DE69826531T2 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung von gereinigten plasmaproteinen - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zur herstellung von gereinigten plasmaproteinen Download PDF

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Description

  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • 1. GEBIET DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Erzeugung von Antihämophiliefaktoren oder Konzentraten aus Blut und insbesondere ein Verfahren und eine Vorrichtung, die eine schnelle und effiziente Präparation von Gerinnungsfaktoren aus Blut von einzelnen Blutspendern erlaubt.
  • 2. BESCHREIBUNG VON VERWANDTEM STAND DER TECHNIK
  • Individuen mit einer aus einer Serie von genetischen Abnormalitäten, die die Proteine betreffen, die für die Blutgerinnung verantwortlich sind, sind mit einer Krankheit geschlagen, bei der das Blut nicht in normaler Weise gerinnt, was die Individuen der Gefahr unkontrollierter Blutung aussetzt. Seit vielen Jahren wurde dieser Zustand durch die Verabreichung von Konzentraten der fehlenden oder defekten Proteine behandelt. Bis zu diesem Zeitpunkt gibt es jedoch kein kosteneffektives Verfahren um jedes dieser Proteine künstlich herzustellen, so dass sie aus menschlichem Spenderblut gereinigt werden müssen. Obwohl Verfahren für die Herstellung dieser Konzentrate aus einzelnen Einheiten von Spenderblut vorhanden sind, sind diese Verfahren im allgemeinen weniger effizient als eine groß angelegte Präparation aus gesammeltem Blut. Zu diesem Zeitpunkt werden die große Vielzahl von Antihämophilifaktoren (AHF, auf bekannt als Faktor VIII) und andere Blutfaktoren aus gesammeltem Plasma hergestellt. Da ein Bluter einer Behandlung für die Gesamtzeit seiner Lebenszeit bedarf, erhält er (die Mehrzahl der Bluter sind männlich) notwendigerweise Blutprodukte von einer großen Anzahl von Spendern.
  • Das Vorhandensein von AIDS-(Acquired Immuno Deficiency Syndrome) Virus in der Blutversorgung bedeutet, dass viele Bluter mit dieser schrecklichen Erkrankung infiziert wurden. Obwohl die Tests zum Erkennen von AIDS-verseuchtem Blut verbessert wurden, kann immer noch infiziertes Blut unentdeckt bleiben. Da Bluter einer großen Anzahl von Spendern ausgesetzt sind haben sie ein erhöhtes Risiko. Selbst wenn das AIDS-Problem gelöst ist, besteht noch die Gefahr anderer blutübertragener Erkrankungen, wie z.B. verschiedener Arten der Hepatitis und anderer infektiöser Stoffe, was es wünschenswert macht, die Verwendung von gesammeltem Blut bei der Herstellung von Blutkonzentraten zu reduzieren. Wenn jeder Bluter AHF, gereinigt von nur einem einzelnen oder einer kleinen Anzahl von Spendern erhalten würde, würde die Gefahr von durch Blut übertragenen Infektionen deutlich reduziert werden.
  • Die grundlegenden Herstellungsverfahren dieser Gerinnungskonzentrate aus dem Blut haben sich in den letzten paar Jahrzehnten nicht deutlich verändert. Im allgemeinen wird AHF aus gesammeltem Plasma durch einen Kaltpräzipitationsschritt abgeleitet. Verschiedene Additive, wie z.B. Ethanol oder Polyethylenglycol werden in der Regel zugefügt, um die Effizienz des Kaltpräzipitationsschritts zu erhöhen. Folgend auf die Kaltpräzipitation wird das teilweise gereinigte AHF weiter durch zusätzliche Präzipitationsschritte oder chromatographische Verfahren, in letzter Zeit unter Verwendung monoklonaler Antikörper, gereinigt. Für zusätzliche Informationen im Hinblick auf die grundlegenden Techniken der AHF-Reinigung und die Entwicklungsgeschichte dieser Verfahren wird der Leser auf die US-Patente Nr. 3.650.475, 3.631.018, 3.682.881, 4.069.216 und 4.305.871 vom vorliegenden Erfinder und die darin zitierten Referenzen verwiesen.
  • AUFGABEN UND ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren bereitzustellen, wodurch ausgezeichnete AHF-Erträge wie auch Erträge an Fibrinogen, Fibronectin und "Fibrin-Klebstoff" oder "Fibrin-Versiegelungsmittel" einfach aus individuellen Bluteinheiten erzeugt werden können;
    es ist eine zusätzliche Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine einfach zu verwendende Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung bereitzustellen, wobei die Vorrichtung eine Modifikation an oder Zusatz zu einer traditionellen Bluttasche ist und
    es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Prothrombinkomplexes aus demselben Plasma bereitzustellen, das zur Produktion von AHF verwendet wird.
  • Diese und zusätzliche Aufgaben werden durch das Verfahren zur Dehydratation einer einzelnen Einheit von Plasma vor dem Niedrigtemperaturschritt, der verwendet wird um das Kaltpräzipitat herzustellen, erfüllt. Diese Dehydratation wird entweder erreicht, indem ein wasserabsorbierendes Material in einer Bluttasche platziert wird, so dass das Plasma, das in der Tasche ist, dehydratisiert wird oder indem das wasserabsorbierende Material innerhalb einer Kartusche platziert wird, so dass das Plasma beim Passieren durch die Kartusche dehydratisiert wird. Im allgemeinen ist das bevorzugte wasserabsorbierende Material ein chromatografisches Gel mit Poren, die zu klein sind, als dass sie Gerinnungsproteine durchlassen würden, aber groß genug um Wassermoleküle passieren zu lassen. Geeignete Gele bestehen aus Kohlenhydra ten oder Polyacrylamid und werden allgemein bei verschiedenen chromatografi schen Verfahren verwendet. Kohlehydratgele, wie z.B. SEPHADEX® (eingetragene Marke für vernetzte Dextringele), erzeugt von Pharmacia-Upjohn, werden in der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugt. Andere dehydratisierende Matrizes, wie Stärke, Carboxymethylcellulose, Polyethylenglycol (d.h. Aquacides, Marke von Calbiochem) oder Gelatine könnten in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, werden aber allgemein aufgrund der signifikanten Möglichkeit, dass solche Materialien signifikante Mengen der Gerinnungsproteine, wie auch das Wasser absorbieren würden nicht bevorzugt, außer sie würden mit einer Dialysemembran verwendet. Eine alternative Ausführungsform der Erfindung ersetzt das einfache wasserabsorbierende Gel durch eines, das außerdem Ionenaustauschfähigkeiten aufweist, wie z.B. DEAE (Diethylaminoethyl) SEPHADEX® (eingetragene Marke von Pharmacia-Upjohn), das eine spezielle Affinität für eine Anzahl von Blutgerinnungsfaktoren aufweist, kollektiv bekannt als Prothrombinkomplex. Folgend auf den Dehydratisierungsschritt wird DEAE SEPHADEX eluiert, um den Prothrombinkomplex zu produzieren.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • Die Aufgaben und Merkmale der vorliegenden Erfindung sind insbesondere im Hinblick auf die beigefügten Ansprüche dargestellt. Die vorliegende Erfindung, sowohl im Hinblick auf ihre Organisation als auch Arbeitsweise, zusammen mit weiteren Aufgaben und Vorteilen, kann am besten durch Bezugnahme auf die folgende Beschreibung verstanden werden, wobei die begleitenden Zeichnungen mit in die Betrachtung einbezogen werden.
  • 1 zeigt eine bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung verwendete Kartusche;
  • 2 zeigt die Vorrichtung gemäß 1, verbunden zwischen zwei Bluttaschen;
  • 3 zeigt eine alternative Ausführungsform, bei der das dehydratisierende Material als permeables Paket innerhalb der Bluttasche eingeschlossen ist, und
  • 4 zeigt die Verwendung einer breiten Säule zur Elution des Prothrombinkomplexes aus dem Paket gemäß 3.
  • DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
  • Die folgende Beschreibung wird bereitgestellt, um dem Fachmann die Durchführung und Verwendung der Erfindung zu ermöglichen und zeigt die besten Ausführungsformen, die der Erfinder für die Durchführung seiner Erfindung in die Betrachtung mit einbezieht. Verschiedene Modifikationen werden dem Fachmann dennoch deutlich erkenntlich, da die grundlegenden Prinzipien der vorliegenden Erfindung hier spezifisch definiert wurden, um ein Verfah ren und eine Vorrichtung zur effizienten Produktion von AHF und anderer Blutproteine aus einzelnen Plasmaeinheiten bereitzustellen.
  • Das traditionelle Verfahren zur Erzeugung von AHF, wie auch die z.Zt. verwendeten Verfahren, arbeiten auf der Grundlage, dass die Schlüsselplasmaproteine aus einer Lösung bei niedrigen Temperaturen, wenn sie ausreichend konzentriert sind, präzipitieren (ein Kaltpräzipitat bilden). Wenn eine Proteinlösung eingefroren wird, bilden sich Eiskristalle und die Proteine, die aus den Kristallen ausgeschlossen sind, werden immer stärker konzentriert. Abhängig von den besonderen Proteinen können die Proteine tatsächlich aus der Lösung ausfallen, d.h. ein Präzipitat bilden, wenn das Protein besser mit sich selbst oder anderen Proteinen als mit Wasser in Wechselwirkung tritt. Dieses Verfahren kann die Proteine denaturieren (sie irreversibel unlöslich machen), so dass es üblich ist, die Proteinlösungen schnell und auf eine niedrige Temperatur (d.h. –20°C oder niedriger) einzufrieren, um die Bildung von Eiskristallen zu minimieren und das Wachstum dieser Kristalle, die sich bilden, zu verhindern. Dies wird durchgeführt um eine Proteindenaturierung auf den Eiskristalloberflächen zu begrenzen. Selbst wenn das Einfrieren mit großer Sorgfalt durchgeführt wird, können Eiskristalle zu einer "Aktivierung" des Prothrombinkomplexes führen, was zu einer spontanen Gerinnselbildung führt.
  • Der erste Schritt in einem typischen Verfahren zur Erzeugung eines Plasma-Kaltpräzipitats ist die Zentrifugation von Gesamtblut um das Plasma von den roten Blutzellen zu trennen. Dieses Verfahren ist auf dem Gebiet wohl bekannt und wird häufig in speziellen Zentrifugen durchgeführt, die individuelle Bluttaschen halten, so dass die Plasma/Rote-Blutzell-Abtrennung auftritt, sogar ohne dass die Bluttasche geöffnet werden muss. Groß angelegte Verfahren können ebenfalls verwendet werden, jedoch betrifft die vorliegende Erfindung insbesondere die Reinigung individueller Einheiten von Blut, um die Anzahl von Spendern zu minimieren, der jeder Patient ausgesetzt wird. Folgend auf die Zentrifugation ist es allgemein üblich das überstehende Plasma in eine "Satelliten"-Bluttasche für die weitere Verarbeitung auszudrücken. Nachdem das Plasma abgetrennt ist, ist das typische Verfahren das schnelle Einfrieren des Plasmas und dann das langsame Auftauen des gefrorenen Plasmas bei 4°C, währenddessen AHF und andere Proteine ein Kaltpräzipitat bilden, das einfach durch Filtration oder Zentrifugation geerntet werden kann. Dieses Kaltpräzipitat ist nicht irreversibel unlöslich gemacht und kann einfach in einem Puffer mit niedriger Innenstärke extrahiert (wieder gelöst) werden, wie auf dem Gebiet wohl bekannt ist.
  • Die Kaltpräzipitation ergibt sich, wenn die Entfernung von Wasser aus der direkten Nachbarschaft der Proteinmoleküle dazu führt, dass sich die Proteine vorzugsweise miteinander anstatt mit Wasser assoziieren. Diese "Entfernung" von Wasser kann durch die Verwendung von Additiven bewirkt oder verstärkt werden, die das Wasser "an sich binden" und dazu führen, dass es weniger mit den Proteinen in Wechselwirkung tritt. Diese Additionssubstanzen können aus einer Vielzahl von hydrophilen Materialien gewählt werden, wie z.B. Ethanol, Polyethylenglycol, Heparin und PLURONIC® Polyolpolymeren. Diese und andere Materialien, die verwendet werden, um den Ertrag des Kaltpräzipitats zu erhöhen, arbeiten im allgemeinen auf eine Verminderung der effektiven Aktivität von Wasser in der Mischung hin. D.h., die Wassermoleküle treten vorzugsweise mit dem zugefügten hydrophilen Materialien anstatt mit den Proteinen in Wechselwirkung. Dies ermöglicht es den Proteinen miteinander in Wechselwirkung zu treten und daher aus der Lösung zu präzipitieren. Die Erniedrigung der Temperatur erniedrigt auch die Aktivität von Wasser und unterstützt die Protein-Protein-Wechselwirkungen.
  • Die grade erwähnten hydrophilen Additive haben den Vorteil, dass sie relativ kostengünstig und einfach in ihrer Verwendung sind. Ihre Verwendung benötigt jedoch in der Regel zusätzliche Waschschritte um sicherzustellen, dass die Additive nicht in das endgültige AHF-Produkt mit hinübergetragen werden. Die Notwendigkeit einer Zugabe von hydrophilen Materialien macht auch eine zusätzliche Manipulation des Plasmas nötig. Dies kann bei Präparationen im große Umfang nicht unbedingt ein signifikanter Nachteil sein, wenn viele Plasmaeinheiten von einer Anzahl von Spendern gesammelt werden. Eine solche zusätzliche Manipulation des Plasmas wird jedoch bei der vorliegenden Erfindung nicht begünstigt, die einzelne Einheiten von Plasma verwendet und versucht, Arbeit und Arbeiterkontakt mit dem Plasma möglichst zu begrenzen. Der gegenwärtige Erfinder hat erkannt, dass es ein zusätzlicher Weg zur Begrenzung der Wasseraktivität und zur Erhöhung der Bildung eines Kaltpräzipitats ist, einfach die tatsächliche Wassermenge in der Lösung zu vermindern. Dies wird bewirkt, indem das Plasma mit einem dehydratisierenden Material behandelt wird, das Wasser, jedoch nicht Protein aus dem Plasma absorbiert. Viele unterschiedliche dehydratisierende Materialien sind auf die vorliegende Erfindung anwendbar. Die Schlüsselkriterien sind die, dass das Material unlöslich ist und dass es die Plasmaproteine in minimaler Weise denaturiert oder absorbiert. Eine große Anzahl polymerer Materialien, wie z.B. polymerisiertes Polyvinylalkoholacetal, Kohlenhydratgele und hydrophile organische Polymere (d.h., Polyacrylamid) sind für die vorliegende Erfindung geeignet. Andere dehydratisierende Mittel, wie z.B. Carboxymethylcellulose können unter Zugabe einer semipermeablen Membran zur Verhinderung einer Absorption von Proteinen verwendet werden. Diese Membran erhöht jedoch die Komplexität und verlangsamt im allgemeinen die Dehydratation.
  • Das z. Zt. bevorzugte dehydratisierende Material ist SEPHADEX (G-25 bis G-100). Andere ähnliche SEPHADEX-Produkte, wie auch andere vernetzte polymere Materialien mit ähnlichen Eigenschaften, können verwendet werden. Die SEPHADEX-Materialien bestehen aus kleinen Kügelchen vernetzter Dextrine (Glucosepolymere). Das Material ist so konstruiert, dass die Poren zwischen den vernetzten Kohlenhydratmolekülen zu klein sind um irgendwelche Proteine, außer den kleinsten, durchzulassen. Wasser und kleine lösliche Stoffe können jedoch einfach durch diese Poren dringen, wo das Wasser durch Wechselwirkung mit (Schwellung). der Kohlenhydrate eingefangen wird. Solche Materialien werden in der Proteinbiochemie beim Entsalzen und chromatografischem Fraktionieren von Proteinen oder anderen Mischungen von Makromolekülen weit verbreitet verwendet. So weit dem vorliegenden Erfinder bekannt ist, wurden sie jedoch nicht direkt für die Produktion von AHF aus einzelnen Plasmaeinheiten verwendet. Andere Dehydratisierungsverfahren, wie z.B. eine Ultrafiltration, können ebenfalls verwendet werden, jedoch sind solche Verfahren nicht so einfach auf Wegwerfapparate anzuwenden und bilden keinen Teil der vorliegenden Erfindung.
  • Ein signifikanter Vorteil der Verwendung von Dehydratisierungsmitteln ist derjenige, dass geeignete Mengen von Kaltpräzipität durch einfaches Kühlen (d.h. auf 4°C) gebildet werden können, ohne dass es tatsächlich notwendig ist, ein tatsächliches Einfrieren und Auftauen des dehydratisierten Plasmas durchzuführen, wodurch es ermöglich wird, die Gerinnungsfaktoren zu erhalten, die nicht durch Kontakt mit Eiskristallen aktiviert wurden. Natürlich kann das Plasma, nachdem eine erste Menge Kaltpräzipitat durch Kühlen gebildet wurde, dann einem Gefrierschritt und Auftauschritt unterzogen werden, um eine zweite Menge des Kaltpräzipitats zu ergeben.
  • Unterschiedliche Arten von SEPHADEX schwellen mit unterschiedlichen Raten an. Um diese Unterschiede zu bewerten, wurden 1 g Aliquots vier unterschiedlicher Arten von Sephadex mit 30 ml destilliertem Wasser jeweils getränkt und die Schwellung wurde beobachtet und gemessen. Tabelle 1 zeigt das endgültige Volumen von vollständig angeschwollenen Gels nach 24 Stunden.
  • Tabelle 1
    Figure 00070001
  • Diese Ergebnisse zeigen, dass die Gels mit "hoher Zahl" zu einem sehr viel größerem Ausmaß anschwellen (eine größere Menge Wasser aufnehmen). Dies stimmt mit der Tatsache überein, dass diese Gels weniger fest vernetzt sind und größere Porengrößen aufweisen. Im wesentlichen werden Gels mit größerer Zahl für die Dehydratisierung in der vorliegenden Erfindung bevorzugt, da sie größere Mengen Wasser aufnehmen. Man muss jedoch dabei die Tatsache in die Betrachtung mit einbeziehen, dass diese selben Gele größere Poren aufweisen, die auch höher-molekulare Proteine aufnehmen können. So muss die Effektivität der Dehydratation gegen einen möglichen Proteinverlust in der Gelmatrix bei der Selektion idealer Gele zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung ins Gleichgewicht gesetzt werden. Im allgemeinen absorbiert ein G-75-Gel keine exzessive Menge an Protein (im Vergleich mit seinen günstigen Dehydratisierungseigenschaften). Offenere Gele, d.h. G-100 und darüber, nehmen mehr und mehr Proteine auf und werden weniger begünstigt.
  • BEISPIEL I
  • Dieses Beispiel verwendet eine Dehydratisierungskartusche 10, so wie die in 1 dargestellte. Diese Kartusche weist einen im allgemeinen zylindrischen Hohlkörper 12 mit einer Einlassmündung 14 und einer Auslassmündung 16 auf. Der hohle Körper ist mit ausreichend SEPHADEX-Gel 18 gefüllt, um effizient eine einzelne Einheit (ungefähr 500 ml) Plasma zu dehydratisieren. Eine Fritte 19 (häufig nur eine Scheibe aus einem feinen Nylonsieb oder ähnlichem Material) wird bereitgestellt, um das SEPHADEX an einem Auslaufen durch die Auslaufmündung 16 zu verhindern. Eine zweite Fritte 19' kann ebenfalls bereitgestellt werden, um ein Auslaufen durch die Einlassmündung 14 zu verhindern. Es wurde festgestellt, dass optimale Ergebnisse erhalten werden, wenn das Plasma um mindestens ungefähr 50 % dehydratisiert wird; d.h., wenn 100 ml Plasma auf 50 ml reduziert werden, jedoch wird jede Wasserentfernung zu einem Anstieg des präzipitierten Proteins führen. Der Einlass 14 und die Auslaufmündung 16 sind mit Standardverbindungsstücken 22 versehen, so dass die Kartusche 10 einfach mit dem flexiblen Schlauch 24 verbunden werden kann, zwischen einer ersten Bluttasche 26 und einer zweiten Bluttasche 28 (siehe 2). Abhängig von der präzisen Art der verwendeten Bluttaschen kann der Schlauch an die Bluttasche bereits vorher befestigt sein oder, wenn er nicht so befestigt ist, kann er an der Kartusche vorher befestigt sein. Alternativ können separate Längen an Schläuchen verwendet werden.
  • Diejenigen, die mit der Verwendung von SEPHADEX und ähnlichen Materialien vertraut sind, werden sich bewusst sein, dass diese beim Tränken mit Wasser deutlich anschwellen. Daher ist es wichtig, ausreichend Freiraum in der Kartusche 10 zu erlauben, um sich dieser Schwellung anzupassen. Die Menge des benötigten Volumens hängt von der Art des gewählten SEPHADEX ab, wobei die Materialien mit hoher Zahl (d.h., G-100 gegenüber G-25) in einem sehr viel größeren Ausmaß anschwellen (siehe Tabelle 1). Wenn eine Einlassfritte 19' verwendet wird, muss diese Fritte 19' in der Lage sein sich zu deformieren oder ihre Stellung zu verändern, wenn das SEPHADEX-Gel anschwillt.
  • Bei der Verwendung fließt das Plasma aus der ersten Bluttasche 26 durch die Kartusche 10 in die zweite Bluttasche 28. In der Regel wird dieser Fluss einfach durch die Schwerkraft ausgelöst. Alternativ kann der Plasmafluss durch jedes von einer Anzahl von Verfahren unterstützt werden, die eine Öffnung der Tasche vermeiden und eine potentielle Kontamination von Personalverfahren riskieren, wie z.B. ein peristaltisches Pumpensystem, angelegt an die Schläuche 24 oder einer Art Blutmanschette oder Kammer, angelegt an die Bluttasche 26 wären geeignet. Der kritische Faktor ist der, dass die Plasmaflussrate durch die Kartusche ausreichend langsam ist, dass eine geeignete Dehydratation auftritt. Der Dehydratisierungsgrad, der erreicht wird, ist ein Produkt der Flussrate und des Verhältnisses zwischen gesamtem Plasmavolumen und SEPHADEX-Volumen. Eine langsamere Flussrate und/oder ein erhöhtes Volumen von zur Verfügung stehendem SEPHADEX werden zu einem größeren Dehydratisierungsniveau führen. Eine bestimmte Menge von Plasma wird jedoch permanent von dem SEPHADEX zurückgehalten, so dass je größer das SEPHADEX-Volumen ist, desto größer die Menge des verlorengegangenen Plasmas sein wird. Wenn die Dehydratation auch zu exzessiv ist, kann Protein innerhalb der Kartusche ausfällen und wird verloren gehen.
  • Nachdem das Plasma vollständig durch die Kartusche passiert ist, ist es vorteilhaft, eine zusätzliche Zeit (einige Minuten) zu warten, damit Restplasma aus der Kartusche auslaufen kann. Es ist auch möglich, zusätzlich zurückgehaltenes Plasma auszudrücken, indem eine geringe Menge (d.h. mit einer Flussrate von 1 bis 5 ml/min Luft) bei niedrigem Druck durch die Kartusche geblasen wird. Folgend auf die Behandlung des Plasmas durch Dehydratisierung durch die Kartusche wurde die zweite Bluttasche dann in eine –80°C Gefriervorrichtung platziert, um ein schnelles Einfrieren des dehydratisierten Plasmas zu erreichen. Nachdem die gefrorene Bluttasche mindestens über Nacht gefroren geblieben ist, wurde sie langsam in einem 4°C zirkulierenden Wasserbad aufgetaut. Nachdem das Auftauen vollständig war, war dass Kaltpräzipitat deutlich als feines weißes Präzipitat zu erkennen, das durch Zentrifugation der Tasche geerntet wurde. Alternativ kann der gesamte Inhalt der Tasche in eine Zentrifugenflasche für einen Ernteschritt übertragen werden oder das Präzipitat kann durch Filtration gefangen werden. Folgend auf die Zentrifugation wird der Überstand durch Aspiration entfernt. Der Übertrag der Überstandsblutproteine kann durch vorsichtiges Spülen der Innenseite der Tasche/Flasche, sowie der Oberfläche des Kaltpräzipitat-Pellets mit kalter isotonischer Salzlösung begrenzt werden.
  • Das Kaltpräzipitat kann dann rekonstituiert werden, indem es in einer irgendeiner Zahl von physiologisch akzeptablen Lösungen, wie z.B. reinem, Pyrogen-freiem Wasser, normaler Salzlösung, Zitrat-haltiger Salzlösung, Trispuffer bei ungefähr pH 7,0 oder anderen Lösungen, die auf dem Gebiet gut bekannt sind, gelöst wird. Die Konzentration an AHF oder Faktor VIII wird durch das Volumen der verwendeten Flüssigkeit zur Rekonstitution des Kaltpräzipitats gesteuert. Das erfindungsgemäße Verfahren gewinnt ungefähr zweimal so viel Proteine wie das übliche Verfahren für eine ungefähr 100%ige Verbesserung. Das Kaltpräzipitat enthält andere Proteine neben Faktor VIII. Insbesondere enthält das Kaltpräzipitat in der Regel Fibrinogen und Fibronectin. Es kann vorteilhaft, diese durch Wärmedenaturation zu entfernen (d.h., US-Patent 4.305.871) oder andere wohl bekannte Verfahren; diese Proteine können jedoch verwendet werden, um "Fibrin-Kleber" oder "Fibrin-Siegelmittel" herzustellen, die in der Regel zur Kontrolle einer lokalen Blutung während einer operativen Chirurgie wertvoll sind. Wenn gewünscht, kann der durch erneutes Lösen des Kaltpräzipitats erzeugte Faktor VIII anderen wohl bekannten Reinigungsverfahren unterzogen werden, um noch höhere Reinheitsniveaus zu erreichen, jedoch sind solche Schritte im allgemeinen nicht notwendig.
  • BEISPIEL 2
  • Die anderen Gerinnungsfaktoren, die kein Kaltpräzipitat bilden, können sehr wichtig sein. Von besonderem Interesse sind die Faktoren II, VII, IX und X, hergestellt in der Leber, die den sogenannten Prothrombinkomplex bilden. Während dieses Material verwendet werden kann um die Hämophilie B (Faktor IX-Defizienz) zu behandeln, ist es besonders wertvoll bei der Behandlung einer nicht-kontrollierten Blutung, die mit einer fortgeschrittenen Lebererkrankung in Beziehung steht (z.B. peptische Geschwüre und Ösophagus-Varizen). Eine erstaunliche Anzahl von Patienten mit Lebererkrankungen benötigen chirurgische Eingriffe, die sie gegenüber nicht-kontrollierten Blutungen empfänglich machen. Wenn der Prothrombinkomplex gefangen werden kann, wird er ein zusätzliches Produkt darstellen, um die Produktion von AHF zu beto nen. Da viele Patienten mit Lebererkrankungen schließlich einer Transplantationsoperation unterzogen werden, unter gleichzeitiger Verwendung von immunosupressiven Arzneimitteln ist es wichtig zu vermeiden, dass diese Patienten einer großen Anzahl von Viren ausgesetzt werden, die in den gesammelten Blutprodukten vorliegen können. Die vorliegende Erfindung ist so entworfen, dass einzelne Bluteinheiten von bekannten Spendern verarbeitet werden, so dass der Prothrombinkomplex mit höherer Wahrscheinlichkeit erkrankungsfrei sein wird. Zusätzlich wird der Prothrombinkomplex, der gemäß der vorliegenden Erfindung ohne Einfrieren erzeugt wurde, weniger wahrscheinlich thrombogen sein, da das Einfrieren dazu neigt, das Material zu aktivieren, da nämlich die vorliegende Erfindung die Erzeugung des Kaltpräzipitats aus nicht-eingefrorenem Plasma erlaubt.
  • Um den Prothrombinkomplex mit der vorliegenden Erfindung zu erzeugen, ersetzt man nur das SEPHADEX durch DEAE (Diethylaminoethyl) SEPHADEX, einem Material, das für die Ionenaustauschchromatographie wie auch für die Dehydratisierung geeignet ist. Es ist bekannt, dass Ionenaustauschmaterialien wie DEAE-Sephadex eine ungewöhnliche Affinität für Proteine des Prothrombinkomplexes aufweisen. Alles was notwendig ist, ist sicherzustellen, dass eine ausreichende Ionenaustauschkapazität vorliegt, um eine Hauptmenge des Prothrombinkomplexes, der in einer Einheit des Plasmas vorliegt, zu absorbieren. Allgemein ist die Menge von benötigtem DEAE-Sephadex zur Absorption des Prothrombinkomplexes niedriger als die benötigte Menge für eine optimale Dehydratisierung; daher ist es vorteilhaft, zusätzliches SEPHADEX zuzufügen, vorzugsweise reguläres Sephadex, was ökonomischer ist und seine Verwendung wird bevorzugt. Ein zusätzlicher Grund reguläres Sephadex zuzufügen ist der, dass DEAE-Sephadex Proteine bindet, wenn es dehydratisiert. Das Nettoergebnis kann sein, dass, obwohl das Plasmavolumen substantiell reduziert ist, die lösliche Proteinkonzentration dieselbe verbleibt, so dass sich keine Verbesserung des Kaltpräzipitatertrags ergibt. Die Zugabe von regulärem SEPHADEX (d.h., G-75) führt zu einer zusätzlichen Dehydratisierung, die benötigt wird, um den Ertrag des Kaltpräzipitats zu verbessern. Weiterhin kann es zum Erhalt einer optimalen Proteinbindung an DEAE-SEPHADEX wünschenswert sein, dass das Material dehydratisiert oder vorher angeschwollen wird, in welchem Fall das DEAE-Gel zu keiner oder wenig Dehydratisierung führt und dann ist die Zugabe von regulärem SEPHADEX absolut notwendig. Folgend auf die Dehydratisierung des Plasmas, wie oben erklärt, wird die Kartusche 10 aus dem System entfernt, und mit einigen Säulenvolumen Salzpuffer (d.h., 0,8 % Natriumchlorid in 0,02 M Trispuffer, pH 6,9) zur Entfernung von kontaminierenden Proteinen gespült. Das erste Säulenwaschvolumen kann erhalten und mit dem Material in der zweiten Bluttasche 28 gepoolt werden.
  • Folgend auf die Salzspülung der Kartusche 10 wird der Prothrombinkomplex durch Durchfließen von 0,5 M Natriumchlorid (gepuffert mit Tris, wie im Fall des Salzlösungspuffers) eluiert. Im allgemeinen wird die Hauptmenge des Prothrombinkomplexes in den ersten wenigern Millimetern, zum Fliessen durch die Kartusche, eluiert. Natürlich kann, wie auf dem chromatografischen Gebiet bekannt, eine Gradientenelution verwendet werden, um eine verbesserte Reinigung zu erhalten. Der eluierte Komplex kann auch weiter durch verschiedene andere biochemische Verfahren, die auf dem Gebiet bekannt sind, gereinigt werden. Im Normalfall wird das Material zur Isotonizität mit Wasser oder Puffer verdünnt oder kann in physiologischer Salzlösung dialysiert werden. Der Grad der endgültigen Verdünnung wird von der gewünschten Stärke des Endprodukts abhängen. Die Stabilität des Komplexes kann durch Zugabe von 1 bis 5 % sterilisiertem menschlichem Serum-Albumin erhöht werden.
  • BEISPIEL 3
  • Anstelle der Kartusche 10 kann das dehydratisierende Material der vorliegenden Erfindung direkt in die Bluttasche inkorporiert werden mit einer resultierenden Abnahme des Volumens von verworfenem Material. Obwohl es möglich ist, loses SEPHADEX in die zweiter Bluttasche 28 einzuschließen, können sich Probleme bei der Entfernung von SEPHADEX von dem dehydratisierten Plasma ergeben. Im allgemeinen kann die Zentrifugation das SEPHADEX nicht effektiv pelletisieren. Ein kleiner Filterstopfen aus Glaswolle, PVAA (Polyvinyllkohol-Acetatschwamm) oder ähnlichen Materialien, kann jedoch in den Auslass 16 eingeschlossen werden um das SEPHADEX zu fangen und daran zu hindern, dass Kaltpräzipitat zu kontaminieren, oder das lose SEPHADEX kann in geeigneter Weise durch eine stromabwärts gelegene Filterkartusche (vor der Erzeugung des Kaltpräzipitats) gefangen werden. Wenn loses DEAE-SEPHADEX verwendet wird, kann der stromabwärts gelegene Filter als Säule für die Elution des DEAE-SEPHADEX dienen. Alternativ kann das DEAE-SEPHADEX in der stromabwärts gelegenen Filterkartusche platziert werden. Eine zusätzliche Option ist der Einschluss des dehydratisierenden SEPHADEX-Materials in eine permeable Umschließung, wie z.B. eine Tasche aus Nylon-Sieb oder ähnlichem Material. Diese Ansätze erzeugen einer spezielle Bluttasche 32 entweder mit losem SEPHADEX oder mit einem umschlossenen SEPHADEX-Paket 34. Es ist auch möglich, das Paket 34 aus einer differentiell permeablen Membran, wie z.B. einem Dialyseschlauch, zu konstruieren. Dies ermöglicht die Verwendung von Dehydratisierungsmitteln (d.h., Aquacides) für allgemeine Zwecke; dieser Ansatz führt jedoch im allgemeinen zu einer sehr viel langsameren Dehydratisierung als die Verwendung eines chromatografischen Materials entweder lose in der Bluttasche oder umschlossen in einem vollständig permeablen Paket 34.
  • Die Kombination Tasche-Paket kann mit einem Kartuschenfilter wie oben erklärt, verwendet werden.
  • Bei der Verwendung dieser Vorrichtung, nachdem die Plasmaeinheit in die Tasche 32 abgegeben ist, wird die Plasma-gefüllte Tasche 32 auf einem Schüttel- oder Rotationsmischer platziert, um das eingeschlossene Plasma zu zirkulieren, während die Dehydratisierung stattfindet. Da kein derartig direkter Kontakt zu Plasma und SEPHADEX wie im Fall der Kartusche vorliegen kann, kann der Dehydratisierungsprozess etwas länger dauern. Folgend auf die Dehydratisierung kann das Plasma gekühlt oder in situ eingefroren werden oder kann in eine andere Bluttasche vor dem Kaltpräzipitationsschritt übertragen werden.
  • Die Erträge können unter Verwendung des Pakets 34 etwas niedriger liegen, da es im allgemeinen nicht möglich ist, so viel zurückgehaltenes Plasma aus dem Paket 34, wie aus dem Kartuschenfilter 10 zu entfernen. In dieser Ausführungsform ist es auch nicht günstig gleichzeitig DEAE-SEPHADEX in dem Paket 34 zur Erzeugung eines Prothrombinkomplexes zu verwenden. Dies liegt daran, dass die Bluttasche 32 aufgeschnitten werden muss, um an das Paket 34 für Elutionszwecke zu gelangen. Dies ist auch ein gewisses Sicherheitsrisiko, da es die Möglichkeit eines Kontakts mit potentiell kontaminierten Plasma erhöht. Gute Ergebnisse können durch einfaches Einführen des Pakets 34 in eine leere breite Säule 36, wie dargestellt in 4, erhalten werden oder das Paket 34 kann geöffnet werden und der Inhalt auf eine Säule gegossen werden, wie auf dem Gebiet bekannt. Das Paket 34 kann einfach auf die Säule 36 gedrückt werden und ein Oberteil 38 wird inseriert. Zu diesem Zeitpunkt kann das Paket gespült und exakt, wie bei dem Kartuschenfilter 10 in Beispiel 2, eluiert werden.
  • Alternativ kann ein etwas schlechterer Ertrag an Prothrombinkomplex durch Elution des Pakets 34 in situ mit der Bluttasche 32 erhalten werden. In diesem Fall wird das benötigte Volumen des Elutionspuffers in die Bluttasche 32 eingegeben und die Tasche auf einer Mischvorrichtung platziert. Die Elution benötigt in diesem Fall deutlich länger und wird am besten mit beiden Volumen des Eluats, die darauffolgend gesammelt wurden, wiederholt. Dieses Verfahren kann eine zusätzliche Manipulation benötigen um dieses erhöhte Volumen zu dehydratisieren, um den Prothrombinkomplex auf das gewünschte Stärkeniveau einzustellen.
  • Für experimentelle Zwecke kann der Ansatz 30 mit losem SEPHADEX bei der Bewertung des Verfahrens so entworfen werden, dass einfach verschiedene Volumen SEPHADEX in Plasmaaliquots gemischt werden. Bei diesem Experiment wurden 2,0, 1,5, 1,0 oder 0,5 g trockenes SEPHADEX G-75 in 25 ml Volumen menschliches Plasma dispergiert. Das dispergierte SEPHADEX wurde gut ge mischt und dann 1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert, um dem G-75 ein vollständiges Anschwellen zu ermöglichen. Das SEPHADEX wurde aus jeder Probe gefiltert und ein 5 ml-Teil jeder Probe wurde für 24 Stunden bei 5°C gelagert. Während dieser Zeit wurde ein Kaltpräzipitat gebildet, das durch Zentrifugation bei 2.000 UPM für 5 Minuten geerntet wurde. Das Volumen des Präzipitats wurde gemessen und geerntet. Der Überstand wurde für 2 Stunden bei –70°C eingefroren und dann für 24 Stunden bei 5°C aufgetaut, was zu einem zweiten Kaltpräzipitat führte, das ebenfalls durch Zentrifugation geerntet wurde. Tabelle 2 vergleicht den Ertrag des Kaltpräzipitats gemäß der Menge von Sephadex G-75.
  • TABELLE 2
    Figure 00130001
  • Aus diesen Ergebnissen wird deutlich, dass der Anstieg in dem Ertrag des Kaltpräzipitats nicht linear als Funktion der Menge von zugefügtem SEPHADEX zu erkennen ist. Die Erhöhung von SEPHADEX von 0,5 bis 1,0 g (100%iger Anstieg von SEPHADEX) führt zu einem 125%igen Anstieg des Kaltpräzipitats. Die Erhöhung von SEPHADEX von 1,5 auf 2,0 g (eine 33%iger Anstieg von SEPHADEX) führt zu einem weiteren 75%igen Anstieg an Kaltpräzipitat (dies würde sich zu einem Gesamt-225%igen Ertrag aufrechnen). Wenn das Plasma konzentrierter wird, führt es zu einer progressiv größeren Menge Kaltpräzipitat. Wenn exzessive Mengen SEPHADEX zugefügt werden gibt es eine gewisse Gefahr einer Erniedrigung der Qualität des Kaltpräzipitats, da andere Plasmaproteine (neben den Koagulationsfaktoren) in größer werdende Menge ausfallen. Wahrscheinlich ist eine Rate von ungefähr 1 g SEPHADEX pro 100 ml Plasma fast optimal.

Claims (17)

  1. Verfahren zur Erzeugung gereinigter Proteine von zunächst nicht-fraktioniertem Plasma durch Kaltpräzipitation, umfassend die folgenden Schritte: Kontaktieren des zunächst nicht-fraktionierten Plasmas mit einer Menge eines nicht-hydratisierten chromatografischen Gels, die ausreicht, um das Volumen des Plasmas durch Absorption von Wasser daraus zu reduzieren; Entfernen des chromatografischen Gels aus dem Kontakt mit dem Plasma im Anschluss an die Absorption von Wasser durch das Gel; Abkühlen des Plasmas auf eine ausreichend niedrige Temperatur zur Bildung eines Proteinpräzipitats; Abtrennen des Proteinpräzipitats aus dem flüssigen Plasma; und neuerliches Lösen des Präzipitats zur Erzeugung einer gereinigten Proteinlösung.
  2. Verfahren gemäss Anspruch 1, wobei die Schritte des Kontaktierens des Plasmas mit einem chromatografischen Gel und der Erhalt des Kontakts durch Durchfluss des Plasmas durch eine Kartusche bewirkt wird, die das wasserabsorbierende unlösliche Material enthält.
  3. Verfahren gemäss Anspruch 1, wobei die Schritte des Kontaktierens des Plasmas mit dem chromatografischen Gel und der Erhalt des Kontakts durch Zufügung des losen chromatografischen Gels zu einem Behälter, der das Plasma enthält, und Bewegen des Behälters zum Erhalt des Kontakts zwischen dem Gel und dem Plasma bewirkt werden.
  4. Verfahren gemäss Anspruch 3, wobei der Behälter eine Bluttasche ist, zu der das Gel vor Einführung des Plasmas zugefügt wurde.
  5. Verfahren gemäss Anspruch 3, wobei der Schritt der Entfernung des Gels aus dem Kontakt mit dem Plasma durch Zentrifugation bewirkt wird. 6. Verfahren gemäss Anspruch 3, wobei der Schritt der Gelentfernung aus dem Kontakt mit dem Plasma durch Filtration bewirkt wird.
  6. Verfahren gemäss Anspruch 1, wobei das Plasma auf etwa 4°C gekühlt und das Proteinpräzipitat dann von dem Plasma getrennt wird.
  7. Verfahren gemäss Anspruch 7, wobei das Plasma im Anschluss an die Entfernung des Proteinpräzipitats eingefroren und dann bei 4°C aufgetaut wird, um ein zweites Proteinpräzipitat zu ergeben.
  8. Verfahren gemäss Anspruch 1, wobei das Plasma auf unterhalb 4°C bis zum festgefrorenen Zustand gekühlt und dann bei 4°C aufgetaut wird, um das Proteinpräzipitat zu ergeben.
  9. Verfahren gemäss Anspruch 1, wobei das chromatografische Gel ein vernetztes Dextrin der Marke Sephadex ist.
  10. Verfahren gemäss Anspruch 1, wobei das chromatografische Gel Ionenaustauschgruppen enthält, die den Prothrombinkomplex binden, und wobei das Verfahren weiterhin den Schritt der Elution des chromatografischen Gels, enthaltend die Ionenaustauschgruppen, zur Freisetzung eines gereinigten Prothrombinkomplexes umfasst.
  11. Verfahren gemäss Anspruch 1, wobei das Plasma eine individuelle Plasmaeinheit eines einzelnen Donors ist.
  12. System zur Erzeugung gereinigter Proteine aus Plasma, umfassend: eine Bluttasche, enthaltend eine Menge eines wasserabsorbierenden chromatografischen Gels; eine Filterkartusche zur Abtrennung des chromatografischen Gels aus dem Plasma; und Leitermittel für die operative Verbindung der Bluttasche mit der Filterkartusche.
  13. System gemäss Anspruch 13, wobei das chromatografische Gel vernetzte Dextrine der Marke Sephadex sind.
  14. System gemäss Anspruch 13, wobei das chromatografische Gel Material mit Ionenaustauschgruppen umfasst.
  15. System gemäss Anspruch 15, wobei das chromatografische Gel mit den Ionenaustauschgruppen in der Filterkartusche angeordnet ist.
  16. System gemäss Anspruch 15, wobei das chromatografische Gel mit den Ionenaustauschgruppen eine modifizierte Form von vernetzten Dextrinen der Marke Sephadex ist.
  17. System gemäss Anspruch 13, wobei das chromatografische Gel in einem porösen Umschlag enthalten ist.
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