DE69919324T2 - Vorrichtung zur fingerabdruckerfassung - Google Patents

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft Vorrichtungen zum Abnehmen von Abdrücken eines Hautgewebes, das ein Netz von linearen Erhebungen und abwechselnden Vertiefungen aufweist. Eine besonders wichtige, jedoch nicht ausschließliche Anwendung der Erfindung ist die Darstellung von Fingerabdrücken oder Abdrücken der ganzen Handfläche zum Zweck der Identifizierung oder Überprüfung.
  • Man kennt bereits zahlreiche Vorrichtungen, die ein registrierbares Bild des Netzes von Erhebungen auf dem Endglied eines oder mehrerer Finger liefern kann. Keine dieser Vorrichtungen ist vollständig fälschungssicher. Die Vorrichtungen, die einen optischen Aufnehmer verwenden, der das Bild eines auf eine Objektseite eines totalreflektierenden Prismas aufgelegten Fingers liefern, können den Fingerabdruck eines lebenden Fingers, der direkt auf die Objektseite aufgelegt ist, schwer von demjenigen eines fremden Fingers unterscheiden, der mit einer Abformung des zu imitierenden Abdrucks bedeckt ist, die aus einer dünnen, sehr biegsamen Folie besteht, die so transparent ist, dass der optische Aufnehmer die Farbe der Haut sieht und keine Unterscheidung durch Kolorimetrie vornehmen kann. Der Zusatz von photopletysmographischen Mitteln, die dazu bestimmt sind, das Vorhandensein eines Herzpulses festzustellen, kompliziert die Vorrichtung und verlängert die Überprüfungsdauer.
  • Ferner kennt man (USA-A-4 336 998) eine elektrische Vorrichtung mit einem isolierenden und transparenten Substrat, einer dünnen und transparenten Elektrode und einer empfindlichen Schicht zur Aufnahme des Drucks des Fin gers. Diese empfindliche Schicht ist dafür vorgesehen, sich unter den Erhebungen zu verformen, und dann verstärkt man vor der Bildaufnahme das Relief durch Einwirkung eines elektrischen Felds. Ein solches Verfahren ist wenig empfindlich, unterscheidet schlecht und ist langsam. Außerdem erfordert es eine Stromquelle, die eine hohe Spannung liefert.
  • Ferner kennt man (SU-A-942684) eine Elektrolumineszenzzelle, die zur Verstärkung der Helligkeit eines Abdrucks verwendbar ist und ein Glassubstrat, eine transparente Elektrode, eine Lumineszenzschicht und eine Schicht aus einem halbleitenden Material aufweist. Der menschliche Finger dient als zweite Elektrode.
  • Die Schrift JP-A-2-126381 beschreibt eine Vorrichtung zum Abnehmen von Abdrücken, die umfasst:
    • – einen optischen Aufnehmer,
    • – eine dünne transparente Elektrode, die mit einer dielektrischen Schicht bedeckt ist und auf dem optischen Aufnehmer angeordnet ist,
    • – Mittel zur Herstellung einer Potentialdifferenz zwischen den auf die elektrolumineszente dielektrische Schicht aufgelegten Geweben und der transparenten Elektrode,
    • – Mittel zur Bildung eines Bilds der auf die dielektrische Schicht aufgelegten Gewebe,
    • – eine Elektronik zur Verarbeitung des von diesen Mitteln zur Bildung eines Bilds gelieferten Bilds, die eine Identifizierung oder eine Überprüfung durch Vergleich mit einem oder mehreren gespeicherten Abdrücken gestattet.
  • Ziel der Erfindung ist es insbesondere, eine Vorrichtung zum Abnehmen von Hautgewebeabdrücken zu schaffen, die besser als die bisher bekannten die Anforderungen der Praxis erfüllen können. Ihr Ziel ist insbesondere, eine Vorrichtung zu schaffen, die eine erhöhte Fähigkeit besitzt, den Abdruck eines lebenden Fingers von denjenigen eines falschen Fingers oder eines toten Fingers zu unterscheiden.
  • Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung hat der optische Aufnehmer eine Objektseite zum Auflegen von Geweben, deren Abdruck abzunehmen ist, und die dünne transparente Elektrode, die mit einer elektrolumineszenten dielektrischen Schicht bedeckt ist, ist nur auf einem Teil der Objektseite angeordnet. Ferner sind die Mittel zur Bildung eines Bilds vorgesehen, um das Bild der Gewebe zu liefern, die auf die gesamte Objektseite einschließlich des bedeckten Teils aufgelegt sind, und die Elektronik zur Verarbeitung des Bilds ist vorgesehen, um die Kontinuität der Erhebungen der Gewebe im Bild auf diesem Teil und auf der restlichen Objektseite zu prüfen.
  • Der optische Aufnehmer kann zahlreiche bekannte Ausbildungen besitzen, wobei er ein totalreflektierendes Prisma, von dem eine Seite die Objektseite bildet, eine Lichtquelle, die die Objektseite durch das Prisma beleuchtet, und eine Bildaufnahmekamera besitzt. Der Aufnehmer ist beispielsweise von der in der Schrift EP-0 851 381 beschriebenen Art.
  • Ein und dieselbe Kamera kann vorgesehen sein, um gleichzeitig das Bild dieses Teils und des Rests der Objektseite zu bilden. Die Schicht und ihre Versorgung können beispielsweise die im Nachstehenden oder in der Patentanmeldung FR-A-2773897 beschriebene Ausbildung haben.
  • Man gibt diesem Teil im Allgemeinen eine solche Lage und eine solche Fläche, dass der "Kern" des Abdrucks, der die signifikantesten markanten Stellen oder Grapheme enthält, an die empfindliche Schicht angrenzend zu liegen kommt. In der Praxis bildet die Fläche der empfindlichen Schicht zwischen einem Viertel und der Hälfte der ausgewerteten Fläche des Gesamtbilds.
  • Die Einheit, die aus der dünnen transparenten Elektrode, der elektrolumineszenten dielektrischen Schicht, den Mitteln zur Herstellung einer Potentialdifferenz und den Bildaufnahmemitteln besteht, kann eine unabhängig verwendete Vorrichtung und eine komplette Abdruckabnahmevorrichtung bilden. Eine solche Vorrichtung mit einem transparenten und elektrisch isolierenden Substrat, das eine dünne transparente Elektrode trägt, über welcher eine empfindliche Schicht angeordnet ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass die empfindliche elektrolumineszente Schicht aus einem elektrolumineszenten dielektrischen Werkstoff oder einem Werkstoff besteht, in dem Teilchen aus elektrolumineszentem Werkstoff verteilt sind, die ebensoviel Luminophore bilden, und dass die Vorrichtung ferner Mittel aufweist, die die Herstellung einer Potentialdifferenz zwischen den Geweben, die dazu bestimmt sind, an die empfindliche Schicht angelegt zu werden, und der dünnen transparenten Elektrode gestatten.
  • Die vorstehenden Merkmale sowie weitere Merkmale ergeben sich besser aus der folgenden Beschreibung von besonderen, nicht begrenzenden Ausführungsbeispielen der Erfindung. In der Beschreibung wird auf die beiliegende Zeichnung Bezug genommen. In dieser zeigen:
  • 1 eine schematische Darstellung, die die Anordnung der Erhebungen eines Fingerabdrucks zeigt,
  • 2 eine schematische Darstellung einer Hybridvorrichtung gemäß einem Aspekt der Erfindung,
  • 3 ein vereinfachtes Organigramm, das die zum Erkennen eines Abdrucks durchgeführten Arbeitsgänge zeigt,
  • 4 einen möglichen Aufbau einer Vorrichtung, die ausschließlich eine elektrolumineszente Schicht verwendet, wie sie in der Patentanmeldung FR-A-2773897, veröffentlicht am 23.07.99, gelehrt wird, in einer Schnittansicht,
  • 5 eine abgewandelte Ausführungsform, die in FR 897 beschrieben wird.
  • Der Endteil eines Fingers weist eine Haut auf, die nicht regelmäßig ist, sondern eine Abwechselung von Erhebungen oder "Ridges" aufweist, die durch Vertiefungen oder Rillen getrennt sind. Diese Erhebungen sind unregelmäßig und weisen Gabelungen und Enden auf. In 1 sind einige dieser Enden und dieser Gabelungen mit Kreisen markiert. Es gibt zahlreiche Aufnehmer, die ein Bild der Erhebungen in Form von Linien, die dicker als die in 1 gezeigten Linien sind, und in Grautönen liefern. Die bekannten Überprüfungsverfahren gehen durch Filterung des Bilds, Erfassen der markanten Punkte oder Grapheme (Enden oder Gabelungen) und Vergleich mit einem Abdruck vor sich, der zuvor abgenommen und beispielsweise auf einem tragbaren Träger wie einer Chipkarte oder in einer Datenbank (Fall der Identifizierung einer Person unter mehreren) gespeichert wurde.
  • 2 zeigt eine Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, die Elemente einer optischen Erfassungsvorrichtung enthält, die von SAGEM SA, Departement Securite et Systèmes Morpho, Nanterre, Frankreich, unter dem eingetragenen Warenzeichen "MORPHOKIT" vertrieben wird. Diese Vorrichtung besitzt einen transparenten Block 10 mit einer Objektseite 12, auf der das Subjekt einen oder mehrere Finger 14 auflegt. Der Block 10 bildet ein totalreflektierendes Prisma. Eine der Objektseite entgegengesetzte Seite trägt eine Lichtquelle 16, die insbesondere aus einer zweidimensionalen Matrix von Elektrolumineszenzdioden bestehen kann, die die Objektseite beleuchten. Eine der Seitenflächen 18 ist mit einer lichtabsorbierenden Schicht bedeckt. Das von der Objektseite 12 außerhalb der Auflagestellen der Erhebungen 20 reflektierte Licht wird von einer Kamera 22, die schematisch in Form einer Linse 24 dargestellt ist, und von einem zweidimensionalen Aufnehmer wie einem Festkörper-Matrixaufnehmer 26 aufgenommen. Es ist auch möglich, eine Telekamera zu verwenden.
  • Die Vorrichtung wird durch ein zentrales Steuer- und Rechenorgan vervollständigt, das die Messsequenz auslöst und das von der Kamera 22 kommende Signal auswertet. Dieses Organ steuert die Beleuchtung der Quelle 16 und eine Schaltung 32 zum Lesen des Matrixdetektors 26 und zur Vorbehandlung des Signals.
  • Die in 2 gezeigte Vorrichtung führt die Erfindung durch. Zu diesem Zweck ist ein Teil der Objektseite 12 mit einer empfindlichen Schicht 34 bedeckt. Diese Schicht besteht aus einem elektrolumineszenten dielektrischen Werkstoff oder aus einem dielektrischen Werkstoff, in dem Teilchen aus elektrolumineszentem Werkstoff verteilt sind, die Luminophore bilden. Die Vorrichtung besitzt ferner Mittel 36, die die Herstellung einer Potentialdifferenz zwischen den Geweben, die dazu bestimmt sind, an die empfindliche Schicht 34 angelegt zu werden, und einer dünnen transparenten Elektrode 38, die unter der empfindlichen Schicht angeordnet ist, gestatten. Die beiden Anschlüsse der Mittel 36 sind zum einen mit einer Elektrode 40, auf die der Finger zum Aufliegen kommt, und zum anderen mit der dünnen transparenten Elektrode 38 durch eine nicht dargestellte Verbindung verbunden. Es ist wünschenswert, dass der dielektrische Werkstoff eine hohe Dielektrizitätskonstante und einen Durchlässigkeitskoeffizient besitzt, der mit der von den Luminophoren gesendeten Wellenlänge kompatibel ist. Die transparente Elektrode besteht beispielsweise aus einer dünnen Schicht aus In2O3 oder Indium- und Zinnoxid.
  • Mehrere mögliche Ausbildungen dieses Teils der Vorrichtung werden im Nachstehenden unter Bezugnahme auf die 4 und 5 beschrieben.
  • Es ist vorteilhaft, der empfindlichen Schicht 34 eine solche Lage und eine solche Abmessung zu verleihen, dass nur der Endteil 42 des analysierten Abdrucks sich auf ihr befindet. Der Kern 46a des Abdrucks, der den signifikantesten Teil bildet, befindet sich dabei in der Restzone 44 des ausgewerteten Bilds.
  • Die Vorrichtung ist vorteilhafterweise durch einen Reflektometriefühler 46b ergänzt, der mit einem Analysierer 48 verbunden ist, der es gestattet, die auf den Aufnehmer aufgelegten Gewebe durch Vergleich des reflektierten kolorimetrischen Spektrums mit Bezugsspektren als lebend zu authentifizieren. Dieser Fühler und dieser Analysierer können die in der französischen Patentanmeldung FR 2761179 beschriebene Ausbildung besitzen.
  • Das Betriebsorganigramm der Vorrichtung kann das in 3 dargestellte Organigramm sein. Die Kamera 22 liefert die Bilder, die sie empfängt, einem Modul 50 zur Analyse des optischen Bilds und einem Modul 52 zur Analyse des durch Elektrolumineszenz erhaltenen Bilds. Dem Modul 52 kann ein Fühler 54 zugeordnet sein, der es gestattet, durch ein Verfahren, wie die Erfassung des Pulses, zu bestimmen, ob es sich um einen lebenden Finger handelt. Der Ausgang dieses Fühlers bildet ein Zulassungssignal für den Betrieb des Moduls 52. Dieses liefert einem Wählmodul in Form von Software oder Hardware die Elemente, die es gestatten, zu bestimmen, ob das auf den Aufnehmer aufgelegte Objekt tatsächlich ein echter Finger ist. Jedes der Module 50 und 52 vergleicht das Bild, das es erhält, mit einem Graukeil, um den Verlauf der Erhebungen zu bestimmen, und filtert dann das Bild, um am Ausgang ein binäres Bild zu liefern, das die Erfassung der markanten Punkte begünstigt. Das Wählmodul 54b überträgt das Bild im Fall einer positiven Überprüfung zu einem Wiederherstellungsmodul 56, das das durch das Modul 50 behandelte Bild und das von dem Wählmodul 54b übertragene Bild miteinander verbindet. Schließlich führt ein Entscheidungsmodul 58 zwei Operationen aus:
    • – es überprüft die Kontinuität zwischen den beiden Bil dern,
    • – im Fall des Erfolgs vergleicht es die Verteilung und die Natur der markanten Punkte des Bilds entweder mit einem einzigen Bezug, der beispielsweise von einer in die Vorrichtung eingesetzten Mikroprozessorkarte geliefert wird, oder mit einer Reihe von Bezügen, die in einem Speicher 60 gespeichert ist, und liefert das Ergebnis.
  • Der gegebenenfalls vorgesehene Kolorimetriefühler 48 lässt die Wiederherstellung des Bilds durch das Modul 56 nur im Fall des positiven Vergleichs des reflektierten Spektrums mit einen oder mehreren Bezugsspektren zu oder löst einen Fälschungsalarm aus.
  • Die Sequenz des Verfahrens kann von der in 3 dargestellten Sequenz abweichen. Ferner kann die Vorrichtung so ergänzt werden, dass die an die dünne Elektrode angelegte Spannung automatisch gesteuert wird, um die Helligkeit der Bilder der Zone 42 und 44 auszugleichen.
  • Nun werden verschiedene mögliche Ausbildungen der Elektrolumineszenzvorrichtung vollständig beschrieben, die in die Vorrichtung der 2 eingegliedert werden kann oder unabhängig verwendet werden kann. Bei dieser Elektrolumineszenzvorrichtung können die Luminophore aus Pulvern ähnlich denjenigen bestehen, die verwendet werden, um Elektrolumineszenz-Flachbildschirme zu bedecken oder um die Elektrolumineszenzdioden zu bilden, die im Infrarot, im sichtbaren Licht oder auch im ultravioletten Licht senden, wobei sie in Form von Mikrokristallen im dielektrischen Material verteilt sind. Man kann insbesondere mit Kupfer dotiertes Zinksulfid verwenden. Es ist wünschenswert, ein dielektrisches Material mit einer hohen Dielektrizitätskonstante von mindestens 10 und mit einem hohen Durchlässigkeitskoeffizient bei der von den Luminophoren gesendeten Wellenlänge zu verwenden. Die Epoxyharze, die eine akzeptable Durchlässigkeit besitzen, wenn sie in Dünnschicht vorliegen, können eingesetzt werden, wenn ihr Dielektrizitätskoeffizient über 10 beträgt. Je höher die Dielektrizitätskonstante ist, um so mehr ist es möglich, die Spannung zu senken, von der an der der Luminophor bei einer gegebenen Schichtdicke zu senden beginnt (Schwellenspannung). Dadurch ist es möglich, die Dicke der empfindlichen Schicht zu reduzieren, da sie weniger durchschlagsanfällig ist, was den Vorteil hat, dass ihre Lichtdurchlässigkeit erhöht wird. Man kann insbesondere in Dünnschicht aufgebrachte Elektrolumineszenzprodukte verwenden. Man kann auch gekoppelte leitende Polymere mit einer Eigenelektrolumineszenz verwenden.
  • Die transparente Elektrode besteht häufig aus einer dünnen Schicht aus Indium- und Zinnoxid, die unter dem Namen ITO bekannt ist und in der Herstellung von Flachbildschirmen allgemein verwendet wird, deren Technologie beherrscht wird und die eine ausreichende Haftung von Lacken und Harzen gestattet.
  • Der Aufnehmer, der es gestattet, ein Signal zu liefern, das das durch die empfindliche Schicht erzeugte optische Bild darstellt, kann ein beliebiger von zahlreichen Typen sein. Man kann eine Kamera mit einer Matrix von fotoempfindlichen Stellen und einer Optik zur Bildung des Bilds der Rückseite des Substrats auf der Matrix verwenden (beispielsweise eine CCD- oder CMOS-Kamera); man kann auch andere Aufzeichnungsträger wie einen fotografischen Film verwenden. Häufig kann die Matrix von fotoempfindlichen Stellen, die so gewählt wird, dass sie für die Strahlung der Luminophoren empfindlich ist, direkt an die Rückseite angefügt sein oder von ihr durch einen Licht verstärker getrennt sein. Zwischen der Rückseite und dem Aufnehmer kann ein Farbfilter angeordnet werden, um die Empfindlichkeit der Vorrichtung gegenüber Umgebungslicht zu reduzieren.
  • Die in 4 schematisch dargestellte Vorrichtung, die aus Gründen der Klarheit nicht maßstabsgetreu ist, besitzt ein transparentes und elektrisch isolierendes Substrat 110, das mit einer dünnen transparenten Elektrode 112 bedeckt ist, die ihrerseits eine empfindliche Schicht 114 trägt, die dazu bestimmt ist, von dem Organ beaufschlagt zu werden, dessen Abdruck abzunehmen ist.
  • Das Substrat 110 kann aus verschiedenen Produkten bestehen, die eine hohe Transparenz im Bereich der verwendeten Wellenlänge besitzen. Im sichtbaren Bereich verwendet man im Allgemeinen Glas. Die dünne transparente Elektrode kann dieselbe Ausbildung wie die in Flüssigkristallbildschirmen verwendeten Gegenelektroden haben. Sie besteht dabei aus Indium- und Zinnoxid und hat eine Dicke von einigen Nanometern.
  • Die empfindliche Schicht 114 kann verschiedene Ausbildungen haben.
  • Bei einer ersten Ausführungsform besteht sie aus einem dielektrischen Werkstoff, in dem Teilchen aus elektrolumineszentem Werkstoff verteilt sind, die dazu bestimmt sind, Luminophore zu bilden. Im Allgemeinen verwendet man eine Schicht mit einer Dicke von weniger als 50 μm aus einem dielektrischen Werkstoff mit einem Dielektrizitätskoeffizienten über 20, der die Verwendung einer niedrigen wirksamen Schwellenspannung von unter 40 Volt gestattet, die mit den gegenwärtigen Sicherheitsnormen kom patibel ist. Der Werkstoff muss außerdem eine ausreichende Haftung auf der dünnen Elektrode 112 besitzen.
  • Mit dieser Ausbildung der empfindlichen Schicht verwendet das Verfahren zur Aufnahme von Abdrücken eine Spannung, die zwischen dem Finger 116 und der Elektrode 112 angelegt wird. Zu diesem Zweck besteht eine einfache, jedoch nicht ausschließliche Lösung darin, dass auf den Umfangsteil der empfindlichen Schicht 114 ein Ring oder eine Leiste 118 aus leitendem Werkstoff aufgelegt wird. Bei dem Auflegen des Fingers auf die empfindliche Schicht liegt der Finger auch auf dem Ring 118 auf, der aus einem Metallauftrag bestehen kann.
  • Die Erhebungen des Fingers 116 können als ebenso viele Einzelkondensatoren mit der Elektrode 112 und der empfindlichen Schicht 114 betrachtet werden.
  • Wenn die Luminophore von einem für den Durchgang eines Stroms empfindlichen Typ sind, wird die Einheit der "Einzelkondensatoren" von einer anderen Spannung als Gleichspannung gespeist. In dem in 4 dargestellten Fall besteht die Spannungsquelle aus einem Transformator 120, dessen Primärseite mit einer Speisung verbunden ist. Einer der Anschlüsse der Sekundärseite, der den kalten Punkt bildet, ist mit dem Ring 18 verbunden und geerdet. Das andere Ende der Sekundärseite ist mit einem leitenden Rahmen 122 verbunden, der mit der Elektrode 112 in Verbindung ist. Dieser Rahmen kann aus einem einfachen Metallauftrag bestehen, der im Bereich der Verbindung mit der Sekundärseite des Transformators 120 mit einer Leiste 124 ebenfalls aus Metall bedeckt ist.
  • Die zwischen der Elektrode 112 und dem Finger 116 angelegte Spannung hängt von der Natur des Stroms und seiner Frequenz ab. Im Fall eines sinusförmigen Wechselstroms kann man eine Spitzenspannung von 20 bis 100 V verwenden. Eine Frequenz von 1 bis 50 kHz liefert gute Ergebnisse. Aus Gründen der Sicherheit ist die akzeptable Spannung um so höher, je höher die Frequenz ist.
  • Es ist auch möglich, mit einem gepulsten einpoligen Strom Folgen von rechteckigen, einpoligen oder sinusförmigen Impulsen einzuspeisen.
  • Anstelle von Indium- und Zinnoxid In2O3/SnO2 kann man auch die Verwendung von reinem Indiumoxid oder Zink enthaltenden Indiumoxid in Betracht ziehen.
  • Die beschriebene Vorrichtung liefert ein Bild hoher Auflösung durch Strahlung der Luminophoren, die zwischen den Auflagen der Erhebungen des Fingers und der Elektrode gelegen sind. Dieses Bild wird von einem Aufnehmer 126 aufgenommen, der eine Telekamera sein kann, die mit einem Rechner verbunden ist und die Visualisierung des Bilds des Abdrucks auf dem Monitor des Rechners gestattet. Anstelle einer Kamera kann auch ein Festkörper-Aufnehmer verwendet werden, der direkt an die Unterseite des Substrats 110 angelegt ist. Ein Farbfilter 128, dessen Durchlässigkeitspeak der Wellenlänge des elektrolumineszenten Werkstoffs entspricht, ist vorteilhafterweise zwischen die empfindliche Schicht und den Aufnehmer eingesetzt. Dies ist jedoch nicht obligatorisch.
  • Zur Erhöhung der Lichtausbeute der Vorrichtung und zur Begrenzung der Beteiligung des Umgebungslichts ist die empfindliche Schicht 114 vorteilhafterweise mit einer Fo lie 130 aus einem das Licht reflektierenden oder streuenden dielektrischen Werkstoff und/oder mit einer opaken Folie 132 bedeckt. Die reflektierende Folie kann insbesondere aus Bariumtitanat in einer Dicke von etwa 5 μm bestehen. Die opake Folie 132 kann insbesondere aus schwarzem Manganoxid in einer Dicke von 5 bis 20 μm bestehen.
  • Anstelle der Verwendung von zwei verschiedenen Schutzfolien, deren eine streuend und deren andere opak ist, ist es auch möglich, mit einer Zusammensetzungsänderung im Maße der Zunahme eine einzige Schicht herzustellen.
  • Ein mögliches Herstellungsverfahren einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist das Folgende:
    Auf einem Glassubstrat mit einer Dicke von einigen Millimetern bringt man die transparente Elektrode 112 auf, die eine Dicke von etwa 300 nm hat. Dieser Auftrag kann insbesondere durch Zerstäubung und Dampfabscheidung (PVD) oder durch chemische Dampfabscheidung (CVD) stattfinden.
  • Die Dicke des Substrats 110 wird in Abhängigkeit von seiner Oberfläche gewählt. Bei einer Vorrichtung, die zur Abnahme des Abdrucks eines Fingers bestimmt ist, hat sich eine Dicke von 5 mm als ausreichend herausgestellt.
  • Auf die Elektrode 112 kann man auftragen:
    • – die empfindliche Schicht (beispielsweise Lack, der ZnS oder dotiertes ZnSe enthält),
    • – gegebenenfalls eine reflektierende Folie aus TiBaO3,
    • – gegebenenfalls auch eine opake Schutzschicht aus Manganoxid,
    • – den Ring 118 zum Kontakt mit dem Finger.
  • Zur Abnahme eines Fingerabdrucks wird der Finger flach auf die empfindliche Schicht oder die Schutzfolie aufgelegt, wie in 4 gezeigt ist, und eine Wechselspannung wird angelegt. Der Aufnehmer wird eingesetzt, um eine Darstellung des Bilds einem Datenverarbeitungssystem 134 zu liefern.
  • Die Vorrichtung gestattet die Unterscheidung des Fingers eines Lebenden von einer Abformung und auf diese Weise die Vermeidung von Fälschungen, die darin bestehen, dass eine solche Abformung auf die Vorrichtung eines Zugangssystems für einen geschützten Ort aufgelegt wird. Die Abformung besitzt nämlich andere elektrische Merkmale als der menschliche Finger.
  • Es ist ferner zu bemerken, dass die Vorrichtung gestattet, zu prüfen, ob ein lebender Finger aufgelegt wird. Der Puls bewirkt nämlich eine zyklische Änderung des Bilds, da die hellen Punkte oder Striche im Rhythmus des Pulses ihre Stärke ändern. Das Datenverarbeitungssystem 134 kann so ausgebildet sein, dass das Vorhandensein einer solchen Änderung geprüft wird.
  • Bei einer anderen Ausführungsform (5) kann die Vorrichtung vorgesehen sein, um mit Gleichstrom gespeist zu werden. In diesem Fall trägt das Substrat 110 ebenfalls eine dünne transparente Elektrode 112 mit einer Dicke von einigen hundert Nanometern. Diese Elektrode, die im Allgemeinen aus ITO besteht, kann durch Zerstäubung und Dampfabscheidung oder PVD oder durch chemische Dampfabscheidung oder CVD hergestellt werden, das heißt durch eines der Verfahren, die allgemein Dünnschichttechnologie genannt werden.
  • Die Schicht 114 ist im Allgemeinen dünner als im Fall von 4 und besitzt einen hohen Gehalt an elektrolumineszentem Material. Man kann insbesondere eine Schicht 114 verwenden, die aus Kristallen aus einem Werkstoff wie mit Kupfer und Mangan dotiertem Zinksulfid bestehen, wobei als Bindemittel ein Lack mit einem hohen Dielektrizitätskoeffizienten verwendet wird.
  • Die von der empfindlichen Schicht 114 getragenen Folien können dieselbe Ausbildung wie im Fall von 4 haben. Angesichts der geringen Dicke der empfindlichen Schicht liefert eine Gleichspannung von etwa 10 V im Allgemeine befriedigende Ergebnisse. Wenn diese Spannung angelegt wird, emittieren die Luminophoren, die sich in den Volumen befinden, die von den Erhebungen eines auf die Vorrichtung aufgelegten Fingers begrenzt sind, unter der Einwirkung des elektrischen Felds, das durch die zwischen den Erhebungen und der Elektrode 112 angelegten Spannung erzeugt wird. Das durch die empfindliche Schicht 114 gestreute Licht kann durch das Substrat 110 hindurch von einem Aufnehmer wie einer Kamera aufgenommen werden, der mit einem Rechner zur Visualisierung und Auswertung des Abdrucks mit Hilfe von Bildverarbeitungssoftware verbunden ist.
  • Bei einer anderen Ausführungsform besteht die empfindliche Schicht aus einem Verbund, der aus einer dünnen zentralen Zone aus Luminophormaterial, beispielsweise mit Kupfer dotiertem Zinksulfid, besteht, die auf beiden Seiten mit einer dünnen dielektrischen Folie bedeckt ist. In diesem Fall trägt das Glassubstrat auch eine Elektrode, beispielsweise aus ITO, deren Dicke etwa 300 nm betragen kann. Die Elektrode trägt die empfindliche Verbund schicht, die aus einer ersten Folie aus Dielektrikum von einigen hundert Nanometern, eine elektrolumineszente dünne Schicht mit einer Dicke von beispielsweise annähernd dem Zweifachen der Folie und eine zweite dielektrische Folie mit derselben Ausbildung wie die erste dielektrische Schicht. Eine Schutzschicht, beispielsweise aus Manganoxid kann auf die empfindliche Schicht aufgelegt sein. Die die empfindliche Schicht bildenden Folien können auch durch Zerstäubung und Dampfabscheidung oder durch chemische Dampfabscheidung hergestellt werden.

Claims (11)

  1. Vorrichtung zum Abnehmen von Hautgewebeabdrücken, umfassend: – einen optischen Aufnehmer (10) mit einer Objektseite (12) zum Auflegen von Geweben, deren Abdruck abzunehmen ist, – Mittel (22) zur Bildung eines Bilds der auf die Objektseite aufgelegten Gewebe, – eine dünne transparente, mit einer dielektrischen elektrolumiszenten Schicht bedeckte Elektrode (34), wobei diese Elektrode nur auf einem Teil der Objektseite angeordnet ist, – eine Elektronik zur Verarbeitung des von den Mitteln zur Bildung eines Bilds gelieferten Bilds, die eine Identifizierung oder eine Prüfung durch Vergleich mit einem oder mehreren gespeicherten Abdrücken gestattet, wobei die Mittel (22) zur Bildung eines Bilds vorgesehen sind, um das Bild der Gewebe zu liefern, die auf die gesamte Objektseite einschließlich des bedeckten Teils aufgelegt sind, und die Elektronik zur Verarbeitung des Bilds vorgesehen ist, um die Kontinuität der Erhebungen der Gewebe im Bild auf diesem Teil und auf der restlichen Objektseite zu prüfen, – Mittel (36) zur Herstellung einer Potentialdifferenz zwischen den auf die dielektrische Schicht aufgelegten Geweben und der transparenten Elektrode.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der optische Aufnehmer ein totalreflektierendes Prisma, von dem eine Fläche die Objektseite bildet, eine die Objektseite durch das Prisma hindurch beleuchtende Lichtquelle (16) und eine Kamera zur Bildaufnahme aufweist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe Kamera gleichzeitig das Bild dieses Teils und das der restlichen Objektseite bildet.
  4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Teil eine solche Lage und eine solche Fläche besitzt, daß der Kern des Abdrucks eines Fingers an die empfindliche Schicht angrenzend zu liegen kommt.
  5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Bildung eines Bilds dem Bild des Teils der Objektseite eine Fläche geben, die zwischen einem Viertel und der Hälfte der Fläche des gesamten unausgewerteten Bilds ausmacht.
  6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verarbeitungselektronik ein Modul (50) zur Analyse des optischen Bilds und ein Modul (52) zur Analyse des durch Elektrolumineszenz erhaltenen Bilds aufweist, wobei diese Analysemodule binäre Bilder einem Modul (56) zur Wiederherstellung durch Verbinden der durch diese Analysemodule verarbeiteten Bilder liefern.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie außerdem einen Aufnehmer (54) aufweist, der es gestattet, zu prüfen, ob es sich um ein lebendes Gewebe handelt, und ein Zulassungssignal für den Betrieb des Moduls (52) zur Analyse des durch Elektrolumineszenz auf dem Teil der Objektseite erhaltenen Bildes zu liefern.
  8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die empfindliche elektrolumineszente Schicht aus einem dielektrischen Werkstoff be steht, in dem Teilchen aus elektrolumineszentem Werkstoff verteilt sind, die ebensoviel Luminophore bilden.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Luminophore aus elektrolumineszenten Pulvern bestehen, die im Infrarot, im sichtbaren Licht oder im Ultraviolett senden und in Form von Mikrokristallen in dem dielektrischen Werkstoff verteilt sind.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der dielektrische Werkstoff eine Dielektrizitätskonstante von mindestens 10 und einen hohen Übertragungskoeffizienten bei der von den Luminophoren gesendeten Wellenlängen hat.
  11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Herstellung einer Potentialdifferenz einen Ring oder eine Leiste (118) aus einem leitenden Werkstoff auf dem Umfangsteil der empfindlichen elektrolumineszenten Schicht (114) aufweisen, der bzw. die dazu bestimmt ist, mit den Geweben in Kontakt zu kommen
DE69919324T 1998-01-22 1999-01-20 Vorrichtung zur fingerabdruckerfassung Expired - Lifetime DE69919324T2 (de)

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