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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Expression von Proteinen
in grampositiven Mikroorganismen and insbesondere grampositive Mikroorganismus-Disulfidbindungsisomerasen.
Die vorliegende Erfindung stellt Expressionsvektoren, Verfahren
und Systeme für
die Produktion von Proteinen in grampositiven Mikroorganismen zur
Verfügung.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Grampositive
Mikroorganismen, wie beispielsweise Mitglieder der Gruppe Bacillus,
werden zum Teil wegen ihrer Fähigkeit,
ihre Fermentationsprodukte in die Kulturmedien zu sekretieren, für die Fermentation
im Industriemaßstab
verwendet. Bei grampositiven Bakterien werden sekretierte Proteine über eine
Zellmembran und eine Zellwand exportiert und dann in die externen
Medien abgegeben, wobei gewöhnlich
ihre native Konformation erhalten wird.
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Die
Faltung von Polypeptidketten hängt
von der Unterstützung
der molekularen Begleiter und Faltungskatalysatoren ab, wie beispielsweise
von Disulfidbindungsisomerasen, die bestimmte Schritte der Faltung
beschleunigen. (Hartl u.a., 1995, Current Opinion in Structural
Biology, 5: 92–102).
Disulfidbindungsisomerasen können
Proteine durch Katalyse bestimmter Isomerisationsschritte, die die
Faltungsrate von einigen Proteinen begrenzen können, kovalent modifizieren
(PCT/US93/09426).
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Die
Disulfidbindungsisomerase katalysiert Thiol/Disulfid-Austauschreaktionen
und fördert
die Disulfidbildung, Isomerisation oder Reduktion, wodurch die Bildung
der richtigen Disulfidpaarungen erleichtert wird, und kann eine
allgemeinere Rolle bei der Verhinderung und vorzeitigen Missfaltung
von neu translozierten Ketten haben. Disulfidbindungsisomerase steht
direkt mit den neu synthetisierten sekretorischen Proteinen in Wechselwirkung
und wird für
die Faltung von naszierenden Polypeptiden im endoplasmatischen Retikulum
(ER) von eukaryontischen Zellen benötigt.
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Trotz
der Fortschritte beim Verstehen von Teilen des Proteinsekretionsmechanismus
in prokaryontischen Zellen müssen
der vollständige
Mechanismus der Proteinsekretion und die Mechanismen, die im Zusammenhang
mit der richtigen Faltung von sekretierten Proteinen, insbesondere
für grampositive
Mikroorganismen, stehen, noch vervollständigend aufgeklärt werden.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Kapazität
des Sekretionsmechanismus eines grampositiven Mikroorganismus kann
ein einschränkender
Faktor oder Engpass für
die Sekretion von richtig gefalteten Proteinen oder Polypeptiden und
die Produktion von Proteinen mit der richtigen Konformation in sekretierter
Form werden, insbesondere wenn die Proteine rekombinant eingeführt und durch
die Wirtszelle überexprimiert
werden. Die vorliegende Erfindung stellt ein Mittel zum Mildern
dieses Engpasses zur Verfügung.
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Die
vorliegende Erfindung basiert teilweise auf der Entdeckung einer
Bacillus subtilis-Disulfidbindungsisomerase,
Dsb1, die in einer bisher nicht beschriebenen, translatierten genomischen
DNA durch eine allumfassende Aminosäurehomologie mit einer E. coli-Disulfidbindungsisomerase
identifiziert wurde. Es wurde für
die E. coli-Disulfidbindungsisomerase mit der Hinterlegungsnummer
P 30018 und ID-Nummer
DSBB-ECOLI beobachtet, dass Cysteinreste bei 41, 44, 104 und 130
wichtig für
die Aktivität
waren. Diese Reste werden in B. subtilis Dsb1 konserviert und sind
in der 2 angegeben. Die vorliegende Erfindung beruht
zum Teil auch auf dem Vorhandensein von potentiellen Transmembranüberbrückungsbereichen
in Dsb1.
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Die
vorliegende Erfindung stellt isolierte Nukleinsäure- und Aminosäuresequenzen
für B.
subtilis Dsb1 zur Verfügung.
Die Aminosäuresequenz
für B. subtilis
Dsb1 ist in der 1 gezeigt. Die Nukleinsäuresequenz,
die für
B. subtilis Dsb1 kodiert, ist in der 1 gezeigt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch verbesserte Verfahren zur Sekretion
von richtig gefalteten Proteinen von grampositiven Mikroorganismen
zur Verfügung.
Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung ein verbessertes Verfahren zur Sekretion
eines Proteins in einem grampositiven Mikroorganismus zur Verfügung, das
die folgenden Schritte umfasst: Erhalten einer grampositiven Mikroorganismus-Wirtszelle,
die eine für
Dsb1 kodierende Nukleinsäure
enthält,
wobei die Nukleinsäure
unter der Kontrolle der Expressionssignale steht, die in der Lage
sind, die Disulfidbindungsisomerase in einem grampositiven Mikroorganismus
zu exprimieren, wobei der Mikroorganismus weiter eine Nukleinsäure umfasst,
die für
das Protein kodiert; und Züchten
des Mikroorganismus unter Bedingungen, die für eine Expression der Disulfidbindungsisomerase
und eine Expression und Sekretion des Proteins geeignet sind. In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Protein homolog oder tritt natürlich im grampositiven
Mikroorganismus auf. In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist das Protein heterolog bezüglich des grampositiven Mikroorganismus.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Expressionsvektoren und Wirtszellen
zur Verfügung,
die eine isolierte Nukleinsäure
umfassen, die für
eine grampositive Dsb1 kodiert. In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird die Wirtszelle, die eine für Dsb1 kodierende Nukleinsäure umfasst,
gentechnisch verändert,
um ein gewünschtes
Protein, wie beispielsweise ein Enzym, einen Wachstumsfaktor oder
ein Hormon, zu erzeugen. In noch einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das Enzym aus der Gruppe bestehend
aus Proteanen, Carbohydrasen, einschließlich Amylasen, Cellulasen,
Xylanasen, Reduktasen und Lipasen; Isomerasen, wie beispielsweise
Racemasen, Epimerasen, Tautomerasen oder Mutasen; Transferasen,
Kinasen und Phosphatasen, Acylasen, Amidasen, Esterasen, Oxidasen
ausgewählt.
In einer weiteren Ausführungsform
wird die Expression der Disulfidbindungsisomerase Dsb1 mit der Expression
von anderen Komponenten des Sekretionsmechanismus abgestimmt. Andere
Komponenten des Sekretionsmechanismus, d.h. Translokasen, SecA,
SecY, SecE und/oder andere Sekretionsfaktoren, die dem Fachmann
bekannt sind, werden vorzugsweise in der Expression in einem optimalen
Verhältnis
zu Dsb1 moduliert. Zum Beispiel kann es wünschenswert sein, mehrere Sekretionsfaktoren
zusätzlich
zu Dsb1 zu überexprimieren,
um die Sekretionsmuster optimal zu verbessern.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
die Nukleinsäure
(SEQ ID NO: 1) und abgeleitete Aminosäuresequenz für Dsb1 (SEQ ID
NO: 2).
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2 zeigt
eine Aminosäurenanordnung
der E. coli-Disulfidbindungsisomerase (SEQ ID NO: 3) mit der Nukleinsäure für Dsb1 (YOLK).
Die Cysteinreste, die E. coli-Cysteinresten
bei 41, 44, 104 und 130 entsprechen, die, wie festgestellt wurde,
für die Aktivität der E.
coli-Disulfidbindungsisomerase wichtig sind, sind in den 2, 3 und 4 markiert.
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3 zeigt
ein Hydrophilieschema für
Dsb1 (YOLK).
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG
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Definitionen
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Wie
hier verwendet, umfasst die Gattung Bacillus alle Mitglieder, die
dem Fachmann bekannt sind, einschließlich aber nicht ausschließlich B.
subtilis, B. licheniformis, B. lentus, B. brevis, B. stearothemophilus,
B. alkalophilus, B. amyloliquefaciens, B. coagulans, B. circulans,
B. lautus und B. thuringiensis.
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Die
vorliegende Erfindung stellt neue Dsb1-Disulfibindungsisomerasen
zur Verfügung,
die von grampositiven Organismen erhältlich sind. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist der grampositive Organismus Bacillus. In einer anderen Ausführungsform
stammt der grampositive Organismus von B. subtilis. Wie hier verwendet,
bezieht sich der Ausdruck „B.
subtilis Dsb1" oder „B. subtilis-Disulfidbindungsisomerase
1" auf die in der 1 gezeigte Aminosäuresequenz.
Die vorliegende Erfindung umfasst Aminosäurevarianten von B. subtilis
Dsb1, die in der 1 offenbart und in der Lage
sind, eine Proteinfaltung und/oder -sekretion allein oder in Kombination
mit anderen molekularen Faktoren, wie beispielsweise Sekretionsfaktoren,
zu modulieren.
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Wie
hier verwendet, betrifft „Nukleinsäure" eine Nukleotid-
oder Polynukleotidsequenz und Fragmente oder Teile davon und die
DNA oder RNA genomischen oder synthetischen Ursprungs, die doppelsträngig oder
einzelsträngig
sein kann, je nachdem ob sie den Sense-Strang oder Antisense-Strang repräsentiert.
Wie hier verwendet, betrifft „Aminosäure" Peptid- oder Proteinsequenzen
oder Teile davon. Ein „B.
subtilis-Polynukleotidhomolog" oder „Polynukleotidhomolog", wie es hier verwendet
wird, betrifft ein Polynukleotid, das mindestens 80%, mindestens 90%
und mindestens 95% Identität
mit B. subtilis Dsb1 hat oder das in der Lage ist, mit B. subtilis
Dsb1 unter den Bedingungen hoher Stringenz zu hybridisieren und
das für
eine Aminsäuresequenz
kodiert, die in der Lage ist, die Sekretion des grampositiven Mikroorganismus
zu modulieren, von dem sie abgeleitet ist. Moduliert, wie es hier
verwendet wird, betrifft die Fähigkeit
einer Disulfidbindungsisomerase, den Sekretionsmechanismus so abzuwandeln,
dass eine Proteinsekretion geändert
wird.
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Die
Begriffe „isoliert" oder „gereinigt", wie sie hier verwendet
werden, beziehen sich auf eine Nukleinsäure oder Aminosäure, die
von mindestens einer Komponente, mit der sie natürlich verbunden ist, entfernt
wird.
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Wie
hier verwendet, betrifft der Begriff „heterologes Protein" ein Protein oder
Polypeptid, das nicht natürlich
in einer grampositiven Wirtszelle auftritt. Beispiele für heterologe
Proteine umfassen Enzyme, wie beispielsweise Hydrolasen, einschließlich Proteasen,
Cellulasen, Amylasen, andere Carbohydrasen, Reduktasen und Lipasen;
Isomerasen, wie beispielsweise Racemasen, Epimerasen, Tautomerasen
oder Mutasen; Transferasen, Kinasen und Phosphatasen. Das heterologe
Gen kann therapeutisch signifikante Proteine oder Peptide kodieren,
wie beispielsweise Wachstumsfaktoren, Cytokine, Liganden, Rezeptoren
und Inhibitoren, sowie Vakzine und Antikörper. Das Gen kann für kommerziell
wichtige industrielle Proteine oder Peptide kodieren, wie beispielsweise
Proteasen, Carbohydrasen, wie beispielsweise Amylasen und Glucoamylasen,
Cellulasen, Oxidasen und Lipasen. Das interessante Gen kann ein
natürlich
auftretendes Gen, ein mutiertes Gen oder ein synthetisches Gen sein.
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Der
Begriff „homologes
Protein" betrifft
ein Protein oder Polypeptid, das nativ oder natürlich in einer grampositiven
Wirtszelle vorkommt. Die Erfindung umfasst Wirtszellen, die das
homologe Protein über
rekombinante DNA-Technologie erzeugen. Die vorliegende Erfindung
umfasst eine grampositive Wirtszelle mit einer Deletion oder Unterbrechung
der Nukleinsäure,
die für
das natürlich
auftretende homologe Protein, wie beispielsweise eine Protease,
kodiert, und mit einer Nukleinsäure,
die für
das homologe Protein oder eine Variante davon kodiert, welche wieder
in eine rekombinante Form überführt wird.
In einer anderen Ausführungsform
erzeugt die Wirtszelle das homologe Protein.
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Ausführliche
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Die
vorliegende Erfindung stellt neue grampositive Mikroorganismus-Disulfidbindungsisomerasen
Dsb1 und Verfahren zur Verfügung,
die dazu verwendet werden können,
in grampositiven Mikroorganismen die Verengung für die Sekretion von Proteinen
in ihrer nativen oder natürlich
auftretenden Konformation zu verbessern, insbesondere wenn die Proteine
rekombinant eingeführt
und durch die Wirtszelle überexprimiert
werden. Die vorliegende Erfindung stellt die Disulfidbindungsisomerase
Dsb1, die von Bacillus subtilis abgeleitet ist, zur Verfügung.
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I. Dsb1-Nukleinsäure und
Aminosäuresequenzen
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Nukleinsäure
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Das
Dsb1-Polynukleotid, das die in der 1 gezeigte
Sequenz aufweist, kodiert für
die Bacillus subtilis-Disulfidbindungsisomerase Dsb1. Die Bacillus
subtilis-Dsb1 wurde über
eine FASTA-Suche von nicht beschriebenen, translatierten Bacillus
subtilis-Genomsequenzen unter Verwendung einer E. coli-Disulfidbindungsisomerase
identifiziert. Die vorliegende Erfindung stellt grampositive Dsb1-Polynukleotide
zur Verfügung,
die zum Steigern der Sekretion von erwünschten heterologen oder homologen
Proteinen oder Polypeptiden allein oder zusammen mit Faktoren in
einem grampositiven Mikroorganismus in ihrer nativen oder natürlich auftretenden
Konformation verwendet werden können.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst neue B. subtilis Dsb1-Polynukleotidhomologe,
die für
die grampositive Mikroorganismus-Dsb1 kodieren, welche mindestens
80% oder mindestens 90% oder mindestens 95% Identität mit B.
subtilis Dsb1 aufweist, solange das Homolog für ein Protein kodiert, das
in der Lage ist, durch Modulieren der Sekretion in einem grampositiven
Mikroorganismus zu funktionieren. Wie dem Fachmann verständlich ist,
kann aufgrund der Degeneration des genetischen Codes eine Vielzahl
von Polynukleotiden, d.h. Dsb1-Polynukleotidvarianten, die Bacillus
subtilis-Disulfidbindungisomerase Dsb1 kodieren. Die vorliegende
Erfindung umfasst alle diese Polynukleotide.
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Grampositive
Mikroorganismuspolynukleotidhomologe von B. subtilis Dsb1 können durch
Nukleinsäurehybridiserung
einer grampositiven Mikroorganismusnukleinsäure entweder genomischen oder cDNA-Ursprungs
identifiziert werden. Die Polynukleotidhomologsequenz kann durch
DNA-DNA- oder DNA-RNA-Hybridisierung oder Amplifikation unter Verwendung
von B. subtilis Dsb1-Sonden, Teilen oder Fragmenten erfasst werden,
die in der in den Figuren gezeigten Nukleotidsequenz offenbart sind.
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Die
grampositiven Mikroorganismus-Dsb1-Polynukleotidhomologe können in
der Lage sein, mit einem Teil oder der ganzen B. subtilis-Dsb1 unter
Bedingungen von dazwischen liegender bis maximaler Stringenz zu
hybridisieren. Die Hybridisierungsbedingungen beruhen auf der Schmelztemperatur
(Tm) des Nukleinsäure-Bindungskomplexes,
wie in Berger und Kimmel gelehrt (1987, Guide to Molecular Cloning
Techniques, Methods in Enzymology, Bd. 152, Academic Press, San
Diego, CA), und verleihen eine definierte „Stringenz", wie nachfolgend erläutert.
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Die „maximale
Stringenz" erfolgt
typischerweise bei etwa Tm –5°C (5°C unter der
Tm der Sonde); eine „hohe
Stringenz" bei etwa
5°C bis
10°C unter
Tm; eine „dazwischen
liegende Stringenz" bei etwa
10°C bis
20°C unter
Tm; und eine „niedrige Stringenz" bei etwa 20°C bis 25°C unter Tm.
Wie dem Fachmann verständlich
ist, kann eine maximale Stringenzhybridisierung dazu verwendet werden, identische Polynukleotidsequenzen
zu identifizieren oder zu erfassen, während eine dazwischen liegende oder
niedrige Stringenzhybridisierung dazu verwendet werden kann, Polynukleotidsequenzhomologe
zu identifizieren oder zu erfassen.
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Der
Begriff „Hybridisierung", wie er hier verwendet
wird, soll „das
Verfahren, bei dem sich ein Nukleinsäurestrang mit einem komplementären Strang
durch Basenpaarung verbindet",
umfassen (Coombs J (1994), Dictionary of Biotechnology, Stockton
Press, New York, NY).
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Das
Amplifikationsverfahren, wie es bei den Polymerasekettenreaktions(PCR)-Verfahren durchgeführt wird,
ist in Dieffenbach CW und GS Dveksler beschrieben (1995), PCR Primer,
a Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Press, Plainview NY). Eine Nukleinsäuresequenz
von mindestens etwa 10 Nukleotiden und so viele wie etwa 60 Nukleotide
von der Dsb1- und Dsb2-Nukleotidsequenz der 1, vorzugsweise
etwa 12 bis 30 Nukleotide und besonders bevorzugt etwa 20–25 Nukleotide,
kann als Sonde oder PCR-Primery verwendet werden.
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Aminosäuresequenzen
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Das
B. subtilis-Dsb1-Polynukleotid, wie es in der 1 gezeigt
ist, kodiert für
B. subtilis-Dsb1. Die vorliegende Erfindung umfasst neue grampositive Mikroorganismus-Aminosäurevarianten
der B. subtilis-Dsb1-Aminosäuresequenz,
die mindestens 80% identisch, mindestens 90% identisch und mindestens 95%
identisch mit B. subtilis Dsb1 sind, solange die Aminosäuresequenzvariante
in der Lage ist, in einem grampositiven Mikroorganismus zu funktionieren.
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B.
subtilis Dsb1 wurde mit einer FASTA-Aminosäuresuche von translatierten
genomischen B. subtilis-DNA-Sequenzen gegenüber einer E. coli-Disulfidbindungsisomeraseaminosäuresequenz
entdeckt (FASTA-Suche Version 1.0, ausgegeben am 11. Juni 1997),
wobei die Parameter die Scoring-Matrix waren: GenRunData: blosum50.cmp;
variable pamfactor used; gap creation penalty: 12; und gap extension
penalty: 2). Aminosäurenanpassungen sind
in den 2 und 3 gezeigt. Das Hydrophilieprofil
für B.
subtilis-Dsb1, das in der 3 gezeigt ist,
zeigt potentielle Membranüberbrückungsbereiche.
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II. Expressionssysteme
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Die
vorliegende Erfindung stellt Expressionssysteme für die erhöhte Produktion
und Sekretion von erwünschten
heterologen oder homologen Proteinen in grampositiven Mikroorganismen
zur Verfügung.
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a. Kodierende Sequenzen
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In
der vorliegenden Erfindung umfasst der Vektor mindestens eine Kopie
einer Nukleinsäure, die
für eine
grampositive Mikroorganismus-Dsb1 kodiert und vorzugsweise mehrere
Kopien aufweist. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der grampositive
Mikroorganismus Bacillus. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist der grampositive Mikroorganismus Bacillus subtilis. In einer
bevorzugten Ausführungsform
können
Polynukleotide, die für
B. subtilis-Dsb1 kodieren, oder Fragmente davon oder Fusionsproteine
oder homologe Polynukleotidsequenzen, die für Aminosäurevarianten von Dsb1 kodieren,
dazu verwendet werden, rekombinante DNA-Moleküle zu erzeugen, die die Expression
von Dsb1 bzw. Aminosäurevarianten
davon in grampositiven Wirtszellen führen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
gehört
die Wirtszelle zur Gattung Bacillus. In einer anderen bevorzugten
Ausführungsform ist
die Wirtszelle B. subtilis.
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Wie
dem Fachmann verständlich
ist, kann es vorteilhaft sein, Polynukleotidsequenzen zu erzeugen,
die nicht natürlich
auftretende Kodons haben. Kodons, die von einer bestimmten grampositiven Wirtszelle
bevorzugt werden (Murray E u.a. (1989) Nuc Acids Res 17: 477–508), können zum
Beispiel ausgewählt
werden, um die Expressionsrate zu erhöhen oder rekombinante RNA-Transkripte
mit erwünschten
Eigenschaften, wie beispielsweise einer längeren Halbwertszeit als Transkripte,
die von einer natürlich
auftretenden Sequenz stammen, zu erzeugen.
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Geänderte grampositive
Dsb1-Polynukleotidsequenzen, die gemäß der Erfindung verwendet werden
können,
umfassen Deletionen, Insertionen oder Substitutionen von unterschiedlichen
Nukleotidresten, was zu einem Polynukleotid führt, das für dasselbe bzw. ein funktionsmäßig gleichwertiges Dsb1-Homolog
kodiert. Wie hier verwendet, wird eine „Deletion" als eine Änderung entweder der Nukleotid- oder
Aminosäuresequenz
definiert, bei der ein oder mehr Nukleotid- bzw. Aminosäurereste
fehlen.
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Wie
hier verwendet, ist eine „Insertion" oder „Addition" die Änderung
in einer Nukleotid- oder Aminosäuresequenz,
die im Vergleich zur natürlich
auftretenden grampositiven Dsb1 zur Addition von ein oder mehr Nukleotiden
bzw. Aminosäureresten
geführt
hat.
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Wie
hier verwendet, resultiert „Substitution" aus dem Austausch
von einem oder mehr Nukleotiden oder Aminosäuren durch unterschiedliche
Nukleotide bzw. Aminosäuren.
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Das
kodierte Protein kann auch Deletionen, Insertionen oder Substitutionen
von Aminosäureresten
zeigen, die eine stille Änderung
erzeugen und zu einer funktionsmäßig äquivalenten
grampositiven Dsb1-Variante führen.
Absichtliche Aminosäuresubstitutionen
können
auf der Grundlage einer ähnlichen Polarität, Ladung,
Löslichkeit,
Hydrophobie, Hydrophilie und/oder der amphipathischen Natur der
Reste erfolgen, solange die Variante die Fähigkeit behält, die Sekretion zu modulieren.
Zum Beispiel umfassen negativ geladene Aminosäuren Asparaginsäure und Glutaminsäure; positiv
geladene Aminosäuren
beinhalten Lysin und Arginin; und Aminosäuren mit ungeladenen polaren
Kopfgruppen mit ähnlichen
Hydrophiliewerten umfassen Leucin, Isoleucin, Valin; Glycin, Alanin;
Asparagin, Glutamin; Serin, Threonin, Phenylalanin und Tyrosin.
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Die
Dsb1-Polynukleotide der vorliegenden Erfindung können so ausgeführt werden,
dass sie das Klonieren, die Aufbereitung und/oder Expression des
Genprodukts modifizieren. Zum Beispiel können Mutationen mit Verfahren
eingeführt
werden, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, z.B. ortsgerichtete Mutagenese,
um neue Schnittstellen einzuführen und
so beispielsweise die Glycosylierungsmuster zu ändern oder die Kodonpräferenz zu
wechseln.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann ein Dsb1-Polynukleotid mit einer
heterologen Sequenz ligiert werden, um für ein Fusionsprotein zu kodieren.
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Ein
Fusionsprotein kann auch so ausgeführt werden, dass es eine Spaltstelle
enthält,
die zwischen der Dsb1-Nukleotidsequenz und der heterologen Proteinsequenz
angeordnet ist, so dass das Dsb1-Protein gespalten und durch Reinigen
vom heterologen Teil entfernt werden kann.
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b. Vektorsequenzen
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Expressionsvektoren,
die bei der Expression der Disulfidbindungsisomerasen der vorliegenden Erfindung
in grampositiven Mikroorganismen verwendet werden, umfassen mindestens
einen mit einem grampositiven Dsb1 verbundenen Promotor, wobei der
Promotor in der Wirtszelle funktionsfähig ist. In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Promotor ein Wildtyp-Promotor
für die ausgewählte Disulfidbindungsisomerase,
und in einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Promotor zwar heterolog bezüglich der Disulfidbindungsisomerase,
aber in der Wirtszelle noch immer funktionsfähig.
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Zusätzliche
Promotoren, die mit der heterologen Nukleinsäure verbunden sind, die für gewünschte Proteine
oder Polypeptide kodiert, können über rekombinante
DNA-Verfahren eingeführt werden.
In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Wirtszelle in der Lage, ein heterologes Protein
oder Polypeptid zu überexprimieren
und eine Nukleinsäure,
die für
ein oder mehr Disulfidbindungsisomerasen kodiert, wird rekombinant
eingeführt.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die für Dsb1 kodierende Nukleinsäure stabil
in das Mikroorganismusgenom eingebaut. In einer anderen Ausführungsform
wird die Wirtszelle so ausgeführt,
dass eine Disulfidbindungsisomerase der vorliegenden Erfindung überexprimiert
wird und die Nukleinsäure,
die für
das heterologe Protein oder Polypeptid kodiert, über rekombinante DNA-Verfahren
eingeführt
wird. Die vorliegende Erfindung umfasst grampositive Wirtszellen,
die auch in der Lage sind, andere Disulfidbindungsisomerasen zu überexprimieren,
die dem Fachmann bekannt sind, oder in Zukunft identifiziert werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
der Expressionsvektor eine multiple Klonierungsstellenkassette,
die vorzugsweise mindestens eine Endonukleasen- Schnittstelle umfasst, die für den Vektor
einzigartig ist, um eine leichtere Nukleinsäurehandhabung zu ermöglichen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Vektor auch ein oder mehr selektierbare Marker. Wie
hier verwendet, bezieht sich der Begriff selektierbarer Marker auf
ein Gen, das zur Expression im grampositiven Wirt, der eine leichtere
Auswahl der den Vektor enthaltenden Wirte ermöglicht, in der Lage ist. Beispiele
für solche selektierbaren
Marker umfassen Antibiotika, wie beispielsweise Erythromycin, Actinomycin,
Chloramphenicol und Tetracyclin, sind aber nicht darauf beschränkt.
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c. Transformation
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die Nukleinsäure, die für mindestens eine grampositive
Disulfidbindungsisomerase der vorliegenden Erfindung kodiert, in
eine grampositive Wirtszelle über
einen Expressionsvektor eingeführt, der
in der Lage ist, in der Wirtszelle zu replizieren. Geeignete replizierende
Plasmide für
Bacillus sind in Molecular Biological Methods for Bacillus, Hrsg.
Harwood und Cutting, John Wiley & Sons,
1990 beschrieben; siehe Kapitel 3 über Plasmide. Geeignete replizierende
Plasmide für
B. subtilis sind auf der Seite 92 angegeben.
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In
einer anderen Ausführungsform
wird die Nukleinsäure,
die für
einen grampositiven Mikroorganismus Dsb1 kodiert, stabil in das
Mikroorganismusgenom integriert. Bevorzugte grampositive Wirtszellen
stammen von der Gattung Bacillus. Eine andere bevorzugte grampositive
Wirtszelle ist B. subtilis. Mehrere Strategien sind in der Literatur
für das
direkte Klonieren von DNA in Bacillus beschrieben worden. Die Plasmid-Marker-rescue-Transformation
beinhaltet die Aufnahme eines Donorplasmids durch kompetente Zellen,
die ein teilweise homologes internes Plasmid tragen (Contente u.a.,
Plasmid 2: 555–571
(1979; Haima u.a. Mol. Gen. Genet. 223: 195–191 (1990); Weinrauch u.a.,
J. Bacteriol. 154(3): 1077–1087
(1983), und Weinrauch u.a., J. Bacteriol. 169(3): 1205–1211 (1987)).
Das hereinkommende Donorplasmid wird mit dem homologen Bereich des internen „Helfer"-Plasmids in einem
Verfahren neu kombiniert, das die chromosomale Transformation imitiert.
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Die
Transformation durch Protoplasttransformation wird für B. subtilis
in Chang und Cohen, (1979) Mol. Gen. Genet 168: 111–115; für B. megaterium
in Vorobjeva u.a., (1980) FEMS Microbiol. Letters 7: 261–263; für B. amyloliquefaciens
in Smith u.a. (1986) Appl. Und Env. Microbiol. 51: 634; für B. thuringiensis
in Fisher u.a., (1981) Arch. Microbiol. 139: 213–217; für B. sphaericus in McDonald
(1984), J. Gen. Microbiol. 130: 203; und B. larvae in Bakhiet u.a.,
(1985) 49: 577 beschrieben. Mann u.a. (1986, Current Microbiol.
13: 131–135)
berichtet über
die Transformation von Bacillus-Protoplasten und Holubova, (1985),
Folia Microbiol. 30: 97) offenbart Verfahren zum Einführen von
DNA in Protoplasten mit DNA enthaltenden Liposomen.
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III. Identifizierung der
Transformanten
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Obwohl
die Gegenwart/das Fehlen der Markergenexpression anzeigt, dass auch
das interessante Gen vorhanden ist, sollte seine Gegenwart und Expression
bestätigt
werden. Zum Beispiel können, wenn
die für
Dsb1 kodierende Nukleinsäure
in eine Markergensequenz eingeführt
wird, rekombinante Zellen, die das Insert enthalten, durch das Fehlen
der Markergenfunktion identifiziert werden. Alternativ kann ein
Markergen hintereinander mit Nukleinsäure, die für die Disulfidbindungsisomerase
unter der Kontrolle eines einzelnen Promotors kodiert, angeordnet werden.
Die Expression des Markergens in Ansprechung auf die Induktion oder
Auswahl zeigt gewöhnlich
auch die Expression der Disulfidbindungsisomerase an.
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Alternativ
können
Wirtszellen, die die kodierende Sequenz für eine Disulfidbindungsisomerase enthalten
und das Protein exprimieren, durch eine Vielzahl von Verfahren,
die dem Fachmann bekannt sind, identifiziert werden. Diese Verfahren
umfassen die DNA-DNA- oder DNA-RNA-Hybridisierung und Proteinbioassay-
oder Immunassay-Verfahren, die Technologien auf der Grundlage von
Membranen, Lösungen
oder Chips für
die Detektion und/oder Quantifizierung der Nukleinsäure oder
des Proteins aufweisen, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Das
Vorhandensein der Dsb1-Polynukleotidsequenz kann durch DNA-DNA-
oder DNA-RNA-Hybridisierung oder Amplifikation mit Sonden, Teilen oder
Fragmenten, die vom B. subtilis-Dsb1-Polynukleotid stammen, erfasst
werden.
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IV. Sekretionsassays
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Mittel
zum Bestimmen der Sekretionsniveaus eines heterologen oder homologen
Proteins in einer grampositiven Wirtszelle und zum Erfassen der sekretierten
Proteine umfassen das Verwenden von entweder polyklonalen oder monoklonalen
Antikörpern,
die für
das Protein spezifisch sind. Beispiele umfassen den Enzym vermittelten
Immunosorbentassay (ELISA), Radioimmunoassay (RIA) und die fluoreszenzaktivierte
Zellsortierung (FACS). Diese und andere Assays werden unter anderem
in Hampton R. u.a. (1990, Serological Methods, a Laboratory Manual,
APS Press, St. Paul MN) und Maddox DE u.a. (1983, J Exp Med 158:
1211) beschrieben.
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Eine
große
Auswahl von Markierungen und Konjugationsverfahren sind dem Fachmann
bekannt und können
in verschiedenen Nuklein- und Aminosäureassays verwendet werden.
Mittel zur Herstellung markierter Hybridisierungs- oder PCR-Sonden zum Erfassen
von bestimmten Polynukleotidsequenzen umfassen das Oligolabeling,
die Nick-Translation, die Endmarkierung oder PCR-Amplifikation mit einem
markierten Nukleotid. Alternativ kann die Nukleotidsequenz oder
jeder Teil davon für
die Herstellung einer mRNA-Sonde in einen Vektor kloniert werden.
Solche Vektoren sind auf dem Fachgebiet bekannt, im Handel erhältlich und
können
dazu verwendet werden, um RNA-Sonden in vitro durch Addition einer
geeigneten RNA-Polymerase,
wie beispielsweise T7, T3 und markierte Nukleotide, zu synthetisieren.
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Eine
Anzahl von Firmen, wie beispielsweise Pharmacia Biotech (Piscataway
NJ), Promega (Madison WI) und US Biochemical Corp (Cleveland OH) liefern
kommerzielle Kits und Protokolle für diese Verfahren. Geeignete
Reportermoleküle
oder Markierungen umfassen die Radionuklide, Enzyme, fluoreszente,
chemilumineszente oder chromogene Mittel sowie Substrate, Kofaktoren,
Inhibitoren, magnetische Partikel und dergleichen. Zu den Patenten,
die die Verwendung von solchen Markierungen lehren, gehören die
US-Patente 3 817 837, 3 850 752, 3 939 350, 3 996 345, 4 277 437,
4 275 149 und 4 366 241. Auch können
rekombinante Immunglobuline hergestellt werden, wie im US-Patent
Nr. 4 816 456 gezeigt.
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V. Reinigung von Proteinen
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Grampositive
Wirtszellen, die mit Polynukleotidsequenzen transformiert sind,
die für
das heterologe oder homologe Protein kodieren, können unter Bedingungen kultiviert
werden, die für
die Expression und Wiedergewinnung des kodierten Proteins aus der
Zellkultur geeignet sind. Das Protein, das durch eine rekombinante
grampositive Wirtszelle erzeugt wird, die eine Disulfidbindungsisomerase
der vorliegenden Erfindung umfasst, wird in die Kulturmedien sekretiert.
Andere rekombinante Konstruktionen können die heterologen oder homologen
Polynukleotidsequenzen mit der Nukleotidsequenz verbinden, die für eine Polypeptiddomäne kodiert,
was die Reinigung von löslichen
Proteinen erleichtert (Kroll DJ u.a. (1993) DNA Cell Biol 12: 441–53).
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Solche
die Reinigung erleichternden Domänen
umfassen Metallchelierungspeptide, wie beispielsweise Histidin-Tryptophan-Module,
die die Reinigung über
immobilisierte Metalle ermöglichen
(Porath J (1992) Protein Expr Purif 3: 263–291), Protein-A-Domänen, die
die Reinigung über
immobilisiertes Immunglobulin ermöglichen, und die Domäne, die in
dem FLAGS-Extensions/Affinitäts-Reinigungssystem
verwendet wird (Immunex Corp. Seattle WA), sind aber nicht darauf
beschränkt.
Der Einschluss einer spaltbaren Linkersequenz, wie beispielsweise Faktor
XA oder Enterokinase (Invitrogen, San Diego CA), zwischen der Reinigungsdomäne und dem
heterologen Protein kann dazu verwendet werden, die Reinigung zu
erleichtern.
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VI. Verwendungen der vorliegenden
Erfindung
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Genetisch veränderte Wirtszellen
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Die
vorliegende Erfindung stellt genetisch veränderte Wirtszellen zur Verfügung, die
eine Nukleinsäure
umfassen, die für
grampositive Mikroorganismen-Dsb1 kodieren. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist die Nukleinsäure
stabil in den Mikroorganismus integriert. In einer anderen Ausführungsform
hat die Dsb1 die in der 1 gezeigte Nukleinsäuresequenz.
Die Wirtszelle kann die Nukleinsäure umfassen,
die für
die zusätzlichen
Sekretionsfaktoren kodieren.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
wird die Wirtszelle genetisch verändert, um ein gewünschtes Protein
oder Polypeptid zu erzeugen. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Wirtszelle ein Bacillus. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist
die Wirtszelle Bacillus subtilis.
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In
einer alternativen Ausführungsform
wird eine Wirtszelle genetisch verändert, um eine grampositive
Dsb1 zu erzeugen.
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Polynukleotide
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B.
subtilis-Dsb1-Polynukleotide oder ein Teil davon liefern die Grundlage
zum Erfassen des Vorhandenseins von grampositiven Mikroorganismuspolynukleotidhomologen
durch Hybridisierungsverfahren und PCR-Technologie.
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Demgemäß besteht
ein Aspekt der vorliegenden Erfindung darin, eine Nukleinsäurenhybridisierung
und PCR-Sonden vorzusehen, die von B. subtilis-Dsb1 stammen, die
dazu verwendet werden kann, andere grampositive Mikroorganismuspolynukleotidsequenzen,
einschließlich
genomische und cDNA-Sequenzen,
zu erfassen.
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Beispiel I
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Erstellen
einer genomischen Bibliothek
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Das
nachfolgende Beispiel veranschaulicht das Erstellen einer Bacillus-Genombibliothek.
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Die
genomische DNA von Bacillus-Zellen wird, wie in Current Protocols
in Molecular Biology, Bd. 1, herausgegeben von Ausubel u.a., John
Wiley & Sons,
Inc., 1987, Kapitel 2.4.1 gelehrt, erstellt. Im Allgemeinen werden
die Bacillus-Zellen von einer gesättigten flüssigen Kultur lysiert und die
Proteine durch Verdau mit Proteinase K entfernt. Zellwandtrümmer, Polysaccharide
und übrige
Proteine werden durch selektive Präzipitation mit CTAB entfernt
und hochmolekulargewichtige genomische DNA wird aus dem sich ergebenden Überstand
durch Isopropanolpräzipitation
wieder gewonnen. Wenn außergewöhnlicher
eine genomische DNA erwünscht
ist, wird ein zusätzlicher
Schritt des Reinigens der genomischen Bacillus-DNA auf einem Cäsiumchloridgradienten
zugesetzt.
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Nach
dem Erhalten der gereinigten genomischen DNA, wird die DNA einem
Sau3A-Verdau unterzogen.
Sau3A erkennt die 4-Basenpaarstelle GATC und erzeugt Fragmente,
die mit mehreren geeigneten Phagenlambda- und Cosmidvektoren kompatibel
sind. Die DNA wird einem teilweisen Verdau unterzogen, um die Chance
zum Gewinnen von zufälligen
Fragmenten zu erhöhen.
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Die
teilweise verdaute genomische Bacillus-DNA wird vor dem Klonieren
in einen Vektor einer Größenfraktionierung
auf einem 1%igen Agarosegel unterzogen. Alternativ kann die Größenfraktionierung auf
einem Saccharosegradienten verwendet werden. Die genomische DNA,
die vom Größenfraktionierungsschritt
erhalten wird, wird von der Agarose durch Reinigung entfernt und
in einen Klonierungsvektor ligiert, der für die Verwendung in einer Wirtszelle
geeignet ist und in die Wirtszelle transformiert wird.
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Beispiel II
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Erfassen einer
grampositiven Mikroorganismus-Disulfidbindungsisomerase
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Das
folgende Beispiel beschreibt das Erfassen einer grampositiven Mikroorganismus-Dsb1.
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DNA,
die von einem grampositiven Mikroorganismus stammt, wird gemäß den Verfahren
hergestellt, die in Current Protocols in Molecular Biology, Kap.
2 oder 3 offenbart sind. Die Nukleinsäure wird einer Hybridisierung
und/oder PCR-Amplifikation
mit einer Sonde oder einem Primer, der von Dsb1 stammt, unterzogen.
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Die
Nukleinsäurensonde
wird durch Kombination von 50 pmol Nukleinsäure mit 250 mCi [gamma 32P] Adenosintriphosphat (Amersham, Chicago IL)
und T4-Polynukleotidkinase
(DuPont NEN(R), Boston MA) markiert. Die
markierte Sonde wird mit Sephadex G-25 superfeiner Harzsäule (Pharmacia)
gereinigt. Ein Teil davon, der jeweils 107 Counts
pro Minute enthält,
wird in einer typischen, auf einer Membran basierenden Hybridisierungsanalyse
einer Nukleinsäureprobe
entweder genomischen oder cDNA-Ursprungs verwendet.
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Die
DNA-Probe, die einem Restriktionsendonukleaseverdau unterworfen
wird, wird auf einem 0,7%igen Agarosegel fraktioniert und auf Nylonmembranen übertragen
(Nytran Plus, Schleicher & Schuell,
Durham, NH). Die Hybridisierung wird 16 Stunden lang bei 40 Grad
C durchgeführt.
Um nicht spezifische Signale zu entfernen, werden die Blots nacheinander
bei Raumtemperatur unter immer stringenteren Bedingungen bis zu
0,1 × Saline
Sodium Citrate und 0,5% Natriumdodecylsulfat gewaschen. Die Blots
werden für
mehrere Stunden einem Film ausgesetzt, der Film wird entwickelt
und die Hybridisierungsmuster werden visuell verglichen, um Polynukleotidhomologe
von B. subtilis-Dsb1 zu erfassen. Die Homologe werden einer bestätigenden
Nukleinsäuresequenzierung
unterzogen. Die Verfahren für
die Nukleinsäuresequenzierung
sind auf dem Fachgebiet bekannt. Herkömmliche enzymatische Verfahren verwenden
das Klenow-Fragment der DNA-Polymerase, SEQUENASE® (US
Biochemical Corp. Cleveland, OH) oder Taq-Polymerase, um die DNA-Ketten von
einem Oligonukleotidprimer zu erweitern, der wieder mit der interessanten
DNA-Matritze verbunden wird.