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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein wasserverdünnbares Bindemittel zur Verwendung
in wäßrigen strukturierten
Beschichtungszusammensetzungen, wie Farben und Lacken.
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Lösungsmittelhaltige
lufttrocknende Beschichtungen finden schon seit vielen Jahren auf
Substraten wie Holz und Metall Anwendung. Sie werden im allgemeinen
sowohl zum Schutz des Substrats als auch zur Bereitstellung eines ästhetisch
ansprechenden Aussehens verwendet. Je nach der Beschaffenheit des
polymeren Bindemittels in der fertigen Beschichtung können diese
dekorativen lufttrocknenden Beschichtungen sowohl auf Innenoberflächen als
auch auf Außenoberflächen aufgebracht
werden.
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Sowohl
für private
als auch gewerbliche Anwendungen verwendet man als herkömmliches
organisches Lösungsmittel überwiegend
einen aliphatischen Kohlenwasserstoff, wie Testbenzin, das etwa
18% Aromaten enthält.
In letzter Zeit ist Testbenzin durch niederaromatische Analoge ersetzt
worden, die vorteilhafterweise die Toxizität des Lösungsmittels herabsetzen und
gleichzeitig den Geruch vermindern. Häufig liegen andere organische
Lösungsmittel,
wie Ester und Ketone, in kleinen Mengen vor, die in der Regel aus
Additiven wie Trockenstoffen, Fungiziden und Abtönern stammen.
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Trotz
der Bewegung zu weniger toxischen und geruchsärmeren Lösungsmitteln hin führt die
Tatsache, daß organische
Lösungsmittel
verwendet werden, nach wie vor dazu, daß sie nach der Applikation
in die Atmosphäre
verdampfen und so zur Verschmutzung der Atmosphäre beitragen.
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Eine
Verringerung des in dekorativen Beschichtungen verwendeten Gehalts
an leichtflüchtigen
organischen Lösungsmitteln
wird daher als wünschenswert
und in der Tat notwendig erachtet. Die Entwicklung von feststoffreichen
Farben mit viel geringeren Gehalten an organischem Lösungsmittel
würde sich
beträchtlich
auf die Verschmutzung der Atmosphäre auswirken. Die Einführung derartiger
Produkte hat sich jedoch aufgrund des Fehlens zwingender gesetzlicher
Regelungen und ihres relativ hohen Preises verzögert.
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Eine
Alternative zu dem organischen Lösungsmittel
als mobilem Träger
für das
Harz, Pigment usw. bildet Wasser. Wäßrige dekorative Beschichtungen
sind schon seit vielen Jahren erhältlich, und die gängigsten Typen
werden im allgemeinen auf Basis von thermoplastischen (Co)polymeren,
die sich von Monomeren wie Vinylacetat, Vinylacetat/Veova, Vinylacetat/Ethylen-Copolymeren,
Styrol, Styrol/Methacrylaten ableiten, formuliert. In diesen Fällen erfolgt
die Herstellung des Polymers durch Emulsionspolymerisation in der
wäßrigen Phase,
wobei man eine Emulsion mit dispergierten diskreten Teilchen erhält. Nach
diesem Verfahren gebildete Polymere haben in der Regel ein sehr
hohes Molekulargewicht. Um aus diesen Polymeren Beschichtungen bilden
zu können,
müssen
die Teilchen zu einem zusammenhängenden
widerstandsfähigen
Film koaleszieren. Aufgrund der Art des Polymerisationsverfahrens
bleiben wasserempfindliche Substanzen in der thermoplastischen Beschichtung
zurück.
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Lufttrocknende
wäßrige Harze
sind ebenfalls schon seit vielen Jahren erhältlich. Hierbei kann es sich um
Alkyde mit hoher Säurezahl
handeln. Herkömmlicherweise
ist diese Acidität
durch Ringöffnung
von Trimellitsäureanhydrid
durch Umsetzung mit einem hydroxylgruppenterminierten Alkyd erhalten
worden. Das Alkyd kann dann in einem wassermischbaren organischen
Lösungsmittel,
wie Butylglykol, auf etwa 70 bis 80% verdünnt und mit Ammoniak oder Amin
neutralisiert werden, um das Produkt wasserverdünnbar zu machen.
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Diese
Materialien haben sich aufgrund des hohen Lösungsmittelgehalts und schlechter
Applikations- und Anwendungseigenschaften auf dem Markt für dekorative
Farben nie durchsetzen können.
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Bei
einer anderen Route zur Herstellung wäßriger dekorativer Beschichtungen
verwendet man Alkydemulsionen. Man kann davon ausgehen, daß diese
ihren oxidativen Charakter behalten und daher nach dem Auftragen
vernetzen werden. Sie waren jedoch aufgrund von anwendungstechnischen
Problemen, wie Vergilbung, Trocknung, Trockenstoffstabilität, Wasserbeständigkeit
und schlechter Rheologie, in dekorativen Farben und Lacken auf kommerzieller
Ebene kein großer
Erfolg.
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Daher
besteht nach wie vor Bedarf an einem autoxidierbaren Bindemittel
für wäßrige Beschichtungen, die
fertige Beschichtungen mit größerer Abriebfestigkeit
und/oder Härte
produzieren können,
vorzugsweise auch schneller trocknen und im Fall der bekannten hochsauren
Harze weniger organisches Lösungsmittel
enthalten.
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Eine
bevorzugte Unterklasse erfindungsgemäßer Bindemittel bilden diejenigen,
die thixotrope Beschichtungszusammensetzungen ergeben. Daher ist
es hier angebracht, einen Überblick über den
Stand der Technik auf dem Gebiet thixotroper Systeme zu geben.
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Die
auf dem Privatverbrauchermarkt weit verbreiteten lösungsmittelhaltigen
Beschichtungen sind in ihrem Auftreten im allgemeinen thixotrop.
Das heißt,
daß die
Farbe eine zeitabhängige
Rückkehr
in den Ausgangszustand (Erholung) zeigt. Im ungestörten Zustand
bei niedrigen Scherraten haben diese Beschichtungen, bei denen es
sich um Lacke, Farben oder Beizen handeln kann, eine hohe scheinbare
Viskosität.
Die tatsächliche
Viskosität
bei niedriger Scherrate hängt
vom Strukturgrad in der Beschichtung ab, aber in einer typischen
tropffreien Beschichtung läge
die Viskosität
bei niedriger Scherrate in der Größenordnung von 1.000.000 mPa·s. Dadurch
sieht die Beschichtung im ungestörten
Zustand in der Dose vor der Applikation eher wie ein Gel aus. Bei
hohen Scherraten, typischerweise den beim Ausstreichen der Farbe
auftretenden, zeigt die Farbe die Viskositätseigenschaften einer flüssigen Farbe,
was eine leichte Applikation ermöglicht.
Wenn man mit dem Streichen aufhört,
zeigen die Farben im Lauf der Zeit eine Viskositäts- und Strukturerholung. Dadurch
können
die Farben auf dem Substrat ohne Läuferbildung verlaufen und nivellieren
und so eine von Pinselauftragsspuren praktisch freie Beschichtung
mit einheitlicher Dicke liefern.
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Dieser
thixotrope Charakter kann zweckmäßigerweise
auf einem Constant-Stress-Rheometer mit Hilfe eines Oszillationserholungssweeps
gemessen werden. Die gemessenen Parameter sind das Elastizitätsmodul G' und das Verlustmodul
G''. Unmittelbar nach
Anwendung einer Scherkraft wird das Verlustmodul dominieren und
die Farbe verlaufen. Im Lauf der Zeit nehmen sowohl G' als auch G'' zu. Bei einem thixotropen Material nimmt
das Elastizitätsmodul
schneller zu als G'' und wird schließlich das
Verlustmodul überholen.
Zu diesem Zeitpunkt kann das Produkt als mehr fest erachtet werden
und wird nicht mehr ablaufen. Jedes Produkt, das nach einem Zeitraum
der Anwendung einer Scherkraft eine Kurve zeigt, in der G' schneller zunimmt
als G'', kann als thixotrop
erachtet werden.
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Die
im eigentlichen Sinne thixotropen lösungsmittelhaltigen Beschichtungen,
die auf dem Privatverbrauchermarkt breit erhältlich sind, basieren in der
Regel auf autoxidierbaren Bindemitteln, die mittels Polyamid-Technologie oder
Urethan/Harnstoff-Technologie chemisch modifiziert worden sind,
wie in der GB-A-1,454,388 und der GB-A-1,454,414 beschrieben.
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Bei
einer anderen bekannten Möglichkeit
zur Einführung
von Struktur in lösungsmittelhaltige
Beschichtungen, die nicht im eigentlichen Sinne thixotrop ist, verwendet
man Tone, Siliciumoxide, Amidadditive und hydrierte Ricinusöladditive.
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Die
oben beschriebenen, auf dem Dekorationsmarkt für Privatverbraucher weithin
verwendeten wäßrigen Bindemittel
sind nicht von sich aus thixotrop, ob es sich dabei nun um thermoplastische
Emulsions(co)polymere oder Alkydemulsionen handelt. Jegliche Struktur,
die diese Materialien aufweisen, wird durch Zugabe von Additiven
bei der Farbenherstellung und nicht durch chemische Modifizierung
des Bindemittels selbst eingeführt.
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Es
sind auch noch andere wäßrige thixotrope
Systeme vorgeschlagen worden, in denen beispielsweise das Bindemittel
gemäß der GB-A-2,237,576
verwendet wird. Es basiert auf einem Acrylpolymer mit seitenständigen Hydroxyl-
und Carbonsäuregruppen.
Dieses Polymermaterial wird durch Umsetzung mit einem Isocyanat
mit mindestens zwei Isocyanatgruppen, einem Amin mit mindestens
zwei Aminogruppen und einem primären
oder sekundären
Monoamin thixotrop gemacht. Diese Polymere sind zwar in Wasser dispergiert,
haben aber nur eine begrenzte Nachhärtbarkeit, so daß auch die
Gebrauchseigenschaften des fertigen Films begrenzt sind.
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Daher
besteht bis heute nach wie vor ein Bedarf an einem kommerziell gangbaren
wäßrigen Beschichtungssystem
und insbesondere einem Bindemittel dafür, wobei das System wie gewünscht in
thixotroper oder nicht thixotroper Form hergestellt werden kann.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein Bindemittel für eine wäßrige Beschichtungszusammensetzung,
das als Produkt einer Reaktionsmischung, die:
- (a)
einen carboxylgruppenterminierten Fettsäureester mit einer Säurezahl
von 20 bis 70 mg KOH/g, der dadurch erhältlich ist, daß man in
einer ersten Stufe eine autoxidierbare Fettsäure und ein Polyol zu einem Reaktionsprodukt
mit einer Säurezahl
von weniger als 5 mg KOH/g und einer Hydroxylzahl von 20 bis 70 mg
KOH/g umsetzt und das erhaltene Produkt danach mit einem Carbonsäureanhydrid
unter Angriff auf mindestens eine Carbonsäuregruppe zu dem carboxylgruppenterminierten
Fettsäureester
a) umsetzt,
- (b) eine ethylenisch ungesättigte
Carbonsäure
und
- (c) einen Ester einer ethylensich ungesättigten Carbonsäure
enthält, erhältlich ist
und eine Säurezahl
von 35 bis 70 mg KOH/g aufweist.
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Erfindungsgemäße Bindemittel
eignen sich zur Einarbeitung in wäßrige Beschichtungszusammensetzungen,
wie (je nach dem jeweiligen speziellen Bindemittel) Farben, Lacke,
Klarlacke oder Beizen.
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In
ihrer breitesten Definition umfaßt die vorliegende Erfindung
Bindemittel für
wäßrige Beschichtungen,
die nicht thixotrope Zusammensetzungen ergeben, diejenigen, die
thixotrope Zusammensetzungen ergeben, und diejenigen, die Vorstufen
für Bindemittel,
die Thixotropie ergeben, sind (d.h. in Bindemittel umgewandelt werden
können).
Außerdem
können
die Bindemittel jeder der obigen Klassen an sich in neutralisierter Form,
in zur Verwendung bei der Herstellung von Beschichtungszusammensetzungen
bereiter Form oder in nicht neutralisierter Form zur Neutralisation
durch den Hersteller bereitgestellt werden. Die Erfindung umfaßt auch
Beschichtungszusammensetzungen, die eine dieser Zusammensetzungen
enthalten.
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Die
erfindungsgemäßen Bindemittel
sorgen dafür,
daß die
fertige Zusammensetzung lufttrocknend ist, da sie aus einer autoxidierbaren
Fettsäure,
die mit einem Polyol verestert und dann mit einer Carboxylgruppe terminiert
worden ist, erhalten werden.
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Erfindungsgemäße Bindemittel
liefern unabhängig
davon, ob sie nun bei Einarbeitung in das fertige Beschichtungsprodukt
Thixotropie ergeben oder nicht, einen oder mehrere anwendungstechnische
Vorteile im Vergleich zu wäßrigen Zusammensetzungen
auf Basis herkömmlicher
Bindemittel. Diese Vorteile werden unter höherer Abriebfestigkeit, erhöhter Härte, schnellerer
Trocknung und/oder geringerem Bedarf an organischem Lösungsmittel
in der fertigen Reaktionsmischung ausgewählt.
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Beschichtungen,
die für
andere Anwendungen als Fußbodenbeschichtungen
vorgesehen sind, erfordern jedoch ein gewisses Maß an Rheologiesteuerung,
um hinreichende Applikationseigenschaften hinsichtlich Verlauf,
Nivellierung und Ablaufbekämpfung
zu liefern. Dies erreicht man in lösungsmittelhaltigen Beschichtungen
normalerweise durch Verwendung von thixotropen Bindemitteln oder
durch Verwendung von thixotropen Additiven, die bei der Farbenherstellung
zugesetzt werden.
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Zur
Bereitstellung einer wäßrigen thixotropen
Beschichtung werden die erfindungsgemäßen Bindemittel vorzugsweise
so modifiziert, daß sie
ohne Verwendung anderer externer Additive thixotrop werden (d.h.
in den fertigen Beschichtungszusammensetzungen für Thixotropie sorgen). In diesen
Fällen
werden die resultierenden Produkte nicht unbedingt im eigentlichen
Sinne wasserlöslich
sein.
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Diese
Modifizierung zur Bereitstellung von Thixotropie im fertigen Produkt
erhält
man durch Herstellung eines Vorläufermaterials,
das bei Mitverwendung einer hydroxyfunktionellen Monomersubstanz
in der Reaktionsmischung mit den Reaktanten (a), (b) und (c) erhältlich ist.
Der Vorläufer
wird dann durch Umsetzung mit mindestens einem Amin und anschließende Umsetzug
mit einem Isocyanat in ein thixotropes Bindemittel umgewandelt.
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Die
Wasserverdünnbarkeit
des fertigen Produkts kann man durch Neutralisation mit einer geeigneten Base,
beispielsweise einer oder mehreren unter Ammoniak, primären, sekundären und
tertiären
Aminen und Alkalimetallhydroxiden ausgewählten Substanzen erreichen.
Als Amine eignen sich u.a. Triethylamin, Diisopropylamin, Triethanolamin,
Dimethylethanolamin und Morpholin.
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Was
die Edukte angeht, so sind modifizierte autoxidierbare Fettsäuren bekannt.
Typische autoxidierbare Fettsäuren
sind die ungesättigten
Fettsäuren,
die als „trocknende Öle" bekannt sind und
in verschiedenen Mischungen in Naturstoffen wie Sojabohnenöl, Sonnenblumenöl oder Safloröl anzutreffen
sind, z.B. Ölsäure, Linolsäure und
Linolensäure.
Beispeilsweise enthalten Sojabohnenöl und Sonnenblumenöl 9,12-Octadecansäure. Diese
Säuren
mit mindestens zwei Doppelbindungen und keiner dazwischenliegenden
Methylenverknüpfung
(d.h. die konjugierten Fettsäuren)
sind für
eine schnellere Trocknung bevorzugt. Ganz besonders gut geeignete
Beispiele haben 15 bis 24 Kohlenstoffatome. Die carboxylgruppenterminierten
Polyolester dieser Säuren
werden zweckmäßigerweise
hergestellt, indem man in einer ersten Reaktionsstufe von der Fettsäure und
einem mehrwertigen Alkohol ausgeht. Der Fettsäureester wird in einer zweiten
Reaktionsstufe zu dem carboxylgruppenterminierten Fettsäureester
umgesetzt, der vorzugsweise 20 bis 80 Gew.-% des resultierenden Bindemittels
beiträgt,
ob unmodifiziert oder in den neutralisierten und/oder thixotrop
modifizierten Formen, die im folgenden noch näher erläutert werden.
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Vorzugsweise
erfolgt die Herstellung des (uncarboxylierten) Fettsäureesters
der ersten Stufe durch Umsetzung von Fettsäuren mit mehrwertigen Alkoholen
bei z.B. 200°C
bis 250°C
bis zu einer Säurezahl
von weniger als 5 mg KOH/g.
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Beispiele
für geeignete
Pflanzenölfettsäuren sind
nichtkonjugierte Säuren,
konjugierte Säuren
oder Gemische davon. Geeignete Beispiele für nichtkonjugierte Säuren sind
Linolsäure,
Linolensäure,
Tallölfettsäuren, Leinölfettsäuren, Sojabohnenölfettsäuren und
Sonnenblumenölfettsäuren. Geeignete
Beispiele für
konjugierte Fettsäuren
sind Ricinenölfettsäure, die
UKD-Produkte von Henkel, wie UKD3510 und UKD6010, und die Unichema-Produkte
PRIFAC7967 und 7968.
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Die
Fettsäure
wird mit einem oder mehreren mehrwertigen Alkoholen mit zwei oder
mehr Hydroxylgruppen pro Molekül
verestert. Typische Beispiele hierfür sind 1,6-Hexandiol, Glycerin, Trimethylolpropan, Pentaerythrit,
Ditrimethylolpropan und Dipentaerythrit.
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Der
resultierende Fettsäureester
enthält
einen Überschuß an Hydroxylgruppen,
was ein Produkt mit einer Hydroxylzahl von 20 bis 70 mg KOH/g ergibt.
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Nach
der Umsetzung der Fettsäure
mit dem Polyol wird in einer anschließenden Umsetzung mindestens
eine Carbonsäuregruppe
angeknüpft.
Dies geschieht zweckmäßigerweise
durch Umsetzung mit einem Carbonsäureanhydrid, wie Trimellitsäureanhydrid
(TMA), Maleinsäureanhydrid,
Phthalsäureanhydrid,
Tetrahydrophthalsäureanhydrid
oder Pyromellitsäureanhydrid
oder einem Gemisch aus zwei oder mehr dieser Substanzen. Die Endsäurezahl
des so carboxylierten Fettsäureesters
beträgt
20 bis 70 mg KOH/g.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
dieser ersten Reaktionsstufe trägt
man die Fettsäuren
und Polyole in einen Reaktor ein und erhitzt auf ein Maximum von
250°C, wobei
Wasser ausgekreist wird, bis die Säurezahl auf weniger als 10
mg KOH/g und vorzugsweise weniger als 5 mg KOH/g fällt. Der
resultierende Fettsäureester
wird dann auf 170°C
abgekühlt
und mit TMA versetzt. Die Mischung wird bei 170°C gehalten, bis die Ringöffnung des
TMA stattgefunden hat, was ein Produkt mit einer Säurezahl
von 20 bis 70 mg KOH/g ergibt.
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In
der nächsten
Stufe des Verfahrens copolymerisiert man dann das ethylenisch ungesättigte Säuremonomer
und das ethylenisch ungesättigte
Estermonomer in Gegenwart des carboxylgruppenterminierten Fettsäureesters.
Bei diesen Monomeren handelt es sich vorzugsweise um Acrylsäure und/oder
Methacrylsäure
zusammen mit einem oder mehreren Acrylsäureestern und/oder einem oder
mehreren Methacrylsäureestern.
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Geeignete
Acryl- oder Methacrylsäureester
sind diejenigen mit 1-12 Kohlenstoffatomen, wie Methyl(meth)acrylat,
Butyl(meth)acrylat, Isobutyl(meth)-acrylat, Ethyl(meth)acrylat, Ethylhexylacrylat,
Glycidyl(meth)acrylat, Hydroxyethyl(meth)acrylat und Hydroxypropyl(meth)acrylat.
Bevorzugte Beispiele sind Methylmethacrylat, Butylmethacrylat, Butylacrylat,
Hydroxyethylmethacrylat und Methacrylsäure in Abmischung in den entsprechenden
Verhältnissen.
Vorzugsweise weist ein nur durch Polymerisation der Reaktanten (b) und
(c) und gegebenenfalls jeglichem zusätzlichem ethylenisch ungesättigtem
Monomer bzw. jeglichen zusätzlichen
ethylenisch ungesättigten
Monomeren (siehe unten) in den gleichen Mengen wie in dem erfindungsgemäßen Bindemittel
gebildetes „äquivalentes" Polymer eine Glasübergangstemperatur
von 263°K
bis 373°K und
vorzugsweise von 273°K
bis 343°K
auf.
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Es
ist notwendig, sowohl die ethylenisch ungesättigte Carbonsäure als
auch den Ester einer ungesättigten
Carbonsäure
einzusetzen. Ersterer ist zum Einbau der geforderten Säurefunktionalität notwendig.
Letzterer ist zur Gewährleistung
der Härte
der fertigen Beschichtung notwendig. Bei dem Ester muß es sich
nicht unbedingt um einen Ester der gleichen ethylenisch ungesättigten
Säure,
die in Form der Säure
per se eingearbeitet wird, handeln. Es kommen auch Mischungen verschiedener
Säuren
und/oder verschiedener Ester in Betracht. Im allgemeinen beträgt das Gewichtsverhältnis Säure zu Ester
vorzugsweise 0,1:1 bis 0,22:1.
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Es
ist auch bevorzugt, in der Reaktionsmischung mit dem carboxylgruppenterminierten
Fettsäureester,
der ethylenisch ungesättigten
Carbonsäure
und dem Ester einer ethylenisch ungesättigten Carbonsäure eine
zusätzliche
ethylenisch ungesättigte
Monomerkomponente zu verwenden, die ein oder mehrere geeignete ethylenisch
ungesättigte
Monomere, wie Vinyltoluol oder Styrol oder eines seiner Derivate
(wie α-Methylstyrol),
enthält.
Natürlich
kommen auch Mischungen derartiger anderer ungesättigter Monomere in Betracht.
Diese zusätzlichen
ungesättigten
Monomere können
zusätzliche
Vorteile, wie Härte
und Dauerhaftigkeit, liefern.
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Die
Wahl der speziellen Monomere für
die Mischung insgesamt hängt
von einer Reihe von Faktoren ab, aber insbesondere von der Endanwendung
des Polymers und den anwendungstechnischen Anforderungen einschließlich der
oben erwähnten
Säurezahl
von 35 bis 70 mg KOH/g, die eine Neutralisierung vor dem Verdünnen in
Wasser erlaubt.
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Diese
Umsetzung wird vorzugsweise in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels
durchgeführt, um
die Herstellung und Handhabbarkeit des fertigen Produkts vor dem
Verdünnen
mit Wasser zu erleichtern. Die Wahl des organischen Lösungsmittels
für diese
Stufe kann auf ein wassermischbares Lösungsmittel fallen, das in
dem fertigen neutralisierten und wasserverdünnten Harz immer noch vorhanden
und sogar darin erforderlich sein wird. Alternativ dazu kann es
sich bei dem Lösungsmittel
für diese
Stufe um eines handeln, das einfach als Medium für die Polymerisation fungiert
und nach dieser Verfahrensstufe entfernt werden wird. In diesem
Fall wird vor der Neutralisation und Verdünnung mit Wasser die Zugabe
eines wassermischbaren Cosolvens erforderlich sein.
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In
jedem Fall ist es bevorzugt, daß das
Lösungsmittel
in dieser Stufe (sofern es verwendet wird) keine labilen Hydroxylgruppen
enthält,
da diese mit den in der Monomerenmischung und/oder dem Fettsäureester vorliegenden
Carbonsäuregruppen
verestern werden. Bei Verwendung eines hydroxylgruppenhaltigen Lösungsmittels
im fertigen Produkt kann man ein nichtreaktives Lösungsmittel,
wie Xylol oder Toluol, verwenden, welches dann nach der Polymerisation
entfernt wird.
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Nach
vollständiger
Addition der Carbonsäuregruppe
(z.B. durch Ringöffnungsreaktion
mit einem entsprechenden Anhydrid) wird das Produkt auf eine geeignete
Temperatur abgekühlt.
Diese Temperatur wird durch die Beschaffenheit des Trägerlösungsmittels
und die Wahl des Polymerisationskatalysators bestimmt. Vorzugsweise
setzt man das Lösungsmittel
in einer Menge von 20 bis 50%, bezogen auf das Gewicht der gesamten
Reaktionsmischung, zu.
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Bei
einer typischen Umsetzung stellt man eine Mischung aus ethylenisch
ungesättigtem
Estermonomer und ethylenisch ungesättigtem Säuremonomer her und gibt außerdem einen
Polymerisationskatalysator zu. Diese Mischung gibt man vorzugsweise über einen
Zeitraum von 2 bis 8 Stunden zu der Lösung des carboxylgruppenterminierten
Fettsäureesters.
Die Reaktions temperatur kann in der Regel zwischen 70°C und 170°C und vorzugsweise
zwischen 110°C
und 140°C
liegen.
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Typische
Polymerisationskatalysatoren sind Di-tert.-butylperoxid, tert.-Butylperbenzoat,
tert.-Butyloctoat, Di-tert.-amylperoxid, Dicumylperoxid und 1,1-Bis(tert.-butylperoxy)cyclohexan.
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Nach
der Zugabe der Monomeren wird das Harz vorzugsweise auf Temperatur
gehalten, bis die Polymerisation vollständig ist. Gegebenenfalls kann
man zur Gewährleistung
einer vollständigen
Umwandlung weitere Zusätze
von Polymerisationskatalysator vornehmen.
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Nach
vollständiger
Umsetzung wird ein Teil des Verarbeitungslösungsmittels entfernt, vorzugsweise durch
Vakuumdestillation. Wenn das Verarbeitungslösungsmittel mit dem in dem
fertigen Harz gewünschten Lösungsmittel übereinstimmt,
entfernt man so viel, daß sich
ein nichtflüchtiger
Anteil (NFA) von 70 bis 95 Gew.-% und vorzugsweise 75 bis 95 Gew.-%
ergibt. Bei Verwendung eines intermediären Verarbeitungslösungsmittels,
wie Xylol, entfernt man dieses weitgehend vollständig und gibt das bevorzugte
wassermischbare Lösungsmittel
so zu, daß sich
ein nichtflüchtiger
Anteil von 70 bis 95 Gew.-% und vorzugsweise 75 bis 95 Gew.-% Harz
ergibt. Zur Ausräumung
jeglicher Zweifel bedeutet der Begriff „weitgehend vollständig entfernt" im Rahmen der vorliegenden
Erfindung, daß danach
der nichtflüchtige
Anteil der Mischung mehr als 90 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 95
Gew.-% und insbesondere mehr als 98 Gew.-% beträgt. Geeignete Beispiele für wassermischbare
Lösungsmittel
sind beliebige Alkohole, Glykolether, Glykoletherester oder ein
Gemisch derartiger Lösungsmittel.
Beispiele sind u.a. Propan-1-ol, Propan-2-ol, Butan-1-ol, Butan-2-ol,
Butylglykol, Propylenglykol, Propylenglykolmonomethyletheracetat,
Dipropylenglykol monomethylether, Propylenglykoldimethylether und
N-Methylpyrrolidon.
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Zur
Verleihung von Wasserverdünnbarkeit
kann man das Harz vor der Zugabe von Wasser wie oben beschrieben
neutralisieren. Hierzu gibt man Ammoniak oder Amine, wie Triethylamin,
Diisopropylamin, Triethanolamin, Dimethylethanolamin oder Morpholin,
zu.
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Wie
oben erwähnt,
stellt man zur Induzierung von Thixotropie im fertigen Produkt eine
Vorstufe her, indem man in der Reaktionsmischung von (a), (b) und
(c) eine hydroxyfunktionelle Substanz mitverwendet und diese Vorstufe
dann mit mindestens einem Amin (vorzugsweise einem Monoamin oder
Diamin oder einem Gemisch davon) und danach mit mindestens einem
Isocyanat (entweder einem monofunktionellen Isocyanat oder einem
polyfunktionellen Isocyanat oder einem Gemisch davon) umsetzt.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Vorläuferharz
in Lösung
(vorzugsweise in einem organischen Lösungsmittel) erwärmt und
dann vorzugsweise mit einem Gemisch von Mono- und Diaminen umgesetzt.
Die weitere Umsetzung der so hergestellten Aminsalze erfolgt dann
durch Eintragen von Polyisocyanat enthaltenden Substanzen. Nach
vollständiger
Umsetzung der Amingruppen wird weiteres Amin zur Reaktion mit den
restlichen Carbonsäuregruppen
des Polymers zugegeben. Schließlich
wird die Reaktionsmischung mit Wasser verdünnt, was ein wasserdispergierbares
thixotrop modifiziertes Bindemittel ergibt.
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Beispiele
für geeignete
Mono- und Diamine sind u.a. Ammoniak, Diethylamin, Triethylamin,
Morpholin, 4-Ethylmorpholin,
Ethanolamin, Dimethylaminopropylamin, Diethanolamin, Methyldiethanolamin,
Ethylendiamin, Hexamethylendiamin und m-Xyloldiamin.
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Beispiele
für geeignete
monofunktionelle Isocyanate sind u.a. Methyl-, Ethyl-, Cyclohexyl-
und Phenylisocyanat und das Umsetzungsprodukt aus Toluoldiisocyanat
und einem monofunktionellen Alkohol, wie Ethanol, Butanol, Cyclohexanol,
Tridecanol oder Butylglykol.
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Geeignete
polyfunktionelle Polyisocyanate sind u.a. Isophorondiisocyanat,
Toluylen-2,4-diisocyanat, Toluylen-2,6-diisocyanat Diphenylmethandiisocyanat,
Hexamethylendiisocyanat, patentgeschützte Substanzen, wie das unter
der Bezeichnung Tolonate HDB vertriebene Dimer von Hexamethylendiisocyanat
und ein unter der Bezeichnung Tolonate HDT vertriebenes Trimer von
Hexamethylendiisocyanat, die beide von Rhone Poulenc hergestellt
werden.
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Es
ist wünschenswert,
daß das
Amin in einem leichten Überschuß gegenüber den
Isocyanatgruppen vorliegt. Das Verhältnis von Isocyanat- zu Amingruppen
kann beispielsweise 0,9:1 bis 1:0,9 betragen, ist aber vorzugsweise
kleiner gleich 1:1.
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Die
hergestellten Harze können
durch Zugabe von Pigmenten, Streckmitteln, Trockenstoffen, Fungiziden,
Antioxidantien und anderen Additiven, die in der Industrie gut bekannt
sind, in Beschichtungen umgewandelt werden. Die beschriebenen Harze
können
auch in Klarlacke umgewandelt werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand der folgenden Beispiele näher erläutert, aber
nicht eingeschränkt.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Zur
Herstellung eines Fettsäureesters
wurden 130,8 Teile Sonnenblumenölfettsäure und
32,7 Teile Prifac 8960, eine konjugierte Fettsäure von Unichema, mit 41,8
Teilen Ditrimethylolpropan umgesetzt. Die Mischung wurde langsam
auf 240°C
erhitzt, wonach Wasser ausgekreist wurde, bis die Säurezahl
weniger als 4 mg KOH/g betrug. Der Fettsäureester wurde auf 170°C abgekühlt und
mit 13,2 Teilen Trimellitsäureanhydrid versetzt.
Die Mischung wurde 30 Minuten bei 170°C gehalten und dann auf 140°C abgekühlt. Nach
Zugabe von 379,0 Teilen Dipropylenglykoldimethylether wurde die
Temperatur bei 140°C
gehalten.
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Eine
Mischung aus 47,3 Teilen Methacrylsäure, 181,8 Teilen Methylmethacrylat,
131,3 Teilen Butylmethacrylat, 25,4 Teilen Butylacrylat und 16,7
Teilen tert.-Butylperbenzoat wurde hergestellt und über einen
Zeitraum von 3-4 Stunden zu dem Fettsäureester gegeben. Nach Zugabe
der gesamten Monomerenmischung wurde das Produkt noch vier Stunden
bei 140°C
gehalten.
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Dann
wurde Vakuum angelegt und das Lösungsmittel
abgezogen, bis der nichtflüchtige
Anteil über
80 Gew.-% lag. Nach Entspannung wurde das Harz mit Butylglykol auf
einen NFA von 75,3% verdünnt.
Das Produkt wurde abgekühlt
und ausgetragen. Es hatte eine Gardner-Farbzahl von 5, eine Viskosität bei 25°C von 143.300
mPa·s,
einen nichtflüchtigen
Anteil von 75,3 und eine Säurezahl
von 65,7 mg KOH/g.
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Das
Produkt wurde mit Diisopropylamin neutralisiert und mit Wasser auf
einen nichtflüchtigen
Anteil von 30% verdünnt,
was eine klare Lösung
ergab. Durch Zugabe geeigneter Trockenstoffe (Combi LS) wurde ein
fertiger Klarlack mit einem NFA von 30,2, einer Viskosität von 300
mPa·s
bei 25°C
und einem pH-Wert von 10 erhalten. Ein Film aus diesem Klarlack
besaß eine
Sandtrockenzeit von 30 Minuten und war in 1 Stunde vollkommen trocken,
was eine Beschichtung mit einer König-Härte von 14,4% nach 1 Tag und
18,0 nach 7 Tagen und einem 60°-Glanz
von 90% ergab.
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Beispiel 2
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Zur
Herstellung eines Fettsäureesters
wurden 122,4 Teile Sonnenblumenölfettsäure und
30,6 Teile konjugierte Fettsäure
Prifac 8960 mit 39,1 Teilen Ditrimethylolpropan umgesetzt. Die Mischung
wurde langsam auf 240°C
erhitzt, wonach Wasser ausgekreist wurde, bis die Säurezahl
weniger als 4 mg KOH/g betrug. Der Fettsäureester wurde auf 170°C abgekühlt und
mit 12,4 Teilen Trimellitsäureanhydrid
versetzt. Die Mischung wurde 30 Minuten bei 170°C gehalten und dann auf 138°C abgekühlt.
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Nach
Zugabe von 354,9 Teilen Xylol wurde die Temperatur bei 138°C gehalten.
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Eine
Mischung aus 44,3 Teilen Methacrylsäure, 122,4 Teilen Methylmethacrylat,
123,1 Teilen Butylmethacrylat, 71,6 Teilen Butylacrylat und 15,6
Teilen tert.-Butylperbenzoat wurde hergestellt und über einen
Zeitraum von 3-4 Stunden zu dem Fettsäureester gegeben. Nach Zugabe
der gesamten Monomerenmischung wurde das Produkt noch vier Stunden
bei 138°C
gehalten.
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Dann
wurde Vakuum angelegt und das Xylol abgezogen, bis der nichtflüchtige Anteil über 98%
lag. Nach Entspannung wurde das Harz mit Butylglykol auf einen NFA
von 90% verdünnt.
Das Produkt wurde abgekühlt
und ausgetragen. Es hatte eine Gardner-Farbzahl von 5, eine Viskosität bei 100°C von 3050
mPa·s, einen
nichtflüchtigen
Anteil von 90,1% und eine Säurezahl
von 59,1 mg KOH/g.
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Das
Produkt wurde mit Ammoniak neutralisiert und mit Wasser verdünnt, was
eine klare Lösung
ergab. Durch Zugabe geeigneter Trockenstoffe (Combi LS) wurde ein
fertiger Klarlack mit einem NFA von 25,9, einer Viskosität von 80
mPa·s
bei 25°C
und einem pH-Wert von 9,1 erhalten. Ein Film aus diesem Klarlack
besaß eine
Sandtrockenzeit von 24 Minuten und war in 7 Stunden vollkommen trocken,
was eine Beschichtung mit einer König-Härte von 6,9% nach 1 Tag und
10,6% nach 7 Tagen und einem 60°-Glanz
von 89% ergab.
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Beispiel 3
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Zur
Herstellung eines Fettsäureesters
wurden 135,5 Teile Tallölfettsäure und
33,9 Teile konjugierte Fettsäure
Prifac 8960 mit 23,6 Teilen Pentaerythrit umgesetzt. Die Mischung
wurde langsam auf 240°C
erhitzt, wonach Wasser ausgekreist wurde, bis die Säurezahl
weniger als 4 mg KOH/g betrug. Der Fettsäureester wurde auf 170°C abgekühlt und
mit 12,4 Teilen Trimellitsäureanhydrid
versetzt. Die Mischung wurde 30 Minuten bei 170°C gehalten und dann auf 138°C abgekühlt.
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Nach
Zugabe von 354,4 Teilen Xylol wurde die Temperatur bei 138°C gehalten.
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Eine
Mischung aus 44,2 Teilen Methacrylsäure, 122,3 Teilen Methylmethacrylat,
123,0 Teilen Butylmethacrylat, 71,6 Teilen Butylacrylat und 15,6
Teilen tert.-Butylperbenzoat wurde hergestellt und über einen
Zeitraum von 3-4 Stunden zu dem Fettsäureester gegeben. Nach Zugabe
der gesamten Monomerenmischung wurde das Produkt noch vier Stunden
bei 138°C
gehalten.
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Dann
wurde Vakuum angelegt und das Xylol abgezogen, bis der nichtflüchtige Anteil über 98%
lag. Nach Entspannung wurde das Harz mit Butylglykol auf einen NFA
von 90% verdünnt.
Das Produkt wurde abgekühlt
und ausgetragen. Es hatte eine Gardner-Farbzahl von 6, einen nichtflüchtigen
Anteil von 89,8% und eine Säurezahl
von 61,0 mg KOH/g.
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Dieses
Harz wurde unter Verwendung der folgenden Formulierung in eine Beschichtung
umgewandelt:
Harz
mit 89,8% Feststoffen | 55,5 |
Wasser | 40,0 |
Ammoniaklösung (35%ig) | 4,5 |
Bayowett
448 | 0,25 |
Combi
LS (Trockenstoffe) | 1,0 |
Methylethylketoxim | 0,25 |
Wasser | 90 |
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Das
Harz wurde auf 50°C
erhitzt und mit dem vorgemischten Wasser/Ammoniak, ebenfalls bei
50°C, versetzt,
bis das Harz bis pH 8,5-9,0 neutralisiert war, wonach die Lösung klar
wurde. Die übrigen
Komponenten wurden unter langsamem Rühren zugegeben, wobei durch
Zugabe der letzten Menge Wasser eine Viskosität bei hoher Scherung von 200
mPa·s
bei 10.000 s-1 erhalten wurde.
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Ein
aus dieser Lösung
gegossener Film besaß eine
Sandtrockenzeit von 50 Minuten und eine Harttrockenzeit von 4 Stunden.
Nach 24 Stunden Trocknung waren keine Anzeichen für Klebrigkeit
zu entdecken, und der Film wies einen hervorragenden Glanz und eine
hervorragende Wasserbeständigkeit
auf.
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Beispiel 4
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Zur
Herstellung eines Fettsäureesters
wurden 113,9 Teile Sonnenblumenölfettsäure und
28,5 Teile konjugierte Fettsäure
Prifac 8960 mit 36,3 Teilen Ditrimethylolpropan umgesetzt. Die Mischung
wurde langsam auf 240°C
erhitzt, wonach Wasser ausgekreist wurde, bis die Säurezahl
weniger als 4 mg KOH/g betrug. Der Fettsäureester wurde auf 170°C abgekühlt und
mit 11,5 Teilen Trimellitsäureanhydrid
versetzt. Die Mischung wurde 30 Minuten bei 170°C gehalten und dann auf 138°C abgekühlt.
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Nach
Zugabe von 330,0 Teilen Xylol wurde die Temperatur bei 138°C gehalten.
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Eine
Mischung aus 25,8 Teilen Methacrylsäure, 113,8 Teilen Methylmethacrylat,
114,4 Teilen Butylmethacrylat, 66,6 Teilen Butylacrylat, 15,3 Teilen
Hydroxyethylmethacrylat und 14,5 Teilen tert.-Butylperbenzoat wurde
hergestellt und über
einen Zeitraum von 3-4 Stunden zu dem Fettsäureester gegeben. Nach Zugabe der
gesamten Monomerenmischung wurde das Produkt noch vier Stunden bei
138°C gehalten.
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Dann
wurde Vakuum angelegt und das Xylol abgezogen, bis der nichtflüchtige Anteil über 98%
lag. Nach Entspannung wurde das Harz mit Butylglykol auf einen NFA
von 80% verdünnt.
Das Produkt wurde abgekühlt
und ausgetragen. Es hatte eine Gardner-Farbzahl von 3, einen nichtflüchtigen
Anteil von 79,8% und eine Säurezahl
von 45,5 mg KOH/g.
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Dieses
Harz wurde unter Verwendung der folgenden Formulierung in eine Beschichtung
umgewandelt:
Harz
mit 79,8 Feststoffen | 62,5 |
Wasser | 40,0 |
Ammoniaklösung (35%ig) | 4,1 |
Bayowett
448 | 0,25 |
Combi
LS (Trockenstoffe) | 1,0 |
Methylethylketoxim | 0,25 |
Wasser | 90 |
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Das
Harz wurde auf 50°C
erhitzt und mit dem vorgemischten Wasser/Ammoniak, ebenfalls bei
50°C, versetzt,
bis das Harz bis pH 8,5-9,0 neutralisiert war, wonach die Lösung klar
wurde. Die übrigen
Komponenten wurden unter langsamem Rühren zugegeben, wobei durch
Zugabe der letzten Menge Wasser eine Viskosität bei hoher Scherung von 200
mPa·s
bei 10.000 s-1 erhalten wurde.
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Ein
aus dieser Lösung
gegossener Film besaß eine
Sandtrockenzeit von 1 Stunde und 10 Minuten und eine Harttrockenzeit
von 4 Stunden und 15 Minuten. Nach 24 Stunden Trocknung waren keine
Anzeichen für Klebrigkeit
zu entdecken, und der Film wies einen hervorragenden Glanz und eine
hervorragende Wasserbeständigkeit
auf.
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Die
obige Verfahrensweise wurde wiederholt, jedoch unter Ersatz der
Ammoniaklösung
durch 3,2 g Diisopropylamin. Es wurde ein Klarlack erhalten, aber
nach Applikation waren die Sandtrockenzeit und die Harttrockenzeit
von 5 Stunden bzw. 12 Stunden verlängert. Der gegossene Film war
nach Trocknen über Nacht
noch etwas klebrig und besaß eine
schlechtere Wasserbeständigkeit.
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Beispiel 5
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85,1
Teile der Harzlösung
aus Beispiel 4 (80%ig in Butylglykol) wurden auf 50°C erhitzt
und mit 2,021 Teilen Morpholin versetzt, wonach die Mischung 10
Minuten gerührt
und dann mit 0,59 Teilen Ethylendiamin versetzt wurde. Nach weiteren
10 Minuten Rühren
bei 50°C
wurden 7,50 Teile Tolonate HDT zugegeben. Die Mischung wurde 30
Minuten bei 50°C
gehalten, um das Amin reagieren zu lassen. Dann wurden 4,789 Teile Morpholin
10 Minuten lang eingerührt.
Schließlich
wurde unter Rühren
bei 50°C
langsam Wasser zugegeben, was ein wasserdispergierbares thixotropes
Bindemittel mit einem Feststoffgehalt von 40% und einem pH-Wert von
9 ergab.
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Neben
dem offensichtlichen Vorliegen von Thixotropie gemäß visueller
Beobachtung wurde die Thixotropie auch durch Bestimmung einer Vorscherungs-Oszillationserholungskurve
verifiziert, der zu entnehmen war, daß die elastische Komponente
G' nach einem Zeitraum
von 800 Sekunden die viskose Komponente G'' dominiert.
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Beispiel 6
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80
Teile des Bindemittels aus Beispiel 4 wurden nach Verdünnung auf
einen NFA von 80% in Dipropylenglykoldimethylether auf 50°C erhitzt
und mit 1 Teil Xyloldiamin versetzt, wonach die Mischung 10 Minuten gerührt und
dann mit 6,3 Teilen eines Tridecanol-TDI-Addukts versetzt wurde. Nach weiteren
10 Minuten Rühren
wurden 4,4 Teile Morpholin zugegeben, wonach die Mischung gerührt wurde.
Schließlich
wurden unter Rühren
bei 50°C
langsam 140 Teile Wasser zugegeben, was ein wasserverdünnbares
thixotropes Bindemittel mit einem Feststoffgehalt von 31,4% ergab.