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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Diese Erfindung betrifft energetische
thermoplastische Elastomere, die als Bindemittel für hochenergetische
Zusammensetzungen, wie Treibmittel, insbesondere Raketentreibmittel
und Treibmittel für
Geschosse, explosive Munitionsarten, Vergaser für Zusatzrückhaltesysteme von Kraftfahrzeugen
oder ähnliches,
nützlich
sind und Verfahren zur Herstellung derselben.
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2. Beschreibung des einschlägigen Stands
der Technik
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Feste hochenergetische Zusammensetzungen,
wie Treibmittel, Explosivstoffe, Gasbildner und dergleichen, umfassen
feste Teilchen, wie Treibstoffteilchen und/oder Oxidationsmittelteilchen,
die in einer polymeren Bindemittel-Matrix dispergiert und immobilisiert
sind.
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Übliche
feste Composit-Treibmittel-Bindemittel machen von vernetzten Elastomeren
Gebrauch, in denen Präpolymere
durch chemische Härtungsmittel
vernetzt sind. Wie es detailliert in dem US-Patent Nr. 4,361,526
beschrieben wird, ist die Verwendung von vernetzten Elastomeren
als Bindemittel mit erheblichen Nachteilen verbunden. Vernetzte
Elastomere müssen
innerhalb einer kurzen Zeitperiode nach dem Zusatz des Härtungsmittels
gegossen werden, wobei diese Zeitperiode als so genannte „Topfzeit" bekannt ist. Die
Beseitigung einer gegossenen vernetzten Treibmittelzusammensetzung
ist schwierig und erfolgt üblicherweise durch
Verbrennen, was zu Umweltproblemen führt. Des Weiteren weisen die
geläufigen
Treibmittelzusammensetzungen des Stands der Technik ernste Probleme
auf, die ihre Verwendung von nicht-energetischen Bindemitteln einschließen, die
ein geringeres Leistungsvermögen
und hohe Viskositäten
nach dem Vermischen aufweisen.
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Im Hinblick auf die der Verwendung
von vernetzten elastomeren Polymeren als Bindemittel-Materialien
innewohnenden Nachteile bestand ein erhebliches Interesse an der
Entwicklung von thermoplastischen Elastomeren, die als Bindemittel
für feste
hochenergetische Zusammensetzungen geeignet sind. Viele thermoplastische
Elastomere genügen
jedoch wichtigen Erfordernissen, die von Treibmittelformulierungen
erwartet werden, nicht, insbesondere das Erfordernis ihrer Verarbeitbarkeit
unterhalb von etwa 120°C,
wobei es wünschenswert
ist, dass ein thermoplastisches elastomeres Polymer für die Verwendung
als Bindemittel in einem hochenergetischem System eine Schmelztemperatur
von zwischen etwa 60°C
und etwa 120°C
aufweist. Die Schmelztemperatur ist zweckmäßigerweise mindestens etwa
60°C, da
die Treibmittelzusammensetzung während
der Lagerung und des Transports etwas erhöhten Temperaturen ausgesetzt
sein kann und eine signifikante Erweichung der Treibmittelzusammensetzung
bei solchen erhöhten
Temperaturen nicht gewollt ist. Die Bemessung der Schmelztemperatur
auf nicht mehr als 120°C
wird bestimmt durch die Instabilität von vielen Komponenten bei
erhöhten
Temperaturen, die üblicherweise
in Treibmittelzusammensetzungen verwendet werden, insbesondere Oxidationsmittelteilchen
und energetische Weichmacher. Viele thermoplastische Elastomere
zeigen hohe Schmelzviskositäten,
die eine hohe Feststoffbeladung ausschließen und viele zeigen eine beträchtliche
Kriechdehnung und/oder eine Schrumpfung nach der Verarbeitung. Vernetzbare
thermoplastische Elastomere erhalten typischerweise ihre thermoplastischen
Eigenschaften von Segmenten bzw. Abschnitten, die glas artige Domänen bilden,
welche zu physikalischen Eigenschaften beitragen können, die
ihrer Verwendung als Bindemittel entgegenstehen. Thermoplastische
Elastomere sind Blockcopolymere mit der Eigenschaft physikalische
Vernetzungen bzw. Verknüpfungen
bei vorbestimmten Temperaturen zu bilden. Ein thermoplastisches
Elastomer, zum Beispiel Kraton der Sorte TPE, erhält diese
Eigenschaft, indem es den Glasübergangspunkt
einer Blockkomponente oberhalb von Raumtemperatur aufweist. Bei
Temperaturen unterhalb von 109°C
bilden die glasartigen Kraton-Blöcke
glasartige Domänen
und verknüpfen
bzw. vernetzen auf diese Weise die amorphen Segmente physikalisch.
Die Stärke
dieser Elastomeren hängt
von dem Grad der Phasentrennung ab. Somit bleibt es wünschenswert,
kontrollierte, aber signifikante Unmischbarkeit zwischen den zwei
Blocktypen zu haben, die eine Funktion ihrer chemischen Struktur
und des Molekulargewichts ist. Andererseits nimmt die Schmelzviskosität zu, während die
Blöcke
zunehmend unmischbar werden, was einen schädlichen Effekt auf die Verarbeitbarkeit
des Materials hat.
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Das oben erwähnte US-Patent Nr. 4,361,526
schlägt
ein thermoplastische elastomeres Bindemittel vor, das ein Blockcopolymer
aus einem Dien und Styrol ist, wobei die Styrolblöcke für eine schmelzbare
Kristallstruktur sorgen und die Dienblöcke dem Copolymeren gummiartige
oder elastomere Eigenschaften verleihen. Das '526-Patent lehrt die Verarbeitung dieses
Polymeren in einem flüchtigen
organischem Lösungsmittel. Die
Verarbeitung in einem Lösungsmittel
ist insoweit unzweckmäßig als
die aufgelöste
Zusammensetzung nicht in herkömmlicher
Weise gegossen werden kann, zum Beispiel zu einer Ummantelung für einen
Raketenantrieb. Des Weiteren führt
die Verarbeitung auf Lösungsmittelbasis
zu Problemen hinsichtlich der Entfernung und Wiedergewinnung des
Lösungsmittels.
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Die Herstellung von energetischen
thermoplastischen Elastomeren, die aus Polyoxetan-Blockcopolymeren
gewonnen worden sind, ist in dem US-Patent Nr. 4, 483, 978 (Manser)
und dem US-Patent Nr. 4,806,613 (Wardle) (das „'613-Patent") vorgeschlagen worden.
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Dem letztgenannten zufolge überwinden
diese Materialien, die mit herkömmlichen
vernetzten Elastomeren verbundenen Nachteile wie eine begrenzte
Topfzeit, eine hohe Endviskosität
nach dem Vermischen und Abfallbeseitungsprobleme.
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Die in dem '613-Patent vorgeschlagenen thermoplastischen
Materialien beinhalten Elastomere mit sowohl (A)- und (B)-Blöcken, wobei
jeder von cyclischen Ethern, wie Oxetan und Oxetan-Derivaten und
Tetrahydrofuran (THF) und Tetrahydrofuran-Derivaten abgeleitet ist.
Das Monomer oder die Kombination von Monomeren der (A)-Blöcke werden
so ausgewählt,
dass sie eine kristalline Struktur bei üblichen Umgebungstemperaturen
wie unterhalb etwa 60°C
aufweisen, während
das Monomer oder die Kombination von Monomeren der (B)-Blöcke so ausgewählt werden,
dass eine amorphe Struktur bei üblichen
Umgebungstemperaturen wie etwa über –20°C gewährleistet
ist. Typisch für
diese Materialien ist das Random-Blockcopolymer (Poly(3-azidomethyl-3-methyloxetan)-poly(3,3-bis(azidomethyl)oxetan),
das auch als Poly(AMMO/BAMO) bekannt ist.
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Obwohl die in dem '613-Patent beschriebenen
Materialien so hergestellt werden können, dass sie für ihre Verwendung
in Explosiv- und Treibmittelformulierungen annehmbare mechanische
Eigenschaften aufweisen, besitzen sie etwas niedrige Dichten. So
weist Poly(AMMO/BAMO) beispielsweise eine Dichte von etwa 1,2 g/ml
auf, wobei der genaue Wert von den Anteilen an A/B-Blöcken abhängt. Außerdem weisen
die in dem '613-Patent beschriebenen
Materialien eine niedrigere Sauerstoffbilanz und ein niedrigeres
energetisches Leistungsvermögen als
andere duroplastische und thermoplastische energetische Materialien.
Die unbefriedigende Sauerstoffbilanz und Energiedichte der in dem '613-Patent offenbarten
thermoplastischen Elastomeren ist eine Folge der Verwendung von
Polymersegmenten, die an unsymmetrischem Poly(3,3-disubstituierten Oxetan)
oder nicht-energetischem Polyether als weicherem B-Block reich sind.
Der B-Block bildet typischerweise etwa 65-85 Gew.-% des thermoplastischen Elastomeren.
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Es wäre daher ein signifikanter
technischer Fortschritt, energetische thermoplastische Elastomer-Bindemittel
bereitzustellen, die bei Raumtemperatur fest sind und die exzellenten
mechanischen Eigenschaften der in dem '613-Patent offenbarten Materialien zeigen,
während
sie gleichzeitig höhere
Dichten und eine verbesserte Sauerstoffbilanz und energetisches
Leistungsvermögen
aufweisen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, ein thermoplastisches Elastomer bereitzustellen, das die
erwähnten
Probleme, mit denen der Stand der Technik behaftet ist, löst und den
oben beschriebenen Fortschritt verwirklicht.
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Erfindungsgemäß werden diese und andere Aufgaben
durch die Bereitstellung eines energetischen thermoplastischen Elastomeren
gelöst,
das Polyether-A-Blöcke
und Polyether-B-Blöcke aufweist
und in einem festen Zustand vorliegt, der für die Verwendung als Bindemittel
für ein
Treibmittel, Explosivstoff und/oder Vergaser geeignet ist, wobei
das energetische thermoplastische Elastomer aus einer Zusammensetzung
gebildet ist, die als Bestandteile umfasst:
Polyether-A-Blöcke, die
endständige
Isocyanat-reaktive Gruppen aufweisen, welche von Monomeren abgeleitet
sind, die ein oder mehrere Oxetan-Derivate umfassen, wobei die Poly ether-A-Blöcke bei
Temperaturen unterhalb von 60°C
kristallin sind;
Polyether-B-Blöcke, die endständige sekundäre Hydroxylgruppen
aufweisen, die von Monomeren abgeleitet sind, die mindestens ein
Mitglied ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Oxiran und Derivaten davon umfassen,
wobei die Polyether-B-Blöcke bei
Temperaturen über –20°C amorph
sind und
vernetzte Gruppen, die von mindestens einem Diisocyanat
und mindestens einer vernetzenden Verbindung, die zwei funktionelle
Gruppen umfasst, die gegenüber
den Isocyanatgruppen des Diisocyanats reaktiv sind, abgeleitet sind.
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Unter einem weiteren Gesichtspunkt
stellt die Erfindung 50 bis 95 Gew.-% mindestens eines Feststoffs,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Treibstoffteilchen und Oxidationsmittelteilchen
und
mindestens einem wie oben definierten energetischen thermoplastischen
Elastomeren bereit.
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Die Polyether-A-Blöcke schließen einen
oder mehrere Polyether ein, die sich von Monomeren von Oxetanderivaten
ableiten und bei Temperaturen unterhalb von 60°C kristallin sind. Die Polyether-B-Blöcke schließen einen
oder mehrere Polyether ein, die sich von Oxiran-Monomeren und seinen
Derivaten ableiten und bei Temperaturen über –20°C amorph sind. Die Polyoxetan-Blöcke A und
die Polyoxiran-Blöcke
B können verknüpft werden,
in dem sie endständig
mit Diisocyanaten umgesetzt werden und die terminierten Blöcke mit difunktionellen
Verknüpfungsreagenzien
umgesetzt werden, bei denen jede der zwei endständigen funktionellen Gruppen
gegenüber
einer Isocyanatgruppe des Diisocyanats reaktiv sind.
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Es ist ebenfalls Aufgabe dieser Erfindung,
ein Verfahren zur Herstellung des oben beschriebenen erfindungsgemäßen energetischen
thermoplastischen Bindemittels bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß wird diese und andere Aufgaben
gelöst
durch ein Verfahren zur Herstellung eines energetischen thermoplastischen
Elastomeren mit Polyether-A-Blöcken,
die bei Temperaturen unterhalb von 60°C kristallin sind, und -B-Blöcken, die
bei Temperaturen über –20°C amorph
sind, wobei die Polyether-A-Blöcke
Polyether sind, die sich von Monomeren ableiten, die Oxetanderivate
umfassen, wobei die Polyether-B-Blöcke Polyether
sind, die sich von Monomeren ableiten, die mindestens ein Mitglied
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Oxiran und Derivaten davon umfassen,
wobei das Verfahren umfasst Bereitstellung der Polyether-A-Blöcke und
der Polyether-B-Blöcke in ungefähr stöchiometrischen
Verhältnissen,
die in dem energetischen thermoplastischen Elastomeren vorhanden
sein sollen, wobei die Polyether-A-Blöcke mit Isocyanatreaktiven
funktionellen Gruppen terminiert werden, die sich von Monomeren
ableiten, die Oxetanderivate umfassen und bei Temperaturen unter
60°C kristallin
sind, wobei die Polyether-B-Blöcke mit
sekundären
Hydroxylgruppen terminiert werden, die sich von Monomeren ableiten,
die mindestens ein Mitglied ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Oxiranen und Derivaten davon umfassen, und bei Temperaturen über –20°C amorph
sind,
Terminieren der Polyether-A-Blöcke und der Polyether-B-Blöcke durch
Umsetzung der Polyether-A-Blöcke
und der Polyether-B-Blöcke
mit mindestens einem Diisocyanat, in dem mindestens eine erste Isocyanatgruppe
davon wesentlich reaktiver gegenüber
den Endgruppen des Blocks ist als eine zweite Isocyanatgruppe davon, wobei
die erste reaktivere Isocyanatgruppe in der Lage ist, mit den Endgruppen
des Blocks zu reagieren, wobei die weniger reaktive zweite Isocyanatgruppe
frei und unumgesetzt bleibt, und
Umsetzen der terminierten
Polyether-A-Blöcke
und der terminierten Polyether-B-Blöcke zusammen mit einer vernetzenden
Verbindung, die zwei Isocyanat-reaktive Gruppen aufweist, die ausreichend
ungehindert sind, um mit den freien und unumge setzten zweiten Isocyanatgruppen
der terminierten Blöcke
zu reagieren.
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Das Diisocyanat weist vorzugsweise
eine Isocyanatgruppe auf, die reaktiver, vorzugsweise mindestens
fünfmal
so reaktiv, gegenüber
der endständigen
Hydroxylgruppe von jedem der Blöcke
als die andere Isocyanatgruppe ist, wobei die reaktivere Isocyanatgruppe
mit den endständigen
Hydroxylgruppen der Blöcke
zu reagieren neigt, und somit die weniger reaktive Isocyanatgruppe
frei und unumgesetzt bleibt. Die terminierten A-Blöcke und
die terminierten B-Blöcke
werden in ungefähr
stöchiometrischen
Verhältnissen,
in denen die Blöcke
in dem energetischen thermoplastischen Elastomeren vorliegen sollen,
vermischt. Das Gemisch wird mit einer verknüpfenden Verbindung mit zwei
Isocyanat-reaktiven Gruppen umgesetzt, die in ausreichendem Maße ungehindert
sind, um mit den freien und unumgesetzten Isocyanatgruppen der terminierten
Blöcke
reagieren zu können.
Auf diese Weise werden die terminierten Blöcke unter Bildung eines thermoplastischen Elastomeren
verknüpft,
aber nicht vernetzt.
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Es ist eine weitere Aufgabe dieser
Erfindung, Treibmittel, insbesondere Raketentreibmittel und Treibmittel
für Geschosse,
Explosivstoffe, Gasbildner oder dergleichen bereitzustellen, welche
das oben diskutierte energetische thermoplastische Elastomer-Bindemittel
oder durch Verfahren einschließlich
der oben diskutierten Methode hergestellt werden können.
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Diese und andere Aufgaben, Merkmale
und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden durch die beigefügten Zeichnungen
und die folgende detaillierte Beschreibung ersichtlich, die beispielhaft
die Prinzipien der vorliegenden Erfindung illustrieren und erläutern.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die beigefügten Zeichnungen sollen ein
Verständnis
der Prinzipien dieser Erfindung erleichtern. In diesen Zeichnungen
sind die 1 und 2 graphische Darstellungen,
welche die Eigenschaften des gemäß einer Ausführungsform
dieser Erfindung hergestellten thermoplastischen Elastomeren zeigen.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die thermoplastischen Elastomeren
(AB)
n-Polymeren dieser Erfindung schließen A-Blöcke, die
bei Temperaturen unterhalb von 60°C,
vorzugsweise bei Temperaturen unterhalb von 75°C, kristallin sind und B-Blöcke, die
bei Temperaturen bis –20°C amorph
sind, ein. Jeder der A- und B-Blöcke
sind Polyether, die sich von cyclischen Ethern ableiten. Genauer
gesagt leiten sich die A-Blöcke
von Monomeren von Oxetan-Derivaten ab. Die B-Blöcke leiten sich von Oxiran-Monomeren
und ihren Derivaten, vorzugsweise energetischen Oxiran-Derivaten,
ab. Die Polymeren schmelzen bei Temperaturen zwischen 60°C und 120°C und vorzugsweise zwischen
75°C und
100°C. Die
A- und B-Blöcke
sind in der Schmelze beiderseitig mischbar. Folglich nimmt die Schmelzviskosität des Blockcopolymeren
rasch ab, während
die Temperatur über
den Schmelzpunkt erhöht
wird, wobei Hochenergieformulierungen einen hohen Feststoffgehalt,
zum Beispiel bis zu 95 Gew.-% an festen Teilchen, einschließen und
einfach verarbeitet werden können.
Die Erfindung schließt
auch andere thermoplastische Elastomerblockstrukturen ein wie ABA-Tri-Blockpolymere
und sternenförmige
AB
n-Polymere. Dabei trägt zu der Mischbarkeit der
A- und B-Blöcke
ihre ähnliche
chemische Struktur bei. Oxetanmonomereinheiten, die zur Bildung
der A-Blöcke
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, sind im Allgemeinen symmetrisch
substituierte Oxetane der allgemeinen Formel:
worin die R
1-
und R
2-Gruppen vorzugsweise gleich und ausgewählt aus
Gruppen der allgemeinen Formel: -(CH
2)
nX, sind, worin n gleich 0–10 und
X ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus -H, -NO
2, -CN,
-Cl, -F, -O-Alkyl, -OH, -I, -ONO
2, -N(NO
2)- Alkyl, -C≡CH, -Br, -CH=CH(H oder Alkyl),
-CO
2-(H oder Alkyl), -N (H oder Alkyl)
2, -O-(CH
2)
1-5-O-(CH
2)
0-8-CH
3 und N
3 sind.
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Beispiele von Oxetanderivaten, die
zur Bildung der A-Blöcke erfindungsgemäß verwendet
werden können,
sind im Allgemeinen symmetrisch substituierte Oxetane, welche einschließen, aber
nicht darauf beschränkt
sind: BEMO(3,3-(Bis(ethoxymethyl)oxetan),
BCMO(3,3-Bis(chloromethyl)oxetan), BMMO(3,3-Bis(methoxymethyl)oxetan),
BFMO(3,3-Bis(fluoromethyl)oxetan),
BAOMO(3,3-Bis(acetoxymethyl)oxetan), BHMO(3,3-Bis(hydroxymethyl)oxetan)
BMEMO(3,3-Bis(methoxyethoxymethyl)oxetan,
BIMO(3,3-Bis(iodomethyl)oxetan), BNMO(3,3-Bis(nitratomethyl)oxetan),
BMNAMO(3,3-Bis(methylnitraminomethyl)oxetan)
und BAMO(3,3-Bis(azidomethyl)oxetan).
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Oxiranmonomereinheiten, die zur Bildung
der Blöcke
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, weisen die allgemeine
Formel auf:
worin R
1 und
R
3 unabhängig
ausgewählt
sind aus Wasserstoff und Methyl und R
2 und
R
4 unabhängig
aus Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, Chloralkyl
und Bromalkyl mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen und Nitratoalkyl, Nitratoalkoxyalkyl,
Nitroalkyl, Nitroalkoxyalkyl, Azidoalkyl, Azidoalkoxyalkyl, Fluornitroalkyl
und Fluornitroalkoxyalkyl mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen ausgewählt sind,
wobei mindestens einer von R
1 bis R
4 nicht Wasserstoff ist.
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Beispiele für energetische Oxirane, die
zur Bildung der B-Blöcke
erfindungsgemäß verwendet
werden können,
umfassen – nicht
ausschließlich – Glycidylazidpolymere
(C3HSN3O)
(GAP), insbesondere difunktionelles GAP, und Poly(glycidylnitrat)
(C3H5NO4)(PGN).
Diese Polymere weisen eine Glasübergangstemperatur
unterhalb –20°C auf und
sind bei Temperaturen über –20°C amorph.
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Die Herstellung thermoplastischer
Elastomere gemäß der Erfindung
beinhaltet (1) die Herstellung von mindestens einem Polyoxetan-Homopolymeren,
Copolymeren oder Terpolymeren, das als A-Blöcke dient und in seiner Natur
kristallin ist mit einem relativ erhöhten Schmelzpunkt, d. h. zwischen
60°C und
120°C, vorzugsweise
in der Nähe
von 80°C,
und (2) die Herstellung von mindestens einem Polyoxiran-Homopolymeren,
Copolymeren oder Terpolymeren, das als B-Blöcke dient und in sei ner Struktur
amorph ist mit einer Glasübergangstemperatur
(Tg) unterhalb von –20°C.
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Die Auswahl der A-Blöcke kann
auf der Grundlage der für
die beabsichtigte Anwendung des thermoplastischen Elastomeren gewünschten
Eigenschaften erfolgen. Beispiele von bevorzugten kristallinen A-Blöcken schließen Blöcke ein,
die eine hohe Energiedichte besitzen wie diejenigen, die aus BAMO-
und/oder BMNAMO-Monomeren gebildet sind. Die Schmelztemperatur und
der Ether-Sauerstoffgehalt sind zusätzliche Faktoren, die bei der
Auswahl der Monomeren in Betracht gezogen werden können.
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Die Eigenschaften des Blockpolymers
hängen
von den Molekulargewichten der einzelnen Blöcke ab. Typischerweise besitzen
die A-Blöcke
ein zahlenmittleres Molekulargewicht von 3000 bis 8000, während die B-Blöcke zahlenmittlere
Molekulargewichte im Bereich von 3000 bis 15000 aufweisen. Das Gewichtsverhältnis von
A-Blöcken
zu B-Blöcken
liegt vorzugsweise zwischen 15 : 85 bis 40 : 60. Die bevorzugten
Größen der
A- und B-Blöcke können für jede spezielle
Bindemittelanwendung empirisch bestimmt werden.
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Die erfindungsgemäßen thermoplastischen Elastomeren
liegen vorzugsweise in bei Raumtemperatur festem Zustand vor, besitzen
ein gewichtsmittleres Molekulargewicht von mindestens 40000, mehr
bevorzugt mindestens 60000 und noch mehr bevorzugt mindestens 80000
und ein zahlenmittleres Molekulargewicht von mindestens 10000, mehr
bevorzugt mindestens 12000 und noch mehr bevorzugt mindestens 15000
auf.
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Die erfindungsgemäß hergestellten thermoplastischen
Elastomeren können
mit anderen Komponenten einer Hochenergieformulierung wie einer
Treibmittelformulierung gemischt werden. Das Bindemittelsystem kann
zusätzlich
zu den thermoplastischen Elastomeren gegebenenfalls einen oder mehrere
Weich macher zur Verbesserung der Beständigkeit des thermoplastischen
Elastomeren gegenüber
Härtung
bei niedrigen Temperaturen enthalten, die in einem Gewichtsverhältnis von
Weichmacher zu thermoplastischem Elastomeren von bis zu etwa 1 :
1 enthalten sein können.
Geeignete Hochenergieweichmacher schließen Glycidylazidpolymer (GAP),
Nitroglycerin, Butantrioltrinitrat (BTTN), Alkylnitratomethylnitramine,
Trimethylol)ethantrinitrat (TMETN), Diethylenglycoldinitrat, Triethylenglycoldinitrat
(TEGDN), Bis(dinitroporpoylacetal)/-Bis(dinitropropyl)formal (BDNPA/F) und
Gemische davon ein. Inerte Weichmacher können ebenso verwendet werden.
Repräsentative
inerte Weichmacher schließen
beispielsweise Dioctyladipat (DOA), Isodecylperlargonat (IDP), Dioctylphthalat
(DOP), Dioctylmaleat (DOM), Dibutylphthalat (DBP), Oleylnitril,
Triacetin und Kombinationen davon ein. Das Bindemittelsystem kann
auch eine geringere Menge an Netzmittel oder Schmiermittel bzw.
Gleitmittel enthalten, die eine höhere Feststoffbeladung ermöglicht.
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Der Feststoffgehalt der Hochenergiezusammensetzung
reicht im Allgemeinen von 50 Gew.-% bis 95 Gew.-%, wobei eine höhere Beladung
mit Feststoffen i.A. solange bevorzugt ist, wie diese Beladung mit
der strukturellen Integrität
konsistent ist. Die Feststoffe schließen Treibstoffmaterialteilchen
und Pulver (im weiteren kollektiv als Teilchen bezeichnet), wie
teilchenförmiges
Aluminium und/oder Oxidationsmittelteilchen ein. Repräsentative
Treibstoffe schließen
Aluminium, Magnesium, Bor und Beryllium ein. Repräsentative
Oxidationsmittel und Co-Oxidationsmittel schließen Ammoniumperchlorat, Hydroxylammoniumnitrat
(HAN), Ammoniumdinitrat (ADN), Hydraziniumnitroformiat, Ammoniumnitrat,
Nitramine wie Cyclotetramethylentetranitramin (HMX) und Cyclotrimethylentrinitramin
(RDX), 2,4,6,8,10,12-Hexanitro-2,4,6,8,10,12-hexaazatetracyclo [5.5.0.05,9.03,11]dodecan
oder 2,4,6,8,10,12-Hexanitro-hexaazaisowurtzitan
(CL-20 oder HNIW) und/oder 4,10-Dinitro- 2,6,8,12-Tetraoxa-4,10-diazatetracyclo[5.5.0.05'9.03'11]
dodecan (TEX) und jede Kombination davon ein. Zusätzlich kann
die Hochenergiezusammensetzung kleinere Mengen an im Stand der Technik
bekannten zusätzlichen
Komponenten wie bindende Zusätze,
Mittel zur Modifizierung der Verbrennungsrate, ballistische Modifikationsmittel
(z. B. Blei) etc. enthalten.
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Das thermoplastische Elastomer kann
mit den Feststoffen und anderen Komponenten der Hochenergieformulierung
bei Temperaturen über
seiner Schmelztemperatur vermischt werden. Das Vermischen kann in konventionellen
Mischern erfolgen. Aufgrund der niedrigen Viskositäten des
geschmolzenen Polymeren sind für
das Mischen oder ein anderes Verarbeiten wie Extrusion keine Lösungsmittel
erforderlich.
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Ein wichtiger Vorteil über ein
Bindemittel zu verfügen,
welches schmelzbar ist, liegt darin, dass das Elastomer aus einem
veralteten Vorrichtungsbehälter
tierausgeschmolzen und wiederverwendet werden kann. Zum Zeitpunkt
eines solchen erneuten Schmelzens kann das Bindemittel zum Beispiel
durch Zugabe von zusätzlichen
Treibstoff- oder Oxidationsmittelteilchen umformuliert werden. Dementsprechend
kann das thermoplastische Elastomer eventuell recycelt werden, im
Gegensatz zu der für
vernetzte Zusammensetzungen erforderlichen Verbrennung. Da die „Topfzeit" des thermoplastischen
Treibmittels diejenige übersteigt,
die vernünftigerweise
für eine
Treibmittel- oder Explosivstoffformulierung erforderlich wäre, kann
das Verfahren, wenn während
des Gießens
Probleme auftreten, solange wie bei vernünftiger Betrachtung erforderlich
verzögert werden,
wobei lediglich die Formulierung in einem geschmolzenen Zustand
gehalten werden muss.
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Die Oxetan-Homopolymerblöcke können nach
dem durch Mauser in dem US-Patent Nummer 4,393,199 gelehrten kationischen
Polymerisationsverfahren gebildet werden. Die Oxiran- Homopolymerblöcke können nach
dem in dem US-Patent Nummer 5,120,827 gelehrten Verfahren hergestellt
werden. Das Verfahren verwendet ein Addukt aus einer Substanz wie
einem Diol, beispielsweise 1,4-Butandiol (BDO), und einem Katalysator
für die
kationische Polymerisation, beispielsweise BF3-Etherat.
Dieses Addukt bildet mit dem Oxetan-Monomeren eine initiierende
Spezies, die eine Kettenverlängerung
bzw. -ausdehnung durchläuft
bis n Mol des Monomeren in das Molekül eingearbeitet worden sind,
wobei n das vorliegende Verhältnis
von Monomer zu Addukt ist. Indem das vorliegende Verhältnis von
Monomeren zu Addukt eingestellt wird, kann das durchschnittliche
Molekulargewicht des Polymeren, das gebildet wird, eingestellt werden.
Wenn zwei oder mehrere Monomere vorliegen, erfolgt die Einarbeitung
der Monomeren im Allgemeinen zufallsverteilt, kann aber von den
relativen Reaktivitäten
der Monomeren in der Polymerisationsreaktion abhängen.
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Ein anderes geeignetes Katalysatorsystem
schließt
cokatalytisch wirksame Mengen eines oder mehrerer Triethoxoniumsalze
und eines oder mehrerer Alkohole, wie in der US-Anmeldung Nummer 08/233,219 offenbart,
ein.
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Beispiele von Triethoxoniumsalzen
schließen
Triethoxoniumhexafluorophosphat, Triethoxoniumhexafluoroantimonat
und Triethoxoniumtetrafluoroborat ein.
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Es versteht sich, obwohl die Isocyanat-reaktiven
endständigen
funktionellen Gruppen der Blöcke
hier als Hydroxylgruppen bezeichnet werden, dass die Isocyanat-reaktiven
funktionellen Gruppen auch Amine, Amide und/oder Carboxylgruppen
sein können.
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Die kristallinen Polyoxetan-A-Blöcke und
die amorphen Polyoxiran-B-Blöcke,
d. h. die entsprechenden Präpolymeren,
werden jeweils zusammen oder separat mit einem oder mehreren Diisocyanaten
terminiert. Die terminierten A- und B-Blöcke werden miteinander vermischt
und durch eine verknüpfende
Verbindung zusammengefügt,
die ein Paar von Isocyanat-reaktiven Funktionen aufweist, die in
ausreichendem Maße
ungehindert sind, so dass sie mit den freien Isocyanatgruppen der
terminierten Copolymeren reagieren und damit die Blöcke miteinander
verbinden können.
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Oxetan- und Oxiranpolymerblöcke haben
normalerweise endständige
Isocyanat-reaktive (zum Beispiel Hydroxyl-) Funktionen, die mit
den Diisocyanaten erfindungsgemäß terminiert
werden. Vorzugsweise ist eine erste der Isocyanatgruppen der terminierenden
Verbindung wesentlich reaktiver gegenüber den endständigen Hydroxyl-Gruppen
der Polymerblöcke
als die andere (zweite) Isocyanatgruppe. Eines der Probleme mit dem
Verknüpfen
dieser Arten von Polymerblöcken
ist das substituierte, von Oxetan herrührende Hydroxyl-Endgruppeneinheiten
Neopentyl-Strukturen aufweisen, wobei die endständigen primären Hydroxylgruppen wesentlich
gehindert und daher weniger reaktiv sind. Die von Oxiran-Derivaten
abgeleiteten Blöcke
sind sekundäre
Alkohole, was ihre Hydroxylgruppen weniger reaktiv als die primäre Hydroxylgruppe
des von Oxetan abgeleiteten A-Blocks
macht. Das Diisocyanat wird vorzugsweise so ausgewählt, dass
die erste der Isocyanatgruppen mit einer Hydroxylgruppe der Polymerblöcke reagieren
kann, während
die zweite Isocyanatgruppe frei und unumgesetzt bleibt. Diisocyanate
werden vorzugsweise verwendet, da Isocyanate höherer Funktionalität zu nicht
gewünschten
Vernetzungsgraden führen
würden.
Die unterschiedlichen Reaktivitäten
der Isocyanatgruppen wird gewünscht
um sicherzustellen, dass eine wesentliche Kettenverlängerung
bzw. -ausdehnung durch Verknüpfung
gleicher bzw. ähnlicher
Blöcke
nicht erfolgt. Daher sollte, für
die Zwecke dieser Erfindung, eine Isocyanatgruppe des Diisocyanats
vorzugsweise etwa fünfmal
reaktiver gegenüber
den endständigen
Hydroxylgruppen der Oxetan- und der Oxiran-Blöcke sein als die andere Gruppe.
Vorzugsweise ist eine Isocyanatgruppe mindestens zehnmal reaktiver
als die andere.
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Ein Diisocyanat das besonders für die Zwecke
der Erfindung eingesetzt werden kann, ist 2,4-Toluoldiisocyanat
(TDI), bei dem die Isocyanatgruppe in der 4-Position wesentlich
reaktiver gegenüber
gehinderten endständigen
Hydroxylgruppen als die Isocyanat-Gruppe in der 2-Position ist.
Isophorondiisocyanat (IPDI) ist für einige Anwendungen geeignet,
obwohl weniger als TDI. Beispiele von Diisocyanaten, die nicht gut
funktionierten, schließen
Diphenylmethylendiisocyanat (MDI) und Hexamethylendiisocyanat (HDI)
ein.
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Bei der Terminierungsreaktion wird
das Diisocyanat in einer etwa stöchiometrischen
molaren Menge relativ zu den endständigen Hydroxylgruppen an der
Polymerkette verwendet. D. h. es werden, wenn die Polymerkette ein
Paar von endständigen
Hydroxylgruppen aufweist, etwa zwei molare Äquivalente, beispielsweise
1,75–2,2
molare Äquivalente,
Diisocyanat eingesetzt. In einer idealen Reaktion würden sämtliche
der reaktiveren Isocyanatgruppen mit den endständigen Hydroxylgruppen reagieren
und alle weniger reaktiven Isocyanatgruppen frei bleiben. In der
Praxis reagiert das Diisocyanat nicht in dieser Weise und es tritt
eine gewisse Kettenverlängerung
auf. Somit kann die Terminierungsreaktion für spezielle Polymerketten durch
Einstellung bzw. Anpassung des relativen molaren Verhältnisses
von Polymerblock und Diisocyanat maximiert werden.
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In einer Ausführungsvariante werden die A-
und B-Blöcke
separat mit dem Diisocyanat umgesetzt, so dass die Blöcke nicht
um Diisocyanatmoleküle
konkurrieren und jede separate Terminierungsreaktion im Wesentlichen
bis zur Beendigung durchgeführt
werden kann. Das Isocyanat kann mit einem Block schneller reagieren
als das andere, aber dieser Unterschied kann durch eine längere Reaktionszeit
für den
langsamer reagierenden Block kompensiert werden. Die Reaktivität der endständigen Hydroxylgruppen
variiert nach sterischen Faktoren und auch nach Seitenkettengruppen.
Energetische Oxetane beispielsweise haben i.A. Seitenkettengruppen,
die elektronenziehend sind, was ihre endständigen Hydroxylgruppen weniger
reaktiv macht. Sobald sie mit Diisocyanat terminiert sind, sind
die Reaktivitäten
der Polymeren zum Zwecke der Verknüpfung im Wesentlichen nur von
der Reaktivität
des freien Isocyanats und nicht von der chemischen Zusammensetzung
der Polymerkette selbst abhängig.
So sind terminierte (A)-Blöcke
im Wesentlichen so reaktiv wie terminierte (B)-Blöcke. Das
Terminieren der Oxiranblöcke
auf diese Weise vermeidet Probleme, die mit dem Verknüpfen von
Oxiranderivat-Blöcken,
die sekundäre
Hydroxylgruppen aufweisen, verbunden sind.
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Die Terminierungsreaktion und die
Verknüpfungsreaktion
werden in einem geeigneten Lösungsmittel durchgeführt, beispielsweise
in einem, das das Polymer auflöst
und nicht mit den freien Isocyanatgruppen reagiert. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist das Lösungsmittel
nicht halogeniert. Obwohl vernachlässigbare Mengen an halogeniertem
Lösungsmittel
vorliegen können,
ist die Lösung
vorzugsweise völlig
frei von irgendeinem halogenierten Lösungsmittel. Das nicht halogenierte
Lösungsmittel
sollte nicht in der Urethanreaktion reagieren (d. h. nicht mit dem
Terminierungskatalysator wie Dibutylzinndilaurat oder dem Verknüpfungskatalysator
wechselwirken) und ein Azeotrop mit Wasser bilden. Das Lösungsmittel
oder die Lösungsmittel,
die vorzugsweise ausgewählt
werden, können
mehr als 25 Gew.-% der Blöcke
(bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösungsmittel und Blöcke) in
Lösung
bringen, mehr bevorzugt mindestens 35 Gew.-% in Lösung und
noch mehr bevorzugt 50 Gew.-% in Lösung. Repräsentative Lösungsmittel schließen cyclische
Ether, wie Tetrahydrofuran (THF) und 1,4-Dioxan, nicht cyclische Ether, wie Ethylenglykoldimethyl ether,
Ketone, wie Methylethylketon (MEK), und Ester, wie Ethylacetat,
ein. Davon ist THF aufgrund seiner hervorragenden Lösungseigenschaften
bevorzugt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
bildet das Lösungsmittel
ein Azeotrop mit Wasser. Gemäß dieser
bevorzugten Ausführungsform
wird, nachdem die Blöcke
in einem Überschuss
an nicht-halogeniertem Lösungsmittel
aufgelöst
sind, die Lösung
durch azeotrope Destillation des Lösungsmittels getrocknet und
gegebenenfalls beispielsweise durch Destillation weiter konzentriert,
um die volumetrische Beladung und die Reaktionsrate zu erhöhen. Die
Blöcke
können
dann separat oder zusammen terminiert und in demselben oder einem
verschiedenen nicht-halogenierten Lösungsmittel verknüpft werden.
Durch Abdestillation überschüssigen Lösungsmittels
zur Entfernung von Wasser kann die nachfolgende Reaktion mit einem
Diisocyanat ohne Störung
bzw. Beeinträchtigung
durch konkurrierende Reaktionen zwischen den Isocyanatgruppen und Wasser
ablaufen. Außerdem
bleibt die Lösung
homogen und die weitere Destillation dient dazu, die Polymerlösung zu
konzentrieren, was zu höheren
Reaktionsraten und einem geringeren Bedarf an Reaktorkapazität führt. Die
Reaktionsraten können
verbessert werden, indem die Terminierungsreaktion bei erhöhten Temperaturen
wie 30 bis 80°C,
mehr bevorzugt 40 bis 60°C,
durchgeführt
wird. Das Verfahren kann ansatzweise oder kontinuierlich durchgeführt werden.
Beispielsweise kann das Präpolymer
und der Katalysator kontinuierlich durch einen Mischer/Extruder
geschickt werden, in den ein Diisocyanat und ein Diol mit geeigneten
Zuführungsraten
eingespritzt wird, so dass die Urethan-Verknüpfung innerhalb des Extruders
erfolgt und das energetische thermoplastische Elastomer kontinuierlich
zur Verarbeitung produziert wird.
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Geeignete Katalysatoren zur Förderung
der Terminierungsreaktion schließen als bevorzugte Klasse zinnorganische
Ver bindungen mit mindestens einer und vorzugsweise zwei labilen
Gruppen, wie Chlorid oder Acetat, die direkt an das Zinn gebunden
sind, ein. Geeignete Zinnkatalysatoren schließen Diphenylzinndichlorid,
Dibutylzinndichlorid, Dibutylzinndilaurat, Dibutylzinndiacetat ein.
Tertiäre
Aminkatalysatoren können
ebenfalls verwendet werden.
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Die verknüpfende Verbindung ist eine,
die zwei funktionelle Gruppen aufweist, die genügend reaktiv und ungehindert
sind, um mit den freien Isocyanatgruppen an den terminierten Blöcken zu
reagieren, um die A-Blöcke
an die B-Blöcke,
die A-Blöcke an die
A-Blöcke
und die B-Blöcke
an die B-Blöcke
in einer Urethanreaktion zu binden. Bevorzugte funktionelle Gruppen
sind Hydroxylgruppen, obwohl Amin-, Amid- und Carboxylgruppen und
Gemische davon ebenfalls in einer Urethanreaktion reagieren. Primäre funktionelle
Gruppen sind bevorzugt. Die verknüpfende Verbindung kann eine
kurze gerade Kohlenstoffkette mit endständigen Hydroxylgruppen, zum
Beispiel 1,4-Butandiol, 1,3-Propandiol, Ethylenglykol und 1,6-Hexandiol, sein.
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Alternativ kann die verknüpfende Verbindung
ein Oligomer, insbesondere ein Urethanoligomer, mit zwei funktionellen
Gruppen sein, die genügend
ungehindert sind, um mit den freien Isocyanatgruppen an den terminierten
Blöcken
zu reagieren, um die A-Blöcke
an die B-Blöcke,
die A-Blöcke
an die A-Blöcke
und die B-Blöcke
an die B-Blöcke
in einer Urethanreaktion zu binden. Bevorzugte funktionelle Gruppen
des Oligomeren sind Hydroxylgruppen, obwohl Amin-, Amid- und Carboxylgruppen
und Gemische davon ebenfalls in einer Urethanreaktion reagieren.
Primäre
funktionelle Gruppen sind bevorzugt.
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Ein oligomeres Glykol, welches Urethangruppen
enthält,
wird vorzugsweise verwendet, um die freien Isocyanatgruppen an den
terminierten Blöcken
umzusetzen. Das oligomere Glykol kann aus einer Mischung von einem
oder mehreren Diisocyanaten und einem Überschuss an einem oder mehreren
Diolen hergestellt werden. Das bzw. die Diisocyanat (e) und Diol(e),
welche ausgewählt
werden, und das Molverhältnis
dieser Reagenzien können
variiert werden, um die Eigenschaften des thermoplastischen Elastomers
maßzuschneidern.
Das Verhältnis
von Diol zu Diisocyanat beträgt
vorzugsweise zwischen 5 : 1 bis 5 : 4, mehr bevorzugt 2 : 1, um
annehmbare Prozesstemperaturen aufrechtzuerhalten, die Isocyanat-terminierten
Präpolymere
hinreichend zu verknüpfen
und die thermomechanischen Eigenschaften des thermoplastischen Elastomerprodukts zu
verbessern. Ein geeigneter Katalysator für die Urethanreaktion fördert die
Reaktion zwischen dem bzw. den Diisocyanat(en) und Diol(en) zur
Herstellung von Oligomeren. Die oben in Zusammenhang mit der Verknüpfung der
A- und B-Blöcke
diskutierten Katalysatoren sind für diesen Zweck geeignet. Repräsentative
Diole, die zur Herstellung des difunktionellen Oligomers ausgewählt werden
können,
schließen
beispielsweise unverzweigte aliphatische Diole mit 2 bis 7 Kohlenstoffatomen,
wie Ethylenglykol, Propylenglykol, Butylenglykol, und cycloaliphatische
Diole, wie 1,4-Cyclohexandimethanol, und jede Kombination davon
ein. Repräsentative
Diisocyanate zur Herstellung des difunktionellen Oligomers schließen beispielsweise
aliphatische Diisocyanate, wie Hexandiisocyanat, und Aryldiisocyanate,
wie Methylen-bis(4-phenylisocyanat), Phenylendiisocyanat, Toluoldiisocyanat
und Xylylendiisocyanat, und jede Kombinatio davon ein. Vorzugsweise
weist das difunktionelle Oligomer ein zahlenmittleres Molekulargewicht
Mn von 350 bis 900 auf.
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Es versteht sich, dass eine große Vielzahl
von difunktionellen Verbindungen für die Verknüpfung der terminierten Blöcke verwendet
werden können.
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Vorzugsweise wird wie bei der Terminierungsreaktion
ein Lösungsmittel
ebenso wie ein Katalysator wie oben beschrieben verwendet. Aus Gründen der
Einfachheit können
die Reaktionsgemische aus den A-Blöcken und B-Blöcken ohne
vorherige Trennung der Blöcke
von ihren entsprechenden terminierenden Reaktionsgemischen vermischt
werden. Die verknüpfende
Verbindung kann direkt zu diesem Gemisch aus A- und B-Blöcken zugesetzt
werden. Der Katalysator ist dadurch bereits vorhanden, wenn die
verknüpfende
Verbindung zugesetzt wird.
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Die verknüpfende Verbindung wird in einer
solchen Menge zugesetzt, dass die Gesamtzahl an funktionellen Gruppen
der verknüpfenden
Verbindung in etwa gleich ist der Gesamtzahl der freien Isocyanatgruppen der
terminierten Polymerblöcke.
So liegt zur Herstellung eines (AB)n-Polymers
mit multiplen Blöcken
in jeder Kette das molare Verhältnis
von verknüpfender
Verbindung zu Polymerblock im Bereich von 0,9–1,1, beispielsweise 1,0. Demgemäß kann es
erforderlich sein, optimale molare Verhältnisse von Blöcken und
Verknüpfungssubstanzen
empirisch zu bestimmen.
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Bei den Terminierungs- und Blockverknüpfungsschritten
kann die Reaktion mit NMR und IR verfolgt werden. Mit NMR kann die
Urethanbildungsreaktion über
die Methylengruppen an dem Polymeren verfolgt werden, die den endständigen Hydroxylgruppen
benachbart sind. Mit IR kann die Umwandlung von Isocyanat zu Urethan
direkt verfolgt werden.
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Die Herstellung von Polyoxetanen
ist in den US-Patenten 4,483,978 und 4,806,613 beschrieben.
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Die Erfindung wird nun detaillierter
durch die folgenden Beispiele beschrieben, die nicht so verstanden werden
sollen, dass sie den Umfang dieser Erfindung erschöpfen.
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„Trocken" bedeutet im Folgenden, dass weniger
als 1 Gew.-% Wasser
vorhanden war.
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Für
die folgenden Versuche wurde Poly(azidomethyloxiran) durch 3M Speciality
Chemicals aus St. Paul, MN (Lot L-12564) geliefert. Soweit nichts
anderes angegeben, wurden die anderen Materialien von Aldrich aus
Milwaukee, WI erhalten.
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BEISPIEL 1 (Poly(3,3-bis(azidomethyl)oxetan))
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Ein isolierter bzw. umhüllter 5-Liter-Kolben,
der mit einem mechanischen Rührer
ausgerüstet
war, wurde mit 600 g Tribromneopentylalkohol (AmeriBrom, Inc. aus
New York), 1200 ml Toluol und 6 g Tetrabutylammoniumbromid beschickt.
Das Gemisch wurde auf 12°C
abgekühlt
und 193 g Natriumhydroxid wurden tropfenweise als 40 Gew.-%ige Lösung zugesetzt,
wobei die Temperatur auf 12°C
gehalten wurde. Nach 36 Stunden wurde das Reaktionsgemisch mit Wasser
gewaschen bis der pH-Wert
weniger als 9 betrug, wodurch das Rohprodukt erhalten wurde, das
zur Herstellung von 3,3-Bis(brommethyl)oxetan mit 65%iger Ausbeute
destilliert wurde.
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Ein mit einem mechanischen Rührer ausgerüsteter,
ummantelter 5-Liter-Kolben wurde mit 1450 g 3,3-Bis(brommethyl)oxetan und 1720 ml Toluol
beschickt. Das Gemisch wurde gerührt
und auf 60°C
erhitzt bevor 1600 ml Wasser, 14,7 g Tetrabutylammoniumbromid und
862 g Natriumazid zugesetzt wurden. Nach 24 Stunden wurde das Reaktionsgemisch
auf Raumtemperatur abgekühlt
und dreimal mit 2000 ml Wasser gewaschen. Das Toluol und das Wasser
wurden durch Destillation von der organischen Schicht entfernt und
es wurde reines 3,3-Bis(azidomethyl)oxetan in 85% Ausbeute erhalten.
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Unter einer Argonatmosphäre wurden
14,94 g Butandiol in einen mit einer Flamme getrockneten 5-Liter-Rundkolben
gegeben, der mit 1340 ml trockenen Methylenchlorids beschickt war.
Zu diesem Gemisch wurden 11,77 g Bortrifluorid-Etherat gegeben und
eine Stunde lang bei Raumtemperatur reagieren ge lassen. Der Reaktor
wurde anschließend
auf –10°C abgekühlt und
937,78 g des 3,3-Bis(azidomethyl)oxetans wurden zugesetzt. Man ließ die Lösung auf
Raumtemperatur erwärmen
und drei Tage lang reagieren. Anschließend wurde die Reaktion durch
Zugabe von 50 ml gesättigter
Kochsalzlösung
gequencht. Die organische Phase wurde abgetrennt und mit 100 ml
10 Gew.-%iger Natriumbicarbonatlösung gewaschen
bevor das Lösungsmittel
an einem Rotationsverdampfer entfernt wurde. Die resultierende Flüssigkeit
wurde anschließend
in 5 Liter Methanol gegossen, um das Polymer auszufällen, das
von der Lösung
abfiltriert und unter Vakuum bei 30°C getrocknet wurde.
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BEISPIEL 2 (Poly(3-azidomethyl-3-methyloxetan))
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Ein mit einem mechanischen Rührer ausgerüsteter,
ummantelter 5-Liter-Kolben wurde mit 1062 g Natriumazid, 1972 ml
Wasser und 2450 g 3-Brommethyl-3-methyloxetan (geliefert von AmeriBrom,
Inc. aus New York) beschickt. Das Gemisch wurde unter kräftigem Rühren bzw.
Vermischen zum Refluxieren gebracht. Nach 48 Stunden wurde das Gemisch
auf Raumtemperatur abgekühlt.
Die organische Phase wurde abgetrennt und dreimal mit 1000 ml Wasser
gewaschen, bevor sie über
Molekularsieben getrocknet wurde und reines 3-Azidomethyl-3-methyloxetan
mit 85% Ausbeute erhalten wurde.
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Unter einer Argonatmosphäre wurden
14,94 g Butandiol in einem mit einer Flamme getrockneten 5-Liter-Rundkolben
gegeben, der mit 1340 ml trockenen Methylenchlorids beschickt war.
Zu diesem Gemisch wurden 11,77 g Bortrifluorid-Etherat gegeben und
eine Stunde lang bei Raumtemperatur reagieren gelassen. Der Reaktor
wurde anschließend
auf –10°C abgekühlt und
937,78 g 3-Azidomethyl-3-methyloxetan wurden zugesetzt. Anschließend ließ man die
Lösung
auf Raumtemperatur erwärmen
und drei Tage lang reagieren. Anschließend wurde die Reaktion durch
Zugabe von 50 ml gesättigter
Kochsalzlösung
gequencht. Die organische Phase wurde abgetrennt und mit 100 ml
10 Gew.- %iger Natriumbicarbonatlösung gewaschen,
bevor das Lösungsmittel
an einem Rotationsverdampfer entfernt wurde. Die resultierende Flüssigkeit
wurde anschließend
in 5 1 Methanol gegossen, um das Polymer zu fällen, das von der Lösung abfiltriert
und unter Vakuum bei 30°C
getrocknet wurde.
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BEISPIEL 3 (Raudom-Blockcopolymer
von Poly(azidomethyloxiran) und Poly(3,3-bis(azidomethyl)oxetan))
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In einem 250-ml-Rundkolben wurde
19,62 g trockenes difunktionelles Poly(azidomethyloxiran) mit einem
Hydroxyläquivalentgewicht
von 1269 und 6,63 g trockenem Poly(3,3-bis(azidomethyl)oxetan) mit einem Hydroxyläquivalentgewicht
von 3017 in 80 ml trockenem Methylenchlorid aufgelöst. Die
Lösung
wurde durch Verdampfen des Methylenchlorids mittels eines Rotationsverdampfers
konzentriert bis die Lösung
trüb wurde. Zu
dieser Lösung
wurden 0,12 ml Dibutylzinndilaurat und 3,11 g Toluol-2,4-diisocyanat
zugesetzt, während
mit einem Magnetrührer
bei Raumtemperatur und Normaldruck gerührt wurde. Nach vier Stunden
wurden 0,805 g Butan-1,4-Diol zugesetzt, so dass die Lösung stetig
viskoser wurde. Nach weiteren 18 Stunden war die Lösung für das Rühren mit
dem Magnetrührer
zu viskos und wurde mit 50 ml Methylenchlorid verdünnt, bevor
sie in Methanol in einem Volumenverhältnis von 1 : 5 eingegossen
wurde. Das Methanol wurde abdekantiert und das ausgefällte Polymer
wurde dreimal mit frischem Methanol (Volumenverhältnis 1 : 5) gewaschen und
ein gummiartiges Granulatprodukt mit den folgenden Eigenschaften
erhalten:
Mn = 28440
Mw = 219500
Mw/Mn = 7,7
E1,0 (psi) = 511
εm (%)
= 251
εf (Riss bzw. Bruch) (%) = 269
σm (psi)
= 194
σm (korrigiert) (psi) = 702
ShoreA =
52
Dichte = 1,31 g/cm3
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(E1,0 steht
für das
Young-Modul. εm und εf stehen für die maximal gemessene Dehnung
bzw. die berechnete Riss- bzw. Bruchdehnung, und σm und σm (korrigiert)
stehen für
die maximale Spannung bzw. die berechnete korrigierte maximale Spannung,
und wurden mit einem INSTRON-Modell 1225 gemessen. Die Geschwindigkeit
der Kopfplatte bzw. des Kreuzkopfes betrug 0,6 Inch pro Minute.
Die Messungen wurden bei Raumtemperatur unter Verwendung von 20mm-x-4mm-Dumbbell-Proben
durchgeführt.
Die Shore-A-Härte wurde
auf einem Shore Conveloader bei Raumtemperatur gemessen.)
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BEISPIEL 4 (Random-Block-Copolymer
von Poly(nitratomethyloxiran) und Poly(3,3-bis(azidomethyl)oxetan))
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In einen 100-ml-Rundkolben wurde
eine getrocknete Lösung
von 22,69 g difunktionellem Poly(nitratomethyloxiran) (geliefert
von Thiokol aus Elkton, Md, jetzt Cordant Technologies, Inc.) mit
einem Hydroxyläquivalentgewicht
von 1285 und 9,73 g Poly(3,3-bis(azidomethyl)oxetan) mit einem Hydroxyläquivalentgewicht von
3017 in 45 ml trockenen Methylenchlorids aufgelöst. Die Lösung wurde durch Verdampfen
des Methylenchlorids mittels eines Rotationsverdampfers konzentriert
bis die Lösung
trüb wurde.
Zu dieser Lösung
wurden 0,152 ml Dibutylzinndilaurat und 3,637 g Toluol-2,4-diisocyanat
gegeben und mit einem Magnetrührer
bei Raumtemperatur und Normaldruck gerührt. Nach drei Tagen wurden
0,941 g Butan-1,4-diol zugesetzt, so dass die Lösung stetig viskoser wurde.
Nach einem weiteren Tag war die Lösung zu viskos, um mit dem
Magnetrührer
gerührt
zu werden und wurde mit 30 ml Methylenchlorid und 4 ml Methanol
verdünnt,
bevor sie in Methanol in einem Volumenverhältnis von 1 : 5 eingegossen
wurde. Das Methanol wurde abdekantiert und das ausgefällte Polymer
dreimal mit frischem Methanol (Volumenverhältnis 1 : 5) gewaschen und
es wurde ein gummiartiges Granulatprodukt mit den folgenden Eigenschaften
erhalten:
Mn = 15020
Mw = 105900
Mw/Mn = 7,1
E1,0 (psi) = 581
εm (%)
= 325
εf (Riss bzw. Bruch) (%) = 358
σm (psi)
= 182
σm (korrigiert) (psi) = 806
ShoreA =
58
Dichte = 1,42 g/cm3
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BEISPIEL 5 (Random-Block-Copolymer
von Poly(azidomethyloxiran) und Poly(3,3-bis(azidomethyl)oxetan))
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In einem 250-ml-Rundkolben wurde
eine trockene Lösung
von 15,0 g difunktionellem Poly(azidomethyloxiran) mit einem Hydroxyläquivalentgewicht
von 1174 und 5,0 g Poly(3,3-bis(azidomethyl)oxetan)
mit einem Hydroxyläquivalentgewicht
von 1626 in 60 ml Tetrahydrofuran aufgelöst. Die Lösung wurde durch Verdampfen
des Tetrahydrofurans mittels eines Rotationsverdampfers konzentriert
bis 6,6 g Lösungsmittel
zurückblieben.
Zu dieser Lösung
wurden 1 ml Dibutylzinndilaurat zugesetzt und die Lösung wurde
auf 50°C
erwärmt.
Die Lösung
wurde mit einem Magnetrührer
gerührt
und 2,76 g Toluol-2,4-diisocyanat
wurden zugesetzt. Nach vier Minuten wurden 0,714 g Butan-1,4-diol
zugesetzt, wodurch die Lösung
schnell viskoser wurde. Nach weiteren zwei Minuten wurde die Lösung durch
Zugabe einer Lösung
von 2 ml Methanol in 30 ml Tetrahydrofuran gequencht. Diese Lösung wurde
anschließend
in Methanol in einem Volumenverhältnis
von 1 : 5 eingegossen. Das Methanol wurde abdekantiert und das ausgefällte Polymer
wurde dreimal mit frischem Methanol (Volumenverhältnis 1 : 5) gewaschen und
ein gummiartiges Granulatprodukt mit den folgenden Eigenschaften erhalten:
Mn
= 21420
Mw = 298500
Mw/Mn = 14
E1,0 (psi)
= 271
εm (%) = 161
εf (Riss
bzw. Bruch) (%) = 178
σm (psi) = 100
σm (korrigiert)
(psi) = 256
ShoreA = 41
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BEISPIEL 6 (Random-Block-Copolymer
von Poly(azidomethyloxiran) und Poly(3,3-bis(azidomethyl)oxetan))
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In einem 25-ml-Rundkolben wurde ein
Urethanoligomer durch Auflösen
von 1,55 g Toluol-2,4-diisocyanat in 4 ml Tetrahydrofuran und Zugabe
von 0,1 ml Dibutylzinndilaurat und anschließend 1,60 g Butan-1,4-diol zu
der Lösung
hergestellt.
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In einem separaten 250-ml-Rundkolben
wurden 17,94 g trockenen difunktionellen Poly(azidomethyloxiran)s
mit einem Hydroxyläquivalentgewicht
von 1174 und 6,63 g trockenen Poly(3,3-bis(azidomethyl)oxetan)s
mit einem Hydroxyläquivalentgewicht
von 2390 in 100 ml Tetrahydrofuran aufgelöst. Die Lösung wurde konzentriert und
durch Verdampfen des Tetrahydrofurans über einen Rotationsverdampfer
unter reduziertem Druck getrocknet bis 20 g Lösung zurückblieben. Zu dieser Lösung wurden
0,75 ml Dibutylzinndilaurat und 3,097 g Toluol-2,4-diisocyanat unter
Rühren
mit einem Magnetrührer
zugesetzt. Nach einer Stunde wurde das Urethanoligomer dieser Lösung zugesetzt,
so dass sie stetig viskoser wurde. Nach 20 Minuten war sie zu viskos,
um mit dem Magnetrührer
gerührt
zu werden, und wurde mit 20 ml trockenem Tetrahydrofuran verdünnt und anschließend weitere
20 Minuten reagieren gelassen, bevor sie in Methanol in einem Volumenverhältnis von
1 : 5 eingegossen wurde. Das ausgefällte Polymer wurde dreimal
mit frischem Methanol (Volumenverhältnis 1 : 5) gewaschen und
ein gummiartiges Granulatprodukt mit den in den 1 und 2 gezeigten
und unten aufgelisteten Eigenschaften erhalten:
Mn = 26240
Mw
= 175500
Mw/Mn = 6,69
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Die Molekulargewichstverteilung wurde
durch Gelpermeationschromatographie unter Verwendung von Polystyrol-Standards
bestimmt und die in 1 gezeigten
Ergebnisse erhalten. Die GPC-Kurve in 1 beweist,
dass die Präpolymeren
unter Bildung eines Copolymers, das ein höheres Molekulargewicht und
eine höhere
Dispersität
als die Homopolymerblöcke
aufweist, verknüpft
wurden. Die DMA-Kurve in 2 zeigt
den Schmelzübergang
eines Random-Block-(BAMO-GAP)n bei 75–80°C mit einem
Materialmodul, der nur langsam vor diesem Punkt abnimmt.