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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft antikorrosive Zusammensetzungen in
Form einer Farbe.
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Hintergrund
der Erfindung
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Jedes
Jahr werden ungefähr
5% der Eisenprodukte in der Welt aufgrund von Korrosion ersetzt.
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Verschiedene Überzüge werden
verwendet, um den Korrosionsschaden zu verringern, wobei Farben am
verbreitetesten sind. Der Rostschutzbestandteil in Farben ist im
Allgemeinen ein antikorrosives Pigment. Gewöhnlicherweise basieren die
wirksamsten korrosionshemmenden Pigmente auf Chromaten und unter
ihnen besonders auf Zinkchromaten.
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Studien
haben gezeigt, dass diese besten antikorrosiven Pigmente (auf Zinkchromatbasis)
potentiell karzinogene Mittel sind. Heutzutage werden anstelle von
Zinkchromat manchmal Pigmente auf Zinkphosphatbasis in verschiedenen
Kombinationen verwendet. Zink ist aber ein Schwermetall und alle
Schwermetalle sind für
die Menschen schädlich.
Aufgrund des wachsenden Bewusstseins gegenüber Umweltschäden, die
mit Schwermetallen verbunden sind, sucht der Markt nach einem nicht-toxischen
und kostengünstigen
Ersatz, der wenigstens wie Pigmente auf Zinkchromat- oder Zinkphosphatbasis
arbeitet.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Gemäß der Erfindung
wird eine neue Klasse wirksamer antikorrosiver Pigmente bereitgestellt,
die kein Chromat oder Schwermetallionen enthalten.
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Somit
wird in Übereinstimmung
mit der Erfindung eine Farb- und/oder
Anstrichzusammensetzung bereitgestellt, die eine antikorrosive Zusammensetzung
umfasst, wobei die antikorrosive Zusammensetzung zumindest ein Oxyaminophosphat-Pigment und wenigstens
ein Oxynitrit, Oxymetallposphat, Oxyborat oder Oxysilicat umfasst.
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Des
weiteren sind in Übereinstimmung
mit einer Ausführungsform
der Erfindung die Amine, die für
die Pigmentherstellung verwendet werden, alle aus einer Gruppe,
die Morpholin, Dicyclohexylamin, Ethanolamine, aliphatische Amine,
aromatische Amine, Melamin, Hexamethylentetramin und Pentaethylentetramin
beinhaltet.
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Des
weiteren werden in Übereinstimmung
mit einer Ausführungsform
der Erfindung die Aminophosphate durch Umsetzung von organischen
Aminen und Phosphorsäure
in Wasser erhalten.
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Des
weiteren werden in Übereinstimmung
mit einer Ausführungsform
der Erfindung 0.5–3
Mol organischer Amine mit 0.5–3
mol Phosphorsäure
umgesetzt.
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Des
weiteren wird in Übereinstimmung
mit einer Ausführungsform
der Erfindung die Lösung
des Reaktionsproduktes von Aminen und Phosphorsäuren durch Zugabe von Erdalkalioxiden,
Eisenoxiden, Zinkoxid, Molybdänoxid, Aluminiumhydroxiden,
Manganoxiden oder entsprechenden Hydroxiden ausgehärtet, was
zu Oxiaminophosphaten führt.
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Des
weiteren werden in Übereinstimmung
mit einer Ausführungsform
der Erfindung Erdalkalioxide (Hydroxide) als Härtungsmittel verwendet, um
Oxiaminophosphate zu erhalten.
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Des
weiteren werden in Übereinstimmung
mit einer Ausführungsform
der Erfindung Oxide (Hydroxide) von Eisen, Mangan, Zink, Molybdän oder anderen
Metallen, die Eigenschaften als Korrosionsinhibitoren haben, als
Modifizierer verwendet. Die Oxidmenge in der Endzusammensetzung
liegt zwischen 20–70%.
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Des
weiteren enthält
in Übereinstimmung
mit einer Ausführungsform
der Erfindung die Zusammensetzung oberflächenaktive Mittel für eine bessere
Homogenisierung der Reaktionsmischung. Lignosulfate, nichtionische
oberflächenaktive
Mittel, kationische oder anionische oberflächenaktive Mittel werden als
oberflächenaktive
Mittel verwendet.
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Schließlich können in Übereinstimmung
mit einer Ausführungsform
der Erfindung Wasserlösungen von
Antikorrosionsmitteln in Salzform, wie zum Beispiel Benzoate, Nitrite,
Nitrate, Silikate, Aminoacetate, Carbonate, Chromate nach der Umsetzung
mit Erdalkalioxiden (Hydroxiden) oder Zinkoxid, Eisenoxid, Aluminiumoxid
(Hydroxide), Molybdänoxid
oder anderen Metalloxiden als Modifizierer oder Antikorrosionsmittel
verwendet werden.
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Beschreibung der Erfindung
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Viele
sehr wirksame antikorrosive Inhibitoren sind für Wassersystemgeneratoren oder
Wasserdampfgeneratoren bekannt. Aber alle diese sehr wirksamen Antikorrosionsinhibitoren
sind in Wasser sehr löslich
und sind aufgrund der hohen Löslichkeit
nicht für
die Verwendung als Farbpigmente geeignet.
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Die
inhibierende Wirkung von Antikorrosionspigmenten basiert auf ihrer
Fähigkeit,
kleine Konzentrationen an korrosionsinhibierenden Ionen auf der
Oberfläche
der angestrichenen Metalle zu halten, wenn Wasser den Farbfilm durchdringt,
um die Metalloberfläche
zu erreichen.
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Es
ist bekannt, dass organische Amine als antikorrosive Mittel in wässrigen
Systemen bei verschiedenen Temperaturen sehr aktiv sind. Darunter
sind: Morpholin, Dicyclohexylamin, Hexamethylentetramin, Ethanolamine,
(Mono-, Di- und Tri-), Aminosäuren,
Butylamine. Viele von ihnen werden in verschiedenen Formulierungen
als Korrosionsinhibitoren für
Wasserdampfsysteme verwendet. Phosphorsäure und verschiedene Phosphate
sind ebenfalls als aktive Korrosionsinhibitoren bekannt, hauptsächlich für Wassersysteme.
Zinkphosphatzusammensetzungen mit verschiedenen Additiven wie zum
Beispiel Aluminium, Molybdän,
Boraten etc., werden ebenfalls in Farbsystemen verwendet.
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Kombinationen
von organischen Aminen und anorganischen Phosphaten oder Phosphorsäure werden
ebenfalls manchmal zur Korrosionsinhibierung verwendet, aber sie
haben eine hohe Wasserlöslichkeit. Gemäß der Erfindung
werden Zusammensetzungen mit geringer Wasserlöslichkeit und kontrollierter
langsamer Freisetzung als antikorrosive Pigmente für Farben,
sowohl auf Lösungsmittelbasis
als auch Wasserlack, bereitgestellt.
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Der
erste Schritt ist eine Reaktion zwischen organischen Aminen und
Phosphorsäure
oder einem Säurephosphat,
die organische Phosphate ergibt. Die Reaktion findet in einer wässrigen
Lösung
statt.
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Der
zweite Schritt: Umsetzung einer wässrigen Lösung von Aminophosphaten aus
dem ersten Schritt und von Erdalkalimetalloxiden oder entsprechenden
Hydroxiden.
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Die
erhaltenen Oxyaminophosphate haben nach dem Waschen und Zermahlen
sehr gute antikorrosive Eigenschaften und können als antikorrosive Inhibitoren
für Farben
auf Lösungsmittelbasis
und Wasserlacke verwendet werden.
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Im
zweiten Schritt können
zusammen mit Aminophosphaten eine Wasserlösung von verschiedenen Korrosionsinhibitoren
in Salzform in Form eines Reaktionsproduktes mit Erdalkalimetalloxiden
oder entsprechenden Hydroxiden verwendet werden. Zum Beispiel Wasserlösungen von
Benzoaten, Salzen von Ethylendiamintetraessigsäure, lösliche Silikate oder Natrium-
oder Kaliumnitrite, Nitrate, Carbonate, Chromate etc. Neben Erdalkalioxiden
oder -hydroxiden können
ebenfalls andere Oxide verwendet werden, die bei der Umsetzung mit
einer Wasserlösung
von verschiedenen antikorrosiven Salzen oder ihren Zusammensetzungen
reagiert, wobei verschiedene Oxyverbindungen, zum Beispiel, Zink,
Strontium, Molybdän,
Aluminium, Eisen, Mangan oder ähnliche
Oxide oder Hydroxide, erhalten werden.
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Diese
Oxide können
zusammen mit Erdalkalioxiden (Hydroxiden) verwendet werden, um einen
synergistischen Effekt zu erhalten.
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Beispiel 1
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1
mol Morpholin wird unter ständigem
Mischen zu 1 mol einer 40%igen Lösung
von Phosphorsäure hinzugegeben.
0.5 g einer 10%igen Ca-Lignosulfonatlösung werden zu 10.0 g der Reaktionsmischung
hinzugegeben und das Produkt wird mit 5 g Calciumhydroxid gemischt.
Die Reaktion wird bei Raumtemperatur für 20–40 Minuten durchgeführt. Nach
dem Aushärten
wird das Reaktionsprodukt gewaschen, getrocknet und zu einem Pulver > 600 mesh zermahlen.
Das erhaltene Produkt hat gute Antikorrosionseigenschaften. Es wird
in antikorrosiven Farben mit 6 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 8 bis 12
Gew.-% verwendet.
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Beispiel 2
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2
mol Monoethanolamin werden unter ständigem Mischen zu 1 mol 50%iger
Phosphorsäure
hinzugegeben. 10 g des Reaktionsproduktes werden mit 0.1 NP-9 (ein
Detergenz vom Nonylphenoltyp, nichtionisch) und 6 g Eisenoxid (Fe2O3) gemischt. Nach
dem Aushärten
wird das Produkt gewaschen, getrocknet und zu einem Pulver > 600 mesh zermahlen.
Das erhaltene Produkt hat gute antikorrosive Eigenschaften in Zusammensetzungen
mit Farben vom Alkyltyp, wobei es mit 15% (Gewicht) anstelle von
Zinkchromat in Farbzusammensetzungen verwendet wird.
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Beispiel 3
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1
mol Melamin wird mit 2 mol Phosphorsäure gemischt. 0.2 g Lösung (Lignosulfonat
vom Na-Typ von Boregaard Ltd. Norwegen) wird in 10 g des erhaltenen
Reaktionsproduktes aufgelöst,
und die Mischung wird mit 3 g Magnesiumoxid gemischt. Das Reaktionsprodukt
wird gewaschen, getrocknet und zu einem Pulver > 600 mesh zermahlen. Das erhaltene Produkt
hat gute Antikorrosionseigenschaften in einer Salzsprühkamera im
Vergleich zu Zinkchromatpigmenten.
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Beispiel 4
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2
mol Dicyclohexylamin werden mit 1 mol 35%iger Phosphorsäure umgesetzt.
Die Reaktionsmischung wird durch Zugabe von 7 g Zinkoxid pro 10
g Reaktionslösung
mit 0.2 g 50% Na-LABs-Detergenz
ausgehärtet. Nach
dem Waschen, Trocknen und Zermahlen zu einem Pulver > 600 mesh hat das Produkt
gute Antikorrosionseigenschaften.
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Beispiel 5
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2
mol Morpholin und 0.5 mol 10%iges Na2-Ethylendiamintetraacetat
werden mit 1 mol einer 25%igen Phosphorsäure umgesetzt. Die Reaktionsmischung
wird durch Zugabe von 6 g Magnesiumoxid pro 10 g Reaktionslösung ausgehärtet.
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Nach
dem Waschen, Trocknen und Zermahlen zu einem Pulver > 600 mesh hat das Produkt
gute Antikorrosionseigenschaften.
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Mischungen
mit Oxynitriten, Oxymetallphosphaten, Oxyboraten, Oxysilicaten können verwendet
werden. Beispiel
6
a.
Antikorrosive Pigmente | – 60 g |
b.
Micronisierter Talg | – 96.7 g |
c.
Titandioxid | – 36.2 g |
d.
Rotes Eisenoxid | – 61.5 g |
e.
Benton | – 10.3 g |
f.
Katalysator (Mischung von Co, PB, Mn, Naphtenat) | – 6.7 g |
g.
Alkohol | – 350 g |
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Die
Zusammensetzung bestand einen TNO-Zyklustest oder Anstrich innerhalb
1000 Stunden.