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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung
von Papier auf Grundlage von Cellulosefasern in Blattform, bei welchem
ein neues Retentionssystem verwendet wird, das eine Suspension aus
ausgefälltem
Siliziumoxid und ein kationisches Polymer aufweist, um insbesondere
die Retention der eingeschlossenen mineralischen Füllstoffe
zu verbessern. Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur
Herstellung des Papiers unter Verwendung eines Retentionssystems,
welches die Entwässerung
(oder das Abtropfen) deutlich verbessert, d.h. die Geschwindigkeit,
mit welcher das Wasser aus der Suspension von Faserstoffen abfließt. Genauer
gesagt betrifft die Erfindung die Verwendung einer wässrigen
Suspension aus ausgefälltem
Siliziumoxid und eines kationischen Polymers, das ein kationisches
Galactomannan und/oder eine kationische Stärke aufweist.
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Darüber hinaus
werden die mechanischen Eigenschaften des gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhaltenen Papiers verbessert, zum Beispiel die Steifigkeit und
die Durchreißfestigkeit
sowie andere Eigenschaften, wie beispielsweise die Weiße. Zudem
kann das Retentionssystem gemäß der Erfindung
Vorteile hinsichtlich der Qualität
und der Rückführung des
beim Verfahren zur Herstellung von Papier entstandenen Siebwassers
sowie des während
des Herstellungsverfahrens zerrissenen Papiers bieten.
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Die
Herstellung von Papier weist zahlreiche Probleme auf. Eine der ständigen Bemühungen besteht darin,
die Kosten des Papiers durch eine Verringerung der Menge an cellulosehaltigen
Faserstoffen in der Zusammensetzung der Papiermasse zu senken. Ein
anderes Vorhaben besteht darin, die Konzentration der wässrigen
Abfälle
aufgrund immer strengerer Umweltauflagen zu verringern.
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Die
Papierhersteller haben verschiedene Mittel vorgeschlagen, um die
Kosten von Papier zu senken und zu versuchen, seine Eigenschaften
zu verbessern. Eine der angewendeten Vorgehensweisen besteht in der
Zugabe kostengünstigerer
mineralischer Füllstoffe
beim Verfahren zur Herstellung von Papier, um die Faserstoffe zu
ersetzen. Andererseits werden bestimmte mineralische Füllstoffe
speziell dazu verwendet, bestimmte Eigenschaften des Papiers zu
verbessern. So wird beispielsweise Titanoxid in Form von Anatas und/oder
Rutil zur Verbesserung der Opazität von Papier verwendet, insbesondere
im Fall von laminiertem Papier.
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Leider
steht die Zugabe von mineralischen Füllstoffen, welche Partikel
im Mikrometerbereich sind, nachteilig im Problem der Retention entgegen:
bei der Blattbildung auf dem Sieb der Papiermaschine neigen die
mineralischen Partikel dazu, über
dieses Sieb zu laufen, wodurch Kreisläufe von Siebwasser entstehen, welches
Füllstoffe
enthält.
Dies bringt Probleme bei der Behandlung der Abfälle, aber auch hinsichtlich
der Blattqualität
mit sich.
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Bis
heute wird im Stand der Technik die Verwendung von Retentionsmitteln
vorgeschlagen, um das Problem mangelnder Retention zu mindern. Allerdings
sind zahlreiche der bis heute vorgeschlagenen Lösungen wirtschaftlich nicht
rentabel genug, um ihre Verwendung für die Herstellung jeder An
von Papier zu ermöglichen.
Tatsächlich
sind bestimmte Retentionsmittel oder Retentionssysteme komplexe
und kostspielige Produkte, wodurch sie nicht für Produkte durchschnittlicher
Qualität
verwendbar sind.
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In
Patent US-A-4961825 wird ein Bindemittel beschrieben, welches für die Verwendung
in einem Verfahren zur Herstellung von Papier vorgesehen ist, wobei
dieses Bindemittel einerseits ein kationisches oder amphoteres Kohlenhydrat
und andererseits ein Sol kolloidalen Siliziumoxids umfasst.
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Jetzt
hat die Anmelderin ein neues Verfahren zur Herstellung von Papier
unter Verwendung eines neuen Retentionssystems, welches die Retention
der mineralischen Füllstoffe,
der Faserstoffe und anderer Stoffe im Papierblatt beträchtlich
erhöht,
zur Verfügung
gestellt.
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Ein
anderes Ziel der Erfindung ist es, ein Retentionssystem und ein
Verfahren zur Herstellung von Papier vorzusehen, bei welchem die
Eigenschaften des erhaltenen Papiers, darunter beispielsweise die
Ausbeute an Opazität
der mineralischen Füllstoffe,
die Durchreißfestigkeit,
die Weiße
und andere notwendige Eigenschaften verbessert werden, wobei gleichzeitig
die Verwendung der mineralischen Füllstoffe optimiert wird. Natürlich ist
die Optimierung abhängig
von der An des verwendeten Füllstoffs.
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Ein
anderes Ziel der Erfindung ist es, ein Papier mit einer erhöhten Konzentration
an mineralischen Füllstoffen
vorzuschlagen, welches Durchreißfestigkeit
und andere geeignete charakteristische Merkmale aufweist.
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Weitere
Ziele und Vorteile der Erfindung werden beim Lesen der nachfolgenden
Beschreibung und insbesondere der Versuche, Tabellen und Zeichnungsfiguren,
welche verschiedene charakteristische Merkmale der Erfindung darstellen,
deutlich.
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Die
vorliegende Erfindung sieht ein Retentionssystem und das Verfahren
zur Herstellung von Papier, bei dem dieses verwendet wird, vor,
welches die Retention der mineralischen Füllstoffe deutlich erhöht und andere
charakteristische Merkmale des Papiers deutlich verbessert sowie
die Optimierung der Wirkung der im Inneren der Papiermasse vorhandenen
mineralischen Füllstoffe
ermöglicht.
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Die
Erhöhung
der Retention des mineralischen Füllstoffs und der Feinstoffe
im Rahmen unseres Verfahrens zur Herstellung von Papier mildert
das Problem der Verunreinigung des Siebwassers.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich also auf ein Verfahren zur Herstellung
von Papier durch Bildung und Trocknung einer wässrigen Papiermasse, die die
cellulosehaltige Masse und mineralische Füllstoffe enthält, wobei
zu dem Ganzstoff vor der Blattbildung ein Retentionssystem hinzugegeben
wird, das umfasst:
- (i) eine Suspension aus
ausgefälltem
Siliziumoxid,
- (ii) und ein kationisches Polymer, das aus einer kationischen
Stärke,
einem kationischen Galactomannan und/oder deren Gemisch gewählt ist.
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Die
Menge an Feststoffen in dem Gelierungssystem liegt bei 0,02 bis
50 Gew.-%, vorzugsweise bei 1 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
der Papiermasse oder des Ganzstoffs.
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Das
Gewichtsverhältnis
kationisches Polymer/ausgefälltes
Siliziumoxid muss zwischen 1 und 10 liegen, und vorzugsweise liegt
dieses Verhältnis
zwischen 2 und 6, wobei dieses insbesondere vom Substitutionsgrad
des ausgefällten
Siliziumoxids und des kationischen Polymers abhängt.
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Was
die Suspension aus ausgefälltem
Siliziumoxids angeht, so wird darunter eine Suspension aus Siliziumoxid
verstanden, welche aus dem Filterkuchen besteht, der bei der Ausfällungsreaktion
entstanden ist. Anders ausgedrückt
wird die Ausfällung
des Siliziumoxids durchgeführt,
das Reaktionsmittel gefiltert und es wird ein Filterkuchen erhalten,
welcher, falls erforderlich, gewaschen wird. Dieser Kuchen wird
dann gespalten und bildet so eine Suspension aus ausgefälltem Siliziumoxid.
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Im
Allgemeinen und vorteilhafterweise wird im Rahmen der vorliegenden
Erfindung eine wässrige
Suspension verwendet aus ausgefälltem
Siliziumoxid mit einem Gehalt an Trockenmasse zwischen 10 und 40 Gew.-%,
mit einer Viskosität
von weniger als 4·10–2Pa·s für eine Schergeschwindigkeit
von 50 s–1 und
die Menge an Siliziumoxid, die in dem Überstand enthalten ist, der
nach der Zentrifugation der Suspension bei 7500 Umdrehungen pro
Minute für
30 Minuten erhalten wird, stellt mehr als 50 Gew.-% des in der Suspension
enthaltenen Siliziumoxids dar. Insbesondere hat diese wässrige Suspension
aus ausgefälltem
Siliziumoxid einen Gehalt an Trockenmasse, der zwischen 15 und 35
Gew.-% liegt, und des Weiteren eine Viskosität von weniger als 2·10–2 Pans
für eine
Schergeschwindigkeit von 50 s–1. Hierbei wird Bezug
genommen auf die Patentanmeldung WO 96/01787 der Anmelderin, welche
diese Art von Siliziumoxid betrifft, und deren Inhalt als Bestandteil der
vorliegenden Anmeldung angesehen werden muss.
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Die
ausgefällten
Siliziumoxide werden im Allgemeinen bei einem pH-Wert um den neutralen
pH-Wert oder bei einem basischen pH-Wert ausgefällt, wobei die Gele bei einem üblicherweise
saurem oder sehr saurem pH-Wert erhalten werden.
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In
dem Fall, dass das kationische Polymer ein kationisches Galactomannan
ist, wird dieses vorzugsweise aus den Galactomannanen ausgewählt, welche
wenigstens zwei vicinale Hydroxylgruppen, insbesondere kationische
Guare, aufweisen. Was die Guare betrifft, wurde festgestellt, dass
ihre reaktiven Zentren besonders zugänglich sind, was es ermöglicht,
geringe Mengen zur Erzielung einer zufriedenstellenden Wirkung zu
verwenden.
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Wenn
das Retentionssystem mit dem kationischem Guar als einem der Bestandteile
verwendet wird, werden die mineralischen Füllstoffe auf einem hohen Grad
im Endprodukt zurückgehalten,
und das hergestellte Papier weist eine verbesserte Festigkeit im
Vergleich zu einem Papier, welches durch ein Verfahren ohne Retentionssystem
entstanden ist, auf.
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Das
Basisguar in dem kationischen Guar ist natürlicher Art. Das natürliche Guar
ist ein Extrakt aus dem Sameneiweiß bestimmter Pflanzensamen,
zum Beispiel Cyamopsis Tetragonalobus. Das Guar-Makromolekül besteht
aus einer linearen Hauptkette, welche ausgehend von Zuckermonomeren β-D-Mannose,
die untereinander durch Bindungen (1–4) verbunden sind, und Nebengruppen α-D-Galactose,
welche mit den β-D-Mannosen
durch Bindungen (1–6)
verbunden sind, aufgebaut ist.
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Die
Zubereitung der kationischen Guare ist an sich bekannt. Beispielsweise
werden die kationischen Guare durch eine Reaktion zwischen Hydroxylgruppen
des Polygalactomannan und reaktiven Verbindungen quaternären Ammoniums
gebildet.
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Der
Substitutionsgrad der kationischen Gruppen des Guars beträgt im Allgemeinen
wenigstens 0,01 und vorzugsweise wenigstens 0,05 und kann bis zu
1,0 gehen. Im Rahmen der Erfindung liegt ein angemessener Bereich
zwischen 0,08 und 0,5. Es wird angenommen, dass das Molekulargewicht
von Guargummi zwischen 100.000 und 1.000.000 variiert und im Allgemeinen
ungefähr
220.000 beträgt.
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Als
auf dem Markt erhältliche
Produkte sollen als nicht beschränkende
Beispiele die Produkte der Reihen MEYPRO-FLOC 130, MEYO-BOND 9806,
MEYO-BOND 109, JAGUAR C-13-S, JAGUAR C-14-S, JAGUAR C-15, JAGUAR
C-17, JAGUAR C-162 der Firma MEYHALL und der Firma RHÔNE-POULENC
Inc. und die Produkte GUAR CAT 10 der Firma CESALPINIA genannt werden.
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In
dem Fall, dass das kationische Polymer eine kationische Stärke ist,
wird diese im Allgemeinen aus denjenigen mit einem Substitutionsgrad
zwischen ungefähr
0,1 und 0,05, und vorzugsweise zwischen etwa 0,02 und 0,04, und
noch bevorzugter von mehr als etwa 0,025 und weniger als etwa 0,04,
gewählt.
Wie wohlbekannt ist, wird eine Stärke durch Substitution durch
eine Ammonium-Gruppe mittels an sich bekannter Techniken kationisch
gemacht und kann variable Substitutionsgrade, welche bis zu 0,1
gehen, aufweisen. Zu diesem Zweck kann eine große Vielfalt an Ammoniumverbindungen
verwendet werden. Als nicht beschränkendes Beispiel kann kationische
Stärke
durch die Behandlung von Stärke
auf Grundlage von 3-Chlor-2-Hydroxypropyltrimethylammoniumchlorid
oder 2,3-Ethoxy-Propyltrimethylammoniumchlorid hergestellt werden,
wodurch ermöglicht
wird, eine kationische Stärke
mit einem Substitutionsgrad von 0,02 bis 0,04 zu erhalten.
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Die
für die
Herstellung der kationischen Stärke
verwendete Basisstärke
kann aus der Gruppe bestehend aus Kartoffelstärke, Weizenstärke, Maisstärke, Gerstenstärke, Haferstärke, Reisstärke, Tapiokastärke und
deren Gemischen gewählt
werden.
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Gemäß dem jeweiligen
Fall und/oder der An der Polymere werden diese in Form wässriger
Lösungen formuliert.
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Die
bei dem Verfahren verwendeten mineralischen Füllstoffe sind verschiedener
Natur und werden insbesondere abhängig von der An des hergestellten
Papiers und seiner künftigen
Verwendung gewählt.
Als mineralischer Füllstoff
kann jeder gängige
mineralische Füllstoff,
dessen Oberfläche
wenigstens teilweise anionischen Charakter hat, verwendet werden.
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Unter
den mineralischen Füllstoffen
sollen nicht beschränkend
Kaolin, Ton, Kreide, Calciumcarbonat, Titanoxid, Siliziumoxid und
deren Gemische genannt werden.
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Die
mineralischen Füllstoffe
werden insbesondere in Form einer wässrigen Dispersion in für die An
des hergestellten Papiers angemessenen Konzentrationen hinzugefügt.
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Zahlreiche
auf dem Markt erhältliche
Produkte können
als mineralische Füllstoffe
für die
Herstellung von Papier verwendet werden. Als nicht beschränkende Beispiele
sollen das Kaolin der Firma ECC, das Calciumcarbonat Omyafill der
Firma OMYA und Calopake der Firma RHÔNE-POULENC, das Titandioxid
Finntitan der Firma KEMIRA und Rhoditan der Firma RHÔNE-POULENC
genannt werden.
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Die
Möglichkeit,
mineralische Füllstoffe
zu Papiermassen zuzugeben, ist durch Faktoren wie beispielsweise
der Retention der Füllstoffe
auf dem Sieb, der Dehydratisierung der Papiermasse auf dem Sieb,
der Nass- und Trockenfestigkeit des erhaltenen Papiers beschränkt.
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Derzeit
können,
in Übereinstimmung
mit unserer Erfindung, die oben genannten Probleme, welche durch
die Zugabe dieser Füllstoffe
verursacht werden, durch Verwendung unseres Retentionssystems gemindert
oder beseitigt werden, welches ebenfalls die Zugabe höherer Anteile
dieser Füllstoffe
als normal erlaubt, um die besonderen Eigenschaften in dem hergestellten
Papier zu erhalten.
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Somit
ist es also unter Verwendung des Retentionssystems gemäß der Erfindung
möglich
geworden, ein Papier herzustellen, welches mehr Füllstoffe
enthält,
wobei gleichzeitig dessen mechanische Eigenschaften bewahrt bleiben.
Hierdurch haben also die mechanischen Eigenschaften des Papiers
(u.a. der Elastizitätsmodul,
der Zugindex, die Zugbrucharbeit, etc.) gleiche oder gar höhere Werte
als die früher
bei Papieren erreichten, welche ausgehend von klassischen Papiermassen
erhalten wurden, bei denen unter Umständen ein Retentionsmittel aus
dem Stand der Technik verwendet wird.
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Nach
der Trocknung besitzt das Blatt stark verbesserte Festigkeitsmerkmale,
wenn das Verfahren gemäß der Erfindung
verwendet wird. Ws wurde auch herausgefunden, dass, wenn in der
Masse mineralische Füllstoffe
wie die vorher genannten oder analoge Füllstoffe verwendet werden,
diese mineralischen Füllstoffe wirksam
in dem Blatt gehalten werden und zudem auf die Festigkeit des Blattes
keine negative Wirkung haben im Gegensatz zu Blättern, welche durch ein Herstellungsverfahren
ohne Gelierungssystem gemäß der Erfindung
erhalten wurden.
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Obwohl
der Mechanismus, welcher im Inneren des Ganzstoffs während der
Bildung und Trocknung des Papiers in Gegenwart des Retentionssystems
stattfindet, nicht vollständig
kontrolliert wird, glaubt man, dass das Retentionssystem eine Verbindung
mit den Faserstoffen und den Füllstoffen
eingeht, um eine komplexe ausflockende Matrix zu bilden.
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Bei
der Herstellung des Papierblatts wird nämlich notwendigerweise ein
Schritt des Abtropfens durchlaufen, bei welchem die Struktur der
Kolloide sowie ihre Verteilung sehr stark verändert werden können. Die Veränderungen
der Struktur der Aggregate von Füllstoffen
während
des Abtropfens beeinflussen den Retentionsgrad derselben ebenso
wie die Opazität
des erhaltenen Papiers. Somit bildet sich in Gegenwart des Retentionssystems
gemäß der Erfindung
während
des Abtropfens eine Flockung im Inneren des cellulosehaltigen Netzes,
wel ches die Füllstoffe
gebunden hält,
um während
dieses kritischen Stadiums die Eigenschaften, welche die Partikel
in Suspension besitzen, zu erhalten.
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Die
Bestandteile des Retentionssystems werden im Inneren der Vorrichtung
zur Herstellung von Papier als Gemisch oder separat zugegeben. Jedoch
werden gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung die optimalen Ergebnisse erhalten, wenn das Retentionssystem
auf Grundlage von ausgefälltem
Siliziumoxid und kationischem Polymer in situ in der Papiermasse
gebildet wird.
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Vorteilhafterweise
kann dies durch Zugabe des kationischen Polymers (Guar und/oder
Stärke)
in Form einer wässrigen
Lösung
zu einem ersten Zeitpunkt und durch Zugabe der wässrigen Lösung des ausgefällten Siliziumoxids
zur Masse separat in einem Mischgefäß oder an einem Ort in der
Vorrichtung, an dem eine angemessene Bewegung vorliegt, erfolgen,
so dass die beiden Bestandteile mit den Bestandteilen, welche das Papier
bilden, dispergiert werden und so gleichzeitig miteinander und mit
den Bestandeilen der Papierbildung agieren.
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Es
wurde herausgefunden, dass bei einem Verfahren zur Herstellung von
Papier unter Verwendung des in der Erfindung beschriebenen Gelierungssystems
der pH-Wert des Ganzstoffes nicht übermäßig kritisch ist und im Allgemeinen
unter 11, und vorzugsweise zwischen 5 und 9, liegt.
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Andere
chemische Zusätze
für das
Papier, wie Schaumverhüter,
Leimungsmittel, etc., können
im Inneren des Ganzstoffs vermischt sein. Hierbei ist es wichtig,
darauf zu achten, dass der Gehalt dieser anderen Mittel nicht die
Bildung der Gelmatrix behindert und dass der Gehalt dieses (dieser)
Mittels) im zurückgeführten Siebwasser
nicht so stark steigt, dass die Bildung der Gelmatrix behindert
wird. Somit wird es bevorzugt, das (die) Mittel an einem Punkt in
dem System nach der Bildung der Gelmatrix zuzugeben.
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Die
Verbesserungen aufgrund des Retentionssystems werden mit einer gleichartigen
Wirkung bei chemischen Massen wie auch bei mechanischen und thermomechanischen
Massen beobachtet.
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Ausgehend
von den durchgeführten
Forschungen und Arbeiten erscheint es, dass die Grundlagen der vorliegenden
Erfindung auf die Herstellung jeder An und Qualität von Papier
anwendbar sind. Als Beispiele sollen Durchschreibpapier, Packpapier
und laminiertes Papier genannt werden.
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Unter
den Möglichkeiten
zur Herstellung von Papierarten ist das Durchschreibpapier eine
der Einsatzmöglichkeiten,
welche sehr positive Ergebnisse ergeben, d.h. das Phänomen erhöhter Retention
der Füllstoffe und
verbesserte mechanische Eigenschaften des Papiers. In diesem Fall
ist der Großteil
der verwendeten Füllstoffe
Calciumcarbonat.
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Die
Größe des zu
verwendenden Retentionssystems variiert gemäß der gewünschten Wirkung und den charakteristischen
Merkmalen bestimmter Bestandteile, welche bei der Herstellung des
Systems ausgewählt
werden. Für
ein gegebenes Ausfällungs-Siliziumoxid
in einem Retentionssystem, wenn dieses kationischen Guargummi mit
einem DS von 0,3 anstelle eines DS von 0,7 enthält, werden mehr Retentionssysteme benötigt.
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Die
nachfolgenden Beispiele zeigen als nicht beschränkende Beispiele Vorteile und
Eigenschaften, welche mit dem Papier gemäß der Erfindung und seinem
Herstellungsverfahren verbunden sind.
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VERSUCHE
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Die
Leistungen bei der Retention werden im Wesentlichen anhand von zwei
Parametern gemessen:
- – die Retention: Menge der
auf dem Papier zurückgehaltenen
Füllstoffe
oder, bei vollständiger
Retention, die Gesamtmenge der auf dem Papier zurückgehaltenen
feinen Partikel.
- – die
Entwässerung:
kennzeichnet die Geschwindigkeit, mit welcher das Wasser aus der
Faserstoffsuspension abfließt.
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Diese
zwei Merkmale können
mit Hilfe verschiedener Verfahren gemessen werden:
- – "Bol BRITT Jar"-Verfahren: erlaubt
die Messung der chemischen Retention (gesamt und Füllstoffe)
- – "Shopper-Riegler"-Verfahren: erlaubt
die Messung der chemischen Retention und der Entwässerung
- – Verfahren
mittels "Laborblattbildner": erlaubt die Messung
der Retention an Füllstoffen.
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So genanntes "Bol BRITT"-Verfahren
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Dieses
Verfahren besteht darin, die chemische Retention der Füllstoffe
unter Vermeidung der Bildung des Faserkuchens, welcher für eine mechanische
Retention aufgrund der Filtrationswirkung verantwortlich ist, zu
messen. Tatsächlich
werden aus einer zu untersuchenden Probe von 500 ml der Dispersion
Faserstoffe + Füllstoffe
+ Retentionssystem + möglicherweise
Zusätze,
welche unter Bewegung gehalten wird, nur die ersten 100 ml durch
ein Sieb abgezogen.
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Durch
Bestimmung der jeweiligen Mengen an Faserstoffen und Füllstoffen,
welche in das Filtrat gelangen, werden durch Berechnung die Werte
der Gesamtretention (Faserstoffe + Füllstoffe) und der Retention
an Füllstoffen
erhalten.
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Dieses
Verfahren zur Messung der Retention wird von K. Britt und J.E. Unbehend
in Research Report 75, 1/10 1981, veröffentlicht von Empire State
Paper Research Institute ESPRA, Syracuse, N.Y. 13210, USA, beschrieben.
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Für die Messungen
wurde ein Filtrationsbehälter
verwendet, der mit einem Öffnungsgitter
von 600 μm ausgestattet
ist.
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So genanntes "Shopper-Riegler"-Verfahren
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Dieses
Verfahren wird gemäß der Norm
NFQ 50-003 angewendet.
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Die
in den Beispielen verwendete Lösung
des ausgefällten
Siliziumoxids, nachfolgend Siliziumoxid A genannt, weist folgende
charakteristischen Merkmale auf:
- – Trockenextrakt:
27,08%,
- – Oberfläche = 221
m2/g,
- – Partikelgröße = 40–70 nm.
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Die
in den Beispielen verwendete Lösung
des kolloidalen Siliziumoxids, nachfolgend Siliziumoxid B genannt,
weist folgende charakteristischen Merkmale auf:
- – Trockenextrakt:
9,2%,
- – Oberfläche = 494
m2/g,
- – Partikelgröße = 10
nm.
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Beispiel 1
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Dieses
Beispiel zeigt die mit dem BRITT Jar-Versuch erhaltene chemische
Retention auf.
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i) Herstellung der Ausgangssuspension
und Verdünnung
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Die
Suspensionen werden durch Aufschließen der Cellulose in 500 ml
demineralisiertem Wasser in einem Behälter vom Typ Dispermat während 10
Minuten bei 2000 Umdrehungen pro Minute hergestellt.
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Die
Füllstoffe
werden in den Dispermat zugegeben, und das Rühren wird für 5 Minuten bei 1000 Umdrehungen
pro Minute gehalten.
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Das
erhaltene Gemisch wird dann in einen Mischer mit 10 Litern Fassungsvermögen mit
einem Rührschaufelblatt
umgefüllt
und dann auf die Konzentration von 0,5% an Faserstoffen verdünnt und
anschließend während der
gesamten Zeit der Handhabung unter Rühren gehalten, damit bei der
Entnahme eine perfekte Homogenität
gewährleistet
ist.
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Dann
werden 500 ml des Gemisches in Suspension entnommen. Diese 500 ml
werden unter Rühren mit
einem Schaufelblatt der An Schnecke und mit einem Gitter von 600 μm versehen
in den BRITT-Behälter gegeben.
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Die
Rührgeschwindigkeit
wird abhängig
von der gewünschten
Schergeschwindigkeit festgelegt, und das Rühren erfolgt für 30 Sekunden.
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Die
Stärke
wird zugegeben, gefolgt von Rühren
für 30
Sekunden. Danach wird das Siliziumoxid zugeführt (bei den Versuchen, die
dieses Produkt umfassen). Dann wird für 30 Sekunden gerührt.
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Schließlich werden
100 ml des Gemisches durch Schwerkraft abgezogen.
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Hergestellte
Formulierungen
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ii) Filtration
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Die
entnommenen 100 ml werden dann auf einem BÜCHNER-Trichter mit WHATMANN-Filtern Nr. 42 (Filter
ohne Asche, vorab getrocknet 1 h bei 105°C, dann gewogen auf ± 0,0001
g) gefiltert.
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Der
Rückstand
der Filtration wird dann vorsichtig entfernt, 1 Stunde bei 105°C getrocknet,
dann im Trockner gekühlt
und gewogen (0,0001). Dadurch wird die Berechnung der Gesamtretentionsrate
ermöglicht.
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Der
so auf dem Filter getrocknete Rückstand
wird dann kalziniert (gemäß der Norm
für den
Aschegehalt Nr. NFQ 03-047), um die Rate der Retention an Füllstoffen
des Gemisches zu erhalten.
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iii) Berechnung und Ergebnisse
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Die
Gesamtretention und die Retention an Füllstoffen werden mit Hilfe
der folgenden Formeln berechnet:
- P1
- = Gewicht des Gemisches
(Füllstoffe
+ Faserstoffe) in der Anfangsentnahme.
- P2
- = Gewicht des Rückstands
der Entnahme von gefilterten und getrockneten 100 ml.
- P3
- = Gewicht der Füllstoffe
in der Anfangsentnahme von 500 ml.
- P4
- = Gewicht des Rückstands
der Entnahme von gefilterten, getrockneten und kalzinierten 100
ml.
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Beispiel 2
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Dieses
Beispiel zeigt die chemische Retention und die berechnete Entwässerung
gemäß dem "Shopper-Riegler" - Verfahren mit
den folgenden Modifikationen:
- – Messung
der Entwässerung
= für die
Entwässerung
von 600 ml der Lösung
benötigte
Zeit
- – Messung
der Gesamtretention = Filtration der 600 ml und Wiegen des Rückstands
gemäß der gleichen Vorgehensweise
wie bei der BRITT Jar-Messung.
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i)
Verwendete Formulierungen
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Die
Suspension wird wie in Beispiel 1 hergestellt, mit einem Rührvorgang
für 15
Minuten nach der Zugabe der Stärke
und dann Zugabe des kationischen Guars. Eine Rührdauer von 15 Sekunden wird
vor der möglichen
Zugabe des Siliziumoxids A oder B eingehalten.
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Beispiel 3
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Dieses
Beispiel zeigt die chemisch e Retention und die Entwässerung
gemäß dem "Shopper-Riegler" - Verfahren mit
den folgenden Modifikationen:
- – Messung
der Entwässerung
= für die
Entwässerung
von 400 ml der Lösung
benötigte
Zeit.
- – Messung
der Gesamtretention = Messung des Trübungsgrads des 3fach verdünnten Filtrats.
Je höher
der Trübungsgrad
ist, desto schwächer
ist die Gesamtretention.
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i)
Verwendete Formulierung
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Die
Suspension wird genauso wie in Beispiel 1 hergestellt. Zu einem
ersten Zeitpunkt gibt man das Produkt Aqualenc 18 zu. Dann wird
gegebenenfalls Siliziumoxid vom Typ A zugegeben, und schließlich wird das
Guar unter Rühren
mit 1000 Umdrehungen pro Minute zugegeben.
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Beispiel 4
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Dieses
Beispiel gibt die Retention an Füllstoffen,
welche auf dem Laborblattbildner erhalten werden.
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i) Herstellung der Papiermasse
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Die
Herstellung der Masse erfolgt wie im Beispiel 1.
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ii) Herstellung der Laborblätter
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Die
so aufgeschlossene Masse wird dann in ein in Bewegung versetztes
Gefäß mit einem
Fassungsvermögen
von 10 Litern zugeführt.
Dann wird mit filtriertem Wasser verdünnt, bis eine Gesamtmenge von
4 Litern erhalten wird. Anschließend wird die verdünnte Masse
für 1 Minute
gerührt
und es werden ungefähr
500 ml der Suspension entnommen, welche in ein Probeglas gegeben
wird.
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Zu
dieser Suspension die Stärke
zugegeben. Nach Rühren
für 30
Sekunden wird, abhängig
vom jeweiligen Fall, das Siliziumoxid A oder das Siliziumoxid B
zugegeben und erneut für
30 Sekunden gerührt.
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Der
Inhalt des Probeglases wird in den Behälter des Laborblattbildners
gegossen. Es wird mittels Durchperlung gemischt, dann wird das Laborblatt
im Vakuum hergestellt.
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Das
Laborblatt wird dann auf einem Träger aus Karton aufgenommen
und anschließend
in einen Trockner unter Vakuum gegeben. Das Laborblatt wird gewogen
und möglicherweise
das entnommene Volumen angepasst, um eine Flächenmasse von 60 g/m2 zu erhalten.
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iii)
Ergebnisse Retention
an Füllstoff
(% bezogen auf den Anfangsgehalt an Füllstoffen)