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Diese
Patentanmeldung nimmt den Vorteil bzw. der Zeitrang der am 28. Dezember
1998 eingereichten vorläufigen
US-Patentanmeldung
60/113 988 in Anspruch.
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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft das Gebiet externer und implantierbarer Herzstimulationssysteme,
die in Herzschrittmacher oder implantierbare Kardioverter/Defibrillatoren
(ICDs) aufgenommen sind, insbesondere atriale und ventrikuläre synchrone
Stimulationssysteme, wobei die ventrikuläre Herzfrequenz während atrialer
Tachyarrhythmien, insbesondere einer atrialen Fibrillation, stabilisiert
oder reguliert wird.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Episoden
atrialer Tachyarrhythmien, einschließlich einer atrialen Fibrillation
(AF), werden von manchen Herzpatienten erfahren. Wenngleich AF-Episoden
möglicherweise
nicht unmittelbar lebensbedrohlich sind, können sie mit extremen Symptomen,
einer verringerten Lebensqualität
und einer verringerten Herzleistung einhergehen. Während AF-Episoden können sich
die ventrikulären
Intervalle von einem ventrikulären
Zyklus zum nächsten
erheblich ändern,
falls diese Patienten eine intakte AV-Leitung aufweisen. Es sei
auf R.J. Cohen u.a. "Quantitative
Model For Ventricular Response During Atrial Fibrillation", IEEE Transactions
on Biomedical Engineering, Band 30, S. 769 – 782 (1983) verwiesen. Eine
ventrikuläre
Frequenzunregelmäßigkeit ist
nicht erwünscht,
weil sie für
den Patienten unangenehm ist, die Empfindlichkeit für ventrikuläre Tachyarrhythmien
erhöhen
kann und die Herzleistung verringern kann.
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Viele
Patienten sind während
einer AF nicht symptomatisch. Symptomatische AF-Patienten werden jedoch
typischerweise mit Arzneimitteln, wie Amiodaron, behandelt, um die
AF zu unterdrücken
und den Sinusrhythmus beizubehalten. Diese "Rhythmussteuerungs"-Arzneimitteltherapien sind häufig unwirksam und/oder
haben unerwünschte
Nebenwirkungen. Alternativ verschreiben Ärzte Arzneimittel zum Verringern
der ventrikulären
Herzfrequenz ("Frequenzsteuerung"). Es ist bei manchen
Patienten infolge unwirksamer Arzneimittel, Nebenwirkungen, Kontraindikationen
oder einer mangelnden Therapiebefolgung durch den Patienten nicht
möglich,
eine Frequenzsteuerung zu erreichen. Ärzte behandeln Patienten, bei
denen Rhythmussteuerungs- oder Frequenzsteuerungs-Arzneimitteltherapien
nicht gelingen, mit einer AV-Knotenablation
und einer Schrittmacherimplantation. Die AV-Knotenablation ist nicht wünschenswert,
weil sie eine irreversible Zerstörung
des AV-Knotens bewirkt, dazu führt,
daß der
Patient vom Schrittmacher abhängig
wird, und mit einem erhöhten
Risiko eines plötzlichen
Herztods verbunden ist.
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Es
wurden viele Doppelkammer-Stimulationssysteme vorgeschlagen oder
klinisch verwendet, um eine Bradykardiestimulation bereitzustellen
und in einer Vielzahl von Arten auf eine AF zu reagieren, um die
Symptome des Patienten zu reduzieren. Beispielsweise wurde eine
Vielzahl von Modusumschaltmerkmalen offenbart, welche auf einen übermäßig schnellen
atrialen Rhythmus reagieren, indem sie das Stimulationssystem veranlassen,
von einem atrialen, synchronisierten Stimulationsmodus, wie DDD/DDDR,
zu einem nicht synchronisierten Modus, wie VVI/VVIR oder DDI/DDIR,
umzuschalten. Solche Modusumschaltmerkmale sind in US-A-5 144 949 von Olson,
in US-A-5 318 594 von Limousin u.a., in US-A-4 944 298 von Sholder,
in US-A-5 292 340 von Crosby u.a. und in US-A-4 932 406 von Berkovits
offenbart. Bei diesen Stimulationssystemen besteht ein Hauptzweck
des Modusumschaltens darin, zu verhindern, daß das Stimulationssystem eine
nicht physiologische atriale Frequenz verfolgt. Leider adressieren
diese Modusumschaltmechanismen nicht das Problem unangemessen hoher,
unregelmäßiger ventrikulärer Rhythmen,
die häufig
während
einer AF auftreten. Die ventrikuläre Stimulation wird üblicherweise
unterbunden, weil die natürliche
ventrikuläre
Frequenz des AF-Patienten gewöhnlich
höher ist
als die Frequenz des Schrittmachers.
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Verschiedene
ventrikuläre
Stimulationsbehandlungen wurden vorgeschlagen, um zu versuchen,
die ventrikuläre
Herzfrequenz zu stabilisieren oder zu regulieren und eine AV-Knotenablation zu
verhindern. Wittkampf u.a. ("Rate
Stabilization by Right Ventricular Pacing in Patients With Atrial
Fibrillation", PAGE,
Band 9, November – Dezember
1986, Teil II, S. 1147 – 1153
und "Effect of Right
Ventricular Pacing On Ventricular Rhythm During Atrial Fibrillation", JACC 11:539-545,
1988) haben eine WI-Stimulation
bei einer Frequenz vorgeschlagen, die zu einem erheblichen Prozentsatz
sich aus der ventrikulären
Stimulation ergebender Depolarisationen und einem kleineren Prozentsatz
sich aus der natürlichen
Leitung ergebender Depolarisationen führt. Die Stimulationsfrequenz
wurde jedesmal dann erhöht,
wenn ein ventrikuläres
Erfassungsereignis das Stimulations-Escapeintervall neu eingeleitet
hat, und jedesmal dann verringert, wenn das Stimulations-Escapeintervall abgelaufen
ist und eine ventrikuläre
Stimulation ausgegeben wurde. Die Artikel sagen aus, daß dieses
Verfahren bei Vorhandensein einer AF stabile ventrikuläre Frequenzen
bei einer nur mäßigen Erhöhung der
ventrikulären
Gesamt-Herzfrequenz bereitstellt.
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Lau
u.a. "A New Pacing
Method for Rapid Regularization and Rate Control in Atrial Fibrillation", Am. Journal of
Cardiology, Band 65, S. 1198 – 1203,
15. Mai 1990, versuchten, die ventrikuläre Herzfrequenz durch Auslösen einer
ventrikulären
Stimulation nach jeder ventrikulären
Erfassung zu stabilisieren. Das durchschnittliche ausgelöste Stimulationsintervall
betrug etwa 230 ms. Es wird angenommen, daß dieses Verfahren die ventrikuläre Frequenz
nicht wirksam ausglättet
und daß es
in der Hinsicht proarrhythmisch sein kann, daß der ventrikuläre Stimulationsimpuls
während
des verwundbaren Zeitraums der ventrikulären Repolarisation abgegeben
werden kann.
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Andere
DDD/DDDR-Stimulationssysteme wurden vorgeschlagen, welche ansprechend
auf eine erfaßte
AF einer Modusumschaltung unterzogen werden und versuchen, die ventrikuläre Herzfrequenz
zu stabilisieren. Diese Stimulationssysteme sind in US-A-5 480 413
und US-A-S 591 215, welche beide Greenhut u.a. erteilt wurden, und
im Peterson u.a. erteilten US-Patent US-A-5 893 882 offenbart, und
sie erkennen das Vorhandensein einer atrialen Tachyarrhythmie und
schalten von einem Doppelkammer-DDD/DDDR-Stimulationsmodus oder
einem VDD/VDDR-Stimulationsmodus zu einem DDI/DDIR- oder VDI/VDIR-Stimulationsmodus
um, der die AF-Bedingung
wirksam überwacht,
während
im Ventrikel stimuliert wird. In den Patenten mit den Endnummern
413 und 215 wird die Unregelmäßigkeit
der natürlichen
ventrikulären
Herzfrequenz gemessen, und die ventrikuläre Stimulationsfrequenz wird
auf der Grundlage der gemessenen Unregelmäßigkeit inkrementiert und dekrementiert.
Stimulationsfrequenzanpassungen auf der Grundlage von Frequenzunregelmäßigkeitskriterien
erfordern jedoch den Zeit- und energieaufwendigen Prozeß des Messens
der Unregelmäßigkeit.
Das Unregelmäßigkeitskriterium
erfordert auch das Programmieren, um ein geeignetes Ziel festzulegen,
und ein ungeeignetes Unregelmäßigkeitskriterium
kann zu einer unwirksamen Stimulationstherapie führen. Im Patent mit der Endnummer
882 wird nach dem Modusumschalten ansprechend auf eine erkannte
AF die ventrikuläre
Stimulationsfrequenz auf der Grundlage vorhergehender ventrikulärer Intervalle
moduliert, so daß das
aktuelle Stimulationsintervall gleich dem vorhergehenden natürlichen
oder stimulierten Intervall gesetzt wird, wobei ein Inkrement gebildet
wird, falls das vorhergehende Intervall kleiner als das gewünschte Stimulationsintervall
oder Ziel-Stimulationsintervall ist, was typischerweise der Fall
ist, oder ein Dekrement gebildet wird, falls das vorhergehende Intervall
größer als
das gewünschte
Stimulationsintervall ist. Dieser Ansatz kann zu einer plötzlichen
Erhöhung
der Stimulationsfrequenz nach einer sehr hohen natürlichen
Frequenz führen,
was üblicherweise
während
einer AF auftritt.
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Ein
alternativer Ansatz, der versucht, die ventrikuläre Herzfrequenz unter Verwendung
einer physiologischen Frequenz oder "phys_rate" und einer "Schwungrad"-Frequenz zu glätten, ist in Zusammenhang mit einem
DDD/DDDR-Modus umschalt-Stimulationssystem im Stoop erteilten US-Patent
US-A-5 792 193 offenbart. Während
einer AF "verfolgt" phys_rate die durchschnittliche
ventrikuläre
Frequenz durch Inkrementieren um einen kleinen Betrag, wenn eine
ventrikuläre
Erfassung auftritt, und durch Dekrementieren, wenn eine ventrikuläre Stimulation
auftritt. Die Escape-Stimulationsfrequenz
oder die Schwungrad-Frequenz wird auf einen etwas niedrigeren Wert
gelegt als phys rate. Falls das der Schwungrad-Frequenz zugeordnete
Schwungrad-Intervall abläuft,
wird eine ventrikuläre
Stimulation ausgegeben. In diesem Fall tritt eine ventrikuläre Stimulation
bei einer Frequenz auf, die etwas niedriger ist als die mittlere
Frequenz oder phys_rate. Abhängig
davon, wie schnell die Stimulationsfrequenz nach einer ventrikulären Erfassung
inkrementiert wird und wie schnell die Stimulationsfrequenz nach
einer ventrikulären
Stimulation dekrementiert wird, kann dieses Merkmal jedoch zu einer
Stimulation bei einer unangemessen hohen Frequenz führen. Falls
das Merkmal aus dem Patent mit der Endnummer 193 beispielsweise
die Stimulationsfrequenz nach einer ventrikulären Erfassung um 2 bpm erhöht und nach
einer ventrikulären
Stimulation um nur 0,5 bpm verringert, kann das Merkmal während eines
atrialen Flatterns mit einer 3:2-Leitung
unangemessen bei der oberen Stimulationsfrequenz stimulieren. In
der europäischen
Patentanmeldung
EP
0 842 676 A2 ist ein diesem Mechanismus ähnliches
System offenbart, wobei eine Schwungrad-Frequenz verwendet wird,
um in ähnlicher
Weise wie vorstehend erörtert
wurde, eine ventrikuläre
Frequenzglättung
zu erreichen.
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Ein
weiterer Ansatz zur ventrikulären
Frequenzglättung
ist im Greenhut u.a. erteilten US-Patent US-A-5 480 413 erörtert. Das
offenbarte System entkoppelt die ventrikuläre Stimulation vom Atrium,
wenn eine atriale Fibrillation erfaßt wird. Danach wird die ventrikuläre Frequenz
unter Verwendung einer Anzahl von Verfahren stabilisiert, welche
das Einsetzen eines normierten Mittelwerts von R-R-Intervallen zum
Anpassen der Stimulationsfrequenz einschließen. Ein ähnlicher Ansatz ist in der
PCT-Veröffentlichung
WO-A-98/46303 beschrieben,
wobei die Länge
aufeinanderfolgender Herzzyklen verwendet wird, um die Dauer eines
Escapeintervalls zu bestimmen, das wiederum verwendet wird, um die
Stimulationsfrequenz zu bestimmen.
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Was
im Stand der Technik jedoch nicht gezeigt wurde, ist ein einfaches
System, das keine komplexen Berechnungen der Unregelmäßigkeit
der ventrikulären
Frequenz erfordert und die ventrikuläre Frequenz stabilisiert, ohne
die mittlere Frequenz unangemessen zu erhöhen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Herzfrequenz
zu regulieren bzw. regelmäßig zu machen,
wobei eine Stimulation bei unangemessen hohen Frequenzen vermieden
wird. Das Merkmal der ventrikulären
Frequenzregulierung (VRR-Merkmal) gemäß der vorliegenden Erfindung
erreicht dieses Ergebnis durch Anpassen der Stimulationsfrequenz
entsprechend dem Muster der letzten Reihe bzw. Serie erfaßter oder
stimulierter ventrikulärer
Ereignisse. Die Erfindung kann in einem implantierbaren oder externen Herzschrittmacher
oder einer ICD verwirklicht werden. Die Erfindung wird vorzugsweise
in einer Vorrichtung mit frequenzadaptierenden Stimulationsfähigkeiten
verwirklicht und paßt
die Stimulationsfrequenz dieser Vorrichtung an, wenn sie im DDIR-,
VDIR- oder VVIR-Modus arbeitet.
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Die
Erfindung kann in einem frequenzadaptierenden Doppelkammer-Stimulationssystem
verwirklicht werden, das entweder im DDD- oder im DDDR-Stimulationsmodus
arbeiten kann, der im Fall der Erfassung einer atrialen Tachyarrhythmie
automatisch in einen DDIR-Stimulationsmodus umgeschaltet wird, um
die ventrikuläre
Stimulation von der atrialen Frequenz zu entkoppeln, und die ventrikuläre Frequenz
durch das VRR-Merkmal
stabilisiert. Die Erfindung kann auch in einem frequenzadaptierenden
Doppelkammer-Stimulationssystem verwirklicht werden, das im VDD-
oder VDDR-Stimulationsmodus arbeiten kann, wobei im Fall der Erfassung
einer atrialen Tachyarrhythmie automatisch in einen VDIR-Stimulationsmodus
umgeschaltet wird und die ventrikuläre Frequenz durch das VRR-Merkmal
stabilisiert wird. Bei diesen Ausführungsformen arbeitet die Vorrichtung,
wie in den vorstehend zitierten Patenten von Olson und Berkovits
beschrieben, im DDIR- bzw. VDIR-Modus, das Escapeintervall der Vorrichtung,
das der ventrikulären
Stimulationsfrequenz entspricht, wird jedoch durch das VRR-Merkmal
moduliert, um eine regelmäßigere Frequenz
bereitzustellen. Für
Patienten, deren atriale Tachyarrhythmien chronisch sind, kann das
Stimulationssystem so programmiert werden, daß es im DDIR- oder im WIR-Modus
arbeitet, wobei das VRR-Merkmal fortlaufend arbeitet.
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Das
VRR-Merkmal gemäß der vorliegenden
Erfindung reguliert bzw. macht regelmäßig die ventrikuläre Frequenz
durch leichtes Erhöhen
der Stimulationsfrequenz, so daß mehr
als 50 % der ventrikulären
Ereignisse stimuliert sind und weniger als 50 % der ventrikulären Ereignisse
erfaßt
sind. Die Entscheidungen zur Erhöhung
und Verringerung der ventrikulären
Stimulationsfrequenz beruhen auf dem Muster der letzten erfaßten und
stimulierten ventrikulären
Ereignisse. Es wird eine programmierbare Frequenzgrenze (VRR URL)
bereitgestellt, um die maximale ventrikuläre Stimulationsfrequenz zu
begrenzen, die das VRR-Merkmal erreicht.
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Wenn
das VRR-Merkmal im DDIR-Modus arbeitet, kann die von der vorliegenden
Erfindung festgelegte ventrikuläre
Stimulationsfrequenz auch durch das Auftreten eines im vorhergehenden
V-V-Intervall abgegebenen atrialen Stimulationsimpulses beeinflußt werden,
falls das letzte ventrikuläre
Ereignis ein erfaßtes
Ereignis (Vs) war. Das VRR-Merkmal
inkrementiert in diesem Fall nicht die ventrikuläre Stimulationsfrequenz, falls
das Vs auf eine natürliche
AV-Leitung nach
einer atrialen Stimulation zurückzuführen war,
weil dies dazu führen
könnte,
daß eine
Mitkopplung erzeugt wird, welche die ventrikuläre Stimulationsfrequenz gegen
die obere Frequenzgrenze treiben würde. Stattdessen wird die ventrikuläre Stimulationsfrequenz
vorzugsweise inkrementiert, wenn eine atriale Stimulation in der
vorhergehenden V-V-Sequenz ausgegeben wird, die mit einem Vs endet.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
wird die ventrikuläre
Stimulationsfrequenz bei einer physiologischen Stimulationsfrequenz
initialisiert, bei der festgestellt wurde, daß sie den Herzleistungsbedarf
des Patienten erfüllt,
und das VRR-Merkmal trifft Entscheidungen zum Erhöhen und
Verringern der Frequenz auf der Grundlage davon, ob die vorhergehenden
zwei ventrikulären
Ereignisse beide erfaßte
ventrikuläre
Depolarisationen oder "ventrikuläre Erfassungen" (Vs-Vs), beide ventrikuläre Stimulations impulse
oder "ventrikuläre Stimulationen" (Vp-Vp) oder eine
Sequenz ventrikulärer
Stimulationen und Erfassungen (Vp-Vs oder Vs-Vp) waren. Das VRR-Merkmal
erhöht
inkrementell, bewahrt oder verringert die ventrikuläre Stimulationsfrequenz abhängig von
der ventrikulären
Ereignissequenz, um die Stabilität
der ventrikulären
Herzfrequenz bei der niedrigstmöglichen
ventrikulären
Stimulationsfrequenz zu fördern.
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Das
VRR-Merkmal kann auch einen Stabilitätsbereich der ventrikulären Frequenz
(stabiler VRR-Bereich) aufweisen, der im DDIR-, VDIR- und WIR-Stimulationsmodus
wirksam ist, so daß erfaßte ventrikuläre Ereignisse
in diesem Bereich die ventrikuläre
Stimulationsfrequenz nicht erhöhen,
wenn sie als stabil angesehen werden. Es wird die durch ein erfaßtes ventrikuläres Ereignis
begrenzte aktuelle V-V-Zykluslänge gemessen.
Es werden keine Inkrementierungen und vorzugsweise keine Änderungen
an der ventrikulären
Stimulationsfrequenz vorgenommen, falls die aktuelle V-V-Zykluslänge innerhalb
des stabilen Bereichs liegt, wie anhand einer oder mehrerer vorhergehender
V-V-Zykluslängenmessungen
berechnet wurde.
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Andere
Merkmale und Attribute der Erfindung werden anhand der folgenden
Beschreibung der Erfindung verständlich
werden. Die Rhythmen, die erkannt wurden, und/oder auf die bei der
Verwendung des VRR-Merkmals reagiert wird, können beliebige der supraventrikulären Arrhythmietypen,
beispielsweise supraventrikuläre
Tachykardien, eine atriale Fibrillation und ein atriales Flattern,
einschließen,
die Erfindung ist jedoch besonders vorteilhaft im Fall von Patienten,
die an einer atrialen Fibrillation leiden.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
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Diese
und andere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden
anhand der folgenden detaillierten Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
in Zusammenhang mit der Zeichnung besser verständlich werden, in der gleiche
Bezugszahlen in den verschiedenen Ansichten überall identische Strukturen
angeben und wobei:
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1 einen
implantierbaren Doppelkammer-Schrittmacher gemäß der vorliegenden Erfindung
in Zusammenhang mit einem zugeordneten Satz von Herzstimulationsleitungen
zeigt, wobei sie so angeordnet sind, wie in einer Schnittansicht
eines menschlichen Herzens dargestellt ist,
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2 ein
Blockdiagramm des Doppelkammer-Schrittmachers aus 1 ist,
worin die Funktionskomponenten des Stimulationssystems dargestellt
sind,
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3 ein
Flußdiagramm
ist, in dem der allgemeine Ablauf des Modusumschaltens von DDD/R
oder VVD/R zu DDIR oder VDIR ansprechend auf eine erfaßte supraventrikuläre Tachyarrhythmie
in einem Doppelkammer-Herzschrittmacher gemäß der vorliegenden Erfindung
dargestellt ist,
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die 4A und 4B Flußdiagramme
sind, in denen das VRR-Merkmal
gemäß der vorliegenden Erfindung
im DDIR- oder VDIR-Stimulationsmodus dargestellt ist,
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5 ein
Diagramm ist, in dem die Unregelmäßigkeit der ventrikulären Frequenz
eines Herzens während
einer AF dargestellt ist, und
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6 ein
Diagramm ist, in dem die Wirkung einer ventrikulären Stimulation unter Verwendung
des VRR-Merkmals gemäß der vorliegenden
Erfindung während
einer AF dargestellt ist.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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1 zeigt
die äußere Konfiguration
eines implantierbaren Doppelkammer-Impulsgenerators (IPGs) eines
Typs, in dem die vorliegende Erfindung verwirklicht werden kann.
Der IPG 26 ist mit einer hermetisch gedichteten Dose oder
einem hermetisch gedichteten Gehäuse 18 versehen,
das typischerweise aus einem biokompatiblen Metall, wie Titan, hergestellt
ist. Am oberen Teil des Gehäuses 18 ist
eine Verbinderblockanordnung 12 angebracht, die elektrische
Verbindungselemente empfängt,
die sich an den proximalen Enden der Leitungen 14 und 16 befinden.
Das IPG-Gehäuse 18 kann
als eine als IND CAN-Elektrode bezeichnete Blind-Stimulations-/Meßelektrode verwendet werden.
Gemäß dieser
bestimmten dargestellten Ausführungsform
ist ein Patienten-Aktivitätssensor 316 innerhalb
des IPG-Gehäuses 18 angebracht,
wie auf dem Fachgebiet wohlbekannt ist. Zusätzliche oder alternative physiologische
Sensoren des Bedarfs an Herzleistung, den der Patient während körperlicher
Aktivität
und Ruhe erfährt,
welche auf dem Fachgebiet wohlbekannt sind, können in den IPG 26 und/oder
die Leitungen 14 und 16 aufgenommen werden.
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Die
Leitung 16 ist eine atriale, bipolare Stimulationsleitung,
welche zwei Elektroden 20 und 22 trägt, die
verwendet werden, um atriale Depolarisationen (P-Zacken) zu erfassen
und atriale Stimulationsimpulse (A-PACE) ab zugeben. Atriale Stimulationsimpulse
können
zwischen den Elektroden 20 und 22 in einem bipolaren
Stimulationsmodus oder zwischen der Elektrode 22 und der
IND CAN-Elektrode in einem unipolaren Stimulationsmodus abgegeben
werden. Das Erfassen von P-Zacken kann zwischen der Elektrode 20 und
der Elektrode 22 in einem bipolaren Erfassungsmodus oder
zwischen einer der Elektroden 20 und 22 und der
IND CAN-Elektrode
in einem unipolaren Erfassungsmodus geschehen.
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Ähnlich stellt
die Leitung 14 eine ventrikuläre, bipolare Stimulationsleitung
dar, welche zwei Elektroden 28 und 30 trägt, die
verwendet werden, um ventrikuläre
Depolarisationen (R-Zacken) zu erfassen und ventrikuläre Stimulationsimpulse
(V-PACE) abzugeben. Eine bipolare, ventrikuläre Stimulation kann zwischen
den Elektroden 30 und 28 ausgeführt werden,
oder eine unipolare, ventrikuläre
Stimulation kann zwischen der Elektrode 30 und der IND
CAN-Elektrode ausgeführt werden.
Das Erfassen von ventrikulären
Depolarisationen oder R-Zacken kann zwischen den Elektroden 30 und 28 in
einem bipolaren Erfassungsmodus oder zwischen einer der Elektroden 30 und 28 und
der IND CAN-Elektrode in einem unipolaren Erfassungsmodus geschehen. Unipolare
Leitungen können
natürlich
die in dieser Figur dargestellten bipolaren Leitungen ersetzen.
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2 ist
ein Diagramm der Schaltungsanordnung innerhalb des IPGs 26,
worin seine Verbindung mit dem Herzen eines Patienten über die
ventrikuläre
Leitung 14 und die atriale Leitung 16 dargestellt
ist. Die IPG-Schaltung 300 ist in einem Funktionsblockdiagramm
allgemein in eine Mikrocomputerschaltung 302 und eine Stimulationsschaltung 320 unterteilt
dargestellt. Die Stimulationsschaltung 320 enthält die digitale
Steuer-/Zeitgeberschaltung 330, die Ausgangsverstärkerschaltung 340,
die Meßverstärkerschaltung 360 sowie eine
Anzahl anderer Schaltungen und Komponenten, die nachstehend beschrieben
werden.
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Eine
Kristalloszillatorschaltung 338 liefert den Grundzeittakt
für die
Stimulationsschaltung 320, während eine Batterie 318 Leistung
liefert. Eine Einschalt-Rücksetzschaltung 336 reagiert
auf die anfängliche
Verbindung der Schaltung mit der Batterie, um eine anfängliche
Betriebsbedingung zu definieren, und sie setzt in ähnlicher
Weise den Betriebszustand der Vorrichtung ansprechend auf die Erfassung
eines Batterieschwächezustands
zurück.
Eine Referenzmodusschaltung 326 erzeugt eine stabile Spannungsreferenz
und Ströme
für die
Analogschaltungen innerhalb der Stimulationsschaltung 320,
während
die Analog-Digital-Wandler-ADC-und-Multiplexerschaltung 328 analoge
Signale und Spannungen digitalisiert, um eine Echtzeittelemetrie
für Herzsignale
von Meßverstärkern 360 zur
Aufwärtsübertragung über eine
HF-Sende- und Empfangsschaltung 332 bereitzustellen. Die
Spannungsreferenz- und Vorspannungsschaltung 326, der ADC
und Multiplexer 328, die Einschalt-Rücksetzschaltung 336 und
die Kristalloszillatorschaltung 338 können beliebigen von denen entsprechen,
die gegenwärtig
bei aktuell vertriebenen implantierbaren Herzschrittmachern eingesetzt werden.
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Die
Datenübertragung
zur externen Programmiereinrichtung und von dieser wird durch die
Telemetrieantenne 334 und einen zugehörigen HF-Sender und Empfänger 332 ausgeführt, wobei
der letztgenannte dazu dient, empfangene Abwärtstelemetrie zu demodulieren
und Aufwärtstelemetrie
zu übertragen.
Die Aufwärtstelemetriefähigkeiten
umfassen typischerweise die Fähigkeit
zum Übertragen
gespeicherter digitaler Informationen, beispielsweise Betriebsmodi
und – parameter,
EGM-Histogramme und anderer Ereignisse, sowie von Echtzeit-EGMs
einer atrialen und/oder ventrikulären elektrischen Aktivität sowie
von Markerkanalimpulsen, die das Auftreten erfaßter und stimulierter Depolarisationen
im Atrium und im Ventrikel angeben, wie auf dem Fachgebiet der Schrittmacher
wohlbekannt ist. Zusätzlich
ist ein Echtzeit-Taktgeber
in die digitale Steuer-/Zeitgeberschaltung für eine Anzahl von Verwendungen
aufgenommen, welche die Messung der Tageszeit, zu der Tests, beispielsweise
Stimulations- und Meßschwellentests,
auszuführen
sind, oder das Anhängen
eines Datums- und Zeitstempels an im Speicher gespeicherte Ereignisdaten
zur späteren
Telemetrie zu einer externen Programmiereinrichtung einschließen.
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Der
Mikrocomputer 302 enthält
einen Mikroprozessor 304 und einen zugeordneten Systemtaktgeber 308 und
auf dem Prozessor vorhandene RAM- bzw. ROM-Chips 310 und 312.
Zusätzlich
weist die Mikrocomputerschaltung 302 einen getrennten RAM/ROM-Chip 314 auf,
um zusätzliche
Speicherkapazität
bereitzustellen. Der Mikroprozessor 304 arbeitet normalerweise
in einem Modus mit reduzierter Leistungsaufnahme und ist unterbrechungsgesteuert.
Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist der Mikroprozessor 304 ein kundenspezifischer
Mikroprozessor, der dafür
angepaßt
ist, in der RAM/ROM-Einheit 314 gespeicherte Befehle in herkömmlicher
Weise abzurufen und auszuführen.
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Der
Mikroprozessor 304 wird ansprechend auf festgelegte Unterbrechungsereignisse
geweckt, welche unter anderem von Zeitgebern in der digitalen Zeitgeber-/Steuerschaltung 330 erzeugte
A-TRIG- und V-TRIG-Signale und von der Meßverstärkerschaltung 360 erzeugte
A-SENSE- und V-SENSE- Signale
einschließen
können.
Die spezifischen Werte der Intervalle und Verzögerungen, die von der digitalen
Steuer- /Zeitgeberschaltung 330 gemessen
werden, werden über
den Daten- und Steuerbus 306 anhand einprogrammierter Parameterwerte
und Betriebsmodi von der Mikrocomputerschaltung 302 gesteuert.
Die digitale Steuer-/Zeitgeberschaltung 330 enthält einen
Satz von Zeitgebern und zugeordneten Logikschaltungen für das zeitliche
Festlegen von Intervallen, die irgendwelchen der vorstehend erörterten
in der Vorrichtung verfügbaren Stimulationsmodi
zugeordnet sind, einschließlich
Entladungs-/Wiederaufladungsintervalle, gemessener Intervalle zwischen
stimulierten und erfaßten
atrialen und ventrikulären
Ereignissen, Stimulations-Escapeintervalle, einschließlich A-A-,
A-V-, V-A- und/oder
A-V-Escapeintervalle und oberer Frequenzintervalle. Die enthaltenen Zeitgeber
messen auch andere Perioden und Intervalle, die in den verfügbaren Stimulationsmodi
verwendet werden, wie die postventrikuläre atriale Refraktärperiode
(PVARP), die postventrikuläre
atriale Austastperiode (PVABP), die ventrikuläre Austastperiode (VBP) und
die ventrikuläre
Refraktärperiode
(VRP), die atriale Refraktärperiode
(ARP) und die atriale Austastperiode (ABP), wie es bei Vorrichtungen
dieses Typs üblich
ist.
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Der
Mikrocomputer 302 steuert die Betriebsfunktionen der digitalen
Steuer-/Zeitgeberschaltung330, wobei er spezifiziert, welche
der vorstehend erwähnten
Zeitintervalle verwendet werden, und die einprogrammierten Grundzeitintervalle über den
Daten- und Steuerbus 306 festlegt. Die digitale Steuer-/Zeitgeberschaltung 330 leitet
diese Intervalle und Verzögerungen
zum Steuern des Betriebs der atrialen und ventrikulären Meßverstärker in
der Meßverstärkerschaltung 360 und
der atrialen und ventrikulären
Stimulationsimpulsgeneratoren in der Ausgangsverstärkerschaltung 340 ein
und mißt
diese zeitlich aus. Der Mikroprozessor verarbeitet auch die nachstehend
in Zusammenhang mit den 4A und 4B erörterten
Informationen, um die vom VRR-Merkmal der vorliegenden Erfindung
bereitgestellten Stimulationsfrequenzen abzuleiten.
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Die
Ausgangsverstärkerschaltung 340 enthält atriale
und ventrikuläre
Stimulationsimpulsgeneratoren, die beliebigen von jenen entsprechen,
die gegenwärtig
bei gewerblich vertriebenen Herzschrittmachern eingesetzt werden,
die eine atriale und ventrikuläre
Stimulation bereitstellen. Zum Auslösen der Erzeugung eines V-PAGE-Impulses
erzeugt die digitale Steuer-/Zeitgeberschaltung 330 ein
V-TRIG-Signal. Ähnlich
erzeugt die digitale Steuer-/Zeitgeberschaltung 330 ein
A-TRIG-Signal, um die Abgabe des A-PAGE-Impulses auszulösen. Die
Ausgangsverstärkerschaltung 340 weist
Umschalter zum Koppeln ausgewählter
Stimulations/Meßelektrodenpaare
unter den atrialen und ventrikulären
Leitungen 14 und 16 und der IND CAN-Elektrode
mit den atrialen und ventrikulären
Impulsgeneratoren auf, um eine bipolare oder unipolare atriale und/oder
ventrikuläre Stimulation
bereitzustellen.
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Die
Meßverstärkerschaltung 360 enthält Meßverstärker, welche
irgendwelchen von denen entsprechen, die gegenwärtig in gewerblich vertriebenen
Herzschrittmachern zum Erfassen atrialer und ventrikulärer Depolarisationen
eingesetzt werden. Die digitale Steuer-/Zeitgeberschaltung 330 führt dem
Empfindlichkeitssteuerregister 350 programmierte Empfindlichkeitsbefehle
zu, welche die Empfindlichkeitseinstellungen der atrialen und ventrikulären Meßverstärker 360 steuern.
Die Meßverstärkerschaltung 360 weist
auch Umschalter zum Koppeln ausgewählter atrialer und ventrikulärer Leiter
und der IND CAN-Elektrode mit den atrialen und ventrikulären Meßverstärkern für das atriale
und/oder ventrikuläre
bipolare oder unipolare Erfassen auf. Die Meßverstärkerschaltung 360 enthält weiter
Austastschaltungen zum Entkoppeln der ausgewählten Paare der Leiter und
der IND CAN-Elektrode von den Eingängen der atrialen und ventrikulären Meßverstärker während ABP,
PVABP und VBP, vor, während
und nach der Abgabe eines Stimulationsimpulses an irgendwelche der Stimulations/Meßelektrodenpaare,
um eine Sättigung
der Meßverstärker zu
verhindern.
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Falls
der IPG in einem frequenzadaptierenden Modus, beispielsweise DDDR,
DDIR oder VDIR, programmiert ist, werden die von einem oder mehreren
physiologischen Sensoren ausgegebenen Signale verwendet, um eine
Stimulation bei einer Frequenz bereitzustellen, die ausreicht, um
den Herzleistungsbedarf des Patienten zu erfüllen. Viele physiologische
Sensoren und/oder Signale wurden im Stand der Technik allein oder in
Kombination verwendet, um einen oder mehrere Frequenzsteuerparameter
(RCP) zu messen, die sich direkt oder indirekt auf Stoffwechselanforderungen
(beispielsweise den Bedarf an mit Sauerstoff angereichertem Blut)
beziehen. Solche RCPs umfassen beispielsweise ein vom QT-Intervall
hervorgerufenes Ansprechen, die physikalische Aktivität des Körpers, den
Blutdruck im rechten Ventrikel und die Änderung des Blutdrucks im rechten
Ventrikel im Laufe der Zeit, die venöse Bluttemperatur, die venöse Blutsauerstoffsättigung,
die Atemfrequenz, die Minutenventilation und verschiedene pre- und
postsystolische Zeitintervalle, die durch Impedanz- oder Druckerfassung innerhalb
des rechten Ventrikels des Herzens gemessen werden. Diese RCP-messenden,
sensorgetriebenen Schrittmacher wurden zum Wiederherstellen des
Frequenzansprechens auf körperliche Übungen oder
andere physiologische Belastungen bei Patienten entwickelt, denen
die Fähigkeit
fehlt, die Frequenz bei Belastung angemessen zu erhöhen. Die
Anwendungen dieser RCP allein oder in Kombination sind beispielsweise
im Yerich u.a. erteilten, auf den Erwerber der vorliegenden Anmeldung übertragenen US-Patent
US-A-5 562 711 und im Roline u.a. erteilten US-Patent US-A-5 282
839, auf die beide verwiesen sei, offenbart. Es können irgendein
oder mehrere dieser RCPs und Merkmale, die diese verwenden, um eine Stimulationsfrequenz
in den gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendeten frequenzadaptierenden Stimulationsmodi abzuleiten,
eingesetzt werden.
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Zum
Vereinfachen der Erörterung
ist der RCP bei der als Beispiel dienenden IPG-Schaltung 300 das Ausgangssignal
des Patientenaktivitätssensors 316,
das in der Patientenaktivitätssensor-Schaltung (PAS-Schaltung) 322 verarbeitet
wird, um ein physiologisches Escapeintervall und eine entsprechende PAS_RATE
bzw. PAS-Frequenz abzuleiten. Eine zeitlich festgelegte Unterbrechung,
die beispielsweise alle zwei Sekunden auftritt, kann bereitgestellt
werden, um es dem Mikroprozessor 304 zu ermöglichen,
die Ausgabe der PAS-Schaltung 322 zu
analysieren und das durch die PAS-Frequenz definierte Escapeintervall
zu aktualisieren, das zum Festlegen der Stimulationsfrequenz verwendet
wird (beispielsweise das A-A- oder das V-V-Escapeintervall). Der
Mikroprozessor 304 berechnet auch wahlweise A-V-Verzögerungen,
postventrikuläre
Zeiträume
und postatriale Zeiträume,
welche sich mit dem physiologischen Escapeintervall, welches ansprechend
auf den RCP bzw. die RCP festgelegt wurde, und/oder mit der natürlichen
atrialen Frequenz ändern.
Wie nachstehend erörtert
wird, spielt die PAS-Frequenz
eine Rolle beim Festlegen der VRR-Frequenz (VRR_RATE), während das
VRR-Merkmal während
der DDIR-, VDIR- oder WIR-Stimulation wirksam ist.
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Das
in 2 dargestellte IPG-Blockdiagramm dient lediglich
als Beispiel und entspricht der allgemeinen Funktionsorganisation
der meisten durch einen mehrfach programmierbaren Mikroprozessor
gesteuerten DDDR-Herzschrittmacher oder Herzschrittmachersysteme,
die in gegenwärtig
im Handel erhältliche
ICDs aufgenommen sind. Es wird angenommen, daß sich die vorliegende Erfindung
am einfachsten in Zusammenhang mit einem solchen Stimulationssystem
verwirklichen läßt und daß die vorliegende
Erfindung daher leicht unter Verwendung der grundlegenden Hardware
bestehender mikroprozessorgesteuerter Doppelkammer-Stimulationssysteme,
die gegenwärtig
verfügbar
sind, verwirklicht werden kann, wobei die Erfindung in erster Linie durch
Modifikationen an der im ROM 312 gespeicherten Software
oder Firmware und mit bestimmten Hardware-Logik- und Zeitgeber-Schaltungsanordnungen,
die vorstehend beschrieben wurden, implementiert wird. Die vorliegende
Erfindung kann jedoch auch nutzbringend durch eine vollständig kundenspezifische
integrierte Schaltung, beispielsweise eine Schaltung, die die Form
einer Zustandsmaschine annimmt, verwirklicht werden, wobei ein Zustandszähler dazu
dient, eine Rechen- und Logikeinheit zu steuern, um Berechnungen
nach einer vorgeschriebenen Folge zählergesteuerter Schritte auszuführen. Dabei
sollte die vorliegende Erfindung nicht als auf ein Stimulationssystem
mit einer in 2 dargestellten Architektur
beschränkt
verstanden werden, und es wird nicht angenommen, daß eine Schaltungsarchitektur,
wie sie in 2 dargestellt ist, eine Vorbedingung
für die
Verwendung des VRR-Merkmals gemäß der vorliegenden
Erfindung ist.
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3 ist
ein Funktionsflußdiagramm,
in dem die Gesamtarbeitsweise einer Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung dargestellt ist, wobei eine Modusumschaltung von einem
atrialen synchronen Modus (beispielsweise DDD, DDDR, VDD, VDDR)
zu einem nicht synchronen Modus (beispielsweise DDIR, VDIR) vorgesehen
ist. Das VRR-Merkmal wird während
der nicht synchronen Stimulation aktiviert.
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Die
Vorrichtung arbeitet normalerweise in einem atrialen synchronen
Modus, wie bei S100 angegeben ist, während dessen der Mikroprozessor 304 (2)
bei S102 prüft,
ob eine supraventrikuläre
Tachyarrhythmie in der Art einer atrialen Fibrillation abläuft. Falls
dies der Fall ist, ändert
der Mikroprozessor den Stimulationsmodus bei S103 zu einem nicht
synchronen Modus.
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Beliebige
der zahlreichen bekannten Verfahren zur Erfassung atrialer Tachyarrhythmien
können
bei Antitachyarrhythmie-Schrittmachern
und ICDs, einschließlich
jener, die in den vorstehend zitierten Patenten offenbart sind,
in Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden,
um ein Umschalten in einen nicht synchronen Modus auszulösen. Ähnlich können bei
der Verwirklichung der vorliegenden Erfindung auch beliebige der
hohen atrialen Frequenzkriterien, die veröffentlicht wurden und/oder
klinisch verwendet werden, um ein Modusumschalten bei DDD/DDDR-Stimulationssystemen
zu bewirken, einschließlich
jener, die in den vorstehend zitierten Patenten offenbart sind,
verwendet werden.
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Falls
bei S103 ein Modusumschalten erfolgt und VRR durch Programmieren "eingeschaltet" wird, wie in Schritt
S104 bestimmt wird, wird bei S107 der aktuelle Wert der vom Sensor
angegebenen Stimulationsfrequenz (PAS) erfaßt. Der durch VRR spezifizierte
Stimulationsfrequenzparameter (VRR RATE) wird bei S108 initialisiert
und gleich PAS RATE gesetzt. Daher werden während der nicht synchronen
Stimulation Informationen hinsichtlich der vorhergehenden V-V-Sequenz nach jedem
erfaßten
oder stimulierten ventrikulären
Ereignis aktualisiert und in einem Abschnitt des RAMs 30 (2)
gespeichert, der nachstehend als V EVENTS-Puffer bezeichnet wird.
Bei manchen Ausführungsformen
können
alle erfaßten
ventrikulären
Ereignisse verwendet werden, um die V-V-Sequenzen festzulegen. Bei
anderen Ausführungsformen
könnten
nur nicht refraktäre
erfaßte
ventrikuläre
Ereignisse verwendet werden. Im V EVENTS-Puffer gespeicherte Informationen
umfassen die Typen ventrikulärer
Ereignisse (erfaßte
Depolarisationen oder abgegebene Stimulationsimpulse), die die V-V-Sequenz
eingeleitet und beendet haben. Die dem V-V-Zyklus entsprechende
Herzfrequenz wird auch zur Verwendung beim Beurteilen der Stabilität der ventrikulären Frequenz
gespeichert, wie nachstehend erörtert
wird. Im DDIR-Modus (falls bei S103 eingegeben) können auch
Hinweiszeichen (Ap FLAG) gespeichert werden, die die Abgabe atrialer
Stimulationsimpulse während
der V-V-Sequenzen
angeben. PAS RATE wird bei S108 als effektive Stimulationsfrequenz
verwendet, bis bei S109 eine Sequenz zweier ventrikulärer Ereignisse
(V-V-Sequenz) erfaßt
werden kann. Es werden auch alle Ap FLAGs festgehalten, die während der
erfaßten
V-V-Sequenz auftreten. Anschließend
stimuliert die Vorrichtung bei S110 im nicht synchronen Modus (DDIR,
VDIR) bei ventrikulären
Stimulations frequenzen, die vom VRR-Merkmal gesteuert werden. Die
Steuerung von Stimulationsfrequenzen durch das VRR-Merkmal wird
in weiteren Einzelheiten in Zusammenhang mit den 4A und 4B beschrieben.
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Die
Vorrichtung setzt die Stimulation im nicht synchronen Modus bis
zur Erfassung des Abschlusses der atrialen Tachyarrhythmie beiS111
fort, woraufhin die Vorrichtung bei 5100 zur Stimulation in einem
atrialen synchronen Modus zurückkehrt.
Bei der Verwirklichung von Schritt S111 können auch beliebige der AF-Umkehrungskriterien,
die veröffentlicht
wurden und/oder klinisch verwendet werden, um ein Modusumschalten
bei Doppelkammer-Stimulationssystemen zu bewirken, einschließlich jener,
die in den vorstehend zitierten Patenten offenbart sind, eingesetzt
werden. In dem Fall, daß das
VRR-Merkmal bei S104 ausgeschaltet wird, stimuliert die Vorrichtung
bei S105 in herkömmlicher
Weise bis zur Erfassung der Beendigung der atrialen Tachyarrhythmie
bei S106 im nicht synchronen Modus.
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Wie
vorstehend erwähnt
wurde, kann die Erfindung auch in einer Vorrichtung verwirklicht
werden, die permanent in einen nicht synchronen Modus (beispielsweise
WIR, DDIR) programmiert ist. Bei einer solchen Vorrichtung kann
das VRR-Merkmal fortlaufend aktiviert werden, wie vorstehend erwähnt wurde.
Gemäß alternativen
Ausführungsformen
kann das VRR-Merkmal ansprechend auf supraventrikuläre Tachyarrhythmien
aktiviert werden, die erfaßt
werden, während
in einem nicht synchronen Modus stimuliert wird, und es kann ansprechend
auf die Erfassung einer Beendigung der Tachyarrhythmie deaktiviert
werden.
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Die 4A und 4B sind
Funktionsflußdiagramme,
in denen Grundbetriebseigenschaften des VRR-Merkmals gemäß der vorliegenden
Erfindung dargestellt sind, welche den Mechanismus veranschaulichen,
durch den die Erfindung die ventrikuläre Stimulationsfrequenz nach
einem erfaßten
oder stimulierten ventrikulären
Ereignis auswählt.
Diese Flußdiagramme
gelten für
die Arbeitsweise der Vorrichtung im DDIR-, VDIR- oder WIR-Modus.
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In
der nachstehenden Erörterung
wird die Arbeitsweise der Vorrichtung häufig in bezug auf "Frequenzen" bzw. "Raten" beschrieben. Bei
typischen Ausführungsformen
werden zeitliche Operationen innerhalb des Schrittmachers häufig durch
Berechnen und zeitliches Festlegen von Escapeintervallen entsprechend
den beschriebenen Frequenzen ausgeführt. Es sei bemerkt, daß die Modulation
der Stimulationsfrequenz entsprechend dem VRR-Merkmal entweder durch
Modulation der Frequenz oder eines entsprechenden Escapeintervalls
erreicht wird. Die als Frequenzen ausgedrückten Werte und die den ausgedrückten Frequenzen
entsprechenden Intervalle sollten als gleichwertig verstanden werden.
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In
Zusammenhang mit den 4A und 4B sei
auch bemerkt, daß die
Steuerung der ventrikulären Stimulationsfrequenz
in Doppelkammer-Schrittmachern gemäß der vorliegenden Erfindung
unter Verwendung entweder der Zeitsteuerung auf atrialer Basis (beispielsweise
A-A-Escapeintervalle in Verbindung mit A-V-Escapeintervallen), der
Zeitsteuerung auf ventrikulärer
Basis (beispielsweise V-V-Escapeintervalle) oder durch andere Zeitsteuerungsschemata
ausgeführt
werden kann. Unabhängig
davon, welches Zeitsteuerungsschema in der Vorrichtung vorhanden
ist, modifiziert das VRR-Merkmal das geeignete von der Vorrichtung
definierte Escapeintervall, welches die ventrikuläre Stimulationsfrequenz
regelt.
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Ansprechend
auf das Auftreten eines stimulierten oder erfaßten ventrikulären Ereignisses
bei 300 wird der V EVENTS-Puffer bei 310 aktualisiert.
Alle Ap FLAGs, die zuvor während
der V-V-Sequenz gesetzt wurden, werden beibehalten und wie nachstehend
beschrieben verwendet. Bei S330 wird der aktuelle Wert der PAS-Frequenz
erfaßt
und bei S332 mit einer programmierten oberen VRR-Frequenz (VRR URL)
verglichen. VRR URL ist vorzugsweise kleiner als der maximal zulässige Wert
für PAS
RATE (die obere Sensorfrequenz), so daß die vom Sensor angegebene
Stimulationsfrequenz das Maximum von VRR_RATE übersteigen kann. Falls PAS
RATE größer als
VRR URL ist, ist VRR_RATE gleich VRR URL, und PAS RATE wird in Schritt
S337 verwendet, um das ventrikuläre
Stimulations-Escapeintervall festzulegen. Falls PAS RATE kleiner
oder gleich VRR URL ist, berechnet der Mikroprozessor bei S333 einen
neuen Wert von VRR_RATE auf der Grundlage der zuvor gespeicherten
V-V-Sequenz, des vorhergehenden Werts von VRR_RATE und anderer Faktoren,
wie nachstehend in Zusammenhang mit 4B detaillierter
erörtert
wird.
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Bei
S334 vergleicht der Mikroprozessor den bei S333 berechneten Wert
von VRR_RATE mit VRR URL. Falls VRR_RATE größer als VRR URL ist, wird VRR_RATE
bei S338 gleich VRR URL gesetzt, und der neu festgelegte Wert VRR_RATE
wird verwendet, um das ventrikuläre
Stimulations-Escapeintervall bei S303 festzulegen. Falls VRR_RATE
kleiner oder gleich VRR URL ist, vergleicht der Mikroprozessor bei
S336 den aktuellen Wert von PAS RATE mit dem bei S333 berechneten
Wert von VRR_RATE. Falls PAS RATE größer als VRR_RATE ist, wird
VRR_RATE gleich PAS RATE gesetzt, und die neu festgelegte VRR_RATE
wird verwendet, um das ventrikuläre
Stimulations-Escapeintervall bei S303 festzulegen. Falls die bei
S333 berechnete PAS RATE kleiner oder gleich VRR RATE ist, bleibt
VRR_RATE unverändert
und wird verwendet, um das ventrikuläre Stimulations-Escapeintervall
bei S303 festzulegen.
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4B ist
ein Funktionsflußdiagramm,
in dem der Mechanismus dargestellt ist, mit dem der Mikroprozessor
den Wert von VRR_RATE bei S333 berechnet. In Zusammenhang mit dieser
Figur sei bemerkt, daß im VVIR-
oder VDIR-Stimulationsmodus
keine atriale Stimulation auftritt, so daß das Ap FLAG nie gesetzt wird. Gemäß der beschriebenen
bevorzugten Ausführungsform
verwendet der Schrittmacher die V-V-Zeitsteuerung.
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In
Schritt S340 wird die V-V-Sequenz im V EVENTS-Puffer gelesen, und
Anpassungen an VRR_RATE werden folgendermaßen in den Schritten S342 – S372 vorgenommen:
- Vp-Vp: Falls die letzten ventrikulären Ereignisse
beide V-PACE-Ereignisse
(Vp – Vp)
waren, wie in Schritt S342 bestimmt wurde, wird VRR_RATE in Schritt
S344 um den Wert VpVp Δ (nominell
1 bpm) verringert.
- Vs-Vp: VRR_RATE wird in Schritt S350 um einen Wert VsVp Δ (nominell
0 bpm) geändert,
falls das letzte ventrikuläre
Ereignis ein V-PAGE-Ereignis war und das vorhergehende ventrikuläre Ereignis
ein V-SENSE-Ereignis (Vs – Vp)
war, wie in Schritt S346 bestimmt wurde.
- Vp-Vs: Wenn, wie in Schritt S348 bestimmt, das letzte ventrikuläre Ereignis
ein V-SENSE-Ereignis war und das vorhergehende ventrikuläre Ereignis
ein V-PAGE-Ereignis (Vp – Vs)
war, kann eine von drei Anpassungen vorgenommen werden:
VRR_RATE
wird nicht inkrementiert und vorzugsweise in Schritt S354 um den
Ap Δ-Wert
(nominell 1 bpm) verringert, falls der Stimulationsmodus DDIR ist
und Ap FLAG in der vorhergehenden V-V-Sequenz gesetzt wurde, oder
in
Schritt S350 wird kein Inkrementieren und vorzugsweise kein Ändern von
VRR_RATE vorgenommen, falls die vom V-V-Intervall, das mit einem
V-SENSE-Ereignis endet, abgeleitete aktuelle ventrikuläre Herzfrequenz
innerhalb des stabilen VRR-Bereichs liegt (nominell innerhalb von
5 bpm der aktuellen VRR_RATE), wie in Schritt S358 bestimmt wurde,
oder
VRR_RATE wird in Schritt S360 um den VpVsΔ-Wert (nominell
1 bpm) erhöht,
falls die in Schritt S300 aus 4A vom
V-V-Intervall, das mit einem V-SENSE-Ereignis endet, abgeleitete aktuelle
ventrikuläre
Herzfrequenz nicht innerhalb des stabilen VRR-Bereichs liegt, wie
in Schritt S358 bestimmt wurde.
- Vs-Vs: Wenn die letzten beiden ventrikulären Ereignisse beide V-SENSE-Ereignisse
(Vs – Vs)
waren, wie in Schritt S362 bestimmt wurde, kann eine von drei Anpassungen
vorgenommen werden:
VRR_RATE wird nicht inkrementiert und vorzugsweise
in Schritt S354 um den Ap Δ-Wert
(nominell 1 bpm) verringert, falls der Stimulationsmodus DDIR ist
und Ap FLAG im vorhergehenden V-V-Zyklus gesetzt wurde, wie in Schritt
S364 bestimmt wurde, oder in Schritt S370 wird kein Inkrementieren
und vorzugsweise keine Änderung
von VRR_RATE vorgenommen, falls die in Schritt S300 aus 4A von
der V-V-Sequenz, die mit einem V-SENSE-Ereignis endet, abgeleitete
aktuelle ventrikuläre
Herzfrequenz innerhalb des stabilen VRR-Bereichs liegt (nominell
innerhalb von 5 bpm der aktuellen VRR_RATE), wie in Schritt S366
bestimmt wurde, oder
VRR_RATE wird in Schritt S368 um den VsVs Δ-Wert (nominell
1 bpm) erhöht,
falls die in Schritt S300 aus 4A vom
V-V-Intervall, das mit einem V-SENSE-Ereignis endet, abgeleitete aktuelle
ventrikuläre
Herzfrequenz nicht innerhalb des stabilen VRR-Bereichs liegt, wie
in Schritt S366 bestimmt wurde.
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Die
sich aus einem der Schritte S344, S350, S354, S360, S368 und S370
ergebende VRR_RATE bzw. VRR-Frequenz wird in Schritt S372 gelesen
und in den Schritten S334 und S336 von 4A mit
VRR URL und PAS_RATE verglichen, wie vorstehend erörtert wurde.
Ap FLAG wird in Schritt S356 zurückgesetzt,
wenn VRR_RATE in Schritt S354 dekrementiert wird, um den nächsten VRR-Verarbeitungszyklus
vorzubereiten.
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Die
inkrementellen Änderungen
von VRR_RATE ansprechend auf die Vs- und Vp-Herzereignisse sind programmierbar.
Die nominellen Inkrementierungs- und Dekrementierungsvariablen sind
in der folgenden Tabelle I dargestellt. Inkrement- und Dekrementwerte
können
durch Schläge
je Minute oder Zeit intervalle definiert werden, wie vorstehend erwähnt wurde.
TABELLE I
5 zeigt
einen ventrikulären
Frequenztrend, welcher die Unregelmäßigkeit der ventrikulären Frequenz
eines Herzens während
einer AF-Episode veranschaulicht.
6 ist ein
Diagramm, in dem die Wirkung der das VRR-Merkmal gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendenden ventrikulären
Stimulation während
einer AF-Episode dargestellt ist. Die ventrikuläre Herzfrequenz wird im wesentlichen
so geregelt, wie in
6 dargestellt ist.
6 zeigt
auch das Szenario, in dem PAS RATE VRR URL übersteigt.
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Wenngleich
in den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen eine V-V-Sequenz
mit zwei Ereignissen eingesetzt wird, ist zu verstehen, daß die V-V-Sequenz "N" Vs- und Vp-Ereignisse aufweisen kann, wobei N > 1 ist und es 2N mögliche
Sequenzen gibt. Wenn N = 2 ist, gibt es vier Ereignissequenzen und
vier inkrementelle Frequenzänderungen,
wie vorstehend beschrieben wurde. Wenn N = 3 ist, gibt es acht mögliche V-V-V-Ereignissequenzen,
welche Vs-Vs-Vs,
Vs-Vs-Vp, Vs-Vp-Vp, Vs-Vp-Vs, Vp-Vs-Vs, Vp-Vs-Vp, Vp-Vp-Vs und Vp-Vp-Vp
einschließen.
Inkrementelle VRR-Änderungen
können
jeder Sequenz zugeschrieben werden, und das Auftreten eines A-PACE-Ereignisses
und einer ventrikulären
Frequenzstabilität
kann in einer vergleichbaren Weise wie in den Schritten S348 – S370 aus 4B für jene vier
Sequenzen berücksichtigt
werden, die in diesem V-V-V-Beispiel
mit einem Vs enden.
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Die
jeweiligen VRR_RATE-Änderungen
werden vorstehend als "Δ"-Inkremente oder
Dekremente einer aktuellen VRR_RATE ausgedrückt, die verwendet wird, um
eine neue VRR_RATE abzuleiten oder zu berechnen, die im nächsten ventrikulären Stimulationszyklus
verwendet wird. Es sei bemerkt, daß ein Satz aller möglicher
VRR_RATEs im Speicher gespeichert werden kann und daß eine bestimmte
VRR_RATE, abhängig von
der aktuellen VRR_RATE und der Frequenzänderung, die nach dem VRR-Merkmal
als notwendig angesehen wird, aus dem Speicher abgerufen wird.
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Es
sei auch bemerkt, daß immer
dann, wenn in Schritt S107 in das VRR-Merkmal eingetreten wird,
die VRR_RATE-Änderungen
und andere Daten, beispielsweise die atriale Frequenz, Ap-Ereignisse,
Bestimmungen der ventrikulären
Frequenzgleichmäßigkeit,
PAS_RATE usw., im RAM 310 (2) gespeichert
werden können,
um sie über
einen Aufwärtstelemetrie-Abfragebefehl
zur Anzeige durch eine Programmiereinrichtung und zur Analyse durch
den Kliniker abzurufen. Anzeigen, beispielsweise die 5 und 6,
können
von der Programmiereinrichtung bereitgestellt werden, um beim Sichtbarmachen
des VRR-Modus während
der AF-Episode zu helfen.
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Die
vorliegende Erfindung kann auch bei Mehrkammer-Stimulationssystemen nützlich sein,
wobei eine Stimulation und Erfassung sowohl im rechten als auch
im linken Ventrikel bereitgestellt wird. Die vorliegende Erfindung
kann auch bei Stimulationssystemen zur Stimulation bei spezifischen
ventrikulären
Stimulationsstellen, beispielsweise der Ausflußbahn des rechten Ventrikels
(RVOT), oder dem Hirschen Bündel,
nützlich
sein.
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Es
sei bemerkt, daß bestimmte
der vorstehend beschriebenen Strukturen, Funktionen und Operationen
der Stimulationssysteme gemäß den bevorzugten
Ausführungsformen
nicht erforderlich sind, um die vorliegende Erfindung zu verwirklichen,
und daß sie
einfach zur Vervollständigung
einer als Beispiel dienenden Ausführungsform oder von als Beispiel
dienenden Ausführungsformen
in die Beschreibung aufgenommen sind. Es sei auch bemerkt, daß es andere Strukturen,
Funktionen und Arbeitsweisen geben kann, die der typischen Arbeitsweise
solcher Stimulationssysteme nebengeordnet sind, welche nicht offenbart
sind und für
die Verwirklichung der vorliegenden Erfindung nicht erforderlich
sind. Zusätzlich
sei bemerkt, daß spezifisch
beschriebene Strukturen, Funktionen und Arbeitsweisen, die in den
vorstehend angeführten,
auf den Erwerber der vorliegenden Erfindung übertragenen und anhängigen Patentanmeldungen
in Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung verwirklicht werden
können,
daß sie
jedoch für
ihre Verwirklichung nicht wesentlich sind.
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Die
vorstehende Beschreibung und die offenbarten Ausführungsformen
sollen es einem Fachmann ermöglichen,
die vorliegende Erfindung in ein modernes implantierbares Herzstimulationssystem
eines Herzschrittmachers oder einer ICD aufzunehmen. Es ist jedoch
zu verstehen, daß die
bestimmte Implementation der Erfindung von den bestimmten eingesetzten
zugrundeliegenden Schaltungstypen und Softwaresystemen abhängt. Die
vorstehende Offenbarung sollte in bezug auf die folgenden Ansprüche als
beispielhaft und nicht als einschränkend angesehen werden.
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In
Zusammenhang mit der vorstehenden Offenbarung wird beansprucht: