DE69908813T2 - Digitaldecoder für audio-visuelle daten und anwendungen von einer vielzahl von anbietern - Google Patents
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Description
- Die Erfindung betrifft das Gebiet der digitalen Decoder, die audiovisuelle Daten empfangen, sowie Anwendungen über wenigstens einen Übertragungskanal. Die digitalen Decoder können audiovisuelle Daten verarbeiten und/oder eine Anwendung durchlaufen und ein Ergebnis der Verarbeitung und/oder des Durchlaufs in Form von audiovisuellen Daten an eine Wiedergabeeinheit ausgeben.
- Heutiges digitales Fernsehen wird hauptsächlich in vertikalen Bereichen (vertical markets) betrieben, d. h. ein Sender verteilt mehrere audio/visuelle-Datendienste über ein Übertragungssystem. Meistens benutzen Sender bestehende Normen, wie MOEG-2 und DVB, für die Übertragung von Audio, Video und Daten, z. B. programmspezifische Informationen, Serviceinformationen, Anwendungen usw. ... Ein Teil der Daten wird häufig über private Deskriptoren oder auch private Datentabellen übertragen. Derartige vertikale Bereiche benötigen digitale Decoder, die in Übereinstimmung mit der Spezifikation der Sender entwickelt werden, um so in der Lage zu sein, spezifische Daten auszuwerten. Häufig bieten Sender einen elektronischen Programmführer (EPG = Electronic Program Guide) an, damit der Benutzer einen gewünschten Service finden kann. Der EPG kann zum Beispiel durch eine spezielle Taste einer Fernbedienung ausgelöst werden, die zur Steuerung des digitalen Decoders dient.
- Derzeit gibt es Bemühungen in der Normung von Gruppen, um so eine artgerechte oder sogenannte generische digitale Decoder-Plattform zu bilden. Derartige Decoder für horizontale Bereiche sollten in der Lage sein, Audio/Video- und Durchlaufanwendungen von mehreren verschiedenen Sendern wiederzugeben. Wie oben beschrieben, benutzen Sender in weitem Umfang private Daten, was es nahezu unmöglich macht, einen generischen EPG zu bilden. Folglich ist der EPG der Sender die einzige Anwendung, die alle von dem Sender übertragenen Daten vollständig auswerten kann und wird die Form für das kommerzielle Angebot der Sender sein.
- Digitale Decoder für horizontale Bereiche müssen in der Lage sein, angenehm und bequem zwischen den verschiedenen Sendern umzuschalten, zu denen der Decoder Zugriff hat. Anwendungen (z. B. EPGs) können durch einen einfachen Tasten druck ausgelöst werden, benötigen jedoch einen generischeren Mechanismus. Ferner ist es beim Herstellungszeitpunkt nicht bekannt, welche und wieviele Sender durch den digitalen Decoder versorgt werden.
- Die Erfindung betrifft ein digitales Decodersystem zum Empfang von audiovisuellen Daten und interaktiven Anwendungen über ein Übertragungssystem von mehreren Anwendungssendern und für den Zugriff zu einer spezifischen, interaktiven Anwendung mit:
- – Mitteln zum Lesen mehrerer Kenndaten von wenigstens einer in einer Registrierdatenbank gespeicherten spezifischen interaktiven Anwendung, wobei jede spezifische interaktive Anwendung von einem bestimmten Anwendungssender geliefert wird und wobei die Kenndaten der spezifischen interaktiven Anwendung wenigstens ein Identifizierer-Datenwort enthalten, das den Sender identifiziert, von dem die Anwendung geliefert wird,
- – wobei das Decodersystem außerdem einen Anwendungs-Launcher enthält, der mit der Registrierdatenbank verbunden ist und der es ermöglicht, eine der spezifischen interaktiven Anwendungen entsprechend den in der Registrierdatenbank gespeicherten Kenndaten zu wählen und auszulösen.
- Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Auswahl einer spezifischen interaktiven Anwendung in einem digitalen Decoder, der audiovisuelle Daten und interaktive Anwendungen über ein Übertragungssystem von mehreren Anwendungssendern empfängt, mit:
- – Abfrage einer Registrierdatenbank zur Gewinnung mehrerer Kenndaten von wenigstens einer spezifischen interaktiven Anwendung, wobei jede spezifische interaktive Anwendung von einem bestimmten Anwendungssender geliefert wird und die Kenndaten der spezifischen interaktiven Anwendung wenigstens ein Identifizierer-Datenwort enthalten, das den Sender identifiziert, von dem diese Anwendung geliefert wird,
- – Darstellung verfügbarer Anwendungen zu dem Benutzer auf einer Wiedergabeeinheit,
- – Wahl einer der spezifischen interaktiven Anwendungen entsprechend den in der Registrierdatenbank gespeicherten Kenndaten,
- – Auslösung der gewählten, spezifischen, interaktiven Anwendung.
- Das Folgende ist eine Beschreibung von Beispielen zum besseren Verständnis der Erfindung. Die Beispiele werden anhand der
1 bis3 beschrieben. -
1 enthält ein schematisches Diagramm eines digitalen Decoders in einer horizontalen Konfiguration, -
2 enthält eine schematische Darstellung einer Registrierdatenbank, -
3 enthält eine schematische Teildarstellung eines digitalen Decodersystems. - Während einer Installation eines digitalen Decoders wird eine Registrierdatenbank mit Daten gefüllt, die Anwendungen kennzeichnen, zu denen der Decoder einen Zugriff hat. Derartige Anwendungen können zum Beispiel EPGs sein, und die Kenndaten können die folgenden sein:
- – Verkäufername der Anwendung (z. B. Name des Senders)
- – ein die Anwendung anzeigendes Logo (kann ein Logo für ein Programmbündel eines Senders sein)
- – ein Typ der Anwendung (z. B. ein EPG-Typ)
- – Adresse der Anwendung. Das könnte sein eine Referenz in dem Dateisystem des digitalen Decoders oder eine Verbindung zu einem Datenstrom. Dieser Datenstrom kann über einen Sender, ein Modem oder eine andere Datenquelle kommen.
- Die oben aufgeführten Datenbasisschlüssel sind Beispiele und sollen nicht vollständig sein.
- Die Regisitrierdatenbank sollte durch einen Anwendungs-Launcher ausgewertet werden. Der Anwendungs-Launcher fragt die Registrierdatenbank ab und zeigt verfügbare Anwendungen in graphischen Menüs. Eine Benutzerschnittstelle ermöglicht, durch die graphischen Menüs zu navigieren, um eine gewünschte Anwendung zu wählen und so die Anwendung zu instruieren, den Ablauf der gewünschten Anwendung auszulösen.
- Ein erster Vorteil des Anwendungs-Launchers besteht darin, dass er ermöglicht, Informationen darüber zu erhalten, welche Anwendungen auf allen Netzen verfügbar sind.
- Ein zweiter Vorteil des Anwendungs-Launchers besteht darin, dass er eine schnelle Umschaltung zwischen wenigstens zwei Anwendungen ermöglicht.
- Ein dritter Vorteil des Anwendungs-Launchers besteht darin, dass er Launching-Konflikte zwischen mehreren konkurrierenden Anwendungen vermeidet, z. B. EPGs, die in einer horizontalen Anbieter-Konfiguration auftreten können.
- Somit kann eine schnelle, sichere und bequeme Wahl der interaktiven Anwendungen (z. B. EPGs) erreicht werden.
- Ein vierter Vorteil des Anwendungs-Launchers besteht darin, dass er einen generischen, ausdehnbaren und dynamischen Mechanismus zur Installation und Auslösung in einem digitalen Decoder bietet.
- Wie
1 zeigt, bietet ein generischer digitaler Decoder1 Zugriff zu dem Inhalt von mehreren Sendern an, zum Beispiel Sendern A und B in den Kästen2 ,3 , die über die Übertragungssysteme4 und5 verfügbar sind, die mit dem generischen, digitalen Decoder verbunden sind. Die angeschlossenen Übertragungssysteme4 und5 können zum Beispiel ein Kabelnetz, ein Satellitenempfangssystem oder eine Rundfunkantenne sein. Verursacht durch eine weite Anwendung von privaten Daten in derzeitigen Rundfunknetzen kann ein EPG eines Senders ein Hilfsmittel für das Ziel sein, um so in ein Senderwort hineinzukommen, d. h. ein EPG-A von dem Sender A ermöglicht, Anwendungen des Senders A zu wählen, die audiovisuellen Programme des Senders A anzusehen und/oder anzuhören, zum Beispiel durch Anwendung eines Fernsehgeräts6 . - In horizontalen Bereichen sind möglicherweise mehr als ein EPG verfügbar, und daher ist das Konzept des Tastendrückens auf der Fernbedienung zur Auslösung eines EPG, wie aus dem Stand der Technik bekannt, zu eingeschränkt. Vielmehr wird ein flexibler, dynamischer und ausdehnbarer Mechanismus benötigt.
- Der generische, digitale Decoder enthält eine in
2 dargestellte Regisitrierdatenbank7 , die Kenndaten8 für Anwendungen speichert. Die Kenndaten8 können zum Beispiel der Anwendername, ein Icon, ein Typ oder Adressen sein. - Die Daten werden in der Registrierdatenbank
7 während einer Installation gefüllt und gespeichert, die in einer einfachen Ausführung über einen Einrichtungsvorgang mit Benutzung eines durch den Benutzer aktivierten Menüs oder in einem automatisierten Decoder ein Installationsvorgang sein kann. Dies wird hier nicht näher im Detail beschrieben. - Die Registrierdatenbank
7 wird mit Anwendungs-Kenndaten8 von einem oder von mehreren Sendern gefüllt. - In
3 kann ein Anwendungs-Launcher9 die Registrierdatenbank7 abfragen, um so Informationen über verfügbare Anwendungen in Form der gespeicherten Kenndaten zu erlangen. Der Anwendungs-Launcher9 zeigt dem Benutzer alle verfügbaren Anwendungen durch eine Wiedergabeeinheit, zum Beispiel das Fernsehgerät6 . Eine Benutzerschnittstelle10 kann mit dem Anwendungs-Launcher9 verbunden sein und ermöglicht, dass der Benutzer die gewünschte Anwendung wählt und beginnt. Die Benutzerschnittstelle10 kann zum Beispiel dem Benutzer ermöglichen, mit einem auf dem Fernsehgerät6 erzeugten Cursor oder einem Pfeil auf die auf dem Fernsehgerät6 dargestellte Anwendung zu zeigen. Die gewünschte Anwendung kann im allgemeinen ein EPG des Senders sein. - Nach dem Start des EPG des Senders befindet sich der Benutzer in der Senderwelt und kann durch Anwendung der Benutzerschnittstelle wählen, welchen audiovisuellen Service oder welche interaktive Anwendung er wünscht.
Claims (7)
- Digitales Decodersystem zum Empfang von audiovisuellen Daten und interaktiven Anwendungen über ein Übertragungssystem (
4 ,5 ) von mehreren Anwendungssendern (2 ,3 ) und für den Zugriff zu einer spezifischen interaktiven Anwendung mit: – Mitteln zum Lesen mehrerer Kenndaten von wenigstens einer in einer Registrierdatenbank (7 ) gespeicherten, spezifischen, interaktiven Anwendung, wobei jede spezifische interaktive Anwendung von einem bestimmten Anwendungssender (2 ,3 ) geliefert wird und wobei die Kenndaten der spezifischen interaktiven Anwendung wenigstens ein Identifizierer-Datenwort enthalten, das den Sender identifiziert, von dem die Anwendung geliefert wird, – wobei das Decodersystem außerdem einen Anwendungs-Launcher (9 ) enthält, der mit der Registrierdatenbank verbunden ist und der es ermöglicht, eine der spezifischen interaktiven Anwendungen entsprechend den in der Registrierdatenbank gespeicherten Kenndaten zu wählen und auszulösen. - Digitales Decodersystem nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch: – mit dem Anwendungs-Launcher verbundene Wiedergabemittel (
6 ) zur Darstellung der spezifischen, interaktiven Anwendungen für die in der Registrierdatenbank gespeicherten Kenndaten, – eine mit den Anwendungs-Launcher verbundene Benutzerschnittstelle (10 ), die es ermöglicht, den Anwendungs-Launcher zu wählen und zu bewirken, dass er eine der dargestellten spezifischen interaktiven Anwendungen auslöst. - Digitales Decodersystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Registrierdatenbank (
7 ) Kenndaten (8 ) einer spezifischen Datencharakteristik entsprechend dem von jedem Anwendungssender empfangenen elektronischen Programmführern enthält und jeder elektronische Programmführer ermöglicht, dass der Benutzer den gewünschten, durch den entsprechenden Sender gesendeten Service findet. - Verfahren zur Auswahl einer spezifischen interaktiven Anwendungen einem digitalen Decoder, der audiovisuelle Daten und interaktive Anwendungen über ein Übertragungssystem (
4 ,5 ) von mehreren Anwendungssendern (2 ,3 ) empfängt, mit: – Abfrage einer Registrierdatenbank (7 ) zur Gewinnung mehrerer Kenndaten von wenigstens einer spezifischen interaktiven Anwendung, wobei jede spezifische interaktive Anwendung von einem bestimmten Anwendungssender geliefert wird und die Kenndaten der spezifischen interaktiven Anwendung wenigstens ein Identifizierer-Datenwort enthalten, das den Sender identifiziert, von dem diese Anwendung geliefert wird, – Darstellung verfügbarer Anwendungen zu dem Benutzer auf einer Wiedergabeeinheit, – Wahl einer der spezifischen interaktiven Anwendungen entsprechend den in der Registrierdatenbank gespeicherten Kenndaten, – Auslösung der gewählten, spezifischen, interaktiven Anwendung. - Verfahren zur Auswahl einer spezifischen, interaktiven Anwendung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass alle verfügbaren Anwendungen den Benutzer gezeigt werden.
- Verfahren zur Auswahl einer spezifischen, interaktiven Anwendung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die in der Datenbank abgefragten Kenndaten Icons sind.
- Verfahren zur Auswahl einer spezifischen, interaktiven Anwendung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die in der Datenbank abgefragten Kenndaten eine Adresse sind, die den Empfang der interaktiven Anwendung ermöglicht.
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