-
Die vorliegende Erfindung betrifft
ein fluidbetätigtes
Absperrventil gemäss
Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Die DE-A-2 026 137 offenbart eine
Vorrichtung gemäss
dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Sie umfasst einen Ventilkörper und
eine Feder, welche den Ventilkörper
in der geschlossenen Position hält. Ist
die Feder gebrochen oder nicht vorhanden, so ist der Ventilkörper in
einer offenen Position. Um einen Rückfluss zu verhindern, besitzt
der Ventilkörper
einen relativ schmalen Bereich, welcher sich in die Durchflusspassage
erstreckt und welcher den Ventilkörper im Fall eines Rückflusses
in die geschlossene Position zwingt. Eine erhöhte Durchflussrate oder Änderungen
bezüglich
Viskosität
und/oder Temperatur schliesst das Ventil nicht.
-
Das Ventil gemäss der vorliegenden Erfindung
ist vorgesehen für
eine Rohrleitung, einen Kanal oder dergleichen, welcher ein Fluidum
(Luft, Wasser, Öl
oder andere Flüssigkeiten
oder gasförmige Medien)
leitet. Der Ventilkörper
ist in Kontakt mit der fliessenden Flüssigkeit und ist Druck- und
Reibungskräften
ausgesetzt. Der Ventilkörper
ist so ausgebildet, dass das Ventil schliesst, wenn die genannten Kräfte einen
vorbestimmten Wert überschreiten.
Der Wert der Kräfte
variiert mit dem Druck des Fluidums, der Dichte des Fluidums, der
Durchflussgeschwindigkeit und der Viskosität.
-
Das Ventil soll es insbesondere ermöglichen, einen
Flüssigkeits- oder Gasfluss zu
unterbrechen, der vorsätzlich
oder irrtümlicherweise
eine vorbestimmte obere Geschwindigkeit überschreitet.
-
Die anhebende Fläche des Ventils ist im Allgemeinen
bezogen auf Parameter, die gemäss
der folgenden Formel einen Einfluss ausüben:
-
Schliessen:
-
Die Formel für die anhebende Kraft: L = 1/2·CL·☐·A·V2, wobei:
L = anhebende Kraft
CL = Koeffizient (empirisch, drückt die
Reibungseigenschaften der anhebenden Kräfte gegenüber der Fluidum-Rheologie aus)
☐ =
Fluidumdichte (beeinflusst durch Druck, Temperatur und Kompressibilität des Fluidums)
A
= Oberflächenbereich
(effektive anhebende Fläche)
V
= Geschwindigkeit des Fluidums
-
Abnormale Fliessgeschwindigkeiten
eines fliessenden Fluidums entstehen unter anderem in Zusammenhang
mit Rohrleitungsbrüchen,
welche durch einen Unfall, wie beispielsweise eine Explosion, durch
Feuer und dergleichen entstehen, wobei ungewöhnliche Fliessbedingungen des
Fluidums unter anderem zu grösseren
Mengen von unerwünschter
Flüssigkeit
oder Gas führen,
welche möglicherweise
einer Brandstelle zugeführt
werden.
-
Es ist eine allgemeine Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, eine Änderung
in der Durchflussgeschwindigkeit und möglicherweise auch Änderungen
in der Viskosität,
Temperatur, Druck bei ungewöhnlichen
Fliessbedingungen in einem fliessenden Fluidum zu nutzen. Gemäss der Erfindung
wird angestrebt, die Notwendigkeit einer äusseren Kraft zu vermeiden,
indem kinetische (und möglicherweise
hydraulische, rheologische und thermische) Kräfte verwendet werden, die in
der Rohrleitung bzw. im Kanal vorhanden sind, wobei der Verschlusskörper so
geformt ist, dass er auf Änderungen
der genannten Kräfte
antwortet und das Ventil bei abnormalen Fliessbedingungen schliesst.
-
Nachfolgend werden einige Anwendungen des
fluidbetätigten
Absperrventils gemäss
der Erfindung näher
erläutert.
Die Ausführungsbeispiele
betreffen lediglich nicht einschränkende Beispiele.
-
Unfälle auf Installationen, die
im Meer montiert sind, haben gezeigt, wie wichtig es ist, die riesigen
Gas- und Ölreservoirs,
welche in den Transportleitungsnetzen vorhanden sind, unter Kontrolle
zu halten. Der gegenwärtige
Stand der Technik ermöglicht
es, bis zu einem gewissen Grad den Druck und Transport von entflammbaren
Gasen oder Flüssigkeiten
in der Leitung zu kontrollieren, aber es können Situationen eintreffen,
in welchen die Ventile nutzlos sind, da Brüche in Leitungen unmittelbar
in Flussrichtung gesehen vor einem Ventil grosse oder kleine Reservoirs
in der Rohrleitung nach dem vorausgehenden Ventil freilassen können. Vor
einem möglichen Rohrleitungsbruch
sind die Ventile offen, um einen Transport des Fluidums durch die
Rohrleitung zu ermöglichen.
Durch Schliessen des Ventils ist es möglich, eine Öl- oder
Gasemission zu unterbinden, Feuer oder das Risiko, dass eine Notsituation
entsteht, kann verhindert werden. Dies ist eine Operation, die oft
einen bestimmten Zeitaufwand erfordert und in einigen Fällen ist
es bei einem solchen Zeitaufwand zu spät, um den möglichen Schaden zu begrenzen.
-
Im Fall eines Feuers oder einer anderen
Notsituation von Installationen im Meer ist es wesentlich, den Flüssigkeitsfluss im
Rohrsystem, welches explosive, brennbare Flüssigkeit leitet, unter Kontrolle
zu halten.
-
Heutzutage sind die Flüssigkeiten
in den Transportleitungsnetzen der Nordsee im Allgemeinen kontrolliert
mittels sogenannter Unterseeventilen, die in zentralen Schnittpunkten
des Rohrleitungsnetzwerkes positioniert sind und/oder mittels Ventilen,
die in unmittelbarer Nähe
der Plattformen angeordnet sind (beim Eingang oder Ausgang der Plattformen).
Dies hat zur Folge, dass grosse Reservoirs von Gas oder Flüssigkeiten
einer Explosion, starker Hitze oder anderen Spannungen ausgesetzt sind,
die ein Bruch im Leitungssystem auf der Plattform zur Folge haben
können.
Die einzige Alternative hierzu besteht dann, Druck abzulassen, doch
dieser Druckablass kann einige Stunden bis zu Tagen beanspruchen.
In Verarbeitungsanlagen können
Situationen wie oben beschrieben bei einem Rohrleitungsbruch in
einer Position vorkommen, in welcher keine Sperre gegenüber Reservoirs
von Gas oder entflammbarer Flüssigkeit
besteht.
-
Unterwasserventile, die gegenwärtig verwendet
werden, beruhen auf der Verwendung von einer Betätigungsvorrichtung, welche
zum Ventil verschifft wird. Auf der Plattform sind sogenannte „Sealine"-Ventile mit der
Betätigung
von Absperrventilen der Plattform verbunden und werden bei Alarmsignalen
automatisch geschlossen. In einer Notsituation ist es möglich, dass
ein Unterwasserventil beispielsweise nicht schnell genug geschlossen
wird, um zu verhindern, dass Kohlenwasserstoffe der Unfallstelle ausserhalb
der Plattform zugeführt
werden, da es zu lange dauert, um das Ventil zu betätigen. Hydraulische
Vorrichtungen und Betätigungsvorrichtungen müssen zum
Untermeerventil verschifft werden, um dieses zu schliessen. Ein „Sea-line"-Ventil ist üblicherweise innerhalb der
Plattformkanten angeordnet, was zur Folge hat, dass Teile der Transportleitung einem
Feuer, einer Explosion oder einer fallenden Ladung oder dergleichen
ausgesetzt ist, so dass keine Möglichkeit
besteht, das Ventil bei einem Bruch meerseitig zu schliessen. Grosser
Reservoirs an Kohlenwasserstoffen, Öl und/oder Gas können dann auf
die Plattform ausgegeben werden und einen Unfall verstärken.
-
Bei den oben genannten Anwendungen kann
ein Absperrventil gemäss
der vorliegenden Erfindung mit Vorteil verwendet werden, da es so
ausgebildet ist, dass es auf anormale Fliessverhältnisse anspricht, welche in
Unfallsituationen, wie beispielsweise grösseren Lecks, Feuer, Explosionen
vorkommen, in welchen das Ventil eine schnelle und kontrollierte
Schliessung gewährleistet.
-
Die konstruktiven Eigenschaften,
welche es dem Absperrventil gemäss
der vorliegenden Erfindung ermöglichen,
auf abnormale Fliessverhältnisse des
fliessenden Fluids zu antworten und eine Schliesskraft auszuüben, werden
nach der Definition der Anwendungen näher erläutert.
-
Eine andere Anwendung, bei welcher
das Ventil gemäss
der vorliegenden Erfindung vorteilhaft verwendet werden kann, ist
die Ventilation von Wohnhäusern.
Durch Montieren des erfindungsgemässen Ventils in Ventilöffnungen
in Fenstern und/oder üblichen
rechteckigen Ventilen, wird das windseitige Ventil schliessen, während das
windabgewendete Ventil öffnet
und offen bleibt. Der vorherrschende Druck innerhalb des Hauses
ist entsprechend ein negativer Druck. Dies hat einen vorteilhaften
Effekt bezüglich
der Zugluftbedingungen im Haus und das Austrocknen des Wandmaterials
des Hauses. Gemäss
der Erfindung hat das Ventil zudem einen vorteilhaften Effekt während der
Entwicklung eines möglichen
Feuers. Das Feuer erfordert Sauerstoff in der Anfangsphase. Der
Sauerstoff gelangt zum Feuer durch Öffnungen wie beispielsweise
Türen,
Fenster, Ventile und andere Lecks im Haus. Während das Feuer Sauerstoff
aufnimmt, reagiert das Ventil durch den erhöhten Luftfluss durch das Ventil
in das Haus mit einer Schliessung. Bei einer Wärmeentwicklung expandiert die
Luft und verursacht einen Luftfluss und Rauchgase strömen aus dem
Haus heraus.
-
Eine andere Anwendung, bei welcher
das erfindungsgemäss
Ventil vorteilhaft verwendet werden kann, ist in Zusammenhang mit
der Dämpfung
von Explosionen. Eine Explosion erzeugt Druckwellen und erhöht den Luft-
bzw. Gasdurchfluss durch Ventilationskanäle oder andere Öffnungen
in der Gebäudekonstruktion
auch dann, wenn es wünschbar
ist, das Feuer an der Ausbreitung zu hindern. Das erfindungsgemässe Ventil
antwortet sofort auf Druckwellen, welche durch die Explosion erzeugt
werden und schliesst, so dass unerwünschte Ausdehnungen des Feuers
verhindert werden können.
-
Eine andere Anwendung, in welcher
das Ventil gemäss
der vorliegenden Erfindung vorteilhaft verwendet werden kann, besteht
im Zusammenhang mit Dachgiebeln. Sturmschäden, bei denen in einem Sturm
Dächer
vom Haus abgehoben werden, werden verursacht durch negativen Druck
auf der windabgewendeten Seite des Daches und einen positiven Druck,
der sich gleichzeitig auf der windzugewendeten Seite und relativ
innerhalb des Hauses aufbaut. Durch das Installieren von erfindungsgemässen Ventilen
in beiden Dachflächen
eines Giebeldaches, kann der Druck innerhalb des Hauses kontrolliert werden,
und zwar durch die Tatsache, dass das windseitige Ventil schliesst
und das windabgewendete Ventil öffnet
oder offen bleibt. Der Druck innerhalb des Hauses versucht, den
gleichen Wert des Druckes auf der windabgewendeten Seite des Daches anzunehmen
und dies hat zur Folge, dass der abhebende Effekt auf das Giebeldach
abnimmt. Durch Montieren von Ventilen in allen Ventilöffnungen
kann der gleiche Effekt für
das Haus im Allgemeinen erreicht werden.
-
In öffentlichen Wasserleitungsnetzwerken bestehen
grosse Reservoirs an Wasser, die bei einem Rohrbruch grosse Wasserschäden und
Zerstörungen
bewirken können.
Die Zeit für
die Betätigung von
Absperrventilen ist hier zur Begrenzung der Schäden kritisch.
-
Es werden konventionelle manuell
betätigbare
Kugel- und Drosselklappenventile verwendet, was abhängig ist
vom Personal, das alarmiert wird, sobald eine Notsituation auftritt.
Der zeitliche Aspekt bei der Betätigung
dieser bekannten Absperrventile ist ein wesentliches Problem bei
der Begrenzung der Schäden
infolge eines Leitungsbruchs.
-
Absperrventile gemäss der vorliegenden
Erfindung können
in diesem Fall vorteilhaft verwendet werden. Das erfindungsgemässe Ventil
ist ausgebildet, um in üblichen
Durchflussbedingungen für
das Wasser in der Rohrleitung übliche
Durchflussleistungen zu ergeben. Bei einem möglichen Bruch in einer Wasserleitung
wird ein nachfolgender Schaden begrenzt indem das erfindungsgemässe Ventil
automatisch schliesst, da eine beschleunigte Durchflussgeschwindigkeit
des Wassers vorhanden ist, welche sich durch die anormalen Fliessbedingungen
nach einem Rohrbruch ergeben. Ventile nach der Erfindung können auch
in Abzweigleitungen verwendet werden, die zu einem Gebäude oder
zu einem bestimmten Ort im Gebäude
führen,
um einen Wasserschaden bei einem möglichen Rohrleitungsbruch zu begrenzen.
Das Ventil kann auch in Zusammenhang mit einem Gartenschlauch mit
handelsüblichen
Ventilen und Ausrüstung
verwendet werden.
-
Die verfügbare Energie in einer Leitung
bzw. einem Kanalsystem ist die kinetische Energie und die potenzielle
Energie in der Form des Druckes bzw. Druckdifferenzen.
-
Um ein bekanntes Absperrventil zu
schliessen, das in einer Rohrleitung oder einem Rohrleitungssystem
montiert ist, in welchem ein Fluidum unter abnormalen Bedingungen
fliesst, wie beispielsweise eine abnormale Fluidumfliessgeschwindigkeit, ein
abnormaler Druck und/oder Temperatur, muss in der Rohrleitung bzw.
im Rohrleitungssystem stromaufwärts
vom Absperrventil ein Fluidumgeschwindigkeitsindikator, eine Druckmessgerät und ein
Thermometer angebracht sein, die möglicherweise audiovisuell überwacht
werden, wobei bei kritischen Parameterwerten das Ventil manuell
geschlossen wird, oder die entsprechenden Messgeräte sind
mit einer Betätigungsvorrichtung
verbunden, mit welcher das Ventil geschlossen wird und welche das
Absperrventil beispielsweise bei ausserordentlichem Ausschlag eines
Zeigers eines Messgerätes
aktiviert, das dadurch aktiv wird und das Absperrventil schliesst.
-
Der Erfindung kann die Aufgabe zugrunde gelegt
werden, Änderungen
in der Durchflussgeschwindigkeit und möglicherweise auch Änderungen in
der Viskosität
oder Temperatur oder Druck bei anormalen Durchflussbedingungen eines
fliessenden Fluidums direkt für
das automatische Schliessen des Ventils in einer sicheren und kontrollierbaren
Art zu verwenden, und zwar in einem sehr frühen Zeitpunkt einer anfänglichen
Phase der anormalen Fliessbedingung.
-
Die Erfindung betrifft somit ein
Fluidum aktivierbares Absperrventil, das vorgesehen ist, in einem Rohr
oder einer Rohrleitung oder einem Kanal montiert zu werden, in denen
ein Fluidum geleitet wird. Das Fluidum kann eine Flüssigkeit
oder ein Gas sein. Das Ventil umfasst ein Ventilgehäuse mit
einer Durchflusspassage, die im montierten Zustand mit der Rohrbohrung,
mit dem Kanal der Leitung usw. fluchtet. Die Durchflusspassage kann
prinzipiell irgend einen Querschnitt aufweisen (kreisförmig, oval, polygonal,
quadratisch usw.), aber weist vorzugsweise die gleiche Querschnittsform
und Querschnittsmasse auf, wie die Rohrleitung bzw. der Kanal, in dem
die Durchflusspassage angeordnet ist. In bekannter Weise weist das
Ventil zudem einen beweglich gelagerten Ventilkörper auf, welcher zwischen der
offenen Ventilposition, in welcher der Ventilkörper im Wesentlichen von der
Durchflusspassage zurückgezogen
ist, und einer geschlossenen Ventilposition verschwenkbar, in welcher
der Ventilkörper
direkt den Durchfluss sperrt und das Ventil schliesst.
-
Bei einem Absperrventil der genannten
Art wie definiert im Oberbegriff des Anspruchs 1, wird die Aufgabe
realisiert durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs
1.
-
Um die definierten Ziele zu erreichen,
die im Wesentlichen darin bestehen, ein automatisches Schliessen
des Ventils infolge von anormalen Fliessbedingungen des Fluidums
in der Rohrleitung bzw. Kanal oder dergleichen, in welcher das Ventil
montiert ist, zu erreichen und wobei die genannte anormale Fliessbedingung
sich durch die Fluidflussrate und möglicherweise auch Viskosität ergibt,
welche ein wichtiger Parameter in der Wechselwirkung bei der Reibung
zwischen der anhebenden Oberfläche und
dem Fluidum und/oder Druck und Temperatur, welche die Dichte des
Fluidums beeinflussen, wobei der Ventilkörper gemäss der vorliegenden Erfindung so
ausgebildet und gelagert ist, dass er in der offenen Position des
Ventils in die Durchflusspassage mit einem vergleichsweise kleinen
Abschnitt hineinragt, welcher demzufolge dem Fluss in der Durchflusspassage
in einer bestimmten Richtung des Flusses bei geöffnetem Ventil ausgesetzt ist.
Dieser Abschnitt des Ventilkörpers,
welche bei geöffnetem
Ventil in die Durchflusspassage hineinragt, ist so ausgebildet, dass
er auf anormale Fliessbedingungen des Fluidums in der Durchflusspassage
anspricht, und somit beeinflusst wird durch eine zunehmende Fluidflussrate, Änderung
in der Viskosität
und/oder Temperatur, so dass der Abschnitt und damit der gesamte Ventilkörper durch
das Fluidum in die geschlossene Position bewegt wird.
-
Der genannte Abschnitt, der sich
in die Durchflusspassage des Ventilkörpers erstreckt, der sogenannte „anhebende
Abschnitt", besitzt
vorzugsweise eine konvexe gebogene oder abgewinkelte Erstreckung
am stomaufwärtsseitigen
Ende. Fliesst ein Fluidstrom entlang der aushebenden Oberfläche des heraushebenden
Abschnittes, wird eine heraushebende Bewegung eingeleitet, welche
die Tendenz hat, den Ventilkörper
in die geschlossene Position zu bewegen. Die Form, das Gewicht und
die Lagerung des Ventilkörpers
sind so ausgebildet, so dass bei einem normalen Fluidumfluss eine
hinreichende Hebewirkung vorhanden ist, welche eine Schliessbewegung
einleitet.
-
Um das Ventil empfindlicher zu machen
gegenüber
Druck und Temperatur, kann ein Expansionskissen vorgesehen sein,
das auf Druck und/oder Temperatur anspricht und das bei einem Druckabfall und/oder
Temperaturanstieg expandiert und damit die Frontkante der heraushebenden
Fläche
weiter in den Fluidstrom hinein bewegt wird, wobei diese mehr dem
Fluidstrom ausgesetzt ist und dadurch die heraushebende Kraft im
Bereich des heraushebenden Abschnittes zunimmt, was ein früheres Schliessen bewirkt.
-
Was benötigt wird, um das Absperrventil
gemäss
der Erfindung zu schliessen, ist eine abnormale Fliessbedingung
wie oben erläutert.
Der heraushebende Abschnitt des Ventilkörpers, welcher in die Durchflusspassage
ragt, ist aufgrund seiner Position in der offenen Position des Ventils
und aufgrund seiner Konfiguration (konvex gebogen und/oder abgewinkelt
am stromaufwärtsseitigen
Ende relativ zur Flussrichtung des Fluidums), entsprechend in einer „Stand-by"-Position, in welcher
er sehr schnell anspricht, beispielsweise bei einer Zunahme der
Fluidflussrate infolge eines Rohrbruchs oder einer anderen Undichtigkeit.
-
Der heraushebende Abschnitt des Ventilkörpers, welcher
in die Durchflusspassage gerichtet ist, kann im Hinblick auf die
Reibung an der Flüssigkeit angepasst
werden, wobei die Wirkung des Fluidums auf den genannten heraushebenden
Abschnitt und damit auf den Ventilkörper neben der Fluidflussrate bzw.
Eigenschaften (Viskosität)
auch abhängig
ist von der Oberflächenform
und Oberflächenreibung des
heraushebenden Abschnitts. Bei einer Änderung der Flussgeschwindigkeit,
der Dichte oder der Viskositätseigenschaften
eines Fluidums ist es möglich, den
Schliessmoment des Ventils zu kontrollieren bzw, zu regeln: Es sind
dies Eigenschaften des Ventils, welche die Kontrolle des Flüssigkeitsstroms
in einem Rohrsystem basierend auf der Verwendung dieser Parameter
zur Betätigung
des Ventils ermöglichen.
In den meisten Anwendungen des Absperrventils gemäss der vorliegenden
Erfindung werden seine Eigenschaften benutzt, um auf eine besonders
anormale Fluidflussgeschwindigkeit anzusprechen.
-
Der Ventilkörper wird gebildet als ein
Abschnitt der Rohrwand und bildet einen zungenähnlichen Körper, der in einem halbkreisförmigen Zylinder eingesetzt
ist, wobei sich dieser Zylinder bezüglich der Flussrichtung quer
dazu erstreckt. Der Ventilkörper
wird von einem Ventilgehäuse
aufgenommen, welcher die untere zylindrische Hälfte des Ventilkörpers umfasst.
Das Ventilgehäuse
besitzt einen prismatischen Körper,
der Kanäle oder ähnliche
Durchbrüche
besitzt, um bei einer Schliessbewegung des Ventils hydraulisches
Fluidum von der einen Kammer zur anderen zu bringen. Diese Anordnung
ist im Ventil vorgesehen, um die Schliessbewegung zu kontrollieren,
so dass Schockwellen im Rohrsystem vermieden werden. Nach einer
ersten Anhebbewegung des Ventilkörpers
wird die Schliessgeschwindigkeit bestimmt durch die Geschwindigkeit,
mit welcher hydraulische Flüssigkeit
von einer Kammer zur anderen gebracht wird.
-
Die Kanäle dienen somit dem Ausgleich
von hydraulischem Fluidum bzw. Druck zwischen den beiden Kammern.
Gleichzeitig bilden die Kanäle
ein Drosselorgan im Durchgang zwischen den Kammern, so dass eine
gewünschte
Reduzierung der Schliessgeschwindigkeit des Ventilkörpers erreicht wird,
indem das Eintreten von Fluidum in die Kammer gedrosselt wird. Ist
die Schliessbewegung des Ventils eingeleitet, so nehmen die Druckdifferenzen
und entsprechend die Kräfte,
welche die Schlussphase der Schliessung betreffen, überhand.
-
Bei Ventilen, bei welchen eine grosse Schliessgeschwindigkeit
kein Risiko von Schockwellen in Rohrsystemen und entsprechenden
Schäden verursachen,
ist kein Bedarf für
ein Bremsmechanismus für
die Schliessbewegung wie oben beschrieben. In solchen Fällen ist
eine Dämpfvorrichtung
am genannten heraushebenden Abschnitt hinreichend.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand
von nicht einschränkenden
Ausführungsbeispielen
der Erfindung näher
erläutert.
Es zeigen:
-
1 ein
vertikaler Schnitt durch ein Absperrventil der vorliegenden Erfindung,
entlang der Linie I-I der 2;
-
2 ein
vertikaler Schnitt entlang der Linie II-II der 1;
-
3 ein
horizontaler Schnitt entlang der Linie III-III der 1;
-
4 ein
vertikaler Schnitt durch das Absperrventil in der geschlossenen
Position.
-
In den Figuren ist das Ventilgehäuse allgemein
mit dem Bezugszeichen 1 angegeben. Das Ventilgehäuse bildet
eine zentrale Durchflusspassage 2, welche bei der gezeigten
Ausführung
einen kreisförmigen
Querschnitt besitzt, wobei hier jedoch irgend eine Querschnittsform
möglich
ist.
-
Der untere Bereich des Ventilgehäuses bildet
einen liegenden Halbzylinder, der sich quer zur Flussrichtung erstreckt.
Am Boden dieses Zylindersitzes ist ein prismatischer Körper angeordnet,
der hydraulische Kammern in der offenen und geschlossenen Position
des Ventils bildet. Der prismatische Körper 8 besitzt gebohrte
Kommunikationskanäle 5 zwischen
den beiden hydraulischen Kammern 4 und 6, welche
hydraulische Flüssigkeit
beim Schliessen und Öffnen
von der einen Kammer zur anderen transportieren.
-
Der Ventilkörper 3 besitzt einen
zentralen Bereich mit einem Bett 9 zur schwenkbaren Lagerung
eines zylindrischen sich quer erstreckenden Ventilkörpers und
besitzt eine Zunge, die so ausgebildet ist, dass sie in der geschlossenen
Position gemäss 4 den Durchgang 2 vollständig schliesst.
-
Der Ventilkörper 3 erstreckt sich
(relativ unbedeutend) in die Durchflusspassage mit einem Endabschnitt 7,
der gemäss 1 stromaufwärtsseitig eine
konvexe Kurvatur besitzt (Q gibt die Fliessrichtung des Fluidums
an). Anstelle dieser konvexen Kurvatur, welche mit dem Reibungskoeffizient
des Endabschnittes 7 für
die Funktion des Ventils bei Beginn der Schliessbewegung ist, kann
der Endabschnitt, der sogenannte heraushebende Abschnitt der heraushebenden
Fläche
auch mit einem oder mehreren Winkeln ausgebildet sein.
-
Bei normalen üblichen Fliessbedingungen in der
Durchflusspassage 2 fliesst Fluidum in der Richtung Q bei
normaler Fliessgeschwindigkeit, normaler Viskosität und normalem
Druck bzw. Temperatur. Der heraushebende Abschnitt 7 des
Ventilkörpers 3 ist dem
Fluss des Fluidums ausgesetzt, jedoch ist die anhebende Kraft zu
klein, um den Ventilkörper
in die geschlossene Position anzuheben.
-
Wenn immer eine anormale Fliessbedingung besteht,
welche eine erhöhte
Fliessgeschwindigkeit, eine geänderte
Viskosität
und/oder erhöhte
Temperatur und/oder fallenden Druck verursacht, so verursachen diese Änderungen
von einer normalen zu anormalen Bedingungen des Flusses ein Herausheben
des heraushebenden Oberflächenabschnittes 7 des
Ventilkörpers.
Erhöhte
Durchflussgeschwindigkeit verursacht negativen Druck in der Kammer 6 und positiven
Druck in der Kammer 4, was zu einem Herausheben des heraushebenden
Abschnittes verursacht, wobei der Ventilkörper 3 gedreht wird.
Eine Änderung
der Viskosität
beeinflusst die heraushebende Oberfläche des Abschnittes 7 direkt,
wobei der Radius der Kurvatur und der Reibungskoeffizient an der
Oberfläche
das Herausheben des heraushebenden Abschnittes 7 verstärken.
-
Ein Druck- und/oder Temperaturexpansionskissen 10 kann
unmittelbar unterhalb des zungenförmigen Bereiches des Ventilkörpers angeordnet
sein. Ein Druckabfall oder ein Temperaturanstieg in der Rohrleitung
bewirkt dann, dass der zungenförmige Bereich
noch weiter die Durchflusspassage 2 hineinragt und heraushebende
Kräfte
bewirkt.
-
Das Ventil kann auch geschlossen
werden, indem eine externe Quelle verwendet wird, um hydraulisches
Fluidum von der Kammer 4 in die Kammer 6 zu bringen.
-
Nach einem vorläufigen Herausheben bzw. Schwenken
des Ventilkörpers
bewegt sich der Ventilkörper 3 durch
die anhebende Kraft der heraushebenden Fläche 7 in die geschlossene
Position, wobei ein grösserer
Bereich der Durchflusspassage 2 ausgesetzt ist. Die Schliessbewegung
wird zunehmend übernommen
durch die Druckunterschiedskräfte
entlang der schliessenden Oberfläche.
Diese Druckunterschiedskräfte
halten das Ventil in der geschlossenen Position bis ein Druckausgleich
auf beiden Seiten des schliessenden Bereichs vorliegen.
-
Das Öffnen des geschlossenen Ventils
erfolgt nach einem Druckausgleich auf beiden Seiten des Ventilkörpers 3,
wonach der Ventilkörper 3 in
die ursprüngliche
Position zurücktreten
kann. Der Ventilkörper 3 kann
in einer möglichen
Ausführung
so ausgebildet, gestaltet und angeordnet sein, dass er allein durch
Schwerkraft in die offene Position zurückfällt, oder der Ventilkörper kann
mit einem Stössel
in die Ruheposition gebracht werden, wobei dieser Stössel durch
das Ventil gegen die übliche
Flussrichtung eingebracht wird.