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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Finden von Formdeformationen in Objekten mit
glatten Oberflächen
und insbesondere ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Finden von
Formdeformationen in stromlinienförmigen Abschnitten, indem Oberflächenpunkte
auf einem stromlinienförmigen
Abschnitt zu einem Computer-gestützten
Zeichnungs(CAD)-Modell
registriert und analysiert und Hauptmodi der Oberflächenverformung
einem Benutzer angezeigt werden.
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Derzeit
wird eine automatisierte Inspektion an hergestellten Teilen, wie
etwa stromlinienförmigen
Abschnitten (z.B. Turbinenschaufeln) durchgeführt, um Deformitäten in dem
Teil zu detektieren. Für
die Zwecke dieser Beschreibung sind Deformitäten als Deformationen in der
Form eines Objektes im Vergleich zu seiner Idealform definiert.
Mit anderen Worten, Deformationen sind Abweichungen in Gestalt oder
Form eines Objektes von seinen Herstellungsspezifikationen. Eine
Formdeformation kann in einer Vielfalt von Modi (hierin als Deformationsmodi
bezeichnet) auftreten. Deformationsmodi umfassen, sind jedoch nicht
darauf beschränkt, Schieflage,
Verdrehung, Skalierung und Translation. Geschmiedete Schaufeln,
wie z.B. solche für
Flugzeugmotoren, werden derzeit auf Plattformorientierung, Konturquerschnitt,
Biegung und Verdrehung entlang Stapel- bzw. Einspannachsen, Dicke
und Sehnenlänge
bei gegebenen Querschnitten inspiziert. Ein Verfahren zur Inspektion
für Formabweichungen
in diesen Deformationsmodi besteht in der Verwendung von spezialisierten Hartlehren,
die aus Mikrometern, Messkluppen, und Messplättchen bestehen. Die Hartlehren
messen eine Vielzahl definierter Kontaktpunkte, um die Schaufel
zu charakterisieren, die zum Detektieren von Defekten verwendet
wird. Obwohl die Inspektion unter Verwendung der Hartlehren schnell
ist, liefern die Hartlehren nur einige individuelle Messwerte an
wenigen definierten Kontaktpunkten. Alternativ können Schaufeln vollständig mit
Koordinatenmessmaschinen (üblicherweise
als "CMMs" bekannt) gescannt
werden, die eine Sonde zum Abscannen der Schaufeloberfläche verschieben
und drehen. CMMs stellen dichte Messwerte der Abtastpunkte bereit,
wobei jedoch die Zeit zum Abscannen der Schaufel relativ lange ist.
Sobald die dichten Oberflächenpunkte
gesammelt sind, verarbeitet Software diese Punkte zu Abweichungen
zu dem CAD-Modell und analysiert die Abweichungen in Hinblick auf
Prozess-basierende Formdeformationen. Derzeitige Verarbeitungssoftware
ist jedoch relativ langsam.
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Kontaktlose
Vollfeld-Entfernungssensoren können
die externe Oberfläche
der Schaufel hundertmal schneller als CMMs scannen. Diese kontaktlosen
Entfernungssensoren sind jedoch hundertmal weniger genau als die
CMMs. Kontaktlose Vollfeld-Entfernungssensoren
sind derzeit im Handel erhältlich
und umfassen Sensoren auf der Basis von Laserlinienraster und Stereotriangulation;
Laser-Einzellinienscan plus Rotation des Teils; und auf phasenverschobenem
Moiré und
weißem
Licht.
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Es
existiert CAD/CAM-Software, wie z.B. ValiSys, ein Qualitätssicherungs-Softwareprodukt,
erhältlich von
Tecnomatix Technologies Inc., und UniGraphics SolutionsTM,
welche die von den kontaktlosen Entfernungssensoren gescannten Oberflächenpunkte
zu einem CAD-Modell registrieren können. Die CAD-CAM-Software
besitzt jedoch Nachteile dahingehend, dass sie keine Registrierung
bezüglich
spezieller Merkmale die für
die Form eines stromlinienförmigen
Abschnittes charakteristisch sind, wie z.B. ein Sechs-Punkte-Nest
zulässt.
Die Punkte eines Sechs-Punkte-Nestes
sind: Vier Punkte an der Vorderkante des Stromlinienabschnittes,
ein Punkt in der Nähe
der Hinterkante und ein Punkt auf der Plattform. Das Sechs-Punkte-Nest
ist in der Analyse, Konstruktion und Herstellung eines stromlinienförmigen Abschnittes üblich, da
es mehr Gewicht auf die Genauigkeit der Vorderkante legt, welche
für die
gewünschte
Luftströmung kritisch
ist.
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KURZZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist auf eine Vorrichtung nach Anspruch 1 und
ein entsprechendes Verfahren und ein Speichermedium der Ansprüche 7, 20
gerichtet. Die Vorrichtung enthält
eine Bildgebungsvorrichtung zum Erzielen eines gescannten Bildes
des zu prüfenden
Objektes. Ein Referenzbild des Objektes ist in einem Speicher gespeichert.
Ein Bildregister ist mit der Bildgebungsvorrichtung und dem Speicher
verbunden, welcher das Referenzbild des Objektes enthält. Das
Bildregister speichert Patch(Flecken)-Information, welche sowohl
dem Referenzbild als auch dem gescannten Bild entspricht. Ein Transformationsschätzer vergleicht
das gescannte Bild mit dem Referenzbild und liefert eine Transformation,
welche das gescannte Bild dem Referenzbild zuordnet. Ein Deformationsschätzer ist
mit dem Bildregister und mit dem Transformationsschätzer verbunden.
Der Deformationsschätzer
zerlegt die Transformationsparameter auf der Basis der Patch(Flecken)-Information,
die in dem Bildregister gespeichert ist, um Formdeformationen des
Objektes zu ermitteln.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Bezugnehmend
auf die Zeichnungen, in welchen gleiche Elemente in gleicher Weise
in den verschiedenen Figuren bezeichnet sind, ist:
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1 eine
Blockdarstellung einer Vorrichtung zum Finden von Formdeformationen
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2 ein
Flussdiagramm des die vorliegende Erfindung verkörpernden Verfahrens zum Finden
und Darstellen der Deformation eines stromlinienförmigen Abschnittes;
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3 ein
Flussdiagramm des Verfahrens zum Registrieren gescannter Datenpunkte
des Objektes und des CAD-Modells;
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4 eine
schematische die Abweichung zwischen einem ebenen Patch (Flecken)
des CAD-Modells von einer ebenen Oberfläche des Objektes repräsentierenden
Ansicht;
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5 eine
schematische die Abweichung zwischen einem gekrümmten Patch (Flecken) des CAD-Modells
von einer gekrümmten
Oberfläche
des Objektes repräsentierenden
Ansicht; und
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6 eine
schematische Ansicht, welche die Rodrigues-Formel veranschaulicht.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Für die Zwecke
dieser Beschreibung werden die nachstehenden Begriffsdefinitionen
gegeben. Ein Bild ist hierin als eine Ansammlung von Daten definiert,
welche Eigenschaften, Konstruktionsspezifikationen oder Attribute
eines Objektes repräsentieren.
Beispielsweise ist eine Datenansammlung, welche die 3 Raumdimensionen
(x, y, z) eines Objektes repräsentiert,
ein Bild des Objektes. Wenn derartige Daten durch Messen des Objektes
und Speichern der Messergebnisse im Speicher erhalten werden, werden
die gespeicherten gemessenen Daten hierin als gescanntes Bild 15
bezeichnet. Die eine Computer-unterstützende Zeichnung (CAD) aufweisenden
Daten oder andere technische Spezifikationen in digitalisiertem
Format bezüglich
der Form eines Objektes werden hierin als die Bilder des Objektes
bezeichnet. CAD-Daten,
welche Spezifikationen für
ein Objekt aufweisen, mit welchen das Objekt für die Zwecke einer Fehlerdetektion
verglichen wird, werden hierin als ein Referenzbild bezeichnet.
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Eine
Anordnung von Daten, welche ein Bild repräsentieren, wird hierin als
ein Array bezeichnet. Jedes Element eines Arrays wird hierin als
ein Pixel bezeichnet. Ein Pixel repräsentiert einen Messwert oder
eine Eigenschaft an einer gegebenen Position auf der Oberfläche des
gemessenen Objektes. Beispielsweise kann ein Pixel Messwerte des
Abstandes des Objektes von der Messvorrichtung repräsentieren.
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Zuordnung
(Mapping) ist der Prozess des in-Bezug-Setzens von Pixeln in einem
Bild zu Pixeln in einem anderen Bild. Ein Verfahren zur Zuordnung
wird durch Anpassen einer Funktion zur Steuerung von Punktlagen
erzielt. Steuerpunkte sind in dem gescannten Bild lokalisierte Merkmale,
deren Lage auf dem Objekt und deren Bilder bekannt sind. Steuerpunkte
können
sich sowohl in dem gescannten Bild als auch in dem Referenzbild
befinden.
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Ein
typischer Zuordnungsprozess verwendet Modelle, um den Prozess zu
vereinfachen. Ein Modell ist eine Funktion, welche Punkte in dem
einen Bild Punkten auf einem zweiten Bild zuordnet. Eine typische
Zuordnungstechnik definiert ein Gitter auf dem zweiten Bild und
ordnet nur die Gitterpunkte dem Modell zu. Alle anderen Punkte werden
durch Interpolation innerhalb des Gitters gefunden.
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Für die Zwecke
dieser Beschreibung wird ein Patch (Flecken) als ein Gitter auf
dem Referenzbild definiert, wobei das Gitter wenigstens einen Abschnitt
der Oberfläche
des abgebildeten Objektes einschließt. Die Abmessungen des Patch
(Fleckens) hängen
von der Größenordnung
des Deformationsmodells ab.
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Lage
(Pose) ist als die räumliche
Orientierung eines Objektes in Bezug auf einen gegebenen Blickpunkt
definiert.
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Eine
Ausrichtung (Alignment) oder Lagekorrektur ist als eine Orientierung
eines Objektes in Bezug auf ein zweites Objekt definiert, um so
wenigstens einen Ausrichtungsparameter des ersten Objektes, wie
z.B. eine ebene Position oder eine Win kelorientierung im Wesentlichen
dem entsprechenden Ausrichtungsparameter des zweiten Objektes anzugleichen.
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Registrierung
(zur-Deckung-Bringen) ist als der Prozess der Ausrichtung eines
gescannten Bildes zu einem Referenzbild definiert. Der Registrierungsprozess
umfasst im Allgemeinen zwei Schritte. Der erste Schritt besteht
in der Ermittlung entsprechender Punkte oder Merkmale des gescannten
Bildes und des Referenzbildes. Der zweite Schritt besteht in der
Transformation des Eingangs- und Referenzbildes in ein gemeinsames
Koordinatensystem. Die Transformation in ein gemeinsames Koordinatensystem
ist typischerweise eine geometrische Transformation und beinhaltet
Translationen, Rotationen und Maßstabsveränderungen. Der Transformationsschritt
positioniert die zwei Bilder in Bezug zueinander, so dass entsprechende
Punkte im den Bildern denselben Punkt auf dem Objekt repräsentieren.
Zusammengefasst beinhaltet die Registrierung die Orientierung eines
ersten Bildes in Bezug auf ein zweites Bild, um so alle Ausrichtungsparameter
des ersten Bildes zu denselben wie entsprechende Ausrichtungsparameter
des zweiten Bildes zu machen.
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Die
Ausrichtung oder Lagekorrektur ist eine grobe, d.h., ungenaue Registrierung.
Beispielsweise kann einem Ausrichtungsschritt für eine grobe relative Positionierung
ein Registrierungsschritt zur Erzielung einer feinen oder genaueren
relativen Positionierung folgen.
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Ein
Lagefehler ist durch den Unterschied zwischen den Positionen des
Objektes gemäß Darstellung in
dem gescannten Bild des Objektes und der Position des Objektes gemäß Darstellung
in dem Referenzbild des Objektes definiert. In diesem Sinne ist
die Lagekorrektur eine Neupositionierung des Objektes in der Weise,
dass der Lagefehler minimiert wird.
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Interpolation
ist als Mittelwertabschätzung
der Werte zwischen zwei bekannten Werten definiert. Das Problem
der Genauigkeit ist allen Transformationen gemeinsam. Auf jedem
Gitter führt
jede geometrische Transformation im Allgemeinen zu Punkten, die
nicht mehr auf dem ursprünglichen
Gitter liegen. Daher sind geeignete Algorithmen erforderlich, um
die Werte bei transformierten Punkten aus den benachbarten Pixeln zu
interpolieren. Die hohen Anforderungen an die Positionsgenauigkeit
machen die Bildinterpolation kritisch.
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Abgleichen
(Matching) ist als Mittelwert-Nachregistrierungsvergleich eines
Referenzbildes mit einem gescannten Bild oder umgekehrt definiert,
um Differenzen zu ermitteln, welche Abweichungen des gescannten Bildes
von dem Referenzbild repräsentieren,
oder der momentanen Form des Objektes von seiner idealen oder spezifizierten
Form.
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1 ist
eine Blockdarstellung einer Vorrichtung 10 zum Finden von
Formdeformationen gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Die Vorrichtung 10 ist für die Inspektion
und Ermittlung von Deformationen eines Objektes 12 angepasst.
Deformationen können
Kippung, Biegung, Verdrehung oder Verziehung in der Oberflächenform
des Objektes 12 beinhalten, wenn es mit einem CAD-Modell
oder anderen Repräsentationen
der idealen Konfiguration des Objektes 12 verglichen wird.
In einer Ausführungsform
der Erfindung weist das Objekt 12 eine Schaufel, wie z.B.
eine Turbinenschaufel von einem Flugzeug mit einem sich aus einer
Plattform 16 heraus erstreckendem Stromlinienabschnitt 14 auf.
Obwohl sich die nachstehende Beschreibung mit der Inspektion von
Stromlinienabschnitten, wie z.B. Flugzeugmotorschaufeln, befasst,
wird der Fachmann auf diesem Gebiet erkennen, dass das Verfahren
verwendet werden kann, um eine Formdeformation in jedem Objekt mit
glatten Oberflächen
und einer Stapel- bzw. Einspannachse im Allgemeinen ähnlich der Einspannachse 18 zu
finden.
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Die
zu inspizierende Schaufel 12 wird innerhalb des Erfassungsbereichs
einer Bildgebungsvorrichtung 20 positioniert. In einer
Ausführungsform
der Erfindung erzielt die Bildgebungsvorrichtung 20 ein
gescanntes Bild 22 und speichert es in einem Bildregister 24 zur
Weiterverarbeitung zu einem späteren
Zeitpunkt. In einer weiteren Ausführungsform arbeitet die Bildgebungsvorrichtung 20 in
Echtzeit. In noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist
die Bildgebungsvorrichtung 20 eine Mikrometer, Lehren und
Messplättchen
umfassende Hartlehre. Die Hartlehre misst eine Vielzahl definierter
Kontaktpunkte auf der Schaufel, um die Schaufel zu charakterisieren.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist die Bildgebungsvorrichtung 20 eine Koordinatenmessmaschine
(CMM) welche eine Sonde um die Schaufel 12 herum verschiebt
und dreht und eine Vielzahl von Kontaktpunkten auf der Oberfläche der
Schaufel aufzeichnet. CMMs stellen dichte Messwerte der Kontaktpunkte
im Ver gleich zu Hartlehren bereit. Jedoch ist die Zeitdauer, die
zum Scannen eines Objektes, wie z.B. einer Flugzeugschaufel, erforderlich
ist, länger.
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Noch
eine weitere Ausführungsform
der Erfindung verwendet einen kontaktlosen Vollfeld-Entfernungssensor
als eine Bildgebungsvorrichtung 20. Der Entfernungssensor
scannt die Außenoberflächen der Schaufel 12 etwa
ein hundertmal schneller als eine CMM ab. Entfernungssensoren, wie
z.B. Entfernungskameras, nehmen Bilder ähnlich wie normale Kameras
mit der Ausnahme auf, dass anstelle der Messung des von dem Objekt
ausgestrahlten sichtbaren Lichtes eine Entfernungskamera den Abstand
von der Kamera zu der Oberfläche
des Objektes misst. Somit wird das von einer Entfernungskamera gelieferte
Bild als ein Entfernungsbild bezeichnet. Die in 1 dargestellte
Ausführungsform,
die Bildgebungsvorrichtung 20, ist ein kontaktloser Laserliniengitter-Vollfeld-Entfernungssensor,
der auf einer Translationsstufe zum Erfassen von Oberflächendaten
montiert ist.
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Kontaktlose
Vollfeld-Entfernungssensoren, welche zur Verwendung als Bildgebungsvorrichtung 46 geeignet
sind, sind derzeit ohne weiteres von kommerziellen Quellen verfügbar. Beispielsweise
werden "Integrated
Automation Systems" (IAS)
Modell 4DI Sensoren in einer Ausführungsform der Erfindung verwendet.
Diese Sensoren basieren auf einem Laserliniengitter und auf Stereotriangulation.
Weitere geeignete Entfernungssensoren sind von Cyber-Optics Co.
erhältlich.
Diese Sensoren basieren auf einem Laser-Einzellinienscannen und
Drehen des Objektes. Weitere geeignete Entfernungssensoren basieren
auf phasenverschobenem Moiré und
weißem
Licht. Eine Ausführungsform
der Erfindung verwendet eine Vielzahl von Entfernungssensoren, welche
auf einem Translationstisch montiert sind, um dichte Oberflächendaten
zu erfassen, und enthält
ferner einen Drehtisch, um die Schaufel 12 zu drehen.
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Der
Fachmann auf diesem Gebiet wird weitere Bildgebungsvorrichtungen,
wie z.B. Röntgenstrahl-
und Magnetresonanzbildgebungs-(MRI)-Vorrichtungen kennen, welche
ein gescanntes Bild 15 zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung bereitstellen. Demzufolge soll die vorliegende Erfindung
nicht auf Bildgebungsvorrichtungen beschränkt sein, welche Entfernungsbilder
liefern.
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Dreidimensionale
Daten werden von der Schaufel 12 durch Scannen der Schaufel 12 mit
der Bildgebungsvorrichtung 20 erhalten. In einer Ausführungsform der
Erfindung werden die Daten im Speicher 22 gespeichert und
aus dem Speicher 22 an die Patch(Flecken)-Ermittlungsvorrichtung 32 geliefert.
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Ein
Referenzbild ist in dem Referenzbildspeicher 30 gespeichert.
Ein Referenzbild weist digitale Daten auf, mit welchen das gescannte
Bild 22 der Schaufel 12 verglichen wird, um Deformationen
in der Schaufel zu detektieren. Ein Referenzbild weist ideale Kennwerte
der Schaufel 12 einschließlich idealer Formdaten auf.
Es gibt verschiedene Arten von Referenzbildern, welche zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung geeignet sind. Unter diesen befinden
sich Referenzbilder, welche vor dem Scannen des zu inspizierenden
Objektes erzeugt wurden, Referenzbilder, die von anderen ähnlich geformten
Produkten wie das zu inspizierende Objekt erhalten wurden, Referenzbilder,
die von bekannten defektfreien Produkten erhalten wurden, und Referenzbilder,
die aus Konstruktionsdaten, wie z.B. als CAD-Modelle, erzeugt wurden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weisen Patch (Flecken)-Ermittlungseinrichtungen 32 und 34 Prozessoren
auf, welche dafür
programmiert sind, das gescannte Bild 22 und das Referenzbild 30 in
eine Vielzahl von Oberflächenbereichen
(welche hierin als Patches bezeichnet werden) zu unterteilen. Ein
Patch kann einen oder mehrere Abschnitte eines Gitters eines CAD-Bildes
und Abschnitte davon umfassen. In einer Ausführungsform der Erfindung wird
die Anzahl von Patches, in welche das Referenzbild 30 unterteilt
wird, manuell von einer Bedienungsperson ausgewählt. Je mehr Patches ausgewählt werden, desto
kleiner ist die Fläche
jedes Patch und umgekehrt, je weniger Patches ausgewählt werden,
desto größer ist
die Fläche
jedes Patch. Größere Patches
liefern eine gröbere
Registrierung der Schaufel 12 gegenüber dem Referenzbild 30 und
kleinere Patches erlauben eine feinere Registrierung der Schaufel 12 gegenüber dem
Referenzbild 30.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung arbeiten die Patch-Ermittlungsvorrichtungen 32, 34 unabhängig von
den anderen Elementen des Systems 10. Mit anderen Worten,
die Patch-Ermittlungsvorrichtungen 32, 34 berechnen
Patches mit niedriger Krümmung
off-line, und speichern die Patches mit niedriger Krümmung in dem
Bildregister 24 zur Registrierung mit dem Objekt 12 zu
einem späteren
Zeitpunkt. Auf der Basis des von der Bedienungsperson ausgewählten Patch-Maßstabes,
wird das Referenzbild 30 in regelmäßigen Gitterpunkten auf dem
CAD- Bildgitter,
welches in jedes Patches fällt,
digitalisiert. In einer Ausführungsform
der Erfindung wird die lokale Krümmung
von Gitterpunkten innerhalb jedes Patch geprüft, und diejenigen Patches,
welche Gitterpunkte mit Krümmungsminima
enthalten, werden beibehalten. In einer Ausführungsform der Erfindung wird
eine Technik der kleinsten Fehlerquadrate verwendet, um eine lokale
Krümmung
zu prüfen.
Somit wird ein Satz von Patches mit niedriger Krümmung für den ausgewählten Maßstab erhalten.
Jeder ausgewählte
Patch mit geringer Krümmung
repräsentiert
einen Oberflächenabschnitt
des Referenzbildes 30 mit geringer Krümmung. Der Maßstab kann
von der Bedienungsperson so variiert werden, dass eine Vielzahl
von Patch-Sätzen, wobei
jeder Satz einer unterschiedlichen Patch-Größe bzw. Maßstab entspricht, erhalten
und gespeichert wird. Auf diese Weise kann schnell eine Grob- oder
Feinregistrierung des gescannten Bildes der Schaufel 12 gegenüber dem
Referenzbild 30 erhalten werden.
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Die
Patches repräsentierende
Daten werden dann in dem Bildregister 24 gespeichert. In
jeder Ausführungsform
der Erfindung wird jedes Patch Piin dem
Bildregister 24 durch seine Mittenposition pi und
seine Normale (Flächensenkrechte)
ni repräsentiert.
Die Patch(Flecken)-Ermittlungsvorrichtungen 32, 34 berechnen
einen Mittelpunkt Pi für jedes Patch Pi mit
geringer Oberflächenkrümmung. In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist der Mittelpunkt p eines Patches als der Schwerpunkt
des Patches definiert. Wie der Fachmann auf diesem Gebiet erkennen
wird, sind auch andere Verfahren für die Darstellung von Patches
vorstellbar, einschließlich
Verfahren, welche den Mittelpunkt unterschiedlich definieren. Die
Patch(Flecken)-Ermittlungsvorrichtungen 32, 34 sind
für die
Ermittlung eines Vektors ni senkrecht zu
jedem Patch Pi an dessen Mittelpunkt pi programmiert. Punktpaare pi,
ni werden dann in dem Bildregister 24 gespeichert.
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Die
Punktpaare pi, ni werden
an den Transformationsschätzer 26 geliefert.
Der Transformationsschätzer 26 analysiert
eine Vielzahl von Punktpaaren pi, ni. Für
jeden Patch-Mittelpunkt p ermittelt der Transformationsschätzer 18 einen
entsprechenden Punkt q auf einem entsprechendem Patch P' des gescannten Bildes 22.
Wie vorstehend festgestellt, weist das gescannte Bild 22 Daten
auf, welche auf der Oberfläche
der Schaufel 12 durchgeführte Messungen repräsentieren.
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Der
Transformationsschätzer 26 enthält einen
Prozessor 36, der den Mittelpunkt pi und
die Normale ni für jeden der Patches Pi empfängt und
ermittelt, ob eine geometrische Verlängerung des Normalen-Vektors von
dem Punkt pi aus der Referenz die gescannten
Bilddaten schneidet. Dieser Ort wird als qi bezeichnet
und als der Schnittpunkt der gescannten Bilddaten aus einer Verlängerung
der Normalen des i-ten Patch der Referenzbilddaten definiert. Der
Prozessor 36 minimiert ferner jeden der Abstände d(P,
P') aus den Referenzbild-Patches
zu den gescannten Bild-Patches.
Um die Abstandsminimierung zu ermitteln, erhält der Transformationsschätzer 26 pi, qi und ni für
jedes Patch Pi und ermittelt dessen Lagefehler
zwischen dem Referenzbild 30 und dem gescannten Bild 22.
In einer Ausführungsform
der Erfindung werden die gescannten Bilddaten gemäß dem Lagefehler
gewichtet, um den Lagefehler zu kompensieren und zu minimieren.
Vorstehendes führt zu
der Registration des Referenzbildes zu dem gescannten Bild.
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Der
Transformationsschätzer 26 enthält ferner
einen Segmentierer 38, einen Stromlinienabschnitt-Zuordner 40,
einen Plattform-Zuordner 42 und eine Begrenzungsvorrichtung 44.
Der Prozessor 36 richtet und registriert die gescannten
Datenpunkte des gescannten Bildes 22 zu dem CAD-Modell
aus. Der Segmentierer 38 trennt dann die registrierten
gescannten Daten der Schaufel 12 in Stromlinienabschnittdaten
und Plattformdaten. Jedes Segment der Daten wird dem entsprechenden
Stromlinienabschnitt-Zuordner 40 und Plattform-Zuordner 42 zur
Verfügung
gestellt, welche die entsprechenden Datenpunkte dem CAD-Modell zuordnen.
Die Begrenzungsvorrichtung 44 fügt der Registrierung Vorderkantenbegrenzungen
und Plattformbegrenzungen der Registrierung hinzu.
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Die
Ausgangsgröße des Transformationsschätzers 26 ist
eine Transformierte (T), welche das registrierte gescannte Bild 22 und
das registrierte Referenzbild 30 einander zuordnet. Die
Transformierte wird an den Deformationsschätzer 28 geliefert,
welcher die Transformationsparameter in Hauptdeformationsmodi einer
Schieflage, einer Skalierung und Translation sowohl für den Stromlinienabschnitt
als auch dessen Plattform zerlegt. Die zerlegten Parameter werden
dann an eine Anzeige 45 geliefert, welche Formdeformationen einer
Bedienungsperson in jedem Deformationsmodus präsentiert. Diese Anzeige ermöglicht es
der Bedienungsperson, die Deformationen des Objektes zu korrigieren.
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Unter
Bezugnahme auf 2 wird nun das Verfahren der
Inspektion und der Ermittlung der Formdeformationen eines Objektes 50,
wie z.B. einer Turbinenschaufel, in einer exemplarischen Ausführungsform
der Erfindung dargestellt.
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Bei
dem Schritt 52 wird die Schaufel 12 durch die
Bildgebungsvorrichtung 20 gescannt, um Datenpunkte zu erhalten,
welche das gescannte Bild 22 der Schaufel aufweisen. Im
Schritt 54 richtet der Prozessor 36 des Transformationsschätzers 26 die
Schwerpunkte und Trägheitsmomente
der Oberflächendatenpunkte der
Schaufel 12 und eines entsprechenden CAD-Modells 30 der
Schaufel zueinander aus. Als Ergebnis dieser Ausrichtung sind die
gescannten Daten der Schaufel 12 zu dem CAD-Modell 30 so
ausgerichtet, dass sie einen großen Übereinstimmungsbereich ergeben.
Groß ist
als die Translation von ± der
Hälfte
der Größe 50 und
die Rotation des zu etwa ± 45° definiert.
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Im
Schritt 56 werden die gescannten Datenpunkte, welche die
Schaufel 52 repräsentieren,
dem CAD-Modell 30 unter Verwendung robuster mit kleinstem
Quadrate Patches mit niedriger Krümmung registriert. In einer
Ausführungsform
der Erfindung wird eine robuste Registrierung der Datenpunkte unter
Verwendung von Patches mit niedriger Krümmung durch den Robust-Closest-Patch-Algorithmus
(RCP) durchgeführt, welcher
die Datenpunkte des CAD-Modells genau unter Verwendung aller Punkte
auf den sichtbaren und stabilen Oberflächen des Teils registriert.
Der RCP-Algorithmus gleicht iterativ Modell-Patches mit Datenoberflächen auf
der Basis der aktuellen Lage ab, und schätzt dann auf der Basis dieser
Abgleiche die Lage neu ab. In einer Ausführungsform der Erfindung wird
die Registrierung unter Verwendung des RCP durch Patches mit niedriger
Krümmung,
die aus dem Modell off-line berechnet wurden, gesteuert. Der RCP-Algorithmus
verwendet einen ungefähren
senkrechten Abstand zwischen einem Patch und einer Oberfläche, um
die Notwendigkeit zu vermeiden, eine lokale Oberflächennormale
und Krümmung
aus verrauschten Daten abzuschätzen.
Die Lage wird durch ein lineares System in sechs Parametern unter
Verwendung einer symmetrischen Formulierung der Drehbegrenzung gelöst. Der
Transformationsschätzer 26 schätzt sowohl
die festen Lageparameter als auch die Fehlerstandardabweichung ab,
um Robustheit zu gewährleisten.
Der RCP-Algorithmus
wird hierin nachstehend detaillierter beschrieben.
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Im
Schritt 58 segmentiert der Segmentierer 38 die
registrierten Datenpunkte in Datenpunkte, die sowohl den Stromlinienabschnitt 14 als
auch die Plattform 16 repräsentieren, auf der Basis der
Nähe der
gescannten Datenpunkte zu dem CAD-Stromlinienabschnitt oder der Plattform.
Die Plattform 16 stellt eine Referenz für die Zuordnung der Datenpunkte
zu dem CAD-Modell 30 bereit. Im Schritt 60 ordnet
der Plattform-Zuordner 42 die Plattformdatenpunkte dem
CAD-Modell durch eine Festkörper-Transformation
zu, welche (3) Translationen und (3) Rotationen enthält. Im Schritt 63 ordnet
der Stromlinienabschnitt-Zuordner 40 die registrierten
Datenpunkte auf dem Stromlinienabschnitt 14 dem CAD-Modell 30 durch
eine Festkörper-Transformation
plus einer einfachen Deformation zu. Die Zuordnung wird durch lineares
Transformieren des Querschnittes entlang der Einspannachse 18 der
Schaufel 12 durchgeführt.
Diese Formdeformation enthält
sechs (6) weitere Parameter, welche zwei (2) für Biegung oder Translation
des Querschnittes, zwei (2) für
Verdrehen, Öffnen/Schließen des
Querschnittes und zwei (2) für
Aufweitung, Skalierung des Querschnittes umfassen.
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Im
Schritt 64 fügt
die Begrenzungsvorrichtung 44 Vorderkantenbegrenzungen
den Schritten der Registrierung des Stromlinienabschnittes 14 zu
dem CAD-Modell 30 hinzu. Die Vorderkantenbegrenzungen werden
aus wenigstens einem, bevorzugt zwei von ein Paar von Kameras 46 erfassten
Bildern abgeleitet. In einer Ausführungsform der Erfindung wird
der Stromlinienabschnitt 14 von hinten beleuchtet, um ein
Profil des Stromlinienabschnittes auf die Kameras 46 zu
projizieren.
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Die
Vorderkantenbegrenzungen nähern
ein Sechs-Punkte-Nest aus Kontakten an. Mit anderen Worten, die
hinzugefügten
Begrenzungen fixieren die Vorderkante mit vier Punktkontakten, welche
zwei Orientierungen und zwei Orte begrenzen. Im Schritt 66 wird
die x-Punkt-Begrenzung der Plattform der Registrierung hinzugefügt, was
einem 1-Punkt-Kontakt auf der Plattform 16 entspricht,
um die Translation entlang der Einspannachse 18 zu 0 zu
machen. Patches mit niedriger Krümmung
auf dem Stromlinienabschnitt 14 stellen einen Punktkontakt
in der Nähe
des Stromlinienabschnittes bereit.
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Die
Erhöhung
der Gewichtungen dieser zusätzlichen
Begrenzungen konvergiert zu einer Sechs-Punkt-Nest-Registrierung.
Dieses überbegrenzte
System ergibt eine verbesserte Präzision und Genauigkeit als
der Sechs-Punkte-Kontakt, der in Hartlehren oder CMMs bereitgestellt
wird.
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Im
Schritt 68 werden die Festkörper-Transformation und die
Prozess-basierende
Deformation aus den Patches mit niedriger Krümmung und den zusätzlichen
Begrenzungen an der Vorderkante und Plattform aufgelöst. Die
Datenpunkte der Festkörper-Transformation
und Deformation werden segmentiert, wobei Datenpunkte in den Stromlinienabschnitt 14 und
die Plattform 16 segmentiert werden, so dass unterschiedliche
Begrenzungen und Tranformierte darauf angewendet werden können. In
einer Ausführungsform
der Erfindung findet man insgesamt zwölf Transformationsparameter,
welche drei (3) Translationen, drei (3) Rotationen und sechs (6)
Deformationsparameter umfassen. Die Transformationen sind 4 × 3 Matrizen,
wobei die letzte Zeile die Translation ist.
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Im
Schritt 70 werden die zwölf (12) Transformationsparameter
in eine Anzahl von Hauptmodi, wie z.B. Translation, Orientierung,
Biegung, Verdrehung, Aufweitung usw., zerlegt, wobei der wichtigste
Transformationsparameter zuerst zerlegt wird. Um sicherzustellen,
dass die Zerlegung eindeutig und genau ist, werden die Effekte der
Hauptmodi zerlegt. Im Schritt 72 werden die Effekte der
Hauptmodi dann als Lehrenmesswerte angezeigt, welche die Translation
und Orientierung für
die Plattform-Lehre,
die Biegung für
die Bogen-Lehre, die Verdrehung für die Verdrehung/Verwerfungs-Lehre, Öffnen/Schließen für die Kontur-Lehre
und Aufweitung für die
Dicken-Lehre.
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Gemäß Darstellung
in 3 werden die gescannten Datenpunkte des Stromlinienabschnittes
zu dem CAD-Modell feinregistriert. In einer Ausführungsform der Erfindung wird
die Feinregistrierung unter Verwendung eines RCP-Algorithmus erreicht.
Im Allgemeinen gleicht der RCP-Algorithmus bei gegebener anfänglicher
fester Lage jeden gescannten Datenpunkt mit seinem nächstgelegenen
Punkt auf der Modelloberfläche ab,
berechnet die 3D-Festtransformation, welche am besten diese Abgleiche
ausrichtet, und wiederholt diese zwei Schritte unter Verwendung
der zuletzt geschätzten
Lage bis zur Konvergenz.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird die Lage durch eine Singulärwert-Zerlegung eines linearen Systems in
sechs Parametern gelöst.
Eine weitere Ausführungsform
der Erfindung wird aus einer linearen und symmetrischen Formulierung der
Drehbegrenzung unter Verwendung der Rodrigues-Formel anstelle von Quaternionen
oder orthonormalen Matrizen aufgebaut. Ein M-Schätzer schätzt sowohl die festen Lageparameter
als auch die Fehlerstandardabweichung ab, um eine Robustheit gegen
große
Fehler in den Daten sicherzustellen. Der RCP-Algorithmus wiederholt
zwei Schritte bis zur Konvergenz. Zuerst gleicht der RCP-Algorithmus
Modell- und Datenpunkte
auf der Basis der aktuellen Lageabschätzung ab. Anschließend verfeinert der
RCP-Algorithmus die Lageabschätzung
auf der Basis dieser Abgleiche.
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Ein
Großteil
der Berechnung wird off-line durchgeführt, indem Patches mit niedriger
Krümmung
vorberechnet werden. Bei gegebenem angenäherten Blickpunkt kann die
Modelloberfläche
an regelmäßigen Gitterpunkten
auf einer Bildebene digitalisiert werden, lokale Krümmungs-Patches
beibehalten werden, was einen Satz von regelmäßig beabstandeten Patches ergibt.
Jeder Patch Pi wird durch seine Mittenposition
pi und seine Auswärtsnormale ni gemäß Darstellung
in 4 repräsentiert.
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Um
einen gegebenen Entfernungsdatensatz on-line zu berechnen, verschiebt
der RCP-Algorithmus 80 (dargestellt in 3)
die Modell-Patches, um den Schwerpunkt des Modells zu dem der Daten
im Schritt 82 auszurichten. Eine anfängliche Rotation ist durch
den angenommenen Blickpunkt gegeben.
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Im
Schritt 84 findet der RCP-Algorithmus 80 für jeden
Patch Pi die übereinstimmende Position qi, indem ein Abgleichsfilter, das für Pi bemessen ist, entlang der Linie Ii durch pi und parallel
zu ni aus der aktuellen Position pi unter Suchen der nächstliegenden bedeutenden Reaktion,
wie es in 4 dargestellt ist, bewegt wird.
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Dieses
schätzt
durch den Durchdringungspunkt von Ii mit
der impliziten Oberfläche
ab, von welcher aus die Daten ohne den aufwendigen und rauschempfindlichen
Prozess der Abschätzung
der Oberflächenparameter
aus den Daten gemessen werden. Der Abgleichpunkt qi ist
eine gute Annäherung
an den idealen Abgleich für
pi, wenn der Patch Pi eine
niedrige Krümmung
besitzt, wie es detaillierter hierin nachstehend beschrieben wird.
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Im
Schritt
86 schätzt
dann der RCP-Algorithmus
80 die inkrementelle Fest-Transformation, ΔT = (R/t) durch
Minimierung der Summe der quadrierten, angenäherten Normalenabstände (
8)
zwischen den Modell-Patches und den Datenoberflächen ab:
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In
dieser Norm wird der Fehler durch Drehen der Daten- und Modellpositionen
qi und pi jeweils
hälftig aufeinander
zu berechnet, und dann das Punktprodukt ihrer Differenz entlang
der Modellnormalen ni erzeugt. Die Lageminimierung
mittels der kleinsten Quadrate und ihre robuste Version werden hierin
nachstehend detaillierter diskutiert.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird anstelle der Verwendung eines Quaternions oder
einer Kleinwinkel-Approximation die Rotation R durch eine Schieflagen-symmetrische
Matrix W dargestellt, welche das Kreuzprodukt zwischen einem 3-Element
Rotationsvektor ω =
2tan(θ/2)u
und entweder p
i oder q
i beschreibt. θ ist der
Winkel und u ist der Einheitsvektor der Rotationsachse. Der Rotationsvektor ω und die
Translation t'' werden direkt aus
der Gleichung (1) mit einer Singulärwert-Zerlegung gelöst, und dann ist ΔT gleich
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Im
Schritt
88 aktualisiert der RCP-Algorithmus
80 die
Positionen und Normalen der Modell-Patches und akkumuliert die inkrementelle
Transformation in die aktuelle Lage:
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Dieser
gesamte Registrierungsprozess ist in einem Mehrfachlösungsrahmen
eingebettet, welcher einige wenige große Patches bei der gröbsten Auflösung verwendet,
um die größten Registrierungsfehler
zu eliminieren, und viele kleine Patches bei der feinsten Auflösung für eine genaue
Registrierung.
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Die
Schritte 84, 86 und 88 werden bis zur
Konvergenz wiederholt und die Datenpunkte werden zu dem CAD-Modell
registriert, wie es am besten in den Schritten 90 und 92 dargestellt
ist.
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4 stellt
zu registrierende flache Patches P und P' dar. Der Patch P ist auf der Modelloberfläche angeordnet,
wobei der Mittelpunkt p und die Normale n a priori (CAD-Modell)
definiert sind. Der Patch P' wird aus
den Entfernungsdaten als Teil einer größeren ebenen Oberfläche mit
der Normalen n' abgeleitet.
Da der lokale Patch P' keine
detektierbaren Begrenzungen oder Markierungen enthält, kann
dessen Mittelpunkt p' nicht
durch eine lokale Merkmalsdetektion und Abgleichen gefunden werden.
Stattdessen wird die Position p', welche
dem Punkt p entspricht, so konstruiert, dass sie die Projektion
von p auf die den Patch P' tragende
unendliche Ebene ist, entlang der Mittelwert-Normalen n ist:
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Der
Mittelwert der zwei Normalen ist sinnvoll, wenn n
Tn' > 0 ist, welches unsere Annahme einer groben Ausrichtung
formalisiert. Anstelle einer Konstruktion von p' auf der Basis der Mittelwert-Normalen
n können Überschneidungspunkte
q und q' konstruiert
werden, indem p entlang der Normalen n bzw. n' projiziert wird. Alle drei gehören zusammen,
und somit kann das Abstandsmaß zwischen
einem Modell-Patch
P und einer Datenoberfläche,
welche das Patch P' enthält, wie
folgt konstruiert werden:
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Man
beachte, dass sich der Patch P' frei
drehen und tangential entlang seiner Oberfläche verschieben kann. Der Normalenabstand
zwischen dem Punkt und der Oberfläche wird minimiert, was zu
einer schnelleren Konvergenz auf die endgültige Lage führt, als
eine Minimierung des Euklidischen Abstandes zwischen dem Modell
und Abgleichspunkten.
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5 stellt
zu registrierende gekrümmte
Patches P und P' dar.
Der lokale Krümmungsradius
der Patches P und P' wird
durch r dargestellt. Die q und q' befinden
sich nun auf dem gekrümmten
Patch P' und werden
von dem Mittelpunkt p des Patch P zusammen mit den Normalen n bzw.
n' gefunden. Das
Abstandsmaß zwischen
einem gekrümmten
Patch und einer gekrümmten
Oberfläche
ist definiert als:
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Eine
geringe Krümmung
ist hierin als ein lokaler Krümmungsradius
r größer als
der absolute Normalabstand |d(P,P')| definiert. Insbesondere bildet der
Krümmungsbogen
zwischen den Punkten q und q' einen Winkel
an dem Mittelpunkt p und einen Winkel β an dem Krümmungsmittelpunkt des Patch
P'. Bei Verwendung von
Taylor-Erweiterungen
und Elimination von β wird
gezeigt, dass die lokale Krümmung
nur Terme zweiter Ordnung in ∝ hinzufügt:
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Der
nachstehende angenäherte
Normalabstand zwischen Patches mit niedriger Krümmung und Oberflächen wird
dazu verwendet, um das Stimulieren einer lokalen Oberflächennormale
und Krümmung
aus Entfernungsdaten zu vermeiden:
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Diese
Annäherung
ist gültig,
wenn ∝ =
0 und r > |d(P,P')| ist.
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6 veranschaulicht
die nachstehende Formel von Rodrigues zur Ermittlung der linearen
Lösung
der Lage:
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Eine
reine Rotation um den Winkel θ um
die Achse wird durch den Einheitsvektor u, p' = Rp beschrieben. Eine Rückrotation
von p' zu p erfordert
die Umkehr des Vorzeichens von θ.
Die Verwendung dieses, um eine Gleichung ähnlich der Gleichung (12) zu
erzeugen, eine Subtraktion der zwei Gleichungen, dann die Nut zung
des Umstandes, dass p'-p
senkrecht zu u ist, und einer geringfügigen Neuanordnung ergibt die
direkte Lösung
der Rotation:
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Die
Drehachse u und der Drehwinkel θ werden
alle in dem 3-Komponentenvektor ω ohne
zusätzliche Einschränkungen
darauf beschrieben. Der Rotationsvektor ω besitzt eine Singularität bei θ = π, aber keine
Singularität
bei θ =
0 im Gegensatz zu einem Quaternion.
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Die
Singularität
bei θ = π ist unvermeidlich,
da nicht alle Rotationen unter Verwendung von lediglich drei Parametern
dargestellt werden können.
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Wenn
sowohl Rotation als auch Translation beteiligt sind, ist p' = Rp + t. Einsetzen
von p' – t anstelle von
p' in Gleichung
(13) ergibt die direkte Lösung
der vollständigen
Lage:
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Die
vorliegende Erfindung wird in der Form Computer-implementierter
Prozesse und Vorrichtungen für die
Durchführung
dieser Prozesse verkörpert.
Eine weitere Ausführungsform
der Erfindung ist ein Computerprogrammcode, der eingebettete Instruktionen,
verkörpert
in einem berührbaren
Medium, wie z.B. Floppy-Disketten, Compact-Disc, wie z.B. CD-ROMs,
Festplattenlaufwerken oder irgendeinem anderen Computer-lesbaren
Speichermedium enthält,
wobei, wenn der Computerprogrammcode in einen Computer geladen und
von diesem ausgeführt
wird, der Computer zu einer Vorrichtung für die Ausführung der Erfindung wird. Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung liegt in der Form eines Computerprogrammcodes
vor, der entweder in einem Speichermedium gespeichert ist, in einen
Computer geladen und/oder von diesem ausgeführt wird, oder über irgendein Übertragungsmedium,
wie z.B. über
eine elektrische Verdrahtung oder eine Verkabelung, über Faser optik
oder über
elektromagnetische Strahlung übertragen
wird, wobei, wenn der Computerprogrammcode in einen Computer geladen
und davon ausgeführt
wird, der Computer zu einer Vorrichtung für die Ausführungsform der Erfindung wird.
Auf einem Allzweckmikroprozessor implementiert konfigurieren die
Computerprogrammcodesegmente den Mikroprozessor für die Erzeugung
spezifischer Logikschaltungen.
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Wie
es vorstehend beschrieben wurde, ist die vorliegende Erfindung nützlich für den Vergleich
alter Stromlinienabschnitte mit neuem oder mit deren CAD-Modellen
für eine
verbesserte Diagnose, Reparatur oder den Wiederaufbau von Turbinen.
Die Anwendungen erstrecken sich auf alle allgemein gekrümmten Flächen einschließlich verallgemeinerter
Zylinder. Für
verallgemeinerte Zylinder besteht die Absicht in dem Finden von Formdeformationen
entlang der Achse des verallgemeinerten Zylinders. Spezielle Rohrleitungen
und Rohre in Motoren sind weitere Beispiele von Anwendungen für die vorliegende
Erfindung. Diese Erfindung ermöglicht den
Ersatz teuerer Hartlehren, welche für jedes Schaufelmodell speziell
angepasst werden, durch ein Licht-Lehrensystem, das für alle Modelle
programmierbar ist.
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Die
Erfindung kann auch dazu verwendet werden, um Deformationen in Knochen,
Blutgefäßen, dem Rückgrat zu
registrieren und zu finden, MR- CD- und Ultraschalldaten zu verschmelzen
oder um Patientendaten mit einem Atlas abzugleichen. Dieses erlaubt
eine bessere Visualisierung und genaue Lokalisierung von Tumoren
in einer bildgebungsgestützten
Chirurgie.