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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Implantate zur
Verwendung bei der Reparatur verschiedener Teile des Säugetier-Skelettsystems
und insbesondere auf Implantate zur Verwendung bei klinischen Prozeduren
wie z.B. der Reparatur eines Knochenbruchs, der Regenerierung eines Knochenverlustes,
der Vergrößerung eines
unzureichenden Knochens und verwandten Prozeduren.
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Beschreibung des Standes
der Technik
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Verschiedene
Typen von Mängeln
bzw. Defekten am Säugetier-Skelettsystem
können
mittels verschiedener chirurgischer Prozeduren behandelt werden.
Defekte im Säugetier-Skelettsystem
können einen
Knochenbruch, einen Knochenverlust, der aus traumatischen, chirurgischen
oder infektösen
Quellen entsteht, sowie Knochenmängel,
die aus Zuständen
wie einer Atrophie und vererblichen Anomalien stammen, umfassen.
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Eine
Prozedur, die im Stand der Technik zur Behandlung von Knochendefekten üblich ist,
umfasst die Einbringung von zusätzlichem
Knochenmaterial in den Knochendefektbereich. Diese Prozedur, die gemeinhin
als Knochentransplantation bezeichnet wird, ist die am zweithäufigsten
durchgeführte
chirurgische Transplantationsprozedur, während eine Hauttransplantation
die häufigste
chirurgische Transplantationsprozedur ist. Übliche Knochentransplantationsprozeduren
umfassen die Verwendung von vaskularisierten bzw. mit Blutgefäßen versehenen
oder nicht-vaskularisierten Autotransplantaten und Allotransplantaten.
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Ein
Knochentransplantat ist ein Teil eines aus einem anderen Bereich
des Skelettsystems des Patienten entnommenen Knochens. Ein Knochen-Allotransplantat
hingegen involviert eine andere menschliche Spenderquelle als die
des empfangenden Patienten. Ein allogenes Knochentransplantat umfasst
typischerweise aus Leichen entnommenes Knochenmaterial, das anschließend behandelt
und in einer Knochenbank gelagert wird und schließlich als Knochenimplantat
verwendet wird. Es ist bekannt, dass allogenes Knochentransplantat
osteokonduktive und osteoinduktive Fähigkeiten aufweist, obwohl die
osteoinduktiven Eigenschaften wegen der notwendigen Gewebesterilisierungs-
und -reinigungsprozeduren im Zusammenhang mit der Entnahme dieser
Knochentransplantate begrenzt sind. Der Begriff Osteokonduktion
bezieht sich auf eine Klasse von Biomaterialien, welche einen dreidimensionalen porösen Rahmen
bereitstellen, um das Einsetzen von neuem lebendem Knochenmaterial
in diese Struktur durchzuführen.
Der Begriff Osteoinduktion bezieht sich auf eine Klasse von Materialien
mit Fähigkeiten
des Rekrutierens mesenchymaler Stammzellen des Patienten und des
Förderns
ihrer Differenzierung zu Osteoblasten, die Knochenbildungszellen sind.
Ein osteoinduktives Material bildet typischerweise Knochenmaterial,
falls es in einen Bereich implantiert wird, in dem das Knochenmaterial
normalerweise wächst.
Beispielsweise ergibt das Einbringen von morphogenen Knochenproteinen
in den Muskel eines Patienten eine ektopische Knocheformation (außerhalb
des Knochens).
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Sowohl
Knochen-Autotransplantationsprozeduren als auch Knochen-Allotransplantationsprozeduren
sind mit Mängeln
bei der Heilung von Knochendefekten innerhalb des Säugetier-Skelettsystems verbunden.
Knochen-Autotransplantationsprozeduren sind typischerweise mit der
Einschränkung von
Spenderorten, der Knochenmenge und der Morbidität am Spenderort verbunden,
(insbesondere wenn mehrere Spenderorte erforderlich sind). Knochen-Allotransplantationsprozeduren
verfügen
erstens nur über
begrenzte osteoinduktive Fähigkeiten. Zusätzlich zu
den sehr begrenzten osteoinduktiven Fähigkeiten allogener Knochentransplantate
sind im Vergleich zu Beispielen von Autotransplantaten Allotransplantate
bis zu einem gewissen Grad immunogen, bergen das Risiko einer Krankheitsübertragung (z.B.
HIV und Hepatatis) in sich, und erfordern je nach der Größe des Allotransplantats
eine lange Zeit zum Einwachsen und zum teilweisen Ersetzen mit neuem
Knochenmaterial. Dieser lange Ersetzungsprozess erfordert oft eine
Zeitdauer von mehr als einem Jahr, bevor zufriedenstellenden klinische
Ergebnisse erzielt werden. Außerdem
kann ein Druck von benachbarter Muskulatur das Knochentransplantationsmaterial
verschieben. Knochentransplantate können nach dem Entfernen des
Fixationselements wieder brechen, falls das Einwachsen des Knochens und
das Ersetzen von Knochenmaterial unangemessen ist.
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Als
Ersatz für
konkrete Knochentransplantate, die Autotransplantate und Allotransplantate
umfassen, sind verschiedene Knochentransplantat-Ersatzstoffe nach
dem Stand der Technik zur Behandlung von Knochendefekten im Säugetier-Skelettsystem verwendet
worden.
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Beispielsweise
wirken poröse
keramische Knochentransplantat-Ersatzstoffe wie z.B. aus Korallen
stammende Hydroxyapatite ähnliche
Knochentransplantate, indem sie einen dreidimensionalen strukturellen
Rahmen bieten. Dieser Rahmen führt bzw.
leitet den regenerierenden Knochen des Patienten in die poröse Matrix
des dreidimensionalen strukturellen Rahmens. Dieser Vorgang des
Führens
bzw. Leitens des sich regenerierenden Knochens in die poröse Matrix
wird allgemein als Osteokonduktion im Gegensatz zu der oben erläuterten
Osteoinduktion bezeichnet. Permanente, nicht-resorbierbare, anorganische
keramische Implantate weisen Nachteile wie z.B. eine inhärente Brüchigkeit
und große
Rahmenvolumenfraktionen auf. Die Rahmenvolumenfraktion eines typischen
Knochentransplantatersatzes umfasst etwa 40% von dem Volumen, in
dem ein neuer Knochen ansonsten wachsen könnte. Diese von einem Knochentransplantatersatz
besetzten 40 Vol.-% können
infolgedessen nicht von dem sich regenerierenden Knochen des Patienten
eingenommen werden.
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Ein
als geführte
bzw. geleitete Geweberegenerierung bezeichneter Prozess wird von
Periodontisten weit verbreitet eingesetzt, um Knochen und periodontische
Sehnen (Sehnen zwischen der Zahnwurzel und dem Knochen), beispielsweise
um Zahnimplantate herum, zu regenerieren. Diese chirurgische Prozedur
verwendet für
Zellen okklusive bzw. undurchlässige
(Zellen können
nicht hindurchgehen), aber fluiddurchlässige Membranen, die sonst
als halbdurchlässige
Membranen bekannt sind, um einen Knochendefekt abzudecken und ihn
von dem umgebenden Weichgewebe loszutrennen. Das US-Patent Nr. 3
962 153 offenbart eine solche für Zellen
okklusive und für
Fluid durchlässige
Membran. Die Verwendung dieser zellundurchlässigen, fluiddurchlässigen Membranen
ist in dem letzten Jahrzehnt hauptsächlich von Periodontisten entwickelt und
eingesetzt worden, die im Mundbereich um die Zähne herum arbeiteten. Der menschliche
Körper
hat viele Gewebetypen, die aus den drei Primärkeimschichten des Embryos
entstehen: das Ektoderm, das Mesoderm und das Entoderm. Aus dem
Ektoderm leitet sich die Haut und die damit verbundenen Gewebe ab,
wie z.B. Nägel,
Haar und Drüsen
der Haut, das Nervensystem, externe Sinnesorgane und die epithele
Umrandung des Mundes und des Anus. Aus dem Mesoderm leiten sich
die Bindegewebe, Knochen, Knorpel, Muskel, Blut und Blutgefäße ab. Aus
dem Entoderm leiten sich u.a. der Verdauungstrakt, die Blase und
die Harnblase ab. Die "Vorläufer"-Zellen dieser Schichten
sind nur auf entstehende Zellen ihres jeweiligen Gewebetyps beschränkt. Knochen,
Muskel, Bindegewebe, Blutgefäße und Knorpel sind
von mesenchymalem Ursprung, was bedeutet, dass sie aus dem Maschennetz
von embryonischem Bindegewebe im Mesoderm stammen, und sind aus vielseitigen
mesenchymalen Stammzellen gebildet, während die Umrandung des Mundes
von ektodermen Ursprung ist und aus von dem Ectoderm abgeleiteten
Epithelzellen gebildet ist. Ektodermzellen verfügen nicht über das Potential, zu Knochenbildungszellen
zu werden, und umgekehrt haben mesenchymale Zellen nicht das Potential,
ein Epithel zu bilden.
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Epithelzellen
sind im Mund vorhanden, sind aber in vielen anderen Bereichen des
Säugetier-Skelettsystems
nicht vorhanden, wie z.B. Bereichen neben langen Knochen des Säugetierskeletts.
Die Entwicklung von zellundurchlässigen,
fluiddurchlässigen Membranen
wurde im Zusammenhang mit periodontalen Anwendungen und oralen Anwendungen
für den
Zweck vorangetrieben, die Einführung
von Epithelzellen in den Knochendefektbereich des Patienten auszuschließen, da
vermutet wird, dass sie eine Knochenformation behindern. Epithelzellen
vermehren sich schneller als Knochenzellen und daher ist der Ausschluss
dieser Epithelzellen aus dem Knochendefektbereich als wesentlich
zur optimalen Knochen- und
Sehnenregenerierung bei diesem periodontalen und oralen Anwendungen
angesehen worden. Obwohl zellundurchlässige, fluiddurchlässige Membranen
vorwiegend bei parodontischen und oralen Anwendungen eingesetzt
wurden, sind diese zellundurchlässigen
Membranen in jüngster
Zeit auch zur Gewebetrennung bei anderen defekten Stellen im Säugetier-Skelettsystem verwendet
worden, wie z.B. bei Defekten langer Knochen.
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Diese
zellundurchlässigen
Membranen des Standes der Technik haben den Nachteil, Blutgefäße und Mesenchymzellen
daran zu hindern, in den Knochendefektbereich einzudringen. Somit
wird der Vorteil des Ausschlusses von Epithelzellen aus dem Knochendefektbereich
in der Mundhöhle
auch auf Kosten des Ausschlusses des Eintritts von Blutgefäßen und
umgebender Mesenchymzellen in den Knochendefektbereich erzielt.
Bei periodontischen und oralen Anwendungen wird angenommen, dass
der Vorteil des Ausschlusses von Epithelzellen den Nachteil aufwiegt,
auch Blutgefäße und umgebende Mesenchymzellen
aus dem Knochendefektbereich auszuschließen. In anderen Bereichen des
Säugetier-Skelettsystems
jedoch, in denen Epithelzellen nicht vorhanden sind, verhindern
diese zellundurchlässigen,
fluiddurchlässigen
Membranen das Einführen
von Blutgefäßen und
umgebenden Mesenchymzellen aus keinem ersichtlichen Grund. Somit
hat im Stand der Technik ein Bedarf an einer zelldurchlässigen Membransperre
bestanden, um nicht periodontale Knochendefekte vor einem starken
Weichgewebeprolaps zu schützen
und dadurch eine Knochenregenerierung zu erleichtern.
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In 1 ist
eine typische zellundurchlässige, fluiddurchlässige Membran 10 dargestellt,
die einen ersten Abschnitt des langen Knochens 12 und eine zweiten
Abschnitt des langen Knochens 14 umgibt. Der Knochendefektbereich 20 ist
durch die zwei Enden 16, 18 des ersten Abschnitts
des langen Knochens 12 bzw. des zweiten Abschnitts des
langen Knochens 14 begrenzt, sowie durch die zellundurchlässige, fluiddurchlässige Membran 10.
Obwohl dieser Knochendefektbereich 20 Blut aus den Blutgefäßen 23 aufnehmen
kann, sind Blut und Zellen aus den umgebenden Blutgefäßen 25 und
Geweben 27 von einem Eintritt in den Knochendefektbereich 20 ausgeschlossen.
Das Periosteum 31 und das umgebende Gewebe 27 liegen
unmittelbar außerhalb
der zellundurchlässigen,
fluiddurchlässigen
Membran 10 und werden in die Richtung der Pfeile A1 und
A2 geleitet.
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Zusätzlich zu
der Zellundurchlässigkeit
leidet die zellundurchlässige,
fluiddurchlässige
Membran 10 an einer mangelnden Steifigkeit, wie durch die Sanduhrkonfiguration
der zellundurchlässigen,
fluiddurchlässigen
Membran 10 in 10 veranschaulicht wird. Eine
typische Dicke der zellundurchlässigen,
fluiddurchlässigen
Membran 10 beträgt
weniger als 5 Mikron. Da periodontale Defekte typischerweise klein
sind, und da orales Weichgewebe typischerweise nicht viel Druck
ausübt,
hat die zellundurchlässige, fluiddurchlässige Membran 10 nach
dem Stand der Technik ihre sehr dünne und flexible Konfiguration beibehalten.
Unglücklicherweise
ist diese sehr dünne und
flexible Konfiguration, die für
periodontale und orale Anwendungen einigermaßen geeignet ist, zum Stützen und
Schützen
eines ziemlich großen
Knochendefektbereichs 20 bei nicht-periodontalen und nicht-oralen Anwendungen
nicht geeignet. Da beispielsweise bei orthopädischen Anwendungen Muskeln
viel größer und
viel stärker
sind, kann die zellundurchlässige,
fluiddurchlässige
Membran 10 keinen genügenden
Schutz vor dem Prolaps von Weichgewebe in den Knochendefektbereich 20 bieten.
Wenn es zu einem Prolaps der umgebenden Gewebe in den Knochendefektbereich 20 kommt,
stellen diese dazwischenliegenden Gewebe eine physische Sperre für den sich
regenerierenden Knochen dar. Der sich regenerierende Knochen ist
nicht in der Lage, das dazwischenliegende Weichgewebe aus dem Knochendefektbereich
hinauszudrücken,
und infolgedessen wird eine weitere Regenerierung des Knochens in
diesem von dem prolabierten Weichgewebe besetzten Bereichen verhindert.
Es kann sich eine "Nicht-Verbindung" (oder eine Pseudo-Arthrose, was eine
Pseudo-Verbindung bedeutet) ergeben, die faseriges Narbengewebe
statt Knochen aufweist. Außerdem
ist die vorbekannte zellundurchlässige,
fluiddurchlässige
Membran 10 nicht-resorbierbar und kann nicht von dem Körper des
Patienten absorbiert werden. Infolgedessen muss zur Vermeidung des
Risikos einer bakteriellen Infektion die zellundurchlässige, fluiddurchlässige Membran 10 bei
einer anschließenden
Operation entfernt werden, was zu weiteren Komplikationen und Risiken
beim Patienten führen kann.
Somit leiden vorbekannte Membranen zusätzlich zu der Zellundurchlässigkeit
an einem Mangel an inhärenter
Stärke
bzw. Festigkeit und an Nicht-Resorbierbarkeit.
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Im
Stand der Technik sind einige andere Vorrichtungen zur Behandlung
von Knochendefekten entwickelt worden, diese Vorrichtungen umfassen aber
Befestigungsvorrichtungen oder Prothesevorrichtungen. Eine Befestigungsvorrichtung
mit einem Titan-Maschengitter ist in dem US-Patent Nr. 5 346 492
offenbart. Dieses Titan-Maschengitter bildet eine Befestigungsvorrichtung,
die nicht-resorbierbar gestaltet ist. Die Befestigungsvorrichtung
umfasst eine Metallplattenstruktur, welche die notwendige Festigkeit
auf Kosten der Nicht-Resorbierbarkeit bietet. Bisher wäre kein
bekanntes resorbierbares Material in der Lage, die äquivalente
Steifigkeit bzw. Starrheit und Funktion des Titan-Maschennetzes
zu bieten. Die Metallplattenstruktur der Befestigungsvorrichtung
umfasst eine Anzahl von Perforationen, die speziell zur Aufnahme
von Schrauben zur Befestigung gestaltet sind. Diese Schraubenperforationen
haben Durchmesser (zwischen 4,8 mm und 17,5 mm), welche keinen starken
bzw. makroskopischen Prolaps (gross prolaps) von Weichgewebe in
den Knochendefektbereich verhindern. Ein solcher makroskopischer
Prolaps von Weichgewebe nimmt Raum ein, der andernfalls mit neuem
Knochenmaterial gefüllt würde. Die
physikalische Sperre, die durch das prolabierende Weichgewebe gebildet
wird, verhindert weitgehend eine neue Knochenformation innerhalb des
Knochendefektbereichs. Die Befestigungsvorrichtung wird am Knochen
des Patienten mit Schrauben gesichert und ist so gestaltet, dass
sie dauerhaft im Patienten belassen werden kann. Eine etwaige Ausbreitung
von Blutgefäßen durch
diese Schraubenlöcher
würde durch
irgendeine nachfolgende Entfernung der Befestigungsvorrichtung zerstört. Wenn andererseits
die Befestigungsvorrichtung permanent dort belassen wird, wie bei
einer offenbarten Ausführungsform,
ist der Knochen des Patienten dauerhaft vor Belastung geschützt. Mit
anderen Worten beginnt der reparierte Knochen nach einer anfänglichen
Heilung anschließend
wieder zu resorbieren, da dieser neue Knochen keiner funktionalen
(mechanischen) Belastung ausgesetzt ist. Wenn die Befestigungsvorrichtung
im Patienten belassen wird, schirmt sie den Knochendefektbereich
vor funktionaler Belastung ab und verhindert somit ein optimales
Ausmaß an
Formation neuer Knochen.
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Eine
Prothesevorrichtung, die in ein planares Material gestanzte Löcher zum
Erleichtern eines Annähens
der Prothesevorrichtung aufweist, ist im US-Patent Nr. 5 222 987
offenbart. Diese Prothesevorrichtung ist jedoch nur im Kontext der
Herstellung einer künstlichen
Knochenstruktur offenbart. Mit anderen Worten wird diese Prothesevorrichtung
nicht in irgendeinem mit einer Knochenregenerierung verbundenen
Prozess verwendet. Die Prothesevorrichtung umfasst ein gewebeartiges
Verbundmaterial, auf das ein Polymer oder ein Harz aufgebracht wird, bevor
das resultierende Produkt in die Form eines Knochens gegossen bzw.
geformt wird. Ein polymerisierbarer Initiator wird anschließend hinzugefügt, um die
Materialien auszuhärten
und zusammenzubonden. Kleine Löcher
oder Mündungen
können
hinzugefügt
werden, um Nähte
zur Befestigung der Prothesevorrichtung am Körper aufzunehmen. Die Prothesevorrichtung
ist speziell als Ersatz für
den Brustkasten eines Säugetier-Skelettsystems
gestaltet und erleichtert eine Knochenregenerierung nicht.
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Andere
poröse
Vorrichtungen sind zusätzlich zu
der oben erwähnten
Befestigung und den Prothesevorrichtungen durch den Stand der Technik
implementiert worden. Eine solche Vorrichtung, die in den US-Patenten
Nr. 5 306 304, 5 464 439 und 4 932 973 offenbart ist, offenbart
eine allogene Knochentransplantatsmembran mit Poren darin. Die allogene
Knochentransplantatsmembran ist bei diesen Patenten als einen Füllstoff
für Knochendefekte
bereitstellend offenbart. Die matrixartigen Eigenschaften des allogenen
Knochentransplantats bieten Osteokonduktion, und die morphogenen
Proteine innerhalb des allogenen Knochentransplantats bieten osteoinduktive Eigenschaften.
Wie vorher erwähnt
wurde, wird allogenes Knochentransplantat typischerweise aus einem
menschlichen Leichnam entnommen und anschließend für die Implantation behandelt.
Das allogene Knochentransplantat soll in den neuen Knochen eines
Patienten integriert werden und im Verlauf der Zeit teilweise zu
einem Verbund aus Leichenknochen und neuem regeneriertem natürlichen
Knochen remodelliert werden, während
es dauerhaft in dem Knochendefektbereich des Patienten verbleibt.
Die Poren in der allogenen Knochentransplantatsmembran dieser Patienten
sind so gestaltet, dass sie den freiliegenden Oberflächenbereich
maximieren, um dessen osteoinduktiven Beitrag zu verstärken, wenn morphogene
Knochenproteine von der Oberfläche des
allogenen Knochentransplantats freigegeben werden. Diese allogene
Knochentransplantatsmatrix wird nie vollständig resorbiert. Dies ist offensichtlich von
Nachteil, da ihre Struktur den Raum für die Regenerierung des neuen
Knochens reduziert.
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Eine
weitere Vorrichtung, die Öffnungen
oder Poren zur Erleichterung eines Gewebewachstums in diesem umfasst,
ist im US-Patent Nr. 5 326 356 offenbart. Dieses Patent ist auf
eine Vorrichtung zum Erzeugen künstlicher
Hauttransplantate gerichtet. Biokompatible Membranen mit natürlichem,
synthetischem oder halbsynthetischem Ursprung werden als Träger für das in-vitro-Wachstum
von Epithelhautzellen (außerhalb
eines lebenden Organismus) verwendet. Diese Epithelhautzellen wachsen
in die Poren der Membran außerhalb
des Körpers
des Patienten. Das resultierende künstliche Hauttransplantat ist
offensichtlich nicht zur Verwendung am Säugetier-Skelettsystem vorgesehen.
Dieses künstliche
Hauttransplantat wäre
auf jeden Fall weit zu dünn
und zu flexibel zur Verwendung beim Säugetier-Skelettsystem und hätte außerdem keine
geeignete Befestigungsstärke.
Darüber
hinaus sind die Epithelzellen, welche das künstliche Hauttransplantat umfasst,
bei nicht-periodontischen und nicht-oralen Anwendungen nicht vorhanden,
wie z.B. bei langen Knochen, bei denen eine zelldurchlässige Membran
nach dem Stand der Technik zur Erleichterung der Knochenregenerierung
benötigt
wird.
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Abriss der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung erkennt, dass eine zellundurchlässige, fluiddurchlässige Membran
für eine
Knochenregenerierung in nicht-periodontischen und nicht-oralen Anwendungen
nicht geeignet ist. Zusätzlich
zu der fehlenden Starrheit bzw. Steifigkeit und Resorbierbarkeit
erkennt die vorliegende Erfindung, dass diese vorbekannten zellundurchlässigen, fluiddurchlässigen Membranen
eine Knochenregenerierung behindern, indem sie die Ausbreitung von Blutgefäßen und
Zellen in den Knochendefektbereich behindern. Die schützende Knochenregenerierungsmembran
der vorliegenden Erfindung hat im Vergleich zu den vorbekannten
zellundurchlässigen,
fluiddurchlässigen
Membranen einen weit kleineren Netto-Oberflächenbereich, der sich aus der
Einbringung von zelldurchlässigen Öffnungen
in die Membran der vorliegenden Erfindung ergibt. Außer dem kleineren
Netto-Oberflächenbereich
ist die schützende
Knochenregenerierungsmembran der vorliegenden Erfindung wesentlich
stärker
bzw. widerstandsfähiger
und steifer als vorbekannte zellundurchlässige, fluiddurchlässige Membranen.
Diese Merkmale sind auch durch das Implantat von WO 18/07384 dargestellt.
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Die
Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Membran mindestens
eine längliche
Formation außer
den mehreren, in der Schicht von Polymer-Basismaterial angeordneten Öffnungen
zur Führung
bzw. Leitung von Geweben, Fluiden, Blutgefäßen und Zellen zu dem Knochen
aufweist.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung weist ein Implantat zum Schutz
biologischer Gewebedefekte vor einem Prolaps angrenzenden Weichgewebes
während
einer in-vivo-Reparatur
der biologischen Gewebedefekte eine im wesentlichen planare Lage
von Polymer-Basismaterial auf. Das Implantat umfasst ferner mehrere
in der im wesentlichen planaren Lage aus Polymerbasismaterial angeordnete Öffnungen.
Die Öffnungen
sind geeignet, eine Proliferation von Blutgefäß- und Bindegewebszellen, die
aus den benachbarten Weichgeweben stammen, in das defekten biologische
Gewebe zu gestatten, während
sie einen makromolekularen Prolaps der benachbarten Weichgewebe
in das defekte biologische Gewebe verhindern. Die Bindegewebszellen
umfassen Mesenchymzellen, und das Implantat kann mit mindestens
einer Substanz zur Zellsteuerung durchtränkt werden. Diese Substanz
zur Zellsteuerung kann eine chemotaktische Substanz zum Beeinflussen
der Zellmigration und/oder eine Hemmsubstanz zum Beeinflussen der
Zellmigration und/oder einen mitogenen Wachstumsfaktor zum Beeinflussen
der Zellprolifaration, einen Wachstumsfaktor zum Beeinflussen der
Zelldifferenzierung sowie Faktoren, welche eine Neoangiogenese (Bildung neuer
Blutgefäße) fördern, umfassen.
Der biologische Gewebedefekt ist vorzugsweise einen Knochendefekt
und noch bevorzugter ein nicht-periodontaler, nicht-oraler Knochendefekt.
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Das
Implantat kann in Kombination mit einer Befestigungsvorrichtung
zum Stabilisieren des Knochendefekts eingesetzt werden. Das Material
des Implantats ist flexibel genug, um sich einer Krümmung eines
Knochens anzupassen, und stark genug, um eine Makrobewegung des
Knochendefekts zu reduzieren und die Übertragung einer Bewegung in
der Umgebung in den Innenraum zu begrenzen, wenn die Befestigungsvorrichtung
am Knochendefekt angebracht ist. Das Implantat ist zum Schützen des Knochendefekts
vor einem Prolaps angrenzender Weichgewebe in den Knochendefekt
bei einer Reparatur des Knochendefekts geeignet, und ist ferner zum
Verhindern einer vor Belastung abgeschirmten Resorption des Knochens
nach der Reparatur des Knochendefekts geeignet. Der Knochen, dessen
Resorption verhindert wird, kann entweder ein Autotransplantat,
ein Allotransplantat und/oder in dem Knochendefekt neu regeneriertes
Knochenmaterial umfassen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist das Implantat resorbierbar.
Die Resorption des Implantats gemäß der vorliegenden Erfindung
kann eine Abschirmung des Knochendefekts vor Belastung verhindern,
um dadurch eine Resorption von neuem Knochenmaterial zu verhindern, die
auftreten würde,
wenn der Knochendefekt entweder durch die Befestigungsvorrichtung
oder das Implantat oder durch beides vor Belastung abgeschirmt wäre. Die
Befestigungsvorrichtung kann resorbierbar oder nicht-resorbierbar
sein. Wenn die Befestigungsvorrichtung resorbierbar ist, verliert
die Befestigungsvorrichtung ihre mechanische Festigkeit innerhalb
24 Monaten, und bevorzugter noch innerhalb 4 bis 12 Monaten. Dieser
Verlust an mechanischer Festigkeit der Befestigungsvorrichtung kann
eine Resorption von neuem Knochenmaterial in der Umgebung des Knochendefekts
verhindern, die auftreten würde, falls
der Knochendefekt entweder durch die Befestigungsvorrichtung, das
Implantat oder beides vor Belastung abgeschirmt wäre. Falls
die Befestigungsvorrichtung nicht resorbierbar ist, kann gemäß der vorliegenden
Erfindung die Resorption des Implantats eine Abschirmung des Knochendefektbereichs
vor Belastung reduzieren, um dadurch eine Resorption neuen Knochenmaterials
in Nähe
des Knochendefekts zu minimieren. Als weitere Option kann das Implantat nicht-resorbierbar
sein, jedoch flexibel genug, um eine Abschirmung des Knochendefekts
vor Belastung zu verhindern, nachdem die resorbierbare Befestigungsvorrichtung
ihre mechanische Festigkeit verloren hat.
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Jede
der Öffnungen
in dem Implantat hat einen Durchmesser im Bereich zwischen 20 Mikron und
3000 Mikron, und vorzugsweise einen Durchmesser von etwa 1500 Mikron.
Das Implantat hat eine Dicke im Bereich von 100 Mikron und 2000
Mikron, kann aber auch mit einer Dicke von nicht mehr als 10 Mikron
konfiguriert sein. Dieses Implantat umfasst entweder ein biologisch
abbaubares Kunststoffmaterial und/oder ein biologisch abbaubares
natürliches
Material, das ebenfalls eine nicht-osteogene polymere Substanz mit
einer ausreichenden Steifigkeit ist, um einen Prolaps makromolekularen
Weichgewebes in einen Bereich des Knochendefekts zu verhindern,
in dem idealerweise ein neuer Knochen wächst.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein planares Element zum Verhindern
eines Prolaps von Weichgewebe in einen geschützten Bereich eines Knochendefekts
vorgesehen. Das planare Element ist zur Anbringung außerhalb
des Knochendefektbereichs geeignet, im Gegensatz zu seiner Anbringung
innerhalb des Knochendefektbereichs, in dem idealerweise neues Knochenmaterial wächst, um
dadurch ein neues Knochenwachstum nur innerhalb des geschützten Bereichs
zu erleichtern. Die planare Membran umfasst mehrere darin angeordnete Öffnungen.
Jede der mehreren Öffnungen
ist geeignet, ein Vordringen von Blutgefäß- und Bindegewebszellen in
den geschützten
Bereich zu gestatten, während
es einen Prolaps von benachbarten Weichgeweben in den geschützten Bereich
verhindert. Das planare Element ist zur Resorption in den Körper eines
Patienten in einem Zeitraum von etwa 24 Monaten von einer anfänglichen
Implantation der planaren Membran in den Körper des Patienten geeignet.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine resorbierbare
Membran zum Erleichtern einer geschützten Knochenregenerierung
vorgesehen. Die resorbier bare Membran ist dazu geeignet, um den
Knochendefektbereich herumgewickelt zu werden, um dadurch den gesamten Knochendefektbereich
zu bedecken und zu umgeben, und benachbarte Knochenbereiche in Nähe des Knochendefektbereichs
zu überlappen.
Die resorbierbare Membran hat eine ausreichende Festigkeit, um einen
Prolaps von benachbarten Weichgeweben in den Knochendefektbereich
zu verhindern und dadurch eine unabhängige Knochenregenerierung ohne
jede Hilfe mittels einer Befestigungsvorrichtung zu erleichtern,
wenn die resorbierbare Membran um den Knochendefektbereich herum
und an den angrenzenden Knochenbereichen in Nähe des Knochendefektbereichs
gesichert ist. Die resorbierbare Membran bildet ein den gesamten
Knochendefektbereich umgebendes und die angrenzenden Knochenbereiche
in Nähe
des Knochendefektbereichs umgebendes Rohr, wenn die resorbierbare
Membran sowohl um den Knochendefektbereich herum als auch an den
angrenzenden Knochenbereichen in Nähe des Knochendefektbereichs
gesichert ist. Die resorbierbare Membran kann durch Reibung um den
Knochendefektbereich herum gesichert sein oder kann mittels Klemmen,
Heftklammern, Schrauben, Nähten und/oder
Zwecken befestigt sein. Die Befestigungsvorrichtung kann eine Platte
und/oder eine Schraube und/oder eine intramedulläre Stange und/oder eine externe
Befestigungsvorrichtung umfassen.
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Um
die Anwendung der vorliegenden Erfindung zu erläutern, wird ein Verfahren zum
Schutz eines biologischen Gewebedefektbereichs vor einer Zwischenlagerung
von Weichgewebe beschrieben. Das Verfahren umfasst einen Schritt
des Anbringens einer resorbierbaren Membran außerhalb eines Grenzbereichs
des biologischen Gewebedefekts, wobei die resorbierbare Membran
mehrere Öffnungen
aufweist, die so ausgelegt sind, dass sie eine Proliferation von
Blutgefäß- und Bindegewebszellen durch
diese gestatten, während
sie den Prolaps von benachbarten Weichgeweben in den biologischen Gewebedefekt
verhindern. Der biologische Gewebedefektbereich kann einen Knochendefektbereich
umfassen, und der Schritt des Anbringens einer resorbierbaren Membran
außerhalb
des Grenzbereichs des Knochendefektbereichs kann einen Schritt des Umwickelns
der resorbierbaren Membran um zwei Enden eines langen Knochens umfassen,
um dadurch einen Leerraum zwischen den beiden Enden des langen Knochens
zu umgeben. Eine starre Befestigungsvorrichtung kann anschließend zwischen den
beiden Enden des langen Knochens befestigt werden.
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Die
vorliegende Erfindung zusammen mit zusätzlichen Merkmalen und Vorteilen
derselben ist am besten durch Bezugnahme auf die folgende Beschreibung
im Zusammenhang mit den beigefügten veranschaulichenden
Zeichnungen verständlich.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Es
zeigen:
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1 eine
longitudinale Schnittansicht einer zellundurchlässigen Membran, die um den
Defekt eines langen Knochens herum befestigt ist, gemäß dem Stand
der Technik,
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2 eine
longitudinale Schnittansicht der schützenden Knochenregenerierungsmembran,
die um den Defekt eines langen Knochens herum befestigt ist, gemäß der derzeit
bevorzugten Ausführungsform,
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3a und 3b eine
Darstellung der schützenden
Knochenregenerierungsmembran gemäß der derzeit
bevorzugten Ausführungsform,
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4 eine
Darstellung der schützenden Knochenregenerierungsmembran
der vorliegenden Erfindung, angewandt auf den Defekt eines langen Knochens,
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5 eine
Darstellung der schützenden Knochenregenerierungsmembran
der vorliegenden Erfindung, angewandt auf verschiedene Knochendefektbereiche
eines menschlichen Schädels,
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6 eine
Darstellung der schützenden Knochenregenerierungsmembran
der derzeit bevorzugten Ausführungsform
die eingesetzt wird, um eine Knochenregenerierung des Darmbeinkammes
eines Patienten zu ermöglichen,
nachdem ein Knochen-Autotransplantat
von dem Patienten entnommen wurde,
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7 eine
Darstellung der schützenden Knochenregenerierungsmembran
der vorliegenden Erfindung, angewandt auf einen mandibularen (Unterkiefer)
Knochendefekt eines Patienten,
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8 eine
Darstellung der schützenden Knochenregenerierungsmembran
der vorliegenden Erfindung im Einsatz in Kombination mit einer Befestigungsvorrichtung,
angewandt auf den Defekt eines langen Knochens eines Patienten,
und
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9 bis 13 Polymerlagen
mit gewebeleitenden und membranverstärkenden Wirkstoffen.
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Detaillierte Beschreibung
der derzeit bevorzugten Ausführungsformen
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In 2 ist
eine schützende
Knochenregenerierungsmembran 42 dargestellt, die ein Basismaterial 44 und Öffnungen 46 umfasst.
Die schützende Knochenregenerierungsmembran 42 ist
in 2 um einen Knochendefektbereich 49 herumgewickelt
dargestellt. Der Knochen, der von der schützenden Knochenregenerierungsmembran 42 umgeben
ist, umfasst einen ersten Abschnitt eines langen Knochens 51 und
einen zweiten Abschnitt des langen Knochens 53 sowie einen
teilweise verheilten Zwischenabschnitt des langen Knochens 55.
Die schützende Knochenregenerierungsmembran 42 ist
stark genug, um einen Prolaps des umgebenden Gewebes 57 in den
Knochendefektbereich 49 zu verhindern. Außerdem sind
die Öffnungen 46 der
schützenden
Knochenregenerierungsmembran 42 groß genug, um ein Vordringen
von Blutgefäßen 61 durch
diese und in den ersten Abschnitt des langen Knochens 41,
den zweiten Abschnitt des langen Knochens 43 und den teilweise
verheilten Knochendefekt 49 zu ermöglichen. Da die schützende Knochenregenerierungsmembran 42 der
derzeit bevorzugten Ausführungsform
steif genug ist, um einem Prolaps des umgebenden Gewebes 57 zu
widerstehen, wird die Regenerierung des teilweise geschädigten Periosteums 64 über die
schützende Knochenregenerierungsmembran 42 in
einer im wesentlichen zu den Pfeilen A3 und A4 parallelen Richtung
geleitet.
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Die Öffnungen 46 in
der schützenden
Knochenregenerierungsmembran 42 sind sowohl zell- als auch
fluiddurchlässig,
und das Basismaterial 44 der schützenden Knochenregenerierungsmembran 42 ist
steif genug, um den verfügbaren
Raum zwischen dem ersten Abschnitt des langen Knochens 51 und
dem zweiten Abschnitt des langen Knochens 53 für eine ideale
Knochenregenerierung zu erhalten. Außerdem ist das Basismaterial 44 gemäß der derzeit
bevorzugten Ausführungsform
resorbierbar. Die zellundurchlässige
Membran nach dem Stand der Technik 10 (1)
ist hingegen speziell so gestaltet, dass sie die Proliferation von
Zellen und Blutgefäßen durch
sie hindurch verhindert. Diese Membran 10 ist auch unzureichend
steif und nicht-resorbierbar.
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Die 3a und 3b veranschaulichen verschiedene
Ausführungsformen
einer Lage der schützenden
Knochenregenerierungsmembran 42 mit dem Basismaterial 44 und
den Öffnungen 46.
In der derzeitigen Ausführung
umfasst die schützende Knochenregenerierungsmembran 42 entweder
ein biologisch abbaubares Kunststoffmaterial oder ein biologisch
abbaubares natürliches
Material oder beides. Das biologisch abbaubare Kunststoffmaterial kann
beispielsweise Polymere umfassen, und das biologisch abbaubare natürliche Material
kann beispielsweise Collagen umfassen. Jede der Öffnungen 46 hat vorzugsweise
einen Durchmesser in einem Bereich zwischen 20 Mikron und 3000 Mikron.
Bei der derzeit bevorzugten Ausführungsform
umfasst jede Öffnung 46 einen
Durchmesser von etwa 1500 Mikron. Eine Dicke des Basismaterials 44 liegt
vorzugsweise in einem Bereich von 100 Mikron und 2000 Mikron, kann
aber auch nicht dicker als 10 Mikron konfiguriert sein. Die Verteilungsstruktur
der Öffnungen 46 kann
gemäß dem zu
behandelnden Knochenschaden variieren. Die Größenbereiche der Öffnungen 46,
der Dicke des Basismaterials 44 und der Form und Verteilung
der Öffnungen 46 wird
vorzugsweise durch die vorliegende Erfindung so implementiert, dass
die schützende
Knochenregenerierungsmembran 42 unter unterschiedlichen Umweltbedingungen
optimal ist. Beispiele der bei verschiedenen Knochenschäden auftretenden
unterschiedlichen Umweltbedingungen umfassen die Position des Defekts
(langer Knochen oder flacher Knochen), die Art des Defekts (Diskontinuitätsdefekt,
Konturdefekt, Fensterdefekt, Trephindefekt), die Größe des Defekts,
das Vorhandensein oder die Abwesenheit eines Periosteums 64 und
der allgemeine Zustand der den Knochendefekt bedeckenden angrenzenden Weichgewebe.
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4 veranschaulicht
die schützende
Knochenregenerierungsmembran 42 in ihrer Anwendung auf
einen langen Knochen 68 eines Patienten. Die schützende Knochenregenerierungsmembran 42 wird
auf den langen Knochen 68 in Kombination mit einer Befestigungsvorrichtung 70 angewandt.
Die Befestigungsvorrichtung 70 kann am langen Knochen 68 mittels
herkömmlicher
Mittel, wie z.B. Zwecken oder Schrauben 72, befestigt sein.
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Die
Befestigungsvorrichtung 70, die Schrauben 72 und
die schützende
Knochenregenerierungsmembran 42 halten den ersten Abschnitt 75 des
langen Knochens 68 sicher mit dem zweiten Abschnitt 77 des
langen Knochens 68 zusammen. Ein Knochendefektbereich 79 ist
gegen den Prolaps, beispielsweise von angrenzenden Weichgeweben, durch
die schützende
Knochenregenerierungsmembran 42 geschützt.
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Im
Gegensatz zu dem Titan-Maschengitter des Standes der Technik glauben
die Erfinder, dass die Kombination der schützenden Knochenregenerierungsmembran 42 und
der Befestigungsvorrichtung 70 in einigen Fällen zum
Zusammenwirken ausgelegt sein kann, um eine Abschirmung vor Belastung
des langen Knochens 68 zu mindern, um dadurch eine anschließenden Resorption
neuen Knochenmaterials zu verhindern. Das vorbekannte Titan-Maschengitter
ist so gestaltet, dass es permanent am Knochen angebracht bleibt
und in einer langzeitigen Abschirmung vor Belastung und einer Resorption
von neu gebildetem Knochen innerhalb des Knochendefektbereichs 79 resultiert.
Im Gegensatz zu dem vorbekannten Titan-Maschengitter ist die schützende Knochenregenerierungsmembran 42 der vorliegenden
Erfindung vorzugsweise aus einem resorbierbaren, biokompatiblen
Material konfiguriert. Etwa zu der Zeit, zu der der neue Knochen
innerhalb des Knochendefektbereichs 79 voll regeneriert
ist, ist die schützende
Knochenregenerierungsmembran 42 der derzeit bevorzugten
Ausführungsform
genügend resorbiert
worden, um den Knochendefektbereich 79 nicht länger vor
Belastung abzuschirmen, um dadurch eine Steigerung der Knochenbildung
zu fördern.
Außerdem
sind gemäß der derzeit
bevorzugten Ausführungsform
die Befestigungsvorrichtung 70 und/oder die Schrauben 72 ebenfalls
aus resorbierbarem Material gebildet. Das heißt, die Kombination der Befestigungsvorrichtung 70,
der Schrauben 72 und der schützenden Knochenregenerierungsmembran 42 verhindern
eine exzessive Bewegung zwischen dem ersten Abschnitt 75 und
dem zweiten Abschnitt 77 des langen Knochens 68.
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Nach
der derzeitigen Ausführung
liegt dieser Zeitraum, der für
eine komplette Regenerierung neuen Knochens innerhalb des Knochendefektbereichs 79 ausreicht,
zwischen etwa 2 bis 24 Monaten. Somit liegt gemäß der vorliegenden Erfindung
die Resorption der schützenden
Knochenregenerierungsmembran 42 bis zu einem Punkt, an
dem die schützende Knochenregenerierungsmembran 42 nicht
mehr signifikant vor mechanischer Belastung am ersten Abschnitt 75 und
am zweiten Abschnitt 77 abschirmen kann, zwischen etwa
2 und 24 Monaten.
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In
einer alternativen Ausführungsform
kann die schützende
Knochenregenerierungsmembran 42 ein nicht-resorbierbares Material
umfassen. Bei dieser alternativen Ausführungsform, bei der die schützende Knochenregenerierungsmembran 42 nicht-resorbierbar
ist und die Befestigungsvorrichtung 70 resorbierbar ist,
wird eine Resorption von neu gebildetem Knochenmaterial in dem Knochendefektbereich 79 nach
wie vor verhindert. Genauer gesagt ist die schützende Knochenregenerierungsmembran 42 so konfiguriert,
dass sie flexibel genug ist, um eine Abschirmung vor Belastung zwischen
dem ersten Abschnitt 75 und dem zweiten Abschnitt 77 zu
verhindern, nachdem die Befestigungsvorrichtung 70 bis
zu einem Punkt resorbiert worden ist, an dem die Befestigungsvorrichtung 70 keine
mechanische Kraft auf den ersten Abschnitt 75 und den zweiten
Abschnitt 77 des langen Knochens 68 mehr ausübt.
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Als
weiteres unterscheidendes Merkmal ist die schützende Knochenregenerierungsmembran 42 der
vorliegenden Erfindung so gestaltet, dass sie in einer bevorzugten
Ausführungsform
in Kombination mit einer Befestigungsvorrichtung 70 eingesetzt
wird, während
das Titan-Maschengitter nach dem Stand der Technik eine Befestigungsvorrichtung
umfasst, die so gestaltet ist, dass sie vorwiegend für sich alleine
eingesetzt wird. In einer vorstellbaren Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung kann die schützende
Knochenregenerierungsmembran 42 der vorliegenden Erfindung
in Kombination mit dem vorbekannten Titan-Maschengitter verwendet
werden, ebenso wie in Kombination mit irgendeiner anderen Befestigungsvorrichtung.
Im allgemeinen können
interne Befestigungsvorrichtungen in zwei Klassen unterteilt werden.
Kortikale Druckplatten bilden eine Klasse, und intramedulare Stangen
bilden eine zweite Klasse. Beide Klassen von Vorrichtung sind nicht in
der Lage, einen gebrochenen Knochen zu sichern und zu stabilisieren,
da Knochenfragmente oft klein sind und sich frei innerhalb des Frakturhohlraums
bewegen. Ferner ist das Periosteum um solche Frakturstellen für gewöhnlich zerstört und kann
nicht als Membransperre gegen die Verschiebung der Knochenfragmente
dienen. Eine Vielzahl von Knochenfragmenten werden auf natürliche Weise
resorbiert, bis sie starr zusammengehalten werden können und mit
genügend
Blutzufuhr versorgt werden können. Eine
Knochenfragmentresorption kann ein erhebliches Hindernis bei einer
wirksamen Heilung von Splitterbrüchen
darstellen. Eine Knochenfragmentresorption erfordert oft zusätzliche
Knochentransplantationsprozeduren. Im Gegensatz zu der schützenden
Knochenregenerierungsmembran 42 der vorliegenden Erfindung
sind beide oben erwähnten
Klassen von Befestigungsvorrichtungen nicht in der Lage, diese Zielsetzung
zu erfüllen.
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Die
schützende
Knochenregenerierungsmembran 42 der derzeit bevorzugten
Ausführungsform
wird vorzugsweise im Körper
des Patienten bis zu einem Punkt resorbiert, an dem in einem Zeitraum von
etwa 1 Jahr keine wesentliche mechanische Fixierung mehr auf den
ersten Abschnitt 75 und den zweiten Abschnitt 77 des
langen Knochens 68 ausgeübt wird. Eine vollständige Resorption
der schützenden
Knochenregenerierungsmembran 42 kann anschließend nach
Verstreichen eines Gesamtzeitraums von 1 ½ bis 2 Jahren seit der ursprünglichen Implantation
erfolgen. Im Gegensatz zu den allogenen Knochentransplantaten des
Standes der Technik wird die schützende
Knochenregenerierungsmembran 42 der vorliegenden Erfindung
in den Körper
des Patienten resorbiert. Allogene Knochentransplantate werden im
Verlauf der Zeit, typischerweise 1 bis 2 Jahre umfassend, nur teilweise
von neuem Knochenmaterial ersetzt und bilden einen permanenten Verbund
von wachstumsfähigem
(neuem) Knochen und nicht-wachstumsfähigem, abgestorbenem
Knochen. Somit können
allogene Knochentransplantate keine komplette Regenerierung des
gesamten Knochendefekts mit neuem lebendem Knochen erzielen, wie
es die schützende
Knochenregenerierungsmembran 42 der vorliegenden Erfindung
kann. Dieser Vorteil wird durch Anbringen der schützenden
Knochenregenerierungsmembran 42 außerhalb des Knochendefektbereichs 49 statt
in dem Knochendefektbereich 49 erzielt. Außerdem werden
die Löcher
in dem allogenen Knochentransplantat nach dem Stand der Technik
im wesentlichen durch induzierte Knochenformation in diesem innerhalb
von 2 bis 3 Wochen nach der ursprünglichen Implantation okkludiert.
Schließlich
wird als weiteres unterscheidendes Merkmal zwischen der schützenden
Knochenregenerierungsmembran 42 der vorliegenden Erfindung
und dem vorbekannten allogenen Knochentransplantat das vorbekannte allogene
Knochentransplantat im Knochendefektbereich selbst angebracht, da
der Zweck des vorbekannten allogenen Knochentransplantats 42 darin besteht,
zu einem Teil des neuen Knochens zu werden. Demgegenüber ist
die schützende
Knochenregenerierungsmembran 42 der vorliegenden Erfindung
so gestaltet, dass sie vollständig
außerhalb
des Knochendefektbereichs angeordnet wird, um eine maximale Größe des Knochendefektbereichs 79 zur Regenerierung
von neuem Knochen durch den Patienten im Bereich 79 aufrechtzuerhalten.
Des weiteren sind allogene Knochentransplantate gegenüber der
schützenden
Knochenregenerierungsmembran 42 der vorliegenden Erfindung
unterlegen bei der Bereitstellung einer Kombination von Patientensicherheit
zur Verhinderung einer Krankheitsübertragung, bei der optimalen
Prolapsverhinderung und bei der maximalen Raumbewahrung zur Knochenregenerierung
sowie bei dem vaskulären
Einwachspotential. Ähnlich
dem allogenen Knochentransplantat des Standes der Technik weist
das oben erwähnte
Hauttransplantat nach dem Stand der Technik Öffnungen auf, die schnell durch
das Einwachsen von Epithelzellen in diese okkludieren. Diese vorbekannten Öffnungen
füllen
sich ähnlich
den Löchern
allogenen Knochentransplantats tatsächlich mit den gewünschten
Geweben gefüllt,
während
die Öffnungen
der schützenden
Knochenregenerierungsmembran 42 eine weiterführende Transmigration
von Zellen und Blutgefäßen zur
Erzeugung des gewünschten
Gewebes gestatten. Außerdem
sind diese Öffnungen
mit einem Durchmesser von etwa 1 mm ausgebildet, während der
bevorzugte Durchmesser der Öffnungen
der vorliegenden Erfindung etwa 1,5 mm beträgt. Darüber hinaus ist die Hauttransplantatsmembran nach
dem Stand der Technik speziell zur Bereitstellung eines in-vitro-Gerüsts und
eines anschließend transplantierbaren
Hauttransplantats gestaltet, während
die vorliegende Erfindung vorzugsweise in-vivo arbeitet.
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Viele
der oben beschriebenen Unterschiede zwischen der schützenden
Knochenregenerierungsmembran 42 der vorliegenden Erfindung
und vorbekannten Vorrichtungen tragen dazu bei, einen grundlegenden
Unterschied zwischen der vorliegenden Erfindung und vorbekannten
Vorrichtungen aufzuzeigen. Die vorliegende Erfindung ist auf die
Beibehaltung eines Raums gerichtet, der gegen einen Prolaps von
angrenzendem Weichgewebe geschützt
ist, um dadurch eine spontane Knochenregenerierung durch den Patienten
in dem geschützten Raum
zu erleichtern. Die vorliegende Erfindung erkennt, dass eine spontane
Knochenregenerierung durch den Patienten stark beschleunigt und
verbessert werden kann, indem die Infiltrierung von umgebenden Blutgefäßen und
Zellen ermöglicht
wird.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben erkannt, dass mesenchymale
Stammzellen, die sich in umgebenden mesodermalen Geweben vorfinden,
die Vorläuferzellen
sind, die schließlich
Muskel, Knorpel, Sehnen, Bänder,
Bindegewebe und Knochen bilden. Diese Zellen sind in diesen Geweben vorhanden
und sind bei der ständigen
Erneuerung jedes spezifischen Gewebes beteiligt, obwohl diese Zellen
in ihrer frühesten
Entwicklungsstufe nicht darauf festgelegt sind, zu irgendeinem gegebenen
Gewebe zu werden. Eine im Muskel vorgefundene, nicht festgelegte
mesenchymale Stammzelle wird beispielsweise nicht unbedingt eine
Muskelzelle. Falls die mesenchymale Stammzelle gebraucht wird, um zu
einer Knochenzelle zu werden, kann die mesenchymale Stammzelle zu
einem Knochendefekt migrieren und sich zu einer Knochenbildungszelle
differenzieren. Die Erfinder der vorliegenden Erfindung verstehen
den Mechanismus zum Anziehen dieser Zellen und zu ihrer Orientierung,
um zu einer spezifischen Gewebezelle zu werden, als von morphogenen
Proteinen gesteuert, obwohl auch andere Faktoren beteiligt sein
können.
Im Knochen beispielsweise werden diese Proteine üblicherweise als morphogene
Knochenproteine bezeichnet. Die Öffnungen 46 der
schützenden
Knochenregenerierungsmembran 42 machen sich diesen Mechanismus
zu nutze, indem sie es ermöglichen,
dass von in der Knochenmatrix abgeleitete morphogene Knochenproteine mesenchymale
Stammzellen aus den umgebenden Bindegeweben, der Muskulator, dem
Periostem und den Blutgefäßen anziehen.
Die angezogenen Elemente werden dann so orientiert, dass sie sich
in Knochenbildungszellen differenzieren, die zu einer Neuknochenbildung
durch den Patienten wesentlich sind. Außerdem ermöglichen die Öffnungen 46 der vorliegenden
Erfindung wesentliche Beiträge
von Blutgefäßen aus
umgebenden Geweben, der Muskulatur und dem Periosteum in den geschützten Bereich.
Blutgefäße, welche
in den Knochendefekt durch die schützende Knochenregenerierungsmembran 42 der
vorliegenden Erfindung eindringen, verbessern stark die Erzeugung
neuen Knochenmaterials im Vergleich zu den vorbekannten zellundurchlässigen Membranen,
welche die Blutzufuhr auf die von dem Knochendefekt selbst kommende
begrenzen. Die Fähigkeit,
dass Kapillarröhren
von den umgebenden Weichgeweben durch die schützende Knochenregenerierungsmembran 42 proliferieren,
hilft zu verhindern, dass von dem Knochenbett und dem Periosteum
migrierende Zellen ihre proliferierende Blutzufuhr übertreffen.
Diese Proliferation von Blutgefäßen erhöht das Potential
spontaner Knochenregenerierung in einem gegebenen Defekt. Ferner
wird angenommen, dass mesenchymale Stammzellen perivaskulare Bindegewebszellen
(um Blutgefäße herum)
sind, die zusätzlich
eine Knochenregenerierung durch das transmembrane Verbreiten von
Kapillaren fördern,
da der Großteil
der Blutgefäße zugeordnete Bindegewebe
hat.
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Das
Basismaterial 44 (3) gemäß der vorliegenden
Erfindung kann mit einer Vielfalt von Substanzen zum Fördern der
Regenerierung verschiedener Gewebe wie z.B. Knochen und Blutgefäßen durchtränkt sein
bzw. werden. Das Basismaterial 44 kann mit einer chemotaktischen
Substanz zum Beeinflussen der Zellmigration durchtränkt werden, einer
hemmenden Substanz zum Beeinflussen der Zellmigration, einem mitogenen
Wachstumsfaktor zum Beeinflussen der Zellproliferation und einem Wachstumsfaktor
zum Beeinflussen der Zelldifferenzierung (z.B. ein insulinartiger
Wachstumsfaktor, ein transformierender Beta-Wachstumsfaktor, ein
Fibroblasten-Wachstumsfaktor,
ein von Thrombozyten abgeleiteter Wachstumsfaktor), sowie Faktoren,
welche eine Neoangiogenese (Bildung neuer Blutgefäße) fördern.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist das Basismaterial 44 sowohl bei der Herstellung
als auch nach der Hydrierung flexibel. Diese Flexibilität ermöglicht es,
dass die schützende
Knochenregenerierungsmembran 42 so gebogen und geformt
wird, dass nach der vollständigen
Abheilung des Bereichs die Kontur des abgeheilten Knochens mit der
Kontur des ursprünglichen
Knochens übereinstimmt,
oder mit der Kontur des ursprünglichen
Knochens so weit wie möglich übereinstimmt.
Gemäß der vorliegenden Erfindung
bietet das Basismaterial 44 (3)
ferner eine vorteilhafte Steifigkeit, die höher ist als die anderer üblicherweise
verwendeter Membranmaterialien (1), um dadurch
eine ausreichende Festigkeit gegenüber einem Weichgewebedruck
zu bieten.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung umfasst allgemein einen Schritt
des Befestigens der schützenden
Knochenregenerierungsmembran 42 (3)
an einem reparaturbedürftigen
Abschnitt des Säugetier-Skelettsystems.
Die Befestigung der schützenden
Knochenregenerierungsmembran 42 kann nur durch irgendeine
herkömmliche
chirurgische Technik bewerkstelligt werden, wie z.B. die Verwendung
resorbierbarer Stifte, Schrauben und Nähte. Alternativ kann die schützende Knochenregenerierungsmembran 42 der
vorliegenden Erfindung in den Patienten implantiert werden, ohne
an einem bestehenden Knochen befestigt zu werden, wie z.B. im Fall
einer orbitalen Bodenrekonstruktion 84 (5).
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Weitere
Anwendungen der schützenden Knochenregenerierungsmembran
der vorliegenden Erfindung sind in den 5–8 veranschaulicht. 5 stellt
mehrere Anwendungen der schützenden Knochenregenerierungsmembran
in dem craniofacialen Bereich eines menschlichen Schädels dar. Eine
schützende
Knochenregenerierungsmembran 80 wird über den Gratlöchern und
dem Trephinationsdefekt eines menschlichen Schädels 82 nach einer
neurochirurgischen Prozedur oder einem Trauma aufgebracht. Innerhalb
der Augenhöhlen
des Schädels
werden schützende
Knochenregenerierungsmembranen 84 über Augenhöhlen- bzw. Orbital-Bodenbrüche plaziert,
um ein Verfangen darüber
liegender Muskel und Nerven in diesen zu verhindern. Eine weitere
schützende
Knochenregenerierungsmembran 86 wird über einem Defektbereich im
Maxillarbogen aufgebracht, und eine weitere schützende Knochenregenerierungsmembran 88 wird über einem Knochendefektbereich
in der Maxilla (obere Kinnlade) aufgebracht. Eine weitere schützende Knochenregenerierungsmembran 90 wird über einem
zahnlosen Knochendefektbereich in der Mandibula (untere Kinnlade)
aufgebracht.
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Eine
schützende
Knochenregenerierungsmembran 80 ist in 6 auf
die Pelvis 82 eines menschlichen Patienten aufgebracht
dargestellt, nachdem ein Knochen-Autotransplantat hiervon entnommen
wurde. Die schützende
Knochenregenerierungsmembran 80 schützt den Knochendefektbereich 84 vor
einer Zwischenlagerung von Weichgewebe, während es das Einwachsen von
Blutgefäßen und
Zellen gestattet. Falls nötig
kann die schützende Knochenregenerierungsmembran 80 auf
dem angrenzenden Knochen mittels Stiften, Schrauben, Nähten oder
anderen herkömmlichen
Mitteln befestigt werden. 7 stellt
eine schützende
Knochenregenerierungsmembran 93 dar, die beispielsweise
um einen segmentalen Defekt 94 in einer menschlichen Mandibula 95 aufgebracht
wurde. Die schützende Knochenregenerierungsmembran 93 kann
mittels eines extra-oralen
(außerhalb
des Mundes) chirurgischen Eingriffs implantiert werden. Gemäß diesem Eingriff
wird die Epithelumrandung des Mundes nicht zerrissen und die schützende Membran
wird unterhalb der epithelen Umrandung des Mundes angebracht (da
auf den Knochendefekt aus einem extra-oralen Bereich wie z.B. unter dem Kinn
zugegangen wird). Daher können
die Epithelzellen nicht in den Knochendefekt eintreten. Die vorliegende
Erfindung ist jedoch auch dazu vorgesehen, intra-orale chirurgische
Eingriffe anzuwenden. Der Defekt kann ein Diskontinuitätsdefekt
sein, ein zersplitterter oder nur ein fehlender Teil eines Knochens.
Die intakten Teile der Mandibula 95 werden durch eine Platte 97 und,
falls nötig,
Schrauben 99 zusammengehalten und die schützende Knochenregenerierungsmembran 93 schützt die
Knochendefektstelle vor einer Zwischenlagerung von umgebendem Weichgewebe.
Außerdem
hält die
schützende
Knochenregenerierungsmembran 93 jegliche frei beweglichen
Knochenfragmente an Ort und Stelle und bietet eine zusätzliche
umfangsmäßige Stabilisierung
am Knochendefekt. Obwohl die schützende Knochenregenerierungsmembran 42 bis
zu einem gewissen Ausmaß formbar
ist, ist die schützende
Knochenregenerierungsmembran 42 steif genug, um ihr Kollabieren
unter dem Gewicht angrenzenden Weichgewebes zu verhindern. Die schützende Knochenregenerierungsmembran 42 kann
einfach mit Scheren geschnitten und von der Hand eines Anwenders
geformt werden, um sich dreidimensional einem Knochendefektbereich
anzupassen.
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8 veranschaulicht
eine weitere Anwendung der schützenden
Knochenregenerierungsmembran 105 der vorliegenden Erfindung,
angewandt auf einen Knochendefektbereich eines langen Knochens 101.
Die schützende
Knochenregenerierungsmembran 105 wird an dem langen Knochen 101 mittels
Befestigungsvorrichtungen 107 und 109 befestigt
und umfasst einen bandartigen Streifen 111. Der bandartige
Streifen 111 kann durch einen Schlitz 113 eingeführt werden,
der zwischen dem Befestigungselement 107 und dem langen
Knochen 101 ausgebildet ist. Bei der derzeit bevorzugten
Ausführungsform
ist die schützende
Knochenregenerierungsmembran 105 am Befestigungselement 107 befestigt,
und sowohl die schützende
Knochenregenerierungsmembran 105 als auch das Befestigungselement 107 sind resorbierbar,
um eine Zweitchirurgie zum Entfernen der Vorrichtungen zu vermeiden.
Ein chirurgisches Entfernen von nicht-resorbierbaren, nicht-metallischen
Membranen ist im Stand der Technik notwendig, um ein Risiko wie
beispielsweise bakterielle Ansteckung und Infektion zu vermeiden.
Ein Anwender kann die bandartigen Streifen 111 erfassen,
um die schützende
Knochenregenerierungsmembran 105 sicher um den langen Knochen 101 herum
zu befestigen. Diese sichere Befestigung der schützenden Membran 105 um
den langen Knochen 101 herum kann das Halten von Knochenfragmenten
an Ort und Stelle innerhalb des Knochendefektbereichs erleichtern
und der Knochenfraktur zusätzliche
Stabilität verleihen.
Bei der derzeit bevorzugten Ausführungsform
werden die Schrauben 109 in dem langen Knochen 101 festgezogen,
nachdem die schützende Knochenregenerierungsmembran 105 um
den langen Knochen 101 herum befestigt worden ist. Die Ausführungsform
der 8 ist von besonderem Vorteil bei der Feststellung
von Splitterbrüchen
mit einer Vielzahl von Knochenfragmenten, um dadurch das Risiko
einer Knochenfragmentresorption zu verringern. Die schützende Knochenregenerierungsmembran 105 kann
um den langen Knochen 101 herum festgezogen werden, bis
eine gewünschte
Spannung erreicht worden ist, um die nativen Frakturfragmente an
Ort und Stelle zu halten. Die schützende Knochenregenerierungsmembran 105 kann
auch dazu verwendet werden, das Verschieben von Knochentransplantaten
oder Knochentransplantat-Ersatzstoffen zu verhindern. Natürlich kann
die schützende Knochenregenerierungsmembran 105 auch
ohne Befestigungsvorrichtung 107 verwendet werden. Falls
es nötig
ist, größere Knochenfragmente
zu stabilisieren, kann die schützende
Knochenregenerierungsmembran 105 in Zusammenhang mit anderen starren
Befestigungsvorrichtungen entweder intern oder extern eingesetzt
werden.
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Die
schützende
Knochenregenerierungsmembran 105 kann mit oder ohne bandartigen
Streifen 111 verwendet werden, um ein Rohr um einen Knochendefektbereich
eines langen Knochens 101 zu bilden. Das Rohr überlappt
beide Frakturenden des langen Knochens 101, und das Rohr
kann eine ausreichende strukturelle Stütze bieten, die sich aus der
Festigkeit der schützenden
Knochenregenerierungsmembran 105 und den strukturellen
Eigenschaften des Rohrs ergibt, um die Notwendigkeit zusätzlicher
Platten, Schrauben oder externer Befestigungsvorrichtungen zu vermeiden.
Strukturell sind halternde bzw. stützende Elemente in einem Rohr
im Bereich der höchsten
Belastung angeordnet, wenn eine Scher-, Druck- oder Biegebelastung auftritt. Die Rohrkonfiguration
gemäß dieser
alternativen Ausführungsform
ist intramedullären
Stangen bzw. Stäben überlegen,
die annähernd
an der neutralen Lastachse liegen, oder exzentrisch angeordneten
orthopädischen
Platten, welche nur eine Seite der Fraktur stützen und eine asymmetrische,
nicht-axiale Belastung auf die Fraktur ausüben können. Zusätzlich zu der höheren Biegefestigkeit
hat eine Rohrkonfiguration auch eine größere Widerstandsfähigkeit
gegenüber einer
Knicklast (Drucklast). Falls die Enden und die Naht der schützenden
Knochenregenerierungsmembran 105 in geeigneter Weise fixiert
sind, ist die Konfiguration auch bei der Scherkraft überlegen.
Obwohl das vorliegende Material, die Konfiguration und die Verfahren
im Zusammenhang mit der Behandlung von Menschen beschrieben wurden,
können
diese Materialien, Konfigurationen und Verfahren auch bei der Behandlung
von Tieren von Nutzen sein.
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Die 9 bis 13 offenbaren
eine Anzahl von Ausführungsformen
der resorbierbaren Lage gemäß unterschiedlichen
Aspekten der vorliegenden Erfindung. Die resorbierbare Lage der
vorliegenden Erfindung ist vorzugsweise thermoplastisch (thermisch
verbiegbar. Nach einer Ausführungsform
kann die Membran um einen biologischen Gewebedefekt bei Temperaturen
im Bereich von 55 bis 60°C
geformt werden (Glasübergangstemperatur).
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Ein
wichtiges Konzept der vorliegenden Erfindung besteht in der Hinzufügung von
sogenannten "Gewebeleitstoffen
bzw. -mitteln" ("tissue guiding agents") zu der resorbierbaren
Lage.
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Ein
weiteres erfindungsgemäßes Merkmal der
vorliegenden Erfindung umfasst die Hinzufügung von sogenannten "Membran-Verstärkungsstoffen bzw.
-mitteln" ("membrane strengthening
agents") zu der
resorbierbaren Lage.
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Die
Membran-Verstärkungsmittel
können
getrennt von oder integral mit den Gewebeleitmitteln sein. Der Aufbau
der resorbierbaren Lage gemäß der vorliegenden
Erfindung hängt
nicht notwendigerweise von einer bestimmten Membrandicke oder Porengröße der resorbierbaren
Lage ab, solange die Membrandicke und die Porengröße proportional
dimensioniert und konfiguriert sind, um die Membran-Verstärkungsmittel
und/oder die Gewebeleitwirkstoffe unterzubringen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die Gewebeleitmittel vorzugsweise
an der Innenfläche
der resorbierbaren Lage entlang einer oder mehrerer Richtungen gegenüber dem
biologischen Gewebedefekt angeordnet. Die Richtungen können parallel
oder nicht parallel zueinander sein.
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Die
Gewebeleitmittel gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfassen parallele Riffelungen bzw. Wellungen
an der Innenfläche
der resorbierbaren Lage. Die Riffelungen bzw. Wellungen sind entlang
einer Achse (oder von Achsen) gerichtet, die parallel zu der/den
gewünschten Richtung(en)
des Wachstums des zu regenerierenden Gewebes ist/sind. Beispielsweise
erstrecken sich in einem Fall, bei dem die resorbierbare Lage um einen
langen Knochen herumgewickelt ist (sh. 4) die Riffelungen
vorzugsweise entlang der Innenfläche
der resorbierbaren Lage in einer zu einer Longitudinalachse des
langen Knochens allgemein parallelen Richtung.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform,
wie z.B. in einem Fall, bei dem die resorbierbare Lage über einem
biologischen Gewebedefekt plaziert ist (sh. 5), erstrecken
sich die Riffelungen bzw. Wellungen vorzugsweise an der Innenfläche der
resorbierbaren Lage in einer radialen Einwärtsrichtung zu einem Zentrum
der resorbierbaren Lage hin. Die Riffelungen können alternativ alle parallel
zueinander sein. Gemäß der vorliegenden
Erfindung helfen die radial einwärts
gerichteten Riffelungen dabei, neu erzeugtes Gewebe in einer Richtung
zu einem Zentrum des Knochendefektbereichs hin zu führen bzw.
leiten (z.B. craniale Knochendefekte). Die sich radial einwärts erstreckenden
Riffelungen können
mehrere nicht parallele Riffelungen umfassen, die sich radial von
einem Zentrum der resorbierbaren Lage aus erstrecken, oder können sich
als weiteres Beispiel in mehreren senkrechten Riffelungen erstrecken,
die sich allgemein von einem Zentrum der resorbierbaren Lage in
einer radialen Richtung nach außen
erstrecken.
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Die
obere linke Ecke der 10 veranschaulicht mehrere sich
radial erstreckende, allgemein senkrechte Riffelungen, die auf einer
Oberfläche
einer resorbierbaren Lage angeordnet sind. Die Riffelungen bzw.
Wellungen sind vorzugsweise entlang einer Länge und Breite der gesamten
resorbierbaren Lage kontinuierlich, um der resorbierbaren Lage zusätzliche
Festigkeit zu verleihen. Riffelungen, die sich nicht entlang einer
Länge der
gesamten resorbierbaren Lage erstrecken, können jedoch nach wie vor dazu
dienen, beispielsweise Gewebeleitfunktionen entlang einer Innenfläche der
resorbierbaren Lage bereitzustellen. Die obere linke Ecke der 10 veranschaulicht
eine Anzahl verschiedener Arten von Layouts von sich radial einwärts erstreckender
Riffelungen. Longitudinal- und Transversalriffelungen können für sich allein
oder in Kombination mit sich diagonal radial erstreckenden Riffelungen verwendet
werden. Außerdem
können
alle, einige oder keine Riffelungen sich entlang einer gesamten Länge oder
Breite der resorbierbaren Lage erstrecken. Die untere linke Ecke
der 10 veranschaulicht mehrere sich radial erstreckende
Riffelungen, die nicht notwendigerweise senkrecht sind. In dieser Ausführungsform
kann ein größerer Prozentsatz oder
die Gesamtheit der Riffelungen so konfiguriert sein, dass sie sich
in einer rein radialen Richtung von einem Zentrum der resorbierbaren
Lage aus erstrecken, oder in einem interessierenden Bereich der
resorbierbaren Lage.
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Die
rechte Seite der 10 veranschaulicht mehrere Riffelungen,
die sich parallel zueinander beispielsweise entlang einer Länge der
resorbierbaren Lage erstrecken. Der Mittelabschnitt der 10 stellt mehrere
Riffelungen dar, die sich parallel zueinander, beispielsweise entlang
einer Breite der resorbierbaren Lage erstrecken.
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Auf ähnliche
Weise veranschaulicht die rechte Seite der 9 mehrere
Riffelungen, die sich parallel zueinander beispielsweise entlang
einer Breite der resorbierbaren Lage erstrecken. Die näher am Mittelabschnitt
der 9 befindlichen Riffelungen erstrecken sich parallel
zueinander entlang einer anderen Richtung der resorbierbaren Lage.
Die Diagonalrichtung kann einer Lateralrichtung der resorbierbaren
Lage entsprechen (parallel hierzu ausgerichtet sein) oder kann alternativ
einer Longitudinalrichtung der resorbierbaren Lage entsprechen.
Nach einer weiteren alternativen Ausführungsform können die diagonal
angeordneten Riffelungen achsversetzt sowohl zu der Longitudinal-
als auch der Lateralrichtung der resorbierbaren Lage ausgerichtet
sein.
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11 stellt
zusätzliche
Konfigurationen und Ausführungsformen
der Riffelungen der vorliegenden Erfindung dar. Die Riffelungen
sind in 11 mit größeren Breiten als in den 9 und 10 dargestellt.
Die Riffelungen der 11 sind in verschiedene Richtungen
verlaufend dargestellt, und schneiden sich an einer Stelle. Die
Breiten der Riffelungen können
von einer Minimalbreite von etwa 5 Mikron bis zu einer unbegrenzten
Maximalbreite variieren. Die Maximalbreite der Riffelung der vorliegenden
Erfindung kann sogar größer als
die Breiten der entsprechenden Öffnungen
sein, so dass sich eine gegebene Riffelung über eine oder mehrere Öffnungen
erstreckt. Alternativ kann eine Breite der Riffelungen gemäß der vorliegenden
Erfindung viel kleiner sein als eine Breite einer Öffnung,
so dass mehrere Riffelungen zwischen beliebigen zwei oder mehreren Öffnungen angeordnet
sein können.
Außerdem
kann die Breite (und/oder Höhe)
einer gegebenen Riffelung entlang einer Länge der Riffelung nach der
Darstellung beispielsweise in der lateralen Riffelung nahe dem unteren
Abschnitt der 11 variieren. Diese Riffelung, die
sich von rechts nach links in der Figur erstreckt, nimmt in der
Breite ab, und nimmt folglich in der Breite bis zum Schnittpunkt
mit der Diagonallinie zu. Die Riffelung setzt sich nach dem Schnittpunkt
mit der Diagonallinie mit geringerer Breite fort. Andere Muster bzw.
Strukturen variierender Breiten, die entweder durchgehend oder unterbrochen
sind, werden von der vorliegenden Erfindung mit berücksichtigt.
Solche Strukturen können
beispielsweise geometrische Formen wie Dreiecke, Rechtecke oder
Kreise umfassen, die entweder zwischen oder über einer oder mehreren Öffnungen
angeordnet sind, um in bestimmten Bereichen zusätzliche Festigkeit zu verleihen. 11 stellt
einen dreieckigen Bereich größerer Dicke
dar.
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Zusätzlich zum
Variieren der Ausrichtung, der Breite, der Höhe und der Position beispielsweise relativ
zu den Öffnungen
der resorbierbaren Lage können
die Riffelungen bzw. Wellungen (Gewebeleitmittel) der vorliegenden
Erfindung beispielsweise als Einbuchtungen statt als Vorsprünge auf
der Oberfläche
der resorbierbaren Lage konfiguriert sein. Bei einer solchen Ausführungsform
(mit Einbuchtungen statt Vorsprüngen
auf der Oberfläche)
kann die Dicke der resorbierbaren Lage außerhalb der Gewebeleitmittel
größer sein
als bei anderen diesbezüglichen Ausführungsformen.
Andere Ausführungsformen sind
ebenfalls möglich,
so lange eine Oberflächen-Unebenheit
(Gewebeleitmittel) auf der vorher glatten Oberfläche der resorbierbaren Lage
aufgebracht wird, und zwar entweder auf einer oder beiden Oberflächen der
resorbierbaren Lage.
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Bei
Ausführungsformen,
bei denen die Gewebeleitmittel nicht integral mit den Membranverstärkungsmitteln
sind (beispielsweise gleich mit diesen sind), können die Membranverstärkungsmittel
innerhalb der resorbierbaren Lage konfiguriert sein. Bei einer solchen
Ausführungsform
verändern
die Membranverstärkungsmittel
beispielsweise die relativ glatte Oberfläche der resorbierbaren Lage
nicht. Zum Beispiel können
Membranverstärkungsmittel
ein Verstärkungselement
oder -elemente umfassen, das bzw. die zwischen den Außen- und
Innenflächen
der resorbierbaren Lage angeordnet ist/sind. Ein beliebiges Material
wie z.B. Verbundmaterial, Fasern oder andere Mittel können als
Verstärkungselemente
verwendet werden und in dem Basismaterial der resorbierbaren Lage
angeordnet werden, und zwar entweder während oder anschließend an
einen anfänglichen
Herstellungsschritt, und die resultierenden Membranverstärkungsmittel
können
sich an allen Punkten oder an irgendeinem gegebenen Punkt der Membran
bis zu der Oberfläche
(Außen-
oder Innenfläche)
der resorbierbaren Lage erstrecken oder diese stören.
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Die
Membranverstärkungsmittel
sind vorzugsweise resorbierbar. Bei einer speziellen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung jedoch umfassen die Membranverstärkungsmittel
und/oder die Membran selbst (vorher als resorbierbare Lage bezeichnet)
kein resorbierbares Material. Nach einer weiteren Ausführungsform
können
die Membranverstärkungsmittel Öffnungsverstärkungsmittel
und/oder Membranverstärkungsmittel
umfassen. Bei dieser Ausführungsform
können
Verstärkungselemente
um Öffnungen
der resorbierbaren Lage herum oder nahe an diesen angeordnet sein,
um der Membran Festigkeit zu verleihen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
Gewebeleitmittel (wie z.B. Riffelungen bzw. Wellungen) und/oder Membranverstärkungsmittel
innerhalb von Öffnungen
der resorbierbaren Lage und/oder in unmittelbarer Nähe zu diesen Öffnungen
angeordnet sein. Die Gewebeleitmittel umfassen bei einer derzeit
bevorzugten Ausführungsform
Riffelungen bzw. Wellungen, die so ausgerichtet sind, dass sie Gewebe,
Fluide, Blutgefäße und Zellen
in die Öffnungen
der resorbierbaren Lage leiten.
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Die
in 12 gezeigte obere Riffelung weist eine relativ
große
Breite auf, und eine zusätzliche oberste
Riffelung, die sich über
der Basisriffelung erstreckt. Die zusätzliche obere Riffelung ist
in der Figur als Linie zwischen zwei anderen Linien gezeigt, welche
die Basisriffelung darstellen. Die eine Riffelung unterhalb dieser
Riffelung darstellenden Linien sind in der Figur mit einer oberen
Riffelung veranschaulicht, die unterbrochen ist. Die oberste Riffelung kann
winzige Transversalriffelungen mit konstanten oder unterschiedlichen
Breiten aufweisen, oder kann ovale oder kreisförmige Vorsprünge besitzen.
Irgendwelche oder alle oberen Riffelungen oder Vorsprünge können alternativ
Einbuchtungen bzw. Vertiefungen aufweisen. Eine beliebige Kombination
von Vorsprüngen
und/oder Vertiefungen wird von der vorliegenden Erfindung in betracht
gezogen. Eine zusätzliche
Schichtung von Vorsprüngen
und/oder Vertiefungen (wie z.B. Vertiefungen mit Mehrfachschichten (Niveaus)
in dem Basismaterial der resorbierbaren Lage) werden von der vorliegenden
Erfindung berücksichtigt.
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13 veranschaulicht
zusätzliche
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung. Die im unteren linken Abschnitt der
resorbierbaren Lage dargestellten Riffelungen sind in einer diskontinuierlichen
Weise auf der resorbierbaren Lage angeordnet. Desgleichen ist die
im oberen linken und mittleren Abschnitt der Figur gezeigte Riffelung
unterbrochen. Der Horizontalabschnitt der letztgenannten Riffelung hat
Achsen, die sich allgemein an zentralen Abschnitten der Öffnungen
schneiden, und der diagonal verlaufende Abschnitt der Riffelung
hat eine Achse, die allgemein gegenüber den mittleren Abschnitten
der sich schneidenden Öffnungen
axial versetzt ist. Die Riffelung am rechten Abschnitt der Figur
ist relativ breit und ist gegenüber
den benachbarten Öffnungen achsversetzt
angeordnet. Andere Kombinationen und Variationen von Gewebeleitmitteln,
Membranverstärkungsmitteln,
Vorsprüngen,
Vertiefungen und anderen Konfigurationen und Modifikationen der oben
erläuterten
Elemente werden von der vorliegenden Erfindung in Betracht gezogen.
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In
der nachfolgenden Beschreibung können die
Ausführungsformen
mit oder ohne Gewebeleitmittel und/oder Membranverstärkungsmittel
konstruiert sein. Als Beispiel eines erfindungsgemäßen Materials,
das bei einer Ausführungsform
verwendet werden kann, kann die resorbierbare Lage Polycaprolacton
umfassen, das einzigartige Eigenschaften bietet, wobei ein Knochen
im Vergleich zu anderen resorbierbaren Materialien eine verbesserte
Bereitschaft aufweist, sich mit diesem Material zu verbinden.
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Jedes
der oben erwähnten
Gewebeleitmittel und/oder Membranverstärkungsmittel kann aus einem
unterschiedlichen Material aufgebaut sein (das geeignet ist, irgendeine
von verschiedenen möglichen
Eigenschaften zu bieten, wie z.B. eine Arznei, ein Verstärkungsmittel,
ein Gewebeleitmittel und/oder ein Material, das eine verbesserte
Bereitschaft aufweist, sich mit dem Knochen zu verbinden, und das
anders ist als das Basismaterial der resorbierbaren Lage.
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Alternativ
kann das Basismaterial ein unterschiedliches Material umfassen (das
geeignet ist, irgendeine andere möglicher Eigenschaften bereitzustellen,
wie z.B. eine Arznei, ein Verstärkungsmittel, ein
Gewebeleitmittel und/oder ein Material, das eine verbesserte Bereitschaft
der Verbindung von Knochen mit dem Material aufweist), und die Gewebeleitmittel
und/oder Membranverstärkungsmittel
können ein
weiteres unterschiedliches Material umfassen. Natürlich kann
die gesamte Membran wie z.B. die Gewebeleitmittel und/oder Membranverstärkungsmittel
ein Material mit speziellen Eigenschaften aufweisen, wie in diesem
Absatz weiter oben bemerkt wurde. Wenn die Gewebeleitmittel (und/oder
die Membranverstärkungsmittel)
ein Material mit irgendeiner der speziellen Eigenschaften aufweisen und
das Material mit speziellen Eigenschaften sich vom Basismaterial
unterscheidet, dann brauchen die Gewebeleitmittel beispielsweise
keine Vorsprünge oder
Ausnehmungsbereiche auf der Oberfläche aufweisen – die Gewebeleitmittel
können
mit der Oberfläche
der resorbierbaren Lage fluchten, aber eine unterschiedliche Zusammensetzung
zu der des Basismaterials aufweisen. Die Vorsprünge und/oder Vertiefungsbereiche
stellen aber für
die resorbierbare Lage einen vergrößerten Oberflächen-Interaktionsbereich
bereit, was von Vorteil sein kann.
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Als
spezifische Ausführungsreihe
kann irgendeines der oben erwähnten
Gewebeleitmittel und/oder Membranverstärkungsmittel aus Poly-Caprolacton
gebaut sein und die Basis nicht. Alternativ kann das Basismaterial
Poly-Caprolacton umfassen, und die Gewebeleitmittel und/oder Membranverstärkungsmittel
können
ein anderes Material umfassen. Natürlich kann auch die gesamte
Membran einschließlich
der Gewebeleitmittel und/oder Membranverstärkungsmittel Poly-Caprolacton
umfassen.
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Beispielsweise
können
hinsichtlich dem Abriss der Erfindung, Zeilen 24 bis 34, Seite 9,
eines oder mehrere der Implantate auf die Oberfläche der im wesentlichen planaren
Lage von polymerem Basismaterial als Alternative zu oder zusätzlich zu
der Durchtränkung
der gesamten Lage polymeren Basismaterials aufgebracht werden. Stoffe,
mit der die resorbierbare Lage durchtränkt oder die auf die resorbierbare
Lage aufgebracht werden können,
können Antibiotika,
Wachstumsfaktoren (beispielsweise Proteine), chemotherapeutische
Wirkstoffe (z.B. Anti-Proliferationsstoffe zur Behandlung von Krebs), entzündungshemmende
Medikamente, Schmerzmittel etc. umfassen.
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Die
resorbierbare Sperrlage begrenzt eine Formation neuen Knochens nur
auf den von der Lage umschlossenen Bereich. Dies ermöglicht eine
dreidimensionale Regenerierung neuen Gewebes gemäß dem von der Membran umhüllten Volumen
(gesteuerte Knochenregenerierung).
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Das
Material 44 ist vorzugsweise thermisch verbieg- bzw. formbar.
Da das Material vorzugsweise verbiegbarer ist, wenn es auf die Glasübergangstemperatur
erwärmt
wird, kann eine Membran aus dem Material auf und/oder um einen Knochen
herum ausgebildet werden. Bei irgendeiner Temperatur unter der Glasübergangstemperatur
von 55 bis 60° behält die Lage
eine relativ konstante, inhärente
Festigkeit. Wenn die Membran auf Körpertemperatur abkühlt, verliert
die Membran die Formbarkeit und gewinnt ihre Festigkeit zurück.
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Nachstehend
sind spezifische erfindungsgemäße Aspekte
und erfindungsgemäße Anwendungen
der resorbierbaren Membran der vorliegenden Erfindung aufgeführt. Für dentale
Anwendungen liegt die Dicke der resorbierbaren Membran (der Lage) vorzugsweise
zwischen etwa 100 und etwa 500 Mikron, und beträgt besser noch etwa 150 Mikron.
Resorbierbare Membranen der vorliegenden Erfindung, die für dentale
Anwendungen wesentlich dünner
als etwa 100 Mikron sind, sind oft, aber nicht immer, zu schwach.
Die Porengrößen liegen
vorzugsweise zwischen etwa 50 Mikron und etwa 1000 Mikron, und besser
noch zwischen etwa 50 Mikron und etwa 300 Mikron. Die dünnen resorbierbaren
Membranen der vorliegenden Erfindung sind bei diesen dentalen Anwendungen
weniger tastbar, was es ermöglicht,
dass dünne
Membranen teilweise aufgrund des Vorhandenseins eines Weichgewebedrucks
relativ klein sind. Das Weichgewebe bei dentalen Anwendungen ist
allgemein dünner und
feiner. Außerdem
werden Knochentransplantate oder Knochentransplantat-Ersatzstoffe
oft bei diesen dentalen Anwendungen eingesetzt, wobei in diesem
Fall die resorbierbare Membran nicht so dick und so stark sein muss.
Die Öffnungen
tragen dazu bei, eine etwaige, in dem Knochendefektbereich vorkommende
Infektion zu drainieren. Außerdem
sind die Knochendefektbereiche bei Dentalanwendungen typischerweise
klein, so dass die resorbierbare Membran so konfiguriert werden
kann, dass sie relativ dünn
ist und eine relativ hohe Anzahl von Öffnungen aufweist. Ferner muss
bei Dentalanwendungen die resorbierbare Membran im Vergleich zu
anderen Knochenheilungsanwendungen oft nicht all zu lange vorhanden
sein, so dass die resorbierbare Membran relativ dünn hergestellt
werden kann.
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Für Zwischengrößen-Knochendefektbereiche
wie z.B. den Augenhöhlen-
bzw. Orbitalboden liegen die Öffnungsgrößen vorzugsweise
zwischen etwa 500 Mikron und etwa 2000 Mikron, und besser noch bei
etwa 1500 Mikron Durchmesser. Eine bevorzugte Dicke der resorbierbaren
Membran für
diese Anwendung beträgt
etwa 500 Mikron. Die Größen der Öffnungen
können
eine Funktion des Transplantatmaterials sein, wenn Transplantate
verwendet werden, so dass beispielsweise kleinere Poren verwendet
werden, wenn ein feines Transplantatmaterial gewählt wird. Die zu verwendende
Porengröße ist allgemein
eine Funktion der Art und des Zustands der lokalen Weichgewebe.
Wenn beispielsweise das Periosteum intakt ist, können größere Poren verwendet werden,
da in diesem Fall die resorbierbare Membran nicht als Leitmittel
zu einem sich regenerierenden Periosteum wirken muss. Wenn andererseits
das Periosteum beschädigt
oder nicht vorhanden ist, kann die resorbierbare Membran bis zu
einem Grad als Splint dienen. Die Porengröße kann eine Funktion eines
Konzepts mit begrenztem Kontakt und Transplantatumhüllung sein,
so dass, wenn eine kleinere Porengröße verwendet wird, die wirksame
Porenfläche
der resorbierenden Membran beispielsweise durch Hinzufügen von
mehr Poren vergrößert werden
kann.
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Die
resorbierbare Membran der vorliegenden Erfindung ist auch auf größer dimensionierte Knochenschäden wie
z.B. lange Knochen, den Schädel,
flache Knochen, beispielsweise um den Brustkorb herum zum Schutz
eines Knochentransplantat-Entnahmeorts,
sowie auf die Wirbelsäule
anwendbar, wo Muskeln in Kontakt mit dem Knochentransplantat bewirken
können,
dass das Knochentransplantat schneller resorbiert wird. Die Dicke
der Membran und die Porengröße können so
gewählt werden,
dass die Resorptionsgeschwindigkeit gesteuert wird, wobei beispielsweise
dickere Membranen eine langsamere Resorption ergeben. Allgemein ist
der Umfang der reumodellierung in den Knochen um so größer, je
länger
das Knochenimplantat verbleibt. Da beispielsweise Schädelknochen
relativ langsam verheilen, kann die resorbierbare Membran mit einer
relativ großen
Dicke geformt werden, so dass die resorbierbare Membran nicht allzu
schnell resorbiert wird. Für
diese großen
und noch größere Anwendungen
können
Membranen mit Dicken gewählt
werden, die vorzugsweise von etwa 1000 Mikron bis etwa 2000 Mikron
reichen, und vorzugsweise Öffnungsgrößen haben,
die von etwa 500 Mikron bis etwa 2000 Mikron reichen. Eine bevorzugte
Konfiguration weist eine Dicke von 1000 Mikron und Öffnungsgrößen von
etwa 1500 Mikron auf.
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Hinsichtlich
Brückendimensionen,
bei denen die Brücke
als der Abschnitt der resorbierbaren Membran zwischen Poren definiert
ist, ist es in einigen Fällen
eine Aufgabe der Erfindung, die Porosität zu maximieren, während eine
angemessene Festigkeit beibehalten wird. Dementsprechend können Brückendimensionen
gemäß der gewünschten
Porosität und
der gewünschten
Steifigkeit für
eine spezielle Anwendung optimiert werden. Eine große Anzahl
der oben beschriebenen Prinzipien der vorliegenden Erfindung sind
auch auf andere Säugetiere
anwendbar.
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Es
ist zwar eine exemplarische Ausführungsform
der Erfindung dargestellt und beschrieben worden, es können aber
viele weitere Änderungen,
Modifikationen und Ersetzungen zusätzlich zu den in den obigen
Absätzen
dargelegten von einem Durchschnittsfachmann vorgenommen werden,
ohne notwendigerweise vom Schutzumfang dieser Erfindung abzuweichen,
wie er durch die Ansprüche
definiert ist.