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Die Erfindung bezieht sich insgesamt
auf eine korrosionswiderstandsfähige
Beschichtung, und insbesondere auf eine Beschichtung zur Verwendung
auf einem Bauteil in einer korrosiven Umgebung eines Halbleitennrafer-Behandlungssystems.
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In einem Halbleiterwafer-Behandlungssystem
ist der Innenraum einer Behandlungskammer oft verschiedenen korrosiven
oder reaktiven Umgebungen ausgesetzt. Diese reaktiven Umgebungen
können
entweder aus korrosiven stabilen Gasen, beispielsweise Chor (Cl2), oder anderen reaktiven Spezies resultieren,
zu denen Radikale oder Nebenprodukte gehören, die bei Prozessreaktionen
erzeugt werden. Bei Plasmaprozessanwendungen, wie dem Ätzen oder
der chemischen Gasphasenabscheidung (CVD), werden reaktive Spezies
auch durch Dissoziation anderer Moleküle erzeugt, die aus sich selbst heraus
korrosiv oder reaktiv sein können
oder nicht. Um eine Prozessleistung und die Lebensdauer der Prozesskammer
oder von Bauteilen zu gewährleisten,
müssen
korrosionswiderstandsfähige
Maßnahmen
getroffen werden. Beispielsweise werden häufig in Behandlungskammern
nickelplattierte Bauelemente verwendet, um die Korrosion durch Cl2 zu verhindern. Fluorenthaltende Gase, wie
NF3 oder CHF3, lassen
unter anderem atomaren Fluor (F) entstehen, der hochreaktiv ist.
Unter Hochtemperaturbedingungen, beispielsweise wie sie bei bestimmten
CVD-Verwendungen
auftreten, wird die Korrosion noch schlimmer. Es werden beispielsweise
keramische Heizeinrichtungen aus Aluminiumnitrid (AIN) von NF3 angegriffen, da es häufiger als Reinigungsgas bei
einigen Waferbehandlungssystemen verwendet wird. Diese Heizeinrichtungen
sind gewöhnlich
ziemlich teuer, so dass man Schutzbeschichtungen haben möchte, die
die Korrosion der Heizeinrichtungsoberflächen verhindern können.
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Die EP-A-O 702 098A beschreibt einen
korrosionswiderstandsfähigen
Gegenstand, der für
einen Einsatz bei Temperaturen von etwa 200°C bis etwa 500°C geeignet
ist. Der korrosionswiderstandsfähige
Gegenstand weist eine Aluminium-Magnesium-Legierung auf, die eine
Magnesiumhalogenidschicht hat, die unter seiner Oberfläche ausgebildet ist.
Die US-A-5,364,496 beschreibt eine Wafereinfassung für den Einsatz
in einem plasmagestützten
chemischen Ätzprozess.
Die Einfassung weist reines Magnesium oder Aluminium auf, das mit
einer Magnesiumfluoridbeschichtung überzogen ist.
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Es besteht deshalb ein Bedürfnis für korrosionswiderstandsfähige Beschichtungen,
die Prozesskomponenten, wie keramische Heizeinrichtungen, gegen
Korrosion in Waferbehandlungssystemen schützen können.
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Die vorliegende Erfindung stellt
eine Schutzbeschichtung auf einem Bauelement zur Verwendung in einer
korrosiven oder reaktiven Umgebung bereit. Die Schutzbeschichtung
ist eine Magnesiumfluoridbeschichtung mit einer Reinheit, die Reaktionen
zwischen Verunreinigungen in der Beschichtung und reaktiven Spezies
in der Einfassungsumgebung verhindert. Außerdem hat die Beschichtung
eine Dichte, die reaktive Spezies vom Eindringen in die Beschichtung
und vom Erreichen des darunter liegenden Bauteils ausschließt. In einer
Ausgestaltung ist die Magnesiumfluoridbeschichtung wenigstens 85%
dicht, beispielsweise etwa 85 bis 90% dicht, und wenigstens 99%
rein. Eine solche Beschichtung schützt beispielsweise eine Oberfläche einer
keramischen Heizeinrichtung gegen einen chemischen Angriff von Fluorradikalen
in einer korrosiven Umgebung mit hoher Temperatur.
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Bei einer anderen bevorzugten Ausgestaltung
ist das Bauteil (beispielsweise eine Aluminiumnitrid-Heizeinrichtung)
mit einer Oberflächengüte versehen,
die besser als etwa 10 RA ist, oder vorzugsweise zwischen 5 bis
10 RA liegt. Die auf einem solchen Bauteil ausgebildete Beschichtung
ist gleichförmiger
und bietet so einen effektiveren Schutz gegen Korrosion.
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Die Qualität der schützenden Beschichtung wird auch
von der Bedingung des Abscheidungsprozesses beeinträchtigt.
Deshalb besteht ein weiterer Aspekt der Erfindung in einem Verfahren
zur Ausbildung der Beschichtung bei einer Temperatur und einem Druck,
die für
die gewünschte
Beschichtungsdichte und Reinheit geeignet sind. Gewöhnlich wird bevorzugt,
dass die Beschichtung bei einer relativ hohen Temperatur und einem
relativ niedrigen Druck ausgebildet wird. Eine hohe Abscheidungstemperatur
ergibt eine Beschichtung mit höherer
Dichte, während
ein niedriger Druck eine Beschichtung mit hoher Reinheit ergibt.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung wird die Beschichtung bei einer
Temperatur von wenigstens etwa 250°C oder vorzugsweise wenigstens etwa
300°C und
bei einem Kammerdruck von weniger als etwa 1 × 10–5 Torr
(1,33 × 10–3 Pa)
abgeschieden. Eine weitere Verbesserung der Beschichtungseigenschaften
kann durch eine Glühbehandlung
der Beschichtung bei einer Temperatur von mehr als etwa 600°C erreicht
werden.
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Die Lehren der vorliegenden Erfindung
lassen sich durch Inbetrachtziehen der folgenden, ins Einzelne gehenden
Beschreibung zusammen mit den beiliegenden Zeichnungen leicht verstehen,
in denen
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1a eine
schematische Schnittansicht eines einer korrosiven Umgebung ausgesetzten
Substrats zeigt;
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1b eine
schematische Schnittansicht einer Beschichtung nach der vorliegenden
Erfindung zeigt, die auf einem Substrat ausgebildet ist,
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2a eine
schematische Schnittansicht einer Beschichtung auf einem Substrat
mit einer groben Oberflächengüte zeigt,
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2b eine
schematische Schnittansicht einer Beschichtung auf einem Substrat
mit einer feineren Oberflächengüte zeigt,
und
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3 schematisch
eine Kammer mit einem Tragsockel zeigt, der eine Beschichtung der
vorliegenden Erfindung aufweist.
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Zur Erleichterung des Verständnisses
werden dort, wo es möglich
ist, gleiche Bezugszeichen zur Bezeichnung gleicher Elemente verwendet,
die die Figuren gemeinsam haben.
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine Magnesiumfluoridbeschichtung, die ein darunter liegendes
Substrat (d. h. den Gegenstand, auf dem die Beschichtung abgeschieden
ist) oder ein Bauteil vor Korrosion oder Zersetzung in einer korrosiven Umgebung
schützt. 1a / 1b zeigen schematisch den Schutzeffekt
einer Beschichtung 150 auf einem Substrat 100. 1a zeigt eine Schnittansicht eines
Substrats 100, das einer insgesamt korrosiven oder reaktiven
Umgebung 110 ausgesetzt ist. Beispielsweise kann das Substrat 100 dem
Angriff von Spezies in der einfassenden Umgebung 110 ausgesetzt
sein, was zu Kratern 102 oder anderen Defekten 104 auf
der Oberfläche 100S des
Substrats 100 führt.
Abhängig
von der reaktiven Umgebung 110 kann eine Zersetzung des
Substrats 100 durch chemische oder physikalische Angriffe
verursacht werden und muss nicht notwendigerweise zu leicht sichtbaren
Defekten führen,
wie sie in 1a gezeigt sind.
Beispielsweise können
die chemischen oder physikalischen Eigenschaften des Substrats 100 durch
chemische Reaktionen zwischen Spezies, wie Fluor F, oder anderen
reaktiven Spezies (die insgesamt mit X bezeichnet sind) in der Umgebung 110 und
dem Substrat 100 oder durch physikalisches Bombardement
mit energetischen Spezies (beispielsweise Plus- und Minusionen)
verändert
werden. 1b zeigt eine
Schnittansicht des Substrats 100, das der korrosiven Umgebung 110 ausgesetzt wird,
nachdem eine Beschichtung 150 auf dem Substrat 100 ausgebildet worden
ist. Die Beschichtung 150 der vorliegenden Erfindung ist
gegen den Angriff der reaktiven oder korrosiven Umgebung 110 widerstandsfähig, so
dass eine Zersetzung des darunter liegenden Substrats 100 reduziert
oder vermieden werden kann.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist die
Beschichtung 150 eine Magnesiumfluoridbeschichtung, die
dazu verwendet wird, Innenflächen von
Kammern für
die chemische Dampfabscheidung (CVD) und/oder Bauteile, die in solchen
Kammern verwendet werden, zu beschichten. Beispielsweise wird die
Beschichtung 150 nach der Erfindung vorteilhafterweise
auf Aluminium- oder Aluminiumnitridteile aufgebracht, beispielsweise
auf die Heizeinrichtungen, die in herkömmlicher Weise innerhalb von CVD-Kammern
verwendet werden. Aluminium und Aluminiumnitrid korrodieren und
zersetzen sich gewöhnlich
mit der Zeit, wenn sie wiederholt CVD-Prozessumgebungen mit hoher
Temperatur ausgesetzt sind. Die Beschichtung 150 verhindert
eine Korrosion der Heizeinrichtungsobertläche unter einer korrosiven
Umgebung, beispielsweise in Anwesenheit von plasmaenthaltendem Fluor
(F) bei Temperaturen über
550°C.
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Damit die Schutzbeschichtung in der
korrosiven Umgebung 110 wirksam ist, sollte die Magnesiumfluoridbeschichtung 150 eine
solche Reinheit haben, dass Reaktionen zwischen Verunreinigungen
in der Beschichtung 150 und verschiedenen Spezies in der
Einfassungsumgebung 110 im Wesentlichen ausgeschlossen
werden. Die Art der Verunreinigungen ändert sich mit dem spezifischen
Prozess, der zur Bildung der Beschichtung 150 verwendet
wird. Beispielsweise kann die Magnesiumfluoridbeschichtung 150 durch
Hochtemperaturverdampfung von Magnesiumfluoridkristallen erfolgen,
die in einem Tiegel enthalten sind, oder durch Zerstäuben eines
Magnesiumfluoridtargets unter Verwendung eines Inertgases, beispielsweise
Argon (Ar), Stickstoff (N2) und dergleichen.
Zu den Verunreinigungen in der Beschichtung 150 können Unreinheiten
aus dem Zerstäubungstarget,
Unreinheiten aus dem Tiegel, beispielsweise Aluminiumoxid (Al2O3), oder Unreinheiten,
wie Wasserdampf in der Behandlungskammer, neben anderen gehören. Man
möchte,
dass die Reinheit der Magnesiumfluoridbeschichtung, beispielsweise
(Summe der Gewichte von Magnesium und Fluor)/(Summe der Gewichte
von Magnesium und Fluor + Summe der Gewichte aller Unreinheiten),
wenigstens 99% beträgt,
und besonders bevorzugt so nahe wie möglich bei 100% liegt.
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Außerdem sollte die Beschichtung 150 eine Dichte
haben, die Spezies in der korrosiven Umgebung 110 wesentlich
davon abhält,
durch poröse
Bereiche der Beschichtung 150 hindurchzudringen und das
darunter liegende Substrat 100 anzugreifen. Die Dichte
der Magnesiumfluoridbeschichtung kann definiert werden als Volumen
von Magnesiumfluorid in der Beschichtung/Gesamtvolumen von (Hohlräumen plus
Magnesiumfluorid plus andere Un reinheiten) in der Beschichtung.
Eine höhere
Dichte führt
zur Verringerung der Wahrscheinlichkeit des Freilegens des darunter
liegenden Teils (beispielsweise AIN) für den Angriff durch korrosive
Gase. Während
eine Beschichtungsdichte von etwa 70 bis 80% ausreicht, um das darunter
liegende Substrat 100 zu schützen, liegt somit die Dichte
der Magnesiumfluoridbeschichtung 150 bei wenigstens 85%,
oder besonders bevorzugt bei wenigstens 95%, oder nahe bei etwa
100%. Um eine Rissbildung der Beschichtung 150 zu vermeiden,
wird weiterhin eine dünnere
Beschichtung insgesamt bevorzugt, während eine konformere Beschichtung 150 einen
verbesserten Schutz der darunter liegenden Oberfläche bietet.
Um diese Eigenschaften zu erreichen, wird die Magnesiumfluoridbeschichtung 150 vorzugsweise
durch CVD oder durch physikalische Gasphasenabscheidung (PVD) abgeschieden.
Die Beschichtung 150 hat beispielsweise eine Dicke von
weniger als 2 μm,
oder vorzugsweise etwa 1 μm,
oder weniger. Eine solche Magnesiumfluoridbeschichtung 150 hat
sich beispielsweise als korrosionswiderstandsfähig in Umgebungen erwiesen, die
dissoziiertes NF3 (beispielsweise Fluorradikale enthaltende
Umgebungen) enthalten und Temperaturen über 550°C aufweisen.
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3 zeigt
eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, bei der die Magnesiumfluoridbeschichtung 150 auf
einem Tragsockel 310 ausgebildet ist. Der Tragsockel 310 ist
insbesondere eine keramische Heizeinrichtung aus Aluminiumnitrid
(AIN). Eine AIN-Heizeinrichtung 310 wird
beispielsweise häufig
in einem Waferbehandlungssystem 350, beispielsweise einer
CVD-Kammer, zum Erhitzen eines Wafers (nicht gezeigt) auf eine hohe
Behandlungstemperatur verwendet. Jede freiliegende Oberfläche der
AIN-Heizeinrichtung 310 ist gegenüber dem Angriff empfindlich,
wenn sie einer korrosiven Umgebung 110 ausgesetzt ist,
beispielsweise Komponenten in den Behandlungsgasen, oder einem Plasma, das
ein Kammerreinigungsgas, wie NF3, enthält. In einer
CVD-Kammer, die für
eine Oxidabscheidung (beispielsweise SiO2)
ausgestaltet ist, wird Oxid sowohl auf der Oberfläche des
Wafers als auch an den Innenflächen 352 der
Kammer 350 und auf anderen Bauteilen, beispielsweise der
Heizeinrichtung 310, innerhalb der Kammer 350 abgeschieden.
Zur Aufrechterhaltung eines effizienten Prozesses und Kammerbetriebs
müssen
die Oxidabscheidungen von den inneren Kammerflächen 352 und den Bauteilen entfernt
werden. Dies wird gewöhnlich
mittels eines Reinigungsschritts erreicht, bei dem fluorenthaltendes
Gas, wie NF3, verwendet wird, um die Oxidabscheidungen
wegzuätzen.
Die Magnesiumfluoridbeschichtung 150 der vorliegenden Erfindung
ist gegen den Angriff (entweder chemisch oder physikalisch) von
vielen reaktiven Spezies in einer CVD-Prozessumgebung widerstandsfähig und
ist deshalb als Schutzbeschichtung zum Einsatz bei keramischen Heizeinrichtungen
insgesamt effektiv. Beispielsweise wurde eine Magnesiumfluoridbeschichtung 150 erfolg reich
eingesetzt, um ein Zersetzen einer Aluminiumnitrid-Heizeinrichtung 310 in
Anwesenheit von plasmaenthaltendem Fluor (F) bei Temperaturen über 550°C zu vermeiden.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
schließt ein
Verfahren zur Herstellung von Teilen zur Verwendung in einer korrosiven
Umgebung ein. Das Verfahren umfasst das Beschichten jedes Teils
oder Substrats mit einer Magnesiumfluoridbeschichtung mit einer
Dichte (beispielsweise größer als
etwa 85%) und einer Reinheit, die vorzugsweise durch CVD oder PVD
abgeschieden wird.
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Insgesamt ist eine Beschichtung mit
einer relativ hohen Dichte weniger verletzbar durch einen Angriff
von korrosiven oder reaktiven Spezies. Dafür wird eine relativ hohe Abscheidungstemperatur,
da sie eine dichtere Beschichtung ergibt, zusammen mit verbesserten
Konformitäts-
und Hafteigenschaften bevorzugt. Um eine Magnesiumfluoridbeschichtung 150 zu
erhalten, die eine Dichte nahe bei 100% hat, wird die Beschichtung 150 bei
einer Temperatur von wenigstens etwa 300°C abgeschieden. Für Beschichtungsdichten
im Bereich von 85 bis 90% kann jedoch die Temperatur etwas niedriger
sein, beispielsweise wenigstens 250°C, oder etwa 275°C betragen.
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Die Magnesiumfluoridbeschichtung 150 kann
durch verschiedene Prozesse ausgebildet werden, zu denen beispielsweise
die Hochtemperaturaufdampfung und Zerstäubung (beispielsweise PVD) gehören. Der
spezifische Beschichtungsprozess ist jedoch für die Ausübung der vorliegenden Erfindung nicht
kritisch, solange der Prozess eine ausreichend dichte und reine
Beschichtung 150 ergibt. Beispielsweise hat man eine Elektronenstrahlverdampfung zur
Bildung einer Magnesiumfluoridbeschichtung über einer AIN-Heizeinrichtung
verwendet. Bei anderen Anwendungen jedoch kann eine konforme Abscheidung,
beispielsweise unter Verwendung von CVD, erwünscht sein, um eine vollständige Abdeckung
oder einen Schutz für
Substrate mit einer Topographie zu gewährleisten.
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Wenn eine Magnesiumfluoridbeschichtung unter
Verwendung der Elektronenstrahlverdampfung abgeschieden wird, erfolgt
dies gewöhnlich
bei einer Temperatur von etwa 250°C
und bei einem Druck von etwa 1 × 10–5 Torr
(1,33 × 10–3 Pa).
Die erhaltene Beschichtung hat eine Säulenstruktur und eine Dichte von
etwa 70 bis 80%. Dabei können
korrosive Gase die relativ poröse
Beschichtung durchdringen und das darunter liegende Substrat angreifen.
Im Gegensatz dazu wird gemäß einer
Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung eine Magnesiumfluoridbeschichtung 150 unter
Verwendung der Elektronenstrahlverdampfung bei einer Temperatur
von mehr als etwa 300°C
ausgebildet. Die erhaltene Beschichtung 150 hat eine höhere Dichte,
beispielsweise nahe bei 100%, und ist weniger porös als die
bei niedrigeren Temperaturen abgeschiedenen Beschichtungen. Somit
bietet die verbesserte Beschichtung einen besseren Schutz für das darunter
liegende Substrat in korrosiven Umgebungen. Alternativ kann auch
die Säulenstruktur
der sich ergebenden Beschichtung vermieden werden, indem andere
Abscheidungsverfahren, wie das Zerstäuben, verwendet werden. Da
die von dem Target zerstäubten
Spezies im Falle von PVD relativ energiereich sind, kann ein ausreichend dichter
Film bei einer niedrigeren Temperatur verglichen mit anderen Verfahren
ausgebildet werden, beispielsweise der Aufdampfung oder CVD. Trotzdem kann
eine PVD-Beschichtung Nutzen aus einem Prozess mit höherer Temperatur
ziehen, der zu einem konformeren und robusterem Film führt, der
beispielsweise aus einer verbesserten Bindung zwischen den abgeschiedenen
Spezies resultiert.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung
wird eine Magnesiumfluoridbeschichtung 150, die mit einer niedrigeren
Dichte (beispielsweise bei einer niedrigeren Temperatur) abgeschieden
wurde, durch thermisches Behandeln bei einer Temperatur von mehr
als etwa 600°C
verdichtet werden. Beispielsweise kann eine Verdichtung durch ein
Wärmeglühen bei
etwa 600°C über 10 h
bei einem Druck von etwa 700 Torr (9,31 × 104 Pa)
in einer inerten Stickstoffatmosphäre (N2)
erreicht werden. Unter anderem können
auch andere Inertgase, wie Argon (Ar), verwendet werden. Neben der
Verdichtung verbessert die Glühbehandlung
der Beschichtung auch die Konformität der Beschichtung.
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Um die gewünschte Reinheit, beispielsweise etwa
99%, zu erreichen, wird die Beschichtung 150 bei der oben
beschriebenen Temperatur und bei einem Kammerdruck von wenigstens
1 × 10–5 Tori
(1,33 × 10–3 Pa),
d. h. vorzugsweise in einer Umgebung mit reduziertem Druck von weniger
als 1 × 10–5 Torr
(1,33 × 10–3 Pa)
abgeschieden. Ein Kammerdruck von 1 × 10–6 Torr
(1,33 × 10–4 Pa)
bildet eine Umgebung, die weniger Verunreinigungen als bei 10–5 Torr
(1,33 × 10–3 Pa)
enthält,
und ergibt deshalb eine Beschichtung mit einer höheren Reinheit. Diese Verbesserung in
der Beschichtungsreinheit mit abnehmendem Druck wird jedoch bei
höheren
Abscheidungstemperaturen weniger signifikant, da die bei einer höheren Abscheidungstemperatur
erhaltene dichtere Beschichtung weniger poröse Bereiche hat, wo sich Verunreinigungen
(beispielsweise Feuchte) einlagern können. Deshalb kann bei ausreichend
hohen Abscheidungstemperaturen ein Absenken des Kammerdrucks nicht
zu einer entsprechenden Erhöhung der
Beschichtungsreinheit führen.
Deshalb werden bei einem Verfahren zur Abscheidung der Magnesiumfluoridbeschichtung 150 vorzugsweise
Temperatur und Druck ins Gleichgewicht gebracht, um die gewünschte Reinheit
und Dichte zu erreichen. Natürlich sollte,
damit der Korrosion Widerstand entgegengesetzt werden kann, wenn
das Teil (beispielsweise mit der Beschichtung 150 und dem
Substrat 100) der korrosiven Umgebung 110 ausgesetzt
wird, die Beschichtung 150 alle Oberflächen 100S des Substrats 100 abdecken,
die einer korrosiven Umgebung 110 potenziell gegenüber freiliegen.
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Neben den Prozessbedingungen für die Abscheidung
(beispielsweise Substrattemperatur, Kammerdruck, u. a.) werden die
Eigenschaften der Beschichtung 150 auch von der Oberflächegüte des Substrats 100 beeinflusst.
Wenn beispielsweise die Oberfläche 100S des
Substrats 100 zu rau ist, ist die sich ergebende Beschichtungsdicke
nicht gleichförmig.
Dadurch wird das darunter liegende Substrat 100 gegenüber einem
Angriff verwundbar, wenn es einer korrosiven Umgebung 110 ausgesetzt
wird. Die keramische Heizeinrichtung hat gewöhnlich eine Oberflächengüte mit einem
Rauigkeitsmaß von
mehr als RA20. (Bei der Obertlächenrauigkeitsskala
bedeutet RA20, dass die Oberfläche-"Erhebungen" sich etwa 20 Mikrozoll
von der mittleren Oberfläche
weg befinden.) 2a zeigt
eine Magnesiumfluoridbeschichtung 150 auf einem Substrat 200,
beispielsweise einer Heizeinrichtung, mit einer rauen Oberfläche 200S.
Die Magnesiumfluoridbeschichtung 150 ist relativ ungleichförmig, was
freiliegende Abschnitte 202 des Heizeinrichtung 200 ergibt.
Alternativ können
Abschnitte 152 der Beschichtung 150 auch für einen
effektiven Schutz der darunter liegenden Abschnitte 204 der
Heizeinrichtung 200 gegen das Eindringen von reaktiven
oder energiereichen Spezies in der korrosiven Umgebung 110 zu
dünn sein.
Deshalb sind Bereiche 202, 204 der Heizeinrichtung 200 von
der korrosiven Umgebung 110 verwundbar, was zur Bildung
von Kratern 206 oder anderen Defekten 208 führt. Wenn
die darunter liegende Heizeinrichtung 200 jedoch eine feinere
Oberflächengüte hat,
können sowohl
die Qualität
der Trennfläche
zwischen Beschichtung und Substrat und die Beschichtungsgleichförmigkeit
verbessert werden. Wie in 2b gezeigt
ist, bietet die Beschichtung 150, die auf einer Heizeinrichtung 200 mit
einer glatteren Oberflächengüte ausgebildet
ist, einen wirksamen Schutz gegen die reaktive Umgebung 110.
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Deshalb möchte man ein Substrat (beispielsweise
eine AIN-Heizeinrichtung) mit einer geringen Korngröße von weniger
als etwa 30 μm
bei einer bevorzugten Ausführung
mit einer Korngröße von etwa 1
bis 3 μm
verwenden. Die Oberflächengüte kann beispielsweise
durch geeignete Polierverfahren weiter verbessert werden. Zur Veranschaulichung
beträgt
eine optimale Oberflächengüte der Substratoberfläche 200 weniger
als etwa RA10, und ist vorzugsweise noch kleiner, beispielsweise
etwa RA5. Insgesamt möchte
man eine Oberflächengüte haben, die
so fein wie möglich
ist. Jedoch erhöhen
sich die Kosten auch mit einem iterativen Polieren. Deshalb empfiehlt
sich in der Praxis eine Oberflächengüte von etwa
RA10 oder etwas höher.
Die Verbesserung an der Trennfläche
zwischen Beschichtung und Substrat führt zu einem besseren Haften
zwischen der Beschichtung 150 und dem Substrat 200,
wobei gewöhnlich
eine Beschichtungsgleichförmigkeit
von etwa 50% erreicht wird.
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Die zur Verwendung mit CVD-Kammern
bei Hochtemperaturbedingungen offenbarten spezifischen Ausgestaltungen
sollen nur der Veranschaulichung dienen. Die vorliegende Erfindung
ist allgemein auf andere korrosive Umgebungen anwendbar, beispielsweise
solche, wie sie gewöhnlich
bei Ätz-, Plasma-
oder reaktiven Prozessen auftreten.
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Obwohl verschiedenen Ausführungsformen, die
die Lehren der vorliegenden Erfindung einschließen, gezeigt und hier im Einzelnen
beschrieben wurden, kann der Fachmann leicht viele andere variierte Ausgestaltungen
ableiten, die noch durch diese Lehren umfasst sind.