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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Polymer und eine lufttrocknende Beschichtungszusammensetzung, die
dieses Polymer umfaßt.
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Lufttrocknende
Beschichtungen werden in den Protokollen der International Conference
in Organic Coatings vom 7. bis 11. Juli 1997, Seiten 295–303 offenbart.
Die Einschränkungen
der Emission von Lösungsmitteln
in Anstrichfarben macht die Notwendigkeit für umweltfreundliche Systeme
wichtig. Für
industrielle Anwendungen sind Pulverbeschichtungen und Systeme auf
Wasserbasis die attraktivste Alternative und werden bereits verwendet.
Für landwirtschaftliche
Zwecke besteht eine begrenzte Akzeptanz für Systeme auf Wasserbasis.
In diese Anmeldung werden die Beschichtungen mit verbesserter Haltbarkeit
mehr und mehr als eine Alternative zu den traditionellen Systemen
akzeptiert, nicht nur wegen ihrer technischen Leistung und wirtschaftlichen
Vorteile, sondern ebenso wegen ihrer Auswirkung auf die Umwelt.
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Es
ist ein Gegenstand der Erfindung, ein Polymer bereitzustellen, das
zu Beschichtungen auf Lösungsmittelbasis,
mit hohem Feststoffgehalt oder auf Wasserbasis mit einem ausreichend
harten Film, der nach dem Lufttrocknen erhalten wurde, und außerdem mit
einer Kombination von wünschenswerten
Eigenschaften für
unterschiedliche Anwendungstypen, wie beispielsweise Flexibilität, Außenbeständigkeit,
Haftung, schnelles Trocknen, hoher Feststoffgehalt und frühzeitige
Härte,
führt.
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Die
Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer ein Polyesteramid
ist, das mindestens zwei Carboxylalkylamidgruppen enthält, die
von einer ungesättigten
(C10-C28)-Carbonsäure pro
Molekül
abgeleitet sind.
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Die
Carboxyalkylamidgruppe kann folgendermaßen dargestellt werden:
worin
H, (C
1-C
20)-(Cyclo)alkyl oder (C
6-C
10)-Aryl
B = (C
2-C
24), gegebenenfalls substituiert, Aryl- oder
(Cyclo)alkyl-aliphatischer zweiwertiger Rest, und
worin
von einer ungesättigten
(C
10-C
28)-Carbonsäure abgeleitet
ist,
R
1, R
2,
R
3, R
4, R
5 und R
6 unabhängig voneinander
gleich oder verschieden, H, ein (C
6-C
10)-Aryl- oder ein (C
1-C
8)-(Cyclo)alkylrest oder
sein können.
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Das
Polyesteramid führt
zu gehärteten
Beschichtungen auf Lösungsmittelbasis,
mit hohem Feststoffgehalt oder auf Wasserbasis mit einer guten Leistung
in bezug auf beispielsweise Verträglichkeit gegen organische
Lösungsmittel,
Flexibilität,
Außenbeständigkeit,
Lösungsmittelbeständigkeit,
frühzeitige
Härte,
hohe Endhärte
und gutes Durchtrocknen in dicken Schichten.
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Diese
Beschichtungen können
in breiten Anwendungsbereichen verwendet werden.
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Die
Grundierungen, die das erfindungsgemäße Polymer umfassen, zeigen
eine hohe Härte,
eine gute Haftung, eine gute Flexibilität, eine gute Mahlbarkeit und
gute Überdeckungseigenschaften.
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Die
Deckschichten, die das erfindungsgemäße Polymer umfassen, zeigen
beispielsweise eine hohe Härte,
eine frühzeitige
Härte,
eine ausgezeichnete Haltbarkeit und Flexibilität.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung liegt die Jodzahl des Polymers zwischen 30 und 210
g I2/100 g Polymer (gemäß ASTM D-1059/85) und stärker bevorzugt
zwischen 50 und 120.
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Die
Säurezahl
liegt im allgemeinen zwischen 0 und 40 mg KOH/g Harz und vorzugsweise
zwischen 5 und 10 mg KOH/g Harz für Harze auf Lösungsmittelbasis
und vorzugsweise zwischen 5 und 40 mg KOH/g Harz für Emulsionen
auf Wasserbasis.
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Vorzugsweise
ist die Aminzahl niedriger als 3 mg KOH/g Harz und vorzugsweise
niedriger als 1.
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Die Öllänge liegt
im allgemeinen zwischen 10 und 80% und vorzugsweise zwischen 30
und 70%.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Polyesteramid ein Polymer gemäß Formel
(I):
worin
H, (C
1-C
20)-(Cyclo)alkyl oder (C
6-C
10)-Aryl
oder OH,
B = (C
2-C
24), gegebenenfalls
substituiert, Aryl- oder (Cyclo)alkyl-aliphatischer zweiwertiger
Rest,
X
2 = H, X
1 OR
worin
von einer ungesättigten
(C
10-C
28)-Carbonsäure abgeleitet
ist,
R
1, R
2,
R
3, R
4, R
5 und R
6 unabhängig voneinander
gleich oder verschieden, H, (C
6-C
10)-Aryl- oder (C
1-C
8)-(Cyclo)alkylrest oder CH
2-OX
2 sein können.
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Die
gewichtsmittlere Molekularmasse des Polymers liegt im allgemeinen
zwischen 800 und 100,000 und vorzugsweise zwischen 2000 g/mol und
60.000 g/mol.
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Die
zahlenmittlere Molekularmasse liegt im allgemeinen zwischen 600
und 50.000 und vorzugsweise zwischen 1000 und 20.000.
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Die
ungesättigte
Carboxyalkylamidfunktionalität,
die von der ungesättigten
Carbonsäure
abgeleitet ist, liegt im allgemeinen zwischen 2 und 250 und vorzugsweise
zwischen 2 und 50.
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Die
Hydroxyalkylamidfunktionalität
ist im allgemeinen niedriger als 50, stärker bevorzugt niedriger als 20.
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Das
Verhältnis
der Hydroxylalkylamidendgruppen : Carboxyalkylamidendgruppen liegt
im allgemeinen zwischen 0,001 : 1 und 10 : 1 und stärker bevorzugt
zwischen 0,01 : 1 und 1 : 1.
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Die
Funktionalität
soll als Durchschnittszahl der reaktiven Gruppen von dem in Frage
kommenden Typ pro Molekül
in der Polymerzusammensetzung verstanden werden.
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Die
bevorzugten ungesättigten
Carbonsäuren
sind ungesättigte
Monocarbonfettsäuren.
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Geeignete
ungesättigte
Fettsäuren
weisen im allgemeinen 10 bis 28 Kohlenstoffatome auf. Beispiele von
nützlichen
ungesättigten
Fettsäuren
sind dehydratisierte Rizinusölfettsäure, Linolsäure und
Linolensäure. Beispiele
von nützlichen
natürlichen Ölfettsäuren sind
Tallölfettsäure, Sonnenblumenölfettsäure, Maisölfettsäure, Baumwollsamenölfettsäure, Erdnußölfettsäure, Leinölfettsäure, Sojabohnenölfettsäure, Rapsölfettsäure, Reisschalenölfettsäure, Saflorölfettsäure und
Sesamölfettsäure. Gemische
von ungesättigten
Fettsäuren können ebenso
verwendet werden.
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Dimere
mit etwa 36 bis etwa 44 Kohlenstoffatomen und Trimere mit etwa 44
bis etwa 66 Kohlenstoffatomen können
ebenso in geringen Mengen verwendet werden.
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Im
allgemeinen können
weniger als 20% der Carboxyalkylamidgruppen von α,β-ungesättigten Säuren, aromatischen Säuren oder
gesättigten
aliphatischen Säuren
abgeleitet werden.
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Beispiele
von α,β-ungesättigten
Säuren
sind (Meth)acrylsäure,
Crotonsäure
und Monoester oder Monoamide von Itaconsäure, Maleinsäure und
Fumarsäure
und Dihydrodicyclopentadienylmaleat.
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Geeignete
gesättigte
aliphatische Säuren
sind beispielsweise 2-Ethylhexansäure, Laurinsäure, Versaticsäure und
Stearinsäure.
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Geeignete
aromatische Säuren
sind beispielsweise Benzoesäure
und tertiäre
Butylbenzoesäure.
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Z
kann mit beispielsweise Estergruppen, Ethergruppen, Amidgruppen
und Alkoholgruppen substituiert sein.
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Beispiele
von Hydroxy-funktionellen Fettsäuren
sind 12-Hydroxystearinsäure
und Rizinusölsäure.
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Die
R-Gruppen können
zusammen oder mit nachbarständigen
Kohlenstoffatomen einen Teil einer Cycloalkylgruppe bilden.
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Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Polymer ein Polymer gemäß Formel (II):
worin
H, (C
1-C
20)-(Cyclo)alkyl oder (C
6-C
10)-Aryl
oder OH,
B = (C
2-C
20), gegebenenfalls
substituiert, Aryl- oder (Cyclo)alkyl-aliphatischer zweiwertiger
Rest,
X
2 =
H, X
1 OR
worin
von einer ungesättigten
(C
10-C
28)-Carbonsäure abgeleitet
ist,
R
3 = H, (C
6-C
10)-Aryl- oder (C
1-C
8)-Alkylrest und
R
6 =
H, (C
6-C
10)-Aryl-
oder (C
1-C
8)-Alkylrest.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung beträgt
die ungesättigte
Carboxyalkylamidfunktionalität ≥ 5, und das
Polymer kann durch die Formel (III) dargestellt werden:
B = (C
2-C
12), gegebenenfalls
substituiert, Aryl- oder (Cyclo)alkyl-aliphatischer zweiwertiger
Rest,
X
2 =
H, X
1 OR
worin
von einer ungesättigten
(C
10-C
28)-Carbonsäure abgeleitet
ist,
R
3 = H oder (C
6-C
10)-Aryl- oder (C
1-C
8)-(Cyclo)alkylrest und
R
6 =
H oder (C
6-C
10)-Aryl-
oder (C
1-C
8)-(Cyclo)alkylrest.
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Vorzugsweise
sind R3 und R6 (C1-C4)-Alkyl.
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Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind R3 und R6 Methyl
oder Ethyl.
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B
kann gesättigt
oder ungesättigt
sein.
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B
kann beispielsweise mit einer (C1-C12)-Alkylgruppe, die gesättigt oder ungesättigt sein
kann, substituiert sein. Vorzugsweise wird C1 verwendet.
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B
kann beispielsweise ein (Methyl-)1,2-ethylen-, (Methyl-)1,2-ethyliden-,
1,3-Propylen-, (Methyl-)1,2-cyclohexyl-, (Methyl-)1,2-phenylen-,
1,3-Phenylen-, 1,4-Phenylen-, 2,3-Norbornyl-, 2,3-Norbornen-5-yl-
und/oder (Methyl-)1,2-cyclohex-4-enylrest
sein.
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In
Abhängigkeit
der gewählten
Ausgangsmonomere können
die Variablen B, R1, R2,
R3, R4, R5 und R6 in dem Molekül oder Gemisch
aus Molekülen
so ausgewählt
werden, daß sie
gleich oder unterschiedlich pro Variable sind.
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Die
Polymerzusammensetzung, die in der Erfindung angewendet wird, ist
im allgemeinen eine Zusammensetzung, umfassend höhere oder niedere Oligomere,
die normalerweise weniger als 50 Gew.-%, vorzugsweise weniger als
30 Gew.-% der Oligomere mit einem Molekulargewicht von kleiner als
600 enthalten.
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Das
Polymer kann beispielsweise in einem Zweischrittverfahren erhalten
werden, bei dem die Reaktion eines cyclischen Anhydrids mit einem
Alkanolamin bei einer Temperatur zwischen beispielsweise 20°C und 150°C verursacht
wird, um ein β-Hydroxyalkylamid
zu bilden, wobei danach bei Temperaturen zwischen beispielsweise
120°C und
180°C ein
Polyesteramid durch Polykondensation erhalten wird, wobei Wasser
durch Destillation entfernt wird. In dem zweiten Schritt werden
Fettsäuren
zugegeben, wonach die Veresterung mit den β-Hydroxyalkylamidgruppen des
Polyesteramids stattfindet.
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Das
Polymer kann ebenso in einem Einschrittverfahren hergestellt werden,
in dem das Anhydrid, Amin und die Fettsäure zusammen zu dem gewünschten
Produkt polykondensiert werden.
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Die
Reaktion findet vorzugsweise mit einem organischen Lösungsmittel,
beispielsweise Xylol statt.
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Die
Entfernung von Wasser durch Destillation kann beispielsweise bei
1 bar oder azeotrop stattfinden.
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Das
cyclische Anhydrid ist vorzugsweise ein Anhydrid gemäß Formel
(IV):
worin B die oben spezifizierte
Bedeutung aufweist.
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Beispiele
von geeigneten cyclischen Anhydriden sind Phthalsäureanhydrid,
Tetrahydrophthalsäureanhydrid,
Hexahydrophthalsäureanhydrid,
5-Norbornen-2,3-dicarbonsäureanhydrid,
Norbornen-2,3-dicarbonsäureanhydrid,
maleinisierter C1-C10-Alkylester
von ungesättigten
Fettsäuren,
2-Dodecen-1-yl-bernsteinsäureanhydrid,
Maleinsäureanhydrid,
(Methyl)bernsteinsäureanhydrid,
(C6-C18)-Alkenylbernsteinsäureanhydrid, Glutarsäureanhydrid,
4-Methylphthalsäureanhydrid,
4-Methylhexahydrophthalsäureanhydrid
und 4-Methyltetrahydrophthalsäureanhydrid.
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Das
Alkanol ist vorzugsweise ein Alkanolamin gemäß Formel (V):
worin:
oder (C
1-C
20)(Cyclo)alkyl, und
R
1,
R
2, R
3, R
4, R
5 und R
6 unabhängig
voneinander gleich oder verschieden, H, (C
6-C
10)-Aryl- oder (C
1-C
8)-(Cyclo)alkylrest oder CH
2-OH
sein können.
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Das
Alkanolamin kann ein Monoalkanolamin, ein Dialkanolamin, ein Trialkanolamin
oder ein Gemisch davon sein.
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Wenn
Monoalkanolamine in einer der möglichen
Polymersynthesen verwendet werden, können lineare Polymere mit einer
Funktionalität
von 2 erhalten werden. In Abhängigkeit
der gewünschten
Anwendung kann ein lineares oder ein gänzlich oder teilweise verzweigtes
Polymer ausgewählt
werden, wobei in dem Fall der Verzweigungsgrad über die ausgewählten Alkanolamine
eingestellt werden kann.
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Wenn
eine stark verzweigte Struktur mit einer hohen Funktionalität gewünscht ist,
werden Di- oder Trialkanolamine als die Ausgangsverbindung verwendet.
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Beispiele
von geeigneten Monoalkanolaminen sind Ethanolamin, 1-(M)ethylethanolamin,
n-Butylethanolamin, 1-(M)ethylisopropanolamin, Isobutanolamin, β-Cyclohexanolamin,
n-Butylisopropanolamin und Isopropanolamin.
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Beispiele
von geeigneten Dialkanolaminen sind 3-Amino-1,2-propandiol, 2-Amino-1,3-propandioldiisobutanolamin(bis-2-hydroxy-1-butyl)amin,
Di-β-cyclohexanolamin
und Diisopropanolamin(bis-2-hydroxy-1-propyl)amin.
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Ein
geeignetes Trialkanolamin ist beispielsweise Tris(hydroxymethyl)aminomethan.
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Vorzugsweise
wird ein β-Alkyl-substituiertes β-Hydroxyalkylamin
verwendet. Beispiele sind (Di)isopropanolamin, Cyclohexylisopropanolamin,
1-(M)ethylisopropanolamin, (Di)isobutanolamin, Di-β-cyclohexanolamin
und/oder n-Butylisopropanolamin.
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Dies
führte
zu Polymerzusammensetzungen mit verbesserter Hydrolysebeständigkeit.
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Am
stärksten
bevorzugt werden Diisopropanolamin und Diisobutanolamin verwendet.
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Das
Anhydrid : Alkanolamin-Äquivalentverhältnis liegt
im allgemeinen zwischen 1,0 : 1,0 und 1,0 : 1,8. Vorzugsweise liegt
das Verhältnis
zwischen 1 : 1,02 und 1 : 1,5.
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Zusätzlich zu β-Carboxyalkylamidgruppen
kann das Polymer ebenso β-Hydroxyalkylamid-
und Carboxylgruppen in Mengen zwischen 0,01 und 2,0 mg Äquivalent/g
Polymer enthalten. Die Zahl an Carbonsäuren und β-Hydroxyalkylamidgruppen kann
durch das Verhältnis
der unterschiedlichen Ausgangsmaterialien und durch den Umwandlungsgrad
kontrolliert werden.
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Wenn
Carboxylgruppen vorliegen, können
sie in einem anschließenden
Schritt mit Verbindungen reagieren, die eine oder mehrere Gruppen
enthalten, die mit Carbonsäure
reagieren können,
wie beispielsweise Epoxygruppen oder β-Hydroxyalkylamidgruppen. Die
Menge an Carbonsäure
in der endgültigen
lufttrocknenden Zusammensetzung liegt zwischen 0,01 und 0,5 mg Äquivalent/g
Polymer und vorzugsweise zwischen 0,05 und 0,25.
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Wenn
OH-Gruppen vorliegen, können
sie in einem anschließenden
Schritt mit einer Verbindung reagieren, die mit Hydroxylgruppen,
wie beispielsweise Isocyanat und Anhydriden, reagieren kann.
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Das
Verhältnis
von Hydroxyalkylamidendgruppen zu Carboxyalkylamidendgruppen liegt
im allgemeinen zwischen 1 : 1000 und 5 : 1 und vorzugsweise zwischen
1 : 100 und 3 : 1.
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Aufgrund
von Nebenreaktionen während
der Herstellung des Polymers ist es möglich, daß die erfindungsgemäße Zusammensetzung
ebenso beispielsweise sekundäre
Amingruppen mit der Formel (VI) enthält:
worin:
H, (C
1-C
20)(Cyclo)alkyl oder (C
6-C
10)Aryl, und
R
1,
R
2, R
3, R
4 unabhängig
voneinander gleich oder verschieden, H, (C
6-C
10)-Aryl- oder
(C
1-C
8)-(Cyclo)alkylrest sein
können,
und R
5, R
6 außerdem CH
2OH sein können.
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Wenn
Amine vorliegen, können
sie in einem anschließenden
Schritt mit einer Verbindung reagieren, die mit Amingruppen, beispielsweise
Isocyanaten, Epoxiden, Carbonsäuren
oder Anhydriden reagieren kann.
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Vorzugsweise
liegen weniger als 0,1 mVal Amin/g Harz nach der Modifikationsreaktion
vor, um ein lufttrocknendes Polymer mit guten Trocknungseigenschaften
zu erhalten. Stärker
bevorzugt liegen weniger als 0,01 mVal Amin/g Harz vor.
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Der
Verzweigungsgrad und die Funktionalität des Polymers hängen von
den Ausgangsmaterialien und dem Molekulargewicht des Polymers ab.
Molekulargewichte von höher
als 5000 und die Verwendung von Di- und/oder Trialkanolaminen führen im
allgemeinen zu stark verzweigten Strukturen mit einer Carboxyalkylfunktionalität von ≥ 10.
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Das
Polymer kann mit beispielsweise Trocknern, Lösungsmitteln, Additiven, Pigmenten,
reaktiven Verdünnungsmitteln,
Streckmitteln und Füllstoffen
vereinigt werden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird das Polyesteramid durch die Reaktion einer mehrwertigen
Carbonsäure
und einem Alkanolamin erhalten, um ein Hydroxylalkylamid zu bilden,
wonach das Polyesteramid durch Polykondensation erhalten wird.
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Vorzugsweise
ist die mehrwertige Carbonsäure
eine Dicarbonsäure.
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Im
allgemeinen ist die angewendete Carbonsäure nicht in der Lage, ein
cyclisches Anhydrid zu bilden.
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Geeignete
Dicarbonsäuren
umfassen beispielsweise Isophthalsäure, Terephthalsäure, cis-
und trans-Hexahydroterepthalsäure,
2,6-Naphthalindicarbonsäure,
4,4-Oxybisbenzoesäure,
3,6-Dichlorphthalsäure,
Tetrachlorphthalsäure,
Tetrabromphtalsäure,
Tetrahydrophthalsäure,
Hexachlorendomethylentetrahydrophthalsäure, Phthalsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Decandicarbonsäure, Adipinsäure, Diglykolsäure, Bernsteinsäure, Fumarsäure, Glutarsäure, Malonsäure, Dodecenylbernsteinsäure, 1,9-Nonandicarbonsäure und
Maleinsäure
oder ihre Gemische, wie beispielsweise ein Gemisch, enthaltend Terephthalsäure, Isophthalsäure und/oder
Adipinsäure.
Menge an Säuren
von Tri- oder höher
funktionellen Carbonsäuren
können
in Kombination mit einem Dialkanolamin verwendet werden. Es ist
ebenso möglich,
beispielsweise mehr als 20 Gew.-% der Gesamtmenge an Tri- oder höheren Säuren in
Kombination mit mindestens 20 Gew.-% (in bezug auf die Gesamtmenge
an Alkanolaminen) Monoalkanolamin anzuwenden. Geeignete Tricarbonsäuren umfassen
beispielsweise Trimellithsäure,
Zitronensäure
und 1,3,5-Benzoltricarbonsäure.
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Das
Alkanolamin kann ein β-substituiertes
Alkanolamin, beispielsweise ein β-Alkyl-substituiertes Alkanolamin,
sein.
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Geeignete β-Alkyl-substituierte β-Alkanolamine
sind beispielsweise Diisopropanolamin, Cyclohexylisopropanolamin,
N-(M)ethylisopropanolamin, Diisobutanolamin, Di-β-cyclohexanolamin
und/oder n-Butylisopropanolamin. Am stärksten bevorzugt werden Diisopropanolamin
und/oder Diisobutanolamin angewendet.
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Das Äquivalentverhältnis von
Dicarbonsäure
: Alkanolamin liegt im allgemeinen zwischen 1 : 1,3 und 1 : 2.
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Das
Verfahren kann bei einer Temperatur zwischen 120°C und 200°C, einem Druck zwischen 0 und
5 × 105 Pa angewendet werden, und kann in Wasser
und/oder einem organischen Lösungsmittel
angewendet werden.
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In
einer lufttrocknenden Beschichtungszusammensetzung kann das Polymer
als die einzige Bindemittelkomponente verwendet werden, und kann
ebenso in den gewünschten
Mengen zusammen mit dem Polymer des Standes der Technik, das in
lufttrocknenden Beschichtungszusammensetzungen angewendet wird, wie
beispielsweise Alkydharze, verwendet werden. Die Menge des erfindungsgemäßen Polymers
im Vergleich zu dem Gesamtgewicht der verwendeten Bindemittelpolymere
liegt normalerweise zwischen 1 und 80 Gew.-% und vorzugsweise zwischen
5 und 50 Gew.-%.
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Es
ist möglich,
beispielsweise eine lufttrocknende Zusammensetzung mit hohem Feststoffgehalt
mit erhöhter
Härte unter
Verwendung von beispielsweise 5 bis 20% des vorliegenden Polyesteramids
in Kombination mit einem Alkydharz mit hohem Feststoffgehalt zu
erhalten.
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Die
Polyesteramidharze mit beispielsweise ungesättigten Fettsäuregruppen,
Maleatgruppen, Fumaratgruppen und/oder (Meth)acrylatgruppen können ebenso
in strahlungshärtbaren
Beschichtungen angewendet werden. Sie sind für Lacke auf Holz, Kunststoffe,
Metall und Papier mit verbesserter Haftung geeignet. Sie sind ebenso
beispielsweise als Pigementbenetzungsmittel für UV-Flexotinten geeignet.
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Die
erfindungsgemäßen Beschichtungen
können
beispielsweise auf Metall, Holz, Ziegel, Beton und Böden aufgetragen
werden.
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US-A-5053463
und US-A-5124433 offenbaren Alkydharze, die mit einer Alkohol-Säure-Reaktion erhalten wurden,
während
sich die vorliegende Anmeldung auf ein Polyesteramid richtet, das
mit einer Amin-Säure-Reaktion
erhalten wurde. Bei der Alkohol-Säure-Reaktion gemäß US-A-5053463
und US-A-5124433 liegt das Amin nur in einer relativ geringen Menge
vor, während
bei der Amin-Säure-Reaktion gemäß der vorliegenden
Anmeldung das Amin im Überschuß vorliegt.
US-A-5053463 und US-A-5124433 offenbaren kein Dialkanolamid als
eine Ausgangsverbindung für
das Polymer. Das Verfahren gemäß US-A-5053463
und US-A-5124433 führt
nicht zu einem Polyesteramid gemäß der vorliegenden
Anmeldung, und US-A-5053463 und US-A-5124433 offenbaren kein Polyesteramid
gemäß der vorliegenden
Anmeldung.
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Die
Erfindung wird in Bezug auf die folgenden, nicht einschränkenden
Beispiele erläutert.
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Experiment 1
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Herstellung eines stark
verzweigten Polymers, basierend auf cis-Hexahydrophthalsäureanhydrid,
Diisopropanolamin und Tallölfettsäure
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254,7
g cis-Hexahydrophthalsäureanhydrid
und 227,5 g Diisopropanolamin wurden in einen doppelwandigen Glasreaktor
eingeführt,
der mittels Thermoöl
erhitzt werden konnte, ausgestattet mit einem mechanischen Rührer, einem
Destillieraufsatz und Stickstoff und Vakuumanschlüssen.
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Das
Reaktionsgemisch wurde allmählich
unter Rühren
auf ungefähr
130°C erhitzt.
Nach einer Stunde bei 130°C
wurden 425 g der Tallölfettsäuren zugegeben
und dann wurde das Gemisch allmählich
auf 160°C erhitzt.
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Das
Reaktionswasser wurde durch azeotrope Destillation mit Xylol entfernt.
Nach einer gesamten Reaktionszeit von 6 Stunden enthielt das Polymer
weniger als 0,1 mVal/g Carbonsäure
(titrimetrisch bestimmt) und es konnte kein Wasser mehr durch azeotrope
Destillation entfernt werden. Eine Stunde wurde Vakuum angelegt,
um das Xylol zu entfernen. Nach dem Abkühlen auf 100°C wurde das
Polymer mit Testbenzin auf einen Feststoffgehalt von etwa 70 Gew.-%
verdünnt.
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Bei
einer Temperatur von 80°C
wurden 8 g Cyclohexylmonoisocyanat zu dem Reaktionsgemisch zugegeben.
Nach einer Reaktionszeit von zwei Stunden unter Verwendung von Dibutylstanniumdilaurat
als Katalysator enthielt das Polymer < 0,01% der freien Isocyanatgruppen
(titrimetrisch bestimmt).
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Nach
dem Abkühlen
des Polymers wurde eine Lösung
als eine gelbe viskose Masse erhalten. Die zahlenmittlere Molekularmasse
wurde mit der Hilfe von GPC (Universalkalibrierung) bestimmt und
betrug 3740 g/mol; die gewichtsmittlere Molekularmasse betrug 52400
g/mol. Die Viskosität
von 70% Feststoffen in Testbenzin betrug 27 Pa·s.
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Experiment 2
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Herstellung eines stark
verzweigten Polymers, basierend auf Phthalsäureanhydrid, Diisopropanolamin
und Tallölfettsäure
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245
g Phthalsäureanhydrid
und 228 g Diisopropanolamin wurden in einen doppelwandigen Glasreaktor
eingeführt,
der mittels Thermoöl
erhitzt werden konnte, ausgestattet mit einem mechanischen Rührer, einem
Destillieraufsatz und Stickstoff- und
Vakuumanschlüssen.
Das Reaktionsgemisch wurde allmählich
unter Rühren
auf ungefähr
130°C erhitzt.
Nach einer Stunde bei 130°C
wurden 425 g Tallöllfettsäure zugegeben, und
dann wurde das Gemisch allmählich
auf 160°C
erhitzt.
-
Das
Reaktionswasser wurde durch azeotrope Destillation mit Xylol entfernt.
Nach einer Gesamtreaktionszeit von 6 Stunden enthielt das Polymer
weniger als 0,1 mVal/g Carbonsäure
(titrimetrisch bestimmt), und es konnte kein Wasser mehr durch azeotrope
Destillation entfernt werden. Es wurde eine Stunde Vakuum angelegt,
um das Xylol zu entfernen.
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Nach
dem Abkühlen
auf 100°C
wurde das Polymer mit Testbenzin auf einen Feststoffgehalt von etwa 70
Gew.-% verdünnt.
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Bei
einer Temperatur von 80°C
wurden 23 g Phthalsäureanhydrid
zu dem Reaktionsgemisch zugegeben. Nach einer Reaktionszeit von
einer Stunde enthielt das Polymer 0,34 mVal/g Carbonsäure (titrimetrisch bestimmt).
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Nach
dem Abkühlen
des Polymers wurde die Lösung
als eine gelbe viskose Masse erhalten. Die Viskosität von 70%
in Testbenzin war höher
als 100 Pa·s;
die Viskosität
von 50% in Testbenzin betrug 4,3 Pa·s.
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Die
zahlenmittlere Molekularmasse wurde mit Hilfe von GPC (Universalkalibrierung)
bestimmt und betrug 3100 g/mol; die gewichtsmittlere Molekularmasse
betrug 22000 g/mol.
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Beispiel I und Vergleichsbeispiel
1
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Deckschicht
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Eine
Beschichtung, umfassend ein Harz nach Experiment 1, wird mit einer
Beschichtung, umfassend ein lufttrocknendes Alkyd (Uralac AD56 W-50
TM von DSM Resins) in weißen Hochglanzanstrichzusammensetzungen
verglichen. Die Merkmale des Harzes und Uralac AD56 W-50
TM werden in Tabelle 1 angegeben. Tabelle
1
Tabelle
2: Zusammensetzung (in Gramm) der weißen Hochglanzdeckschichten. Tabelle
2
Tabelle
3: Eigenschaften des weißen
Hochglanzanstriches. Tabelle
3
- 1) DIN 53/150,
Glas
- 2) DIN 53/157, Glas
- 3) ASTM D-523, Aluminium
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Das
Harz-'Experiment' übertrifft Uralac AD56 W-50TM in bezug auf die frühe Härte, den Härteaufbau und die Außenbeständigkeit.
Die (frühe)
Härte ist
eine wichtige Beschichtungseigenschaft, die sich stark auf sowohl
Empfindlichkeit gegen (frühe)
Schäden
als auch (frühe)
Schutzkraft bezieht. Die Außenbeständigkeit ist
eine wichtige Beschichtungseigenschaft, da die Beständigkeit
direkt mit den Umweltaspekten verbunden ist, da haltbare Materialien
umweltfreundlicher sind.
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Beispiel 2 und Vergleichsbeispiel
B
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Primer
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Eine
Primerbeschichtungszusammensetzung, umfassend das Harz von Experiment
2, wird mit einer Beschichtung, umfassend ein lufttrocknendes Alkyd
(Uralac AM181 W-60TM von DSM Resins) verglichen.
Die Merkmale der Harze werden in Tabelle 4 angegeben.
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Tabelle
5: Zusammensetzung (in Gramm) des Primers. Tabelle
5
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Tabelle
6: Eigenschaften des Metallprimers in unterschiedlichen Schichtdicken Tabelle
6
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Das
Harz-'Experiment
2' übertrifft
das lufttrocknende Alkyd in bezug auf die frühe Härte, den Härteaufbau und das Durchhärten in
dicken Schichten.