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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine pharmazeutische Zusammensetzung
mit neurotropher Aktivität
zur Behandlung von peripheren und/oder ZNS-Störungen in Säugern.
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GDF-5
ist ein Knochen-morphogenetisches proteinähnliches Molekül, das ähnlich zu
anderen Mitgliedern der transformierender Wachstumsfaktor beta (TGF-β)-Überfamilie, mit neurotrophen
Funktionen in Zusammenhang gebracht worden ist. Zum Beispiel ist
gezeigt worden, dass TGF-β1,
-β2 und -β3, wie auch
Aktivin A, Knochen-morphogenetische Proteine (BMP) -2, -4, -6, -7,
-12, von der Gliazelllinie abgeleitete neurotroph-ähnliche
Faktoren (GDNF-ähnlich)
und GDF-5 alle in vitro das Überleben von
dopaminergen Mittelhirnneuronen durch verschiedene Mechanismen fördern. GDNF
wirkt auch auf ein breites Spektrum von peripheren Neuronen.
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Die
Entdeckung von GDNF als ein neurotropher Faktor für dopaminergetische
Mittelhirnneurone war ein Meilenstein bei der Suche nach neuartigen Molekülen, die
bei der Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen, wie z. B.
der Parkinson'schen
Krankheit, von Bedeutung sein können. Die
Bedeutung von GDNF wird weiter durch dessen Wirksamkeit in mehreren
PD-Tiermodellen, einschließlich
nicht-humaner Primaten,
die allgegenwärtige
Expression in Neuronen des ZNS und durch dessen erweiterndes Spektrum
von darauf reagierenden Neuronenpopulationen unterstrichen. GDNF überträgt Signale über den
Tyrosinkinase-Rezeptor c-ret in Zusammenwirken mit einem GPI-verbundenen α-Rezeptor,
dem GDNFRα.
GDNF ist ein Mitglied der TGF-β-Überfamilie,
dessen engste Verwandte Neurturin sind. Zielgerichtete Mutationen
der GDNF- oder c-Ret-Gene haben darauf hingewiesen, dass GDNF zur
Entwicklung der Niere, der Hauptteile des Darm-Nervensystems und
der sympathischen übergeordneten
Zervikalganglien im wesentlichen erforderlich ist. Aber GDNF fördert nicht
das Überleben der
meisten peripheren Neuronen in mit geringer Dichte dissoziierten
Kulturen und definierten Medien. Folgeexperimente, in denen gezeigt
worden ist, dass GDNF das Überleben
von angereicherten peripheren autonomen und sensorischen Neuronen
fördert,
wurden alle unter Verwendung von Serum während der gesamten Kulturdauer
durchgeführt.
Darüber
hinaus wurde die dopaminotrophe Wirkung von GDNF in einem extrem
komplexen Kultursystem begründet,
wobei dessen auffallendste Wirkung bis zum Tag 7 in Kultur nicht
offensichtlich wurde.
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TGF-β sind weit
verbreitete und kontextabhängig
wirkende Zytokine mit bedeutenden Funktionen bei der Entwicklung
und der Zellzykluskontrolle. TGF-β sind
mit der Regulation des neuronalen Überlebens von z. B. Motoneuronen,
sensorischen und dopaminergen Mittelhirn-Neuronen in Verbindung gebracht
worden. Es sollte aber erwähnt
werden, dass TGF-β keine
oder geringe Wirkungen auf stark angereicherte, Serum-freie Neuronenkulturen,
wie z. B. sensorische Neuronen zeigt.
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Die
WO-A-9711965 beschreibt ein Verfahren zur Behandlung von Verletzung
oder Degeneration von cholinergen Neuronen des basalen Vorderhirns durch
Verabreichen von GDNF alleine oder in Kombination mit einem zweiten
therapeutischen Mittel wie z. B. NGF, BDNF, NT-3, NT-4/5, bFGF oder
CNTF. Die WO-A-9719694 beschreibt ein Verfahren zur Behandlung von
Verletzung oder Degeneration von retinalen Neuronen durch Verabreichen
von GDNF alleine oder in Kombination mit BDNF, NT-3, NT-4/5, NT-6,
ILGF, FGF-5 oder TGF-β.
Die EP-A-0454400 beschreibt, dass TGF-β alleine oder in Kombination mit
CSF die Anzahl der Granulozyten und Monozyten/Makrophagen in Säugern erhöht.
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Demnach
ist es das technische Problem, das der vorliegenden Erfindung zu
Grunde liegt, ein neues System, das die neurotrophe Aktivität verbessert hat,
zur Behandlung von peripheren und/oder ZNS-Störungen in Säugern bereitzustellen.
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Die
Lösung
des obigen technischen Problems wird durch die in den Ansprüchen charakterisierten
Ausführungsformen
erreicht.
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Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung
mit neurotropher Aktivität,
umfassend eine biologisch aktive Menge von mindestens einer Kombination
von TGF-β und
NGF oder NT oder CNTF oder FGF oder EGF oder GDF oder eine Kombination
von TGF-α und
GDF-S oder funktionell wirksamer Derivate oder Teile davon und gegebenenfalls
einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
und/oder ein Verdünnungsmittel.
Der Ausdruck „TGF-β" umfaßt TGF-β1, TGF-β2 und TGF-β3. Der Ausdruck „funktionell
wirksames Derivat" und „funktionell
wirksames Teil" bezieht
sich auf eine proteinhaltige Verbindung, die mindestens einen Teil
der biologischen Funktion des entsprechenden Zytokins aufweist.
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Die
Zytokine, die in der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung
verwendet wurden, können
aus der Gruppe, die aus GDF wie z. B. GDF-5, GDF-6, GDF-7, GDF-8
und GDF-9, TGF, wie z. B. TGF-α oder
TGF-β, z.
B. TGF-β1,
TGF-β2 oder
TGF-β3,
NGF, Neurotrophinen wie z. B. NT-3 oder NT-4, EGF, CNTF und FGF
wie z. B. FGF-2 besteht, ausgewählt
werden.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung umfaßt
die pharmazeutische Zusammensetzung die folgenden Kombinationen: TGF-β und FGF-2
oder CNTF oder NT-3 oder NGF.
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Als
eine überraschende
Tatsache kann, wenn mindestens einer von TGF-β oder GDF-5 in der oben definierten
pharmazeutischen Zusammensetzung vorhanden ist, ein synergistischer
Effekt, der zu einer erhöhten
neurotrophen Aktivität
führt,
beobachtet werden.
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Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung kann zur Behandlung von peripheren und/oder ZNS-Störungen in
Säugern,
vorzugsweise bei Menschen, wie z. B. Parkinson, Alzheimer, ALS oder
andere Demenzien, andere neurodegenerative Störungen des Zentralennervensystems
und periphere Neuropathien, einschließlich Diabetes, Cisplatin-
oder andere genetische oder erworbene periphere Nervenerkrankungen,
verwendet werden.
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Die
Figuren zeigen:
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1: Das Überleben von E8 DRG-Neuronen,
die 48 Stunden in Gegenwart von verschiedenen trophischen Faktoren
in Sättigungskonzentrationen
mit oder ohne Zugabe von GDF-5 bei einer konstanten Konzentration
von 20 ng/ml kultiviert wurden. Die Werte stellen Mittelwerte +
SEM von mindestens zwei unabhängigen
Experimenten mit Dreifachbestimmungen dar.
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2: Wirkung von neutralisierendem
endogenem TGF-β in
mesenzephalen Neuronenkulturen. Die Anzahlen der überlebenden
TH-immunoreaktiven Neuronen von mesenzephalen Kulturen (E14/DIV8)
nach 8 Tagen in Kultur, behandelt mit FGF-2 (10 ng/ml), nur Medium
(Kontrolle), in Anwesenheit oder Abwesen heit von neutralisierenden
Antikörpern
gegen TGF-β1/-β2/-β3 (10 μg/ml). Die
Daten sind als Mittelwert ± SEM
(n = 3) angegeben, P-Werte sind ***P < 0,001 für gesteigertes Überleben verglichen
mit Kontrollkulturen und +P < 0,05
oder +++P < 0,001
für vermindertes Überleben
nach der Behandlung mit Antikörper.
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3: Neutralisierendes endogenes
TGF-β vermindert
die überlebensfördernden
Wirkungen von CNTF und FGF-2 auf Küken CG-Neurone. Die Kulturen
wurden mit CNTF (A) oder FGF-2 (B) alleine (
) in
den angegebenen Konzentrationen oder in Kombination mit neutralisierenden
Antikörpern
(
)
gegen TGF-β1, -β2, -β3 (1 μg/ml) behandelt.
Die Daten sind als Mittelwert ± SEM
(n = 3) angegeben. P-Werte sind *P < 0,05; **P < 0,01 für vermindertes Überleben in
der Kombination von Wachstumsfaktor plus anti-TGF-β verglichen
mit der Behandlung mit Wachstumsfaktor alleine.
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4: TGF-β induziert die Empfindlichkeit von
Küken CG-Neuronen
gegen CNTF, NGF und NT-3. Kulturen wurden mit (A) CNTF (5 oder 0,3 ng/ml),
Oncostatin M, LIF, IL-6 (bei 10 ng/ml) oder (B) NGF, NT-3, NT-4
in der Abwesenheit oder Anwesenheit von TGF-β (2,5 ng/ml) behandelt. Die
Daten sind als Prozent des CNTF-Plateau-Überlebens als Mittelwerte ± SEM (n
= 3) angegeben. *P < 0,05,
**P < 0,01 für gesteigertes Überleben
in der Kombination mit TGF-β3 verglichen
mit der entsprechenden Behandlung mit dem einzelnen Faktor alleine.
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Die folgenden Beispiele
erläutern
die Erfindung
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Die
Wachstumsfaktoren TGF-β1
und -β3, transformierender
Wachstumsfaktor-a, TGF-a zeigen auch synergistische oder additive
Wirkungen, wenn sie zusammen mit GDF-5 in allen getesteten Konzentrationen
(1) zugegeben werden.
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Synergistische Wirkung
von TGF-β mit
anderen neurotrophen Faktoren und Neutrophinen
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TGF-β vermittelt die neurotrophe
Wirkung von FGF-2, CNTF und Neurotrophinen
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Es
ist bekannt, dass der Fibroblasten-Wachstumsfaktor (FGF)-2 als ein
neurotropher Faktor auf dopaminerge Neurone im ventralen Mittelhirn
wirkt. Frühere
Untersuchungen wiesen darauf hin, dass die neurotrophe Wirkung,
die von FGF-2 ausgeübt
wird, hauptsächlich
indirekt ist und durch mesenzephale Ganglien vermittelt wird (Engele
und Bohn, J Neurosci, 11 (1991), 3070–3078). Da bekannt ist, dass
TGF-β ein
Produkt von Astrogliazellen ist, wurde untersucht, ob TGF-β-neutralisierende
Antikörper
die neurotrophe Wirkung von FGF-2 auf kultivierte Neurone, die aus
dem embryonalen Mittelhirnboden stammen, aufheben können. 2 zeigt, dass die Behandlung
der kultivierten Neuronen mit FGF-2 (10 ng/ml) zu einem 1,7 fachen
Anstieg des Überlebens
der Zellen im Vergleich zu der Negativkontrolle (Medium alleine)
führte.
Im Gegensatz dazu hob die Zugabe von Antikörpern, die spezifisch für TGF-β1/-β2/-β3 waren,
die überlebensfördernde
Wirkung von FGF-2 vollständig
auf. Diese Daten zeigen, dass die neurotrophe Wirkung von FGF-2
auf dopaminerge Neurone im ventralen Mittelhirn durch TGF-β vermittelt
wird.
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TGF-β war in der
Lage, synergistisch mit FGF-2 und CNTF in der Kontrolle des Neuronüberlebens
von ziliaren (CG)-Küken-Ganglien
zu wirken. Ein Antikörper,
der die TGF-β-Isoformen
-β1/-β2/-β3 erkennt,
wurde eingesetzt, um TGF-β in
Kulturen von CG-Neuronen, die jeweils mit CNTF oder FGF-2 behandelt
waren, zu immunoneutralisieren (3).
Die Neutralisierung von TGF-β verringerte
das CNTF- oder FGF-2-vermittelte
Neuronenüberleben
um 40 bis 60%. Diese Daten weisen darauf hin, dass TGF-β, das von
kultivierten CG-Neuronen freigesetzt wird, synergistisch mit exogenen
neurotrophen Faktoren wirkt, um das Neuronenüberleben sicher zu stellen.
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CNTF
nutzt Rezeptor und Komponenten der Signaltransduktion gemeinsam
mit Mitgliedern einer Familie von neuropoetischen Zytokinen, zu
denen der Leukämieinhibierende
Faktor (LIF), Oncostatin M (OSM) und Interleukin-6 (IL-6) gehören (Stahl
und Yancopoulos, J. Neurobiol. 25 (1994), 1454–1466). Wie in 4 dargestellt ist, erhöhte TGF-β eindeutig die
Wirksamkeit einer nicht-sättigenden
Konzentration von CNTF im Hinblick auf das Fördern des Überlebens von CG-Neuronen.
OSM, LIF und IL-6 förderten
CG-Neuronen nicht und eine weitere Zugabe von TGF-β steigerte
die Wirkungen dieser Zytokine nicht über die Hintergrundwerte hinaus.
Neu rotrophine sind keine etablierten trophischen Faktoren für CG-Neurone
(Collins, Brain Res. 467 (1988), 111–116). Aber in Kombination
mit TGF-β förderten sowohl
NGF als auch NT-3 das Überleben
bei 35 bis 40% des CNTF-Plateaus (4).
Obwohl die Expression von trkA-Rezeptoren, die die Signalwirkung von
NGF und NT-3 auf CG-Neurone zulassen, bis jetzt nicht nachgewiesen
worden ist, deuten die vorgelegten Daten darauf hin, dass TGF-β mit der
Neurotrophin Rezeptor-vermittelten Signalwirkung auf CG-Neurone
zusammenwirken kann.
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Experimentelle Verfahren
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Materialien
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CMF:
Ca2+/Mg2+-freie
Hanks balancierte Salzlösung,
DMEM: Dulbeccos modifiziertes Eagle-Medium und PSN wurden von Gibco
bezogen. Poly-L-Ornithiun, Laminin, A23187, Carbachol und Verapamil
wurden von Sigma bezogen, bovines Serumalbumin (BSA) war von Serva
(Heidelberg, Deutschland) und PIPLC von Boehringer Mannheim (Deutschland).
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Pferdeserum
(HS) wurde von Gibco bezogen, fetales Kalbserum (FCS) Chargen 1
und 2 waren von PAA, FCS Chargen 3 und 4 waren von Euro und FCS
Chargen 5 und 6 waren von PAN.
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Wachstumsfaktoren
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Wachstumsfaktoren
wurden von Boehringer Mannheim (NGF, 2,5 S NGF und rekombinanter
humaner (rh) LIF) und IC-Chemikalien (rekombinantes Ratten (rr)
CNTF, rh GDNF, rh Oncostatin M (OSM), rh IL-6, rh NT-3 und NT-4)
bezogen. GDF-5 wurde wie
beschrieben hergestellt (Kriegelstein et al., J. Neurosci. Res.,
42 (5) (1995) 724–732).
Rh FGF-2 wurde für
die Experimente entsprechend der 2 von
Progen und für
alle anderen Experimente von IC Chemikalien bezogen. Gefriergetrocknete
Faktoren wurden in Kulturmedium resuspendiert (siehe unten), um
eine Endkonzentration von 1 μg/ml
zu erhalten und in Aliquoten von 50–100 μl bei –70°C bis zur Verwendung gelagert.
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Antikörper
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Der
neutralisierende Antikörper
gegen TGF-β1,
2, 3 wurde von Genzyme und der gegen GDNF von Santa Cruz Biotechnology
bezogen.
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Agarose-konjugierte
Antikörper
gegen TGF-β1
und GDNF waren von Santa Cruz Biotechnology. Der Peroxidase-konjugierte α-Kaninchen
Antikörper
wurde von Sigma bezogen.
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Tiere für die Experimente
entsprechend 1
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Befruchtete
weiße
Leghorn-Küken-Eier
wurden von einem lokalen Vogelhaus erhalten und in einer befeuchteten
Eierkammer bei 37,8°C
inkubiert.
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Tiere für die Experimente
entsprechend den 2–4
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Befruchtete
weiße
Leghorn-Küken-Eier
wurden von einem lokalen Vogelhaus erhalten und in einer befeuchteten
Eierkammer bei 38°C
bis E8 inkubiert.
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Zellkulturen für die Experimente
entsprechend 1
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Assays der neurotrophen
Aktivität
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Embryonale
ziliare (CG), dorsale Wurzel-(DRG) und sympathische (SG) Ganglien
aus Küken
am embryonalen Tagen) (E) 8, 10 und 12 wurden präpariert, von Nervenwurzeln
und Bindegewebe befreit und in CMF gesammelt. Die Ganglien wurden
in Trypsin (ICN) inkubiert, gewaschen und durch Zerreiben unter
Verwendung von abgeflammten Pasteur Pipetten getrennt. Die Kulturen
wurden in Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen, die mit Poly-L-Ornithin und
Laminin vorbeschichtet waren (Costar, A/2), in einer Dichte von
1.200–1.500
Zellen/Vertiefung in DMEM, ergänzt
mit N1 Zusatzstoffen, 0,25% BSA und 0,1% PSN (DME/N1), angesetzt
und bei 37°C
in einem 5% CO2-Inkubator inkubiert.
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Zu
geeigneten Zeitpunkten (CG: 24 h, DRG: 48 h, SG: 72 h) wurden die
Kulturen durch Zugabe von 2,5% Glutardialdehyd in Phosphat-gepufferter Salzlösung (PBS)
fixiert. Die Anzahlen der überlebenden
Neurone wurden durch direktes Zählen
von 30% des Oberflächenbereichs
unter Verwendung von Phasenkontrast-Mikroskopie bestimmt.
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Zelllinien
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Die
Zelllinien B49, 3T3 und COS waren in 10% FCS/DMEM mit 1% PSN gewachsen
und die Zelllinie BHK wurde in DMEM/F 12 mit 5% FCS und 1% PSN in
Plastik-Kulturkolben
eingesetzt.
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Von
diesen verschiedenen Zelllinien wurde konditioniertes Medium gesammelt
und Aliquoten wurden bei –80°C gelagert
und dann zur Bestimmung der TGF-β-Aktivität für den MLEC-Bioassay präpariert.
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Agarosekonjugat/Westernblots
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Zu
1 ml Stimulationspuffer mit oder ohne Zusatzstoffe von chromaffinen
Zellen wurden 10 μl
des Antikörper-Agarose-Konjugats
zugegeben und bei 4°C über Nacht
unter Mischen inkubiert. Das Pellet wurde mit PBS gewaschen und
dann in 50 μl
Elektrophorese-Probenpuffer resuspendiert und 2 Minuten lang gekocht.
Die Proben wurden durch Elektrophorese in einem 12,5% SDS-PAA-Gel
getrennt und auf eine Nitrocellulosemembran (Hybond, Amersham) übertragen.
Die Nitrocellulosemembran wurde mit 3% fettarmem Milchpulver/0,1%
BSA in Tris-gepufferter Salzlösung
(TBS, pH 7,3) blockiert, mit primärem Antikörper (1 : 200 in 0,1% BSA/TBS) über Nacht bei
4°C, gefolgt
von einem sekundären
Peroxidase-konjugierten Antikörper
(1 : 2000 in 0,1% BSA/TBS), inkubiert. Schließlich wurde die Membran unter
Verwendung des erweiterten Amersham Chemolumineszens (ECL) Detektions-Systems
entwickelt.
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Assay für TGF-β
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Die
Bestimmung der TGF-β-Aktivität wurde durch
Verwenden des Nerz-Lungenepithelzell-(MLEC)
(freundlicherweise von Dr. Rifkin, New York Universität, New York,
USA zur Verfügung
gestellt) Bioassays (Abe et al., Anal. Biochem. 216 (1994) 276–284) durchgeführt. Transfizierte MLEC-Kulturen
wurden in eine Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen (Costar) in
einer Dichte von 1,6 × 104 Zellen/Vertiefung in DMEM (Glukosereich)
mit 10% FCS und Geneticin (250 μg/ml)
eingebracht und das Anheften 3 Stunden lang bei 37°C in einem
5% CO2-Inkubator zugelassen. Das Medium
wurde dann durch 100 μl
der Testprobe in DME/N1 (aktiviert mit HCl) ersetzt und über Nacht
bei 37°C
in einem 5% CO2-Inkubator inkubiert. Die
Zellen wurden zweimal mit PBS gewaschen und durch Verwendung von
100 μl Lysepuffer
(Promega) 2–3
h lang bei RT lysiert. Zur Bestimmung der TGF-β-Aktivität wurden 80 μl des Lysats
in ein Teströhrchen überführt und
durch Verwenden eines Luminometers (Lumat, Berthold/Deutschland)
durch 100 μl-Injektionen
von Luciferase-Reagens (Promega) analysiert. Die Luciferase-Aktivität wurde
als relative Licht-Einheiten (RLU) angezeigt und alle Assays wurden
dreifach durchgeführt.
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Statistiken
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Statistische
Vergleiche wurden mit Einweg-ANOVA, enthalten in der MicroCalOrigin-Software, durchgeführt. Die
Unterschiede wurden bei *P < 0,05,
**P < 0,005 und
***P < 0,0005 als
statistisch signifikant erachtet.
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Zellkultur für die Experimente
entsprechend den 2–4
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Getrennte
Kulturen von embryonalen dorsalen Wurzelganglien (DRGs) aus Huhn
wurden wie im Detail von Krieglstein und Unsicker beschrieben erzeugt
(Dev. Brain. Rees. 93 (1996) 10–17).
Kurz dargestellt, DRGs wurden in Ca2+-Mg2+-freier Hanks balancierter Salzlösung (CMF)
präpariert.
Nach 15 minütiger
Inkubation in 0,08 Trypsin (BioWhittaker) wurden die Ganglien durch
vorsichtiges Zerreiben unter Verwendung von abgeflammten Pasteur
Pipetten getrennt. Die Zellen in Suspension (Neuron/Nicht-Neuron-Verhältnis 1
: 2) wurden in Polyornithin-Laminin beschichtete Mikrotiterplatten
mit 96 Vertiefungen (A/2 Costar) mit einer Dichte von 1.200 Zellen/Vertiefung
geimpft. Die Wachstumsfaktoren wurden zum Zeitpunkt der Plattenkultur
in einem Endvolumen von 50 μl
Dulbecco's modifiziertem
Eagles Medium, ergänzt
mit 0,25% Rinderserumalbumin, N1-Zusatzstoffen (Bottenstein et al.,
Exp. Cell Res. 125 (1980) 183–190)
und 100 U/ml Penicillin aufgebracht. Als eine Positivkon trolle wurde
Nervenwachstumsfaktor (NGF) in der sättigenden Konzentration von
10 ng/ml verwendet. Nach 48 h langer Inkubation bei 37°C in befeuchteter
Atmosphäre,
die 5% CO2 enthielt, wurden die Kulturen
mit 2,5% Glutaraldehyd in Phosphatgepufferter Salzlösung (PBS)
fixiert. Neuronale Zellen wurden anhand ihrer Hellphasen- und ihrer Neurit-tragenden
Morphologien identifiziert und innerhalb von 30 des gesamten Oberflächenbereichs unter
Verwendung von Phasenkontrast-Mikroskopie ausgezählt. Alle
Experimente wurden mindestens in Dreifachbestimmungen in zwei unabhängigen Experimenten
durchgeführt.
Die Daten sind als Mittelwert ± SEM
dargestellt. Statistische Vergleiche wurden mit Student's Doppel t-Test, ANOVA und MicrocalOrigin Software
durchgeführt.
Unterschiede wurden bei P < 0,05,
** P < 0,01 und
*** P < 0,001 als
statistisch signifikant angesehen.
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Assay für präganglionären Neuronschutz
in vivo
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Bei
erwachsenen Männchen
von Hanover-Wistar-Ratten wurde eine Adrenomedullektomie durchgeführt. Präganglionäre Neurone
im Rückenmark,
die adrenale medulläre
chromaffine Zellen innervierten, wurden durch retrograden Nachweis
mit Fast Blue oder Fluoro-Gold (FG) identifiziert. Die Faktoren
(je 1 μg)
wurden vor der Implantation in einseitig medullektomisierte adrenale
Drüsen
in Gelschaum (Spongostan, Ferrosan, Soeburg, Dänemark) eingeweicht. Die Anzahlen
der FG-markierten präganglionären Neurone
wurde durch Zellzählungen
von vollständigen
Serien von längslaufenden Schnitten
durch die Rückenmark-Segmente
T7–T10 vier
Wochen nach der Operation bestimmt. Nur hell fluoreszierende Neurone,
die einen deutlich sichtbaren Zellkern enthielten wurden gezählt. Die
Gesamtanzahlen wurden wegen möglichen
Doppelzählungen
von geteilten Zellkernen entsprechend der Abercombies Formel korrigiert.
Die Anzahlen von präganglionären Neuronen
an der adrenalen Medulla, die in Schein-operierten Tieren und an
der unverletzten Seite überlebten
wurden als 100% gesetzt. Die Daten sind als Mittelwerte ± SEM angegeben
und die statistische Signifikanz der Unterschiede zwischen den Gruppen
wurde mit Hilfe des Students t-Tests bestimmt.
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In situ-Hybridisierung
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In
situ-Hybridisierungen wurden auf Paraffin-Schnitten des Thorax-Rückenmarks,
im Wesentlichen wie in Arumäe
et al. beschrieben (J. Cell Biol. 122 (1993) 1053–1065),
durchgeführt.
Proben wurden von Ratten-GFRα-1,
Nukleotide 294–1039
und Maus-cRet, Nukleotide
2534–3217
erhalten. Nach der Hybridisierung wurden alle Schnitte eingetaucht und
2–3 Wochen
lang belichtet, mit Haematoxylin gegen gefärbt, an der Luft getrocknet
und in DPX eingebettet. Kein Hybridisierungs-Signal wurde mit den Proben
in Richtungslagebestimmung nachgewiesen.