson, San Jose, CA) und
IgG1-Cy5 (Systemix, Palo Alto, CA) für 30 Minuten
auf Eis gefärbt.
Die Zellen wurden gewaschen und in PBS (JRH BioSciences, Lenexa,
KS), 2 % fötales
Kälberserum
(FCS) (Hyclone, Logan, Utah); resuspendiert und auf einem FACS-Calibur-Durchflusszytometer
(Becton Dickinson) analysiert.
-
An
dem Ende der Kulturdauer wurden die Zellen geerntet und lebensfähige Zellzahlen
wurden bestimmt unter Verwendung von Trypan-Blau-Ausschluss. Zellen
wurden mit anti-CD34-Cy5 (PR20, SyStemix) und anti-Thy-1-PE (PR13,
SyStemix) oder den geeigneten Isotopkontrollen IgG1-Cy5
und IgG1-PE (SyStemix) vor der Analyse auf
einem FACS-Calibur-Durchflusszytometer
gefärbt.
Zellen mit hohem Propidiumiodidgehalt wurden von der Analyse ausgeschlossen.
-
b.
Zunahme der Zahl an Gesamtzellen und an CD34+Thy-1+-Zelluntergruppen. Die Prozentsätze an Gesamt-CD34+-Progenitorzellen und der primitiveren CD34+Thy-1+-Untergruppe wurden
gemessen. Die mittleren Daten aus 3 bis 12 unterschiedlichen MPB-Donoren
sind in 5 gezeigt. Beginnend mit > 91) % reinen CD34+-selektierten Zellen exprimierten 89 % der
Zellen CD34 an dem Ende der Kultur durch die Zugabe von TPO allein
im Vergleich zu 79 % mit KL oder FL alleine. Es gab keinen signifikanten
Unterschied in dem Prozentsatz an detektierbaren CD34+Thy-1+-Zellen, welcher 13 bis 14 % mit jeder dieser
einzelnen Cytokine war. Obwohl beide Kombinationen aus TPO, FL und
TPO, KL 91 bis 92 % der CD34+-Zellen bewahrten,
wurde ein Mittelwert mit 20,7 +/– 5,2 % CD34+Thy-1+-Zellen in TPO und FL detektiert, verglichen
mit nur 5,5 +/– 3
% in TPO und KL (P = 0,0084). Der Prozentsatz von CD34+Thy-1+-Zellen war ebenfalls höher (Mittelwert 20,7 %) in
TPO und FL als in der Drei-Faktor-Kombination aus TPO, FL, KL (Mittelwert 6,8
%) (P < 0,0001).
Bewahrung dieses primitiven Phänotypen
war signifikant niedriger in IL-3, IL-6 und LIF (Mittelwert 3,7
%) als in TPO, FL, KL (P = 0,02).
-
Die
x-fache Zunahme der CD34+Thy-1+-Zellzahl
ist in 6 gezeigt. Einzeln vermochten TPO, FL und KL es
jeweils nicht, die Zahl der CD34+Thy-1+-Zellen zu erhöhen. Kulturen, die TPO und
FL oder TPO und KL in Kombination einschlossen, ergaben die höchste Zunahme
der CD34+Thy-1+-Zellzahl.
Unter Berücksichtigung
des Variationsmaßes
innerhalb der MPB-Proben gab es keinen signifikanten Unterschied
unter solchen Kulturen, welche sämtlich
in der Aufrechterhaltung oder einer kleinen Zunahme (1,2- bis 1,5-fach)
der CD34+Thy-1+-Zellzahl
resultierten.
-
c.
CAFC-Tests in mobilisierten peripheren Blutzellen. CAFC-Tests wurden
ebenfalls in mobilisierten peripheren Blutzellen durchgeführt. CD34+Thy-1+-Zellen wurden
aus mobilisierten peripheren Blutzellen unter Verwendung von Durchflusszytometrie
gereinigt und wurden in einer Konzentration von 4 × 105 Zellen/ml in X-VIVO 15, 1 % BSA und den
in 7 gezeigten Cytokinen kultiviert. Nach 5 Tagen
in Kultur wurden die Zellen für
die Thy-1-Expression durch Durchflusszytometrie analysiert und die
CAFC-Aktivität
wie oben beschrieben. Die x-fache Änderung in Gesamt-CAFC-Zahlen
in den Thy-1+-Populationen nach der Kultur
im Verhältnis
zu der Ausgangspopulation sind in 7 als die
Mittelwerte von 4 Experimenten gezeigt.
-
d.
CFSE-Farbstoffmarkierung. Mobilisierte periphere, CD34+-selektierte
Blut- (MPB-) Zellen wurden mit Carboxyfluoreszein-Diacetat-Succinimidylester-
(CFSE-) Farbstoff (Molecular Probes Inc., Eugene, OR) markiert,
bei einer Zellkonzentration von 3 × 106/ml
und einer Farbstoffkonzentration von 1,25 μM in Iscove's modifiziertem Dulbecco's-Medium (IMDM) ohne
Phenolrot (JRH Biosciences) im Dunkeln bei Raumtemperatur für 10 Minuten
unter gelegentlichem Mischen. Die Markierung wurde durch die Zugabe
von 1/5 Volumen FCS gestoppt. Zehn ml X-Vivo-15-Medium, enthaltend
1 % BSA, wurden dann zu den Zellen hinzugefügt, welche bei 400g für 10 Minuten
zentrifugiert wurden.
-
e.
Wirkung von TPO-Mimetika auf die HSC-Replikation. Die Wirkung eines
TPO-Mimetikums auf
die Zellvermehrung wurde ebenfalls untersucht. Das verwendete TPO- Mimetikum ist als
Peptid AF13948 bekannt, mit der in Cwirla et al. (1997), oben, gezeigten
Aminosäuresequenz.
Mobilisierte periphere Blut-CD34
+-Zellen wurden
mit 1,25 μM
CFSE-Farbstoff markiert, welcher es erlaubt, dass die Zellteilung
fluorimetrisch gemessen wird. Die Zellen wurden dann in einer Konzentration
von 2 × 10
5 Zellen/ml in X-VIVO 15, 1 % BSA und den
in Tabelle 5 angegebenen Cytokinen kultiviert. Nach 4 Tagen in Kultur
wurden die Zellen für
Thy-1-Expression und Zellteilung durch Durchflusszytometrie analysiert.
Die x-fache Zunahme der Gesamtzellzahlen und Lebensfähigkeit
wurde durch Hämozytometerzellen
von mit Trypan-Blau gefärbten
Proben bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 zusammengefasst. Tabelle
5 Zellkultur
und Vermehrung und Lebensfähigkeit
- * Prozentuale Lebensfähigkeit mittels Trypan-Blau
gemessen
- KL = c-kit-Ligand
- TPO = Thrombopoietin
- MTPO = Thrombopoietin-Mimetikum
-
Beispiel 7: Bewahrung
der Stammzellfunktion unter CD34+Thy-1+-Zellen nach jeder Zellteilung
-
CFSE-markierte
CD34+-MPB-Zellen, wie hierin oben beschrieben,
wurden in X-VIVO-15-Medium,
enthaltend 1 % BSA, ergänzt
mit Kombinationen aus TPO (50 ng/ml), FL (100 ng/ml), KL (100 ng/ml)
und IL6 (20 ng/ml), für
annähernd
112 Stunden mit 2 × 105 Zellen/ml in 24-Well-Platten mit flachem
Boden bei 37 °C
in einem befeuchteten Inkubator kultiviert.
-
Kultivierte
Zellen wurden geerntet, ausgezählt
und mit anti-CD34-Cy5 und anti-Thy-1-PE oder den geeigneten Isotopenkontrollen,
wie oben beschrieben, gefärbt.
CD34+Thy-1+-Populationen wurden
durch Durchflusszytometrie, wie oben für das Sortieren von Zellen
beschrieben, isoliert. Sortierbereiche für gesonderte Zahlen an Zellteilungen
(FITC-Fluoreszenz)
unter den Thy-1+-Zellen wurden etabliert,
basierend auf mit Paxaformaldehyd fixierten, ungeteilten Kontrollpopulationen
und einer sichtbar verminderten Ereignisdichte zwischen jeder Teilung.
Die in TPO, FL und KL kultivierten CD34+Thy-1+-Zellen nahmen ungefähr zweifach in der Gesamtzahl
zu. Die in TPO, FL und IL6 kultivierten CD34+Thy-1+-Zellen
hielten die Ausgangszellzahlen aufrecht (Daten nicht gezeigt). Der
Prozentsatz an Zellen, der Thy-1 exprimiert, war geringfügig höher in TPO,
FL, IL6 als in TPO, FL, KL (27,4 % gegen 20,6 %); die TPO-, FL-,
IL6-Kulturen bewahrten jedoch weniger Thy-1-exprimierende Zellen
insgesamt (0,34 gegen 0,43 der Ausgangszellzahl). Diese Unterschiede
waren nicht statistisch signifikant (Daten nicht gezeigt).
-
Kultivierte
Zellpopulationen, die 1, 2, 3 oder 4 Teilungen durchgemacht hatten,
wurden durch Durchflusszytometrie gereinigt. Nur Zellen, die immer
noch Thy-1 nach der Kultur exprimierten, wurden getestet, da die
Mehrheit an HSC-Aktivität
in dieser Population lag. Thy-1+-Zellen,
die in TPO, FL, KL oder TPO, FL, IL6 mit 100 ng/ml TPO, 100 ng/ml
FL, 100 ng/ml KL und 20 ng/ml IL6 kultiviert wurden, bewahrten die
CAFC-Aktivität im
Verhältnis
zu frischen CD34+Thy-1+-Zellen
nach wenigstens zwei Teilungen. Die CAFC-Aktivität nahm nach 4 Teilungen für TPO, FL,
KL oder 3 Teilungen für
TPO, FL, IL6 ab (Daten nicht gezeigt). Transplantateinbau in SCID-hu-Knochen
wurde bei allen vier Teilungen für
beide Cytokinkombinationen beobachtet, wenn entweder 5.000 oder
15.000 Zellen pro Transplantat injiziert worden sind (8).
Trensplantatzahlen, die menschliche Zellen enthielten, aus der Gesamtzahl
an injizierten Zellen (Transplantateinbaurate), änderten sich nicht signifikant
zwischen unkultivierten CD34+-Zellen oder
kultivierten CD34+Thy-1+-Zellen, die zahlreiche
Zellteilungszahlen in jeder Cytokinkombination durchgemacht hatten.
Die durchschnittliche Anzahl an Donorzellen, die aus den mit TPO,
FL, KL kultivierten Zellen injizierten Transplantaten wiedergewonnen
worden ist, war annähernd
zweimal höher
als Transplantate, die in mit TPO, FL, IL6 kultivierte Zellen injiziert
worden sind, und war nahe der Zahl an Donorzellen, die aus Transplantaten
gewonnen worden sind, welche mit unkultivierten CD34+-Zellen
injiziert worden sind. Es wurde geschlossen, dass CD34+Thy-1+-Zellen,
kultiviert in TPO, FL, KL oder TPO, FL, IL6, bis zu vier Teilungen
durchmachen können,
ohne dass sie die ersichtliche HSC-Funktion auf einer Pro-Zelle-Basis
verlieren.
-
Beispiel 8: Gentransfer
in kultivierte hämatopoietische
Zellen
-
Hämatopoietische
Stammzellen, die wie oben in den Beispielen 1 bis 7 beschrieben
mit 50 bis 100 ng/ml TPO, 100 ng/ml KL, 100 ng/ml FL, 20 ng/ml IL3,
20 ng/ml IL6 und/oder 100 ng/ml LIF kultiviert worden sind, wurden
mit entweder dem (1) L-Mily-Vektor (der Lyt2 exprimiert) oder (2)
dem LMTNL-Vektor (um die rev-Genmarkierung durch PCR zu analysieren)
infiziert. Die Zellen wurden durch Hinzufügten des geeigneten Vektors
zu den Kulturmedien infiziert. Wie unten in den Tabellen 6 bis F3
gezeigt, ergaben TPO, KL und FL ein 4,9-fach höheres Genmarkieren von LTC-CFC,
eine 5-fach höhere
Lyt2-Expression unter den post-SyS1-CD34+-Progenitorzellen und eine
4,7-fach höhere
Lyt2-Expression unter dem post-SyS1-CD14+-Monozyten im Vergleich
mit Zellen, die in IL-3, IL-6 und LIF kultiviert worden sind. Tabelle
6 Prozentsatz
an HSCs, die durch rev markiert sind
CYTOKINE
IN KULTUR | %
an ZELLEN MIT REV-MARKIERUNG
in 5-WOCHEN-SyS1-KULTUR
(Mittelwert aus 3 bis 4 Experimenten) |
TPO,
KL und FL | 73,8
% |
TPO,
FL und IL-6 | 63,2
% |
IL-3,
IL-6 und LIF (Kontrolle) | 25,1
% |
Tabelle
7 Prozentsatz
an CD34
+-Zellen, die das Lyt2-Transgen exprimieren
CYTOKINE
IN KULTUR | %
an CD34+-ZELLEN, DIE LYT2- |
| TRANSGEN
in SyS1-KULTUR |
| EXPRIMIEREN |
| (Mittelwert
2 bis 4 Experimenten) |
TPO,
KL und FL | 3,8
% |
IL-3,
IL-6, LIF, FL und TPO | 1,9
% |
TPO,
FL und IL-6 | 1,6
% |
IL-3,
IL-6 und LIF (Kontrolle) | 0,75
% |
Tabelle
8 Prozentsatz
an CD14
+-Monozyten, die Lyt2-Transgen exprimieren
CYTOKINE
IN KULTUR | %
an CD14+-ZELLEN, DIE LYT2-TRANSGEN
in SyS1-KULTUR EXPRIMIEREN (Mittelwert aus 2 bis 4 Experimenten) |
TPO,
KL und FL | 8,0
% |
IL-3,
IL-6, LIF, FL und TPO | 2,8
% |
TPO,
FL und IL-6 | 2,4
% |
IL-3,
IL-6 und LIF (Kontrolle) | 0,33
% |
-
Polymerasekettenreaktion
(PCR) wurde ebenfalls durchgeführt,
um den Gentransfer in HSCs zu bestimmen, die in verschiedenen Cytokinkombinationen
kultiviert worden sind. Tabelle 9 fasst den Prozentsatz an Kolonien
und Transplantaten, die das Transgen exprimieren, zusammen.
-
-
Beispiel 9: Genetische
Modifikation von HSCs in der Arwesenheit von Fibronectin
-
Um
das Potential für
RetroNectin
TM (Takara Shuzo Co. Ltd. Otsu
Shigi, Japan) zu bestimmen, die Transgenexpression in den Nachfahren
von transduzierten HSC zu steigern, wurden CD34
+-selektierten
Zellen, welche mit dem ProPak-basierten PP-A.LMiLy-Vektor in der
Anwesenheit und Abwesenheit von RetroNectin
TM und
einer Reihe von Cytokinen transduziert worden sind, auf vorgeformten
Sys1-Monoschichten langzeitinkubiert. Nach fünf Wochen wurden die menschlichen
Zellen in den Kulturen für
die FACS-Analyse der Zelloberflächenexpression
für CD34
und Lyt2 gefärbt.
Die Ergebnisse der repräsentativen
Experimente sind in
9 und Tabelle 10 gezeigt. Die
Daten zeigen, dass die transgene Expression (Lyt2-Expression) auf CD34
+-Zellen, die in der Langzeit-Sys1-Kultur
aufrecht erhalten werden, signifikant erhöht ist durch Transduzieren
von Zellen auf mit RetroNectin
TM überzogenen
Platten in der Anwesenheit eines Cytokincocktails, umfassend IL3,
IL6, LIF, FL und TPO. Cytokinkonzentrationen sind oben in Beispiel
8 beschrieben. Wie in
9 gezeigt, war die Lyt2-Expression
3,7 % in den Populationen, die mit IL3, IL6, LIF, FL und TPO ohne
RetroNectin
TM transduziert worden sind,
verglichen mit 15,2 % in den Populationen, die auf mit RetroNectin
TM überzogenen
Platten in der Anwesenheit derselben Cytokine transduziert worden
sind. Die Verwendung von RetroNectin
TM zeigte
eine annähernd
vierfache Steigerung. In der Abwesenheit von TPO wurde keine Steigerung
gesehen. Es gab keine Wirkung auf den Prozentsatz an Zellen in den
Langzeitkulturen, welche den CD34-Phänotypen
bewahrten, ob mit unterschiedlichen Cytokincocktails in der Anwesenheit
oder Abwesenheit von RetroNectin
TM transduziert
oder nicht. Tabelle
10 Gentransfer:
MPB-CD34
+-Zellen in zahlreichen Cytokinkombinationen
Transduktionseffizienz (% Rev
+) von klonogenen
Zellen
RetroNectin
TM-Protokoll