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ERFINDUNGSGEBIET
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Vorliegende
Erfindung betrifft die Filtrationstechnik, insbesondere ein Filtermedium
mit einer Vielzahl von Schichten, verbesserten Filtrationseigenschaften
und verbesserte Festigkeitseigenschaften derart, dass das Medium
ohne seine Steifheit zu verlieren oder beschädigt zu werden, gefaltet werden kann.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Vorliegende
Erfindung richtet sich auf Filter, die Konstruktion von Filtern,
die bei der Filterkonstruktion verwendeten Materialien sowie die
Verwendung derartiger Filter. Die Erfindung richtet sich ferner
auf das Filtrieren von Teilchen aus Fluidströmen, beispielsweise Luft-,
Gas- oder Flüssigkeits-Strömen.
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Fluidströme, wie
z. B. Luft-, Gas- oder Flüssigkeits-Ströme tragen
häufig
feinteilige Substanzen. Übliche
Beispiele sind die Staubteilchen, die man oftmals in der Luft sieht,
wenn der Winkel des einfallenden Lichts in der richtigen Richtung
verläuft.
In vielen Fällen
ist es erwünscht
oder sogar notwendig, derartige Teilchen zu entfernen. Beispielsweise
verlangt die Herstellung von Halbeleitermaterialien und Mikrochips
die Verwendung sauberer Räume,
in denen das Niveau der Umgebungsteilchen auf ein extrem geringes
Niveau verringert werden muss. Ferner erfordern bundesstaatliche,
länderstaatliche
und örtliche
Vorschriften, dass aus industriellen Verfahren ausströmende Fluidströme feinteilige
Stoffe enthalten, welche ein ausgewiesenes Niveau nicht überschreiten.
Andere Beispiele umfassen die Verringerung feinteiliger Stoffe in
der Luft in den Luftansaugströmen
von Innenverbrennungsmotoren, Flugzeugpassagierkabinen und Gasturbinen
oder eine Verringerung der feinteiligen Stoffe in den Abgasströmen von
Zementherstellungsanlagen, Faserherstellungsarbeitsgängen, Spanabhebungsbetrieben,
Mahlverfahren wie bei der Mehlherstellung und ähnliche industrielle Verfahren,
die sich fast über
jede Industrie erstrecken.
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Die
Prinzipien und Probleme, die bei der Entfernung von feinteiligen
Stoffen aus Fluidströmen
angetroffen werden, wurden in zahlreichen Patenten und Veröffentlichungen
beschrieben, wie z. B. in den U.S.-Patenten Nrn. 5.672.399, 5.364.456,
5.238.474 und 5.082.476. In der Regel ist das Problem, dem man bei
dem Entwurf eines Filtermediums begegnet, dasjenige eines Kompromisses
zwischen der Filterwirksamkeit, der Durchlässigkeit des Filters für das Fluid
und eine „Filter-Lebenszeit" oder die Kapazität. Die Wirksamkeit
kann definiert werden als die Fähigkeit
eines Filters, feinteilige Stoffe, anstelle sie durchgehen zu lassen,
abzufangen. Typischerweise ist, um so wirksamer ein gegebenes Filtermedium
feinteilige Stoffe aus einem Fluidstrom, wie z. B. Luft, entfernt,
desto geringer ist seine Luftdurchlässigkeit und um so kürzer ist
seine Lebensdauer.
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Die
Lebensdauer eines Filters kann hinsichtlich eines ausgewählten Grenzdruckabfalls
durch den Filter definiert werden. Wenn dieser Druckabfall erreicht
ist, sagt man, auch nach dem Reinigen, wenn ein Reinigen angewandt
wird, dass der Filter seine Lebensdauer erreicht hat, weil der Druckaufbau
auf der Innenseite des Filters, d.h., der Rückdruck, nunmehr ein nicht
annehmbares Niveau erreicht hat. Die Zeit, die es für ein Filtermedium braucht,
die Grenze seiner Lebensdauer zu erreichen, bezieht sich direkt
auf die auf den Filter aufgebrachte Last und die Unfähigkeit
des Filtermediums, die Last freizugeben, wenn das Filtermedium bereinigt
wird. Je schwerer die auf ein gegebenes Filtermedium aufgebrachte
Last ist, und je weniger dieses Medium reinigbar ist, desto kürzer ist
seine Lebensdauer. Für
verschiedene Filtermedien gleicher Wirksamkeit ist eine längere Lebenszeit
in der Regel mit der Fähigkeit
des Filters verbunden, eine höhere
Teilchenbelastung zu erreichen, bevor der ausgewählte Druckabfall erreicht wird.
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Eine
Filterbauart ist auf zwei Arten von Filtermedien abgestellt: Oberflächenbeladende
Medien und tiefenbeladende Medien. Oberflächenbeladende Medien sammeln,
wie ihr Name sagt, in erster Linie Teilchen auf ihrer Oberfläche. Oftmals
umfassen oberflächenbeladende
Medien eine dichte Schicht aus einem Material, beispielsweise die
Cellulosefasern in einem Papierfiltermedium. Derartige Filter haben
eine Porosität,
um ein Fluid durch das Medium strömen zu lassen. Da das Fluid
durch das Filtermaterial strömt,
werden die feinteiligen Stoffe im Fluid auf der stromaufwärts gelegenen
Seite (Einlassseite) des Filters abgefangen. Als Ergebnis eines
solchen Abfangens erwirbt der Filter eine Anfangsschicht aus feinteiligem
Stoff und zeigt eine Erhöhung
seiner Wirksamkeit. In der Regel wird dieses Phänomen als „Altern" eines Filters bezeichnet. Im Verlauf
der Zeit wird die Kapazität
des Filters erreicht, der Druckabfall erreicht seine Grenze, und
das Medium ist zu ersetzen oder von angesammelten Teilchen zu säubern.
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Wie
es dem Fachmann auf dem Gebiet gut bekannt ist, steht die Gesamtkapazität einer
Filtereinheit, die ein gegebenes Filtermedium benutzt, in direkter
Beziehung zur Oberfläche
des Filtermediums, das in der Einheit enthalten ist. Bei einer gegebenen Eingaberate
von Teilchen ist, je höher
die Oberfläche ist,
desto länger
die Zeit zwischen einem erforderlichen Ersatz und/oder einer erforderlichen
Reinigung. Typischerweise kann in einer gegebenen Filtereinheit die
Oberfläche
der Filtereinheit erhöht
werden, indem man ein gefalztes Filtermedium anstelle eines „flachen" (d.h., ungefalteten
(Mediums) erhöht
werden. Jedoch sollte darauf hingewiesen werden, dass, während ein
Falzen die Kapazität
einer Filtereinheit im absoluten Sinn erhöhen kann, die Kapazität des Filtermediums
pro Oberflächeneinheit
unverändert bleiben
kann. Sie kann also infolge verhältnismäßig geringerer
Mediumflächengeschwindigkeiten
ansteigen, was zu größeren Wirksamkeiten
und geringeren Druckabfällen
führen
kann.
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Wo
ein Reinigen eines Filtermediums entweder unmöglich oder unpraktisch ist,
werden anstelle von oberflächenbeladenden
Medien tiefenbeladende Medien häufig
verwendet. In der Regel umfassen tiefenbeladende Medien ein verhältnismäßig dickes Wirrknäuel (tangle)
aus Fasermaterial im Gegensatz zur verhältnismäßig dünnen Art eines oberflächenbeladenden
Mediums. Tiefenbeladende Me dien werden üblicherweise hinsichtlich ihres
Feststoffsgehalts, ihrer Dichte oder Porosität definiert. Beispielsweise
ein Tiefenfiltermedium, definiert als 3–4% Feststoffe, umfasst ein
Fasermedium, bei dem annähernd
3–4% des
Gesamtvolumens des Mediums das Fasermaterial (Feststoffe) umfasst,
während
der Rest von 96–97%
seines Volumens Fluidraum (z. B. Luft-, Gas- oder Flüssigkeitsraum)
ist.
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Zusätzlich zu
seiner Definition aufgrund seines Feststoffgehalts kann ein tiefenbeladendes
Medium auch hinsichtlich des Durchmessers der Filamente oder Fasern,
welche das Medium bilden, definiert werden. Für ein Filtermedium mit einem
gegebenen Feststoffgehalt gilt: je geringer der Durchmesser der
zur Herstellung des Mediums benutzten Filamente oder Fasern ist,
desto geringer sind die Porengröße oder
die dazwischen liegenden Räume
des erhaltenen Mediums und um so größer ist die Wirksamkeit des
Mediums. Das heißt,
wenn man den Durchmesser der Filamente oder Fasern, welche das Filtermedium
ausmachen, verringert, desto wirksamer fängt das Medium kleinere Teilchen
ab.
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In
der Regel sind tiefenbeladende Medien dick und besitzen eine verhältnismäßig konstante oder
gleichmäßige Dichte.
Während
gewisse Dichteschwankungen auftreten können, sind diese von einer
verhältnismäßig geringfügigen Art
und wirken nicht wesentlich auf die Leistung des Filtermediums ein.
Ferner ist es bekannt, getrennte Filtermedien verschiedener Dichte
zu kombinieren, um ein Verbundfilter-Gesamtmedium zu schaffen, welches
seine Tiefe hindurch beladen werden kann. Beispielsweise kann man
in der Richtung Einlass zu Auslass ein erstes Filtermedium zur Entfernung
von verhältnismäßig „großen" Teilchen (z. B.
unterhalb von 100 Mikron) mit einem zweiten Filtermedium zur Entfernung
von Teilchen einer „Zwischengröße" (z. B. von 100–20 Mikron)
und ein drittes Filtermedium kombinieren, zur Entfernung von verhältnismäßig „feinen" Teilchen (wie z.
B. von 20–5
Mikron). Bei dieser hypothetischen Anordnung können Teilchen, die kleiner als
etwa 5 Mikron sind, durch die Filter hindurchgehen. Wie der Fachmann
auf dem Gebiet erkennt, kann die Veränderung der Art der einzelnen
Filtermedien dazu führen,
dass kleinere oder größere Teilchen
durch das Filtrationsgesamtsystem hindurchgelassen werden.
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Beispiele
für verschiedene
Filtermedien können
in zahlreichen U.S.-Patenten und anderen Veröffentlichungen gefunden werden.
Beispielsweise beschreibt das U.S.-Patent Nr. 5.672.399 von Kahlbaugh
u.a. eine gefalzte Luftfilterkonstruktion mit einem feinen Filtermedium,
das an einem groben Filtermedium angebracht ist. Das U.S.-Patent
Nr. 4.714.647 von Shipp u.a. beschreibt ein Verfahren zur Bildung
eines Filtermediums durch aufeinanderfolgendes Ablagern von Schichten
aus schmelzgeblasenen thermoplastischen Fasern mit der gleichen Zusammensetzung,
jedoch unterschiedlicher Größe, auf
einem Kollektor unter Bildung einer Endlosbahn mit einem Gradienten
durch seine Tiefe hindurch, so dass große Teilchen durch die Tiefe
des Filtermediums abgefangen werden können, ohne frühzeitig
die feinfaserigen, hoch wirksamen Schichten zu verstopfen. Das U.S.-Patent
Nr. 5.665.235 von Gildersleeve u.a. beschreibt eine gestützte Faserendlosbahn-Anordnung,
hergestellt durch Verbinden eines ersten getrennten Stützmaterials
auf eine Fläche-zu-Fläche-Art
mit einer zweiten getrennten Faservlies-Endlosbahn aus Mehrkomponenten-Fasern,
umfassend ein erstes und ein zweites Polymer, derart, dass das zweite
Polymer auf mindestens einem Teil der Oberfläche der Mehrkomponenten-Fasern
vorliegt und eine Erweichungstemperatur unterhalb der Erweichungstemperatur
des ersten Polymeren aufweist. Das U.S.-Patent Nr. 5.397.632 von
Murphy u.a. beschreibt einen laminierten Faservliesverbund, im wesentlichen
bestehend aus: (a) einer äußeren, im
wesentlichen völlig
gebundenen luftdurchlässigen
kontinuierlichen Polyesterbahn, (b) einer äußeren, im wesentlichen völlig gebundenen
luftdurchlässigen
hohen Boden-Faservlies [der Träger]
und (e) eine ungebundene, luftdurchlässige kontinuierliche Polyesterzwischenbahn,
wobei (a), (b) und (c) mechanisch durch Vernadeln aneinander befestigt
sind.
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Weitere
U.S.-Patente, welche Materialien beschreiben, die als Filtrationsmedien
benutzt werden können,
umfassen das Patent Nr. 4.952.560 von Sorrick (ein Filtermedium,
umfassend eine Ober-, Mittel- und Bodenschicht, wobei die Mittelschicht eine
Trägerbahn
aus Baumwollfasern und ein von der Bahn getragenes Netz) umfasst;
5.597.645 von Pike u.a. (ein Filtermedium mit einem Gehalt an einer elektrisch
geladenen Faservliesbahn aus gekräuselten Fasern); 5.496.627
von Ba grodia u.a. (eine Faserverbundstruktur mit mindestens zwei
Schichten, wobei die erste Schicht eine Wirrfaserstruktur, hergestellt
aus geriffelten Fasern ist, während
die zweite Schicht ein Fasermaterial ist, das eine hohe Filterwirksamkeit
gewährt);
und 4.732.675 von Badolato u.a. (ein Filtermedium mit Dichtegradienten
für Blut, hergestellt
durch Verbinden von drei getrennten Schichten aus synthetischem
Gewebe, auf Flächen-zu-Flächen-Art
zusammengelegt, bei dem die getrennten Faserschichten in Form eines
kalandrierten Nadelfilz-Faservlieses bereitgestellt sind, wie durch
die Abbildungen hierin veranschaulicht).
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U.S.-Patent
Nr. 5.283.106 offenbart ein mehrschichtiges Filtermaterial, umfassend
ein Faservlies, hergestellt aus Fasern oder Filamenten identischer
oder unterschiedlicher Polymeren, eine erste Schicht, umfassend
thermoplastische Fasern mit 3,6–18
Denier und eine zweite Schicht, umfassend Fasern mit 0,9–5,4 Denier.
Die Polymerfasern können
z. B. thermoplastische Fasern, Polyolefine, Polyamid und Polyester
sein. Das Filtermaterial setzt sich aus einem tiefen Filter und
aus einem feinen Filter zusammen, welche beide senkrecht zu ihrer Oberfläche eine
homogene Dichte aufweisen und auf solch eine Weise miteinander verbunden
sind, dass die durch die Bindungspunkte bedeckte Fläche nicht 75% überschreitet.
Der Tiefenfilter ist 2 bis 20 mal dicker als der Feinfilter, und
sie besitzen verschiedene Dichten. Auch ist ein Verfahren zur Herstellung
des Filtermaterials offenbart.
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Während der
Stand der Technik eine Vielzahl von Filtrationsmedien offenbarte,
welche auf verschiedene Probleme treffen und diese lösen, ist
noch ein Bedürfnis
für ein
verbessertes Filtrationsmedium vorhanden. Insbesondere existiert
ein Bedürfnis
für ein
Filtrationsmedium mit einer verbesserten Gesamtkombination einer
guten Steifheit, hohen Kapazität
und Wirksamkeit, der Fähigkeit,
gefalzt werden zu können
und einer guten Beständigkeit
gegenüber einer „Schichten-Trennung".
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Demgemäß ist der
Zweck vorliegender Erfindung die Bereitstellung eines Filtermediums
mit einer Vielzahl von Schichten mit verbesserter Kombination einer
guten Filtrations- und Steifheitseigenschaft, einer guten Beständigkeit
gegenüber
einer Schichtenablösung
oder -trennung, und das, wenn ein Falzen erwünscht ist, falzbar ist.
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Ein
weiterer Zweck vorliegender Erfindung ist die Bereitstellung eines
Filtermediums mit einer Vielzahl von Schichten, wobei das Medium
synthetische Filamente (oder Fasern oder Garne) aus mindestens zwei
unterschiedlichen Denier-pro-Filament (dpf)
umfasst, und wobei das Filtermedium sich aus der Verwendung von
solchen Filamenten, welche eine verbesserte Filtration, Steifheit
und gute Delaminationsbeständigkeitseigenschaften
aufweist, so dass das Medium zur Verwendung in einer Filtrationsvorrichtung
gefalzt werden kann, ohne Verlust einer derartigen Steifheits- und
Filtrationseigenschaft.
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Die
Erfindung umfasst auch einen Spinnfaservliesstoff als Filtermedium
mit einer Vielzahl von Schichten aus synthetischen Filamenten, wobei
die Filamente einer ausgewählten
Schicht (1) von heterofiler Art sind (vgl. 4). Die
Filamente sind aus einem thermoplastischen Material hergestellt,
vorzugsweise einem Polyestermaterial. Beispiele für heterofile
Fasern oder Filamente werden in der „Encyclopedia of Polymer Science
and Engineering",
(John Wiley & Sons,
New York 1985, Bd. 6, S. 830–831, und 7) gefunden. Beispiele für heterofile
Filamente oder Fasern umfassen Seiten-Seiten-, Kern-und-Hülle-, Mehrfachsegment-Insel-im-Meer- und Matrix-fibrile
Faserstrukturen, wie auf Seite 830, 7,
gezeigt. Wie im Vorliegenden angewandt, kann der Begriff „Kern-und-Hülle" sowohl individuell als
auch kollektiv als alle diese Beispiele für heterofile Filamente bezeichnend
angewandt werden.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung stellt ein Vliesstofffiltermedium mit einer Vielzahl von
Schichten gemäß Patentanspruch
1 zur Verfügung.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein heterofiles Filament vom Typ Kern-und-Hülle in Kombination mit einem
Grundpolymerfilament verwendet, welches kein Filament vom Typ Kern-und-Hülle ist,
wobei die Hüllenkomponente
des Kern-und-Hüllen-Filaments
einen niedereren Erweichungs-/Schmelzpunkt als die Kernkomponente
oder das Grundpolymer besitzt. Es ist auch möglich, diese Ausführungsform
umzukehren, indem das Grundpolymer einen niedereren Schmelz-/Erweichungspunkt als
eine oder beide Komponenten des Kern-und-Hüllen-Filaments aufweist.
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Bei
einer zweiten bevorzugten Ausführungsform
wird ein Grundfilament in Kombination mit einem nicht-heterofilen
Filament verwendet, das einen niedrigeren Erweichungs-/Schmelzpunkt
aufweist, beispielsweise ein erstes Polyester- oder Nylongrundpolymer
mit höherem
Erweichungs-/Schmelzpunkt, zusammen mit einem zweiten, bei niedrigerer Temperatur
weich werdenden/oder schmelzenden Polymeren. Ein Beispiel ist in 4B veranschaulicht.
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Bei
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
sind alle Filamente Kern-und Hüllenfilamente, wobei
verschiedene Schichten des Mediums unterschiedlich große Filamente
aufweisen. Wenn bei der Durchführung
der Erfindung ein Kern-und-Hüllen-Filament
verwendet wird, besitzt das Hüllenmaterial
einen niedrigeren Schmelz- oder
Erweichungspunkt als das Kernmaterial, und ein Schmelz- oder Erweichungspunkt
entweder niederer als oder im wesentlichen dem gleichen wie irgendein
anderes zur Herstellung des Filtermediums benutztes Filament.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die zur Herstellung des Filtermediums verwendeten
Filamente synthetische thermoplastische Filamente, wobei die besonders bevorzugten
synthetischen Filamente Polyesterfilamente sind.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfassen etwa 25 Gew.% des Filtermediums Filamente
mit einem dpf-Wert von etwa 0,5 bis et wa 2,5, und etwa 75 Gew.%
des Filtermediums weist Filamente mit einem dpf-Wert von etwa 2,5
bis etwa 100 auf.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 veranschaulicht
das Spinnvliesverfahren zur Herstellung des Filtermediums gemäß der Erfindung.
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2 veranschaulicht
eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Filtermediums,
wie es im Beispiel 1 beschrieben ist, bei dem eine feine Filterschicht
von gröbereren
Träger-/Filterschichten
gefolgt ist.
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3 veranschaulicht
eine Ausführungsform
der Erfindung, wie sie im Beispiel 2 beschrieben ist, bei der eine
feine Filterschicht zwischen zwei gröbereren Träger-/Filterschichten liegt.
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4A und 4B veranschaulichen
die Verbindung von Filamenten in einer Filamentumgebung (Kern-und-Hülle) bzw.
das Verbinden der Filamente in einer Zweifilament- oder Bikomponentenumgebung.
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5 veranschaulicht
eine Ausführungsform
der Erfindung, wie sie im Beispiel 3 beschrieben ist, bei der ein
Medium BAAB gebildet wird, indem „zwei" feinere A-Schichten zwischen zwei B-Schichten
liegen.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Wie
im vorliegenden benutzt, bezieht sich der Begriff „Bikomponente" auf die Verwendung
von zwei, aus verschiedenen Polymeren hergestellten Filamenten,
welche zur Herstellung einer einzigen Faservliesmatrix oder eines
Materials verwendet werden, wie z. B. das Filtermedium gemäß vorliegender Erfindung.
Eine Dreikomponente, Vierkomponente usw. haben eine ähnliche
Bedeutung. Bei spielsweise bildet eine Matrix mit einem Gehalt an
Polyethylenterephthalat und Polyethylen ein Bikomponenten-Filamentmaterial
oder eine derartige Matrix. Ein anderes Beispiel für eine Bikomponentenmatrix
ist eine solche, welche zwei Polyestermaterialien unterschiedlicher
Eigenschaften benutzt, beispielsweise mit unterschiedlichen Schmelzpunkten. 4B veranschaulicht ein beispielhaftes
Zweikomponentensystem.
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Der
Begriff „heterofil", wie er im vorliegenden angewandt
wird, bezieht sich auf eine Faser, ein Filament oder Garn mit zwei
unterschiedlichen, verschiedenartigen Polymeren innerhalb der Faser,
des Filaments oder Garns, wobei das zweite Polymermaterial einen
niedrigeren Schmelz- oder Erweichungspunkt als das erste Polymermaterial
besitzt. Das bei niedererer Temperatur erweichende/schmelzende Material
oder die entsprechende Komponente des heterofilen Filaments kann
zum Verbinden verschiedener Filamente miteinander benutzt werden.
Unterschiedliche heterofile Filamente mit verschiedenen, bei niedrigeren
Temperaturen erweichenden/schmelzenden Komponenten können zusammen
verwendet werden oder in Verbindung mit nicht-heterofilen Filamenten.
Sämtliche
oder zumindest einige der Filamente in einem Vliesstoff-Filtermaterial
können
durch die niedriger erweichende/schmelzende Komponente des heterofilen
Filaments miteinander verbunden werden. Heterofile Fasern umfassen
Seite-bei-Seite-, Kern-und-Hülle-, Mehrfachsegment-,
Insel-im-Meer- und Matrix-fibrile Filamente, welche alle eine bei
niederer Temperatur schmelzende/erweichende Komponente und eine
bei höherer
Temperatur schmelzende/erweichende Komponente besitzen. Ein Zweikomponenten-Filtermedium
oder eine Zweikomponentenschicht innerhalb eines Mehrschichtfiltermediums
kann so ein heterofiles Filament und ein nicht-heterofiles Filament,
zwei unterschiedliche heterofile Filamente oder zwei nicht-heterofile Filamente
umfassen. Homofile Filamente sind diejenigen, die sich aus einem
einzigen Polymermaterial, beispielsweise einem Polyester, Polyamid
usw., zusammensetzen.
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Alle
im vorliegenden verwendeten Prozentsätze beziehen sich, wenn nicht
anders ausgewiesen, auf das Gewicht. Bestimmte Aspekte vorliegender
Erfindung beziehen sich auf die Herstellung von Fasern, Filamenten
und Garnen; der Unterschied ist üblicherweise,
dass Filamente als kontinuierlich angenommen werden, während Fasern
eine verschiedene Länge
besitzen, und Garne eine Kombination von Filamenten und/oder Fasern
sind. Jedoch können
die Begriffe im vorliegenden untereinander ausgetauscht benutzt
werden.
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Die
bei der Durchführung
der Erfindung verwendeten Filamente können beliebige synthetische thermoplastische
Filamente wie Polyamide, Polyimide, Polyacrylate, Polymethacrylate,
Polyolefine, Polyester u.ä.
Polymere, die dem Fachmann bekannt sind, sein. Ferner kann das Filament
die im vorliegend beschriebene Varietät vom Typ Kern-und-Hülle sein.
Bevorzugt werden Polyesterfilamente. Wenn ein Kern-und-Hülle-Filament
benutzt wird, wird bevorzugt, dass das Hüllenmaterial ein Polyester
ist, wenn das Kernmaterial ein unterschiedlicher Polyester oder
ein anderes, für
die Durchführung
der Erfindung geeignetes thermoplastisches Material ist.
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Vliesstoffmaterialien
oder -textilien, wie das erfindungsgemäße Filtermedium, werden auch
gebundene Fasern, gebildete Textilien oder konstruierte Textilien
genannt und nach den Verfahren hergestellt, die sich vom Wirken
oder Weben unterscheiden. Das erfindungsgemäße Filtermedium kann nach einem beliebigen,
dem Fachmann auf dem Gebiet bekannten Verfahren hergestellt werden,
das zur Herstellung eines Vliesstoffmaterials geeignet ist. Beispiele
für die
Technologien, welche zur Herstellung von Faservliesen angewandt
werden können,
umfassen: (1) das Trockenformen, Kardieren und Binden, (2) das thermische
Binden (3) das Binden in Luft, (4) das Bilden einer Materialbahn,
(5) das Spinnvliesverfahren, (6) das Schmelzblasverfahren, (7) das
Spinnfädeln (spunlaced),
(8) das Vernadeln, (9) das Laminieren, (10) das Absteppen, (11)
das Feuchtablegen und ähnliche
Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind. Das Spinnvliesverfahren
wird zur Herstellung des erfindungsgemäßen Filtermediums bevorzugt. Eine
hervorragende Zusammen fassung von Vliesstoffen und die zu ihrer
Herstellung angewandten Verfahren kann in der Encyclopedia of Polymer
Science and Engineering, Bd. 10 (John Wiley & Sons, Inc., New York 1987), S. 204–253 und
den hierin genannten Referenzen) gefunden werden.
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Das
erfindungsgemäße Vliesstoff-Filtermedium
kann unter Verwendung einer beliebigen Anzahl unterschiedlicher „Schichten" hergestellt werden, welche
beispielsweise A, B, C, D, E, G, H. usw. bezeichnet werden können. Der
Begriff „Schicht", wie er in vorliegendem
angewandt wird, bezieht sich somit auf eine Gruppierung von Filamenten,
welche identisch oder verschieden sein können. Somit kann jede Schicht
ein Filament, F1, oder eine Vielzahl von Filamenten F1, F2, F3,
F4 usw. enthalten. (Anmerkung: „F" ist für Filamente, nicht für Schichten
reserviert.). Beispielsweise wird bei Anwendung des Spinnvliesverfahrens
jede „Schicht" aus einer oder einer
Vielzahl von Spinndüsenreihen
oder quer zu einer Oberfläche
ausgefluchteten Düsen
extrudiert, wobei jede Spinndüse
oder Düse
mit einer Vielzahl von Öffnungen
oder Löchern
für die
Emersion oder das Spinnen des Filaments aufweist, und wobei diese Öffnungen oder
Löcher
etwa 10 bis etwa 1.000 pro Spinndüse betragen. Bei einem kontinuierlichen
Spinnvliesverfahren kann die Oberfläche ein sich bewegendes Band
sein, oder die Düsen
können
sich bewegen, und die Mehrzahl der Düsen sind vorzugsweise quer zur
Breite des Bandes oder der Oberfläche sowie längs des Bandes oder der Oberfläche ausgefluchtet..
Ferner können
die verschiedenen Materialien in irgendeiner Reihenfolge abgelegt
werden. Beispielsweise kann in einem Dreischichtensystem A, B und
C die Reihenfolge der Schicht ABC, ACB, BCA, BAC, CAB oder CBA sein.
Sämtliche
derartige Kombinationen und Vertauschungen liegen innerhalb des
Erfindungsumfangs. (Anmerkung: im vorliegenden wird die Reihenfolge,
in der die Schichten aus den Düsen auf
die bei der Herstellung des Vliesstofffiltermediums der Erfindung
benutzten Oberfläche
extrudiert werden, immer von links nach rechts gelesen. Somit ist
in einem System ABC die Reihenfolge zuerst A, 2. B und zuletzt C.
Jedoch können
die Schichten, wenn sie als ein Filtermedium in Gebrauch sind, in
jeder Reihenfolge, Strömungseinlass
zum Strömungsauslass,
vorliegen, je nachdem, wie sie in der Filtereinheit platziert sind.
Somit kann man die Fälle
Strömung → ABC oder
Strömung → CBA haben.
In der Regel liegen die Trägerschichten
auf der Strömungsauslassseite).
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Ferner
kann erfindungsgemäß jede Schicht des
Filtermediums unabhängig
ein oder eine Vielzahl von Filamenten F1, F2, F3, F4 usw. umfassen.
Derartige Filamente können
heterofile oder homofile Filamente sein. Jedes Filament kann aus
einer oder einer Mehrzahl von Spinndüsen extrudiert werden. So kann
in einem Schichtsystem ABC, worin A nur = F1, B nur = F2 und C nur
= F3 sind, die Filamentreihenfolge F1F2F3, F1F3F2, F2F3F1, F2F1F3,
F3F1F2 oder F3F2F1 sein.
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Wie
man leicht ermitteln kann, werden die möglichen Kombinationen und Vertauschungen
sehr schnell groß,
wenn die Anzahl von „Schichten", Arten der Filamente
und die Anzahl von Spinndüsenreihen ansteigt.
Diese Möglichkeiten
veranschaulicht ein Beispiel am besten.
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6 veranschaulicht
ein Filtermedium aus vier „Schichten" ABCD, in dem:
- (1) die Schicht A zwei homofile Filamente 640 (F1)
und 650 (F2) in einem abwechselnden Muster F1, F2, F1,
F2, F1 enthält;
- (2) die Schicht (B) zwei heterofile Filamente 660 (F3)
und 670 (F4) in einem abwechselnden Muster F3, F4, F3,
F4, F3 enthält;
- (3) die Schicht C ein homofiles Filament 640 (F1) und
ein heterofiles Filament 660 (F3) in einem abwechselnden
Muster F1, F3, F3, F1 enthält;
und
- (4) die Schicht D ein homofiles Filament 680 (F5 von
größerer Abmessung
als das F1-Filament 640) und ein heterofiles Filament 670 (F4)
in einem abwechselnden Muster F5, F4, F5, F4, F5 enthält.
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Variationen
sind möglich.
Beispielsweise führt
ein Eliminieren der Mittelreihen von Spinndüsen in jeder Schicht der 6 zu
einer Schicht A von F1, F2, F2, F1, einer Schicht B von F3, F4,
F4, F3, einer Schicht C von F1, F3, F3, F1 und einer Schicht D von F5,
F4, F4, F5.
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Alternativ
kann man 6 so betrachten, dass sie ein
einschichtiges Filtermedium darstellt, gebildet unter Verwendung
von 20 Reihen von 5 Spinndüsenarten,
welche die Filamente F1, F2, F3, F4 und F5 in der Reihenfolge F1,
F2, F1, F2, F1, F3, F4, F3, F4, F3, F1, F3, F1, F3, F1, F5, F4,
F5, F4, F5 ablegen.
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Die
gezeigten und im vorliegenden diskutierten Veranschaulichungen liegen,
ebenso wie ihre Variationen insofern innerhalb des Erfindungsumfangs, als
sie die Anzahl von „Schichten", die Anzahl von Spinndüsenreihen
pro Schicht und die physikalische und chemische Zusammensetzung,
einschließlich der
Denier-Werte des aus jeer Spinndüsenreihe
extrudierten Filaments betreffen. Um ein Verständnis der Erfindung und deren
Prinzipien zu erleichtern, werden die im vorliegenden angeführten Beispiele und 2-5 vereinfacht,
und sie können
sich wiederholende Schichten enthalten.
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Das
erfindungsgemäße Vliesstofffiltermedium
umfasst eine Vielzahl von Filamenten. Diese Vielzahl von Filamenten
wird in zwei Gruppen mit verschiedenen dpf-Werten (Denier pro Filament) unterteilt;
die erste Gruppe ist diejenige mit etwa 0,50 bis etwa 40 dpf, vorzugsweise
etwa 0,5 bis etwa 2,5 dpf, am meisten bevorzugt etwa 1,5 bis etwa
2,0 dpf, und die zweite Gruppe ist diejenige mit etwa 2,5 bis etwa 100
dpf, vorzugsweise etwa 4,0 bis etwa 50,0 dpf, und am meisten bevorzugt
etwa 4,0 bis etwa 5,0 dpf. Wenn jedoch zwei, identische Polymere
umfassende Schichten, welche durch andere Mittel unterschieden werden
können,
wie z. B. die Größe oder
Form der Faser/des Filaments, die bei der Durchführung der Erfindung benutzt
werden, sind zur Bezeichnung dieser Polymeren unterschiedliche Buchstabencodes erforderlich.
Beispielsweise ist für
ein hypothetisches Filtermedium ABBB, bei dem zwar alle Schichten „B" aus Polyethylen
bestehen, mit zwei Spinndüsen
pro Schicht, jedoch zwei benachbarte Filamentschichten „B" einen dpf-Wert von
3,7 aufweisen, und eine Schicht „B" einen dpf-Wert von 4,4 aufweist, eine richtige
Bezeichnung ABBC infolge des Unterschieds in den Deniers des Filaments „B".
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Wenn
eine Vielzahl von Filamentschichten bei der Durchführung der
Erfindung verwendet wird, kann der Prozentsatz jeder Schicht in
dem Vliesstofffiltermedium als Produkt im Bereich von 5–95% schwanken.
Deshalb kann im einfachsten System, AB, eine Filamentart pro Schicht
der Prozentsatz der Filamente A im Bereich von 5–95% und der Prozentsatz von
Filamenten B m Bereich von 95–5%
liegen.
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Wie
es für
den Fachmann auf dem Gebiet auf der Hand liegt, gibt es eine fast
grenzenlose Anzahl möglicher
Kombinationen und Vertauschungen, die sich aus der Anzahl abgelegter
Filamente zur Bildung des Vliesstoffs, der Filamentart (d.h., Polyester, Polyamid,
Polyolefin u.ä.
thermoplastischen Fasern) und der Häufigkeit, mit der jede Art
in einer gegebenen Filamentgruppe entsteht, den möglichen dpf-Werten eines jeden
Filaments in der Kombination, der möglichen Verwendung heterofiler
sowie homogener Filamente oder Fasern u. ähnlichen Variablen ergeben,
welche bei der Herstellung des Filtermediums gemäß der Erfindung in Betracht
gezogen werden können.
Die im vorliegenden vermittelten Richtlinien sind für die Erfindung
erläuternd
und werden zur Verfügung
gestellt, damit der Fachmann die Erfindung ohne übermäßige Versuche umsetzen kann. Anpassungen
gemäß der im
vorliegenden bereit gestellten Richtlinien versetzen den Fachmann
in die Lage, ein „Filtermedium" bereitzustellen,
welches tatsächlich
andere Anwendungen findet. Beispielsweise kann durch Verringern
der Fluiddurchlässigkeit
unterhalb derjenigen, welche in der Regel bei Filtermedien, welche
zur Entfernung von feinen Teilchen aus der Luft bestimmt sind, jedoch
unter Beibehaltung einer gewissen Durchlässigkeit, gefunden wird, das
erhaltene Material bei Fallschirmen (geringere Luftdurchlässigkeit)
oder als bedruckbares Medium (geringere dpf-Werte führen zu
einer „glatteren
Oberfläche", welche leichter
zu bedrucken ist) oder bei formbaren Anwendungen (geringere dpf-Werte
führen
zu einem falzbareren Textil).
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Zur
Verwendung als Fluidfiltermedium hat das erfindungsgemäß hergestellte
Material vorzugsweise eine Dicke von etwa 0,1 bis etwa 1,5 mm. Jedoch
liegt es für
den Fachmann auf der Hand, dass diese Dicke verändert werden kann, um den speziellen
Bedürfnissen
zu entsprechen, welche sich ergeben können, ohne die Idee und den
Umfang der Erfindung zu verändern.
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Das
Gewicht des erfindungsgemäßen Filtermediums
kann irgendein Gewicht im Bereich von etwa 50 bis etwa 2.000 g/m2 oder mehr sein, je nach der Materialauswahl
und der Anzahl von Schichten im Filtermedium. In der Tat gibt es
nur eine praktische Grenze des Gewichts, aber keine theoretische
Grenze. Bei den im vorliegenden bevorzugten Ausführungsformen beträgt das Gewicht
etwa 80 bis etwa 1.000 g/m2.
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Das
gemäß der Erfindung
hergestellte Material oder Filtermedium kann Luft gebunden sein,
insbesondere in solchen Fällen,
wenn bei der Herstellung des Materials oder Mediums eine Kern-und-Hüllen-Faser
benutzt wird. Die Luftbindungstemperatur ist ausreichend hoch, um
das Hüllenpolymer
zu schmelzen oder zu erweichen, so dass es durch benachbarte Filamente
strömt,
wo immer die Kern-und-Hüllen-Faser
andere Fasern oder Filamente berührt.
Jedoch ist diese Temperatur derart, dass das Kernpolymerfilament
nicht schmilzt. Für
die bevorzugten Polyester beträgt
die Luftbindungstemperatur etwa 150° bis etwa 260°C.
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4A veranschaulicht, vor und nach der Wärmeanwendung,
eine Vielzahl von heterofilen Kern-und-Hüllen-Filamenten 410 mit
einer höher
erweichenden/schmelzenden Kernkomponente 420 und einer
niedereren Temperatur erweichenden/schmelzenden Hüllenkomponente 430 (der
weite dunkle Ring in der Abbildung). Wie in 4A(1) veranschaulicht,
können,
wie bei 440 gezeigt, können
vor der Anwendung die getrennten Filamente 410 benachbart
sein. Die Anwendung von Wärme bewirkt,
dass die Hülle 430 erweicht
oder schmilzt, und, wie in 4A(2) gezeigt,
bei 450 schmilzt.
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4B veranschaulicht vor und nach der Wärmeanwendung
eine Zweikomponenten-Filamentgeometrie, umfassend ein Bindemittelpolymer 460 und
ein Grundpolymer 470, wobei das Bindemittelpolymer 460 einen
niedereren Erweichungs-/Schmelzpunkt als das Grundpolymer 470 aufweist.
Wie in 4B(1) gezeigt, können die
getrennten Filamente 460 und 470 vor der Anwendung von
Wärme benachbart
sein, wie bei 480 veranschaulicht. Die Anwendung von Wärme bewirkt,
dass das Filament 460 erweicht oder schmilzt und an das Filament,
wie in 4B(2) bei 490 gezeigt,
anschmilzt oder sich an dieses bindet. Während 4B das „kleinere" der beiden Filamente
als das bei einer niederen Temperatur erweichende/schmelzende Polymer
veranschaulicht, kann gewünschtenfalls
die Situation umgekehrt werden. Ferner kann ein heterofiles Filament,
das eine oder andere der in 4B veranschaulichten
Filamente ersetzen, und die Bindesubstanz kann entweder das nicht-heterofile
Filament oder die bei niederer Temperatur schmelzende Komponente
des heterofilen Filaments sein. In der Regel können die bindenden Filamente
innerhalb einer oder beider Kategorien 0,5 bis 2,5 dpf und 2,5 bis 100
dpf fallen, ungeachtet dessen, ob sie heterofile oder nicht-heterofile
Filamente sind.
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Das
erfindungsgemäße Material
oder Filtermedium kann auch kalandriert werden, indem man das Material
zwischen zwei Walzen unter Anwendung von Druck und/oder Wärme hindurchfährt. Das Material
kann auch nach diesem Verfahren kalibriert (gauged) werden. Das
Kalibrieren kann die Porengröße des hervorgehenden
Materials verringern und somit die Filterwirksamkeit erhöhen. Ein
Kalandrieren kann entweder ein glattes oder ein geprägtes Produkt
herstellen. Ein glattes Produkt wird bevorzugt. Die Kalandrierungstemperatur
für die
bevorzugten Polyesterfilamente ist etwa 150° bis etwa 260°C, während der
Druck 5 bis etwa 250 bar beträgt.
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Das
Material kann vor oder nach dem Kalandrieren heiß fixiert werden. Die Heißfixiertemperaturen
für die
bevorzugten Polyestermaterialien betragen etwa 150° bis etwa
260°C.
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Für thermoplastische
Materialien, die sich von Polyestern unterscheiden, wie z. B. Polyamide oder
Polymethacrylate und ähnliche
Materialien, können
unterschiedliche Luftbindungs-Kalandrierungs- und Heißfixierungstemperaturen
und -drucke angewandt werden. Der Temperaturbereich und die Drucke
sind dem Fachmann bekannt; sie können
auch in verschiedenen Bänden
der Encyclopedia of Polymer Science and Technology, welche schon
weiter oben zitiert wurde, und in ähnlichen Büchern mit Quellenangaben gefunden
werden.
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Das
Material oder Filtermedium gemäß vorliegender
Erfindung kann wahlweise nach dem Fachmann bekannten Verfahren genadelt
werden. Ein derartiges Nadeln bewegt und verflechtet die Fasern zur
Bereitstellung von Festigkeit zusätzlich zu denjenigen, welche
beim Wärmebindungsverfahren
erhalten werden. Ein beliebiges Ausmaß des Nadelns kann angewandt
werden. Beispielsweise werden bei den vorliegenden Beispielen mindestens
zwei Vernadelungseinheiten benutzt, eine, die 5–20 Stiche/cm2, vorzugsweise
10–15
Stiche/cm2, bei einer Eindringung von etwa
11 mm, und die andere 30–50
Stiche/cm2, vorzugsweise 35–45 Stiche/cm2, bei einer Eindringung von etwa 6 mm ausführt. Variationen
des Ausmaßes
des Vernadelns und der Anzahl von benutzten Nadeln liegen innerhalb
des Erfindungsumfangs. Alternativ kann aber auch kein Vernadeln
angewandt werden.
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Nachfolgende
Beispiele werden gegeben, um die Erfindung zu veranschaulichen und
sollen den Umfang und die Idee der Erfindung nicht begrenzen. Es
ist auch vorgesehen, dass bei manchen Anwendungen erfindungsgemäße Medien
in Kombination mit anderen Medienarten, beispielsweise herkömmlichen
Medien, zur Verbesserung der Gesamtfilterleistung verwendet werden
können.
Beispielsweise können
erfindungsgemäße Medien
auf herkömmliche Medien
laminiert werden, in Stapelanordnungen benutzt oder als integrales
Merkmal in Medienstrukturen eingearbeitet werden, welche einen oder
mehrere Bereiche herkömmlicher
Medien umfassen. Sie können
stromaufwärts
von derartigen Medien als Vorfilter oder für eine günstige Belastung und/oder stromabwärts von
herkömmlichen
Medien als hoch wirksamer Aufbereitungsfilter (polishing filter)
benutzt werden. Die vielen möglichen Variationen
werden für den
Fachmann auf dem Gebiet aus den vorliegenden Beispielen und Beschreibungen
offensichtlich.
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BEISPIEL 1
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Unter
Verwendung von vier Filamentströmen in
einer Anordnung BBBA, wobei B = F2 ist, zwei Spinndüsenreihen
pro Schicht, und A = F1, zwei Spinnreihen pro Schicht, sind, wurde
ein Vliesstofffiltermedium hergestellt. Alle Filamente waren vom gleichen
Kern-und-Hüllen-Typ,
wobei die Filamente A 1,5–1,7
dpf, und die Filamente B etwa 4,5 dpf aufwiesen. Der Vliesstoff
wurde unter Verwendung einer in 1 bei 10 veranschaulichten
Standardanlage hergestellt. Vor ihrem Transport zum Schnitzeltrichter 14 und
Schnitzeltrockner 16 wurden die Kernpolymerschnitzel im
Silo 12 gelagert. Getrocknete Schnitzel wurden vom Trockner 16 in
den Extruder 20 zusammen mit einem (wahlweisen) Färbemittel
aus der Farbbeschickungsvorrichtung 18 eingespeist. Das Kernpolymer
aus dem Extruder 20 wurde über die Leitung 22 in
Spinnpumpen 40, 42, 44 und 46 zusammen
mit dem Hüllenpolymeren
eingespeist, welches in die Spinnpumpen über die Leitung 24 eingespeist wurde,
wo es das Kernpolymer überzieht.
Die erhaltenden aus den Spinndüsen
(nicht gezeigt) austretenden Filamente werden gereckt, sodann auf
dem Band 30, welches sich entlang den Walzen in den Walzenanordnungen 31 bewegt,
abgelegt. Das gesponnene Material oder Textil 32 verlässt das
Band 30 und tritt durch die Nadelungsvorrichtungen 50 (10–15 Stiche/cm2 bei einer Eindringung von 11 mm) sowie 52 (35–40 Stiche/cm2 bei einer Eindringung von 6 mm) hindurch,
bevor es eine Gewichtsmessvorrichtung 54 durchläuft und
in eine Luft-Bindevorrichtung 56 und eine Kalandrierungsvorrichtung 58 eintritt.
Nach dem Kalandrieren kann der Vliesstoff 32 entweder auf
einer Hilfsaufspulvorrichtung 60 aufgewickelt werden, oder
er kann zur weiteren Wärmebehandlung
zur Härtung
des Kunstharzes und/oder zur Heißfixierung des Vliesstoffs 32 zum
Bindungsraum 62 und/oder Harzhärtungs-/Heißfixierungsofen 64 transportiert
werden, um das Harz zu härten.
Der Vliesstoff 32 kann sodann über Sammler 66 laufen, bevor
er auf der Aufwickelvorrichtung 68 aufgewickelt wird.
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Die
Kern-und-Hüllen-Filamente
A und B umfassten 70% Polyester, und zwar Polyethylenterephthalat
als Kernpolymer, sowie 30% Polyester, und zwar adipat modifiziertes
Polyethylenterephthalat als Hüllenpolymer.
Die zum Ablegen der Schicht A auf der Oberfläche 30 verwendeten
Spinndüsen
waren solche mit 304 Löchern,
und diejenigen, welche zum Ablegen der Schichten B verwendet wurden,
waren Spinndüsen
mit Löchern
im Bereich von 10–1.000, beispielsweise
Spinndüsen
mit 60 Löchern.
Das Gewicht des Vliesstoffs lag im Bereich von 200–370 g/m2. Das Produkt war bei 56 Luft gebunden,
und zwar bei einer Temperatur im Bereich von 230–235°C, bei 850 bei einer Temperatur
von etwa 200°C
mit einer S-Windungsanordnung, wie veranschaulicht, und bei 64 bei
einer Temperatur von etwa 200°C
kalandriert.
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Der
resultierende Vliesstoff hatte eine Dicke im Bereich von 0,4–0,55 mm
und riss beim Biegen über
einen Dorn mit einem Durchmesser von 5 cm (2 Inch) bei Umgebungstemperatur
(15°–30°C) nicht und
faltete sich auch nicht. Es wurde gefunden, dass die nach dem Frazier-Test
gemessene Luftdurchlässigkeit
im Bereich von 10,6–15
m3/m2 × Min (35–50 cfm/sq.ft.)
liegt, mit einem Druckabfall von 12,5 N-m2 (0,5
Inch) Wassersäule.
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2 veranschaulicht
ein Vliesstofffiltermedium gemäß der Erfindung,
hergestellt, wie im vorliegenden beschrieben. Die Trägerstruktur 210 entspricht
den 4,5 dpf B-Filamenten, während
die feine Filtrationsstruktur 230 den 1,5–2,0 dpf
A-Filamenten entspricht.
Die Einlassfluidströmung
erfolgt längs
der Pfeilrichtung. Es wurde gefunden, dass die feine Filtrationsstruktur überlegene
Filtrationseigenschaften und Strömungsverteilung,
eine verbesserte Reinigungsfähigkeit
und Verschleißbeständigkeit
sowie hervorragende Oberflächenbeladungseigenschaften im
Vergleich zu im Handel erhältlichen
Filtermedien gewährleistete.
Die Trägerstruktur
BBB stellt physikalische Festigkeit und Steifheit bereit und ist
hoch porös,
um eine hohe Luftdurchlässigkeit,
einen geringen Druckabfall und eine längere Filterbetriebszeit zur
Verfügung
zu stellen. Es wurde gefunden, dass das erfindungsgemäß hergestellte
Filtermedium feinteilige Stoffe 240 wirksam entfernt, wobei
es für feine Teilchen
von etwa 25 Mikron bis herab zu einer Größe von etwa 0,1 Mikron besonders
geeignet ist. (In den 2, 3 und 5,
stellen feste Kreise feine Teilchen dar. Die Strömung ist durch den Pfeil STRÖMUNG angegeben).
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BEISPIEL 2
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Wie
im Beispiel 1 wurde unter Verwendung von vier Filamentströmen in einer
Anordnung BBAB mit zwei Spinndüsenreihen
pro Schicht ein Vliesstofffiltermedium hergestellt. Wie in 3 gezeigt,
umfassen die obere Filamentschicht 320, welche für die Entfernung
von größeren Teilchen
sorgt, und die Tiefenbeladung des Filtermediums erhöht, und
die Trägerstruktur 310 die
4,5 dpf-B-Filamente. Die Filtrationsfeinstruktur 330 umfasst
die 1,5–2,0
dpf-A-Filamente. Es wurde gefunden, dass das erfindungsgemäß hergestellte
Filtermedium wirksam feinteilige Stoffe 340 entfernt, wobei
es für
Teilchen von etwa 25 Mikron abwärts
bis zu einer Größe von 0,1
Mikron besonders geeignet ist. Diese sandwichartige Anordnung der
feineren Filtrationsschicht, der Schicht A, hat den zusätzlichen
Vorteil, dass sie einen größeren Schutz
vor Beschädigung
bereitstellt.
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BEISPIEL 3
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Wie
im Beispiel 1 wurde unter Verwendung von vier Filamentströmen in einer
Anordnung BAAB mit zwei Spinndüsenreihen
pro Schicht ein Vliesstofffiltermedium hergestellt. Wie in 5 gezeigt,
umfasst die obere Filamentschicht 520, welche die Entfernung
größerer Teilchen
und eine erhöhte
Tiefenbeladung des Filtermediums bereitstellt, und die Trägerstruktur 510 4,5
dpf-B-Filamente. Die feine Filtrationsstruktur 530 umfasst
die 1,5–2,0
dpf-A-Filamente. Es wurde gefunden, dass das erfindungsgemäß hergestellte
Filtermedium wirksam Teilchen 540 entfernt, wobei es für Teilchen
von etwa 25 Mikron abwärts
bis zu einer Größe von 0,1
Mikron besonders geeignet ist. Diese sandwichartige Anordnung der feineren
Filtrationsschicht, der Schicht A, hat den zusätzlichen Vorteil, dass sie
einen größeren Schutz vor
Beschädigung
bietet.
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Bei
der Herstellung des Filtermediums gemäß der Erfindung nach einem
Vliesstoffverfahren hat vorliegende Erfindung den zusätzlichen
Vorteil, ein einstufiges Verfahren zu sein. Bei den bevorzugten
Ausführungsformen
wird das Filtermedium gemäß der Erfindung
durch ein einstufiges Spinnvliesverfahren hergestellt, wie in 1 veranschaulicht.