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QUERVERWEIS
AUF VERWANDTE ANMELDUNGEN
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Diese
Anmeldung ist mit der gemeinsam abgetretenen internationalen Anmeldung PCT/US98/21709
mit dem Titel "Reduced
Global Positioning System Receiver Code Shift Search Space for a
Cellular Telephone System" (Erfinder:
William O. Camp, Jr., Kambiz Zangi und Rajaram Ramesh), verwandt.
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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Empfänger und Verfahren zum Bestimmen
des Standortes eines Global Positioning System(GPS)-Empfängers und
insbesondere einen Empfänger
und ein Verfahren zum Bestimmen des Standortes eines GPS-Empfängers, wenn
Hilfsinformationen, die zum Bestimmen des Standortes des GPS-Empfängers verwendet
werden, zu einer anderen Zeit berechnet werden als zu der Zeit,
da durch den GPS-Empfänger
Entfernungsmessungen vorgenommen werden.
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BESCHREIBUNG
DES STANDES DER TECHNIK
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Es
ist wünschenswert
und in absehbarer Zukunft wahrscheinlich auch obligatorisch, dass
Mobiltelefonsysteme technisch in der Lage sind, den geografischen
Standort von Mobiltelefonen zu bestimmen, die innerhalb des Mobiltelefonsystems
operieren. Um diese Anforderung zu erfüllen, ist vorgeschlagen worden,
Mobiltelefone mit Global Positioning System(GPS)-Empfängern auszustatten,
um den Standort des Mobiltelefons zu bestimmen. GPS-Empfänger sind
aber teuer, vergrößern das
Mobiltelefon und erschöpfen
die begrenzte Batteriekapazität,
die dem Mobiltelefon zur Verfügung
steht. Des Weiteren funktionieren GPS-Empfänger nicht gut in Gebäuden oder
in anderen Bereichen, wo GPS-Satellitenübertragungen aufgrund eines
Hindernisses, Schwundes, Reflexionen oder dergleichen abgeschwächt werden.
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Aus
dem US-Patent Nr. 5,265,450 ist bereits ein Global Positioning System
(GPS) bekannt. Dieses System umfasst mehrere erdumkreisende Satelliten,
die Positionsinformationen zu Mobilfunkstationen auf der Erde übertragen.
Das System ist mit einem separaten digitalen Quellensatellitenpositionsdatensendekanal
und einem oder mehreren separaten Verbindungsaufbaudienst-Kommunikationskanälen ausgestattet,
die aus einer Datenverbindung ausgewählt werden, die von terrestrischen
Mobiltelefon- oder sonstigen Funkpaketdatendiensten unterstützt wird,
um die Mobilfunkstation zu unterstützen, auf Positionsinformationen
von den Satelliten zuzugreifen. Das System verwendet Hilfsinformationen,
um die Erfassung eines ersten Satelliten zu beschleunigen und auf
dieser Grundlage die Empfängerfrequenz
und -zeit zu kalibrieren. Danach wird die Position des Empfängers durch
Messen weiterer Pseudoentfernungen geschätzt, und Zeit und Position
werden unter Verwendung von Vorwissen und ergänzenden Satelliten optimiert.
Das System wiederholt die Suche nach anderen Satelliten, wenn die
Sicht zu Satelliten unbehindert ist, und geht in einen Wiedererfassungsmodus,
wenn Signale behindert werden.
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Aus
der Patentanmeldung GB-A-2,264,837 ist ein weiteres Global Positioning
System für
ein Fahrzeug bekannt, das Hilfsinformationen verwendet, die zu den
Satelliten in Beziehung stehen und über einen separaten Kanal übertragen
werden, wenn die Signale von einem Satelliten behindert werden.
Die Position eines Mobiltelefons wird dann auf der Grundlage von
Kompass- und Gyroskopmessungen und Raddrehzahlbewegungen extrapoliert.
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Es
ist allgemein bekannt, dass GPS-Empfänger kleiner, preiswerter und
energieeffizienter gemacht werden können, indem man bestimmte GPS-Empfänger-Funktionen
weglässt,
die zur Erlangung von Hilfsinformationen dienen, die normalerweise
durch die Demodulation von GPS-Satellitensignalen
erhalten werden. Anstatt die GPS-Satellitensignale
zu demodulieren, wird ein alternatives Mittel verwendet, um den
GPS-Empfänger
mit den benötigten
Hilfsinformationen zu versorgen. Diese Hilfsinformationen enthalten
verschiedene Informationen, wie beispielsweise eine Liste von GPS-Satelliten,
die momentan im Sichtfeld des GPS-Empfängers
liegen, Doppler-Verschiebungen für
die gelisteten GPS-Satelliten, Ephemeridendaten für jeden
der gelisteten GPS-Satelliten sowie Taktkorrekturdaten für jeden
der gelisteten GPS-Satelliten. Der Wegfall der Notwendigkeit, dass
der GPS-Empfänger
die GPS-Satellitensignale demodulieren muss, ermöglicht es dem GPS-Empfänger auch,
die GPS-Satellitensignale über einen
längeren
Zeitraum zu integrieren, was den Empfang von durch Behinderungen
abgeschwächten
Signalen gestattet.
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Um
die Hilfsinformationen für
den GPS-Empfänger
zu berechnen, muss allerdings der ungefähre Standort des GPS-Empfängers bekannt
sein. Je näher überdies
der tatsächliche
Standort des GPS-Empfängers
zum ungefähren
Standort, der zur Berechnung der Hilfsinformationen verwendet wird, liegt,
desto geringer ist die resultierende Standortsuche, die der GPS-Empfänger vornehmen
muss. Es ist zum Beispiel bekannt, dass, wenn der GPS-Empfänger Hilfsinformationen
erhält,
die auf einen Standort innerhalb eines Radius' von einhundert Meilen des tatsächlichen
Standortes des GPS-Empfängers berechnet
sind, der GPS-Empfänger
nicht die tatsächliche
Entfernung zu den GPS-Satelliten messen muss, sondern statt dessen
lediglich einen Bruchteil einer Millisekunde für jede der Entfernungen messen muss.
Dies vereinfacht stark die erforderlichen Entfernungsmessungen zu
der des Findens der relativen Codeverschiebungspositionsstandorte
zum Ein-Millisekunden-Codezyklus.
Dafür muss
der GPS-Empfänger
aber immer noch alle eintausenddreiundzwanzig Codeverschiebungspositionen
für alle GPS-Satelliten
durchsuchen, die in der Standortlösung zu verwenden sind.
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Die
Codeverschiebungssuchvorgänge
können
mittels einer Kombination aus einem Korrelator für eine schnelle Fourier-Transformation und
einem Korrelator für
eine umgekehrte schnelle Fourier-Transformation vorgenommen werden,
um gleichzeitig alle Codeverschiebungspositionen zu durchsuchen.
Diese Technik zum Finden der Codeverschiebungsposition einer zyklischen
Sequenz ist in Fachbüchern
beschrieben, wie beispielsweise "Digital
Signal Processing" von
Oppenheim & Shafer. Obgleich
ein solcher Ansatz rechnerisch effizienter ist als eine geradlinige
Korrelation, ist er dennoch rechenintensiv, weil er zusätzliche
Funktionen benötigt und
die begrenzten Batterieleistungsreserven erschöpft. Angesichts der Möglichkeit,
Informationen zu der Mobileinheit zu übermitteln, um sie bei ihrer Suche
nach den GPS-Satellitenentfernungen
zu unterstützen,
wird dieses Verfahren dann darüber
hinaus rechnerisch ineffizient, weil es Berechnungszyklen beansprucht,
um nach vielen Codeverschiebungspositionen zu suchen, die gar nicht
möglich sind.
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Eine
weitere Lösung
zum Durchsuchen aller eintausenddreiundzwanzig Codeverschiebungspositionen
besteht darin, spezielle Hardware herzustellen, um mehrere Codeverschiebungspositionen gleichzeitig
zu durchsuchen. Bis heute waren aber hardwarespezifische Lösungen nicht
in der Lage, mehr als einen Bruchteil an Codeverschiebungspositionen
gleichzeitig zu durchsuchen, wodurch mehrere Suchvorgänge und
lange Zeitverzögerungen
erforderlich werden.
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In
der gemeinsam abgetretenen internationalen Anmeldung PCT/US98/21709
mit dem Titel "Reduced
Global Positioning System Receiver Code Shift Search Space for a
Cellular Telephone System", eingereicht
am 15. Oktober 1997, verwendet ein Verfahren zur Bereitstellung
eines funktionsreduzierten GPS-Empfängers, der sich in einer Mobilstation
befindet, Hilfsinformationen, die für einen bekannten geografischen
Standort innerhalb einer Zelle berechnet wurden, die die Mobilstation
bedient. Ein Server, der mit einem Mobiltelefonnetz verbunden ist,
berechnet Hilfsinformationen auf der Grundlage eines bekannten Standortes
innerhalb der Zelle, die von der Mobiltelefonbasisstation bedient
wird. In einem Fall enthalten die Hilfsinformationen eine Liste
von GPS-Satelliten, die im Sichtfeld der Basisstation liegen, Doppler-Korrekturen
für jeden
der gelisteten GPS-Satelliten sowie Codeverschiebungspositionen für jeden
der gelisteten GPS-Satelliten auf der Grundlage einer universalzeitkoordinierten
Zeit für den
bekannten Standort. In einem anderen Fall enthalten die Hilfsinformationen
eine Liste von GPS-Satelliten, die im Sichtfeld der Basisstation
liegen, den Ort der Mitte des Reichweitenbereichs der Basisstation
sowie Standorte und Taktkorrekturen der gelisteten Satelliten auf
der Grundlage einer universalzeitkoordinierten Zeit.
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Ein
Nachteil dieses Verfahren ist, dass es sich auf eine Zeitsynchronisation
zwischen den GPS-Satelliten und den durch den GPS-Empfänger vorgenommenen
Entfernungsmessungen stützt.
In vielen Fällen
variiert jedoch die Zeit, zu der der GPS-Empfänger
die Entfernungsberechnungen vornimmt, aufgrund von Latenz in dem
Mobiltelefonnetz. Es wäre
daher von Vorteil, ein Verfahren zur Durchführung von Entfernungsberechnungen
auf der Grundlage einer hilfsinformationslosen Zeitsynchronisation
mit den GPS-Satelliten zu ersinnen.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung umfasst ein Verfahren zur Bestimmung des Standortes
eines Satellitenempfängers.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
umfasst die Schritte und Merkmale, die in dem unabhängigen Anspruch
1 genannt sind. Bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind in den unabhängigen Ansprüchen 2–7 definiert.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst des Weiteren einen Empfänger, der
Mittel zum Empfangen von Satellitenhilfsinformationen umfasst, die
auf einem bekannten Standort basieren, bei dem es sich nicht um
einen momentanen unbekannten Standort des Satellitenempfängers handelt,
von einer Quelle, die in der Lage ist, die Satellitenhilfsinformationen
zu berechnen. Der erfindungsgemäße Empfänger ist dadurch
gekennzeichnet, dass er Mittel zum Ausführen der Verfahrensschritte
nach einem der Ansprüche
1–7 umfasst.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung ist der Empfänger
in einem Mobiltelefon enthalten.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Im
Interesse eines besseren Verständnisses der
vorliegenden Erfindung folgt nun eine detaillierte Beschreibung
in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen, in denen:
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1 ein
Funktionsblockschaubild eines Systems zum Bestimmen eines geografischen Standortes
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist;
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2 mehrere
GPS-Satelliten und einen bekannten und einen unbekannten Standort
zeigt, was ein Beispiel zum Bestimmen eines geografischen Standortes
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung veranschaulicht; und
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3 ein
Flussdiagramm eines Verfahrens zum Bestimmen eines geografischen
Standortes gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Wenden
wir uns nun 1 zu, wo ein Funktionsblockschaubild
eines Systems zum Bestimmen eines geografischen Standortes gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung veranschaulicht ist. Eine Mobiltelefonbasisstation 100,
die sich in einer Zellenregion 120 eines Mobiltelefonnetzes 110 befindet,
bedient ein Mobiltelefon 140. Die Zellenregion 120 ist
in einen ersten Sektor 130, einen zweiten Sektor 132 und
einen dritten Sektor 134 unterteilt, wobei in 1 das
Mobiltelefon 140 im ersten Sektor 130 gezeigt
ist. Das Mobiltelefon 140 enthält des Weiteren einen funktionsreduzierten
GPS-Empfänger 150,
der GPS-Satellitenübertragungen
von mehreren GPS-Satelliten 160 empfängt. Der funktionsreduzierte
GPS-Empfänger 150 enthält keine
Funktionen zum Demodulieren von Signalen von den GPS-Satelliten 160 und
zum Bestimmen von Hilfsinformationen. Statt dessen erhält der funktionsreduzierte
GPS-Empfänger 150 die
Hilfsinformationen, die zum Bestimmen des Standortes benötigt werden
und die außerdem
den Bereich der zu durchsuchenden Dopplerfrequenzverschiebungen
und Codephasenverschiebungen verkleinern, von einer anderen Quelle.
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Es
können
verschiedene unterschiedliche Sätze
von Informationen in die Hilfsinformationen aufgenommen werden,
die zur Erreichung einer Verringerung des Suchraumes benötigt werden,
wobei jeder bestimmte Vor- und Nachteile hat. Ein erster Satz enthält eine
Liste der Satelliten 160, die im Sichtfeld des funktionsreduzierten
GPS-Empfängers 150 liegen, die
Dopplerfrequenzen für
die gelisteten Satelliten 160 und die erwarteten Codephasenbeziehungen
für die
gelisteten Satelliten 160. Diese Informationen müssen jedoch
mit einer sehr geringen Latenz übermittelt
werden, da sich die erwarteten Codephasenbeziehungen für die gelisteten
Satelliten 160 rasch im zeitlichen Verlauf verschlechtern.
Außerdem
ist irgend eine Form von Zeitsynchronisation erforderlich, um die
Satelliten 160 zum Zeitpunkt der Messung zu lokalisieren.
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Ein
alternativer Satz Hilfsinformationen enthält eine Liste von Satelliten 160,
die im Sichtfeld des funktionsreduzierten GPS-Empfängers 150 liegen, Ephemeridendaten
für die
gelisteten Satelliten 160, Taktkorrekturdaten für die gelisteten
Satelliten 160, einen ungefähren Standort des funktionsreduzierten GPS-Empfängers 150 sowie
Zeitsteuerungsinformationen. In diesem Fall ist die Latenz dieser
Informationen nicht so sehr ein Problem, und die Dopplerfrequenzen
und die relativen Codephasen zwischen den Satellitensignalen können berechnet
werden. Die Zeitinformationen müssen
jedoch auf innerhalb einiger Sekunden bekannt sein, um eine effiziente Suche
und Messung von Pseudoentfernungen vornehmen zu können. Beispielsweise
müssen
die Zeitinformationen innerhalb von 10 Millisekunden bekannt sein,
um den Standort zu erhalten, da die Satelliten 160 genau
zum Messungszeitpunkt präzise lokalisiert
werden müssen.
Die Zeitinformationen können
aus einem internen Zeitstandardtakt oder dem Mobiltelefonnetz gewonnen
werden. Zeitinformationen können
auch aus GPS-Signalen gewonnen werden, aber es müssten dann zusätzliche
Informationen in den funktionsreduzierten GPS-Empfänger aufgenommen
werden, um die GPS-Signale zu demodulieren.
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Ein
dritter Satz Hilfsinformationen enthält eine Liste von Satelliten 160,
die im Sichtfeld des funktionsreduzierten GPS-Empfängers 150 liegen, Standortdaten
und Bewegungsdaten für
die gelisteten Satelliten 160, Taktkorrekturen für die gelisteten Satelliten 160 und
den ungefähren
Standort des funktionsreduzierten GPS-Empfängers 150. Dieser
Satz Hilfsinformationen, die den Standort der Satelliten 160 zu
einem bekannten Zeitpunkt und ihre kurzfristigen Bewegungen betreffen,
ersetzen die herkömmlichen
Ephemeriden- und Zeitinformationen. Unter Verwendung dieses Satzes
Hilfsinformationen und des Verfahrens der vorliegenden Erfindung
zum Lokalisieren des funktionsreduzierten GPS-Empfängers
können
bis zu sechzig Sekunden Latenz für
eine schnelle Signalsuche und -messung toleriert werden. In allen
obigen Fällen
ist die Hinzufügung
differenzialer GPS-Korrekturen
möglich.
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Der
bekannte Standort ist entweder der Standort der Basisstation 100 oder
alternativ der Ort der Mitte 200 des Sektors 130,
in dem sich das Mobiltelefon befindet. Der bekannte Standort innerhalb des
Reichweitenbereichs der Basisstation 100 wird zur Berechnung
der Hilfsinformationen verwendet. Der Standort kann mittels eines
beliebigen Verfahrens bestimmt werden, einschließlich der Benutzung eines GPS-Empfängers 180,
der sich in der Basisstation 100 oder in einem Server 170 befindet,
der die Hilfsinformationen berechnet.
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Die
Basisstation 100 erlangt GPS-Ephemerideninformationen und
Taktkorrekturen bezüglich
des aktuellen Status' der
GPS-Satelliten 160 und
aktualisiert sie regelmäßig. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
bezieht die Basisstation 100 die GPS-Ephemerideninformationen
und Taktkorrekturen von einem Datendienst 190 über das
Mobiltelefonnetz 110. Alternativ können die Informationen direkt
aus den Übertragungen
der GPS-Satelliten 160 erlangt werden, die von dem GPS-Empfänger 180, der
sich in der Basisstation 100 oder in dem Server 170 befindet,
empfangen werden.
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In
der Zukunft, wenn ein GPS-verwandtes Hilfssystem, das als Wide Area
Augmentation System (WAAS) bekannt ist, in Betrieb geht, wird der GPS-Empfänger 180,
der sich in der Basisstation 100 oder in dem Server 170 befindet,
außerdem
in der Lage sein, differenzielle Korrekturinformationen zu erhalten.
Die differenziellen Korrekturinformationen gestatten es GPS-Empfängern, ihren
Standort mit einem höheren
Genauigkeitsgrad zu berechnen.
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Der
Server 170, der sich entweder in der Basisstation 100 oder
an einem entfernten Standort befindet, verwendet Informationen,
die er entweder vom GPS-Empfänger 180 oder
von dem Datendienst 190 erhalten hat, um Hilfsinformationen
zu berechnen, die im Wesentlichen an die Basisstation 100 übermittelt
und an den funktionsreduzierten GPS-Empfänger 150 gesendet
werden, der sich in dem Mobiltelefon 140 befindet. Die
Hilfsinformationen beinhalten beispielsweise eine Liste von GPS-Satelliten 160,
die im Sichtfeld der Basisstation 100 liegen, Taktkorrekturinformationen,
die dreidimensionalen Koordinaten für den Standort jedes der gelisteten
GPS-Satelliten 160,
die der wahrscheinlichsten Zeit entsprechen, zu der der funktionsreduzierte
GPS-Empfänger
Entfernungsmessungen vornimmt, die dreidimensionalen Geschwindigkeiten
und Flugbahnen jedes der gelisteten GPS-Satelliten 160 und die dreidimensionalen Koordinaten
des bekannten Standortes, der zur Berechnung der Hilfsinformationen
verwendet wird. Für jeden
der gelisteten GPS-Satelliten 160 wird anhand der Geschwindigkeitsinformationen
eine Dopplerfrequenz berechnet. Die erwartete Codephasenverschiebung
für jeden
der gelisteten GPS-Satelliten 160 wird anhand des Standortes
der Satelliten 160, der Position des bekannten Standortes
und der Taktkorrekturdaten berechnet. Alternativ enthalten die Hilfsinformationen
eine Liste von GPS-Satelliten 160, die im Sichtfeld der
Basisstation 100 liegen, Taktkorrekturinformationen, Ephemeridendaten
für jeden
der gelisteten GPS-Satelliten 160 und die dreidimensionalen
Koordinaten des bekannten Standortes, der zur Berechnung der Hilfsinformationen
verwendet wird.
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Wenn
die Zellenregion 120 in mehrere Sektoren unterteilt wird
und die Basisstation 100 den Sektor bestimmen kann, in
dem das Mobiltelefon 140 operiert, in diesem Fall der erste
Sektor, so berechnet der Server 170 die Hilfsinformationen
anhand eines zentralen Standortes 200 des Sektors 130 anstatt
anhand der Mitte der Zelle 120. Das Berechnen der Hilfsinformationen
anhand des zentralen Standortes 200 erhöht die Genauigkeit der Hilfsinformationen,
weil die Wahrscheinlich höher
ist, dass sich das Mobiltelefon 140 näher an dem zentralen Standort 200 befindet
als die Basisstation 100 an der Mitte der Zelle. Die geografischen
Koordinaten für
den zentralen Standort 200 brauchen nicht in der tatsächlichen
Mitte des Sektors 130 zu liegen, sondern können statt dessen
an einem Standort liegen, an dem sich Mobiltelefone am wahrscheinlichsten
befinden, beispielsweise in einem Einkaufszentrum, einem Bürokomplex,
einem Flughafen oder einer Sporteinrichtung, die sich in dem Sektor
befinden. Wenn jedoch die Zellenregion 120 nicht in mehrere
Sektoren unterteilt ist oder wenn die Basisstation 100 nicht
den Sektor bestimmen kann, in dem das Mobiltelefon 140 operiert, so
werden die Hilfsinformationen anhand des geografischen Standortes
der Basisstation 100 berechnet.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
wird die geografische Mitte eines Geschäftstransaktionsbereichs oder
eines Großstadtdienstbereichs
anstelle des geografischen Standortes der Basisstation 100 verwendet.
Jeder Mobiltelefondienstbereich wird anhand einer Systemkennnummer
(System ID – SID) identifiziert,
die von dem Mobiltelefon 140 gelesen wird. Das Mobiltelefon 140 kann
entweder Hilfsinformationen speichern, die sich auf diese Standorte
beziehen, und auf die Informationen zugreifen, die zu der momentanen
SID gehören,
oder die Hilfsinformationen werden in dem Server 170 gespeichert,
und das Mobiltelefon übermittelt
die SID an den Server 170, der die Hilfsinformationen zur
Verfügung
stellt.
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Nachdem
der Server 170 die Hilfsinformationen berechnet hat, sendet
die Basisstation 100 die Hilfsinformationen zu dem funktionsreduzierten GPS-Empfänger 150 in
dem Mobiltelefon 140. Die Hilfsinformationen können auf
vielfältige
Weise zu dem funktionsreduzierten GPS-Empfänger 150 gesendet
werden. Beispielsweise können
in einem Mobiltelefonnetz, das mit dem Global System for Mobile communications(GSM)-Protokoll
arbeitet, Informationen über
eine Kurzmitteilungsübermittlungsdienst-Nachricht
(SMS), über
eine Paketdatennachricht, die über
einen Verkehrskanal gesendet wird, oder über eine Rundsendenachricht über einen
Steuerkanal versendet werden. Die Hilfsinformationen werden in einer
Weise versendet, die den einschlägig bekannten
Verfahren zur Übertragung
von Informationen zwischen dem Mobiltelefonnetz 110 und
dem Mobiltelefon 140 entsprechen. Ein Sender-Empfänger 141,
der sich in dem Mobiltelefon 140 befindet, empfängt die Übertragungen
von der Basisstation 100, und eine Steuerung 142,
die sich ebenfalls in dem Mobiltelefon 140 befindet, identifiziert
die Informationen als Hilfsinformationen und übermittelt die Hilfsinformationen
an den funktionsreduzierten GPS-Empfänger 150. Des Weiteren
können
die Hilfsinformationen entweder auf Verlangen an ein bestimmtes
Mobiltelefon oder an mehrere Mobiltelefone über einen Rundsendekanal gesendet
werden.
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Wenden
wir uns nun auch
2 zu, wo mehrere GPS-Satelliten
220a-n , ein bekannter Standort
230 und
ein unbekannter Standort
240 veranschaulicht sind, was
ein Beispiel zum Bestimmen eines geografischen Standortes gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung veranschaulicht. Jeder der GPS-Satelliten
220a-n , die in den Hilfsinformationen aufgelistet
sind, hat einen Satz dreidimensionaler Koordinaten (X
a-n,
X
a-n und Z
a-n).
Es ist üblich,
für alle
Koordinaten ein erdzentriertes erdfixiertes System zu verwenden.
Der bekannte Standort
230 hat ebenfalls einen Satz dreidimensionaler
Koordinaten (X, Y und Z). Eine Entfernung R
a-n zu
jedem GPS-Satelliten
220a-n von
dem bekannten Standort
230 wird durch folgenden Ausdruck
berechnet:
(Gleichung 1)
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Unter
Verwendung der Hilfsinformationen berechnet der funktionsreduzierte
GPS-Empfänger 150 eine
Codeverschiebungsposition für
jeden Satelliten 220a-n entsprechend
einer einschlägig
bekannten Art und Weise unter Verwendung eines bekannten Wertes
für die
Lichtgeschwindigkeit sowie die individuellen Taktkorrekturwerte
für jeden
Satelliten. Der funktionsreduzierte GPS-Empfänger 150 durchsucht
außerdem
den Codeverschiebungssuchraum nach jedem der GPS-Satelliten 220a-n , um eine gemessene Codeverschiebungsposition
für jeden
der GPS-Satelliten 220a-n zu bestimmen.
Die gemessenen Codeverschiebungspositionen werden von den berechneten
Codeverschiebungspositionen subtrahiert, um Entfernungen zu jedem
GPS-Satelliten 220a-n zu berechnen.
Ein Vektor dieser Delta-Entfernungen, multipliziert mit dem Inversen
der Matrix aus Einheitsvektorkosinussen von dem bekannten Standort
zu jedem GPS-Satelliten 220a-n ,
ergibt Korrekturen für
X, Y und Z, die dem bekannten Standort 230 hinzugefügt werden,
um den unbekannten Standort 240 zu bestimmen.
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Wenden
wir uns nun 3 zu, wo ein Flussdiagramm eines
Verfahrens zum Bestimmen eines geografischen Standortes gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung veranschaulicht ist. Nach dem Empfang
der Hilfsinformationen durch den funktionsreduzierten GPS-Empfänger werden
die dreidimensionalen Standortkoordinaten von wenigstens vier GPS-Satelliten
berechnet (Schritt 310). Wenn die Hilfsinformationen die
Koordinaten der GPS-Satelliten und ihre Geschwindigkeiten und Flugbahnen
zum Zeitpunkt T0 enthielten, so wird ein
Standort der GPS-Satelliten für
die aktuelle Zeit T1 berechnet, indem ihre
Geschwindigkeiten mit der Zeit multipliziert werden und eine Distanz
berechnet wird, die sie während
des Zeitraums zwischen den Zeitpunkten T0 und
T1 auf ihren Flugbahnen zurückgelegt
haben. Wenn die Hilfsinformationen statt dessen hingegen Ephemeridendaten
enthielten, so wird der Standort der GPS-Satelliten auf eine Weise berechnet,
die einschlägig
bekannt ist und üblicherweise
in GPS-Empfängern
verwendet wird.
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Eine
Entfernung von den GPS-Satelliten zu dem bekannten Standort wird
anhand des Ausdrucks von Gleichung 1 berechnet (Schritt 320),
und eine Entfernung von den GPS-Satelliten zu dem unbekannten Standort
wird mittels der Codeverschiebungsmessung gemessen (siehe Beschreibungstext oben
in Verbindung mit 2) (Schritt 330). Es
wird eine Differenz zwischen der berechneten und der gemessenen
Entfernung berechnet (Schritt 340), und es wird ein Korrekturvektor
berechnet (Schritt 350) (siehe Beschreibungstext oben in
Verbindung mit 2). Es wird ein vermuteter Standort
berechnet, indem der Korrekturvektor zu dem bekannten Standort hinzugefügt wird
(Schritt 360). An diesem Punkt ist der Standort nur vermutet,
weil der exakte Zeitbezug zu den GPS-Satelliten nur eine Testschätzung ist.
Darum muss der vermutete Standort verifiziert werden.
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Um
zu verifizieren, dass der vermutete Standort der tatsächliche
Standort ist, wird eine Entfernung von dem vermuteten Standort zu
einem fünften
GPS-Satelliten in der Liste der Satelliten, die sich im Sichtfeld
des Empfängers
befinden, berechnet (Schritt 370), und es wird eine Entfernung
von dem vermuteten Standort zu dem fünften GPS-Satelliten berechnet (Schritt 380).
Es wird die Differenz zwischen der berechneten und der gemessenen
Entfernung zwischen dem vermuteten Standort und dem fünften GPS-Satelliten berechnet
(Schritt 390), und es wird eine Feststellung getroffen,
ob es sich bei dem vermuteten Standort um den tatsächlichen Standort
handelt (Schritt 400). wenn die Differenz zwischen der
berechneten und der gemessenen Entfernung null ist, so handelt es
sich bei dem vermuteten Standort um den tatsächlichen Standort. Wenn hingegen
die Differenz zwischen der berechneten und der gemessenen Entfernung
nicht null ist, so war die gewählte
Zeit in Schritt 300 falsch, und der vermutete Standort
ist falsch. In diesem Fall wird eine neue Testzeit ausgewählt (Schritt 410),
und der Prozess wird – bei
Schritt 310 beginnend – wiederholt. Nach
der Auswahl von zwei falschen Testzeiten wird eine Feststellung
getroffen, in welcher Richtung in der Zeit man sich bewegen muss,
um eine dritte Testzeit auszuwählen.
Für die
Identifizierung der korrekten Bezugszeit kann jede beliebige Suchroutine
verwendet werden.
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Es
wird davon ausgegangen, dann man Korrekturen höherer Ordnung auf die Erdumkreisungsbewegung
auf der Grundlage eines angenommenen kreisförmigen Orbits anwenden kann.
Dies ermöglicht
eine einfache quadratische Korrektur der Satellitenstandortberechnungen.
Der praktische Effekt dessen ist, dass dieses Verfahren selbst bei
mehreren Minuten zeitlicher Ungewissheit zur Pseudoentfernungsmessung
angewendet werden kann.
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Obgleich
Ausführungsformen
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung in den begleitenden Zeichnungen
veranschaulicht und in der obigen detaillierten Beschreibung beschrieben
wurden, versteht es sich, dass die Erfindung nicht auf die offenbarten
Ausführungsformen
beschränkt
ist, sondern dass zahlreiche Änderungen,
Modifizierungen und Austauschungen möglich sind, ohne den Geltungsbereich
der Erfindung, wie er in den folgenden Ansprüchen dargelegt und definiert
ist, zu verlassen.