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Diese
Erfindung bezieht sich auf einen chirurgischen Hohlbohrer, der für das Bohren
einer Öffnung
in gestampfte Knochenspäne
angepaßt
ist.
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Moderne
chirurgische Techniken, wie sie insbesondere bei Hüftprothesen
angewendet werden, erfordern manchmal eine Prothesevorrichtung mit
einem verlängerten
Stiel. Diese Vorrichtungen werden verwendet, wenn es nicht nur Probleme
mit dem Hüftgelenk
gibt, sondern ebenso die Möglichkeit
besteht, das der Oberschenkelknochen der Länge nach bricht. Das Einführen eines
Prothesestiels mit Standardlänge
in einen solchen Oberschenkelknochen kann manchmal weitere Probleme
hervorrufen, und aus diesem Grund wird ein viel längerer Stiel
eingesetzt. Der distale Teil solcher Stiele ist aufgrund der übermäßigen Länge und
der Verengung des Oberschenkelknochens und seinem intramedullären Kanals
normalerweise parallel.
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Bei
modernen Techniken können
Knochenspäne
eingesetzt werden, um den intramedullären Kanal auszukleiden, und
diese Späne
werden zuerst in Position gestampft, zum Beispiel wie in der anhängigen europäischen Patentanmeldung
Nr. 95306990.3 (
EP 0 705 579 )
der Anmelder beschrieben und gezeigt. Diese Anmeldung zeigt ein
Verfahren und ein Gerät
für die
Implantierung einer Prothese, worin eine Knochenhöhle mit
Knochenspänen, die
komprimiert sind, gefüllt
wird.
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Wenn
eine solche Technik für
lange Prothesestiele verwendet wird, gibt es Schwierigkeiten bei der
Formung des distalen Endes der Höhle,
nicht nur aufgrund der langen Länge,
sondern ebenso aufgrund der Möglichkeiten,
daß eine
weitere Komprimierung der Knochenspäne verursacht wird, und sich daher
die Füllung
ausdehnt und Brüche
der Knochenstruktur erzeugt.
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FR-A-2
749 154 zeigt einen chirurgischen Hohlbohrer, der für das Bohren
einer Öffnung
in gestampfte Knochenspäne
angepaßt
ist, und der ein hohles längliches
Körperteil
mit einem internen Bohrer aufweist, wobei dessen distales Ende eine
ringförmige
Schneidekante aufweist. Ein Kolben ist in dem Bohrer angeordnet,
wobei die Kolbenoberfläche
der Schneide kante zugewandt ist, und ein Kopf wird zur Entfernung
des Kolbens in dem Bohrer bereitgestellt.
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Das
Problem mit dieser Konstruktion ist, daß sich der Kolben uneingeschränkt in dem
Bohrer bewegen kann, so daß,
wenn der Chirurg den Kolben während
des Schneideverfahrens hoch und runter bewegt, Gewebetrümmer bei
jedem Punkt seiner Länge
nach, wo der Chirurg ihn gehoben hat, in den Bohrer eintreten können, und
nicht nur die Führungsfläche des
Bohrers beschädigen
können
sondern auch verursachen können,
daß sich
der Kolben festfrißt.
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Die
vorliegende Erfindung soll ein Instrument bereitstellen, das für das Schneiden
der erforderlichen Höhle
in den Knochenspänen
in Operationen von der oben beschriebenen Art und Weise verwendet
werden kann, obgleich es für
jede Höhle,
in der Knochenspäne
verwendet werden und eine im wesentlichen parallele Höhle erforderlich
ist, verwendet werden kann.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung umfaßt ein
chirurgischer Hohlbohrer, der für
die Bohrung einer Öffnung
in gestampfte Knochenspäne
angepaßt ist,
ein hohles längliches
Körperteil
mit einer inneren Bohrung (11) und dessen distales Ende
(12) eine ringförmige
Schneidekante (13) aufweist, einen Kolben (14),
der in der Bohrung (11) angebracht ist, wobei eine Kolbenfläche (28)
der Schneidekante (13) zugewandt ist, und Mittel zur Bewegung
des Kolbens (14) in der Bohrung (11), gekennzeichnet
durch Mittel (19), die von dem Kolben (14) getragen
werden, zur Einschränkung
der Aufwärtsbewegung
in der Bohrung (11) und weg von ihrem distalen Ende (12).
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Mit
dieser Vorrichtung kann eine verlängerte Höhle in die Knochenspäne geschnitten
werden, wobei Gewebetrümmer
vom Schneiden in das distale Ende der inneren Bohrung eintreten
und den Kolben langsam die Bohrung hinauf und weg vom distalen Ende
drücken.
Wenn das Körperteil
aus der Höhle gezogen
wird, können
die Späne
dann leicht aus der Bohrung durch Entfernen des Kolbens gelöst werden.
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Das
Körperteil
kann eine Öffnung
in der Wand umfassen, die bei einem Punkt, der vom distalen Ende
entfernt ist, in die Bohrung führt,
um die Säuberung
nach der Operation zu erleichtern.
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Die
Tätigkeit
des Chirurgen kann zurück
oder vor oder mit einer kontinuierlichen Rotation oder mit einer
Auf- und Abbewegung in Form einer Ramme erfolgen.
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Bevorzugt
können
eine Verlängerung
oder ein ausgezogener Teil der Kolbenüberstände über dem proximalen Ende des
Körperteils
und Mittel zur Einschränkung
der Aufwärtsbewegung
des Kolbens in der Bohrung und weg von dem distalen Ende zu einer
Position, die neben dem proximalen Ende der Öffnung liegt, bereitgestellt
werden.
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Vorzugsweise
wird die ringförmige
Schneidekante mit Scheidezähnen
ausgestattet, obgleich unter bestimmten Umständen nur eine geschärfte Kante
erforderlich sein kann.
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Das
proximale Ende des ausgezogenen Teils des Kolbens oder eine Verlängerung
hiervon können
mit einem entfernbaren Mittel zur Einschränkung der Bewegung des Kolbens
in eine distale Richtung ausgestattet werden. Dieses Mittel kann
entfernt werden, so daß die
Vorrichtung für
die Reinigung vollständig
abgebaut werden kann, ist es jedoch in Position, lokalisiert es
den Kolben in der Bohrung und verhindert, daß der Kolben durch den Hauptkörper fällt.
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Bevorzugt
wird der hohle längliche
Körperteil mit
einem Stellhebel ausgestattet, der in Form eines T-Stückes vorliegen
kann.
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Der
hohle längliche
Körperteil
kann ebenso mit einem Tiefenmaß ausgestattet
werden und es kann ein Mittel auf dem ausgezogenen Teil des Kolbens,
oder seiner Verlängerung,
bereitgestellt werden, um einen Positionsanzeiger bereitzustellen.
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Wenn
gewünscht
kann das proximale End des verlängerten
Teils des Kolbens, oder seine Verlängerung, mit einem Mittel zur
Anbringung einer Energiequelle ausgestattet werden, so daß die Vorrichtung
durch eine Energieversorgung betrieben werden kann.
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Der
Kolben kann mit einem Mittel zur Aufnahme eines Führungsdrahtes
ausgestattet werden, so daß der
Hohlbohrer als einer aus einer Reihe von Operationen verwendet werden
kann, wenn der Knochen für
die Implantierung präpariert
wird.
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Die
Erfindung kann auf verschiedene Arten durchgeführt werden, jedoch wird eine
Ausführungsform
nunmehr anhand eines Beispiels und in bezug auf die anhängenden
Zeichnungen beschrieben, worin:
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1 eine
schematische Veranschaulichung eines typischen Modells einer Prothese
mit einem langen Stiel ist, die in Knochenspänen in einem Oberschenkelknochen
festgeklemmt ist;
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2 eine
Seitenansicht eines chirurgischen Hohlbohrers gemäß der vorliegenden
Erfindung ist;
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3 eine
Querschnittsforderansicht einer Vorrichtung, die in 2 gezeigt
wird, entlang der Linie III-III ist;
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4 eine
perspektivische Ansicht des Hohlbohrers gemäß der Erfindung ist;
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5 eine
vergrößerte Ansicht
der Zähne ist,
die an der ringförmigen
Schneidekante der Vorrichtung gemäß der Erfindung verwendet werden; und
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6 ein
vergrößerter Teil
des Teils der Querschnittsforderansicht, die in 3 gezeigt
wird, ist.
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In
1 wird
ein Oberschenkelknochen
1 gezeigt, in dem der intramedulläre Kanal
behandelt worden ist, um eine Höhle
2 bereitzustellen,
in die eine Prothese mit einem langen Stiel eingesetzt werden soll.
In
1 wird eine Modellprothese
3 mit einem
langen Stiel
4 gezeigt, die schließlich entfernt und durch die
chirurgische Prothese ersetzt wird. Diese Technik wird in der anhängigen europäischen Patentanmeldung
der Anmelder Nr. 95306990.3 (
EP 0
705 579 ) beschrieben und gezeigt. Wenn die Höhle
2 präpariert
ist, wird sie mit Knochenspänen
5 gefüllt, und
diese werden gestampft und komprimiert. Wenn ein langer Stiel verwendet
werden soll, gibt es jedoch Schwierigkeiten beim Feststampfen der
Knochenspäne
gegen die Seiten der Höhle
2 durch
die üblichen
Techniken, jedoch ermöglicht
es die vorliegende Erfindung, daß das distale Ende der Höhle vollständig mit
Knochenspänen
auf ein Niveau, das durch Bezugsziffer
6 gezeigt wird,
gefüllt
werden kann.
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Bei
der Präparierung
der Knochenhöhle
wird ein Führungsdraht 7 in
Position gebracht, üblicherweise
gehalten von einem Haltestopfen 8, und dieser Führungsdraht
wird auf allgemein bekannte An und Weise dazu verwendet, die verschiedenen
Komponenten, die während
der Operation verwendet werden, genau führen zu können. Der Führungsdraht wird selbstverständlich in
Position gebracht, bevor die Knochenspäne eingeführt werden. Wird eine Mo delltechnik
eingesetzt, wird das Modell 3 abgezogen, die Höhle in den
Knochenspänen
wird mit Zement ausgefüllt
und die chirurgische Prothese anschließend unter Verwendung eines
Führungsdrahtes, oder
ohne, eingeführt.
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Die
vorliegende Erfindung liefert einen Hohlbohrer, der dazu verwendet
werden kann, die gestampften und komprimierten Knochenfragmente
unter dem Niveau 6 herauszuschneiden, und umfaßt einen
hohlen länglichen
Körperteil,
der eine innere Bohrung 11 umfaßt, deren distales Ende 12 eine
ringförmige
Schneidekante 13 aufweist. Die Schneidekante kann mit Zähnen 14 ausgestattet
werden, wie in 5 gezeigt.
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In
der Bohrung 11 ist ein verlängerter Kolben 14 angebracht,
der eine Verlängerung 15 aufweist, die
aus dem proximalen Ende 16 des Hauptkörpers 10 hinausragt.
In der Konstruktion, die in den Zeichnungen gezeigt wird, wird der
Hauptkörper 10 durch ein
Querstück 17 verlängert, das
als ein Stellhebel agiert.
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Das
proximale Ende der Verlängerung 15 wird
mit einer Rädelmutter 18 ausgestattet,
die so geformt ist, daß sie
die leichte Entfernung ermöglicht, und
so angepaßt
ist, daß sie
aus einem Elektrowerkzeug ein geeignetes Arbeitsgerät aufnehmen
kann. Wenn die Mutter 18 auf das Ende der Verlängerung 15 aufgeschraubt
wird, kann es ohne weiteres per Hand entfernt werden, agiert jedoch
als ein Stopper, um zu verhindern, daß der Kolben 14 vollständig durch
den Hauptkörperteil 10 fällt.
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Das
distale Ende des Kolbens 14 ist bei 19 vergrößert und
der Durchmesser der Bohrung 11 wird an ihrem distalen Ende
ebenso vergrößert, damit
sie den vergrößerten Teil 19 in
dem Kolben aufnehmen kann. Eine Öffnung 20 wird
in der Wand der Bohrung 11 bereitgestellt, und der vergrößerte Teil
der Bohrung endet am proximalen Ende dieser Öffnung. Somit kann sich der
Kolben 14 in Richtung des distalen Endes der Bohrung 11 bewegen,
bis er aus dem distalen Ende hiervon herausragt. Eine weitere Bewegung
wird jedoch durch den Stopper 18 eingeschränkt. In
der anderen proximalen Richtung kann sich der Kolben in der Bohrung 11 aufwärts bewegen, bis
er die Position erreicht, die in den Zeichnungen gezeigt wird, und
wo der vergrößerte Teil
des Kolbens 19 auf die dickere Wand des oberen Teils der Bohrung 11 trifft.
Zu allen Zeiten wird der Kolben durch seine Wand 21 geführt, die
im näheren
Teil 22 der Bohrung 11 arbeitet, und der vergrößerte Teil
des Kolbens 19 schränkt
daher die Auf wärtsbewegung des
Kolbens in der Bohrung und weg von der ringförmigen Schneidekante 13 zu
einer Position neben dem proximalen Ende der Öffnung ein.
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Die äußere Oberfläche des
länglichen
Körperteils
wird mit einem Tiefenmaß in
Form von geeigneten Markierungen ausgestattet, die durch Bezugsziffer 25 gezeigt
werden, und die Kolbenverlängerung 15 trägt einen
Positionsanzeiger 26, der anzeigt, wenn der Kolben 19 das
obere Ende der Öffnung 20 erreicht
hat.
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Der
Kolben 14 und die Verlängerung 15 werden
mit einem Mittel zur Aufnahme eines Führungsdrahtes in Form einer
Führungsbohrung 27 ausgestattet.
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Bei
der Operation wird der Hohlbohrer an einem Führungsdraht hinab, zum Beispiel ähnlich dem, der
in 1 gezeigt und durch Bezugsziffer 7 gekennzeichnet
ist, eingeführt
und es wird eine Rückwärts- und
Vorwärts-
oder eine Rotationsbewegung durch den Stellhebel 17 angelegt,
um herbeizuführen,
daß die
Schneidekante 13 in die Knochenspäne schneidet, die Späne, die
abgeschnitten worden sind, die Bohrung 11 hinauf zu führen und
die Fläche 28 des
Kolbens davor zu drücken.
Die genaue Tiefe des Hohlbohrers in dem Knochen ist in dem Tiefenmaß 25 zu
sehen. Die häufige
Entfernung der Vorrichtung wird es dem Chirurgen ermöglichen,
zu erkennen, wie weit die Knochenspäne in der Bohrung 11 hinaufgeführt wurden,
der Positionsanzeiger 27 wird ihm jedoch unmittelbar bewußt machen,
wann das untere Ende der Bohrung 11 vollständig gefüllt ist.
Die Vorrichtung wird nun aus der Höhle entfernt und die Knochenspäne können leicht
durch das Herunterdrücken
des Kolbens gepreßt
werden, so daß die
Späne durch
die Öffnung 20 oder
durch das offene distale Ende gepreßt werden. Nunmehr kann das Schneiden
durchgeführt
werden, bis die erforderliche Tiefe, wie auf dem Tiefenmaß 25 angezeigt,
erreicht ist, um so eine Öffnung
bereitzustellen, die eine Prothese, oder Modellprothese, die eingeführt werden soll,
aufzunehmen.
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Es
wird nunmehr ersichtlich, daß der
Außendurchmesser
des länglichen
Körperteils
für die
Prothese, mit der dieser zu verwenden ist, geeignet ist.
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Die
Konstruktion ist so, daß der
Hohlbohrer leicht zur Reinigung abgebaut werden kann. Somit ist es
nur notwendig, den Stopper 18 zu entfernen, so daß der Kolben
aus der Bohrung 11 herausgleiten kann. Dem ähnlich wird
der Stellhebel 17 auf das proximale Ende des Körper teils 10 geschraubt,
so daß er
ebenso leicht entfernt werden kann. Die Konstruktion kann so sein,
daß eine
Vielzahl von Körperteilen mit
unterschiedlichen äußeren Durchmessern,
aber mit einem Bohrer mit einem einzelnen Durchmesser, bereitgestellt
werden kann, so daß der
Kolben mit anderen Körperteilen
verwendet werden kann, so wie der Hebel. Alternativ kann eine Reihe
von Vorrichtungen für
verschiedene Durchmesser bereitgestellt werden.
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Einer
der Vorteile des Kolbens ist, daß er dazu verwendet werden
kann, die Bohrung 11 während
der Verwendung zu reinigen, und aufgrund der Stopps verringert er
die Möglichkeit,
das Knochenspäne
in der Bohrung blockieren, wenn ein Chirurg die Vorrichtung mit
einer vollen Bohrung weiter betreibt.