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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein gereinigtes, neues Forward Motility
Protein aus dem Nebenhoden und ein Verfahren zur Isolierung des
Forward Motility Proteins aus dem Nebenhoden, welches als ein die
Fruchtbarkeit aktivierendes/blockierendes Mittel geeignet ist. Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zur
Isolierung eines gereinigten, neuen Forward Motility Proteins aus
dem Nebenhoden der Ziege, welches als die Fruchtbarkeit aktivierendes
Mittel sowie als die Fruchtbarkeit blockierendes Mittel geeignet ist.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Das
Forward Motility Protein (FMP) hat das Potenzial zur Verwendung
als empfängnisverhütender Impfstoff
zur Regulierung von Bevölkerungswachstum.
FMP hat auch das Potenzial zur Verbesserung einiger der Probleme
der Unfruchtbarkeit beim Menschen (aufgrund geringer Spermienbeweglichkeit):
ein großes
gesellschaftliches Problem bei allen menschlichen Rassen. Es hat
auch das Potenzial zum Lösen
einiger der Probleme der Tierzucht (aufgrund unzureichender Spermienbeweglichkeit), wodurch
Milch- und Fleischproduktion gesteigert werden.
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Bevölkerungsexplosion
stellt in allen Entwicklungsländern,
einschließlich
Indien, ein Hauptproblem dar. Obwohl einige empfängnisverhütende Verfahren verfügbar sind,
unterliegen sie Einschränkungen
in Bezug auf unerwünschte
Nebenwirkungen/geringere Wirksamkeit. Einige dieser Verfahren sind
wiederum für
Millionen von bedürftigen
Menschen ziemlich teuer. Ein weiteres weltweites soziales Problem
von gewaltigem Ausmaß stellt
die Unfruchtbarkeit beim Menschen dar. Es wird angenommen, dass
etwa 15% der Paare unfruchtbar sind. Millionen von unfruchtbaren
Menschen in der ganzen Welt führen
ein armseliges Leben. Einer der Gründe der Unfruchtbarkeit beim
Menschen stellt die geringe Spermienbeweglichkeit dar. Obwohl mehrere
hochentwickelte Assistierte Fortpflanzungstechnologien (z.B. IVF:
in vitro-Befruchtung,
ICSI: Intrazytoplasmatische Spermieninjektion) zur Lösung der
Probleme von oligospermen und asthenozoospermen Patienten (mit geringer
Spermienbeweglichkeit) zur Lösung der
Probleme verfügbar
sind, sind diese Technologien sehr kostspielig und die Erfolgsquote
ist äußerst gering.
Zur Lösung
der Probleme der Bevölkerungsexplosion
und Unfruchtbarkeit beim Menschen ist es wesentlich, ein fundamentales
Verständnis
der biochemischen Grundlage der Fortpflanzungsvorgänge aufzuweisen.
Der folgende Abschnitt gibt einen kurzen Überblick über die Literatur über die
Spermienentwicklung des Nebenhodens: Ein bedeutsames Ereignis bei
der männlichen
Fortpflanzungsfunktion.
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Hodenspermatozoen
von Säugern
sind unbeweglich und unfruchtbar. Während des Durchtritts durch
den Nebenhoden erwerben diese Zellen Vorwärtsbeweglichkeit, welche für ihre Fähigkeit
zur Befruchtung der weiblichen Eier wesentlich ist. Biochemische
Grundlage für
den Entwicklungsvorgang der Nebenhodenspermien wird noch nicht weitgehend verstanden.
Es wird auf Hoskins D. D., Brandt N. und Acott T.S., Fed Proc, 37,
2534–2542,
1978; Majumder G. C., Dey C. S., Halder S. und Barua M., Arch Androl,
24, 287–303,S
1990 verwiesen. Nebenhodenplasma (EP)/Samenplasma (SP) besitzen
einen Faktor, der im unreifen Nebenhodensperma des Caputs, welches
vom Stier stammt, in vitro-Vorwärtsbeweglichkeit
(FM) induziert. Es wird auf Acott, T. S., und Hoskins, D. D. J Biol
Chem, 253, 6744–6750, 1978,
Hoskins, D. D., Brandt, H. und Acott, T. S. Fed. Proc. 37, 2534–2542, 1978
verwiesen. Für
den Fall von Hamstern wird auf Cornwall, G. A., Smyth, T. S., Vindivich,
D., Harter, C., Robinson, J. und Chang, T. S. K. Biol Reprod 35,
1065–1074,
1986 verwiesen. Und für
den Fall der Ziege wird auf Jaiswal, B. S. und Majumder, G. C.,
Int J Androl, 19, 97–102,
1996 verwiesen. Hoskins und seine Mitarbeiter (Acott, T. S. und
Hoskins, D. D. J Biol Chem, 253, 6744–6750, 1978, Hoskins, D. D.,
Brandt, H. und Acott, T. S. Fed. Proc. 37, 2534–2542, 1978) haben den aktiven
Bestandteil von SP und EP aus dem Rind teilweise aufgereinigt und
als Forward Motility Protein (FMP) bezeichnet. FMP stammt aus dem
Nebenhoden, nach seiner Synthese im Nebenhoden wird der Faktor in das
Nebenhodenplasma ausgeschieden und anschließend tritt es in das Samenplasma über (Brandt, H.,
Acott, T. S., Johnson, D. J., und Hoskins, D. D. Biol. Reprod. 19,
830–835,
1978). Zur Isolierung von FMP haben diese Forscher verschiedene
Fraktionierungsmethoden, wie im Folgenden näher ausgeführt, verwendet. Das SP vom
Rind wurde bei 90°C
für 10 Minuten
erwärmt
und anschließend
bei 1,78,000xg für
60 Min zur Entfernung der ausgefällten
Proteine zentrifugiert. Das sich ergebende überstehende Fluid wurde Sepharose
6B-Chromatographie unter Verwendung eines Puffers, der 4 M Harnstoff,
100 mM NaCl, 10 mM Dithiothreitol und 100 mM Tris-HCl, pH 7,5 enthält, unterworfen.
Durch diese Verfahren wurde FMP etwa 15-fach gereinigt. Alternativ
wurde der Faktor auch weiterhin durch Concanavalin A-Agarose-Affinitätschromatographie
des wärmebehandelten SP
teilweise gereinigt. FMP bindet an Concanavalin A und wurde mit
0,25 M-α-Methyl-D-mannosid
eluiert. Das isolierte FMP enthielt verschiedene Proteine, wie durch
Natriumdodecylsulfat (SDS)-Gelelektrophorese gezeigt, und der Reinheitsgrad
von FMP ist nicht bekannt. Unter Verwendung ähnlicher Verfahren wurde SMP
aus EP vom Rind isoliert, obwohl dessen Reinheitsgrad nicht bekannt
ist. FMP ist ein wärmestabiles
Glycoprotein von 37 KDa, von dem angenommen wird, dass es für die Initiierung
der FM des Spermas während
der Nebenhodenspermienentwicklung wesentlich ist. FMP induziert
in den unreifen/unbeweglichen Nebenhodenspermatozoen des Caputs
vom Rind in vitro Vorwärtsbeweglichkeit.
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Gegenstand
der Erfindung
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Den
Hauptgegenstand der vorliegenden Erfindung stellt ein Verfahren
zur Isolierung eines gereinigten, neuen Forward Motility Proteins
(FMP) aus dem Nebenhoden der Ziege dar, welches insbesondere aus
dem EP des Nebenhodens der Ziege stammt. Ein weiterer Gegenstand
ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur Isolierung eines neuen FMP
(125 KDa) aus dem EP der Ziege, welches sich vom FMP vom Rind, wie
oben erwähnt,
stark unterscheidet. Durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung
haben wir zum ersten Mal die vollständige Reinigung von FMP erreicht:
Der Initiator/Aktivator der physiologischen Spermienbeweglichkeit
aus dem EP. Das isolierte FMP, welches durch das Verfahren der vorliegenden
Erfindung erhalten wurde, ist homogen, wie durch herkömmliche
Polyacrylamidgelelektrophorese (PAGE), Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
(HPLC) und isoelektrische Fokussierungsmethoden bewiesen wurde,
was zur Folge hat, dass die Reinheit von FMP nahezu 100% ist. Das
erhaltene FMP (125 KDa) unterscheidet sich von dem FMP mit 37 KDa,
welches von Acott T. S. und Hoskins D. D., J. Biol. Chem. 253, 6744–6750, 1978, teilweise
aus SP vom Rind gereinigt wurde. FMP ist hochimmunogen und sein
Antikörper
hemmt die FM von reifen Spermien stark, was zur Folge hat, dass FMP
das Potenzial aufweist, als empfängnisverhütender Impfstoff
zu dienen. Da das durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung
erhaltene Protein eine hohe Wirksamkeit zur Stimulierung der Beweglichkeit
von reifen Spermatozoen aufweist, hat das FMP die Möglichkeit,
einige der Probleme der Unfruchtbarkeit beim Menschen aufgrund der
geringen Spermienbeweglichkeit zu verbessern. Das FMP aus dem Nebenhoden
der Ziege, welches durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung
erhalten wird, weist im Vergleich zu den Beweglichkeits-fördernden Proteinen
aus dem Serum vom Menschen (etwa 200 kDa) eine auffallend unterschiedliche
Molekülmasse auf.
Verwiesen werden kann auf die Patente Nr.
WO 9012032 , 18. Okt., 1990,
US 530 4464, 19 . Apr., 1994;
US 545 3354, 26 . Sept.
1995. Es unterscheidet sich auch vom Büffelserum (66 kDa), welches
in unserer Patentanmeldung Nr.
EP
0 939 085, 1 . Sept. 1999 beschrieben und beansprucht worden
ist, das die Möglichkeit
zur Behandlung von Unfruchtbarkeit beim Menschen aufgrund geringer
Spermienbeweglichkeit aufweist.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein gereinigtes, neues Forward Motility
Protein des Nebenhodens der Ziege und ein Verfahren zur Isolierung
des Forward Motility Proteins des Nebenhodens bereit, welches als
die Fruchtbarkeit aktivierendes/blockierendes Mittel geeignet ist,
welches das Unterwerfen des Nebenhodenplasmas der Ziege gegenüber mehrfachen
Fraktionierungen bis zur Reinigung umfasst, um das gereinigte neue
Forward Motility Protein des Nebenhodens zu erhalten.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann die Fraktionierung unter Verwendung von
Verfahren wie zum Beispiel Ammoniumsulfat-Fraktionierung, Kationenaustauschchromatographie
unter Verwendung von Diethylaminoethyl (DEAE)-Cellulose/Sephadex
als Ionenaustauscher-Harz, Anionenaustauschchromatographie unter
Verwendung von Carboxymethyl (CM)-Cellulose/Sephadex als lonenaustauscher-Harz,
Concanavalin A-Sepharose-4B-Affinitätschromatographie, Chromatofokussierung
unter Verwendung von Polypuffer-Austauscher, welcher als PBE-94-Harz
bezeichnet wird, Adsorptionschromatographie unter Verwendung von
Aluminiumoxidgel oder Hydroxyapatit von BioRad und Molekularsiebchromatographie unter
Verwendung von Sephacryl/Sephadex als unlösliche Matrix oder Hochleistungsflüssigkeitschromatographie.
Das Verfahren dieser Erfindung umfasst (a) Reinigung und Charakterisierung
eines neuen FMP und (b) die Methoden für dessen Reinigung aus dem
EP der Ziege. Unsere Erfindung berichtet zum ersten Mal die Reinigung
bis hin zur offensichtlichen Homogenität von FMP aus EP. Die Reinheit
des isolierten FMP ist unter Verwendung mehrerer moderner analytischer
Methoden, wie zum Beispiel PAGE, HPLC, Isoelektrofokussierung etc.
begründet worden.
Die Molekülmasse
von nativem FMP, die durch Sephacryl S-200-Gelfiltration, HPLC und
herkömmlicher
PAGE bestimmt wurde, beträgt
etwa 125 KDa. Es ist ein dimeres Protein mit Untereinheiten von
etwa 70 und 54 KDa. Der Faktor weist hohe Proteinspezifität sowie
Affinität
zum Induzieren von FM in vitro im unreifen Nebenhodensperma auf.
FMP in einer Menge von 30 μg/ml
zeigte maximale Beweglichkeits-fördernde
Aktivität.
FMP ist auch in der Lage, die FM des reifen Spermas der Cauda der
Ziege zu steigern. Ca2+ und Mg2+ stimulieren
die Aktivität des
FMP. Behandlung von Spermatozoen mit FMP verursachte einen wesentlichen
Anstieg der Menge von zyklischem AMP im Inneren der Spermien, wodurch
nahegelegt wird, dass FMP die Spermienbeweglichkeit durch Aktivieren
der Membran-gebundenen Adenylzyklase stimuliert. Es stellt ein saures
Protein mit einem isoelektrischen Punkt (PI) von etwa 4,75 dar.
Es ist gegenüber
Wärmebehandlung
bei 100°C
für 3 Min
stabil. Es ist ein Glykoprotein, das mit hoher Affinität an Concanavalin
A (Con A) bindet. Es enthält
Mannose, Galactose und N-Acetylglucosamin etwa in den Verhältnissen
von 6:1:6. FMP verliert seine Aktivität merklich, wenn es mit α-Mannosidase, β-N-Acetylglucosaminidase
und proteolytischen Enzymen inkubiert wird, wodurch angezeigt wird,
dass sowohl die Zucker- als auch Proteinteile für seine biologische Aktivität wesentlich
sind. Immunofluoreszenz-Untersuchungen zeigen, dass FMP auf der äußeren Oberfläche des
Spermiums mit besonderem Schwerpunkt auf die Kopfregion positioniert
ist. FMP ist stark immunogen. Antikörper gegen FMP hemmen die FM
von reifem Ziegensperma sowie die FMP-induzierte Beweglichkeitsinitiierung
im unreifen Spermium in vitro merklich. Unter Verwendung von Enzymgekoppeltem
Immunadsorptions-Assay (ELISA) ist die Verteilung von FMP in einer
Vielfalt von Geweben und in einigen Körperfluiden untersucht worden.
Die spezifische Aktivität
von FMP ist im Nebenhodenplasma am höchsten. FMP oder/und immunologisches)
kreuzreaktives) Proteine) liegen im Knochenmark und Blutserum in
wesentlichen Mengen vor. Die anderen untersuchten Gewebe weisen niedrige/unwesentliche
Mengen von FMP auf. Der Faktor kommt in der Spermien-Plasmamembran
vor, und die Membran-gebundene FMP-Menge steigt während der
Spermienentwicklung des Nebenhodens merklich an. Das gereinigte
Protein (FMP) aus dem EP der Ziege ist ein physiologisches Beweglichkeits-aktivierendes
Protein. FMP ist ein neues Beweglichkeitsförderndes Protein, dessen Eigenschaften
sich von denjenigen, über
die in der Literatur berichtet wurde, deutlich unterscheiden (Acott,
T. S. und Hoskins, D. D. J. Biol. Chem., 253, 6744–6750, 1978).
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung besteht im Wesentlichen aus
der Isolierung von FMP aus dem Nebenhodenplasma der Cauda der Ziege und
Reinigung des Proteins. Nebenhodenplasma wurde zunächst mit
Ammoniumsulfat fraktioniert. Das die Beweglichkeit aktivierende
Mittel wurde mit 30–70%
Sättigung
des Salzes sedimentiert. Die Salzfraktion von FMP wurde anschließend einem
Anionenaustauscher-Harz, wie zum Beispiel DEAE-Cellulose/Sephadex unter Verwendung
von Alkalipuffer mit geringer Ionenstärke (z.B. 10 mM Kaliumphosphat,
pH 8,0) unterworfen. Der Faktor bindet an das Harz und kann bei
höherer
Konzentration des Salzes, wie zum Beispiel 100–200 mM Kaliumphosphat, pH 8,0,
von der Säule
eluiert werden. Das FMP kann auch durch Kationen-Austauschchromatographie
unter Verwendung von CM-Cellulose/Sephadex als Harz und Säurepuffer
mit geringer Ionenstärke
(z.B. 10 mM Na-Acetat-Puffer, pH 5,6) gereinigt werden, wenn das
die Beweglichkeit aktivierende Mittel (FMP) nicht an das Harz bindet.
Das teilweise gereinigte FMP, wie nach Ionen-Austauschchromatographie
erhalten, wurde weiterhin durch Concanavalin A-Affinitätschromatographie
unter Verwendung von Con A-Sepharose-4B-Affinitätsmatrix gereinigt. FMP bindet
an die Matrix und kann mit 0,25–0,50
M α-Methyl-D-manopyranosid
von der Säule
eluiert werden. Das die Beweglichkeit aktivierende Mittel kann weiterhin
durch Chromatofokussierung unter Verwendung von PBE 94-Harz (Pharmacia)
und Polypuffer 74 als Elutionspuffer gereinigt werden. Das die Beweglichkeit
fördernde
Mittel wurde anschließend
Adsorptionschromatographie unter Verwendung einer unlöslichen
Gelsuspension (z.B. Aluminiumoxidgel- oder Hydroxyapatitgel-Bead
von BioRad) unterworfen. Für
Adsorptionsuntersuchungen kann ein Puffer mit geringer Ionenstärke (z.B.
10–20
mM Kaliumphosphat, pH 7–8)
verwendet werden. Der Faktor bindet an das Gel und kann mit einer
verhältnismäßig hohen
Salzkonzentration (z.B. 500 mM Kaliumphosphatpuffer, pH 7,0 bis
8,0) eluiert werden. Das teilweise gereinigte FMP, wie nach Adsorptionschromatographie
erhalten, wurde weiterhin durch Molekularsiebchromatographie unter
Verwendung von Sephacryl/Sephadex als unlösliche Matrix oder HPLC-Säule unter
Verwendung von Phosphatpuffer von variierenden pH-Werten (6,9 bis
7,5) und variierenden Ionenstärken
(100–150
mM) gereinigt. Eine geeignete Kombination dieser Verfahren führt zu etwa
200- bis 500-facher
Reinigung des die Beweglichkeit-aktivierenden Mittels aus dem Nebenhodenplasma
mit Gewinnung von etwa 10 bis 20% der Gesamtaktivität, die in
dem Nebenhodenplasma vorliegt.
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Diese
Erfindung betrifft auch pharmazeutische Zubereitungen, die das Forward
Motility Protein des Nebenhodens der Ziege zusammen mit einem beliebigen
geeigneten Träger
umfassen. Beispiele geeigneter Träger sind Kulturmedien oder
andere Salzlösungen.
Die pharmazeutischen Zubereitungen werden gemäß per se bekannter Verfahren
hergestellt. Die pharmazeutischen Zubereitungen gemäß der Erfindung
weisen Möglichkeiten
für die
Behandlung von Unfruchtbarkeit auf.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung wird weiterhin im Folgenden
unter Verwendung von Beispielen veranschaulicht, welche nicht den
Umfang der Erfindung einschränken
sollen.
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Beispiel: 1
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Nebenhoden
der Cauda der Ziege wurden aus den örtlichen Schlachthäusern gesammelt.
EP wurde, wie bereits beschrieben, aus den Nebenhoden der Cauda
hergestellt (Roy N., Majumder G. C. und Chakraborty C. K. Andrologia,
17, 200–206, 1985).
Während
der Extraktion des EP wird es mit einer modifizierten Ringerlösung (RPS-Medium:
119 mM NaCl, 5 mM KCl, 1,2 mM MgSO4, 10
mM Glucose, 16,3 mM Kaliumphosphat, pH 6,9, Penicillin, 50 Einheiten/ml)
verdünnt.
Das hergestellte EP enthält
5 bis 10 mg Protein/ml. EP enthält
FMP, das in vitro in dem unreifen Sperma des Caputs des Nebenhoden, wie
bereits berichtet, die Initiierung von FM verursacht (Jaiswal B.
S. und Majumder G. C. Int. J. Androl. 19., 97–102, 1996).
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Zur
Isolierung von FMP wurde 250 ml EP verwendet, das 8,8 mg Protein/ml
und 100 Einheiten FMP/ml, eine Einheit FMP enthält, die als Menge des Faktors
definiert ist, der bei 10% der Spermienzellen FM induziert. EP wurde
zunächst
einer Ammoniumsulfat-Fraktionierung unter Verwendung von 0–30% und
30–70%
Sättigung
von Ammoniumsulfat unterworfen. In jedem Schritt wurde die Proteinsuspension für 15 Min
bei 18000 g zentrifugiert, und das sedimentierte Proteinpellet wurde
in 10 mM Kaliumphosphat, pH 8,0, gelöst, während die Überstände weiterer Sättigung
durch das Hinzufügen
des festen Ammoniumsulfats unterworfen wurden. Etwa 90% der FMP-Aktivität wurde
durch 30–70%
Sättigung
von Ammoniumsulfat sedimentiert. Die aktive Fraktion aus der (NH4)2SO4-Fraktionierung
wurde gegen 10 mM Kaliumphosphatpuffer, pH 8,0 dialysiert. Das erhaltene
FMP wurde anschließend
weiterhin durch Ionenaustauschchromatographie über eine Säule (0,75 × 7,5 cm) von DEAE-Cellulose gereinigt,
die vorher mit 10 mM Kaliumphosphatpuffer, pH 8,0 äquilibriert
wurde. FMP bindet an das Harz, und die Hauptmenge der FMP-Aktivität wurde
mit einem linearen Gradienten von Kaliumphosphat-Puffer (165–185 mM),
pH 8,0 eluiert. Die aktiven FMP-Fraktionen wurden vereinigt und
durch Amicon-Ultrafiltration über
PM-30-Membran konzentriert. Die FMP-Zubereitung wurde anschließend in
Puffer-1 (20 mM Tris-HCl, pH 7,2, 1,0 mM CaCl2,
1,0 mM MgCl2 und 1,0 mM MnCl2)
dispergiert und anschließend
Con A-Sepharose-Aftinitätschromatographie
unterworfen. Die Probe wurde auf eine Con A-Sepharose-Säule (1 × 12 cm)
aufgetragen, die zuvor mit Puffer-I äquilibriert wurde. FMP bindet
an das Harz, und es wurde mit 0,5 M α-Methyl-D-mannopyranosid eluiert.
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FMP
wurde weiterhin durch Chromatofokussierung über PBE-94: ein Produkt von
Pharmacia, gereinigt. Eine Säule
(0,7 × 10
cm) von lonenaustauscher-Harz PBE-94 wurde mit 25 mM Imidazol-HCl, pH
7,4, äquilibriert,
und die FMP-Probe wurde darauf aufgetragen. Während die Probe darüber läuft, wurde
die Säule
mit äquilibrierendem
Puffer gewaschen. FMP wurde anschließend mit Polypuffer 74-HCl,
pH 4,0 (Pharmacia) eluiert, wobei das Volumen jeder Fraktion 1 ml
beträgt.
Die aktiven FMP-Fraktionen wurden vereinigt, durch Amicon-Ultrafiltration
unter Verwendung von PM – 30-Membran
konzentriert und anschließend
gegen 10 mM Kaliumphosphatpuffer, pH 7,5, dialysiert. Die sich ergebende
FMP-Zubereitung wurde mit 10 ml Aluminiumoxidgel (250 mg/ml, Sigma
Chemical Co.), welches in 10 mM Kaliumphosphatpuffer, pH 7,5, suspendiert
wurde, gemischt. Das Gemisch wurde für 1 hr bei 4°C gerührt. Die
Suspension wurde anschließend
bei 500 g für
10 Min zentrifugiert. Der Überstand
(nicht-adsorbierte Fraktion) wurde verworfen, und das gebundene
FMP wurde mit 0,5 Kaliumphosphat, pH 7,5, eluiert. Die FMP-Zubereitung
wurde durch Ultrafiltration über Amicon
PM-30-Membran konzentriert und in RPS-Medium, pH 6,9, dispergiert.
FMP wurde anschließend über eine
Sephacryl S-200-Gelfiltrationssäule
(0,9 × 50
cm), die mit RPS-Medium, pH 6,9, äquilibriert wurde, chromatographiert.
Elution wurde mit den äquilibrierenden
Pufferfraktionen (jeweils 1 ml), die in einer LKB-Fraktioniervorlage
gesammelt wurden, ausgeführt
und Proteingehalte der Fraktionen wurden durch Extinktion bei 280
nm kontrolliert. Die aktiven Fraktionen wurden vereinigt und durch Amicon-Ultrafiltration
unter Verwendung von PM-30-Membran konzentriert. Alle Reinigungsschritte
wurden bei 0–4°C ausgeführt. Durch
diese Verfahren wurde FMP etwa 500-fach gereinigt, wobei die spezifische
Aktivität
des gereinigten Faktors etwa 5000 Einheiten/mg Protein beträgt. Das
isolierte FMP war etwa 100% rein. Die Ausbeute des reinen FMP betrug
etwa 0:6 mg von 250 ml der EP-Zubereitung und die Gesamtgewinnung
seiner Aktivität
betrug etwa 12%.
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Beispiel 2
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Nebenhoden
der Cauda der Ziege wurden aus den örtlichen Schlachthäusern gesammelt.
EP wurde anschließend,
wie bereits berichtet, aus dem Nebenhoden der Cauda hergestellt
(Roy N., Majumder G. C. und Chakraborty C. K. Andrologia, 17, 200–206, 1985).
Während
der Extraktion von EP wird es mit RPS-Medium verdünnt. EP-Extrakt
(500 ml: 9,6 mg Protein/ml) wurde anschließend Ammoniumsulfat-Fraktionierung
unter Verwendung von 0–30% und
30–70%
Sättigung
von Ammoniumsulfat unterworfen. In jedem Schritt wurde die Proteinsuspension für 15 Min
bei 18000 g zentrifugiert, und das sedimentierte Proteinpellet wurde
in 10 mM Kaliumphosphat, pH 8,0, gelöst, während die Überstände weiterer Sättigung
durch das Hinzufügen
des festen Ammoniumsulfats unterworfen wurden. Etwa 90% der FMP-Aktivität wurde
durch 30–70%
Sättigung
von Ammoniumsulfat sedimentiert. Die aktive Ammoniumsulfat-Fraktion
wurde gegen 10 mM Natriumacetatpuffer, pH 5,6, dialysiert, und anschließend CM-Cellulosechromatographie
unterworfen. Das Harz wurde mit 10 mM Na-Acetatpuffer, pH, 5,6, äquilibriert.
Nach Passage der Probe wurde die Säule mit äquilibrierendem Puffer gewaschen.
Die Säule wurde
anschließend
nacheinander mit jeweils 50 ml 10 mM Na-Acetatpuffer, pH 5,6, eluiert,
der 0,1 M, 0,2 M, 0,5 M und 1 M NaCl enthält. Der Hauptanteil von FMP
(etwa 95%) band nicht an das Harz. Die nicht-zurückgehaltene Fraktion von FMP
wurde durch Amicon-Ultrafiltration unter Verwendung von PM-30-Membran
konzentriert und gegen Puffer-1 dialysiert. Die dialysierte FMP-Fraktion wurde anschließend Con
A-Sepharose-Affinitätschromatographie
unterworfen. FMP bindet an die Con A-Affinitätsmatrix. Nach angemessener
Reinigung der Säule
mit Puffer-1, wurde FMP mit 0,5 M α-Methyl-D-mannopyranosid eluiert. Die aktive FMP-Fraktion
wurde anschließend
durch Amicon-Ultrafiltration unter Verwendung von PM-30-Membran
konzentriert und dann gegen Phosphat-gepufferte Kochsalzlösung (PBS:
50 mM Natriumphosphat, das 0,9% NaCl, pH 7,0, enthält) dialysiert.
Das dialysierte FMP wurde anschließend über eine Sephacryl S-200-Gelfiltrationssäule (1 × 50 cm)
chromatographiert, welche zuvor mit PBS äquilibriert wurde. 1 ml-Fraktionen wurden
in einer LKB-Fraktioniervorlage gesammelt. Das Elutionsprofil von
FMP wurde durch Extinktion bei 280 nm kontrolliert. Die aktiven
FMP-Fraktionen wurden vereinigt, durch Amicon-Ultrafiltration unter
Verwendung von PM-30-Membran konzentriert und gegen 10 mM Kaliumphosphatpuffer,
pH 8,0, konzentriert. Die sich ergebende FMP-Zubereitung wurde anschließend auf
eine Hydroxyapatit-Säule
(1 × 5
cm) aufgetragen. Das auf Hydroxyapatitgel adsorbierte FMP wurde
mit 100 mM Kaliumphosphatpuffer, pH 8,0, eluiert. Die aktiven FMP-Fraktionen
wurden vereinigt, durch die Amicon-Ultrafiltration konzentriert
und bei –70°C gelagert.
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Alle
Isolierungsschritte würden
bei 0–4°C durchgeführt. Der
Faktor wurde um das etwa 400-fache mit etwa 20% Ausbeute gereinigt.
Das isolierte FMP war etwa 90% rein. Etwa 2,6 mg des teilweise gereinigten
FMP wurden aus 500 ml EP-Zubereitung (enthaltend etwa 4,8 g Protein)
erhalten.
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Die
Hauptvorteile der vorliegenden Erfindung liegen darin, dass sie
ein neues Produkt aus den Nebenhoden entwickelt hat, das für verschiedene
Verwendungen Möglichkeiten
aufweist:
- 1. Antikörper von FMP hemmt stark die
Vorwärtsbeweglichkeit
der Spermien, welche für
die Fruchtbarkeit der männlichen
Geschlechtszellen wesentlich ist, was darauf hindeutet, dass FMP-Antikörper das
Potenzial zum Blockieren der männlichen
Fruchtbarkeit aufweist. Daher hat FMP das Potenzial, als empfängnisverhütender Impfstoff
zu dienen.
- 2. Eine der wesentlichen Ursachen für Unfruchtbarkeit beim Menschen
ist die geringe Spermienbeweglichkeit. Als aktivierendes Mittel
der Spermienvorwärtsbeweglichkeit,
welche für
die Fruchtbarkeit der Spermien wesentlich ist, weist es die Möglichkeit
auf, einige der Probleme der Unfruchtbarkeit beim Menschen zu verbessern.
- 3. Ein beliebiger Defekt der Beweglichkeit der Spermatozoen,
die aus Nutztieren stammen, hat auch eine nachteilige Wirkung auf
die Zucht dieser Tiere. Es ist sorgfältig belegt, dass Tierprodukte
in der Weltwirtschaft eine wichtige Rolle spielen. Als aktivierendes
Mittel der Spermienvorwärtsbeweglichkeit
weist FMP daher eine enorme praktische Möglichkeit zum Verbessern der
Zucht von Nutztieren auf, wodurch die Produktion einer Vielfalt
von Tierprodukten, wie zum Beispiel Milch, Fleisch, Leder, Wolle
etc. gesteigert wird.