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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren
zum automatischen Verbinden einer Elektrode mit einer Zelle und
insbesondere eine automatische Patch-Clamp-Vorrichtung zum Untersuchen elektrischer
Ereignisse in Zellmembranen, sowie eine Vorrichtung zum Ausführen von
Patch-Clamp-Verfahren, die verwendet werden, um Ionen-Übertragungskanäle in biologischen
Membranen zu studieren, und betrifft insbesondere solche Patch-Clamp-Vorrichtungen,
die einen hohen Durchsatz haben und nur kleine Testproben von Verbindungen
und nur kleine Mengen der Trägerflüsigkeit
verwenden, und in der Lage sind, viele Tests in einem kurzen Zeitraum
mit einem einzelnen Membranpatch durchzuführen. Allgemeiner betrifft die
Erfindung eine neue Handhabung elektrophysiologischer Arzneimittel
und eine Vorrichtung zum Durchmustern von chemischen Substanzen
oder Verbindungen, die einen hohen Durchsatz schafft und nur ein
kleines Volumen von Lösungen
und Proben benötigt,
die getestet werden sollen. Die Erfindung umfasst auch mehrere Verfahren
zur Verwendung der Vorrichtung gemäß der Erfindung wie z.B. bei
Durchmusterungsprogrammen in großem Maßstab in der pharmazeutischen
Industrie.
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STAND DER
TECHNIK
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Die
allgemeine Idee, elektrisch einen Patch (Fleck) einer Membran unter
Verwendung einer Mikropipette zu isolieren und die Ionenkanäle in diesem
Patch unter Spannungs-Klemm-Bedingungen
zu untersuchen, wurde von Neher, Sakmann und Steinback in dem Artikel „The Extracellular
Patch Clamp, A Method for Resolving Currents Through Individual
Open Channels in Biological Membranes", Pflueger Arch. 375, 219-278, 1978
umrissen. Sie fanden, dass sie dadurch, dass sie eine Pipette, die
Acetylcholin (ACh) enthielt, gegen die Oberfläche einer Muskelzellmembrane
pressten, diskrete Sprünge
im elektrischen Strom sehen konnten, die dem Öffnen und Schließen von
durch ACh aktivierten Ionenkanälen
zugeordnet werden konnten. Sie waren bei ihrer Arbeit jedoch durch
die Tatsache eingeschränkt,
dass der Widerstand der Dichtung zwischen dem Glas der Pipette und
der Membran (10 MΩ bis
50 MΩ)
sehr klein war im Vergleich zum Widerstand des Kanals (bis 10 GΩ). Das elektrische
Rauschen, das sich aus einer solchen Dichtung ergibt, steht im umgekehrten
Verhältnis
zum Widerstandswert und war groß genug,
um die Ströme
durch die Ionenkanäle
zu verschleiernq, deren Leitfähigkeit
kleiner ist als die des ACh-Kanals. Es verhinderte auch aufgrund
der großen Ströme durch
die Dichtung, die sich ergaben, die Spannung in der Pipette auf
Werte zu klemmen, die von dem des Bades verschieden waren,
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Es
wurde dann entdeckt, dass durch eine Feuerpolierung der Glaspipette
und das Anlegen eines schwachen Unterdrucks an das Innere der Pipette
dann, wenn sie mit der Oberfläche
der Zelle in Berührung gebracht
wurde, Dichtungen mit sehr hohen Wider standswerten (1 GΩ bis 100
GΩ) erreicht
werden konnten, wodurch das Rauschen um eine Größenordnung auf Pegel vermindert
wurde, bei denen die meisten Kanäle von
biologischem Interesse studiert werden können, und wodurch der Spannungsbereich
stark erweitert wurde, über
den hinweg diese Studien durchgeführt werden konnten. Diese verbesserte
Dichtung wurde als „Giga-Dichtung" bezeichnet und die
Pipette hat die Bezeichnung „Patch-Pipette" erhalten. Eine detailliertere
Beschreibung der Giga-Dichtung findet sich bei O.P. Hamill, A. Marty,
E. Neher, B. Sakmann & F.J.
Sigworth: Improved patch-clamp techniques for high resolution current
recordings from cells and cell-free membrane patches", Pflügers Arch.
391, 85-100, 1981. Für
ihre Arbeit bei der Entwicklung des Patch-Clamp-Verfahrens erhielten
Neher und Sakmann 1991 den Nobelpreis in Physiologie und Medizin.
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Ionenkanäle sind
Transmembran-Proteine, die den Transport von anorganischen Ionen
durch die Zellmembranen hindurch katalysieren. Die Ionenkanäle haben
Anteil an sehr verschiedenen Vorgängen, wie z.B. der Erzeugung
und Zeitsteuerung von Aktionspotentialen, synaptischer Übertragung,
Abscheidung von Hormonen, Kontraktion von Muskeln usw. Viele Arzneimittel üben ihre
spezifischen Effekte über
eine Modulation von Ionenkanälen
aus. Beispiele sind anti-epileptische Verbindungen wie Phenytoin
und Lamotrigine, welche die spannungsabhängigen Na+-Kanäle im Gehirn
blockieren, antihypertensive Arzneimittel, wie Nifedipine und Diltiazem,
welche die spannungsabhängigen
Ca2+-Kanäle
in glatten Muskelzellen blockieren und Stimulatoren der Insulin-Freisetzung
wie Glibenclamide und Tolbutamide, welche einen durch ATP regulierten
Ca+-Kanal in der Bauchspeicheldrüse blockieren.
Zusätzlich
zur chemisch induzierten Modulation der Ionenkanal-Aktivität hat das
Patch-Clamp-Verfahren Wissenschaftler in die Lage versetzt, Manipulationen
mit spannungsabhängigen
Kanälen
durchzuführen.
Diese Verfahren umfassen die Einstellung der Polarität der Elektrode
in der Patch-Pipette und die Änderung
der Salzlösungs-Zusammensetzung,
um die freien Ionenpegel in der Badlösung zu moderieren.
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Das
Patch-Clamp-Verfahren stellt eine wichtige Entwicklung in der Biologie
und der Medizin dar, da dieses Verfahren die Messung des Ionenflusses
durch einzelne Ionenkanal-Proteine
ermöglicht
und auch die Untersuchung von einzelnen Ionenkanal-Reaktionen auf
Arzneimittel erlaubt. Kurz gesagt wird bei den herkömmlichen
Patch-Clamp-Verfahren eine dünne
Glaspipette (ungefährer
Durchmesser 0,5 μm
bis 2 μm)
verwendet. Die Spitze dieser Patch-Pipette wird gegen die Oberfläche der
Zellmembran gepresst. Die Pipettenspitze bildet einen dichten Abschluss
mit der Zelle und isoliert einige wenige Ionenkanal-Proteine in
einem winzigen Patch der Membran. Die Aktivität dieser Kanäle kann
elektrisch gemessen werden (Einzelkanal-Aufzeichnung) oder, alternativ,
der Patch-Clamp
kann aufgerissen werden, wodurch Messungen der Kanalaktivität der gesamten
Zellmembran ermöglicht
werden (Gesamtzellen-Aufzeichnung).
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Sowohl
bei der Einzelkanal-Aufzeichnung als auch der Gesamtzellen-Aufzeichnung
kann die Aktivität einzelner
Kanal-Unterarten dadurch gekennzeichnet werden, dass eine „Spannungs-Klemmung" an die Membran angelegt
wird. Durch die Verwendung einer Rückkoppelungsschleife erzeugt
die „Spannungs-Klemmung" einen Spannungsgradien ten über die
Membran und hierdurch können
spannungsempfindliche Kanäle
aktiviert werden.
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Die
Zeitauflösung
und Spannungssteuerung bei solchen Experimenten sind beeindruckend
und spielen sich oft im ms- oder sogar μs-Bereich ab. Ein Haupthindernis
für das
Patch-Clamp-Verfahren als allgemeine Methode beim pharmakologischen
Durchmustern war die begrenzte Anzahl von Verbindungen, die pro
Tag getestet werden konnten (typischerweise nicht mehr als 1 oder
2). Auch die sehr geringe erreichbare Rate des um die Zellen und
die Patches herum durchgeführten
Lösungs-Austausches
bildet ein beträchtliches
Hindernis.
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Eine
Haupteinschränkung,
die den Durchsatz des Patch-Clamp-Verfahrens begrenzt, ist die Art
des Zuführsystems,
das die gelöste
Verbindung zu den überströmten Zellen
und Patches führt.
Bei üblichen Patch-Clamp-Einrichtungen
werden die Zellen in großen
Experimentierkammern (0,2 ml bis 2 ml) angeordnet, die kontinuierlich
von einer physiologischen Salzlösung
durchströmt
werden. Es werden dann Verbindungen dadurch eingebracht, dass der
Einlass auf ein Ventil umgeschaltet wird, das mit einer kleinen
Anzahl von Zuführflaschen
verbunden ist. Bei diesem Verfahren gemäß dem Stand der Technik gibt
es jedoch eine Reihe von Problemen. Erstens ist die Anzahl verschiedener
Verbindungen durch die Anzahl von Flaschen begrenzt, die mit dem
Einbringungssystem gleichzeitig verbunden werden können. Diese
Anzahl ist üblicherweise
kleiner als 6. Zweitens sind die erforderlichen Volumina der Trägerflüssigkeit
und der zu testenden Probe in kritischer Weise hoch. Drittens ist
die Zeit, die benötigt
wird, um die gelöste
Verbindung um die Zellen und Patches herum auszutauschen, bei üblichen
Patch-Clamp-Experimenten
lang. Viertens beinhaltet die Einführung und Einbringung von Verbindungen,
die getestet werden sollen, üblicherweise
ein beträchtliches
Ausmaß von
von Hand durchzuführender
Manipulation und Unterbrechung, wodurch die Integrität der Zellen/Pipetten-Verbindung
gefährdet
wird.
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Die
Entwicklung von ausgefeilten Systemen für eine örtliche Anwendung von Verbindungen
zur Aktivierung von durch Neurotransmitter geregelten Kanälen, wie
z.B. U-Tube- und
andere Systeme vermindert die effektive Aufbringungszeit auf 10
bis 100 ms, was häufig
akzeptabel ist. Die Zuführsysteme,
die die U-Röhrchen
füllen,
sind aber weniger flexibel und haben eine geringere Kapazität als diejenigen,
die für
die standardmäßigen Patch-Clamp-Verfahren
verwendet werden. Dies begrenzt zurzeit die Verwendung solcher Verfahren in
der medizinischen Industrie.
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In
WO 96/13721 wird eine Vorrichtung zum Ermitteln des Effekts von
Testproben von Verbindungen auf Ionen-Transferkanäle einer
Membran beschrieben, die einen Autosampler umfasst, der eine Vielzahl
von Behältern
aufweist, die geeignet sind, Testproben in Lösung zu enthalten, wobei Mittel
zum automatischen Abziehen dieser Testproben aus jedem der Behälter und
zu ihrer Abgabe in eine Aufnahme vorgesehen sind, wobei ein Behälter geeignet
ist, eine Trägerflüssigkeit
zu enthalten und eine Perfusionskammer ausgebildet ist, um eine
in Lösung
befindliche Testprobe, eine Trägerflüssigkeit
und die besagte Membran aufzunehmen und wobei die Perfusionskammer
eine Referenzelektrode umfasst, die geeignet ist, elektrisch eine
in der Kammer enthaltene Lösung
zu kon taktieren; weiterhin sind Einrichtungen zum Transportieren
dieser gelösten
Testproben von der Aufnahme des Autosamplers und der Trägerflüssigkeit
von ihrem Behälter
zu besagter Perfusionskammer, und Einrichtungen zum Entfernen der
Testproben und der Trägerflüssigkeit
aus der Perfusionskammer, eine Patch-Pipette, die eine in ihr angeordnete
Elektrode aufweist und in beweglicher Weise über der Perfusionskammer angeordnet
und geeignet ist, eine Dichtung mit hohem elektrischen Widerstand
mit der Oberfläche
eines Patches der Membran auszubilden, die in der Kammer angeordnet
ist, sowie Einrichtungen vorgesehen, die elektrisch mit der Patch-Pipetten-Elektrode
und der Referenzelektrode verbunden sind, um den Strom zu messen,
der durch die Elektrode vor, während
und nach dem Einführen
der Testprobe in die Perfusionskammer fließt.
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Es
ist ein Nachteil der bekannten Vorrichtung, dass verschiedene von
Hand durchzuführende
Vorgänge
erforderlich sind, um die Apparatur zu verwenden. Beispielsweise
muss eine neue Perfusionskammer mit Zellen von Hand in der Vorrichtung
positioniert werden und es muss eine neue Pipette von Hand in der
Vorrichtung montiert werden, eine Zelle, zu der eine Patch-Clamp-Verbindung
hergestellt werden soll, muss von Hand ausgewählt werden, die Pipettenspitze
muss von Hand auf der Membran der ausgewählten Zelle positioniert werden,
das Patch-Clamping muss von Hand durchgeführt werden usw.
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Das
US-Patent Nr. US-A-4,907,158 beschreibt ein Verfahren zur Durchführung von
Arbeiten an Zellen einer Zellkultur, das die Mikroinjektion in Zellen
in der Zellkultur oder das Abziehen von Flüssigkeit aus einer einzelnen
Zelle oder das Abziehen ganzer Zellen mit Hilfe eines Unterdrucks
aus der Zellkultur beschreibt. Das System ist computergestützt und
eine Markierung, die in dem Bild auf einem Monitor bewegt werden
kann, wird einem Fernsehbild der Zellkultur überlagert. Die Markierung wird
durch die Bedienungsperson mit Hilfe einer Relativbewegung der Markierung
bezüglich
des Bildes in dem Fernsehbild auf der Zelle positioniert, in welche eine
Injektion erfolgen soll. Die Koordinaten der auf diese Weise markierten
Zellen werden vom Computer gespeichert, der danach die Kapillarspitze
automatisch zu den ausgewählten
Zellen vorwärts
bewegt und diese penetriert. Der Rechner kann die Eindringbewegung
parallel zur Längsachse
der Kapillare mit Hilfe der überlagerten
Bewegung der Objektbühne
und durch eine überlagerte
Bewegung des Antriebs für
die Elevations-Verschiebung der Kapillare am Mikromanipulator führen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein
Verfahren zum automatischen Verbinden einer Elektrode mit einer
Zelle zu schaffen.
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Gemäß der Erfindung
wird eine Elektrode zu einer oder mehreren Zellen hin bewegt, während ein
elektrischer Parameter, wie z.B. die Spannung, der Strom, der Widerstand,
die Leitfähigkeit,
die Induktivität,
die Kapazität
usw. in einem elektrischen Kreis gemessen wird, der die Elektrode
und eine die Zellen enthaltende Kammer umfasst. Wenn die Elektrode
in die Nährflüssigkeit
in der Kammer, welche die Zellen enthält, eintritt, ändert sich
der Parameter abrupt und ebenso dann, wenn die Elektrode in eine
Zelle eindringt, ändert
sich der Parameter, wodurch die Berührung zwischen der Elektrode
und der Zelle detektiert wird. Bei einer solchen Detektion kann
die Bewegung der Elektrode automatisch angehalten werden, so dass
die Elektrode mit der Zellmembran in Berührung bleibt, oder es kann
die Bewegung über
einen gewissen Abstand fortgesetzt werden, um die Elektrode in den
inneren Teil der Zelle einzuführen.
Beispielsweise wird dann, wenn es sich bei der Zelle um eine makroskopische
Zelle handelt, wie z.B. eine Oocyte usw., die Messung an der Zelle
typischerweise mit zwei Elektroden durchgeführt, die in den inneren Teil
der Zelle eingeführt
sind.
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Gemäß einem
ersten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung
zum automatischen Positionieren einer Elektrode geschaffen, die
dazu dient, eine Elektrode mit einer Zelle zu verbinden, und die
folgendes umfasst:
eine Kammer zum Aufnehmen der Zellen,
eine
Pipette, welche die Elektrode umfasst und eine Pipettenspitze besitzt,
die geeignet ist, eine Dichtung mit hohem elektrischen Widerstand
mit der Oberfläche
einer Zellmembran zu schaffen und die in beweglicher Weise in der
Nähe der
Kammer positioniert ist,
Positioniereinrichtungen zum Halten
und Positionieren der Pipette an gewünschten Stellen relativ zur
Kammer,
Messeinrichtungen zur Messung eines elektrischen Parameters,
wobei diese Messeinrichtungen elektrisch mit der Elektrode und der
Kammer verbunden sind und einen elektrischen Kreis bilden, welcher
die Elektrode und die Kammer umfasst, und
eine Steuerungseinrichtung
zum Steuern der Positioniereinrichtungen in Reaktion auf die Parameter-Ermittlungen,
wobei die Steuereinrichtung geeignet ist, die Positioniereinrichtungen
in Reaktion auf die erhaltene Position derart automatisch zu steuern,
dass die Pipettenspitze an der ermittelten Position der ausgewählten Zelle
positioniert wird und eine Dichtung mit hohem elektrischen Widerstand
mit der Zellmembran der ausgewählten
Zelle bildet, wodurch ein elektrischer Parameter der Zellmembran
ohne Eingreifen einer menschlichen Bedienungsperson ermittelt bzw.
gemessen werden kann.
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Gemäß einem
zweiten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
zum automatischen Verbinden einer Elektrode mit einer Zelle geschaffen,
wobei die Elektrode in einer Pipette enthalten ist, welche eine
Pipettenspitze aufweist, die geeignet ist, mit der Oberfläche einer
Zellmembran eine Dichtung mit hohem elektrischen Widerstand zu bilden,
und wobei das Verfahren die folgende Schritte umfasst:
Positionieren
einer Kammer zur Aufnahme der Zellen in einer Arbeitsposition, in
welcher eine Verbindung der Elektrode mit der Zelle hergestellt
werden kann,
Positionieren der Elektrode in der Nähe der Kammer
in der Arbeitsposition,
Ermitteln eines elektrischen Parameters
in einem elektrischen Kreis, der die Elektrode und die Kammer umfasst,
und
Automatisches Steuern der Position der Pipette derart,
dass die Pipettenspitze an der ermittelten Position der ausgewählten Zelle
positioniert wird und eine Dichtung mit hohem elektrischen Widerstand
mit der Zellmembran der ausgewählten
Zelle bildet, wodurch ein elektrischer Parameter der Zellmembran
ohne das Eingreifen einer menschlichen Bedienungsperson ermittelt
bzw. gemessen werden kann.
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Die
Vorrichtung und das Verfahren der vorliegenden Erfindung sind in
der Lage, automatisch eine Elektrode mit einer Zellmembran oder
einem inneren Teil einer Zelle zu verbinden, beispielsweise um elektrische
Ereignisse in Zellmembranen von Zellen aufzuzeichnen, die in einer
Kammer positioniert sind.
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In
einer Gruppe von Zellen können
spezielle Zellen Eigenschaften besitzen, die es wünschenswert machen,
nur solche Zellen mit der Elektrode zu verbinden. Somit kann die
Vorrichtung Auswahleinrichtungen zum Auswählen einer speziellen Zelle
umfassen, die mit der Elektrode verbunden werden soll.
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Beispielsweise
können
diese Auswähleinrichtungen
die Messeinrichtungen und die Steuervorrichtung umfassen, wobei
die Steuervorrichtung weiterhin geeignet ist, die Positioniereinrichtungen
so zu steuern, dass die Elektrode die Kammer mit Zellen solange
abtastet, bis eine Zelle mit einem Parameter innerhalb eines vorbestimmten
Parameterbereiches detektiert wird, wodurch diese Zelle ausgewählt wird.
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Die
Auswahleinrichtungen können
Bildeinrichtungen zur Erzeugung eines Bildes von Zellen in der Kammer,
Digitalisierungseinrichtungen zum Aufzeichnen und Digitalisieren
des Bildes durch Unterteilen des Bildes in Pixel, wobei die Digitalisierungseinrichtungen
in arbeitsmäßiger Verbindung
mit den Bildeinrichtungen stehen, und einen Speicher zum Speichern
des digitalisierten Bildes umfassen, der elektrisch mit der Digitalisierungseinrichtung
verbunden ist. Beispielsweise kann ein Graustufenbild digital durch
ein Digitalbild dargestellt werden, das Pixel umfasst, von denen
jedes einen Pixelwert besitzt, der die Graustufe des entsprechenden
Pixels wiedergibt. In ähnlicher
Weise kann ein Farbbild durch ein digitales Bild dargestellt werden,
das Pixel umfasst, von denen jedes drei Pixelwerte aufweist, einen
für jede
der Farben rot, grün
und blau.
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Das
Bild kann auf einer Wiedergabeeinheit, wie z.B. einem CRT-Monitor
usw. dargestellt werden, der Teil einer Verwender-Schnittstellen-Einrichtung
der Auswahlmittel bildet, und eine Bedienungsperson kann dann eine
Zelle, die mit der Elektrode verbunden werden soll, beispielsweise
unter Verwendung einer Maus, spezieller Tastatur-Tasten usw. auswählen.
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Die
Auswahleinrichtungen können
weiterhin einen Prozessor umfassen, der mit dem Speicher verbunden
ist und der geeignet ist, die Position der ausgewählten Zelle
aus ihrer Position im Bild zu ermitteln. Die Steuerungseinrichtung
kann elektrisch mit der Auswahleinrichtung verbunden und geeignet
sein, die Position der ausgewählten
Zelle zu empfangen und automatisch die Positioniereinrichtungen
in Reaktion auf die empfangene Position so zu steuern, dass die
Elektrode an der ermittelten Position der ausgewählten Zelle positioniert wird.
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Alternativ
kann die Auswahl einer Zelle automatisch durchgeführt werden.
Zu diesem Zweck kann der Prozessor weiterhin geeignet sein, das
digitalisierte Bild für
die Identifikation von Zellen in der Kammer zu verarbeiten, sowie
eine mit der Elektrode zu verbindenden Zelle auszuwählen und
die Position der ausgewählten Zelle
in der Kammer zu ermitteln.
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Somit
wird gemäß einem
wichtigen Gesichtspunkt der Erfindung eine automatische Patch-Clamp-Vorrichtung
zur Ermittlung eines elektrischen Parameters einer Zellmembran geschaffen,
die folgendes umfasst:
die Kammer zum Aufnehmen der Zellen,
die in der Vorrichtung in einer Betriebsstellung positioniert ist,
die
Pipette, die in der Nähe
der Kammer in deren Arbeitsposition in bewegbarer Weise positioniert
ist und deren Pipettenspitze geeignet ist, eine Dichtung mit hohem
elektrischen Widerstand mit der Oberfläche einer Zellmembran zu bilden,
die
Positioniereinrichtungen zum Halten und Positionieren der Pipette
an gewünschten
Positionen relativ zur Kammer,
die Auswahleinrichtungen zum
Auswählen
einer Zelle, deren Zellmembran mit einer Dichtung mit einem hohen elektrischen
Widerstand mit der Pipettenspitze verbunden werden soll, wobei die
Vorrichtung weiterhin folgendes umfasst:
einen Prozessor, der
geeignet ist, um die Zellen in der Kammer zu identifizieren,
eine
der Zellen auszuwählen,
die nachfolgend mit der Pipettenspitze verbunden werden soll, und
Ermitteln
der Position der ausgewählten
Zelle in der Kammer;
die Steuerungseinrichtung, die elektrisch
mit der Auswähleinrichtung
verbunden und geeignet ist, die ermittelte Position der ausgewählten Zelle
zu empfangen und die Positioniereinrichtungen in Reaktion auf die
empfangene Position automatisch so zu steuern, dass die Pipettenspitze
an der ermittelten Position der ausgewählten Zelle positioniert wird
und eine Dichtung mit hohem elektrischen Widerstand mit der Zellmembran
der ausgewählten
Zelle herstellt, und
die Messeinrichtungen zum Ermitteln eines
elektrischen Parameters, die elektrisch mit der Pipettenspitze und der
Kammer verbunden sind und einen elektrischen Kreis bilden, der die
Pipettenspitze und die Kammer umfasst, wodurch ein elektrischer
Parameter der Zellmembran ohne das Eingreifen einer menschlichen
Bedienungsperson ermittelt werden kann.
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Die
Kammer wird typischerweise von einer Mulde in einem Kammerelement
gebildet. Man kann die Zellen auf einem Abdeckglas, beispielsweise
einem 3 mm-Abdeckglas wachsen lassen, das in der Mulde positioniert
wird. Vorzugsweise wird die Kammer ständig mit einer geeigneten Salzlösung durchspült, um zu
verhindern, dass die Zellen austrocknen und absterben. Im Folgenden
wird die Kammer zum Aufnehmen der Zellen auch als Perfusionskammer
oder Mikroperfusionskammer bezeichnet.
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Eine
Referenzelektrode ist vorzugsweise in der Kammer positioniert und
steht in Berührung
mit der Flüssigkeit
in der Kammer, um das Aufzeichnen von elektrischen Ereignissen in
einer Zellmembran einer Zelle in der Kammer zu ermöglichen.
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Die
Pipette ist eine Patch-Pipette, die typischerweise eine dünne Glaspipette
ist (ungefähr
0,5 μm bis 2 μm im Durchmesser).
Während
des Patch-Clampings einer Zellmembran wird die Spitze der Patch-Pipette gegen
die Oberfläche
der Zellmembran gedrückt.
Das Innenvolumen der Pipette kann dann in geeigneter Weise einem
Unterdruck unterworfen werden, damit die Pipettenspitze eine dichte
Anlage an der Zellmembran bildet und dadurch eine Giga-Dichtung
zwischen der Pipettenspitze und der Zellmembran erzeugt wird. Vorzugsweise
hat die Pipette eine Elektrode, so dass die Aktivität von Ionenkanälen der
angeschlossenen Zellmembran elektrisch gemessen werden kann. Der
Unterdruck (Saugwirkung) für
die Pipettenspitze kann durch einen modifizierten Eppendorf-Oocyten-Injektor
erzeugt werden. Der Injektor kann modifiziert werden, um Ausgangsdrücke im Bereich
von –300
hPa bis +300 hPa in Schritten von 1 hPa mit einer Reaktionszeit
von ungefähr
10 ms zu erzeugen. Dies erfüllt
die Anforderungen für
das Patch-Clamping.
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Die
Positioniereinrichtungen sind geeignet, eine Elektrode in einem
Gehäuse
oder einer Pipette aufzunehmen, mit dieser arbeitsmäßig in Eingriff
zu treten und die Elektrode oder Pipette vorzugsweise in drei Dimensionen
zu den gewünschten
Positionen zu bewegen. Die Positioniereinrichtungen können einen
elektronischen Mikromanipulator umfassen, beispielsweise einen Mikromanipulator,
wie er von Eppendorf hergestellt wird.
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Die
Auswahleinrichtungen können
irgendeinen Sensor umfassen, der für die Detektion von Zellen
geeignet ist. Beispielsweise kann in einer Kammer mit einer sehr
großen
Anzahl von Zellen die Elektrode verwendet werden, um eine Zelle
durch Messung der Leitfähigkeit
zwischen der Elektrode und der Referenzelektrode der Kammer zu identifizieren.
Wenn die Elektrode in die Kammer abgesenkt wird, nimmt die Leitfähigkeit
zu, wenn sie in die Flüssigkeit
in der Kammer eintaucht und die Leitfähigkeit nimmt wieder ab, wenn
die Elektrode mit einer Zellmembran in Berührung kommt. Ein Prozessor
kann geeignet sein, um Zellen durch die Überwachung der Leitfähigkeit
zu identifizieren. Bei einer ausreichend dichten Zellpopulation
muss nur ein kleines Volumen der Kammer mit Hilfe der Elektrode
durchsucht werden, um eine Zellmembran durch Überwachung der Leitfähigkeit
zu identifizieren, und die erste identifizierte Zelle kann beispielsweise
für ein
Patch-Clamping ausgewählt
werden. Bei diesem Beispiel ist die Position der ausgewählten Zelle
als die momentane Position der Elektrode bekannt.
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Der
Prozessor kann irgendeinen Rechner wie z.B. einen standardmäßigen IBM-kompatiblen
PC oder einen Rechner umfassen, der mit einem Apple Macintosh kompatibel
ist (MAC).
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In
einer Kammer mit einer weniger dichten Zellpopulation ist es bevorzugt,
für die
Detektion von Zellen einen optischen Sensor zu verwenden, der bei
einer bevorzugten Ausführungsform
auch für
die Auswahl einer Zelle, beispielsweise einer Zelle, die kontaktiert
werden soll, dienen kann. Somit kann die Auswahleinrichtung Abbildungseinrichtungen,
wie z.B. ein Mikroskop usw. umfassen, um ein Bild von Zellen in
der Kammer zu erzeu gen, und, positioniert in der Nähe der Kammer,
Digitalisierungseinrichtungen wie z.B. eine hPCCD-Kamera, die einen
digitalen Ausgang besitzt, eine Videokamera, mit einem Framegrabber
usw., um das Bild dadurch aufzuzeichnen und zu digitalisieren, das
das aufgezeichnete Bild in Pixel unterteilt wird, von denen jedes
einen aufgezeichneten Intensitätswert
besitzt, wobei die Digitalisierungseinrichtungen in betriebsmäßiger Verbindung
mit den Bilderzeugungseinrichtungen in Verbindung stehen, einen
Speicher, wie z.B. den Speicher eines PC, der zum Speichern des
digitalisierten Bildes dient und elektrisch mit den Digitalisierungseinrichtungen
verbunden ist.
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Das
Bild kann für
eine Bedienungsperson der Vorrichtung beispielsweise auf einem CRT-Monitor wiedergegeben
werden, und die Bedienungsperson kann eine Zelle unter Verwendung
einer Verwender-Schnittstellen-Einrichtung wie z.B. einer Maus dadurch
auswählen,
dass sie einen Cursor mit der Maus auf eine gewünschte Zelle bewegt, die dann
durch die Aktivierung einer Maustaste ausgewählt werden kann. Die Verwender-Schnittstellen-Einrichtungen
können
Zoom-Einrichtungen umfassen, welche die Auswahl eines speziellen Pixels
des Bildes der ausgewählten
Zelle ermöglichen,
wodurch der entsprechende Punkt der Zellenoberfläche als Berührungspunkt mit der Elektrode
oder Pipette ausgewählt
wird.
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In ähnlicher
Weise kann die Bedienungsperson die Position der Spitze der Elektrode
oder Pipette dadurch definieren, dass er den Cursor auf die entsprechende
Position in dem Bild bewegt. Das Pixel, das sich bei der Aktivierung
einer Maustaste an der Position des Cursors befindet, kann in dem
Bild als die Position der Spitze der Elektrode oder Pipette ausgewählt werden.
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Wenn
die Bedienungsperson einen Zellen-Berührungspunkt ausgewählt hat,
der mit der Elektrode berührt
und/oder mit dem eine Patch-Clamp-Verbindung mit der Pipette hergestellt
werden soll, kann die Vorrichtung die Elektrode oder Pipette automatisch
zu dem Berührungspunkt
bewegen, beispielsweise um eine automatische Patch-Clamp-Verbindung
herzustellen.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist der Prozessor mit dem Speicher verbunden und weiterhin
geeignet, das digitalisierte Bild zu verarbeiten, um Zellen in der
Kammer zu identifizieren, einer Zelle, die danach mit der Pipette
oder Elektrodenspitze verbunden werden soll, auszuwählen und
die Position der ausgewählten
Zelle in der Kammer zu ermitteln.
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Der
Prozessor kann geeignet sein, das digitalisierte Bild für die Identifizierung
der Pipette oder Elektrodenspitze und die Ermittlung der Position
der Pipette oder Elektrodenspitze zu verarbeiten.
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Jedes
bekannte und geeignete Bildverarbeitungsverfahren kann verwendet
werden, um die Zellen und/oder die Pipette oder Elektrodenspitze
zu erkennen und zu identifizieren, beispielsweise Verfahren, welche
eine Kantenerkennung umfassen, um die Kontur von Zellen und/oder
der Pipetten- oder der Elektrodenspitze zu identifizieren.
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Es
ist allgemein bekannt, ein Bild digital dadurch darzustellen, dass
das Bild in eine große
Anzahl von Segmenten unterteilt wird, die als Pixel bezeichnet werden,
und einem jedem Pixel digitale Intensitätswerte zuzuordnen, die als
Pixelwerte bezeichnet werden. Typischerweise wird das Bild in eine
Matrix von Zeilen und Spalten von Pixeln unterteilt, und die Größe eines
digitalen Bildes wird dann durch die Anzahl von Pixeln in einer
Zeile und die Anzahl von Pixeln in einer Spalte wiedergegeben. Die
Pixelwerte werden typischerweise in einem Anordnung von Speicherplätzen in
einem digitalen Speicher gespeichert, wobei jeder Speicherplatz
einem Pixel des Bildes entspricht. Beispielsweise kann ein Graustufenbild
digital durch ein digitales Bild dargestellt werden, das Pixel umfasst,
von denen jedes einen Pixelwert besitzt, der die Graustufe des Pixels
darstellt. In ähnlicher
Weise kann ein Farbbild durch ein digitales Bild dargestellt werden,
das Pixel umfasst, von denen jedes drei Pixelwerte besitzt, jeweils
einen für
die Farben rot, grün
und blau.
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Weiterhin
ist es allgemein bekannt, ein digitales Bild dadurch zu verarbeiten,
dass ein neues digitales Bild mit der gleichen Anzahl von Pixeln
wie das ursprüngliche
Bild erzeugt wird, wobei für
jedes Pixel durch eine lineare oder richtlineare Transformation
des entsprechenden ursprünglichen
Pixelwertes neue Pixelwerte erzeugt werden. Beispielsweise kann
der neue Pixelwert mit Hilfe eines Algorithmus, beispielsweise eines räumlichen
Digitalfilters aus dem ursprünglichen
Pixelwert und Pixelwerten der benachbarten Pixel berechnet werden,
so dass z.B. der neue Pixelwert der Mittelwert des ursprünglichen
Pixelwertes des in Rede stehenden Pixels und seiner acht Nachbarpixel
ist.
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Es
wird zur Zeit bevorzugt, die Zellen unter Verwendung einer räumlichen
Filterung zu identifizieren, welche die Identifizierung ursprünglicher
Pixel und die Markierung beispielsweise eines entsprechenden Pixels eines
neuen digitalen Bildes umfasst, das die gleiche Anzahl von Pixeln
wie das ursprüngliche
Bild aufweist, bei der eine erste Markierung an diesem entsprechenden
Pixel dann angebracht wird, wenn das ursprüngliche Pixel ein Pixel ist,
auf dem eine Zelle abgebildet worden ist, d.h. wenn die Pixelwerte
einer spezifischen Anzahl von Pixeln, die dem in Rede sehenden ursprünglichen
Pixel benachbart sind, einschließlich diesem Pixel niedriger
sind, als ein ausgewählter
Schwellenwert.
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Die
räumliche
Filterung kann weiterhin die Identifizierung und Markierung mit
einer zweiten Marke einer Gruppe von einander benachbarten Pixeln,
die mit der ersten Markierung markiert sind, umfassen, auf der eine
einzelne Zelle abgebildet wurde, indem die Anzahl von Pixeln ermittelt
wird, die in der Gruppe der einander benachbarten Pixel enthalten
sind, wobei Gruppen markiert werden, die eine Anzahl von Pixeln
in einem vorbestimmten Bereich besitzen.
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Darüber hinaus
kann die räumliche
Filterung die Identifizierung und Markierung mit einer dritten Marke einer
Gruppe von einander benachbarten Pixeln umfassen, die mit der zweiten
Markierung markiert sind, wenn der Abstand von Pixeln der Gruppe
von einander benachbarten Pixeln zu Pixeln, die mit der ersten Markierung markiert
sind, größer als
ein vorbestimmter minimaler Abstand ist.
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Die
ausgewählte
Zelle kann unter den Zellen ausgewählt werden, die auf entsprechenden
Gruppen von benachbarten Pixeln abgebildet sind, die mit der dritten
Markierung markiert sind.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Satz von geometrischen Parametern
für Zellen
mit der dritten Markierung berechnet, wie z.B. ein maximaler Zellen-Durchmesser, ein
Zellen-Formfaktor, ein Zellen-Quadratwert usw. Der Wert eines Auswahlparameters,
der eine Funktion des geometrischen Parameters ist, wird für Zellen
mit der dritten Markierung berechnet und die Auswahl einer Zelle wird
basierend auf den berechneten Auswahlparameterwerten durchgeführt. Beispielsweise
kann die erste Zelle, die einen berechneten Auswahlparameterwert
innerhalb eines vorbestimmten Bereiches besitzt, ausgewählt werden,
oder die Zelle von den Zellen mit der dritten Markierung mit einem
Auswahlparameterwert, der am nächsten
zu einem gewünschten
Wert liegt, kann ausgewählt
werden usw. Der Auswahlparameter kann irgendeine arithmetische Kombination
des Satzes von geometrischen Parametern sein, wie z.B. das Produkt aus
maximalem Zelldurchmesser, Formfaktor und Quadratwert.
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Der
Quadratwert einer Zelle wird dadurch berechnet, dass mathematisch
ein Quadrat um die Zelle herum angepasst wird und das Verhältnis der
Anzahl von Pixeln in der Zelle zur Gesamtzahl von Pixeln in dem Quadrat
berechnet wird. Somit wird dann, wenn d
max den
maximalen Durchmesser einer Zelle und A die Fläche der Zelle bezeichnen, wird
der Quadratwert gegeben durch
-
Wenn
der Umfang der Zelle mit C bezeichnet wird, ist der Formfaktor gegeben
durch
-
Man
sieht, dass der Formfaktor einen Wert besitzt, der im Bereich von
0 bis 1 liegt und dass der Formfaktor für einen Kreis gleich 1 ist.
-
Ein
vorbestimmter Auswahl-Parameterbereich kann dadurch ermittelt werden,
dass von Hand geeignete Zellen selektiert werden, beispielsweise
mit Hilfe einer Maus und eines Cursors wie oben beschrieben, und
dass der Auswahl-Parameterwert der ausgewählten Zellen berechnet wird.
Nach der Auswahl einer geeigneten Anzahl von Zellen, beispielsweise
von 25 bis 40 Zellen, können
der Mittelwert und die Standardabweichung der Zellen berechnet werden
und während
der Auswahl kann die Zelle ausgewählt werden, die einen Parameter-Auswahlwert
besitzt, der dem Mittelwert am nächsten
kommt. Somit können
die verschiedenen Arten von Zellen zu entsprechend unterschiedlichen
Auswahl-Parameter-Bereichen
führen.
-
Die
Position des zentralen Pixels der ausgewählten Zelle kann die ermittelte
Position der ausgewählten
Zelle bilden.
-
Das
Signal-Rausch-Verhältnis
von Zell-Bildern kann beträchtlich
erhöht
werden, wenn die Zellen fluoreszierend oder phosphoreszierend, z.B.
dadurch gemacht werden; dass die Zellen mit einem fluoreszierenden
oder phosphoreszierenden Farbstoff gefärbt werden oder durch Implantation
eines Gens für
ein fluoreszierendes oder phosphoreszierendes Protein, beispielsweise
das Enhanced-Green-Fluorescent-Protein (EGFP). Weiterhin können die
Abbildungseinrichtungen optische Filter umfassen, welche die Strahlung,
die von den Zellen emittiert wird durchlassen und andere Strahlung
blockieren. Dies kann die oben beschriebenen Zellen-Auswahlverfahren
vereinfachen. Beispielsweise kann dann, wenn EGFP verwendet wird,
die Auswahl der Zelle auf die Schritte reduziert werden, die auf
der gewünschten
Intensität
der grünen
Farbe, welche die Zellen mit der ersten Markierung markiert, der
Berechnung der Auswahl-Parameterwerte von Zellen mit der ersten
Markierung und der Auswahl der Zelle mit dem besten Auswahl-Parameterwert
beruhen.
-
Es
wird zurzeit bevorzugt, dass der Prozessor geeignet ist, unter Verwendung
der räumlichen
Filterung des Bildes Pixel zu identifizieren, auf welche die Pipettenspitze
oder Elektrode abgebildet wird.
-
Die
räumliche
Filterung kann weiterhin das Identifizieren und das Markieren mit
einer vierten Marke eines Pixels als Pixel umfassen, auf das die
Pipette oder Elektrodenspitze abgebildet wird, wenn die Pixelwerte einer
speziellen Anzahl von Nachbar-Pixeln zu dem in Rede stehenden Pixel,
einschließlich
diesem Pixel, niedriger sind als ein zweiter Schwellenwert.
-
Weiterhin
kann die räumliche
Filterung die Identifizierung einer Linie von Pixeln umfassen, wobei
jedes Pixel auf der Linie im Zentrum der Pixel, die mit der vierten
Markierung markiert sind, und auf der Linie des in Rede stehenden
Pixels positioniert ist, und die Position der Pipettenspitze kann
als die Position eines Endpixels der Linie von Pixeln festgelegt
werden.
-
Um
in der Lage zu sein, den Einfluss verschiedener Verbindungen auf
eine Zellmembran über
Stunden hinweg zu untersuchen, ohne dass das Eingreifen einer Bedienungsperson
erforderlich ist, ist es nötig,
in der Lage zu sein, die Testkammer mit der gegenwärtig mit
einer Strom-Klemm-Verbindung verbundenen Zelle gegen eine neue Testkammer
und eine neue Patch-Pipette auszutauschen, so dass sichergestellt
ist, dass man sich immer auf die Testergebnisse verlassen kann.
-
Somit
umfasst die Vorrichtung vorzugsweise weiterhin ein Kammerelement,
das eine Vielzahl von Kammern zur Aufnahme von Zellen und Kammerelement-Bewegungseinrichtungen
umfasst, die dazu dienen, die Kammern nacheinander aus einer Kammer-Speicherposition
in die Arbeitsstellung zu bewegen.
-
Es
ist bevorzugt, dass eine Vielzahl von Testzellen-Kulturen in die
jeweiligen Kammern der Vielzahl von Kammern eingebracht wird, bevor
die Tests von Verbindungen durchgeführt werden. Vorzugsweise lässt man
die Zellen auf einer Proteinschicht auf einem Abdeckglas wachsen,
das in einer entsprechenden Kammer positioniert wird, bevor das
Testen der Verbindungen durchgeführt
wird.
-
Der
Ausdruck „Arbeitsposition" bedeutet, dass die
Positioniereinrichtungen zum Halten und Positionieren der Pipette
und die Kammer relativ zueinander so angeordnet werden, dass eine
ausgewählte
Zelle in der Kammer durch eine Patch-Clamp-Verbindung mit der Pipettenspitze
verbunden werden kann. Das Kammerelement mit den Kammern kann in
Relation zu feststehenden Positioniereinrichtungen bewegt werden
oder die Positioniereinrichtungen können relativ zu einem feststehenden
Kammerelement bewegt werden.
-
Vorzugsweise
umfasst die vorliegende Vorrichtung Kammerelement-Bewegungseinrichtungen,
die dazu dienen, eine Kammer aus einer ersten Speicherposition,
in der die Kammer mit einer die Zellen enthaltenden Flüssigkeit,
beispielsweise einer Salzlösung,
versorgt werden kann, zur Arbeitsposition zu bringen, und zu einer
anderen Speicherposition, wenn eine Zelle in einer anderen Kammer
eine Patch-Clamp-Verbindung erhalten soll.
-
Die
Kammer-Bewegungseinrichtungen können
die Positioniereinrichtungen umfassen, dazu ausgebildet werden können, das
Kammerelement zu gewünschten
Positionen zu schieben und/oder zu ziehen.
-
Das
Kammerelement kann Kammerelement-Speichereinrichtungen zum Speichern
von Daten umfassen, und die Vorrichtung kann Einrichtungen zum Lesen
der in den Kammerelement-Speichereinrichtungen enthaltenen Daten
umfassen.
-
Die
Daten können
ein Ablaufdatum für
das Kammerelement, Identifikationsdaten, Eichdaten usw. umfassen.
-
Um
die richtige Bewegung einer Kammer aus der Speicherposition, in
der sie nicht benutzt wird, in die Arbeitsstellung zu erleichtern,
können
die Kammerelement-Bewegungseinrichtungen auf irgendeine bekannte Art
gesteuert werden. Diese bekannte Art kann eine Bewegung sein, die
hinsichtlich der Zeit, der Weite bzw. Länge der Bewegung, des Drehwinkels
der Motorwelle gesteuert wird, oder es können optische, elektrische oder
mechanische Einrichtungen vorgesehen werden, um zu ermitteln, wann
sich eine gewünschte
Kammer in ihrer Arbeitsposition befindet, um dann die Bewegung zu
beenden.
-
Das
Kammerelement kann Kammern umfassen, die in einer rechtwinkligen
Anordnung mit Zeilen und Spalten von Kammern angeordnet sind, wobei
das Kammerelement relativ zu den Positioniereinrichtungen längs der
Achsen von Zeilen und Spalten bewegt wird, wenn eine neue Kammer
in ihre Arbeitsposition bewegt wird, oder die Kammern können in
kreisförmigen
Anordnungen angeordnet sein, beispielsweise auf einem Drehtisch,
wobei die kreisförmige
Anordnung relativ zu den Positioniereinrichtungen gedreht wird,
wenn eine neue Kammer in ihre Arbeitsposition gebracht werden soll.
-
Das
Kammerelement kann auf einer Montageplatte montiert sein, die in
einer x-y-Ebene mit Hilfe von zwei Elektromotoren bewegt werden
kann, und das Kammerelement kann beispielsweise durch einen dritten Motor
um eine zur x-y-Ebene senkrechte Achse drehbar sein, so dass die
einzelnen Kammern in ihrer jeweiligen Arbeitsposition durch Drehen
des Kammerelementes positioniert werden können. Das Abbildungssystem kann
weiter hin ein invertiertes Mikroskop umfassen, das mit der Montageplatte
eine Baueinheit bildet. Die Position der Fokusebene des Mikroskops
kann einstellbar sein, wodurch eine Autofokussierung vor der Einleitung der
Pipetten- und Zellen-Erkennung ermöglicht wird.
-
Halter
zum Halten der Elektroden oder Pipetten können mit den Elektroden oder
Pipetten in einem Array, beispielsweise in zwei Zeilen auf einem
Element angeordnet sein, das auf der Montageplatte positioniert ist.
-
Alternativ
kann das Kammerelement weiterhin Halter zum Halten der Pipetten
umfassen.
-
Die
Positioniereinrichtungen können
weiterhin geeignet sein, um wahlweise eine Pipette aus ihrem Halter
herauszuziehen und die Pipette in ihrem Halter einzusetzen, beispielsweise
wenn sich die entsprechende Kammer in ihrer Arbeitsstellung befindet.
-
Die
Vorrichtung kann weiterhin Einrichtungen zur Zufuhr von Flüssigkeit,
wie z.B. einer Salzlösung
zu den Kammern des Kammerelementes umfassen.
-
Vorzugsweise
umfassen die Einrichtungen zum Zuführen von Flüssigkeit zu den Kammern des
Kammerelementes Einrichtungen zum Zuführen einer ersten Flüssigkeit
zu den Kammern in einer Speicherposition und einer zweiten Flüssigkeit
zu den Kammern in der Arbeitsstellung.
-
Die
Vorrichtung kann weiterhin Absaugeinrichtungen zum Entfernen von überschüssiger Flüssigkeit umfassen,
die durch die Kammern fließt.
-
Somit
wird das Patch-Clamp-Verfahren mit der Verwendung eines Autosamplers
kombiniert, wobei diese Kombination zunächst für einen Fachmann insbesondere
deswegen nicht offensichtlich war, weil das Verfahren gegen Störungen wie
z.B. Vibrationen und elektrisches Rauschen empfindlich ist, die
durch den Autosampler verursacht werden, so dass man diese Kombination
für unmöglich oder
nicht arbeitsfähig
halten konnte.
-
Die
Vorrichtung kann verwendet werden, um automatisch Arzneimittel zu
handhaben und einzubringen und um die Vorrichtung in einem elektrophysiologischen
System zum Durchmustern von chemischen Substanzen oder Verbindungen
zu verwenden, um ihren Einfluss auf die Ionenkanal-Übertragung
zu messen, wobei das neue System dafür sorgt, dass ein hoher Durchsatz
erzielt werden kann und nur kleine Fluid-Volumina benötigt werden.
-
Es
ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, die benötigte Menge
einer chemischen Verbindung zum Testen zu vermindern und die Durchmusterungsrate
zu erhöhen,
wodurch das erste elektrophysiologische Testsystem geschaffen wird,
das für
eine kommerzielle pharmazeutische Durchmusterung im industriellen Maßstab geeignet
ist.
-
Es
ist weiterhin ein Ziel, eine neue Mikroperfusionskammer-Struktur
zu schaffen, die Mikroperfusionskammern mit extrem geringem Volumen
aufweist.
-
Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist es, neue Verfahren zur Durchführung des
Patch-Clamp-Verfahrens unter
Verwendung der Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung zu schaffen. Die vorausgehenden und weitere Ziele, Vorteile
und charakterisierende Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung bestimmter erläuternder Ausführungsformen
der Erfindung, die unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung
beschrieben werden, wobei in allen Figuren gleiche Bezugszeichen
die gleichen Elemente bezeichnen.
-
Unter
anderem wird folgendes für
sich allein oder in Kombination offenbart:
Eine Vorrichtung
zum Ermitteln des Effektes von Testproben von Verbindungen auf die
Ionen-Übertragungskanäle einer
Membran, die folgende Bestandteile umfasst:
einen Autosampler,
der eine Vielzahl von Behältern
aufweist, die geeignet sind, Testproben in Lösung zu enthalten, und der
Einrichtungen zum automatischen Abziehen dieser Testproben aus jedem
der Behälter
und zu ihrer Abgabe in eine Aufnahme umfasst,
einen Behälter, der
geeignet ist, eine Trägerflüssigkeit
zu enthalten,
eine Perfusionskammer, die geeignet ist, eine
gelöste
Testprobe, eine Trägerflüssigkeit
und die Membran aufzunehmen, wobei die Perfusionskammer eine Referenzelektrode
umfasst, die geeignet ist, eine in der Kammer enthaltene Lösung elektrisch
zu kontaktieren,
Einrichtungen zum Transportieren der Testproben
in Lösung
aus der Aufnahme des Autosamplers und der Trägerflüssigkeit aus ihrem Behälter in
die Perfusionskammer, und Einrichtungen zum Entfernen der Testprobe und
der Trägerflüssigkeit
aus der Perfusionskammer,
eine Patch-Pipette, in der sich eine
Elektrode befindet und die in beweglicher Weise über der Perfusionskammer positioniert
und geeignet ist, eine Dichtung mit hohem elektrischen Widerstand
mit der Oberfläche
eines Patches der Membran zu bilden, die in der Kammer angeordnet
ist, und
Einrichtungen, die elektrisch mit der Patch-Pipetten-Elektrode
und der Referenzelektrode verbunden sind, um den Strom zu messen,
der durch diese Elektroden vor und nach dem Einführen der Testprobe in die Perfusionskammer
fließt;
eine
solche Vorrichtung, bei der die Einrichtungen zum Transportieren
der Testproben und der Trägerflüssigkeit zur
Perfusionskammer ein U-Röhrchen
umfassen, das über
der Perfusionskammer montiert ist und eine Öffnung zum Abgeben einer Testprobe
und ihrer Trägerflüssigkeit
in die Perfusionskammer aufweist, und
eine Vorrichtung zum
Ermitteln des Effektes von Testproben von Verbindungen auf die Ionen-Übertragungskanäle einer
Membran, die folgendes umfasst:
einen Autosampler, der eine
Vielzahl von Behältern
aufweist, die geeignet sind, Testproben in Lösung zu enthalten, und der
Mittel zum automatischen Abziehen der Testproben aus jedem der Behälter und
zu ihrer Abgabe in eine Aufnahme umfasst,
einen Behälter, der
geeignet ist, eine Trägerflüssigkeit
zu enthalten,
eine Mikropertusionskammer, die geeignet ist,
gelöste
Testproben, eine Trägerflüssigkeit
und die Membran aufzunehmen, wobei das Volumen der Mikroperfusionskammer
ungefähr
5 μl bis
ungefähr
50 μl beträgt, wobei die
Mikroperfusionskammer eine Referenzelektrode umfasst, die geeignet
ist, mit einer in der Kammer enthaltenen Lösung elektrisch in Kontakt
zu treten,
Einrichtungen zum Transportieren einer gelösten Testprobe
aus der Aufnahme des Autosamplers und der Trägerflüssigkeit aus ihrem Behälter in
die Mikroperfusionskammer und Einrichtungen zum Entfernen der Testprobe
und der Trägerflüssigkeit
aus der Mikroperfusionskammer,
eine Patch-Pipette, in der sich
eine Elektrode befindet und die in beweglicher Weise über der
Mikroperfusionskammer angeordnet und geeignet ist, eine Dichtung
mit hohem elektrischen Widerstand mit der Oberfläche eines Patches der Membran
zu bilden, die in der Kammer angeordnet ist, und
Einrichtungen,
die elektrisch mit der Patch-Pipetten-Elektrode und der Referenzelektrode
verbunden sind, um vor und nach der Einführung einer Testprobe in die
Mikroperfusionskammer den Strom zu messen, der durch die Elektroden
fließt;
eine
solche Vorrichtung, bei der das Volumen der Mikroperfusionskammer
im Bereich von ungefähr
10 μl bis ungefähr 15 μl liegt;
eine
solche Vorrichtung, bei der das Volumen der Mikroperfusionskammer
im Bereich von ungefähr
10 μl bis ungefähr 12 μl liegt;
eine
solche Vorrichtung, die Einrichtungen zum Ansaugen von abzuführender
Flüssigkeit
aus der Mikroperfusionskammer umfasst;
eine solche Vorrichtung,
bei der die Einrichtungen des Autosamplers für ein automatisches Abziehen
der Testproben aus den Behältern
und zu ihrer Abgabe in eine Aufnahme eine Spritzenpumpe und eine
damit verbundene Nadel umfassen; und
eine solche Vorrichtung,
bei der eine Schlauchschleife in Reihe mit den Einrichtungen zum
Transportieren der Testprobe angeordnet ist, um quantitativ das
Volumen der Probe zu ermitteln, die in die Mikroperfusionskammer
eingeführt
wird.
Weiterhin eine Mikroperfusionskammer-Baueinheit, die
folgendes umfasst: Eine Basis, eine Öffnung in der Basis und transparente
Einrichtungen über
den Boden der Basis, wobei die Öffnung
und die transparenten Einrichtungen in der Weise zusammenwirken,
dass sie Seitenwände
und den Boden einer Mikroperfusionskammer bilden, eine Referenzelektrode,
die angeordnet ist, um mit einer Flüssigkeit in der Kammer in Berührung zu
stehen, Einrichtungen zum Einbringen einer Flüssigkeit in die Kammer, Einrichtungen
zum Absaugen einer Flüssigkeit
aus der Kammer und Einrichtungen zum elektrischen Verbinden der
Referenzelektrode mit einer elektrischen Messeinrichtung,
eine
solche Mikroperfusionskammer-Baueinheit, bei der die transparenten
Einrichtungen, die den Boden der Kammer bilden, ein transparentes
Abdeckglas sind;
eine solche Mikroperfusionskammer-Baueinheit,
bei der die besagte Basis in der Weise Silber umfasst, dass sie
einen Überzug
aus einem Silberhalid aufweist, der zumindest auf der Oberfläche der Öffnung abgeschieden
ist, welche die Seitenwände
der Mikroperfusionskammer bilden, wodurch eine Referenzelektrode
in der Basis geschaffen wird, die geeignet ist, mit einer in der
Kammer enthaltenen Flüssigkeit
in elektrischem Kontakt zu stehen,
eine derartige Mikroperfusionskammer-Baueinheit,
bei der die Basis in der Weise Silber umfasst, dass sie einen Überzug aus
Silberchlorid aufweist, der zumindest auf der Oberfläche der Öffnung abgeschieden
ist, welche die Seitenwände
der Mikroperfusionskammer bildet;
eine solche Mikroperfusionskammer-Baueinheit,
bei der die Basis in der Weise Silber umfasst, dass sie einen Überzug aus
Silberchlorid aufweist, der über
ihre gesamte Oberfläche
einschließlich
der Seitenwände
der Kammer abgeschieden ist,
eine solche Mikroperfusionskammer-Baueinheit,
bei der die Mikroperfusionskammer zylindrisch, stumpfkegelig oder
elliptisch ausgebildet ist,
eine solche Mikroperfusionskammer-Baueinheit,
bei der das Volumen der Mikroperfusionskammer ungefähr 5 μl bis ungefähr 50 μl beträgt;
eine
Mikroperfusionskammer-Baueinheit, bei der das Volumen der Mikroperfusionskammer
ungefähr
10 μl bis ungefähr 15 μl beträgt;
eine
solche Mikroperfusionskammer-Baueinheit, bei der das Volumen der
Mikroperfusionskammer ungefähr 10 μl bis ungefähr 12 μl beträgt; und
eine
solche Mikroperfusionskammer-Baueinheit, die eine Basis aufweist,
die aus einem elektrisch nicht leitfähigen Material hergestellt
ist, wobei in der Basis eine Öffnung
vorgesehen ist und eine transparente Abdeckeinrichtung am Boden
der Basis, wobei die Öffnung
und die transparente Abdeckeinrichtung in der Weise zusammenwirken,
dass sie die Seitenwände
und den Boden einer Mikropertusionskammer bilden, eine Referenzelektrode,
die in der Basis montiert ist und sich durch eine Seitenwand der
Mikroperfusionskammer erstreckt und so ausgebildet ist, dass sie
mit einer in der Kammer enthaltenen Flüssigkeit in elektrischen Kontakt kommt,
Einrichtungen
zum Einführen
einer Flüssigkeit
in die Kammer,
Einrichtungen zum Absaugen von Flüssigkeit
aus der Kammer und
Einrichtungen, die dazu dienen, die Referenzelektrode
mit einer elektrischen Messvorrichtung elektrisch zu verbinden;
eine
solche Mikroperfusionskammer-Baueinheit, bei der die Basis ein Kunststoffmaterial
umfasst;
eine solche Mikroperfusionskammer-Baueinheit, bei
der das Kunststoffmaterial Polymethylmethacrylat, Polystyren, Polyvinylchlorid
oder Polycarbonat ist;
eine solche Mikroperfusionskammer-Baueinheit,
bei der die Elektrode einen Silberdraht umfasst, der von einer Mischung
aus teilchenförmigen
Silber und einem Silberhalid umgeben ist;
eine solche Mikroperfusionskammer-Baueinheit,
bei der die Elektrode einen Silberdraht umfasst, der von einer Mischung
aus teilchenförmigen
Silber und Silberchlorid umgeben ist;
eine solche Mikroperfusionskammer-Baueinheit,
bei der das teilchenförmige
Silber und das Silberchlorid an dem Silberdraht befestigt sind;
eine
solche Mikroperfusionskammer-Baueinheit, bei der die Einrichtung
zum Einführen
einer Flüssigkeit
in die Mikroperfusionskammer eine Rille ist, die in der Basis vorgesehen
ist und mit den transparenten Abdeckeinrichtungen zusammenwirkt,
um einen Kanal zu bilden, wobei das proximale Ende des Kanals mit
der Mikroperfusionskammer in Verbindung steht und eine Öffnung an
der Oberseite der Basis vorgesehen ist, die mit dem distalen Ende
des Kanals in Verbindung steht und geeignet ist, mit einer Einströmleitung
zum Einführen einer
Flüssigkeit
in die Mikroperfusionskammer verbunden zu werden;
eine solche
Mikroperfusionskammer-Baueinheit, bei der das Volumen der Mikroperfusionskammer
ungefähr
5 μl bis
ungefähr
50 μl beträgt;
eine
solche Mikroperfusionskammer-Baueinheit, bei der das Volumen der
Mikropertusionskammer ungefähr 10 μl bis ungefähr 15 μl beträgt; und
eine
solche Mikroperfusionskammer-Baueinheit, bei der das Volumen der
Mikroperfusionskammer ungefähr 10 μl bis ungefähr 12 μl beträgt.
Weiterhin
ein Verfahren zur Ermittlung des Effektes von Testproben von Verbindungen
auf die Ionen-Übertragungskanäle einer
Membran, die in einer Perfusionskammer enthalten ist, wobei eine
Patch-Pipette eine in ihr angeordnete Elektrode aufweist und mit
ihrer Spitze mit der Oberfläche
der Membran unter Ausbildung einer Giga-Ohm-Dichtung in Berührung steht,
und wobei in der Kammer eine Referenzelektrode vorgesehen ist, die geeignet
ist, mit einer in der Kammer enthaltenen Lösung in Berührung zu treten, wobei das
Verfahren folgende Schritte umfasst:
kontinuierliches oder
periodisches Einführen
einer Trägerflüssigkeit
in besagte Kammer, wobei die Trägerflüssigkeit
Ionen enthält,
deren Übertragungsmerkmale
als Grundlinien-Referenz ermittelt werden sollen,
periodisches
Einbringen einer der besagten Testproben, die in der gleichen Trägerflüssigkeit
gelöst
sind, in die Kammer, unter Verwendung eines Autosamplers, der eine
Vielzahl von Behältern
aufweist, welche Testproben in Lösung
enthalten, und
sowohl vor als auch nach dem Einbringen der
Testprobe in die Perfusionskammer erfolgendes Messen des fließenden elektrischen
Stroms in einer elektrischen Messanordnungs-Schaltung, die zwischen
der Pipettenelektrode und der Referenzelektrode angeschlossen ist,
und Wiederholen dieses Vorganges,
ein solches Verfahren, bei
dem die Trägerflüssigkeit
kontinuierlich in die Perfusionskammer eingeführt und der Überschuss
abgesaugt wird und wobei der Autosampler so programmiert ist, dass
er periodisch eine Testprobe in den fließenden Strom der Trägerflüssigkeit
einbringt, so dass sie mit dieser in die Perfusionskammer strömt,
ein
solches Verfahren, bei dem die Perfusionskammer eine Mikroperfusionskammer
ist, die ein Volumen von 5 μl
bis ungefähr
50 μl besitzt;
ein
solches Verfahren, bei dem das Volumen der Mikroperfusionskammer
ungefähr
10 μl bis
ungefähr
15 μl beträgt;
ein
solches Verfahren, bei dem das Volumen der Mikroperfusionskammer
ungefähr
10 μl bis
ungefähr
12 μl beträgt;
ein
solches Verfahren, bei dem die Trägerflüssigkeit periodisch in die
Perfusionskammer eingebracht und die überschüssige Flüssigkeit abgesaugt wird und
wobei der Autosampler so programmiert ist, dass er periodisch eine
Testprobe in die Perfusionskammer strömen lässt;
ein solches Verfahren,
bei dem einige der Behälter
in dem Autosampler die Trägerflüssigkeit
enthalten und wobei der Autosampler programmiert ist, periodisch
die Trägerflüssigkeit
und die Testprobe nacheinander in die Perfusionskammer einzuführen;
ein
solches Verfahren, bei dem nur kleine Volumina sowohl der Testproben
als auch der Trägerflüssigkeit
verwendet werden, wobei die Perfusionskammer eine Mikroperfusionskammer
ist, die ein Volumen von ungefähr 5 μl bis 50 μl besitzt,
wobei einige der Behälter
in dem Autosampler die Trägerflüssigkeit
enthalten und wobei dieser Autosampler zunächst ein Volumen der Trägerflüssigkeit
aus einem der Behälter
ansaugt und die Trägerflüssigkeit
veranlasst, in die Mikroperfusionskammer einzutreten, und wobei
der Autosampler danach eine Testprobe aus einem der Behälter ansaugt
und die Testprobe veranlasst, in die Mikroperfusionskammer einzutreten
und die Trägerflüssigkeit
in der Kammer zu ersetzen, und wobei eine elektrische Messung sowohl dann
durchgeführt
wird, wenn sich die Trägerflüssigkeit
in der Mikroperfusionskammer befindet, als auch dann, wenn sich
die Testprobe in der Mikroperfusionskammer befindet,
ein solches
Verfahren, bei dem das Volumen der Mikroperfusionskammer ungefähr 10 μl bis ungefähr 15 μl beträgt;
ein
Verfahren, bei dem das Volumen der Mikroperfusionskammer ungefähr 10 μl bis ungefähr 12 μl beträgt,
ein
solches Verfahren, bei dem an die Elektroden ein äußerer elektrischer
Strom angelegt wird, um den Referenzstrom auf den gewünschten
Wert zu bringen, und
ein solches Verfahren, bei dem ein externer
elektrischer Strom an die Elektroden angelegt wird, um den elektrischen
Strom auf den gewünschten
Wert zu bringen.
-
BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
-
In
der Zeichnung zeigen:
-
1 eine
schematische Ansicht einer allgemeinen Baueinheit von Komponenten,
die in Kombination mit der Durchführung der verschiedenen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung verwendet werden;
-
2 eine
schematische Darstellung eines Teils der Vorrichtung, wie sie bei
der Durchführung
des kontinuierlichen Strömungsverfahrens
der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
-
3 eine
schematische Darstellung eines Teils der Vorrichtung, die abgewandelt
ist und verwendet wird, um das U-Röhrchen-Verfahren der vorliegenden
Erfindung durchzuführen,
-
4 eine
schematische Ansicht eines Teils der Vorrichtung, die modifiziert
ist und bei der Durchführung
des Stop-Flow-Verfahrens der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
-
5 eine
Draufsicht auf eine Mikroperfusionskammer-Platte gemäß einer
Form der Erfindung,
-
6 eine
Querschnittsansicht durch die Mikroperfusionskammer-Platte aus 5 längs der
Linie 6-6 aus 5,
-
7 eine
Draufsicht auf eine Mikroperfusionskammer-Platten-Baueinheit gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung,
-
8 eine
Draufsicht auf die Mikroperfusionskammer-Platte der Baueinheit aus 7,
-
9 eine
Ansicht von unten der Mikroperfusionskammer-Platte der Baueinheit
aus 7,
-
10 eine
Querschnittsansicht längs
der Linie 10-10 aus 8,
-
11 ein
Diagramm, das die Wirkung von Referenzverbindungen auf spannungsabhängige Kalzium-Kanäle wiedergibt,
-
12 ein
Diagramm, das die Wirkung von Testverbindungen auf durch Kalzium
aktivierte Natrium-Kanäle
wiedergibt,
-
13 eine
schematische Ansicht eines drehbaren äußeren Teils eines Drehtisches,
der mehrere Perfusionskammern umfasst,
-
14 eine
schematische Ansicht eines feststehenden inneren Teils eines Drehtisches,
der mehrere Perfusionskammern umfasst,
-
15 eine
schematische Ansicht des Oberteils eines Drehtisches, der mehrere
Perfusionskammern umfasst,
-
16 eine
schematische Ansicht eines Drehtisches, der mehrere Perfusionskammern
umfasst, wobei dieser Drehtisch den drehbaren äußeren Teil aus 13,
den feststehenden inneren Teil aus 14 und den
Oberteil aus 15 umfasst,
-
17 eine
schematische Ansicht des Drehtisches aus 16, der
weiterhin eine Anzahl von Trägern umfasst,
von denen jeder geeignet ist, einen Pipettenhalter zu tragen,
-
18 eine
Querschnittsansicht des Drehtisches aus 17,
-
19 eine
Draufsicht auf einen Pipettenhalter und einen Vorverstärker,
-
20 zeigt
ein Beispiel eines eingefrorenen Bildes einer Pipettenspitze und
einer Anzahl von Zellen,
-
21 zeigt
Pixelblöcke
von 100×100
Pixeln in einem eingefrorenen Bild,
-
22 zeigt
einen Filter, wie er für
die räumliche
Filterung in Schritt 1 des Verfahrens zur Ermittlung der „besten
Zelle" verwendet
wird,
-
23 zeigt
einen „Auffüll"-Filter, der für eine räumliche
Filterung in Schritt 2 des Verfahrens zur Ermittlung der „besten
Zelle" verwendet
wird,
-
24 zeigt
einen „Größe"-Filter, wie er für die räumliche
Filterung in Schritt 3 des Verfahrens zur Ermittlung der „besten
Zelle" verwendet
wird,
-
25 zeigt
einen „Isolieren"-Filter, wie er für die räumliche
Filterung in Schritt 4 des Verfahrens zur Ermittlung der „besten
Zelle" verwendet
wird, und
-
26 zeigt
ein Bild einer Pipettenspitze, deren Position gerade ermittelt wird.
-
BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Die
vorliegende Erfindung schafft eine Vorrichtung zur Durchführung von
Patch-Clamp-Verfahren
unter Verwendung eines Autosamplers, wie z.B. ein Verfahren, das
eine HPLC-Vorrichtung verwendet, um eine sehr schnelle Vorrichtung
zum Durchführen
einer großen
Anzahl von Experimenten in einem kurzen Zeitraum zu schaffen. Die
Erfindung ermöglicht
auch die Durchführung
von Patch-Clamp-Experimenten unter Verwendung von nur kleinen Mengen
von Testproben und kleinen Mengen von Trägerflüssigkeit. Die vorliegende Erfindung
schafft auch mehrere neue Strukturen für Mikroperfusionskammern, die
in der Lage sind, Patch-Clamp-Untersuchungen zu unterstützen, wobei
nur sehr kleine Mengen der Testproben und sehr kleine Mengen der
Trägerflüssigkeit
verwendet werden. Die vorliegende Erfindung schafft auch mehrere
verschiedene Verfahren zur Durchführung von Patch-Clamp-Experimenten
unter Verwendung der neuen Vorrichtung. Weiterhin schafft die vorliegende
Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zur automatischen Erkennung von
Zellen und einer Pipettenspitze, wodurch das automatische Patch-Clamp-Verfahren
und das Testen der Zellen erleichtert werden.
-
In 1 ist
eine allgemeine Anordnung von Komponenten zur Durchführung der
vorliegenden Erfindung dargestellt. Die dargestellte Anordnung ist
insbesondere für
eine Verwendung bei der Durchführung
der Ausführungsform
der Erfindung konstruiert, die als „Verfahren mit kontinuierlicher
Strömung" bezeichnet wird. Mit
einigen Abwandlungen kann die Anordnung jedoch auch bei der Durchführung anderer
Ausführungsformen der
Erfindung verwendet werden, wie noch beschrieben wird. Die Anordnung 10 von
Komponenten umfasst einen Lufttisch 12, der einen Faraday'schen Käfig 14 trägt. Innerhalb
des Faraday'schen
Käfigs 14 ist
eine Brücke 16 angeordnet,
die eine Tischoberseite 18 trägt. Ein Autosampler 20 (Gilson
Model 231 SL), der allgemein mit einem HPLC-System (High Performance
Liquid Chromatograph) verwendet wird und mit einem Mehrfachanschluss-Ventil 22 ausgestattet
ist, ist auf der Tischoberseite 18 zusammen mit einer Spritzenpumpe 24 und einer
peristaltischen Pumpe 26 (Gilson Modell Miniplus 3)
montiert. Testverbindungen in Lösung
sind in Probenbehältern 28 enthalten,
die in einem Autosampler-Korb 21 angeordnet
sind. Eine Nadel 30, die eine Komponente des Autosamplers 20 ist,
ist so montiert, dass sie sowohl seitlich als auch vertikal zwischen
den Behältern 28 bewegbar
ist. Eine Spülstation 23 ist
vorgesehen, um Lösungsmittel
zu sammeln, das zum Spülen der
Nadel 30 verwendet wurde. Ein Injektionsdurchgang 32 steht
mit dem Mehrfachanschluss-Ventil 22 in Verbindung. Die
Spritzenpumpe 24 ist mit der Nadel 30 über eine
Leitung 40 verbunden und bewirkt im Betrieb, dass die Nadel 30 ein
abgemessenes Volumen von Flüssigkeit
aus einem vor-ausgewählten
Probenbehälter 28 an
einer spezifischen Stelle des Autosampler-Korbes 21 aufzieht.
Wenn die Nadel 30 eine zu testende, in Lösung befindliche
Probe aufgezogen hat, bewegt sie sich zum Injektionsdurchgang 32 und
injiziert die Probe in ihn hinein.
-
Ein
Trägerflüssigkeits-Behälter 34,
der geeignet ist, ein Fluid, wie z.B. eine physiologische Salzlösung zu
enthalten, ist innerhalb des Faraday'schen Käfigs 14 montiert.
Ein Sammelbehälter 36 für abzuführende Flüssigkeit
ist ebenfalls innerhalb des Faraday'schen Käfigs 14 montiert.
Eine Vielzahl von Leitungen verbindet die verschiedenen Komponenten
der Baueinheit miteinander zu dem Zweck, zwischen ihnen Fluide zu
transportieren. Beispielsweise verbindet eine Leitung 38 den
Behälter 34 für Trägerflüssigkeit
mit der peristaltischen Pumpe 26; eine Leitung 39 verbindet
den Behälter 34 für Trägerflüssigkeit
mit der Spritzenpumpe 24; eine Leitung 40 verbindet
die Nadel 30 mit der Spritzenpumpe 24; eine Leitung 42 verbindet
das Ventil 22 mit dem Sammelbehälter 36 für abzuführende Flüssigkeit;
eine Leitung 44 verbindet die peristaltische Pumpe 26 mit dem
Mehrfachverbindungs-Ventil 22; eine Leitung 48 verbindet
den Injektionsdurchgang 32 mit dem Mehrfachanschluss-Ventil 22;
eine Leitung 50 verbindet die Spülstation 23 mit dem
Sammelbehälter 36 für abzuführende Flüssigkeit
und eine Leitung 52 verbindet die peristaltische Pumpe 26 mit
dem Sammelbehälter 36 für abzuführende Flüssigkeit.
-
Auf
einem gesonderten Tisch ist ein invertiertes Mikroskop 54 (Nomarski
Optics, Olympus Modell 9-70) montiert, das eine Bühne 56 besitzt.
Das Mikroskop selbst ist an den beweglichen Teil des Tisches befestigt.
Zumindest ein elektronischer Mikromanipulator 58 (Eppendorf)
ist ebenfalls an der Mikroskopbühne 56 montiert
und trägt
einen Patch-Pipetten-Elektrodenhalter 60,
an dem ein Vorverstärker
(headstage) 61 und eine konventionelle Patch-Pipette 62 montiert
sind, und der optional andere Elektroden halten kann, um die Spannungs-
und Strom-Clamp-Kreise zu vervollständigen. Eine Mikroperfusionskammer-Platte 64 ist
auf der Mikroskopbühne 56 montiert
und umfasst eine Mikroperfusionskammer 72. Eine Zuführleitung 66 verbindet
einen Auslass vom Mehrfachverbindungs-Ventil 22 mit einem
Einlass der Mikroperfusionskammer-Platte 64 und eine Leitung 68 für abzuführende Flüssigkeit
verbindet den Durchgang für
abzuführende
Flüssigkeit
der Mikroperfusionskammer-Platte 64 mit einer Unterdruckquelle
zum Entfernen von Abwasser. Der Abstand vom Auslass des Ventils 22 zur
Mikroperfusionskammer 72 beträgt 10 cm, um das Totvolumen
zu minieren. Die Elektrode in der Patch-Pipette 63 und
die Referenzelektrode sind beide mit dem Vorverstärker 61 verbunden.
Ein elektrischer Draht 76 verbindet den Vorverstärker 61 mit
dem Spannungsverstärker 78.
Ein elektrischer Draht 77 verbindet eine Referenzelektrode
in der Mikroperfusionskammer 72 mit dem Vorverstärker 61.
Weitere Spannungs- oder Strom-Clamp-Elektrodendrähte sind mit dem Verstärker verbunden,
der so konstruiert ist, dass er den gewünschten Strom- oder Spannungsgradienten
durch den Vorverstärker 61 erzeugt.
Der Spannungsverstärker 78 ist
seinerseits elektrisch mit einem Computer 80 verbunden,
der verwendet wird, um die elektrischen Impulse zu messen, welche
den Durchgang von Ionen durch Ionenkanal-Proteine der Membran oder
Zelle anzeigen, die getestet wird. Der elektronische Mikromanipulator 58,
der den Patch-Pipetten-Halter 60 trägt, ist auf der rechten Seite
der Mikroskopbühne 56 montiert.
-
Um
genau definierte Zugaben zu den Zellen oder Membranen zu erhalten
und nur kleine Volumina von Testproben und Trägerflüssigkeiten zu verwenden, sollte
der Auslass des Ventils 22 so nahe wie möglich bei der
Mikropertusionskammer sein, oder bei dem U-Röhrchen,
wenn diese Komponente verwendet wird. Daher ist der Autosampler
selbst innerhalb des Faraday'schen
Käfigs
angeordnet, wie in 1 gezeigt, in der Nähe des Vorverstärkers 61 des
Patch-Clamp-Verstärkers 78 und
der Patch-Pipette 62, die mit der unter Test befindlichen
Membran in Berührung
steht. Dies führt
zu zwei möglicherweise
ernsten Problemen:
-
1) Elektrisches Rauschen
-
Das
Einbringen irgendeiner Vorrichtung, die mit einer Wechselspannung
versorgt werden muss, in einen Faraday'schen Käfig führt zu einer Quelle von elektromagnetischer
Strahlung mit 50 Hz oder 60 Hz. Dieses elektromagnetische Rauschen
kann ohne weiteres durch die Elektrode in der Patch-Pipette 62 aufgenommen werden
(die dann als Antenne wirkt), wodurch das Stromsignal gestört wird.
Ein sorgfältiges
Erden aller metalli schen Teile des gesamten Aufbaus mit einer gemeinsamen
qualitativ hochwertigen Masse löst
dieses Problem im Wesentlichen. Es muss spezielle Sorgfalt aufgewendet
werden, um kritische Teile des Autosamplers 20 zu erden
und abzuschirmen, um übermäßiges elektrisches
Rauschen zu vermeiden. Wenn andere Autosampler verwendet werden,
bei denen es möglicherweise
schwieriger ist, sie in wirksamer Weise zu erden, als bei dem Gilson-Modell,
das bei dem in 1 dargestellten Aufbau verwendet
wird, kann es nötig
werden, den Autosampler in einem gesonderten Faraday'schen Käfig abzuschirmen.
-
2) Vibrationen
-
Vibrationen
werden vom Autosampler 20 erzeugt, wenn sich die Nadel 30 zwischen
den Probenbehältern 28 bewegt.
Dies hat zwei Folgen: 1) Vibrationen, die auf die Pipette 62 übertragen
werden, zerstören
in untermeidlicher Weise die Giga-Dichtung (Giga-Ohm-Dichtung) sowohl
beim Aufzeichnungsmodus, bei dem die Zelle von außen berührt wird,
als auch beim Gesamtzellen-Aufzeichnungs-Modus. 2) Selbst schwache
mechanische Vibrationen können
in niederfrequentes elektrisches Rauschen transformiert werden,
das im Stromsignal auftritt. Mit der Brückenanordnung, wie sie in 1 dargestellt
ist, werden jedoch beide Probleme vermieden.
-
Das
Verfahren wird in der Weise durchgeführt, dass eine Membran, die
Ionenkanäle
aufweist, in die Mikroperfusionskammer 72 eingebracht wird.
Das Patch-Clamp-Verfahren kann in bequemerer Weise dadurch durchgeführt werden,
dass ein kleines Abdeckglas 74 (2,8 mm) eingeführt wird,
auf dem die kultivierten Zellen in der Mikroperfusionskammer 72 angeordnet
werden können.
Die Patch-Elektroden-Pipette 62 wird dann in die Mikroperfusionskammer 72 abgesenkt,
bis sie mit der auf dem kleinen Abdeckglas 74 getragenen
Membran in Berührung
kommt. Es wird ein Unterdruck an die Patch-Pipette 62 angelegt,
bis eine Giga-Dichtung (Giga-Ω)
zwischen dem Ende der Patch-Pipette 62 und der biologischen
Membran erzeugt worden ist. Dann wird das Testverfahren durchgeführt. Ein
elektrisches Signal wird durch eine Elektrode in der Patch-Pipette 62 detektiert,
die an den Vorverstärker 61 angeschlossen
ist, und wird dann mit Hilfe des elektrischen Drahtes 76 zum
Spannungsverstärker 78 und
dem in 1 dargestellten Computer 80 übertragen.
Eine Referenzelektrode (nicht dargestellt), die mit den Lösungen in
der Kammer in Berührung
steht, ist mit dem Masseanschluss des Vorverstärkers 61 verbunden.
-
Verschiedene
Trägerlösungen können an
die Verwendung beim Patch-Clamp-Verfahren in Abhängigkeit von dem für die zu
testenden Verbindungen geeigneten Protokoll angepasst werden. Eine
Standardlösung,
die für
die Aufzeichnung von durch Kalzium aktivierten Natriumkanälen geeignet
ist, umfasst (in mM) 140 KCl, 1 CaCl2, 1
MgCl2, 1,3-EGTA, 10 HEPES. Diese Zusammensetzung
führt zu
einer freien Kalziumkonzentration in Lösung von 0,3 μM. Eine durch
Kalziumionen induzierte K-Kanal-Aktivierung kann dadurch erzielt
werden, dass man die EGTA-Konzentration auf 1,07 mM ändert, was
zu einer freien Kalziumkonzentration in der Lösung von 1,0 μM führt. Testverbindungen
werden in der Trägerlösung in
Abhängigkeit
von dem Protokoll der gewählten
Untersu chungsmethode aufgelöst.
Alle Testverbindungs-Lösungen
und physiologischen Salzlösungen
werden gefiltert, bevor sie in der Vorrichtung verwendet werden.
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Bei
der mit kontinuierlicher Strömung
arbeitenden Form des Verfahrens wird, wie in 1 gezeigt, eine
kontinuierliche Strömung
der Trägerflüssigkeit
mit Hilfe der peristaltischen Pumpe 26 erzeugt. Periodisch saugt
der Autosampler 20 ein festgelegtes Volumen der Testverbindung
aus einem gewählten
Probenfläschchen 28 und
bringt es über
den Injektionsdurchgang 32 in die Schlauchschleife 70 (gesamte
Schleifenfüllung) ein.
Das Probenvolumen, das Schleifenvolumen, die Strömungsrate usw. sind optional.
Nach dem Einbringen schaltet der Auslass des Mehrfachanschluss-Ventils 22 um
und der Schleifeninhalt wird durch die Leitung 66 vom Ventil
zur Mikroperfusions-Platte in die Mikroperfusionskammer 72 geleitet,
aus der überschüssiges Fluid durch
Absaugung entfernt wird. Die zeitliche Dauer der Zugabe der Testverbindungen
wird durch die Schleifengröße und die
Strömungsrate
festgelegt. Die Ausspülzeit
der Verbindung wird optional durch die Periode zwischen Injektionen
bestimmt. Der Autosampler ändert
die Kammerlösungen
automatisch entsprechend einem im voraus festgelegten Programm.
Die Anzahl der zwischen den Auswasch-Perioden getesteten Verbindungen
variiert gemäß dem gewählten Protokoll.
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Die
spezifischen Vorteile des vorliegenden mit kontinuierlicher Strömung arbeitenden
Systems im Vergleich zu herkömmlicheren,
mit kontinuierlicher Strömung
arbeitenden Systemen sind:
- 1) Automatisches
Austauschen der Testlösungen
- 2) Extensive und flexible Koordination zwischen dem Autosampler
und dem Patch-Clamp-Verstärker
- 3) Flexibilität
der Zugabe der Verbindungen, des Änderns des Programms während der
Experimente usw.
- 4) Automatische Auflösung
von Verbindungen unmittelbar vor dem Testen der Verbindung (wichtig
für instabile
Materialien).
- 5) Automatisches Spülen
der Nadel und des Injektionsdurchgangs zur Vermeidung von Materialverschleppungen
zwischen einzelnen Zugaben.
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In 2 sind
die Einzelheiten des mit kontinuierlicher Strömung arbeitenden Verfahrens
unter Verwendung der in 1 wiedergegebenen Vorrichtung
in einem schematischen Diagramm dargestellt. Im Betrieb wird eine
physiologische Salzlösung
oder eine andere Trägerflüssigkeit
von der Peristaltik-Pumpe 26 mit einer stetigen Rate durch
das Ventil 22 und weiter zur Mikroperfusionskammer 72 gepumpt.
Es wird auch Fluid kontinuierlich durch Unterdruck aus der Mikroperfusionskammer 72 über die
Leitung 68 abgesaugt. Das Verfahren setzt sich in der folgenden
Weise fort:
- a) Ein kleines Luftvolumen wird
durch die Spritzenpumpe 24 in die Nadel 30 angesaugt.
- b) Die Nadel 30 wird zu einem Probenfläschchen 28 bewegt
und saugt ein festgelegtes Volumen der Probe an.
- c) Die Nadel 30 wird zum Injektionsdurchgang 32 bewegt
und belädt
die Schlauchschleife 70 mit der Probe (üblicherweise dreimal das Schleifenvolumen; überschüssiges Volumen
wird über
den Auslass 5 des Mehrfachanschluss-Ventils 22 zurückgewiesen).
- d) Das Mehrfachanschluss-Ventil 22 schaltet auf den
Injektionsmodus um und der Inhalt der Schlauchschleife 70 wird
in die Leitung 66 injiziert, die vom Ventil 22 zur
Mikroperfusionskammer 72 führt.
- e) Das Mehrfachanschluss-Ventil 22 schaltet auf den
Modus mit kontinuierlicher Strömung
um und die Salzlösung
strömt
weiter, nachdem die Proben-Teilmenge getestet worden ist.
- f) Bevor die nächste
Zugabe eingeleitet wird, wird die Nadel 30 gespült (Perfusion
auf beiden Seiten mit Vorratslösung)
in der Spülstation 23.
Die Vorratslösung
wird aus dem Trägerfluid-Behälter 34 durch
die Leitung vom Trägerfluid-Behälter 39 abgezogen
und durch die Nadel 30 an der Spülstation 23 abgegeben.
Der Injektionsdurchgang 32 wird dadurch gespült, dass
Vorratssalzlösung
durch das Ventil 22 zugeführt wird, wobei die abzuführende Lösung durch
den Auslass 5 abgegeben wird.
-
In 3 ist
eine modifizierte Ausführungsform
der Erfindung dargestellt, die verwendet wird, um das U-Röhrchen-Verfahren
durchzuführen.
Die bei der Durchführung
des Verfahrens dieser Ausführungsform
verwendeten Komponenten sind im Wesentlichen die gleichen wie die
in 1 gezeigten mit der Ausnahme, dass die Testprobe
in die Perfusionskammer 73 durch eine Öffnung 83 abgegeben
wird, die in der Unterseite eines U-Röhrchens 82 vorgesehen
ist.
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Herkömmliche,
für eine
schnelle Probenzugabe geeignete Systeme, wie das U-Röhrchen-System können von
der Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung einschließlich
des Autosamplers leicht bedient werden. Die Zellen werden in einer
Perfusionskammer angeordnet, die etwas größeren ist als die, welche bei dem
oben beschriebenen Verfahren mit kontinuierlicher Strömung verwendet
wird. Dies erleichtert die Positionierung des U-Röhrchens.
Der Autosampler arbeitet bei dem U-Röhrchen-Verfahren im Wesentlichen
in der gleichen Weise wie bei dem oben beschriebenen Verfahren mit
kontinuierlicher Strömung.
Die Membran wird kontinuierlich von normaler Salzlösung durchströmt, die
mit einer stetigen Rate von der peristaltischen Pumpe 26 durch
eine Leitung 67 gepumpt wird, die von der peristaltischen
Pumpe 26 zur Perfusionskammer 73 führt (diese
Leitung verläuft
nicht durch das Mehrfachanschluss-Ventil 22). Das Fluid
wird auch kontinuierlich von der Perfusionskammer 73 über eine
Leitung 68 und die peristaltische Pumpe abgesaugt. Die
peristaltische Pumpe pumpt auch kontinuierlich normale Salzlösung durch
das U-Röhrchen 82.
Das Fluid wird durch das Mehrfachanschluss-Ventil 22 und
dann weiter zu dem U-Röhrchen
durch die Leitung 69 gepumpt. Wegen des verminderten Druckes
in dem U-Röhrchen,
der sich aus der Fluidströmung
ergibt, wird eine kleine Menge von Fluid aus der Perfusionskammer 73 durch
die Öffnung 83 in
das U-Röhrchen hinein
angesaugt. Wie bei dem Verfahren mit kontinuierlicher Strömung wird
eine Arzneimittelprobe in die Schlauchschleife 70 eingebracht. Das
Mehrfachanschluss-Ventil 22 schaltet
auf den Injektionsmodus um und der Inhalt der Schlauchschleife 70 wird
in die Leitung 69 vom Auslassdurchgang des Mehrfachanschluss-Ventils 22 zum
U-Röhrchen 82 injiziert. Das
Magnetventil 84 am Auslass des U-Röhrchens 82 wird geschlossen,
was zu einem Anstieg des Drucks im U-Röhrchen führt, wodurch ein Teil der Arzneimittelprobe
durch die Öffnung 83 und
in die Perfusionskammer 73 gedrückt wird. Nachdem der Test
der Arzneimittelprobe abgeschlossen ist, wird das Ventil 84 wieder
geöffnet,
wodurch ein weiteres Fließen
der Medikamentenprobe durch die Öffnung 83 gestoppt
wird. Die kontinuierliche Absaugung aus der Perfusionskammer spült die Medikamentenprobe
schnell aus der Perfusionskammer fort.
-
Die
Zugabezeit ist optional und wird durch den Zeitraum bestimmt, für den das
Ventil geschlossen ist. Die Verwendung des U-Röhrchens erfordert eine größere experimentelle
Perfusionskammer, wie in 3 dargestellt. Das U-Röhrchen wird
von einem getrennten Mikromanipulator eingebracht und unter optischer
Führung
mit Hilfe des Mikroskops positioniert.
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Der
Vorteil des U-Röhrchen-Systems
besteht darin, dass es eine kurze Zugabezeit, die für das Studium
von durch Transmitter regulierten Kanälen erforderlich ist, mit der
hohen Kapazität
und dem Bedarf für
kleine Volumina des Autosamplers kombiniert.
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3 zeigt
das Strömungsmuster,
wie es in dem U-Röhrchen-System
stattfindet. Dieses Muster ist im Wesentlichen das gleiche wie bei
dem Verfahren mit kontinuierlicher Strömung, das oben beschrieben
wurde. Im Betrieb wird Salzlösung
mit einer stetigen Rate durch die Peristaltik-Pumpe 26 durch
eine Leitung 67 gepumpt, die von der Peristaltik-Pumpe 26 zur
Perfusionskammer 73 führt
(diese Leitung verläuft
nicht durch das Mehrfachanschluss-Ventil 22). Fluid wird
auch kontinuierlich aus der Perfusionskammer 73 über die
Leitung 68 und die Peristaltik-Pumpe abgesaugt. Die Peristaltik-Pumpe
pumpt auch kontinuierlich normale Salzlösung durch das U-Röhrchen 82.
Das Fluid wird durch das Mehrfachanschluss-Ventil 22 und
weiter zum U-Röhrchen über die
Leitung 69 gepumpt. Das allgemeine Verfahren ist das folgende:
- a) Ein kleines Luftvolumen wird durch die Spritzenpumpe 24,
die in 1 dargestellt ist, in die Nadel 30 angesaugt.
- b) Die Nadel 30 wird zu einem Probenfläschchen 28 bewegt
und saugt ein festgelegtes Volumen der Probe an.
- c) Die Nadel 30 wird zum Injektionsdurchgang 32 bewegt
und belädt
die Schlauchschleife 70 mit der Probe (üblicherweise dreimal das Schleifenvolumen; überschüssiges Volumen
wird durch den Auslass 5 abgewiesen).
- d) Das Mehrfachverbindungs-Ventil 22 schaltet auf den
Injektionsmodus um und der Inhalt der Schlauchschleife 70 wird
in die Leitung 69 injiziert, die vom Auslassdurchgang des
Mehrfachanschluss-Ventils 22 zum U-Röhrchen 82 führt.
- e) Die Zugabe erfolgt durch Schließen des U-Röhrchen-Auslasses durch das
Magnetventil 84.
- f) Wenn das Magnetventil 84 wieder geöffnet wird,
verdrängt
der Strom normaler Salzlösung
die Probe in dem U-Röhrchen.
Die Probenlösung
wird aus der Perfusionskammer 73 durch die kontinuierliche
Strömung von
normaler Salzlö sung
ausgespült,
die von der Leitung 67 gepumpt wird und durch die Leitung 68 abgesaugt.
- g) Bevor die nächste
Zugabe eingeleitet wird, wird die Nadel 30 gespült (Perfusion
auf beiden Seiten mit Behälterlösung) in
der Spülstation.
Der Injektionsdurchgang 32 wird dadurch gespült, dass
Vorratssalzlösung
durch das Ventil 22 eingebracht wird, wobei abzuführende Lösung durch
den Auslass 5 abgeführt wird.
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Um
die Anforderungen hinsichtlich des Lösungsvolumens und des Volumens
der Testverbindung auf ein absolutes Minimum zu reduzieren, wurde
ein Stopp-Flow-Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung entwickelt.
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In 4 ist
eine etwas abgewandelte Anordnung einiger der Komponenten dargestellt,
die dazu dient, das Stopp-Flow-Verfahren durchzuführen. Das
Gesamtvolumen des Totraums einschließlich des Injektionsdurchganges 32,
des Mehrfachanschluss-Ventils 22 und der Schlauch- bzw.
Rohrleitungen ist jetzt besonders kritisch. Folglich wird die Schlauchschleife 70 durch
ein kurzes gerades Rohrstück 86 ersetzt,
um den Weg der Testlösung
zu verkürzen
und dadurch das Volumen der erforderlichen Lösung zu vermindern. Das Volumen wird
auch 15 μl
durch eine spezielle Verbindung von Ventil-Einlässen und -Auslässen (keine
Schleife) vermindert. Bei dieser Anordnung ist die Arbeitsweise
des Autosamplers etwas unterschiedlich von der, die bei HPLC-Autosamplern
Verwendung findet. Das allgemeine Prinzip ist jedoch einfach, und
besteht darin, dass der Autosampler ein festgelegtes Volumen aus
einem Probegläschen
ansaugt und es direkt in die Mikroperfusionskammer 100 einbringt.
Dieser Vorgang läuft
in folgender Weise ab:
- a) Ein kleines Luftvolumen
wird in die Nadel 30 mit Hilfe der Spritzenpumpe 24 angesaugt,
die in 1 dargestellt ist.
- b) Die peristaltische Pumpe 26, die in 1 dargestellt
ist, wird unmittelbar vor der Injektion automatisch aktiviert und überschüssiges Fluid
in der Mikroperfusionskammer 100 wird abgesaugt.
- c) Die Nadel 30 wird zu einem Probenfläschchen 28 bewegt
und saugt 200 μl
der Testlösung
(Kontrolllösung +
Testverbindung) oder nur Salzlösung
an.
- d) Die Nadel 30 wird zum Injektionsdurchgang bewegt.
Unter Verwendung der Option „teilweise
Schleifenfüllung" des Samplers werden
die ersten injizierten 20 μl
(die möglicherweise
Luftblasen enthalten) durch einen Ventilauslass 5 für abzuführende Flüssigkeit
und die Leitung 42 abgeführt.
- e) Das Ventil wird umgeschaltet und die verbleibende Lösung, 180 μl, wird direkt
in die Mikroperfusionskammer 100 eingegeben (Einführzeit 15
s, doch prinzipiell optional), wobei kontinuierlich überschüssiges Volumen
aus der Kammer 100 durch die Leitung 68 abgesaugt
wird.
- f) Nach der Injektion werden die Pumpe und der Flüssigkeitsstrom
für den
erforderlichen Zeitraum angehalten und es werden die erforderlichen
elektrischen Messungen als Anzeige für die Größe des Ionentransfers durchgeführt und
der entsprechende Wert wird vom Computer aufgezeichnet.
- g) Bevor die nächste
Zugabe eingeleitet wird, wird die Nadel 30 gespült (Perfusion
auf beiden Seiten mit Vorratslösung)
in der Spülstation.
Der Injektionsdurchgang 32 wird dadurch gespült, dass
Vorratssalzlösung
durch den Auslass 5 des Ventils 22 zugeführt wird.
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Der
Vorteil des Stopp-Flow-Systems ist primär, das nur ein sehr kleines
Probenvolumen (maximal 220 μl
insgesamt) benötigt
wird. Wenn eine kleinere Perfusion als ungefähr das 20-fache des Kammervolumens akzeptabel
ist, kann das Gesamtvolumen entsprechend vermindert werden. Experimente,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung durchgeführt
wurden, zeigen, dass mehr als 90% Austausch dadurch erzielt wird,
das lediglich 100 μl
injiziert werden (Gesamtmenge 140 μl). Ein derartig kleines, benötigtes Volumen
ermöglicht
den elektrophysiologischen Test von gesamten chemischen Bibliotheken,
die häufig
auf kleinen Mengen von Verbindungen aus der Synthese und/oder Isolation
aus natürlichen
Produkten beruhen.
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Es
wurden mehrere Mikroperfusionskammer-Baueinheiten entwickelt, die
extrem kleine Mikroperfusionskammern besitzen. Die Verwendung dieser
Mikroperfusionskammern schafft ein System zur Analyse von extrem
kleinen Volumina von Testproben und Trägerflüssigkeiten, wodurch in sehr
großem
Maße die
Zeit vermindert wird, die für
das Testverfahren benötigt
wird.
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In
den 5 und 6 ist eine Perfusionskammer-Baueinheit 88 mit
sehr kleinem Volumen dargestellt. Wegen der extrem kleinen Größe der Kammer
ist kein ausreichender Platz vorhanden, um zwei Elektroden in der
Mikroperfusionskammer 100 zu positionieren. Folglich muss
die Referenzelektrode ein integraler Teil der Kammerstruktur sein.
Bei dem in den 5 und 6 dargestellten
Ausführungsbeispiel
umfasst die Kammer-Baueinheit 88 eine Silberscheibe 90,
die mit einer dünnen
Schicht 92 aus Silberchlorid beschichtet ist. Die Silberscheibe 90 und
die Silberchloridschicht 92 wirken in der Weise zusammen,
dass sie als Referenzelektrode dienen. Die Silberscheibe 90 hat
eine Dicke von 1 mm und einen Durchmesser von 6 mm. Eine Öffnung 94 mit
3 mm ist in das Zentrum der Scheibe gebohrt, um den Hohlraum der
Mikroperfusionskammer 100 zu bilden. Ein Silberdraht 96 ist
an die Silberscheibe 90 angelötet. Die Silberchloridschicht 92 wurde
dadurch auf die Oberfläche
der Silberscheibe 90 aufgebracht, dass die Silberscheibe 90 in
eine wässrige
Lösung
von Natriumchlorid eingebracht und die Scheibe 2 Stunden lang einem
Elektrolyse-Verfahren unterzogen wurde, während dessen die Scheibe als
Anode angeschlossen war und ein gesonderter Silberdraht als Kathode
Verwendung fand. Um ein Kurzschließen der Elektrode zu verhindern,
sollte zumindest die gesamte Oberfläche der Öffnung 94 mit Silberchlorid
beschichtet sein. Vorzugsweise ist die gesamte Silberscheibe 90 mit
Silberchlorid beschichtet, einschließlich der Oberfläche der Öffnung 94.
Ein Abdeckglas 98 mit einem Durchmesser von 40 mm und einer
Dicke von 0,1 mm wird an den Boden der beschichteten Silberscheibe 90 über der Öffnung 94 angeklebt,
um einen durchsichtigen Boden der Mikroperfusionskammer 100 zu
bilden. Das Volumen der Mikroperfusionskammer 100 kann
im Bereich von 5 μl
bis 50 μl
liegen. Noch bessere Ergebnisse können mit einer Mikroperfusionskammer 100 im
Bereich von 10 μl
bis 15 μl
erzielt werden, obwohl der bevorzugte Bereich 10 μl bis 12 μl beträgt, um nur
kleine Proben des zu untersuchenden Materials und kleine Volumina der
Trägerflüssigkeit
zu verwen den, wodurch die Zeit vermindert wird, die für jeden
Test erforderlich ist. Alle Lösungen
treten in die Kammer durch den Einlass 102 ein und werden
aus der Kammer durch den Auslass 104 abgesaugt.
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Kultivierte
Zellen kann man in Monoschichten auf kleinen Abdeckgläsern 74 (Dicke
0,1 mm, Durchmesser 2,6 mm) in einem Standard-Inkubator wachsen
lassen. Vor der Durchführung
der Experimente wird ein einzelnes Abdeckglas 74 mit Hilfe
einer dünnen
Pinzette auf den Boden der Mikroperfusionskammer 100 übergeführt und
mit Salzlösung überspült. Die
Patch-Pipette 62, die in 1 dargestellt
ist, wird als Standard-Patch-Clamp-Vorrichtung,
die einen End-Widerstandswert von 2 MΩ bis 6 MΩ erzeugt, von oben her abgesenkt,
wie in den 1, 2, 3 und 4 dargestellt.
Die Patch-Pipette 62 hat eine in ihr montierte Silber-Silberchlorid-Elektrode 63 und
wird vom Patch-Pipettenhalter 60 getragen, bei dem es sich
um einen Standardtyp handelt, der von HEKA-Electronics entwickelt
wurde. Der Durchmesser der Pipette ist ungefähr 1 μm. Folglich bleibt dann, wenn
die Pipette durch Ansaugung und Rückfüllung gefüllt wird, die Lösung aufgrund der
Kapillarwirkung an ihrem Platz. Es ist nur eine geringe Saugwirkung,
die vom Mund ausgeübt
wird, erforderlich, um eine Giga-Dichtung zwischen der Pipette und
der beim Testen verwendeten Membran zu erzeugen. Die in der Patch-Pipette 62 enthaltene
Elektrode 63 ist elektrisch mit dem Vorverstärker 61 verbunden,
der seinerseits elektrisch mit dem Patch-Clamp-Verstärker 78 verbunden
ist, der seinerseits mit dem Rechner 80 verbunden ist.
Der Silberdraht 96 ist elektrisch mit der Referenzelektrode
verbunden, die die Silberscheibe 90 und die Silberchloridschicht 92 umfasst.
Die Referenzelektrode ist mit dem Silberdraht 96 verbunden,
der seinerseits elektrisch mit dem Masseanschluss am Vorverstärker 61 verbunden
ist.
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Der
Einfluss einer jeden im Test befindlichen Probe auf die Ionenkanalübertragung
wird durch den elektrischen Strom durch die Elektrode, die in der
Patch-Pipette 62 enthalten ist und die Referenzelektrode
gemessen und vom Rechner 80 aufgezeichnet.
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In
den 7, 8, 9 und 10 ist
eine alternative Mikroperfusionskammer-Baueinheit 106 dargestellt.
Wie in 7 gezeigt, umfasst die Baueinheit 106 eine
Metall-Tragscheibe 108, die so konstruiert ist, dass sie
genau in die zentrale Öffnung
der Mikroskopbühne 56 passt.
In der in der Tragscheibe 108 vorgesehenen Öffnung ist
eine Mikroperfusionskammer-Scheibe 110 montiert, wie im
Einzelnen in den 8 und 9 gezeigt.
Die Mikroperfusionskammer-Scheibe 110 kann aus irgendwelchen
elektrisch nicht leitfähigen Materialien
hergestellt sein, zu denen unter anderem Kunststoffe einschließlich Methylmethacrylat,
Polystyren, Polyvinylchlorid, Phenolformaldehyd und viele andere
Materialien gehören.
Eine Öffnung 112 ist
in die Mikroperfusionskammer-Scheibe 110 gebohrt und hat
einen Durchmesser von ungefähr
3 mm. Eine Rille 114 ist im Boden der Mikroperfusionskammer-Scheibe 110 vorgesehen
und ein Abdeckglas 116 ist am Boden der Scheibe 110 angeklebt.
Das Abdeckglas 116 wirkt mit der Öffnung 112 in der
Weise zusammen, dass eine Mikroperfusionskammer 118 gebildet
wird. Das Abdeckglas 116 arbeitet mit der Rille 114 in
der Weise zusammen, dass ein Kanal 117 zum Einführen der
flüssigen,
zu testenden Probe und der Trag-Salzlösung in die Mikroperfusionskammer 118 gebildet
wird. Eine Öffnung 120 ist
in der oberen Wand der Scheibe 110 vorgesehen, um als Einlass
für das
Einführen
von Flüssigkeiten
in den Kanal 117 zu dienen. Ein Rohr bzw. Schlauch 122 verbindet
die Öffnung
mit dem Mehrfachanschluss-Ventil 22 des Autosamplers aus 1.
Eine kleine Silber-Silberchlorid-Pellet-Elektrode 124 ist
in einer Rille 126 eingebettet, die in der oberen Oberfläche der
Scheibe 110 vorgesehen ist, und dient als Referenzelektrode.
Die Pellet-Elektrode 124 ist aus einer Mischung von Silber und
Silberchlorid hergestellt, die um einen Silberdraht herum zusammengepresst
ist, der von IN-VIVO-METRIC, Kalifornien, bezogen wurde. Ein Draht
von der Elektrode 124 ist direkt mit dem Vorverstärker 78 verbunden,
die in 1 gezeigt ist.
-
Die
Absaugung von überschüssigem Fluid
aus der Mikroperfusionskammer wie z.B. 72, 100 oder 118 bildet
ein besonderes Problem bei kleinen Kammern, da ein großer Bruchteil
des Kammer-Gesamtvolumens je Sekunde abgesaugt wird. Eine sehr sanfte
Absaugung mit einem winzigen Plastikröhrchen 128 (Eppendorf DELoader
Typ) kann verwendet werden und ist wichtig, um Fluktuationen im
Bereich der Flüssigkeitsoberfläche zu vermeiden.
Instabile Flüssigkeitsoberflächen erzeugen
ein veränderliches
Hindergrundrauschen und können
auch eine erhöhte
mechanische Belastung auf die Zelle oder das Patch ausüben, wodurch
der Aufzeichnungszeitraum begrenzt wird.
-
Die
folgenden Beispiele dienen nur zur Erläuterung und sind nicht einschränkend zu
verstehen. Sie führen
zu einem klaren Verständnis
der Art und Weise, auf welche die Erfindung ausgeführt werden
kann.
-
BEISPIEL 1
-
Verfahren
mit kontinuierlicher Strömung:
Der Kalziumstrom einer dorsalen Wurzel-Ganglien-Zelle eines Hühnchens
wurde durch Gesamtzellen-Aufzeichnung unter Verwendung des Verfahrens
mit kontinuierlicher Strömung
und mit Hilfe einer Vorrichtung ermittelt, wie sie oben beschrieben
wurde und in den 7 bis 10 dargestellt
ist, wobei diese Vorrichtung einen Autosampler, eine Spritzenpumpe,
eine peristaltische Pumpe und eine Mikroperfusionskammer umfasst,
die ein Volumen von 12 μl
besitzt.
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Die
Ca2+-Ströme
wurden von anderen Strömen
durch die Verwendung der folgenden Pipetten- und Badlösungen isoliert:
Pipette:
CsCl (100 mM), CsF (20 UIM), EGTA (10 mM), MgCl2 (4
mM), HEPES (10 mM).
Bad: NaCl (140 mM), KCl (4 mM), CaCl2 (2 mM), MgCl2 (1
mM), HEPES (10 mM), TTX (0,3 pM). Die hohe Kalziumkonzentration
blockiert K+-Ströme, während TTX (Tetrodotoxin) die
Na+-Ströme
blockiert.
-
Die
Wirkungen von fünf
bekannten Standards, Phenytoin, Amiloride, w-Conotoxin MVIIA, Bay-k
8644 und Nifedipine auf spannungsabhängige Kalziumkanäle wurden
der Reihe nach untersucht und sind in 11 wiedergegeben.
Die grafische Darstellung zeigt nacheinander durchgeführte Aufzeichnungen
des maximalen Stroms, der durch 5 ms betragende Depolarisierungs-Spannungs-Schritte
ausgehend vom –70
mV Ruhepotential zu bis 0 mV induziert wurde. Die Verbindungen wurden
in Teilmengen von 500 μl
durch geleitet. Weder Phenytoin noch Amiloride, die zu den Zeitpunkten
0 bzw. 15 Minuten injiziert wurden, beeinflussten den Strom, was
anzeigte, dass sie keinen Einfluss auf die Kalzium-Ionenkanäle haben.
Zum 30-Minuten-Zeitpunkt wurde eine Teilmenge von 500 μl von w-Conotoxin
MVIIA injiziert. Das (I)-Conotoxin MVIIA hat eine hohe Affinität für die Kalziumkanäle vom N-Typ,
wie durch die in der grafischen Darstellung aufgezeichnete Strommodulation gezeigt
wird. Die grafische Darstellung zeigt auch, das die (I)-Conotoxin
MVIIA-Bindung irreversibel war, da sich aus der grafischen Darstellung
kein Auswascheffekt erkennen lässt.
Bay-k 8644 und Nifedipine wurden zu den Zeitpunkten 45 Minuten bzw.
1 Stunde injiziert. Bay-k 8644 stimuliert Kalziumkanäle vom L-Typ
in reversibler Weise, wie sich aus dem über die Zeit hinweg aufgetretenen
Auswascheffekt zeigt. Nifedipine blockiert den Kalziumkanal vom
L-Typ.
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Somit
wird gezeigt, dass die Erfindung bei der Ermittlung der Reaktion
von durch Patch-Clamping
isolierten Membran-Ionenkanälen
auf die Durchspülung
mit Verbindungen nützlich
ist, die bekannte physiologische Aktivitäten besitzen. Die Ergebnisse
zeigen, dass fünf
Verbindungen in wenig mehr als 1 Stunde unter Verwendung eines einzigen
Membran-Präparates
getestet wurden und einen brauchbaren Bereich von physiologischen
Reaktionen zeigten. In der Praxis sind beim Durchmustern von unbekannten
Verbindungen einschließlich
der Zugabe-Perioden als auch der Auswasch-Zeiträume zwischen den Zugaben kürzer und
daher können
10 bis 20 Verbindungen im Verlaufe einer Stunde durchmustert werden
(siehe insbesondere Beispiel 2).
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BEISPIEL 2
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STOPP-FLOW-VERFAHREN:
Der Kaliumstrom einer in Kultur gezüchteten menschlichen koronaren Glattmuskel-Zelle
wurde in einem herausgeschnittenen Patch, dessen Innenseite nach
außen
gewendet war, durch das Stopp-Flow-Verfahren unter Verwendung einer
Vorrichtung ermittelt, wie sie oben beschrieben und in den 7 bis 10 dargestellt
ist, die einen Autosampler, eine Spritzenpumpe, und eine Mikropertusionskammer
umfasst, welche ein Volumen von 12 μl besitzt.
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Die
Zusammensetzung der Pipette und der Badlösungen war:
Pipette: KCl
(140 mM), CaCl2 (1 mM), MgCl2 (1
mM), EGTA (1,3 mM), HEPES (10 mM).
Bad: KCl (140 ZuM), CaCl2 (1 mM), MgCl2 (1
mM), EGTA von 1,07 mM bis 2,0 mM. Die freie Ca2+-Konzentration wird
durch die Konzentration von EGTA festgelegt. Alle Testverbindungen
wurden in Badlösungen
mit 0,3 pM freien Ca2+-Ionen aufgelöst.
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Es
wurden die Effekte von 25 unbekannten Verbindungen auf die mit Kalzium
aktivierten Kaliumkanäle untersucht,
wobei die Ergebnisse in 12 dargestellt
sind. In dem experimentellen Protokoll wurden nacheinander unbekannte
Verbindungen (offene Ringe) perfundiert (300 μl) mit dazwischen liegenden
Auswaschungen mit Salzlösung
(gefüllte
Kreise). Jede Zugabe dauerte 2 Minuten und wird durch sechs Datenpunkte
dargestellt. In dem Patch waren mehrere Kanäle vorhanden und ihre Aktivität wurde
auf einen niedri gen Pegel (20 % der vollen Aktivität) durch
eine Badlösung
eingestellt, die eine niedrige Konzentration (0,3 μM) von freien Kalziumionen
besaß.
Dieser Pegel wurde gewählt,
um in der Lage zu sein, sowohl mögliche
Aktivierungs- als auch Blockier-Effekte der unbekannten Testverbindungen
zu erkennen. Zu verschiedenen Infervallen wurde eine volle Aktivierung
durch eine Perfusion mit einer Salzlösung induziert, die eine Konzentration
von 1 μM
freier Kalziumionen enthielt (nicht gefüllte Quadrate). Eine Perfusion
bzw. Durchspülung
mit Salzlösung,
die 0,5 μM
freie Kalziumionen enthielt, wurde am Ende getestet (*). Bei diesem
speziellen Test von 25 unbekannten Substanzen bei einer Konzentration
von 1 μM
induzierte keine Verbindung eine Änderung von dem durch Kalzium
aktivierten Basis-Kalium-Strom, doch zeigten die Kalium-Kanäle des Membranpräparats einen
charakteristisch hohen Kalium-Strom, wenn sie der eine hohe Konzentration
(1,0 μM)
von Kalzium aufweisenden Salzlösung
ausgesetzt wurden.
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Somit
wurde gezeigt, dass die Erfindung einen Mechanismus schafft, durch
den kleine Volumina von Testverbindungen in schneller Folge nacheinander
analysiert werden können.
Der Test ist bemerkenswert, weil mehr als 25 unbekannte Testverbindungen
im Verlauf eines Zeitraums von 2 Stunden durchmustert wurden. Der
Test wurde durch eine intermittierende volle Aktivierung der K-Kanäle bestätigt, die
durch Perfusion mit Salzlösungen
induziert worden war, die eine höhere
Konzentration freier Kalziumionen besaß. Diese Kaliumströme, die
durch hohe Kalziumkonzentration induziert worden waren, zeigen den
Rahmen der Stromreaktion, die von dem Membranpräparat verfügbar war, wodurch die Empfindlichkeit
bewiesen wird, die erforderlich ist, um eine aktive Verbindung zu
erkennen.
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Die
vorliegende Beschreibung offenbart einen neuen Weg zur Verwendung
eines HPLC-Autosamplers bei
der Durchführung
von Patch-Clamp-Verfahren. Diese ermöglicht es, eine größere Anzahl
von Tests in einem relativ kurzen Zeitraum durchzuführen. Die
Beschreibung offenbart auch die Verwendung von neuen Mikroperfusionskammern-Baueinheiten,
welche sehr kleine Mikroperfusionskammern besitzen, wodurch es möglich wird,
sehr kleine Mengen von Testproben-Lösungen und Träger-Lösungen zu
verwenden und zusätzlich
die Zeit zu verringern, die für
jeden Test benötigt
wird. Die Beschreibung offenbart auch mehrere neue Verfahren zur
Durchführung
des Patch-Clamp-Verfahrens und der Erzielung von weiteren Vorteilen.
Die Beschreibung offenbart weiterhin neue Mikroperfusionskammer-Strukturen,
bei denen sehr kleine Kammern verwendet werden und die integrale
Elektroden aufweisen.
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In
den beigefügten
Ansprüchen
wird der Ausdruck „Membran" verwendet, um Ganzzellen-Membranen oder
Teilzellen-Membranen zu bezeichnen.
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Obwohl
in den beigefügten
Zeichnungen bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung dargestellt und in der vorausgehenden Beschreibung
erläutert
wurden, versteht sich, dass die Erfindung nicht auf die beschriebenen
genauen Ausführungsformen
oder die genauen Details der Arbeitsweise oder exakte Verfahren oder
Vorgänge
beschränkt
ist, wie sie dargestellt und beschrieben wurden, sondern dass die
vorliegende Erfindung nur durch den vollständigen Rahmen beschränkt ist,
der in legaler Weise den beigefügten
Ansprüchen entnommen
werden kann.
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In
den 13 bis 18 ist
ein Drehtisch 400 dargestellt, der mehrere Perfusionskammern 202 umfasst.
Der Drehtisch 400 umfasst drei Teile, nämlich einen drehbaren äußeren Teil 200,
einen feststehenden inneren Teil 220 und einen oberen Teil 246.
Der drehbare äußere Teil 200 hat
einen äußeren Umfang 210,
einen inneren Umfang 208, der innerhalb dieses Umfanges 208 ein
inneres Volumen 206 umschließt, und eine Vielzahl von Perfusionskammern 202.
Jede der Perfusionskammern 202 ist mit dem inneren Volumen 206 durch
die gebohrten Löcher 204 im äußeren Teil 200 verbunden.
Die Anzahl von Perfusionskammern 202 mit den gebohrten
Verbindungslöchern 204 beträgt bei einer
bevorzugten Ausführungsform
acht, doch können auch
weniger wie z.B. vier oder aber auch mehr, beispielsweise sechzehn
Perfusionskammern 202 vorgesehen werden.
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Der äußere Umfang 222 des
inneren Teils 220 ist geringfügig kleiner als der innere
Umfang 208 des äußeren Teils 200,
d.h. der innere Teil 220 passt in das Volumen 206 des äußeren Teils 200.
Der innere Teil 220 umfasst eine ausgefräste Rille 228,
die mit dem äußeren Umfang 222 über eine
Vielzahl von Bohrungen in Verbindung steht. Die Rille 228 hat
zwei Stopp-Punkte 230 und 232 sowie eine Referenzelektrode 226,
die mit dem Inneren der Rille 228 verbunden ist, die zu
einer Test-Perfusionskammer 202' führt. Am anderen Ende ist die
Referenzelektrode 226 geerdet.
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Der
obere Teil 246 ist eine Platte mit einem äußeren Umfang 240 und
zwei Löchern 242 und 244.
Bei einer Ausführungsform
der Erfindung hat der Umfang 240 der oberen Platte 246 die
gleiche Größe wie der äußere Umfang 222 des
inneren Teils 220, doch könnte der Umfang 240 der
oberen Platte 246 größer oder
kleiner als der äußere Umfang 222 des
inneren Teils 220 sein, solange die beiden Löcher 242 und 244 so
positioniert sind, dass sie eine Verbindung von der oberen Seite
des oberen Teils 246 durch den oberen Teil 246 zur Rille 228 im
inneren Teil 220 schaffen, wenn der obere Teil 246 auf
dem inneren Teil 220 montiert ist.
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Weiterhin
ist dann, wenn der innere Teil 220 und der obere Teil 246 in
dem äußeren Teil 200 so
montiert sind, dass die gebohrten Löcher 224 im inneren
Teil 220 in einer Verbindungsrelation mit den gebohrten
Löchern 204 im äußeren Teil 200 positioniert
sind, das Loch 244 im oberen Teil 246 so positioniert,
dass es eine Verbindung von der Oberseite des oberen Teils 246 durch
den oberen Teil 246 in die Rille 228 zwischen
den beiden Stopp-Punkten 230 und 232 und weiterhin
hinaus zur Test-Perfusionskammer 202' im anderen Ende der gebohrten
Verbindungslöcher 224 und 204 schafft.
In dieser Position schafft das Loch 242 eine Verbindung von
der Oberseite des oberen Teils 246 durch den oberen Teil 246 in
die Rille 228 und von dort zum Rest der Perfusionskammern 202 über die
gebohrten Löcher 204 und 224.
Bei diesem Drehtisch 400 können eine Lösung der Test-Perfusionskammer 202' durch das Loch 224 und
gleichzeitig eine andere Lösung
den anderen Perfusionskammern 202 durch das Loch 242 zugeführt werden,
ohne dass die beiden Lösungen
miteinander vermischt werden.
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In 16 wurden
der äußere Teil 200,
der innere Teil 220 und der obere Teil 246 zusammengebaut, um
den Drehtisch 400 zu bilden. Die Pfeile zeigen die Strömungsrichtungen
für die
flüssigen
Lösungen,
die dem Drehtisch 400 durch die Löcher 242 und 244 zugeführt werden.
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Dadurch,
dass der äußere Teil 200 relativ
zum inneren Teil 220 gedreht wird, kann die Test-Perfusionskammer 202' aus ihrer gegenwärtigen in
eine neue Position bewegt werden und zur gleichen Zeit kann eine andere
Perfusionskammer 202 in die vorausgehende Position der
Test-Perfusionskammer 202' bewegt
werden, wodurch sie die Funktion als neue Test-Perfusionskammer 202' übernimmt.
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In 17 ist
eine andere Ansicht des Drehtisches 400 dargestellt. Der äußere Teil 200 des
Drehtisches 400 umfasst eine Vielzahl von Pipettenhalter-Trägern 250,
einen Pipettenhalter-Träger 250 für jede Perfusionskammer 202 im äußeren Teil 200.
Jeder der Pipettenhalter-Träger 250 wird
verwendet, um einen Pipettenhalter 260 zu tragen, wie dies
für die
Hälfte
der Pipettenhalter-Träger 250 dargestellt
ist.
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In 18 ist
ein Querschnitt durch den Drehtisch 400 dargestellt. Dieser
Querschnitt ist vom Punkt c auf den Umfang des Drehtisches 400 über den
Mittelpunkt f zum Punkt d auf dem Umfang des Drehtisches 400 gesehen.
Wenn eine flüssige
Lösung
dem Loch 242 im oberen Teil 246 des Drehtisches 400 zugeführt wird,
führt der
Pfad, der das Loch 242, die Rille 228, das gebohrte
Loch 224 und das gebohrte Loch 204 umfasst, die
flüssige
Lösung
vom Loch 242 zur Perfusionskammer 202. Überschüssige flüssige Lösung wird über eine Überlaufrille 203 zu
einer Kammer für
abzuführende
Flüssigkeit
(nicht dargestellt) geführt,
von der sie für eine
Abführung
durch Löcher
(nicht dargestellt) im inneren Teil 220 und dem oberen
Teil 246 mit Hilfe eines Schlauches abgeführt wird,
der mit einer Absaugpumpe verbunden ist.
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In 19 ist
eine detaillierte Ansicht eines Pipettenhalters 260 wiedergegeben.
Der Pipettenhalter 260 umfasst drei Hauptteile, den oberen
Teil 266, den mittleren Teil 264 und den unteren
Teil 262. Der untere Teil 262 umfasst einen ersten
O-Ring 268, ein Loch 292 für eine Glaspipette 274 und
ein erstes Gewinde 278. Der mittlere Teil 264 umfasst
eine erste Schulter 294, ein zweites Gewinde 276,
das zum ersten Gewinde 278 passt, und ein drittes Gewinde 282.
Der obere Teil 266 umfasst eine zweite Schulter 296,
ein viertes Gewinde 280, das zum dritten Gewinde 282 passt,
einen zweiten O-Ring 270 und erste Verbindungseinrichtungen 302.
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Wenn
der Pipettenhalter 260 zusammengebaut wird, wird der Einsatzteil 284 in
den oberen Teil 266 von unten her eingeführt und
der Einsatzteil 284 wird an seinem Ort im oberen Teil 266 durch
Reibung gehalten. An dem Einsatzteil 284 ist eine Elektrode 298 angelötet, die
aus Silber und einer Schicht von Silberchlorid besteht. Der obere
Teil 266 wird dann dadurch mit dem mittleren Teil 264 verbunden,
dass sie unter Verwendung der Gewinde 280 und 282 zusammengeschraubt
werden.
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Ein
Glasröhrchen
oder eine Pipette 274 wird in das Loch 292 des
unteren Teils 262 eingesetzt und die Elektrode 298 wird
in die Pipette 274 eingeführt. Der untere Teil 262 wird
dann auf dem mittleren Teil 264 unter Verwendung der Gewinde 276 und 278 aufgeschraubt.
Bevor die beiden Teile festgezogen werden, wird die Glaspipette 274 gegen
den unteren Teil des Einsatzteils 284 nach oben gedrückt. Wenn
die beiden Teile fest miteinander verschraubt sind, dichtet der
O-Ring 268 die Öffnung 292 ab
und befestigt die Glaspipette 274 in ihrer Position.
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Wenn
der Pipettenhalter 260 mit der Pipette 274 für ein Patch-Clamp-Verfahren
verwendet werden soll, wird er auf einem Manipulator 300 montiert.
Der Manipulator 300 umfasst zweite Verbindungseinrichtungen 288 und
einen Anschluss 286, der mit einer Absaugpumpe verbunden
ist. Die ersten Verbindungseinrichtungen 302 des oberen
Teils 266 passen in die zweiten Verbindungseinrichtungen 288 des
Manipulators 300, so dass dann, wenn die ersten Verbindungseinrichtungen 302 des
oberen Teils 266 in die zweiten Verbindungseinrichtungen 288 des
Manipulators 300 gedrückt
werden, eine Befestigung in dieser Position durch Reibung zwischen
den ersten Verbindungseinrichtungen 302 und den zweiten
Verbindungseinrichtungen 288 erfolgt.
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Der
Manipulator 300 kann auch einen Vorverstärker (nicht
dargestellt) umfassen, um die während
des Patch-Clamp-Verfahrens erhaltenen Messsignale vorzuverstärken.
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Der
zweite O-Ring 270 liefert eine Dichtung zwischen dem Manipulator 300 und
dem oberen Teil 266 des Pipettenhalters 260. Der
Anschluss 286 kann mit einem Schlauch bzw. einem Rohr verbunden
sein, der bzw. das mit einer Absaugpumpe verbunden ist. Wenn die
Pumpe zu saugen beginnt, wird Luft oder flüssige Lösung nach oben durch das winzige
Loch in der Spitze 290 der Pipette 274 gesaugt.
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Der
Vorteil des derart ausgebildeten Pipettenhalters 260 ist,
dass das erforderliche Vakuum, das an die Spitze 290 der
Pipette 274 angelegt werden muss, durch die zweiten Verbindungseinrichtungen 288 durch den
Pipettenhalter 260 hindurch angelegt werden kann. Wenn
die Pipette 274 gewechselt wird, werden die Pipette 274 und
der Pipettenhalter 260 weggeworfen und der Pipettenhalter-Träger 250 wird
mit einem anderen Pipettenhalter 260 mit einer neuen Pipette 274 verbunden.
Dieses Verfahren kann unter Verwendung des vorgesehenen Pipettenhalters 260 durchgeführt werden,
ohne das ansonsten erforderliche Entfernen eines Absaugrohres, das
am Pipettenhalter 260 montiert ist, und ohne das danach
folgende Montieren des Absaugrohres an einem neuen Pipettenhalter 260,
da das Absaugrohr an der zweiten Verbindungseinrichtung 288 montiert
ist, um erneut verwendet zu werden. Der so ausgebildete Pipettenhalter 260 ist
ideal für
eine Verwendung bei einer automatisch arbeitenden Patch-Clamp-Vorrichtung.
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Wenn
er nicht benutzt wird, ist der Pipettenhalter 260 am Pipettenhalter-Träger 250 montiert.
Wenn der Manipulator 300 bewegt wird, um den Pipettenhalter 260 zu
ergreifen, werden die zweiten Verbindungseinrichtungen 288 gegen
die ersten Verbindungseinrichtungen 302 gedrückt, bis
ein Reibeingriff erzielt worden ist. Der Pipettenhalter-Träger 250 umfasst
zwei Eingriffsteile 310 und 312, die mit der Schulter 296 des
oberen Teils und der Schulter 294 des mittleren Teils 264 in
Eingriff treten, so dass, wenn der Manipulator 300 gegen den
Pipettenhalter 260 drückt,
der Pipettenhalter 260 an seinem Ort durch die Eingriffsteile 310 und 312 gehalten
wird.
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In ähnlicher
Weise bewegt dann, wenn der Pipettenhalter 260 vom Manipulator 300 entfernt
werden soll, der Manipulator 300 den Pipettenhalter 260 in
Position im Pipettenhalter-Träger 250,
und wenn die Eingriffsteile 310 und 312 mit den
Schultern 296 und 294 in Eingriff treten, werden
die ersten Verbindungseinrichtungen 302 und die zweiten
Verbindungseinrichtungen 288 auseinander gezogen.
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Der äußere Teil 200 kann
mit Führungsstiften 320 versehen
sein, die auf dem äußeren Umfang
positioniert sind, wie in 17 dargestellt.
Wenn der äußere Teil 200 gedreht
werden soll, kann der Manipulator 300 gegen die Führungsstifte 320 drücken und
dadurch den äußeren Teil 200 um
sein Zentrum f drehen. Die Führungsstifte 320 können auch
auf dem oberen Teil des äußeren Teils 200 zwischen
den Pipettenhalter-Trägern 260 montiert
werden oder die Pipettenhalter-Träger 260 können auch
als Führungsstifte
verwendet werden, und in diesen beiden Fällen kann der Manipulator 300 gegen
die Führungsstifte
oder die Pipettenhalter-Träger 260 drücken und
dabei den äußeren Teil 200 um
seinen Mittelpunkt f drehen.
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Bevor
der oben beschriebene Drehtisch 400 verwendet wird, müssen ein
oder mehrere Pipettenhalter 260 mit Pipetten ausgerüstet und
im Pipettenhalter-Träger 250 positioniert
werden und der Manipulator 300 sollte in eine neutrale
oder Ruhestellung bewegt werden. Wenn die Messungen begonnen werden
sollen, bewegt sich der Manipulator 300 um mit einem Pipettenhalter 260' in Eingriff
zu treten, um diesen aufzunehmen. Der Manipulator 300 bewegt
dann den aus der Vielzahl von Pipettenhaltern 260 ausgewählten Pipettenhalter 260' zur Test-Perfusionskammer 202', die den Pipettenhalter 260' am nächsten ist,
wo die Spitze der Pipette auf einer ausgesuchten, zu untersuchenden
Zelle positioniert wird und eine Patch-Clamp-Verbindung hergestellt
und die Messung durchgeführt
wird. Das Positionieren der Spitze der Pipette auf einer Zelle wird
im Folgenden im Einzelnen beschrieben. Wenn die Messung durchgeführt worden
ist, bewegt der Manipulator 300 den Pipettenhalter 260' zurück zum Pipettenhalter-Träger 250 und
der Manipulator 300 und der Pipettenhalter 260' werden außer Eingriff
gebracht. Der Manipulator 300 drückt dann gegen den Führungsstift 320,
um den äußeren Teil 200 in
eine neue Position zu drehen, wonach der Manipulator 300 einen
neuen Pipettenhalter 260 aufnehmen kann, um den Vorgang
erneut zu starten.
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Die
Bewegungen des Manipulators 300 können von einem Computer gesteuert
werden, d.h. einem IBM-kompatiblen Standard-PC oder einem Computer,
der mit einem Apple Macintosh (MAC) kompatibel ist.
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Wenn,
wie oben beschrieben, der Manipulator 300 die Spitze der
Pipette zur Test-Perfusionskammer 202' bewegt hat, sollte die Spitze
auf einer geeigneten Zelle positioniert werden.
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Die
Suche nach einer Zelle, mit der eine Patch-Clamp-Verbindung hergestellt
werden soll und der Erkennung der Spitze der Pipette basieren auf
optischen (grafischen) Informationen in digitalen Bildern der Objekte
(Zelle und Pipette). Die digitalen Bilder können von einer analogen Videokamera
aufgezeichnet werden, die mit einem Framegrabber verbunden ist,
von einer digitalen Videokamera, einer Digitalkamera usw.
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Der
gleiche Computer, der zur Steuerung des Manipulators 300 und
als Basis für
den Framegrabber und die NeuroPatch-Software verwendet wird, kann
auch verwendet werden, um die Messdaten während des Patch-Clamp-Vorgangs
zu ermitteln, doch kann auch ein gesonderter Computer verwendet
werden.
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Das
Bild, mit dem die zur Zeit existierende Ausführungsform der NeuroPatch-Software
arbeitet, kann von einer Standard-Videokamera erhalten werden, die
ein PAL-S-VHS-Ausgangssignal
liefert. Dieses analoge Signal wird in einem Framegrabber digitalisiert,
der eingerichtet worden ist, um das Bild mit einer Auflösung von
768×512
Pixel wiederzugeben, wobei 24 Bit verwendet werden, um die Farbe
eines jeden Pixels darzustellen (16,7 M Farbmöglichkeiten pro Pixel = True
Color). Solange keine Erkennung durchgeführt wird, wird ein Life-Bild
dargestellt. Vor dem Starten der Zellen- und -Pipetten-Erkennungs-Routinen,
wird das Life-Bild eingefroren und eine 256-Graustufen aufweisende
Kopie des eingefrorenen Bildes wird auf einen Bildpufferspeicher übertragen.
Die Erkennungs-Routinen arbeiten dann an dem eingefrorenen Bild
im Bildpufferspeicher, doch wird dieses eingefrorene Bild von den
Erkennungs-Routinen nicht verändert.
Stattdessen werden die Ergebnisse der Erkennungs-Routinen in einem
oder mehreren Bildern oder Bild-Pufferspeichern gespeichert.
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Ein
weiteres Beispiel eines eingefrorenen Bildes ist in 20 dargestellt.
Das eingefrorene Bild 500 umfasst eine Vielzahl von Zellen 505 und
eine Pipette 510 mit einer Pipettenspitze 508.
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Die
Auswahl einer geeigneten Zelle für
eine Patch-Clamp-Verbindung kann unter Verwendung des folgenden
Verfahrens durchgeführt
werden. Das Verfahren umfasst fünf
Schritte:
- 1) Normalisierung und Rauschfilterung
des Bildes
- 2) Solidifikation
- 3) Größenfilterung
- 4) Isolationsfilterung
- 5) Auswahl der „besten
Zelle"
-
Bei
jedem der Schritte werden ein oder mehrere Filter auf das Bild angewendet.
Es sei darauf hingewiesen, dass die Anwendung eines Filters auf
ein digitalisiertes Bild dadurch durchgeführt wird, dass das Filter nacheinander
auf jedes einzelne Pixel in einem ersten Bild angewendet wird. Das
Ergebnis der Filterung wird in einem zweiten Bild oder Bildpufferspeicher
in einer Position gespeichert, die dem Pixel in dem ersten Bild entspricht,
und, nachdem das Filter auf alle Pixel im ersten Bild angewendet
worden ist, enthält
das zweite Bild das gefilterte Bild. Dieses Bild kann dann für eine weitere
Filterung verwendet werden. Ein Filter kann mehr als ein Pixel im
ersten Bild überdecken,
doch wird das Ergebnis der Filterung nur in einem Pixel im zweiten
Bild gespeichert. Wenn ein Pixel im ersten Bild als Zentralpixel
gekennzeichnet wird, können
die acht Pixel, die das Zentralpixelumgeben, vom Filter abgedeckt
werden und das Filter verwendet daher in diesem Fall neun Pixel im
ersten Bild, um einen neuen Pixel-Wert für ein Pixel im zweiten Bild
zu berechnen, das dem Zentralpixel im ersten Bild entspricht. Ein
einfaches Beispiel eines Filters, das neun Pixel verwendet, ist
ein Mittelwertbildungs- oder Glättungsfilter.
Der Mittelwert von neun Pixeln in einem Cluster von 3×3 Pixeln
im ersten Bild wird berechnet und im Pixel in der Position in dem
zweiten Bild gespeichert, die der Position des Zentralpixels im
ersten Bild entspricht.
-
Wenn
ein Bild auf einem Monitor wiedergegeben wird, entspricht ein spezifischer
Pixel-Wert einer
spezifischen Farbe (oder einem spezifischen Grauton). Ein Wert eines
Pixels kann daher durch eine Farbe dargestellt werden und umgekehrt.
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In
den 22 bis 26 sind
die Filter dargestellt, die bei der zur Zeit bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung verwendet werden. In jedem Filter wird das Zentralpixel
mit „x" markiert und die
benachbarten oder angrenzenden Pixel, die in dem Filter verwendet
werden, sind mit einem „*" markiert. Das Filter
arbeitet nicht notwendigerweise auf allen angrenzenden oder benachbarten
Pixeln, und die Pixel, die nicht verwendet werden, sind mit einem „–„ markiert.
-
Wenn
ein Bild gefiltert worden ist, können
das Originalbild oder das sich ergebende oder gefilterte Bild auf
einem Monitor wiedergegeben werden.
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Im
Folgenden wird eine Vielzahl von benutzerdefinierten Parametern
verwendet. Diese Parameter definieren Werte, die verwendet werden
sollen, wenn die Filter auf das Bild angewendet werden, entweder,
um die Parameter der Filter (Größe, Funktion)
zu definieren oder um die Pixel in dem zu filternden Bild auszuwählen. In
Tabelle 1 sind der Name, der Bereich und die Standard-Ersatzwerte
für die
Filter dargestellt.
-
Schritt 1:
-
Die
Aufgabe des ersten Schrittes besteht darin, das Bild mit 256 Graustufen
von Zellen in ein Binärbild zu
konvertieren, das Pixel umfasst, welche einen Wert aus einem Satz
von zwei Werten besitzen. Pixel mit einem Graupegel-Wert, der größer ist
als ein berechneter Schwellen-Wert (beispielsweise hellere Pixel)
werden durch einen Wert dargestellt (beispielsweise die Farbe weiß) und Pixel
mit einem Graupegel-Wert, der kleiner ist als ein Grenz-Wert (beispielsweise
dunklere Pixel) werden durch einen anderen Wert (beispielsweise die
Farbe rot) dargestellt.
-
Während die
auf einem Schwellen-Wert basierende Bildkonversion durchgeführt wird,
werden zwei zusätzliche
Operationen gleichzeitig durchgeführt: Zunächst wird das Bild derart „normalisiert", dass Unterschiede
in der Beleuchtungsintensität
in verschiedenen Bildteilen nur wenig Einfluss darauf haben, ob
eine Zelle erkannt werden kann oder nicht, und zweitens wird „primitives" Rauschen aus dem
Bild heraus gefiltert.
- 1) Als erstes werden
die mittleren Graupegel-Werte in neun Pixelblocks mit 100×100 Pixeln
berechnet, siehe 21.
- 2) Werden basierend auf den oben berechneten mittleren Werten
die mittleren Änderungen
zwischen den Blöcken
pro Pixel sowohl in der x- als auch der y-Richtung berechnet.
- 3) Drittens, wird für
jedes der Pixel in dem zentralen 600×512 Pixel umfassenden Bereich
des Bildes eine kombinierte Konversion und Filterung durchgeführt:
a)
ein Graupegel-Schwellenwert wird basierend auf den Mittelwerten
und den mittleren Änderungen
zwischen den Blöcken
pro Pixel in 1) und 2) berechnet.
b) ein vom Verwender definierter
Inkrement-Wert (increment) wird dem in 3) a) berechneten Schwellenwert hinzugefügt, um den
maximalen Schwellenwert für
die in Untersuchung befindlichen Pixel zu bilden.
c) Wenn der
Graupegel-Wert des Pixels dunkler (kleiner) als der in 3) b) berechnete
maximale Schwellenwert ist, wird die Nachbarschaft des Pixels unter
Verwendung des in 22 gezeigten Filters untersucht.
-
Wenn
die Anzahl von benachbarten Pixeln mit einem Grauwert kleiner oder
gleich dem maximalen Schwellenwert größer oder gleich klein m ist
(boundsFactor), wird das Pixel akzeptiert (rot markiert) oder zurückgewiesen
(weiß markiert).
Je größer m (boundsFactor)
ist, um so größer muss
die Sammlung bzw. das Cluster von benachbarten Pixeln sein, damit
das Pixel akzeptiert wird.
-
Schritt 2:
-
Nach
Schritt 1 ist es möglich,
die Umrisse der Zellen und Teile ihres Inneren zu sehen. Die Zellen
sollten als „solide" Strukturen ohne
Löcher
in ihrem Inneren erscheinen. So wird in diesem Schritt versucht,
die Löcher
im Inneren von Zellen zu schließen.
Der Weg, auf dem dies erfolgt, hat den Nebeneffekt, dass kleine Lücken zwischen
Clustern von Zellen ebenfalls geschlossen werden. Dieser Nebeneffekt
wird später
ein Vorteil in dem Sinn, dass Cluster als große Strukturen erscheinen, die
aufgrund ihrer Größe so ausgeschieden
werden, als ob es sich bei ihnen um ein Artefakt handeln würde.
- 1) In dem zentralen 380×380 Pixel umfassenden Bereich
des Bildes (der im Schritt 1 verarbeitet worden ist, wird eine einfache „Auffüll"-Funktion angewendet;
siehe 23)
a) Wenn ein Pixel im
vorausgehenden Schritt zurückgewiesen
worden ist (unmarkiert oder weiß)
und wenn seine Nachbarn auf der linken und der oberen Seite akzeptiert
worden sind (markiert oder rot) wird eine Suche durchgeführt.
b)
Bei einer jeweils um ein Pixel nach rechts erfolgenden Bewegung
wird aufgezeichnet, für
wie viele verbundene Positionen die Pixel unmarkiert sind (weiß), während ihre
Nachbarn nach oben eine Markierung (rot) aufweisen. Die Aufzeichnung
hält an,
wenn mehr als eine vom Verwender definierte Anzahl (horizontalCount)
von Pixeln gezählt
wird, wenn der Nachbar nach oben unmarkiert ist (weiß) oder
wenn ein markiertes Pixel (rot) angetroffen wird.
c) Wenn die
Stopp-Bedingung von b) von einem markierten (rot) Pixel verschieden
ist, das angetroffen wird, wird das Pixel ignoriert. Alternativ
wird eine vertikale Aufzeichnung gestartet, bei der die Anzahl von
verbundenen unmarkierten (weiß)
Positionen unterhalb des Pixels ermittelt wird. Die Aufzeichnung
stoppt, wenn mehr als eine vom Verwender definierte Anzahl (verticalCount)
von Pixeln gezählt
wird oder wenn ein markiertes (rot) Pixel angetroffen wird.
d)
Wenn die Stopp-Bedingung in c) von einem angetroffenen markierten
(rot) Pixel verschieden ist, wird das Pixel ignoriert. Alternativ
wird eine horizontale „Auffüllung" vom Basis-Pixel
bis zu den gefundenen markierten (rot) Pixel in der horizontalen
Richtung durchgeführt.
-
Schritt 3:
-
Nach
Schritt 2 ist es möglich,
die gefüllten
Profile verschiedener Größen zu sehen.
Zellen, die nahe beieinander positioniert sind, können als
großer
Pixelblock erscheinen, während
Zellen, die in vernünftiger Weise
isoliert sind, mit ihren korrekten Größen erscheinen. Jetzt wird
ein Größenfilter
so angewendet, das Gruppen von Pixeln, die kleiner sind als eine
Minimalgröße oder
größer als
eine Maximalgröße für die weitere Auswertung
disqualifiziert werden.
- 1) Auf den zentralen
380×380
Pixel umfassenden Bereich des Bildes (das im Schritt 2 verarbeitet
worden ist), wird ein Größenfilter
auf jedes markierte (rot) Pixel angewendet; siehe 24
a)
Wenn ein Pixel markiert (rot) ist, wird die Nachbarschaft in einem
Abstand von m Pixeln um dieses Pixel herum untersucht.
b) Für die Überprüfung der
minimalen Größe ist m
ein vom Verwender definierter Low-Maskenwert (LowMaskRed). Wenn
die Anzahl von markierten (rot) Nachbarn in einem Abstand m von
dem Pixel weniger ist als ein vom Benutzer definierter Tiefpass-Wert
(LowPassRed), wird das untersuchte Pixel unverändert gelassen (wodurch es
disqualifiziert wird).
c) Alternativ wird die Überprüfung auf
maximale Größe durchgeführt. Hier
ist m ein vom Verwender definierter High-Maskenwert (HighMaskRed).
Wenn die Anzahl von markierten (rot) Nachbarn in einem Abstand m von
dem Pixel höher
ist als ein vom Verwender definierter Hochpass-Wert (HighPassRed)
wird das untersuchte Pixel unverändert
gelassen (wodurch es disqualifiziert wird). Alternativ hat das Pixel
die Größentests durchlaufen
und wird markiert (blau).
-
Schritt 4:
-
Nach
Schritt 3 sind die Pixel-Cluster, welche hinsichtlich ihrer Größe die Erfordernisse,
Zellen zu sein, erfüllen,
markiert (blau). Jetzt wird eine weitere Untersuchung durchgeführt, um
die Cluster auszuwählen,
die ein geeignetes Ausmaß von
Isolation für
eine weitere Auswertung aufweisen.
- 1) In den
Zentralen 360×360
Pixel umfassenden Bereich des Bildes (das im Schritt 3 verarbeitet
worden ist) wird ein „Isolations"-Filter auf jedes
markierte (blauen) Pixel angewendet; siehe 25.
a)
Wenn ein Pixel markiert ist (blau) wird die Nachbarschaft innerhalb
eines Abstandes von m Pixeln um dieses Pixel herum untersucht. Hier
ist m ein vom Verwender definierter Low-Masken-Wert (LowMaskBlue).
b)
Wenn die Anzahl von markierten (blau) Pixeln innerhalb des Abstandes
m von dem Pixel größer oder gleich
einem vom Verwender definierten Tiefpass-Wert ist (LowPassBlue)
wird untersucht, welcher Wert von m (genannt HighMaskBlue) der Nachbarschaft
wie im Schritt 3 weiterhin markierte (blau) Pixel enthält. Diese
Untersuchung wird fortgesetzt, bis ein Wert für m gefunden wird, bei dem
der Nachbarschafts-Zählwert
0 ist oder m gleich oder größer als
ein vom Verwender definierter Hochpass-Wert (HighPassBlue) ist.
c)
Wenn m größer oder
gleich dem unteren Masken-Wert + 1 ist (LowMaskBlue + 1) und wenn
m kleiner als der Hochpass-Wert (HighPassBlue) ist, wurde ein isolierter
Cluster von markierten (blau) Pixel gefunden. Die Anzahl von Pixeln,
die diesen isolierten Cluster bilden, wird gezählt, und es wird ein „Freirand"-Abstand basierend
auf einem vom Benutzer definierten Wert (freeBorderBase) berechnet.
d)
Die Anzahl von markierten (blau) Pixeln in dem „Freirand"-Band wird berechnet und wenn diese
Anzahl kleiner ist als der HighMaskBlue-Wert, der gemäß dem obigen
Schritt b) gefunden wurde, wird der Cluster von markierten (blau)
Pixeln markiert (grün).
-
Schritt 5:
-
Nach
Schritt 4 werden diejenigen Pixel-Cluster, von denen angenommen
wird, dass sie Zellen darstellen, die für ein Patch-Clamping geeignet
sind, markiert (grün).
Dann werden die Cluster weiter untersucht, welche die „besten
Zellen" darstellen
und es werden die Koordinaten des Flächenschwerpunkts der „besten
Zelle" zurückgegeben.
- 1) In dem zentralen Bereich von 360×360 Pixeln
des Bildes (das in Schritt 4 bearbeitet worden ist) stellt jeder
Cluster, der markiert (grün)
ist, jeweils eine mögliche „beste
Zelle" dar. Nacheinander
wird jeder der Pixel-Cluster selektiert und der Flächenschwerpunkt
wird dadurch gefunden, dass die Anzahl der Pixel gezählt und
die Hälfte
der x- und y-Werte zum oberen linken Pixel des markierten Clusters
addiert werden.
- 2) Daraufhin wird die Anzahl der grün markierten Pixel gezählt und
der Cluster mit der größten Anzahl
von Pixeln wird als die „beste
Zelle" selektiert.
Die Funktion gibt die Position des Pixels zurück, das den Flächenschwerpunkt
darstellt.
-
Ein
weiterer Teil der NeuroPatch-Software betrifft die Erkennung der
Pipettenspitze 508 und die Berechnung der genauen Position
der Pipettenspitze 508.
-
Wenn
auf die Pipettenspitze 508 Bezug genommen wird, ist zu
berücksichtigen,
dass deswegen, weil die Pipette 510 als Röhrchen ausgebildet
ist, die Pipettenspitze 508 das Zentrum der Öffnung des
Röhrchens ist.
-
Dieser
Teil der Software kann unter Verwendung eines Verfahrens mit fünf Schritten
ausgeführt
werden.
- 1) Mittlere Filterung
- 2) Normalisierung und Rauschfilterung des Bildes sowie Kontrasterhöhung durch
Schwellenwert-Anwendung
- 3) Ermittlung einer ersten Abschätzung für die Zentrallinie der Spitze 508
- 4) Ermittlung der optimalen genäherten Position der Pipette 510 auf
dem Schirm
- 5) Ermittlung der geometrischen Zentrallinie der Pipette 510
- 6) Ermittlung der Spitze 508 der Pipette 510
-
Schritt 1:
-
Der
erste Schritt bei dem Verfahren besteht darin, den mittleren Graupegel
in einem Teil des Bildes zu berechnen. Wenn der Graupegel höher ist
als ein vorbestimmter Schwellenwert, wird das Bild als zu hell betrachtet
und die Pixel in dem Bild werden dadurch dunkler gemacht, dass der
Wert eines jeden Pixels mit einer Konstante zwischen 0 und 1 multipliziert
wird. Dieser Schritt erhöht
den Kontrast in dem Bild in den Bereichen mit dem Bild der Spitze
der Pipette, wodurch eine schnelle und genaue Ermittlung der Position
der Spitze der Pipette möglich
gemacht wird.
-
Schritt 2:
-
Die
Aufgabe des zweiten Schrittes besteht darin, das Bild mit 256 Graustufen
in ein Zweifarben-Bild zu konvertieren, in dem Pixel mit einem Graustufen-Wert,
der größer ist,
als ein berechneter Schwellenwert (d.h. hellere Pixel) durch einen
Wert (beispielsweise die Farbe weiß) und Pixel mit einem Graustufen-Wert,
der kleiner ist als der Schwellenwert (d.h. dunklere Pixel) durch
einen anderen Wert (beispielsweise die Farbe rot) wiedergegeben
werden.
-
Während diese
auf einem Schwellenwert basierende Bildkonversion durchgeführt wird,
werden zwei zusätzliche
Vorgänge
gleichzeitig ausgeführt:
erstens wird das Bild „normalisiert", so dass Unterschiede
hinsichtlich der Lichtbedingungen in verschiedenen Teilen des Bildes
nur einen kleinen Einfluss darauf haben, ob die Pipette 510 erkannt
werden kann oder nicht, und zweitens wird „primitives" Rauschen aus dem
Bild heraus gefiltert.
- 1) Zunächst werden
die mittleren Graupegel-Werte in neun Pixelblöcken von 100×100 Pixeln
berechnet; siehe 21.
- 2) Zweitens werden basierend auf den oben berechneten Mittelwerten
die zwischen den Blöcken
auftretenden mittleren Änderungen
pro Pixel sowohl in der x- als auch der y-Richtung berechnet.
- 3) Drittens wird für
jedes der Pixel in dem zentralen 600×512 Pixel umfassenden Bereich
des Bildes die kombinierte Konversion und Filterung durchgeführt:
a)
Basierend auf den mittleren Werten und den zwischen den Blöcken aufgetretenen
mittleren Änderungen pro
Pixel, die gemäß Schritt
1) und 2) berechnet wurden, wird ein Graupegel-Schwellenwert berechnet.
b)
Nach der Ermittlung des Graupegel-Schwellenwertes wird jedes Pixel
untersucht und dann, wenn der Graupegel des Pixels kleiner oder
gleich 90% des ermittelten Graupegel-Schwellenwertes ist, wird das
Pixel durch einen Wert (beispielsweise die Farbe rot) wiedergegeben
und anderenfalls wird das Pixel durch einen anderen Wert (beispielsweise
die Farbe weiß)
wiedergegeben. Dies bedeutet, dass jedes Pixel in dem Bild durch
einen von zwei Werten (rot und weiß) wiedergegeben wird. Dadurch,
dass der Schwellenwert, der rote und weiße Pixel voneinander unterscheidet,
auf 90% des ermittelten Graupegel-Schwellenwertes gesetzt wird, wird der „Kontrast" des Bildes erhöht und die
Spitze 508 der Pipette 510 wird deutlicher erkannt
und es ist einfacher die Position der Spitze 508 zu ermitteln.
-
In 26 ist
ein Beispiel für
ein Bild wiedergegeben, das gemäß dem oben
beschriebenen Verfahren gefiltert wurde. Nur die obere Hälfte des
Bildes wurde gefiltert und die Pipette 510 ist klar erkannt.
-
Schritt 3:
-
Nach
der Durchführung
der Schwellenwert-Filterung des Bildes in Schritt 2 kann zunächst eine
erste Abschätzung
für die
Position der Spitze 508 der Pipette 510 durchgeführt werden.
In dem von der Kamera aufgezeichneten Bild erscheint die Pipette 510 als
Dreieck und sie ist normalerweise so positioniert, dass der breiteste
Teil der Pipette 510 sich an der Oberseite des Bildes und
die Spitze 508 der Pipette 510 ungefähr im Zentrum
des Bildes befindet. Daher ist es möglich, die oberste Reihe von
Pixeln als Startreihe bei der Suche nach der Position der Spitze 508 der
Pipette 510 zu verwenden. Für jedes Pixel in der obersten
Reihe bzw. Zeile (x-Richtung) mit dem Wert rot wird die Anzahl von
Pixeln unterhalb des obersten Pixels in der gleichen Spalte (y-Richtung)
mit dem Wert rot gezählt.
Es ist erforderlich, dass die Pixel mit dem Wert rot eine kontinuierliche Spalte
von roten Pixeln bilden, doch da immer noch Rauschen im Bild vorhanden
sein kann, ist es nur erforderlich, dass das Pixel mit der Nummer
y und das letzte der Pixel mit den Nummern y + 4, y + 7 und y +
10 rot sind. Wenn dies der Fall ist, wird der Zählwert (der Y-Wert) inkrementiert
und die Pixel unterhalb des Pixels mit der Nummer y werden untersucht.
Dieses Verfahren wird wiederholt, bis alle Pixel mit den Nummern
y, y + 4, y + 7 und y + 10 weiß sind,
und der vorausgehende y-Wert wird zusammen mit dem x-Wert für diese
Spalte gespeichert. Dieses Verfahren wird für jeden x-Wert im Bild durchgeführt, und
wenn es vollständig
durchgeführt worden
ist, ist es möglich,
den x-Wert für
den größten y-Wert
zu ermitteln. Die sich ergebende Position (x, y) ist die erste Abschätzung für eine Position
der Spitze 508 der Pipette 510. In 26 ist
diese Position mit dem Bezugszeichen 514 bezeichnet.
-
Schritt 4:
-
Die
optimale Position der Spitze 508 der Pipette 510 liegt
in der oberen Hälfte
des Bildes und in der Mitte des Bildes in x-Richtung gesehen. Unter
Verwendung der ersten Abschätzung
für die
Position der Spitze 508 der Pipette 510 ist es
möglich,
zu ermitteln, ob die Pipette 510 bewegt werden sollte oder
ob die Position akzeptabel ist. Wenn die y-Koordinate in der ersten
Abschätzung
für die
Position kleiner als 50 (Pixel von oben her gesehen) ist, wird die
Spitze 508 als zu nahe bei der Oberseite des Bildes liegend
betrachtet und die Spitze 508 sollte um einen Abstand nach
unten bewegt werden, der einer Hälfte
der Höhe
des Bildes entspricht. Wenn im Gegensatz hierzu die y-Koordinate
in der ersten Abschätzung
für die
Position größer als
450 (Pixel von oben gerechnet) ist, wird die Spitze 508 als
zu nahe bei der Unterseite des Bildes liegend betrachtet und die Spitze 508 sollte
um einen Abstand nach oben bewegt werden, der einer Hälfte der
Höhe des
Bildes entspricht. Die Spitze 508 wird unter Verwendung
des Manipulators 300 bewegt.
-
Entsprechend
liegt dann, wenn die x-Koordinate in der ersten Abschätzung für die Position
kleiner ist als 158 (Pixel) oder größer als 610 (Pixel), die Spitze 508 zu
nahe an den Seiten des Bildes und die Pipette 510 sollte
zur Mitte hin bewegt werden. Die Größe der Bewegung ist in diesem
Fall ungefähr
ein Drittel der Breite des Bildes.
-
Wenn
die Spitze 510 im Schritt 4 bewegt worden ist, werden die
Schritte 1-4 wiederholt.
-
Schritt 5:
-
Nach
der Ermittlung der ersten Abschätzung
der Position der Spitze 508 der Pipette 510 und
der Positionierung der Pipette in dem gewünschten Teil des Bildes kann
die geometrische Mittellinie der Pipette ermittelt werden.
-
Dies
wird dadurch durchgeführt,
dass die mittlere x-Koordinate für
jede Zeile (oder y-Wert)
von der Oberseite des Bildes bis zur y-Koordinate der ersten Abschätzung berechnet
wird, wobei nur die Pixel mit dem Wert rot verwendet werden. Nach
der Berechnung der mittleren Koordinaten kann die beste gerade Linie
durch die ermittelten Punkte berechnet werden. Diese Linie entspricht
der Symmetrielinie der Pipette 510 und in 26 ist
diese Linie mit 512 bezeichnet.
-
Schritt 6:
-
Der
letzte Schritt des Verfahrens besteht darin, die tatsächliche
Position der Spitze 508 der Pipette 510 zu berechnen.
In Richtung einer Linie über
eine ideale Pipettenspitze 508 gesehen, sollten die Pixel-Werte weiß-rot-weiß-rot-weiß haben,
entsprechend einem Bereich außerhalb
und links von der Pipette 510 (weiß), dem linken Teil der Pipette 510 (rot),
dem Bereich innerhalb der Pipette 510 (weiß), dem
rechten Teil der Pipette 510 (weiß) und entsprechend dem Bereiche
außerhalb
und rechts von der Pipette 510 (rot). Die Symmetrielinie der
Pipette 510 sollte in dem weißen Bereich positioniert werden,
der den Zentralbereich der Pipette 510 wiedergibt.
-
Beginnend
von der Oberseite des Bildes wird ermittelt, wie weit nach unten
längs der
Symmetrielinie die Werte variieren, wie im Querschnitt der idealen
Pipette 510 (weiß-rot-weiß-rot-weiß). Die
Untersuchung wird längs
der Symmetrielinie fortgesetzt, bis die Breite des mittleren weißen Teils
eine Breite zwischen einem und fünf
Pixeln besitzt. Der Schnittpunkt der Symmetrielinie und der letzten
Zeile wird ermittelt und wenn die Werte in der Weise (weiß-rot-weiß-rot-weiß) variieren,
wie bei der idealen Pipette 510, bestimmt dieser Schnittpunkt
die Spitze 508 der Pipette 510.
-
Wenn
die Werte nicht weiß-rot-weiß-rot-weiß sind,
wird der Schnittpunkt als erste Abschätzung der Spitzenposition ermittelt.
Die Pipette 510 wird dann etwas näher (ungefähr 5 bis 10 μm) an die
Zellen heranbewegt, um die Spitze 508 in den Fokus der
Kamera zu bringen und die Schritte 1 bis 6 werden wiederholt. Wenn
es wiederum nicht möglich
ist, die Position der Spitze 508 direkt zu ermitteln, wird
die Pipette 510 in der x-y-Ebene bewegt und eine zweite
Abschätzung
wird unter Verwendung der Schritte 1 bis 6 berechnet. Wenn die erste
und die zweite Abschätzung
gleich sind (in diesem Fall bedeutet „gleich", dass die Unterschiede zwischen der
ersten und der zweiten Abschätzung
nicht größer sind
als zwei Pixel in der x- oder y-Richtung) wird diese Abschätzung als
die Position der Spitze 508 verwendet; anderenfalls wird
die Pipette wiederum in der x-y-Ebene bewegt und die Position der
Spitze ermittelt. Dieses Verfahren wird fortgesetzt, bis zwei gleiche
Abschätzungen
gefunden werden.
-
Nach
Vervollständigung
des letzten Schrittes gibt die Funktion einen Satz von Koordinaten
für die
detektierte Spitze 508 der Pipette zurück. In 26 ist
dieser Satz von Koordinaten mit 516 bezeichnet.
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Das
NeuroPatch-Rechnerprogramm hat nun eine Position für die „beste
Zelle" und eine
Position für die
Spitze
508 der Pipette
510 ermittelt. Der Manipulator
300 wird
dann so gesteuert, dass er die Spitze
508 der Pipette
510 zum
Zentrum der „besten
Zelle" bewegt. Wenn
dies durchgeführt
worden ist, wird ein Unterdruck an den Anschluss
286 angelegt
und es kann eine Giga-Dichtung erhalten werden. Tabelle
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