DE69837958T2

DE69837958T2 - Anatomische Schultergelenkpfannenprothese zusammen mit Verfahren und Werkzeuge zum Implantieren derselben

Info

Publication number: DE69837958T2
Application number: DE69837958T
Authority: DE
Inventors: Herbert Resch; Damon Montville Servidio; Peter Nuijten
Original assignee: Howmedica Osteonics Corp
Current assignee: Howmedica Osteonics Corp
Priority date: 1997-09-09
Filing date: 1998-08-17
Publication date: 2007-10-18
Anticipated expiration: 2018-08-18
Also published as: US6673115B2; EP0903127A2; DE69837958D1; EP0903127A3; US6379386B1; US20020082702A1; JPH11128256A; EP0903127B1

Description

HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft eine Glenoidkomponente für eine Schulterprothese. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Glenoidkomponente mit einem langen außeraxialen Kiel.
Beschreibung des Standes der Technik
Das menschliche Schultergelenk enthält zwei Hauptkomponenten, die Glenoidkomponente und die Numerale Komponente. Die Glenoidkomponente ist derjenige Teil des Schulterblatts, der eine pfannenartige Struktur für die Numerale Komponente bildet. Die Numerale Komponente ist das obere Ende des Oberarms, das eine kugelartige Struktur bildet, die in die Glenoidkomponente passt.
Prothetische Schultergelenke sind auf dem Fachgebiet wohlbekannt, und es sind viele verschiedene Glenoidkomponenten und Numerale Komponenten bereitgestellt worden. Es sind auch verschiedene Verfahren und Instrumente zum Implantieren einer prothetischen Glenoidkomponente bereitgestellt worden. Eine typische Glenoidkomponente aus dem Stand der Technik ist im U.S. Patent Nummer 5,489,310 an Mikhail offenbart, das auch ein Verfahren und Instrumente zum Implantieren der Komponente offenbart.
Die typische Glenoidkomponente schließt einen kreisförmigen Körper ein, der eine konkave laterale Gelenkoberfläche und eine entgegengesetzte mediale Oberfläche mit einem Schaft aufweist, der sich entlang einer Mittelachse aus der medialen Oberfläche erstreckt. Die Glenoidkomponente wird eingesetzt, nachdem das Schulterblatt reseziert worden ist, um das natürliche Glenoid zu entfernen, und im Hals des Schulterblatts wird eine Höhle gebildet, um die prothetische Glenoidkomponente aufzunehmen.
Das Verfahren und die Instrumente, die im Patent mit der Endnummer 310 beschrieben sind, sind dazu bestimmt, das Einsetzen der Glenoidkomponente mit einem minimalen Maß an Knochenentnahme zu erlauben, die bei der Präparation des Schulterblatts erforderlich ist. Bei der Verwendung des Verfahrens und der Instrumente des Patents mit der Endnummer 310 werden verschiedene Größenbestimmungsführungen verwendet, um die Größe der natürlichen Glenoidhöhle zu messen, um durch trial and error eine prothetische Komponente von der richtigen Größe zu wählen. Die Größenbestimmungsführungen weisen jeweils eine Mehrzahl von angespitzten Elementen und eine mittige Öffnung auf. Nachdem die richtige Größe bestimmt worden ist, wird die entsprechende Größenbestimmungsführung in den Knochen des Schulterblatts gehämmert, und die mittige Öffnung in der Größenbestimmungsführung wird als Bohrführung verwendet, um ein 15–30 mm Loch in das Schulterblatt zu bohren.
Ein Räumwerkzeug von passender Größe wird dann basierend auf der Größe der zuvor gewählten Größenbestimmungsführung gewählt. Das Räumwerkzeug weist einen symmetrischen Kopf mit einer Mehrzahl von verjüngten Schneidmessern und einer umlaufenden Anschlagoberfläche auf. Das zuvor gebohrte Loch wird als Mittenführung für das Räumwerkzeug benutzt. Das Räumwerkzeug wird benutzt, um im Schulterblatt eine Höhle zu erzeugen, in welche die prothetische Glenoidkomponente eingesetzt werden wird. Nachdem die Höhle erzeugt worden ist, wird die kreisförmige Glenoidkomponente in die Höhle eingesetzt, mit oder ohne die Verwendung von Knochenzement.
Das U.S. Patent Nummer 5,405,402 zeigt eine einstückige Glenoidkomponente mit einem ovalen Körper und einer konkaven lateral weisenden Oberfläche. Es ist dort ein einzelner Kiel 36 vorhanden, der sich senkrecht zur Hauptachse des ovalen Körpers in einer proximalen Richtung erstreckt, sowie eine konkave laterale Oberfläche, wie durch einen oder mehrere Radien definiert. Der Kiel fluchtet mit der Hauptachse des ovalen Körpers. Weil der Kiel mit der besagten Hauptachse fluchtet, kann es sein, dass seine Relativposition nicht die richtige Weichteilbalance liefert, um für ein befriedigendes Einsetzen zu sorgen.
Das U.S. Patent Nummer 4,986,833 zeigt ebenfalls eine Glenoidkomponente für eine künstliche Schulter, die von einer allgemein rechteckigen Gestalt ist und eine Mehrzahl von Stützen aufweist, sowie eine Zunge oder Rippe, die auf einem Einsatz 16 vorgesehen ist und die sich aus einer Rückhaltevorrichtung 14 erstreckt und übersteht. Die Rippe erstreckt sich posterior von der Schulterblattseite der Komponente unter einem Winkel, und die Konstruktion ist dazu bestimmt, anterior implantiert zu werden, im Gegensatz zu lateral. Diese Konstruktion ist eine Kombination von Teilen und kann wegen der Gestalt der angewinkelten Zunge nicht lateral implantiert werden.
Trotz der zahlreichen Fortschritte bei den Gestaltungen von Glenoidkomponenten und den zu ihrem Einsetzen verwendeten Verfahren und Instrumenten mangelt es diesen Prothesen noch immer an der Stabilität und Festigkeit von natürlichen gesunden Glenoidkomponenten, und die Relativpositionen der prothetischen Glenoidkomponenten und humeralen Komponenten liefern zumeist nicht die richtige Weichteilbalance.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
Es ist daher ein Ziel der Erfindung, eine prothetische Glenoidkomponente bereitzustellen, welche die Funktion einer natürlichen Glenoidkomponente genauer kopiert.
Es ist auch ein Ziel der Erfindung, eine prothetische Glenoidkomponente bereitzustellen, die stabiler als vorhandene prothetische Glenoidkomponenten ist.
Es ist ein anderes Ziel der Erfindung, eine prothetische Glenoidkomponente bereitzustellen, die, wenn sie implantiert ist, für eine richtige Weichteilbalance zwischen der Glenoidkomponente und der humeralen Komponente sorgt.
Es ist noch ein anderes Ziel der Erfindung, eine Glenoidkomponente bereitzustellen, welche die zuvor erwähnten Ziele erreicht und welche die Gefahr eine Schädigung des posterioren Schulterblatts minimiert.
Gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst eine prothetische einstückige Glenoidkomponente einen ovalen Körper, der eine durch einen oder mehrere Radien definierte konkave laterale Gelenkoberfläche 14 aufweist und der eine Längsmittellinie (B) und eine entgegengesetzte mediale Oberfläche 16 mit einem einzelnen, sich aus der medialen Oberfläche 16 erstreckenden Kiel 18 aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kiel 18 in einer Ebene liegt, die von der Längsmittellinie (B) der konkaven Gelenkoberfläche 14 aus nach anterior versetzt ist, und die besagte Ebene in Bezug zu jedem von dem einen oder den mehreren Radien nicht-kollinear gelegen ist.
Der Kiel kann eine im Wesentlichen dreieckige oder trapezförmige Gestalt besitzen und wirkt wie ein I-Träger, um für einen größeren Halt für die Glenoidkomponente zu sorgen, wenn sie am Schulterblatt befestigt ist.
Gemäß einer augenblicklich bevorzugten Ausführungsform weist die mediale Oberfläche der Glenoidkomponente Rippen auf, und der Kiel weist eine mittige Öffnung auf, welche beide die Fixation der Komponente am Schulterblatt verbessern.
Die Gestaltung der Glenoidkomponente der Erfindung basiert zum Teil auf der Beobachtung, dass die Mittellinie einer natürlichen Glenoidkomponente nicht kollinear mit der Mittellinie der Schulterblattknochenmasse ist. Es wurde daher als Hypothese angenommen, dass die symmetrischen Glenoidkomponenten mit mittigen Schäften sowie die Verfahren und Instrumente zu ihrem Einsetzen zur Befestigung der Komponente an einem Teil des Schulterblatts führen, der eine verringerte Knochenmasse aufweist. Es wird angenommen, dass dies die Ursache von verringerter Stabilität, Schäden am posterioren Schulterblatt und einer Unbalance der Weichteile zwischen der Glenoidkomponente und der humeralen Komponente ist.
Für die Implantation der neuartigen Glenoidkomponente können neue Verfahren und Instrumente bereitgestellt werden. Insbesondere werden Größenbestimmungsbohrführungen mit einem zusätzlichen Ausrichtarm bereitgestellt, der sicherstellt, dass der anterior/posteriore Winkel des Pilotlochs ungefähr 65 Grad beträgt. Bei einer Reihe von unveröffentlichten Leichenstudien wurde entdeckt, dass dieser Winkel der optimale Winkel ist.
Ein verbessertes Räumwerkzeug kann ebenfalls bereitgestellt werden, das es dem Arzt erlaubt, einen Räumwerkzeugkopf von ausgewählter Größe am Räumwerkzeug zu befestigen, statt während des Zeitpunkts des Eingriffs unter mehreren Räumwerkzeugen von verschiedener Größe zu wählen.
Um für den Kiel der Glenoidkomponente das richtige Loch im Schulterblatt bereitzustellen, wird eine neue Kielbohrführung bereitgestellt, die drei Bohrführungslöcher in einer Ebene positioniert, welche vom Pilotloch aus ungefähr 2 mm nach anterior versetzt ist. Eines von den Bohrführungslöchern ist ein mittleres Loch, und die beiden anderen Löcher sind dazu parallel. Ein neues Aufreiberinstrument wird bereitgestellt, um die drei Löcher zu verbinden und eine dreieckige Höhle für den Kiel zu bilden.
Die Einsetzverfahren schließen ein: Auswählen der passenden Größenbestimmungsbohrführung in einer konventionellen Weise, Verwenden der Größenbestimmungsbohrführung der Erfindung, um ein Pilotloch in der Mitte des Glenoids zu bohren, jedoch mit einem A/P-Winkel von ungefähr 65 Grad, Verwenden des neuen Glenoidräumwerkzeugs, um die Glenoidhöhle um das Pilotloch herum zu resezieren, Verwenden der neuen Kielbohrführung, um drei Löcher zu bohren, die Achsen aufweisen, welche in einer Ebene ausgerichtet sind, die vom Pilotloch aus nach anterior versetzt ist, und Verwenden eines Aufreiberinstruments, um die drei Löcher zu verbinden und eine dreieckige Höhle für den Kiel zu bilden. Die Glenoidkomponente wird dann mit Knochenzement eingesetzt und wird so platziert, dass sie leicht nach unten geneigt ist (bis zu ungefähr 5 Grad), um eine superiore Migration des humeralen Kopfs zu vermindern.
Zusätzliche Ziele und Vorteile der Erfindung werden für den Fachmann bei Bezugnahme auf die ausführliche Beschreibung in Verbindung mit den bereitgestellten Figuren ersichtlich.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
1 ist eine anterior-posteriore Seitenansicht einer Glenoidkomponente gemäß der Erfindung;
2 ist eine posteriore Seitenansicht der Glenoidkomponente aus 1;
3 ist eine perspektivische Ansicht der Glenoidkomponente aus 1;
4 ist ein Querschnitt entlang der Linie 4-4 in 2;
5 ist eine posteriore Seitenansicht einer Komponente einer Pilotführung;
6 ist eine (superiore oder inferiore) Seitenansicht der Komponente aus 5;
7 ist eine perspektivische Ansicht der Komponente aus den 5 und 6;
8 ist eine (superiore oder inferiore) Seitenansicht der Komponente aus den 5–7, wobei der Ausrichtarm an der Komponente befestigt ist und wobei sie die Position des Pilotlochbohrers zeigt;
9 ist eine perspektivische Ansicht der Anordnung aus 8;
10 ist eine Seitenansicht eines Räumwerkzeuggriffs;
11 ist eine Rückseitenansicht eines Räumwerkzeugkopfs;
12 ist eine Vorderseitenansicht des Räumwerkzeugkopfs aus 11;
13 ist ein Querschnitt entlang der Linie 13-13 in 12;
14 ist eine Seitenansicht eines Werkzeugs zum lösbaren Befestigen des Räumwerkzeugkopfs am Griff;
15 ist eine posteriore Seitenansicht der Kielbohrführung;
16 ist eine (superiore oder inferiore) Seitenansicht der Bohrführung aus 15;
17 ist eine perspektivische Ansicht der Bohrführung aus den 15 und 16;
18 ist eine (superiore oder inferiore) Seitenansicht eines Kiellochaufreibers;
19 ist eine perspektivische Ansicht des Aufreibers aus 18.
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
Nunmehr Bezug nehmend auf die 1 bis 4, schließt eine Glenoidkomponente 10 gemäß der Erfindung einen ovalen Körper 12 ein, der eine konkave laterale Gelenkoberfläche 14 und eine entgegensetzte mediale Oberfläche 16 mit einem Kiel 18 aufweist, der sich aus der medialen Oberfläche 16 erstreckt. Gemäß einem Aspekt der Erfindung, und wie am besten in den 1 und 4 dargestellt, erstreckt sich der Kiel 18 entlang von einer Linie "A", die von der Mittellinie "B" der konkaven Oberfläche nach anterior versetzt ist und nicht-kollinear mit jeglichem Radius der konkaven Oberfläche ist. Zum Beispiel, wie in 4 dargestellt, schneidet die Linie "A", entlang von der sich der Kiel 18 erstreckt, den Mittelpunkt "C" nicht, von dem aus die Oberfläche 14 erzeugt wird.
Gemäß einer augenblicklich bevorzugten Ausführungsform ist der Kiel 18 von im Wesentlichen dreieckiger oder trapezförmiger Gestalt. Die superiore und die inferiore Seite des Kiels 17 verjüngen sich im Wesentlichen, wie in den 2 und 3 dargestellt. Jedoch verjüngten sich die anteriore und die posteriore Seite des Kiels 18 ebenfalls, wie in den 1 und 4 dargestellt. Diese Gestaltung des Kiels gestattet es, dass er wie ein I-Träger wirkt, um für einen größeren Halt für die Glenoidkomponente zu sorgen, wenn sie am Schulterblatt befestigt ist.
Gemäß einer augenblicklich bevorzugten Ausführungsform weist die mediale Oberfläche 16 der Glenoidkomponente Rippen auf, z.B. 17, und der Kiel weist eine vertiefte Tasche 19 auf, die beide die Fixation der Komponente am Schulterblatt verbessern.
Wie man in 2 sieht, ist der Kiel vorteilhafterweise auch mit einem Paar von kleinen Löchern 21, 23 versehen, die für ein strahlenundurchlässiges Material, wie strahlenundurchlässige Drähte, bemessen sind. Die Position dieser Löcher in Bezug zur Geometrie der Glenoidkomponente 10 erlaubt eine fluoroskopische Untersuchung der superior-inferioren Version der Komponente während der Implantation. Mit anderen Worten legt die Position der Löcher eine Achse fest, die parallel zur vertikalen Achse der Komponente ist. Der Fachmann wird ersehen, dass die Glenoidkomponente in einer Reihe von Größen zur Verwendung mit großen und kleinen Patienten hergestellt wird. Die relativen Gesamtabmessungen der Komponente können zum Beispiel mit ungefähr 1,299 in der superior-inferioren Richtung, ungefähr 0.945 in der anterior-posterioren Richtung, und ungefähr 0,750 in der medial-lateralen Richtung angegeben werden.
Nunmehr Bezug nehmend auf die 5–9, schließt eine Größenbestimmungsbohrführung 20 einen Griffteil 22 und einen Lehrenkopf 24 ein. Der Kopf und der Griff sind unter einem Winkel von ungefähr 45 Grad aneinander befestigt, so dass sich der Griff nach anterior aus dem Kopf erstreckt, wenn sich die Bohrführung 20 im Gebrauch befindet. Der Kopf 24 weist eine mittige Öffnung 25 auf, die bemessen ist, um einen Bohrer 26 (8 und 9) aufzunehmen, um vor dem Räumen ein Pilotloch in das Glenoid zu bohren.
Der Fachmann wird ersehen, dass die Größe des Kopfes 24 so ausgelegt ist, dass sie der Größe einer Glenoidkomponente entspricht. Wie unten ausführlicher beschrieben wird, wird daher der Arzt eine Reihe von Größenbestimmungsbohrführungen verwenden, bis die passende Größe gefunden ist.
Die Größenbestimmungsbohrführungen sind mit einem Ausrichtarm 28 versehen, der sicherstellt, dass der anterior/posteriore Winkel α des Pilotlochs ungefähr 65 Grad beträgt.
Gemäß einer augenblicklich bevorzugten Ausführungsform ist der Arm durch einen Kragen 30 und eine Feststellschraube 32 abnehmbar am Griff 22 befestigt. Im Gebrauch wird der Arm gegen das anteriore Schulterblatt anliegend platziert, und dies winkelt die Bohrführung automatisch mit 65 Grad an.
Wendet man sich nunmehr den 10–14 zu, so schließt ein verbessertes Räumwerkzeug einen Griff 40 mit einem angewinkelten Kopf 42 ein. Der Griff enthält eine Antriebswelle 44, die eine proximale Kupplung 46 aufweist, um sie mit einem Motor (nicht dargestellt) zu verbinden. Die Antriebswelle ist an ihrem distalen Ende mit einer rotierenden Spitze 48 verbunden. Die Spitze 48 weist ein gerundetes distales Ende 50 und einen mit einem Gewinde versehenen Zwischenteil 52 auf. Ein abnehmbares Räumwerkzeug 54 ist ein allgemein kreisförmiges Element mit einer mittigen, mit einem Gewinde versehenen Bohrung 56, einer Räumoberfläche 58 und einer Mehrzahl von in Winkelabständen voneinander angeordneten Durchgangsschlitzen 60a–60f. Das Räumwerkzeug 54 wird in einer Reihe von Größen hergestellt, von denen jede einer Glenoidkomponente von anderer Größe entspricht. Jedoch weist jedes der Räumwerkzeuge eine mittige Gewindebohrung 56 mit derselben Größe auf, so dass es an dem Gewindeteil 52 der Spitze 48 des Räumwerkzeuggriffs 40 befestigt werden kann.
Gemäß der augenblicklich bevorzugten Ausführungsform weisen die Räumwerkzeuge 54 jeweils sechs Durchgangsschlitze auf, die in gleichmäßigen Abständen voneinander angeordnet sind. Diese Schlitze dienen zwei Funktionen, um einen Hindurchtritt von Knochengewebe zu erlauben, während das Glenoid geräumt wird, und um die schnelle Befestigung des Werkzeugs 54 an der Spitze 48 unter Verwendung eines in 14 dargestellten speziellen Werkzeugs 62 zu gestatten. Das Werkzeug 62 weist drei Schlitzeingriffselemente 64a, 64c, 64e auf, die sich aus einer kreisförmigen Basis 66 nach unten erstrecken, sowie einen nach oben stehenden T-Griff 68, der sich aus der anderen Seite der Basis 66 erstreckt, wobei die Schlitzeingriffselemente bemessen und in Winkelabständen voneinander angeordnet sind, um in drei der sechs Durchgangsschlitze im Werkzeug 54 einzugreifen.
Der Fachmann wird daher ersehen, dass das Werkzeug 54 an der Spitze 48 befestigt wird, indem man die Gewindeöffnung 56 über der Spitze 48 platziert und das Werkzeug 54 dreht, bis das Gewinde in der Bohrung 56 mit dem Gewinde 52 auf der Spitze 48 in Eingriff tritt. Wenn das Räumwerkzeug 54 so in Eingriff gebracht worden ist, wird das Spannwerkzeug 62 benutzt, um das Räumwerkzeug 54 an der Spitze 48 festzuziehen.
Es wird auch ersichtlich, dass sich das glatte Ende 50 der Spitze 48 über die Oberfläche 58 des Räumwerkzeugs 54 hinaus erstrecken wird. Dieser Teil der Spitze wird benutzt werden, um das Räumwerkzeug in Bezug zum Pilotloch zu positionieren, wie unten ausführlicher beschrieben wird.
Wendet man sich nunmehr den 15–17 zu, so schließt eine Kielbohrführung 70 einen Griffteil 72 und einen Bohrlehrenkopf 74 ein. Der Lehrenkopf 74 weist einen sich in distaler Richtung erstreckenden mittleren Führungspfosten 76 und drei Öffnungen 73, 75, 77 zur Aufnahme von Bohrern auf, wie unten ausführlicher beschrieben wird. Die Gesamtgröße und -form des Lehrenkopfs 74 entspricht der Gesamtgröße und -form des Lehrenkopfs 24 der oben beschriebenen Größenbestimmungsbohrführung 20.
Es wird daher ersichtlich, dass die Kielbohrführung 70 in verschiedenen Größen bereitgestellt wird, die den verschieden großen Glenoidkomponenten entsprechen. Der mittlere Führungspfosten 76 ist bemessen, um in das mit der Größenbestimmungsbohrführung erzeugte Pilotloch zu passen, und die drei Öffnungen 73, 75, 77 sind mit ihren Achsen in einer Ebene liegend angeordnet, die im Abstand von der Achse des Führungspfostens 76 angeordnet ist.
Wie man am besten in 16 sieht, liegen die Achsen der Öffnungen insbesondere in einer Ebene, die nach anterior im Abstand vom Führungspfosten 76 angeordnet ist. Der Fachmann wird ersehen, dass der anteriore Versatz der Öffnungen dem anterioren Versatz (ungefähr 2 mm) des Kiels in der Glenoidkomponente entspricht. Wie man am besten in 15 sieht, sind die Achsen der zwei äußeren Öffnungen 73, 77 in Bezug zur mittleren Öffnung 75 angewinkelt.
Es wird ersichtlich, dass nachdem mit Hilfe der Kielbohrführung drei Löcher im Schulterblatt gebohrt worden sind, die drei Löcher ungefähr dem dreieckigen Loch entsprechen werden, das erforderlich ist, um den Kiel der Glenoidkomponente aufzunehmen. Die Wände zwischen den drei Löchern werden mit Hilfe des unten mit Bezugnahme auf die 18 und 19 beschriebenen Aufreiberinstruments weggeschnitten, um eine dreieckige oder trapezförmige Höhle für den Kiel zu bilden.
Wie in den 18 und 19 dargestellt, schließt ein Aufreiberinstrument 80 einen Griffteil 82, einen Basisteil 84 und eine Raspel 86 ein, die sich aus dem Basisteil nach unten erstreckt. Der Basisteil ist bemessen, um zu den Lehrenteilen der oben beschriebenen Bohrführungen 20 und 70 zu passen. Somit wird das Aufreiberinstrument 80 in verschiedenen Größen bereitgestellt, die den verschieden großen Glenoidkomponenten entsprechen. Die Raspel 86 ist angeordnet und bemessen, um dem Kiel der entsprechenden Glenoidkomponente zu entsprechen. Der Fachmann wird ersehen, dass das Aufreiberinstrument 80 benutzt wird, indem man die Raspel in das mit der Kielbohrführung 70 erzeugte mittlere Loch einführt und durch die Wand des mittleren Lochs hindurch bis in die seitlichen angewinkelten Löcher schneidet.
Nunmehr Bezug nehmend auf sämtliche der FIGUREN, schließen die Verfahren zum Implantieren der Glenoidkomponente ein: Auswählen der passenden Größenbestimmungsbohrführung (5–9) in einer konventionellen Weise und Verwenden der Größenbestimmungsbohrführung der Erfindung, um in der Mitte des Glenoids ein Pilotloch mit einem A/P-Winkel von ungefähr 65 Grad zu bohren. Die Bohrführung sollte sich in festem Kontakt mit der Oberfläche und dem Hals des Glenoids befinden. In Fällen einer schweren anterior/posterioren Version (pathologische Retro- oder Anteversion) kann es sein, dass mit einem Hochgeschwindigkeitsentgrater etwas Knochen von entweder der anterioren oder posterioren Seite des Glenoids entfernt werden muss. Der 65-Grad-Winkel und die Verwendung eines Bohrers mit einem Anschlag stellt sicher, dass das Pilotloch den anterioren oder posterioren Kortex nicht perforiert.
Nachdem man eine bestimmte Größe für die in den 5–9 dargestellte Bohrführung ausgewählt hat, werden bei den nachfolgenden Schritten entsprechende Größen verwendet. Insbesondere wird ein Räumwerkzeug (11, 12 und 13) mit entsprechender Größe ausgewählt und unter Verwendung des speziellen Werkzeugs (14) am Räumwerkzeuggriff (10) befestigt. Die gerundeten Spitze 50 (10) wird dann im Pilotloch positioniert, und das Glenoid wird symmetrisch um das Pilotloch herum geräumt. Weil die Glenoidkomponente der Erfindung in der superior-inferioren Richtung länger ist als in der anterior-posterioren Richtung, und weil das Räumwerkzeug kreisförmig ist, wird ein superiorer Teil des Glenoids mit einem Hochgeschwindigkeitsentgrater entfernt, nachdem der Räumschritt abgeschlossen ist.
Dann wird eine entsprechend bemessene Kielbohrführung ( 15–17) ausgewählt. Der Führungspfosten 76 wird im Pilotloch platziert, und die Führungsöffnungen 73, 75, 77 werden verwendet, um drei Löcher zu bohren, die Achsen aufweisen, welche in einer Ebene ausgerichtet sind, die von der Pilotöffnung aus nach anterior versetzt ist. Dann wird ein entsprechend bemessenes Aufreiberinstrument (18 und 19) ausgewählt und wird benutzt, um die drei Löcher miteinander zu verbinden und eine dreieckige oder trapezförmige Höhle für den Kiel zu bilden. Eine entsprechend bemessene Glenoidkomponente (1–4) wird dann eingesetzt, wobei Knochenzement den Kiel und die mediale Oberfläche bedeckt, und wird so platziert, dass sie leicht nach unten (bis zu ungefähr 5 Grad) geneigt ist, um eine superiore Migration des humeralen Kopfs zu vermindern. Die Winkelausrichtung der Glenoidkomponente kann erleichtert werden, indem man in den zwei kleinen Löchern im Kiel ein strahlenundurchlässiges Material (wie strahlenundurchlässigen Draht (Drähte)) verwendet und die Platzierung fluoroskopisch betrachtet.
Es sind hier eine Glenoidkomponente sowie Verfahren und Vorrichtungen zum Implantieren der Glenoidkomponente beschrieben und dargestellt worden. Obwohl bestimmte Ausführungsformen der Erfindung beschrieben worden sind, ist nicht beabsichtigt, dass die Erfindung darauf beschränkt ist, da beabsichtigt ist, dass die Erfindung im Schutzumfang so breit ist, wie es der Stand der Technik erlaubt, und dass die Beschreibung in gleicher Weise gelesen wird. Es wird daher für den Fachmann ersichtlich sein, dass noch andere Abwandlungen an der vorgesehenen Erfindung vorgenommen werden könnten, ohne von ihrem Umfang abzuweichen, wie beansprucht.

Claims

Prothetische einstückige Glenoidkomponente 10, umfassend einen ovalen Körper 12, der eine von einem oder mehreren Radien definierte konkave laterale Gelenkoberfläche 14 aufweist und der eine Längsmittellinie (B) und eine entgegengesetzte mediale Oberfläche 16 mit einem einzelnen, sich aus der medialen Oberfläche 16 erstreckenden Kiel 18 aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kiel 18 in einer Ebene liegt, die von der Längsmittellinie (B) der konkaven Gelenkoberfläche 14 aus nach anterior versetzt ist, und dass die Ebene in Bezug zu jedem von dem einen oder den mehreren Radien nicht-kollinear gelegen ist.
Glenoidkomponente nach Anspruch 1, bei welcher die mediale Oberfläche 16 mit einer Mehrzahl von Rippen 17 versehen ist.
Glenoidkomponente nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, bei welcher der Kiel 18 mindestens eine vertiefte Tasche 19 aufweist.
Glenoidkomponente nach Anspruch 1, Anspruch 2 oder Anspruch 3, bei welcher der Kiel 18 ein Paar von im Abstand angeordneten Löchern 21, 23 zur Aufnahme von strahlenundurchlässigem Material aufweist, wobei die im Abstand angeordneten Löcher eine Achse definieren, die parallel zur vertikalen Achse der Komponente ist.
Glenoidkomponente nach den Ansprüchen 1 bis 4, bei welcher sich die Ebene, in der der Kiel 18 liegt, ungefähr 2 mm anterior von der Längsmittellinie (B) befindet.
Glenoidkomponente nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei welcher der Kiel 18 von im Wesentlichen dreieckiger Gestalt ist.
Glenoidkomponente nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei welcher der Kiel (18) von im Wesentlichen trapezförmiger Gestalt ist.