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Diese
Erfindung betrifft einen Haftklebstoff und genauer einen mit Weichmacher
beladenen Haftklebstoff, welcher eine Bindungsbildung bereitstellt,
die für
eine Haftung auf nassen Oberflächen
nützlich
ist.
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Haftklebstoffe,
welche auf nassen oder feuchten Oberflächen haften, so genannte „nassklebende" Klebstoffe, sind
in ausgewählten
industriellen, den Handel betreffenden und den Verbraucher betreffenden
Anwendungen nützlich.
In pharmazeutischen und anderen medizinischen Bereichen werden solche
nassklebenden Klebstoffe typischerweise zum Anhaften von Gegenständen, wie
Pflastern, Bandagen, Verbänden
und Tüchern,
auf feuchten Hautoberflächen,
wie Wunden, oder zu Feuchtigkeit neigenden Bereichen des Körpers verwendet.
Nassklebende Klebstoffe finden auch bei Anwendungen im Freien oder
außen
Verwendung, wie auf Fahrbahnmaterialien, Verkehrskontrollsignalanlagen
und Schiffs- oder Fahrzeugbeschichtungen und -oberflächen. Etiketten
für Lebensmittelbehälter und
andere Produkte, welche aufgrund Kondensation Feuchtigkeit ausgesetzt
sind oder einem Eintauchen in Wasser oder Eis unterzogen werden,
müssen
auch mit nassklebenden Klebstoffen beschichtet sein.
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Haftklebstoffe
vom (Meth)acrylat-Typ sind attraktive Materialien für viele
Pflaster- und Etiketten-Anwendungen. Es ist bekannt, dass (Meth)acrylate
optische Klarheit, oxidative Beständigkeit und von Natur aus Eigenklebrigkeit
aufweisen. Haftklebstoffe vom (Meth)acrylat-Typ mit Eigenklebrigkeit (d. h. Materialien,
welche keine Additive, wie klebrigmachende Harze, erfordern) werden
typischerweise vorwiegend aus Acrylsäureester-Monomeren von nicht
tertiären
Alkoholen formuliert. Beispiele von solchen Monomeren schließen n-Butylacrylat,
2-Ethylhexylacrylat, Isooctylacrylat, Isononylacrylat, Isodecylacrylat
und Dodecylacrylat ein. Wenn diese (Meth)acrylat-Monomere polymerisiert
werden, weisen die Homopolymere eine Umwandlungstemperatur zweiter
Ordnung (Tg) von weniger als 0°C
auf. Diese niedrige Tg ist eine notwendige Eigenschaft von (Meth)acrylat-Materialien,
welche bei Raumtemperatur Klebrigkeit zeigen. Solche (Meth)acrylat-Polymere sind
von Natur aus hydrophob und ohne Modifizierung im Allgemeinen nicht
als nassklebende Klebstoffe geeignet.
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Ein
Mittel den hydrophilen Charakter von (Meth)acrylat-Polymeren zu
steigern ist die (Meth)acrylat-Monomere mit hydrophilen, sauren
Comonomeren, wie Acrylsäure,
Methacrylsäure,
beta-Carboxyethylacrylat, Itaconsäure, Sulfoethylacrylat und
dergleichen, zu copolymerisieren. Eine Zugabe von diesen hydrophilen,
sauren Comonomeren in geringen Mengen (etwa 1 bis etwa 15 Gew.-%)
kann auch die Innen- oder Kohäsionsfestigkeit
des PSA steigern. Diese erhöhte
Verstärkung
des Polymers kann jedoch die Klebrigkeit des hydrophilen, sauren
Comonomer enthaltenden (Meth)acrylat-Copolymers vermindern.
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Bei
höheren
Leveln an saurem Comonomer können
(Meth)acrylat-Copolymere in sehr starkem Umfang ihre Klebrigkeit
verlieren und hoch hydrophil werden. Wenn sie Wasser ausgesetzt
sind, unterstützt
die Feuchtigkeit die Umwandlung dieser stark sauren Zusammensetzungen
mit niedriger Klebrigkeit zu klebrigen Materialien, welche als nassklebende
Klebstoffe bei vielen medizinischen Anwendungen geeignet sind. Wenn man
das Wasser abdampfen lässt,
verlieren diese Klebstoffe ihre Haftklebrigkeit. Solche Zusammensetzungen können auch
als wasserlösliche
oder in Wasser dispergierbare Klebstoffe nützlich sein. In Wasser dispergierbare
oder lösliche
(Meth)acrylat-Copolymere können
zu für
Wiederaufbereitung geeignete Klebstoffe formuliert werden, welche
zum Spleißen
von Trockenpapierrollen verwendet werden und so gestaltet sind,
dass sie ihre Integrität
als Klebstoffe verlieren und sich vollständig abbauen, wenn sie Papierrecyclingbedingungen
unterworfen werden.
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Wenn
hohe Level an sauren Comonomeren verwendet werden, ist es schwierig,
wirksam diese Materialien ohne ein Lösungsmittel, ein wässriges
Reaktionsmedium oder Additive, welche eine Copolymerisierung dieser
Monomere fördern,
zu copolymerisieren. Versuche, diese Monomere in der Abwesenheit
von verträglichmachenden
Reaktionsmedien zu copolymerisieren, führen oft zu heterogenen Materialien,
bei welchen glasartige Bereiche, die über Polymerisation der sauren
Comonomere gebildet werden, und weichere Domänen, die die polymerisierten
(Meth)acrylat-Monomere
umfassen, vorherrschen. Folglich wurden herkömmlicherweise (Meth)acrylat-Copolymere mit hohen
Leveln an sauren Comonomeren unter Verwendung von entweder Lösungsmittel
oder auf Wasser basierenden Polymerisationsverfahren hergestellt.
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Solche
Polymerisationsverfahren weisen jedoch mehrere Nachteile auf. Auf
Lösungsmittel
basierende Verfahren sind aufgrund von Umwelt- und Sicherheitsbedenken,
welche mit der Verwendung von Lösungsmitteln
verbunden sind, zunehmend weniger gewünscht. Obwohl die Verwendung
von auf Wasser basierenden Polymerisationsverfahren die Verwendung
von Lösungsmitteln
vermeidet, waren auf Wasser basierende Systeme zudem, wegen der
Energiemenge, welche zur Entfernung des Wassers aus den Klebstoffen
erforderlich ist, nachdem sie beschichtet wurden, und den Problemen,
mit denen eine Beschichtung von solchen auf Wasser basierenden Materialien
auf feuchtigkeitsempfindlichen Trägermaterialien verbunden ist,
in manchen Situationen nicht zufriedenstellend.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Kurzum,
in einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein nassklebender Haftklebstoff bereitgestellt,
wobei der Haftklebstoff das Produkt der lösungsmittelfreien Polymerisation
von
- a) etwa 30 bis etwa 70 Gewichtsteilen eines
(Meth)acrylatester-Monomers, wobei das (Meth)acrylatester-Monomer,
wenn es homopolymerisiert wird, eine Tg von weniger als etwa 10°C aufweist;
- b) etwa 70 bis etwa 30 Gewichtsteilen eines hydrophilen, sauren
Comonomers; und
- c) etwa 10 bis 100 Teile basierend auf 100 Teilen der Summe
der Komponenten von a) + b) eines nicht reaktiven Weichmachers
umfasst,
wobei der Haftklebstoff an nassen Trägermaterialoberflächen haftet.
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Vorteilhafterweise
haben die Haftklebstoffe der vorliegenden Erfindung hydrophilen
Charakter, leiden aber nicht an den auf dem Fachgebiet beschriebenen
Problemen. Die Klebstoffe der vorliegenden Erfindung stellen vordem
unbekannte klebrige, hydrophile Haftklebstoffe dar.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
wird ein Verfahren zur Herstellung eines Haftklebstoffes für Haftung
auf nassen Trägermaterialoberflächen bereitgestellt,
welches die Schritte umfasst:
- a) Vereinigen
eines lösungsmittelfreien,
polymerisierbaren Gemisches, umfassend:
- i) etwa 30 bis etwa 70 Gewichtsteile eines (Meth)acrylatester-Monomers,
wobei das (Meth)acrylatester-Monomer, wenn es homopolymerisiert
wird, eine Tg von weniger als etwa 10°C aufweist;
- ii) etwa 70 bis etwa 30 Gewichtsteile eines hydrophilen, sauren
Comonomers; und
- iii) etwa 10 bis 100 Teile basierend auf 100 Teilen der Summe
der Komponenten a) + b) eines nicht reaktiven Weichmachers; und
- b) Polymerisieren des lösungsmittelfreien,
polymerisierbaren Gemisches, wobei ein Haftklebstoff gebildet wird,
welcher an nassen Trägermaterialoberflächen haftet.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung eines
Haftklebstoffes für
Haftung auf nassen Trägermaterialoberflächen bereitgestellt,
welches die Schritte umfasst:
- a) Vereinigen
eines lösungsmittelfreien,
polymerisierbaren Gemisches, umfassend:
- i) etwa 30 bis etwa 70 Gewichtsteile eines (Meth)acrylatester-Monomers,
wobei das (Meth)acrylatester-Monomer, wenn es homopolymerisiert
wird, eine Tg von weniger als etwa 10°C aufweist;
- ii) etwa 70 bis etwa 30 Gewichtsteile eines hydrophilen, sauren
Comonomers; und
- iii) etwa 10 bis 100 Teile basierend auf 100 Teilen a) + b)
eines nicht reaktiven Weichmachers; und
- b) Umwickeln des lösungsmittelfreien,
polymerisierbaren Gemisches mit einem Verpackungsmaterial; und
- c) Aussetzen des umwickelten, polymerisierbaren Gemisches einer
ausreichenden Strahlung, um das lösungsmittelfreie, polymerisierbare
Gemisch zu polymerisieren und um einen Haftklebstoff zu bilden,
welcher an nassen Trägermaterialoberflächen haftet.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung eines
Haftklebstoffes für
Haftung auf nassen Trägermaterialoberflächen bereitgestellt,
welches die Schritte umfasst:
- a) Herstellen
eines präpolymeren
Sirups, umfassend:
- i) etwa 30 bis etwa 70 Gewichtsteile eines (Meth)acrylatester-Monomers,
wobei das (Meth)acrylatester-Monomer, wenn es homopolymerisiert
ist, eine Tg von weniger als etwa 10°C aufweist; und
- ii) etwa 70 bis etwa 30 Gewichtsteile eines hydrophilen, sauren
Comonomers; und
- b) Vereinigen des präpolymeren
Sirups mit etwa 10 bis 100 Teilen basierend auf 100 Teilen der Summe
der Komponenten i) + ii) eines nicht reaktiven Weichmachers, wobei
ein polymerisierbares Gemisch gebildet wird; und
- c) Aussetzen des polymerisierbaren Gemisches einer ausreichenden
Strahlung, um das polymerisierbare Gemisch zu polymerisieren und
um einen Haftklebstoff zu bilden, welcher an nassen Trägermaterialoberflächen haftet.
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Ein
besonderer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist die Fähigkeit
ohne ein Lösungsmittel
oder Wasser unverträgliche
hydrophile, saure Comonomere mit hydrophoben (Meth)acrylat-Monomeren zu copolymerisieren.
Die Polymerisationsverfahren der vorliegenden Erfindung überwinden
das Unerwünschtsein
der Verwendung von organischen Lösungsmitteln
im Hinblick auf Umwelt und Sicherheit. Darüber hinaus vermeiden die Verfahren
der vorliegenden Erfindung die Verwendung eines auf Wasser basierenden
Systems, welches seinerseits die Energiemenge verringert, die zur
Entfernung des Wassers aus den Klebstoffen erforderlich wäre, nachdem
sie beschichtet wurden. Außerdem
werden die Probleme, welche mit dem Beschichten von solchen auf
Wasser basierenden Materialien auf feuchtigkeitsempfindlichen Trägermaterialien
verbunden sind, vermieden. Vorteilhafterweise verhindert eine Polymerisation
in der Gegenwart eines Weichmachers eine vorzeitige Umwandlung zweiter
Ordnung der Copolymere und stellt eine vollständigere Umsetzung der Comonomere
bereit.
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Diese
lösungsmittelfreien
Polymerisationsverfahren wurden entwickelt, um die Verwendung von
organischen Lösungsmitteln
oder wässrigen
Reaktionsmedien, wie Wasser, in Klebstoffen und bei deren Verarbeitung
zu verringern oder zu beseitigen. Lösungsmittelfreie Klebstoffsysteme
sind im Wesentlichen zu 100% Feststoffsysteme. Normalerweise enthalten
solche Systeme nicht mehr als etwa 5% organische Lösungsmittel oder
Wasser, stärker
typisch nicht mehr als etwa 3% organische Lösungsmittel oder Wasser. Am
stärksten
typisch ist es, wenn solche Systeme frei von organischen Lösungsmitteln
und Wasser sind. Vorteilhafterweise werden durch die Verringerung
der Verwendung von organischen Lösungsmitteln
und Wasser auch die damit verbundenen speziellen Handhabungs- und
Verarbeitungsbedenken verringert.
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Wie
hier in dieser Anmeldung verwendet:
„Haftklebstoff" oder „PSA" (engl. „pressure-sensitive
adhesive") betrifft
ein viskoelastisches Material, welches die folgenden Eigenschaften
besitzt: (1) starke und dauerhafte Klebrigkeit, (2) Haftung bei
nicht mehr als einem Fingerdruck, (3) ausreichende Fähigkeit,
auf einem Trägermaterial
haften zu bleiben und (4) ausreichende Kohäsionsfestigkeit, um von dem
Trägermaterial
sauber entfernt zu werden;
„nassklebender Klebstoff betrifft
ein Material, welches Haftklebstoffeigenschaften zeigt, wenn es
auf einem mit Wasser gefluteten Trägermaterial haftend angebracht
wird. Nassklebende Klebstoffe können
unter trockenen Bedingungen Haftklebstoffeigenschaften zeigen oder
nicht;
„(Meth)acrylat-Monomere" sind Acrylsäureester
oder Methacrylsäureester
von nicht tertiären
Alkoholen, wobei die Alkohole bevorzugt etwa 4 bis 12 Kohlenstoffatome
aufweisen;
„hydrophile,
saure Comonomere" sind
wasserlösliche
ethylenisch ungesättigte,
radikalisch reaktive Monomere mit Carbon-, Sulfon- oder Phosphonsäurefunktion
und sind mit den (Meth)acrylat-Monomeren copolymerisierbar;
„verträglich" betrifft Weichmacher,
welche:
- 1) keine grobe Phasentrennung von der
nassklebenden Klebstoffzusammensetzung zeigen, wenn sie in den beschriebenen
Mengen gemischt werden;
- 2) nachdem sie mit der nassklebenden Klebstoffzusammensetzung
gemischt wurden, über
Altern keine wesentliche Phasentrennung von der nassklebenden Klebstoffzusammensetzung
aufweisen,
- 3) als ein Mittel für
rheologische Modifizierung für
die nassklebende Klebstoffzusammensetzung fungieren, so dass diese
weichmacherhaltige Zusammensetzung Haftklebstoffeigenschaften zeigt,
so wie vorstehend definiert, und
- 4) eine Polymerisation mit hoher Umsetzung fördern, welche mehr als 98%
Polymerisation der Comonomere umfasst;
„nicht reaktiv" betrifft Weichmacher,
welche keine radikalisch reaktiven, ethylenisch ungesättigten
Reste enthalten, die sich auch mit den Comonomeren oder Funktionen,
welche die Polymerisation dieser Monomere wesentlich hemmen, umsetzen
können;
„nicht-flüchtig" betrifft Weichermacher,
welche, wenn sie in der nassklebenden Klebstoffzusammensetzung dieser
Erfindung vorhanden sind, weniger als 3% VOC (engl. „volatile
organic content",
flüchtiger
organischer Gehalt) erzeugen. Der VOC-Gehalt kann analog zu ASTM
D 5403-93 bestimmt werden, indem die beschichtete Zusammensetzung
1 Stunde lang in einem Zugluftofen 100°C ± 5°C ausgesetzt wird. Wenn weniger
als 3% des Weichmachers aus der weichmacherhaltigen Haftklebstoffzusammensetzung
verloren geht, dann wird der Weichmacher als „nicht-flüchtig" betrachtet;
„lösungsmittelfrei" betrifft polymerisierbare
nassklebende Klebstoffgemische, welche im Wesentlichen zu 100% Feststoffsysteme
sind. Normalerweise weisen solche polymerisierbaren Gemische nicht
mehr als etwa 5% organische Lösungsmittel
oder Wasser, stärker
typisch nicht mehr als etwa 3% organische Lösungsmittel oder Wasser, auf.
Am stärksten
typisch ist es, wenn solche polymerisierbaren Gemische frei von
organischen Lösungsmitteln
und Wasser sind.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen)
Im Allgemeinen umfasst der nassklebende Haftklebstoff der vorliegenden
Erfindung das lösungsmittelfreie
Polymerisationsprodukt von:
- a) etwa 30 bis
etwa 70 Gewichtsteilen eines (Meth)acrylatester-Monomers, wobei
das (Meth)acrylatester-Monomer, wenn es homopolymerisiert wird,
eine Tg von weniger als etwa 10°C
aufweist;
- b) etwa 70 bis etwa 30 Gewichtsteilen eines hydrophilen, sauren
Comonomers; und
- c) etwa 10 bis etwa 100 Teile basierend auf a) und b) eines
nicht reaktiven Weichmachers,
wobei der nassklebende Haftklebstoff
an einer nassen Trägermaterialoberfläche haftet.
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(Meth)acrylat-Monomere
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Die
nassklebenden Klebstoffe der vorliegenden Erfindung enthalten mindestens
ein monofunktionelles ungesättigtes
Monomer, welches aus (Meth)acrylatestern von nicht tertiären Alkylalkoholen,
wobei der Alkylrest bevorzugt etwa 4 bis etwa 12, stärker bevorzugt
etwa 4 bis etwa 8 Kohlenstoffatome umfasst; und Gemischen davon
ausgewählt
ist. Bevorzugte (Meth)acrylat-Monomere weisen die folgende allgemeine
Formel (I) auf:
Formel
(I) wobei R
1 H oder CH
3 darstellt, wobei das Letztere dann zutrifft,
wenn das (Meth)arcylat-Monomer
ein Methacrylatmonomer ist. R
2 ist in einem
umfangreichen Sinne ausgewählt
aus linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffresten und kann ein
oder mehrere Heteroatome enthalten. Die Anzahl an Kohlenstoffatomen
im Kohlenwasserstoffrest beträgt
bevorzugt etwa 4 bis etwa 12, und stärker bevorzugt etwa 4 bis etwa
8.
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Beispiele
von geeigneten (Meth)acrylat-Monomeren, welche in der vorliegenden
Erfindung nützlich sind,
schließen
n-Butylacrylat, Decylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Hexylacrylat,
Isoamylacrylat, Isodecylacrylat, Isononylacrylat, Isooctylacrylat,
Laurylacrylat, 2-Methylbutylacrylat, 4-Methyl-2-pentylacrylat, Ethoxyethoxyethylacrylat
und Gemische davon ein, sind aber nicht darauf eingeschränkt. Besonders
bevorzugt sind n-Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Isooctylacrylat,
Laurylacrylat und Gemische davon.
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Hydrophile, saure Comonomere
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Nützliche
hydrophile, saure Comonomere schließen ethylenisch ungesättigte Carbonsäuren, ethylenisch
ungesättigte
Sulfonsäuren,
ethylenisch ungesättigte
Phosphonsäuren
und Gemische davon ein, sind aber nicht darauf eingeschränkt. Beispiele
von solchen Verbindungen schließen
Acrylsäure,
Methacrylsäure, Itaconsäure, Fumarsäure, Crotonsäure, Citraconsäure, Maleinsäure, β-Carboxyethylacrylat,
2-Sulfoethylmethacrylat, Styrolsulfonsäure, 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure, Vinylphosphonsäure und
dergleichen und Gemische davon ein. Aufgrund ihrer Verfügbarkeit
und Wirksamkeit bei verstärkenden
Haftklebstoffen vom (Meth)acrylat-Typ sind besonders bevorzugte
hydrophile, saure Monomere die ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren, am
stärksten
bevorzugt ist Acrylsäure.
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Geringe
Mengen an Monomeren, welche mit den (Meth)acrylat-Monomeren und
hydrophilen, sauren Monomeren copolymerisierbar sind, können verwendet
werden. Beispiele von solchen Monomeren schließen (Meth)acrylamide, Vinylester
und N-Vinyllactame ein.
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Das
copolymerisierbare Gemisch der vorliegenden Erfindung umfasst basierend
auf insgesamt 100 Gewichtsteilen etwa 30 bis etwa 70 Gewichtsteile
von mindestens einem (Meth)acrylat-Monomer und etwa 70 bis etwa 30 Gewichtsteile
eines hydrophilen, sauren Comonomers. Bevorzugt umfasst das copolymerisierbare Gemisch
der vorliegenden Erfindung etwa 35 bis etwa 65 Gewichtsteile von
mindestens einem (Meth)acrylat-Monomer und etwa 65 bis etwa 35 Gewichtsteile
eines hydrophilen, sauren Comonomers. Stärker bevorzugt umfasst das
copolymerisierbare Gemisch der vorliegenden Erfindung etwa 40 bis
etwa 60 Gewichtsteile von mindestens einem (Meth)acrylat-Monomer
und etwa 60 bis etwa 40 Gewichtsteile eines hydrophilen, sauren
Comonomers.
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Das
Verhältnis
von jedem Comonomer in der nassklebenden Klebstoffzusammensetzung
kann gewählt
werden, um die Leistung zu optimieren. Zum Beispiel können höhere Level
des sauren Comonomers die Gesamt-Tg der nassklebenden Klebstoffzusammensetzung
erhöhen.
Jedoch kann die erhöhte
Tg (und Modul) höhere
Level an Weichmacher notwendig machen. Abhängig von der gewünschten
Endverwendung können höhere oder
niedrigere Level an Weichmacher vorteilhaft sein. Wenn zum Beispiel
eine hohe Kohäsionsfestigkeit
erwünscht
ist, werden typischerweise niedrigere Level an Weichmacher verwendet.
Wenn Trockenklebrigkeit oder eine niedrige Schälfestigkeit erwünscht sind,
können
höhere
Level an Weichmacher vorteilhaft sein.
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Weichmacher
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Die
zur Verwendung in den nassklebenden Klebstoffzusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung gewählten
Weichmacher weisen mehrere Eigenschaften auf. Wie vorstehend erwähnt wurde,
weisen die (Meth)acrylat-Monomere und hydrophilen, sauren Comonomere
eine innewohnende Unverträglichkeit
als Reaktionspartner auf, und ohne ein Lösungsmittel oder wässriges
Reaktionsmedium gehen sie keine wesentliche Copolymerisation ein.
Folglich ist es entscheidend, dass ein verträglicher Weichmacher während der
Polymerisation vorhanden ist, um als ein Polymerisationsmedium für diese
Reaktionspartner zu dienen.
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Der
Weichmacher ist auch mit der polymerisierten nassklebenden Klebstoffzusammensetzung
verträglich.
Da der Weichmacher auch die Rheologie modifiziert und das Copolymer
in ein Material mit Eigenschaften von nassklebenden Klebstoffen
umwandelt, sollte der Weichmacher mit dem Copolymer verträglich sein.
Jedwede wesentliche Auslaugung oder Migration von Weichmacher aus
der Zusammensetzung kann zu einem Verlust der Eigenschaften von
nassklebender Haftung führen.
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Nützliche
Weichmacher sind mit der nassklebenden Klebstoffzusammensetzung
verträglich,
so dass der Weichmacher, nachdem der Weichmacher mit den Comonomeren
oder der nassklebenden Klebstoffzusammensetzung gemischt wurde,
nicht zur Phasentrennung führt. „Phasentrennung" oder „phasentrennen" bedeutet, dass über Differentialscanningkalorimetrie
(DSC) keine nachweisbare thermische Umwandlung, wie eine Schmelztemperatur
oder Umwandlungstemperatur zweiter Ordnung, für den reinen Weichmacher in
der nassklebenden Klebstoffzusammensetzung gefunden werden kann.
Eine gewisse Migration des Weichmachers aus der oder durch die nassklebende(n)
Klebstoffzusammensetzung kann toleriert werden, so wie eine geringe
Trennung aufgrund von Zusammensetzungsgleichgewichts- oder Temperatureinflüssen, aber
der Weichmacher migriert nicht im Umfang von Phasentrennung zwischen
der nassklebenden Klebstoffzusammensetzung und dem Weichmacher.
Die Verträglichkeit
des Weichmachers mit der nassklebenden Klebstoffzusammensetzung
kann auch über
die chemische Natur des Weichmachers und der Comonomere bestimmt werden.
Zum Beispiel nimmt man an, dass auf Polyether-Gerüsten (wie
Polyethylenglycole) basierende Polymerweichmacher verträglicher
sind, als Weichmacher vom Polyester-Typ, insbesondere wenn höhere Level an
saurem Comonomer, wie Acrylsäure,
verwendet werden.
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Aus
diesen gleichen Gründen
ist der Weichmacher auch nicht-flüchtig. Der Weichmacher muss
unter Polymerisationsreaktionsbedingungen vorhanden und stabil bleiben,
um als ein Polymerisationsmedium für die geringfügig verträglichen
(Meth)acrylat-Monomere und hydrophilen, sauren Comonomere zu dienen.
Um die Eigenschaften von nassklebender Haftung aufrecht zu erhalten,
muss der Weichmacher wiederum vorhanden bleiben und darf nicht wesentlich
aus der polymerisierten nassklebenden Klebstoffzusammensetzung verdampfen.
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Zusätzlich ist
der Weichmacher nicht reaktiv, um eine Umsetzung oder Beeinflussung
der Polymerisation des Copolymers, welches aus den (Meth)acrylat-Monomeren
und den hydrophilen, sauren Comonomeren gebildet wird, zu verhindern.
Deshalb werden Weichmacher mit Acrylat-Funktion, Methacrylat-Funktion,
Styrol-Funktion oder anderen ethylenisch ungesättigten, radikalisch reaktiven
funktionellen Gruppen nicht verwendet. Nicht reaktive Weichmacher
verringern auch die Hemmung oder Verlangsamung der Polymerisationsreaktion
und/oder der Veränderung
der Polymerendstruktur, welche auftreten kann, wenn der Weichmacher als
ein Kettenübertragungs-
oder Kettenabbruchmittel wirkt. Solche nicht erwünschten Wirkungen können die Leistung
und Stabilität
des in der Gegenwart dieser Weichmacher polymerisierten Materials
nachteilig beeinflussen. Ein Kettenabbruch kann auch zu einem unerwünscht großen Rest
an flüchtigen
Materialien (d. h. geringere Umsetzung der Comonomere) führen.
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Besonders
nützliche
Weichmacher schließen
Polyalkylenoxide mit Gewichtsmitteln des Molekulargewichts von etwa
150 bis etwa 5.000, bevorzugt von etwa 150 bis etwa 1.500, wie Polyethylenoxide,
Polypropylenoxide, Polyethylenglycole; Alkyl- oder Aryl-funktionalisierte
Polyalkylenoxide, wie PYCAL 94 (ein Phenylether von Polyethylenoxid,
im Handel von ICI Chemicals erhältlich);
Benzoyl-funktionalisierte Polyether, wie Benzoflex 400 (Polypropylenglycoldibenzoat,
im Handel von Velsicol Chemicals erhältlich), und Monomethylether
von Polyethylenoxiden und Gemische davon ein.
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Die
Weichmacher können
in Mengen von etwa 10 bis 100 pph verwendet werden (Gewichtsteile
pro 100 Teile der (Meth)acrylat-Monomere und hydrophilen, sauren
Comonomere). Typischerweise ist der Weichmacher im Klebstoff in
Mengen von etwa 15 bis 100 pph vorhanden. Bevorzugt ist der Weichmacher
in Mengen von etwa 30 bis 100 pph vorhanden. Die notwendige Menge
an Weichmacher ist vom Typ und den Verhältnissen der (Meth)acrylat-Monomere und hydrophilen,
sauren Comonomere, welche im polymerisierbaren Gemisch angewendet
werden, und der chemischen Klasse und dem Molekulargewicht des in
der Zusammensetzung verwendeten Weichmachers abhängig.
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Initiatoren
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Ein
Radikalinitiator wird bevorzugt zur Unterstützung der Copolymerisation
von (Meth)acrylat-Comonomeren
und sauren Comonomeren zugegeben. Der Typ des verwendeten Initiators
ist vom Polymerisationsverfahren abhängig. Photoinitiatoren, welche
zur Polymerisation der polymerisierbaren Gemischmonomere nützlich sind,
schließen
Benzoinether, wie Benzoinmethylether oder Benzoinisopropylether,
substituierte Benzoinether, wie 2-Methyl-2-hydroxypropiophenon, aromatische Sulfonylchloride,
wie 2-Naphthalinsulfonylchlorid, und photoaktive Oxide, wie 1-Phenyl-1,1-propandion-2-(o-ethoxycarbonyl)-oxim,
ein. Ein Beispiel eines im Handel erhältlichen Photoinitiators ist
IRGACURE 651 (2,2-Dimethoxy-1,2-diphenylethan-1-on,
im Handel von Ciba-Geigy Corporation erhältlich). Im Allgemeinen ist
der Photoinitiator in einer Menge von etwa 0,005 bis 1 Gewichtsprozent
basierend auf dem Gewicht der copolymerisierbaren Monomere vorhanden.
Beispiele von geeigneten Wärmeinitiatoren
schließen
AIBN (2,2'-Azobis-(isobutyronitril),
Hydroperoxide, wie tert-Butylhydroperoxid, und Peroxide, wie Benzoylperoxid
und Cyclohexanperoxid, ein.
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Kettenübertragungsmittel
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sGegebenenfalls
schließt
die Zusammensetzung auch ein Kettenübertragungsmittel ein, um das
Molekulargewicht der polymerisierten Zusammensetzungen zu kontrollieren.
Kettenübertragungsmittel
sind Materialien, welche eine Radikalpolymerisation lenken, und
sind im Allgemeinen auf dem Fachgebiet bekannt. Geeignete Kettenübertragungsmittel
schließen
halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Kohlenstofftetrabromid; Schwefelverbindungen,
wie Laurylmercaptan, Butylmercaptan, Ethanthiol, Isooctylthioglycolat
(IOTG), 2-Ethylhexylthioglycolat, 2-Ethylhexylmercaptopropionat,
2-Mercaptoimidazol und 2-Mercaptoethylether und Gemische davon ein.
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Die
Menge an Kettenübertragungsmittel,
die nützlich
ist, hängt
vom gewünschten
Molekulargewicht und vom Typ des Kettenübertragungsmittels ab. Das
Kettenübertragungsmittel
wird typischerweise in Mengen von etwa 0,001 Gewichtsteile bis etwa
10 Gewichtsteile pro 100 Teile Gesamtmonomer, und bevorzugt von etwa
0,01 Teile bis etwa 0,5 Teile, und am stärksten bevorzugt von etwa 0,02
Teile bis etwa 0,20 Teile, verwendet.
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Lösungsmittelfreie
Polymerisationsverfahren
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Lösungsmittelfreie
Polymerisationsverfahren, wie das kontinuierliche radikalische Polymerisationsverfahren,
welches in den U.S. Patenten mit den Nummern 4,619,979 und 4,843,134
beschrieben wird; die im Wesentlichen adiabatischen Polymerisationsverfahren
unter Verwendung eines Chargenreaktors, welche in U.S. Patent Nr.
5,637,646 beschrieben werden; und die Verfahren, welche zum Polymerisieren
verpackter polymerisierbarer Gemische in U.S. Patent Nr. 5,804,610
beschrieben werden, können
auch zur Herstellung der Polymere verwendet werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
dieses letzten Verfahrens sind 0,1 bis 500 g des polymerisierbaren
Gemisches, welches die (Meth)acrylat-Monomere, die hydrophilen,
sauren Monomere, den Weichmacher, den Initiator und gegebenenfalls
das Kettenübertragungsmittel
umfasst, vollständig
mit einem Verpackungsmaterial umgeben. In einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
sind 3 bis 100 g des polymerisierbaren Gemisches mit dem Verpackungsmaterial
umgeben. In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist das polymerisierbare Gemisch im Wesentlichen mit
dem Verpackungsmaterial umgeben. In noch einer anderen Ausführungsform
ist das polymerisierbare Gemisch auf der Oberfläche eines Flächengebildes
oder zwischen einem Paar von zwei im Wesentlichen parallelen Flächengebilden
des Verpackungsmaterials deponiert. In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist das polymerisierbare Gemisch im Wesentlichen oder
vollständig
mit einem Hohlprofil an Verpackungsmaterial mit einem Verhältnis von
Länge zu
Quadratwurzel der Querschnittsfläche
von 30 : 1 umgeben.
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Das
Verpackungsmaterial ist aus einem Material hergestellt, welches,
wenn es mit dem Klebstoff vereinigt wird, im Wesentlichen die gewünschten
Klebstoffcharakteristiken nicht nachteilig beeinflusst. Ein beschichteter
Schmelzklebstoff, welcher aus einem Gemisch des Klebstoffs und des
Verpackungsmaterials hergestellt ist, kann verglichen mit beschichtetem
Schmelzklebstoff, der aus Klebstoff alleine hergestellt ist, verbesserte
Klebstoffeigenschaften aufweisen.
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Das
Verpackungsmaterial schmilzt bevorzugt bei oder unter der Verarbeitungstemperatur
des Klebstoffes (d. h. der Temperatur, bei der der Klebstoff fließt). Das
Verpackungsmaterial weist bevorzugt einen Schmelzpunkt von 200°C oder weniger
auf, bevorzugt 170°C
oder weniger. In einer bevorzugten Ausführungsform liegt der Schmelzpunkt
in einem Bereich von 90°C
bis 150°C.
Das Verpackungsmaterial kann eine flexible thermoplastische Polymerfolie
sein. Das Verpackungsmaterial ist bevorzugt ausgewählt aus
Ethylen-Vinylacetat-, Ethylen-Acrylsäure-, Polypropylen-, Polyethylen-,
Polybutadien- oder Ionomer-Folien. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Verpackungsmaterial eine Ethylen-Acrylsäure- oder Ethylen-Vinylacetat-Folie.
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Die
Menge an Verpackungsmaterial hängt
vom Typ des Materials und den gewünschten Endeigenschaften ab.
Die Menge des Verpackungsmaterials liegt typischerweise in einem
Bereich von etwa 0,5 Prozent bis etwa 20 Prozent des Gesamtgewichts
des Polymerisationsgemisches und des Verpackungsmaterials. Bevorzugt
beträgt
das Verpackungsmaterial zwischen 2 Gewichtsprozent und 15 Gewichtsprozent,
und stärker bevorzugt
zwischen 3 Prozent und 5 Prozent. Solche Verpackungsmaterialien
können
Weichmacher, Stabilisatoren, Farbstoffe, Duftstoffe, Füllstoffe,
Gleitmittel, Antiblockiermittel, Flammverzögerungsmittel, Antistatika, Mikrowellen
aufnehmende Mittel, wärmeleitfähige Teilchen,
elektrisch leitfähige
Teilchen und/oder andere Materialien enthalten, um die Flexibilität, Handhabbarkeit,
Sichtbarkeit oder eine andere nützliche
Eigenschaft der Folie zu erhöhen,
so lange sie nicht die gewünschten
Eigenschaften des Klebstoffes nachteilig beeinflussen.
-
Das
Verpackungsmaterial sollte für
das verwendete Polymerisationsverfahren geeignet sein. Zum Beispiel
ist es bei Photopolymerisation notwendig, ein Folienmaterial zu
verwenden, welches für
ultraviolette Strahlung bei den Wellenlängen ausreichend transparent
ist, welche notwendig sind, um die Polymerisation durchzuführen.
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Die
durchgehende Energie kann aus ultravioletter Strahlung, sichtbarer
Strahlung, Wärmestrahlung oder
Wärmeleitung
ausgewählt
sein. Die durchgehende Energie ist bevorzugt ultraviolette Strahlung
oder Wärmeleitung.
Bevorzugt werden mindestens 80 Prozent des Vor-Klebstoffes in Klebstoff umgesetzt;
stärker
bevorzugt werden mindestens 90 Prozent des Vor-Klebstoffes in Klebstoff umgesetzt.
-
Thermische
Polymerisation kann über
Eintauchen der verpackten Zusammensetzung in ein Wärmeaustauschmedium
bei Temperaturen zwischen etwa 40°C
und 100°C
für eine
Zeit, die zur Polymerisation der Zusammensetzung ausreichend ist,
durchgeführt
werden. Das Wärmeaustauschmedium
kann ein Gebläse- oder
Druckgas oder eine Flüssigkeit,
wie Wasser, perfluorierte Flüssigkeiten,
Glycerin oder Propylenglycol, sein. Die für eine thermische Polymerisation
notwendige Wärme
kann auch durch eine Metallheizplatte, beheizte Metallrollen oder
Mikrowellenenergie bereitgestellt werden.
-
Die
Temperatur, bei welcher die Polymerisation stattfindet, ist von
der Aktivierungstemperatur des Initiators abhängig. Zum Beispiel kann eine
Polymerisation unter Verwendung von VAZO 64, einem im Handel von
DuPont Company erhältlichen
Initiator, bei etwa 65°C
durchgeführt
werden, während
VAZO 52, welcher auch von DuPont Company erhältlich ist, bei etwa 45°C verwendet
werden kann.
-
Es
ist bevorzugt, die Polymerisation in einem geeigneten flüssigen Wärmeaustauschmedium
bei einer kontrollierten Temperatur durchzuführen. Ein geeignetes flüssiges Wärmeaustauschmedium
ist Wasser, welches auf die gewünschte
Reaktionstemperatur erwärmt
wurde. Im Handel erhältliche
Wärmeübertragungsfluide
können
auch verwendet werden. Zusätzliche
Informationen, welche thermische Polymerisation betreffen, können in
U.S. Seriennr. 08/234,468 gefunden werden, welches am 26. April
1994 eingereicht wurde und den Titel „Thermal Free-Radical Cure
Adhesives and Articles Made Thereby" trägt,
wobei dessen Inhalte hiermit durch Bezugnahme aufgenommen sind.
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Eine
Polymerisation kann auch durch Aussetzen gegenüber einer ultravioletten (UV)
Strahlung bewirkt werden, so wie es in U.S. Patent Nr. 4,181,752
beschrieben wird. In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Polymerisation
mit UV-Schwarzlichtlampen durchgeführt, deren Emissionsspektren
zwischen 280 und 400 Nanometern (nm) über 60 Prozent, und bevorzugt über 75 Prozent,
beträgt,
wobei die Intensität
zwischen etwa 0,1 bis etwa 25 mW/cm2 liegt.
-
Während einer
Photopolymerisation ist es wünschenswert
die Temperatur zu kontrollieren, indem während der Polymerisation Kühlluft um
das verpackte polymerisierbare Gemisch geblasen wird, das verpackte
polymerisierbare Gemisch über
eine gekühlte
Platte geleitet wird oder das verpackte polymerisierbare Gemisch
in ein Wasserbad oder ein Wärmeübertragungsfluid
eingetaucht wird. Bevorzugt werden die verpackten polymerisierbaren
Gemische in ein Wasserbad mit Wassertemperaturen zwischen etwa 5°C und 90°C, bevorzugt
unter etwa 30°C,
eingetaucht. Ein Rühren
des Wassers oder des Fluids hilft während der Umsetzung Überwärmungszonen
zu vermeiden.
-
Die
verpackten polymerisierten nassklebenden Klebstoffzusammensetzungen
können
zur Herstellung eines für
Beschichtung geeigneten Schmelzklebstoffes verwendet werden, indem
der Klebstoff und sein Verpackungsmaterial in ein Gefäß eingebracht
werden, in welchem der Klebstoff und sein Verpackungsmaterial geschmolzen
werden. Dieser Schmelzklebstoff kann zur Bildung eines Haftklebstoffflächengebildes
durch Beschichten des geschmolzenen Klebstoffes und seines Verpackungsmaterials
auf einem Flächengebildematerial
oder einem anderen geeigneten Trägermaterial
verwendet werden. Das Flächengebildematerial
ist bevorzugt ausgewählt
aus einer Pflasterträgerschicht
oder einer Trennlage. Bevorzugt werden die polymerisierten Klebstoffe
schmelzbeschichtet, indem der verpackte Klebstoff in eine Schmelzbeschichtungsvorrichtung
gegeben wird, bei einer Temperatur, die ausreichend ist, den verpackten
Klebstoff zu schmelzen, und unter ausreichendem Mischen, um ein
für Beschichtung
geeignetes Gemisch zu bilden, welches auf ein Trägermaterial beschichtet wird.
Dieser Schritt kann praktischerweise in einem beheizten Extruder,
einer Bulktank-Schmelzvorrichtung, einer bei Bedarf schmelzenden
Ausrüstung
oder einer Handschmelzklebstoffpistole durchgeführt werden.
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Zum
Beispiel kann der zur Beschichtung geeignete Schmelzklebstoff aus
einem Folienformwerkzeug bereitgestellt werden, und darauffolgend
kann der gezogene Klebstoff mit einer sich bewegenden Kunststoffbahn
oder einem anderen geeigneten Trägermaterial
in Kontakt gebracht werden. Bei einem verwandten Beschichtungsverfahren
spielt ein Extrudieren des für
Beschichtung geeigneten Schmelzklebstoffes und eines coextrudierten
Trägerschichtmaterials
aus einem Folienformwerkzeug und Abkühlen des aus Schichten bestehenden
Produkts eine Rolle, um ein Heftpflaster zu bilden. Bei anderen
Herstellungsverfahren spielt ein direktes in Kontakt bringen des
für Beschichtung
geeigneten Schmelzklebstoffes mit einer sich schnell bewegenden Kunststoffbahn
oder mit einem anderen geeigneten vorgeformten Trägermaterial
eine Rolle. Unter Verwendung dieses Verfahrens wird die Klebstoffmischung
auf die sich bewegende vorgeformte Bahn aufgebracht, wobei ein Formwerkzeug
mit flexiblen Formwerkzeuglippen, wie ein Rotationsstabformwerkzeug,
verwendet wird. Nach dem Herstellen durch jedes dieser kontinuierlichen
Verfahren können
die Klebstofffolien oder -schichten über Abschrecken unter Verwendung
von direkten Verfahren (z. B. Kühlwalzen
oder Wasserbädern) oder
indirekten Verfahren (z. B. Luft- oder Gaseinblasen) verfestigt
werden.
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Die
verpackte Klebstoffzusammensetzung kann zudem eine wirksame Menge
an Vernetzungsmittel umfassen, welches, nachdem der Klebstoff schmelzbeschichtet
wurde, aktiviert werden kann. Typischerweise liegen die Mengen in
einem Bereich von etwa 0,01 bis etwa 5,0 Teile basierend auf 100
Teilen der (Meth)acrylat-Monomere und der hydrophilen, sauren Comonomere.
Das Vernetzungsmittel kann vor oder während dem Schmelzbeschichten
zu dem polymerisierten Klebstoff gegeben werden, oder es kann zu
dem polymerisierbaren Gemisch gegeben werden. Wenn es zu dem polymerisierbaren
Gemisch gegeben wird, kann das Vernetzungsmittel als eine separate
Spezies in dem Klebstoff intakt bleiben, oder es kann mit den Monomeren
copolymerisieren. Ein Vernetzen wird bevorzugt nach dem Schmelzbeschichten
initiiert und das Vernetzen wird bevorzugt durch ultraviolette Strahlung
oder ionisierende Strahlung, wie Gammastrahlung oder Elektronenstrahl,
initiiert (die Verwendung von separaten Vernetzungsmitteln findet
gegebenenfalls im Falle von ionisierender Strahlung statt). Bevorzugte
Vernetzungsmittel, welche nach der Polymerisation und vor dem Schmelzbeschichten
zugegeben werden können,
schließen
mehrfachfunktionelle (Meth)acrylate, wie 1,6-Hexandioldiacrylat
und Trimethylolpropantriacrylat, und substituierte Triazine, wie
2,4-Bis-(trichlormethyl)-6-(4-methoxyphenyl)-s-triazin und 2,4-Bis-(trichlormethyl)-6-(3,4-dimethoxyphenyl)-s-triazin,
ein, wie in den U.S. Patenten mit den Nummern 4,329,384 und 4,330,590
beschrieben wird. Eine andere Klasse von bevorzugten Vernetzungsmitteln
sind die copolymerisierbaren, monoethylenisch ungesättigten,
aromatischen Comonomere vom Keton-Typ, welche keine aromatischen
ortho-Hydroxylgruppen aufweisen, wie jene, welche im U.S. Patent
Nr. 4,737,559 offenbart sind. Spezielle Beispiele schließen para-Acryloxybenzophenon,
para-Acryloxyethoxybenzophenon, para-N-(Methylacryloxyethyl)-carbamoylethoxybenzophenon,
para-Acryloxyacetophenon, ortho-Acrylamidoacetophenon, acrylierte
Anthrachinone und dergleichen ein.
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Eine
noch andere Klasse von geeigneten Vernetzungsmitteln sind die mehrfachfunktionellen,
durch Bestrahlung aktivierbaren Vernetzungsmittel, welche in der
PCT-Patentanmeldung WO 97/07161 (zugeordnet zu 3 M Company) und
im U.S. Patent Nr. 5,407,971 beschrieben werden. Ein Beispiel dieser
Vernetzungsmittel ist 1,5-Bis-(4-benzoylbenzoxy)-pentan. Auch geeignet
sind Wasserstoff-abstrahierende Carbonylgruppenverbindungen, wie
Anthrachinon, Benzophenon und Derivate davon, wie in U.S. Patent
Nr. 4,181,752 offenbart wird, welches hiermit durch Bezugnahme aufgenommen
ist.
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Die
Acrylat-Copolymere können
durch Aussetzen gegenüber
einer ultravioletten Strahlung, zum Beispiel von Quecksilber-Mitteldrucklampen,
vernetzt werden. Es ist bevorzugt, dass über ultraviolette Strahlung aktivierte
Vernetzungsmittel in erster Linie mit einer Wellenlängenenergie
aktiviert werden, welche unterschiedlich zu der für die Polymerisation
verwendeten ist. Zum Beispiel können
Schwarzlichtlampen mit niedriger Intensität für die Polymerisation verwendet
werden und Quecksilberlampen können
für das
darauffolgende Vernetzen verwendet werden.
-
Die
Schritte können
nach der Reihe abgearbeitet werden, d. h. das polymerisierbare Gemisch
kann mit dem Verpackungsmaterial umhüllt werden, polymerisiert werden,
schmelzbeschichtet werden, um ein Pflaster zu bilden, und gegebenenfalls
vernetzt werden, oder die Schritte können einzeln zu/an separaten
Zeiten und Orten durchgeführt
werden. Zum Beispiel kann das verpackte vor-polymerisierte Gemisch
zu einem Zeitpunkt polymerisiert und zu einem anderen Zeitpunkt
extrudiert und vernetzt werden.
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In
einem anderen bevorzugten Bulkpolymerisationsverfahren werden die
nassklebenden Haftklebstoffe vom (Meth)acrylat-Typ der vorliegenden
Erfindung über
photoinitiierte Polymerisationsverfahren gemäß der Technik, welche im U.S.
Patent Nr. 4,181,752 beschrieben wird, welches hiermit durch Bezugnahme
aufgenommen ist, hergestellt. Die (Meth)acrylat-Monomere, die hydrophilen, sauren Comonomere,
der Weichmacher und ein Photoinitiator werden in der Abwesenheit
eines Lösungsmittels
gemischt und zu einer Viskosität im
Bereich von etwa 500 cps bis etwa 50.000 cps teilweise polymerisiert,
um einen für
Beschichtung geeigneten Sirup zu erhalten. Alternativ können die
(Meth)acrylat-Monomere, die hydrophilen, sauren Comonomere und der
Weichmacher mit einem Thixotropiermittel, wie hydrophilem Quarzstaub,
gemischt werden, um eine für
Beschichtung geeignete Dicke zu erhalten. Das Vernetzungsmittel
und alle anderen Bestandteile werden dann zu dem vor-polymerisierten
Sirup gegeben. Alternativ können
diese Bestandteile (mit Ausnahme des Vernetzungsmittels) direkt
vor der Vor-Polymerisation zu dem Monomergemisch gegeben werden.
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Die
so erhaltene Zusammensetzung wird auf ein Trägermaterial (welches für ultraviolette
Strahlung transparent sein kann) beschichtet und in einer Inertatmosphäre (d. h.
sauerstofffrei), z. B. einer Stickstoffatmosphäre, über Aussetzen gegenüber ultravioletter
Strahlung polymerisiert. Beispiele von geeigneten Trägermaterialien
schließen
Trennlagen (z. B. Silicontrennlagen) und Pflasterträgerschichten
ein (welche grundiertes/grundierter oder nicht grundiertes/grundierter
Papier oder Kunststoff sein können).
Eine ausreichende Inertatmosphäre
kann auch durch Bedecken einer Schicht der polymerisierbaren Beschichtung
mit einer Kunststofffolie, welche im Wesentlichen für ultraviolette
Strahlung transparent ist, und Bestrahlen durch diese Folie in Luft,
so wie im vorstehend erwähnten
Patent unter Verwendung von Ultraviolett-Lampen beschrieben wird, erreicht
werden. Alternativ kann anstelle von Bedecken der polymerisierbaren
Beschichtung eine oxidierbare Zinn-Verbindung zu dem polymerisierbaren
Sirup gegeben werden, um die Toleranz des Sirups gegenüber Sauerstoff
zu erhöhen,
so wie in U.S. Patent Nr. 4,303,485 beschrieben wird. Bei der ultravioletten
Lichtquelle liegt bevorzugt 90% der Emission zwischen 280 und 400
nm (stärker
bevorzugt zwischen 300 und 400 nm), mit einem Maximum bei 351 nm.
-
Das
polymerisierbare Gemisch kann auch ein Vernetzungsmittel oder eine
Kombination an Vernetzungsmitteln enthalten, um die Scherfestigkeit
des Klebstoffs zu erhöhen.
Nützliche
Vernetzungsmittel schließen
substituierte Triazine, wie 2,4-Bis-(trichlormethyl)-6-(4-methoxyphenyl)-s-triazin,
2,4-Bis-(trichlormethyl)-6-(3,4-dimethoxyphenyl)-s-triazin und die
Chromophor-substituierten Halogen-s-triazine, welche in den U.S.
Patenten mit den Nummern 4,329,384 und 4,330,590, welche hier durch
Bezugnahme aufgenommen sind, beschrieben werden, ein. Andere nützliche
Vernetzungsmittel schließen
mehrfachfunktionelle Alkyl(meth)acrylat-Monomere, wie Trimetholpropantriacrylat,
Pentaerythritoltetraacrylat, 1,2-Ethylenglycoldiacrylat, 1,4-Butandioldiacrylat,
1,6-Hexandioldiacrylat und 1,12-Dodecanoldiacrylat, ein. Verschiedene
andere Vernetzungsmittel mit unterschiedlichen Molekulargewichten
zwischen den (Meth)acrylat-Funktionen sind auch nützlich.
Im Allgemeinen ist das Vernetzungsmittel in einer Menge von etwa
0,005 bis 1 Gewichtsprozent basierend auf dem vereinigten Gewicht
der Monomere vorhanden.
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Andere Additive
-
Andere
Additive können
in dem polymerisierbaren Gemisch eingeschlossen sein oder sie können zum Zeitpunkt
des Compoundierens oder Beschichtens zugegeben werden, um die Eigenschaften
des Klebstoffes zu verändern.
Solche Additive oder Füllstoffe
schließen
Pigmente, Glas- oder Polymerbläschen
oder -kügelchen
(welche expandiert oder nicht expandiert sein können), Fasern, Verstärkungsmittel,
hydrophobe oder hydrophile Kieselsäure, zähmachende Mittel, Flammverzögerungsmittel,
Antioxidationsmittel, fein gemahlene Polymerteilchen, wie Polyester,
Nylon und Polypropylen, und Stabilisierungsmittel ein. Die Additive
werden in ausreichenden Mengen zugegeben, um die gewünschten
Endeigenschaften zu erhalten.
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Die
nassklebenden Haftklebstoffe der vorliegenden Erfindung, welche
auf nassen oder feuchten Oberflächen
haften, sind bei vielen industriellen, den Handel betreffenden und
den Verbraucher betreffenden Anwendungen nützlich. Zum Beispiel sind diese
nassklebenden Klebstoffe bei medizinischen Anwendungen, wie Pflastern,
Bandagen, Verbänden
und Tüchern,
nützlich,
wobei sie auf feuchten Hautoberflächen, wie Wunden, oder zu Feuchtigkeit
neigenden Bereichen des Körpers
haften. Außerdem
finden nassklebende Klebstoffe bei Anwendungen im Freien oder außen Verwendung,
wie auf Fahrbahnmaterialien, Verkehrskontrollsignalanlagen und Schiffs- oder Fahrzeugbeschichtungen
und -oberflächen.
Darüber
hinaus müssen
Etiketten für
Lebensmittelbehälter
und andere Produkte, welche aufgrund Kondensation Feuchtigkeit ausgesetzt
sind oder einem Eintauchen in Wasser oder Eis unterzogen werden,
mit nassklebenden Klebstoffen beschichtet werden.
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Diese
Erfindung wird zudem durch die folgenden Beispiele veranschaulicht,
mit welchen nicht beabsichtigt ist, den Bereich der Erfindung einzuschränken. In
den Beispielen sind alle Teile, Verhältnisse und Prozentanteile
auf das Gewicht bezogen, wenn nicht Anderweitiges angegeben ist.
Die folgenden Testverfahren wurden zur Bewertung und Charakterisierung
der in den Beispielen hergestellten, nassklebenden Klebstoffzusammensetzungen
verwendet. Alle Materialien sind im Handel erhältlich, zum Beispiel von Aldrich
Chemicals (Milwaukee, WI), wenn nicht Anderweitiges angegeben ist
oder beschrieben wird.
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Beispiele
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Testverfahren
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Schäladhäsion
-
Die
Schäladhäsion ist
die Kraft, welche notwendig ist, um ein klebstoffbeschichtetes,
flexibles Material in der Form eines Flächengebildes von einer Testplattenvorrichtung
zu entfernen. Die Schäladhäsion wird
bei einem/einer speziellen Winkel und Entfernungsgeschwindigkeit
gemessen. Schäladhäsionen im
Bereich von 3 N/dm oder höher,
so wie sie nach dem folgenden Verfahren gemessen werden, werden
im Allgemeinen als akzeptabel für
nassklebende Klebstoffe gemäß der vorliegenden
Erfindung angesehen. In den folgenden Beispielen ist diese Schäladhäsionskraft
in Newton/Dezimeter Breite (N/dm) des beschichteten Flächengebildes ausgedrückt.
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Das
Verfahren, welchem man folgte, war:
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Ein
Streifen (1,27 Zentimeter breit) des klebstoffbeschichteten Flächengebildes
wurde auf die horizontale Oberfläche
einer sauberen Testplatte aufgebracht, wobei mindestens 5 laufende Zentimeter
von beiden Oberflächen
in festem Kontakt standen. Ein Darüberstreichen einer Hartgummiwalze
mit 2 Kilogramm wurde zur Laminierung des Streifens auf die Platte
verwendet. Das freie Ende des beschichteten Streifens wurde zurückgebogen,
bis es sich nahezu selbst berührte,
so dass der Entfernungswinkel 180° betrug.
Das freie Ende war an die Skala der Adhäsionstestvorrichtung angebracht.
Die Glastestplatte wurde in die Einspannvorrichtungen einer Zugversuchsmaschine,
welche die Platte mit einer konstanten Geschwindigkeit von 30 Zentimeter/Minute
von der Skala wegbewegen konnte, eingeklemmt. Die Skalenanzeige
gab in Newton an, wie sich das Pflaster von der Glasoberfläche schälte. Die
Daten wurden als Mittel des Bereichs an während des Tests beobachteten
Zahlen angegeben.
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Komplianztestverfahren
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Komplianzwerte
können
unter Verwendung einer modifizierten Version des Kriechkomplianzverfahrens
(engl. „Creep
Compliance Procedure"),
welches in U.S. Patent Nr. 4,737,559 beschrieben ist, dessen Offenbarung
hier durch Bezugnahme aufgenommen wird, erhalten werden. Die Trennlage
wird von einer Probe des zu testenden Materials entfernt. Die exponierte
Klebstoffoberfläche
wird auf sich selbst zurückgefaltet
oder wird auf sich selbst in der Längsrichtung laminiert, um einen „Sandwich"-Aufbau, d. h. Trägerschicht/Klebstoff/Trägerschicht,
herzustellen. Unter Verwendung eines rechteckigen Formwerkzeugs
werden zwei Testproben mit gleicher Fläche ausgeschnitten. Eine Testprobe
wird auf der stationären
Platte eines Scher-Kriech-Rheometers mittig angeordnet, wobei die
langen Achsen der Testprobe zu den kurzen Achsen der Platte mittig
angeordnet sind. Die kleine nicht stationäre Platte des Scher-Kriech-Rheometers
wird über
der ersten Probe auf der stationären
Platte mittig angeordnet. Die zweite Testprobe wird auf der oberen
Oberfläche der
kleinen nicht stationären
Platte mittig angeordnet, so dass sie an die axiale Orientierung
der ersten Testprobe angepasst ist. Die große stationäre Platte wird über der
zweiten Testprobe platziert und die Gesamtanordnung wird fixiert,
so dass nur die nicht stationäre
Platte bewegt werden kann. Eine elektronische Vorrichtung, welche
die Verlagerung misst, wird an einem Ende der nicht stationären Platte
angebracht. Auf der gegenüberliegenden
Seite der Platte ermöglicht
ein kleiner Haken eine Befestigung eines Gewichts (z. B. 500 Gramm),
um eine Spannung für
Probenverlagerung bereitzustellen. Die Komplianz wird dann unter
Verwendung der folgenden Gleichung berechnet:
wobei A die Fläche einer
Oberflächenseite
der Testprobe ist, h die Dicke der Klebstoffmasse ist (d. h. zweimal die
Matrixdicke der Probe, welche getestet wurde), X die Verlagerung
ist und f die Kraft gemäß der an
den Faden angebrachten Masse ist. Wo A in cm
2,
h in cm, X in cm und f in Dyn angegeben sind, ist der Komplianzwert in
cm
2/Dyn gegeben.
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In vivo-Bioadhäsion
-
Die
nassklebenden Klebstoffe vom Acrylat-Typ wurden auch auf In vivo-Bioadhäsion getestet.
Pflasterproben wurden gewogen und dann unter Verwendung eines leichten
Drucks sanft auf dem getrockneten Gewebe des oberen Zahnfleisches
von weiblichen Beagle-Hunden platziert. Den Hunden wurde ermöglicht,
normal zu essen und zu trinken. Nach 24 Stunden wurden die Proben
von der Zahnfleischoberfläche
entfernt. Für jede
Probe wurde eine Einstufung des Entfernungswiderstandes vorgenommen
(1 = lässt
sich leicht entfernen; 9 = einer Entfernung am stärksten widerstrebend).
Die Wasseraufnahme wurde auch durch Wiegen der entfernten Probe
und Aufzeichnen der Wasseraufnahme als die Gewichtszunahme (in Prozent)
gegenüber
dem Anfangsgewicht der Probe gemessen. Glossar
2EHA | 2-Ethylhexylacrylat |
AA | Acrylsäure |
BRIJ
30 | Polyoxyethylen
(4) laurylether (im Handel von ICI Americas, Inc. erhältlich) |
BRIJ
52 | Polyoxyethylen
10 oleylether (im Handel von ICI Americas, Inc. erhältlich) |
IOA | Isooctylacrylat |
IOTG | Isooctylthioglycolat |
IRG
651 | IRGACURE
651, ein Photoinitiator vom 2,2-Dimethoxy-2-phenylacetophenon-Typ (im Handel von
Ciba Geigy Co. erhältlich) |
IRG
184 | IRGACURE
184, ein Photoinitiator vom Hydroxycyclohexylphenylketon-Typ (im
Handel von Ciba Geigy Co. erhältlich) |
IRG
1076 | IRGANOX
1076, ein Antioxidationsmittel vom Octadecyl-8-(3,5-tert-butyl-4-hydroxyphenol)-propionat-Typ
(im Handel von Ciba Geigy Co. erhältlich) |
LA | Laurylacrylat |
MPEG
550 | CARBOWAX
MPEG 550, ein Methoxypolyethylenglycol mit einem Molekulargewicht
von ungefähr
550 (im Handel von Union Carbide Corp. erhältlich) |
PPG
1000 | Polypropylenglycol
mit einem Molekulargewicht von ungefähr 1000 (im Handel von Aldrich
Chemical erhältlich) |
pph | Teile
pro Hundert (engl. „parts
per hundred") |
PYCAL
94 | ein
Weichmacher eines Phenylethers von Polyethylenoxid (im Handel von
ICI Chemicals, Inc. erhältlich) |
TMN-3 | TERGITOL
TMN-3, ein 2,6,8-Trimethyl-4-nonoxyether von Polyethylenoxid mit
einem Molekulargewicht von 312 (im Handel von Union Carbide Corp.
erhältlich) |
TRITON
X35 | nicht-ionisches,
oberflächenaktives
Mittel TRITON X-35, ein Octylphenoxyether von Polyethylenoxid mit 3
Ethylenoxid-Wiederholungseinheiten (im Handel von Union Carbide
Corp, erhältlich) |
TRITON
X114 | nicht-ionisches,
oberflächenaktives
Mittel TRITON X-35, ein Octylphenoxyether von Polyethylenoxid mit 7
bis 8 Ethylenoxid-Wiederholungseinheiten (im Handel von Union Carbide
Corp. erhältlich) |
-
Beispiele 1 bis 13 – Herstellung
von verpackten polymerisierten nassklebenden Klebstoffzusammensetzungen vom
Acrylat-Typ
-
Verpackte
polymerisierte nassklebende Klebstoffzusammensetzungen vom Acrylat-Typ
wurden verpackt, polymerisiert, beschichtet und gemäß dem folgenden
Verfahren getestet: Zwei Flächengebilde
einer für Wärmeversiegelung
geeigneten Ethylenvinylacetat-Folie mit einer Dicke von 64 Mikrometern
und einem Vinylacetat-Gehalt (VA24, im Handel von Consolidated Thermoplastics
Co.; Schaumburg, IL erhältlich)
von 6 Mol-% wurden an den Seitenkanten und am Boden wärmeversiegelt,
um eine rechteckige Tasche, welche ungefähr 5 cm in der Breite maß, zu bilden.
Die polymerisierbaren Gemische, welche die (Meth)acrylat-Monomere,
die hydrophilen, sauren Comonomere, den Weichmacher, die Initiatoren
und die Kettenübertragungsmittel,
welche in Tabelle 1 beschrieben sind, umfassten, wurden hergestellt,
und 20 ml von jedem Gemisch wurden mit einer Spritze über die
nicht versiegelte Kante der Tasche eingebracht. Die nicht versiegelte
Kante der gefüllten
Tasche wurde dann wärmeversiegelt,
wobei Taschen mit 5 cm auf 8,9 cm gebildet wurden, welche 19 Gramm des
polymerisierbaren Gemisches enthielten.
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Die
Taschen wurden in ein Wasserbad gegeben, welches bei etwa 16°C gehalten
wurde, und für
8,5 Minuten (UV Auss. Zeit) einer ultravioletten Strahlung mit einer
Intensität
von etwa 3,5 mW/cm2 ausgesetzt. Die Strahlung
wurde von Lampen bereitgestellt, bei welchen etwa 90% der Emissionen
zwischen 300 und 400 Nanometern (nm) lagen und eine Spitzenemission
bei 351 nm anzutreffen war.
-
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Zwei
Taschen von jedem Gemisch wurden dann an einem Brabender Prep Center
(im Handel von Brabender Technologie Inc.; Mississauga, Ontario
CA) unter Verwendung der Schüssel
mit 30 cm3 gemischt, wobei die Schüsseltemperaturen
auf etwa 130°C
eingestellt waren. Man ließ die
gemischten Zusammensetzungen über
Nacht auf Raumtemperatur abkühlen,
und dann wurden sie zu Streifen geschnitten und in einen Einschneckenextruder
(Randcastle Microtruder, im Handel von Randcastle Extrusion Systems;
Cedar Grove, NJ erhältlich)
gegeben. Das Extruderfass wurde auf Temperaturen von etwa 120°C bis etwa
150°C in
drei Zonen erwärmt
und das Beschichtungsformwerkzeug mit einer Breite von 2 Zoll wurde
auf eine Temperatur von 150°C erwärmt. Die
Zusammensetzungen wurden mit Dicken von 50 Mikrometer (für Testung
von Schäladhäsion und Komplianz)
und 375 Mikrometer (für
Testung auf In vivo-Bioadhäsion)
auf eine Trennlage beschichtet, welche auf beiden Seiten mit einer
Siliconablösebeschichtung
behandelt wurde. Für
die Zwecke der Testung von Schäladhäsion und
Komplianz wurden Pflasterproben durch Übertragen der beschichteten
Zusammensetzung auf eine grundierte Polyester-Trägerschicht mit einer Dicke
von 12,5 Mikrometern hergestellt. Für eine In vivo-Testung wurden
die 375 Mikrometer dicken Beschichtungen zu länglichen Pflasterlappen (0,5
cm × 1,8
cm) geschnitten und bei Beagle-Hunden an das Gewebe des oberen Zahnfleisches
angebracht, nachdem übermäßige Speichelflüssigkeit
mit einem Gazepolster sauber abgewischt worden war.
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Sowohl
die „nasse" als auch die „trockene" Schäladhäsion und
Komplianz dieser Proben wurden wie vorstehend beschrieben auf einer
Polypropylen-Testplatte gemessen. Die Messwerte der „nassen" Schäladhäsion und
Komplianz wurden über
erst Berühren
der Oberfläche
der Klebstoffzusammensetzung mit Wasser für 30 Sekunden, kurz vor der
Anwendung auf das Trägermaterial
oder der Testung, im Falle von Komplianz, gesammelt. Die Ergebnisse
dieser Tests sind in Tabelle 2 aufgeführt.
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Eine
Testung auf In vivo-Bioadhäsion
wurde auch an den 375 Mikrometer beschichteten Proben gemäß dem vorstehend
beschriebenen Verfahren durchgeführt.
Ergebnisse dieser Tests können
in Tabelle 3 gefunden werden.
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Beispiele 14 bis 16 und
Vergleichsbeispiel C1 – Herstellung
von verpackten polymerisierten nassklebenden Klebstoffzusammensetzungen
vom Acrylat-Typ ohne Antioxidationsmittel
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Die
Beispiele 14 bis 16 wurden unter Verwendung der gleichen Verfahren
wie in den Beispielen 1 bis 13 verpackt und polymerisiert, außer, dass
kein Antioxidationsmittel IRGANOX 1076 zugegeben wurde und der Photoinitiator
zu IRGACURE 651 verändert
wurde. Vergleichsbeispiel C1 ist eine herkömmliche Haftklebstoffformulierung
vom Acryl-Typ und dient als eine Referenzzusammensetzung. Diese
Zusammensetzungen sind in Tabelle 4 beschrieben.
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Die
verpackten polymerisierten Klebstoffe wurden schmelzverarbeitet,
in einer Dicke von 50 Mikrometer auf eine mit Silicon behandelte
Trennlage beschichtet, und die Beschichtung wurde auf eine 25 Mikrometer dicke,
biaxial orientierte Polypropylen-Trägerschicht übertragen, um Pflasterproben
für eine
Testung auf „trockene" und „nasse" Schäladhäsion auf
einer Vielfalt an nicht-biologischen Testplatten herzustellen. Das „nasse" Testen wurde durchgeführt, indem
die Testplattenoberfläche
mit Wasser geflutet und dann die Pflasterprobe auf die Oberfläche des
Wassers für
15 Sekunden gelegt wurde und dann der Aufbau durch das Wasser mit einer
Gummiwalze von 5 cm Breite und 3,75 cm Durchmesser auf die Testplattenvorrichtung
gepresst wurde. Schältests
wurden innerhalb von 30 Minuten der Aufbringung auf die Oberfläche durchgeführt. Ergebnisse
dieses Tests können
in Tabelle 5 gefunden werden.
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Beispiele 17 bis 23 – Herstellung
von verpackten polymerisierten nassklebenden Klebstoffzusammensetzungen
vom Acrylat-Typ ohne Antioxidationsmittel und beschichtet aus Lösungsmittel
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Die
Beispiele 17 bis 23 wurden unter Verwendung der gleichen Verfahren
wie in den Beispielen 1 bis 13 verpackt und polymerisiert, außer, dass
kein Antioxidationsmittel IRGANOX 1076 zugegeben wurde. Diese Zusammensetzungen
sind in Tabelle 6 beschrieben. Die Zusammensetzungen wurden aus
den Taschen entfernt und in Isopropanol-Lösungsmittel gelöst, wobei
eine 30%ige Lösung
der nassklebenden Klebstoffzusammensetzung vom Acrylat-Typ gebildet
wurde. Die Lösungen
wurden dann auf eine mit Silicon behandelte Trennlage rakelbeschichtet
und in einem Ofen mit 200 F für
30 Minuten getrocknet, wobei eine Klebstoffbeschichtung mit einer
Dicke von 50 Mikrometern gebildet wurde. Eine Gewebeträgerschicht
vom Acetat-Typ mit 75 Denier in Webkettenrichtung und 150 Denier
in der Füllrichtung
wurde gegen die beschichtete Zusammensetzung gepresst und der Aufbau
wurde dann zu Pflasterproben mit 2,5 cm Breite geschnitten und auf
Schäladhäsion auf
trockenen und feuchten Testoberflächen von menschlicher Haut
getestet. Vor dem Aufbringen der Pflasterproben auf die nasse Hautoberfläche wurde
ein nasses Handtuch für
15 Minuten auf die Testhautoberfläche gegeben, um die Hautoberfläche anzufeuchten.
Die Testproben wurden innerhalb 15 Minuten der Anwendung abgeschält. Die
Ergebnisse dieser Schäladhäsionstests
können
in Tabelle 6 gefunden werden.
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Verschiedene
Modifizierungen und Veränderungen
dieser Erfindung werden dem Fachmann offensichtlich werden, ohne
vom Bereich und den Prinzipien dieser Erfindung abzuweichen, und
es sollte als selbstverständlich
angesehen werden, dass diese Erfindung nicht übermäßig auf die hier vorstehend
aufgeführten veranschaulichenden
Ausführungsformen
eingeschränkt
werden soll. Alle Veröffentlichungen
und Patente sind hier durch Bezugnahme im gleichen Umfang aufgenommen,
als wenn für
jede(s) einzelne Veröffentlichung oder
Patent speziell und individuell angegeben wäre, dass sie/es durch Bezugnahme
aufgenommen wird.