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Die Erfindung betrifft eine Armaturen-Baugruppe für flüssige, gasförmige und/oder dampfförmige Medien zum Vorschalten vor eine Armatur, eine Messeinrichtung und/oder ein Leitungssystem-Anbauteil, beispielsweise für den Einsatz in der Prozessindustrie. Die Erfindung betrifft ferner eine Baueinheit mit einer solchen Armaturen-Baugruppe und mit einer Armatur, einer Messeinrichtung und/oder einem Leitungssystem-Anbauteil.
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Armaturen kommen in Leitungssystemen vielfältig zum Einsatz, beispielsweise um einen durch das Leitungssystem durchgeleiteten Fluidstrom zu drosseln, das Leitungssystem zu verschließen oder einen unzulässigen Druckanstieg in dem Leitungssystem zu verhindern.
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Ein Anwendungsbereich für Armaturen sind Applikationen mit Messgeräten. Derartige Applikationen kommen beispielsweise in der Prozessindustrie zum Einsatz. Um die Messgeräte beispielsweise vor starken Druckstößen oder extremen Temperaturen zu schützen, werden üblicherweise Armaturen, wie beispielsweise Absperreinrichtungen und/oder Überdruckschutzeinrichtungen, den Messgeräten vorgeschaltet. Es handelt sich dabei häufig um Kombinationen von mehreren Armaturen, die einzeln in das Leitungssystem eingebaut und den Messgeräten vorgeschaltet sind. Mit jeder in dem Leitungssystem verbauten Armatur werden jedoch mögliche Leckagen begünstigt, die an den jeweiligen Verbindungsstellen der Armaturen mit den zugehörigen Abschnitten des Leitungssystems entstehen können.
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Einer Ausführungsform der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, wenigstens eine Möglichkeit vorzuschlagen, bei einer Nutzung von Kombinationen mit mehreren Armaturen eine hohe Dichtigkeit gegenüber dem Leitungssystem zu erreichen.
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Diese Aufgabe wird mit einer Armaturen-Baugruppe gelöst, welche die Merkmale des Anspruches 1 aufweist. Ferner wird zur Lösung der Aufgabe eine Baueinheit mit den Merkmalen des Anspruches 13 vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist eine Armaturen-Baugruppe für flüssige, gasförmige und/oder dampfförmige Medien zum Vorschalten vor eine Armatur, eine Messeinrichtung und/oder ein Leitungssystem-Anbauteil vorgesehen. Die Armaturen-Baugruppe ist beispielsweise für den Einsatz in der Prozessindustrie geeignet. Die Armaturen-Baugruppe hat einen Eingang und einen Ausgang, welche über wenigstens einen Kanal miteinander strömungsverbunden sind. Die Armaturen-Baugruppe hat ferner eine Armatur zum Verändern des wirksamen Querschnitts des Kanals und eine Überdruckschutzeinrichtung, durch welche ein sich in dem Kanal aufbauender Druck auf einen vorgegebenen maximalen Wert bzw. Druckwert begrenzt ist bzw. begrenzt wird.
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Es ist vorgesehen, dass die Armatur und die Überdruckschutzeinrichtung ein gemeinsames Gehäuse nutzen und/oder aufweisen, welches den Eingang, den Ausgang und den Kanal umfasst.
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Indem die Armatur und die Überdruckschutzeinrichtung ein gemeinsames Gehäuse nutzen, ist die Anzahl möglicher Dichtungsstellen gegenüber einem Leitungssystem, an welchem die Baugruppe zu montieren ist, reduziert. Es ist dadurch möglichen Leckagen, beispielsweise an den Verbindungsstellen zu dem Leitungssystem entgegengewirkt, da lediglich das gemeinsame Gehäuse in das Rohrleitungssystem einzubauen ist. Auch resultiert daraus, dass der bereitzustellende Bauraum für die Armatur und die Überdruckschutzeinrichtung kleiner dimensioniert werden kann, da durch das gemeinsame Gehäuse die Baugruppe in kompakter Weise realisiert ist. Weiterhin sind durch das gemeinsame Gehäuse Materialeinsparungen erreicht.
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Unter dem wirksamen Querschnitt des Kanales ist insbesondere die Querschnittsfläche zu verstehen, welche beispielsweise zu verschließen ist, um den Kanal abzusperren bzw. einen durch den Kanal strömenden Medienstrom abzusperren. Unter dem sich aufbauenden Druck ist insbesondere der gegenüber dem wirkenden Umgebungsdruck sich erhöhende Druck zu verstehen. Sofern dieser Druck den vorgegebenen maximalen Druckwert erreicht oder überschreitet, liegt der zu vermeidende Überdruck vor.
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In technisch einfacher Weise sind der Eingang, der Ausgang und der Kanal an dem gemeinsamen Gehäuse zu realisieren, wenn der Eingang, der Ausgang und/oder der Kanal an dem Gehäuse ausgebildet sind, beispielsweise mittels eines spanenden Fertigungsverfahrens aus dem Gehäuse ausgeformt sind. Der Kanal kann mittels Bohren gebildet sein, wobei wenigstens eine oder mehrere Bohrungen ausgeführt sein können. Der Eingang und/oder der Ausgang können ebenfalls durch Bohren gebildet sein. Grundsätzlich ist auch ein Drehen und/oder Fräsen möglich.
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Es bietet sich an, dass das Gehäuse länglich ausgebildet ist. Dadurch ist in Längsrichtung des Gehäuses ausreichend Bauraum zur Verfügung gestellt, um von der Armatur und der Überdruckschutzeinrichtung als Gehäuse genutzt zu werden. Ferner ist dadurch quer zur Längsrichtung eine kompakte Ausführung realisiert.
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Auch bietet es sich an, dass in Längsrichtung des Gehäuses gesehen, an einem Ende des Gehäuses der Eingang und an dem anderen Ende der Ausgang angeordnet sind. Dadurch ist eine Geometrie für die Bauform des Gehäuses gewählt, welche sich technisch relativ einfach realisieren lässt, insbesondere wenn die Armatur und die Überdruckschutzeinrichtung quer zur Längserstreckung des Gehäuses wirken. In die gleiche Richtung zielt die Maßnahme nach einer Ausgestaltung der Erfindung, wonach der Eingang und/oder der Ausgang koaxial bezüglich der Längsachse des Gehäuses angeordnet sind.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Gehäuse zumindest in dem Bereich zwischen der Armatur und der Überdruckschutzeinrichtung einteilig ausgebildet ist. Auch diese Maßnahme zielt darauf ab, die Anzahl der Dichtungsstellen zu verringern. Durch das einteilig ausgebildete Gehäuse sind Dichtungsstellen vermieden, welche bei einem mehrteiligen Aufbau des Gehäuses vorliegen, und zwar zur Abdichtung der Gehäuseteile gegeneinander. Das Gehäuse ist zumindest in dem Bereich zwischen der Armatur und der Überdruckschutzeinrichtung einteilig ausgebildet. Es kann zusätzlich auch um die Armatur und/oder um die Überdruckschutzeinrichtung einteilig ausgebildet sein oder insgesamt einteilig ausgebildet sein.
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Beispielsweise ist das Gehäuse zumindest in dem Bereich zwischen der Armatur und der Überdruckschutzeinrichtung aus einem Stück gebildet. Dadurch ist in technisch einfacher Weise das Gehäuse zumindest in dem betroffenen Bereich einteilig ausgebildet. Das Gehäuse kann insgesamt aus einem Stück gebildet sein. Auch kann das Gehäuse zusätzlich um die Armatur und/oder um die Überdruckschutzeinrichtung aus einem Stück gebildet sein.
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Es bietet sich an, dass das Gehäuse ein Metallteil ist. Dadurch kann das Gehäuse hohe Betriebsdrücke innerhalb des Kanales ohne weiteres aushalten, welche beispielsweise durch eingeströmtes bzw. einströmendes Medium erzeugt werden. Auch ist dadurch in technisch einfacher Weise das Gehäuse mit dem Eingang, dem Ausgang und/oder dem Kanal zu versehen. Darüber hinaus bietet sich ein metallisches Gehäuse besonders für den Einsatz in der Prozessindustrie an. Beispielsweise ist das Gehäuse aus Edelstahl gebildet. Auch kann das Gehäuse aus Automatenstahl gefertigt sein oder zumindest Edelstahl oder Automatenstahl aufweisen. Auch kann das Gehäuse aus Messing gefertigt sein oder zumindest Messing aufweisen. Beispielsweise ist das Gehäuse ein durch Warmpressen gebildetes Formteil. Insbesondere ist das Gehäuse nach dem Warmpressen auf seine Endformgebracht, beispielsweise mittels spanende Bearbeitung, insbesondere von zumindest einzelnen Bereichen.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Gehäuse eine erste Aufnahme aufweist, in welcher ein Funktionsteil der Überdruckschutzeinrichtung aufgenommen ist, insbesondere mediendicht aufgenommen ist. Es bietet sich an, dass wenigstens eine Wandung oder zumindest ein Wandungsabschnitt der ersten Aufnahme zusammen mit wenigstens einer Wandung oder zumindest einem Wandungsabschnitt des Funktionsteils einen Aufnahmeraum für flüssige, gasförmige und/oder dampfförmige Medien bildet, welcher mit dem Kanal strömungsverbunden ist. Dadurch kommt dem Gehäuse eine Mehrfachfunktion zu. Zum einen dient das Gehäuse zur Einhausung zumindest eines Teiles der Überdruckschutzeinrichtung. Auch ist die Überdruckschutzeinrichtung über das Gehäuse und dem darin vorgesehenen Kanal mit dem Leitungssystem strömungsverbindbar.
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Darüber hinaus kommt dem Gehäuse auch eine Funktion im Hinblick auf die Überdruckabsicherung mittels der Überdruckschutzeinrichtung zu, indem es zusammen mit dem Funktionsteil den Aufnahmeraum für das Medium bildet und damit eine Druckkammer für die Überdruckschutzeinrichtung realisiert. Durch die Mehrfachfunktion des Gehäuses können zusätzliche separate Bauteile eingespart werden, so dass dadurch eine kompakte Ausführung zu realisieren ist. Der in dem Leitungssystem zur Verfügung zu stellende Bauraum kann somit relativ klein ausgebildet sein. Auch ist auf diese Art und Weise eine Materialeinsparung erreicht.
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Die Wandung oder der Wandungsabschnitt der ersten Aufnahme kann eine Seitenwandung sein. Die Wandung oder der Wandungsabschnitt des Funktionsteils kann die Wandung einer Querbohrung des Funktionsteils sein. Der Aufnahmeraum ist auf diese Weise durch einen Abschnitt der Seitenwandung der ersten Aufnahme und einen Wandungsabschnitt der Querbohrung des Funktionsteiles zumindest teilweise realisiert.
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Die Überdruckschutzeinrichtung kann in technisch einfacher Weise realisiert werden, wenn nach einer Ausgestaltung der Erfindung das Funktionsteil zur Aufnahme und/oder Führung wenigstens eines bei Erreichen des maximalen Druckwertes aktiv werdenden Bewegungsteils der Überdruckschutzeinrichtung genutzt ist.
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Es bietet sich an, dass die erste Aufnahme an einem von dem Gehäuse seitlich nach außen ragenden stutzenförmigen Gehäuseabschnitt vorgesehen ist. Dadurch ist das Gehäuse quer zu seiner Längserstreckung kompakt ausgebildet. Zugleich ist im Bereich der ersten Aufnahme das Gehäuse durch den stutzenförmigen Gehäuseabschnitt ausreichend Material bereitstellt, um dort die Überdruckschutzeinrichtung, insbesondere wenigstens ein Bauteil der Überdruckschutzeinrichtung, aufzunehmen.
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Es bietet sich an, dass der stutzenförmige Gehäuseabschnitt an dem Gehäuse angeformt ist. Dadurch ist eine Verringerung der Anzahl an Dichtungsstellen erreicht, da zwischen dem stutzenförmigen Gehäuseabschnitt und dem Gehäuse ein abzudichtender Verbindungsabschnitt vermieden ist.
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Beispielsweise ragt der stutzenförmige Gehäuseabschnitt gegenüber der Längsachse des Gehäuses schräg nach außen. Beispielsweise ist durch den schräg zur Längsachse des Gehäuses sich erstreckende stutzenförmige Gehäuseabschnitt die Aufnahme für die Überdruckschutzeinrichtung von der Armatur weggerichtet angeordnet. Beispielsweise erstreckt sich der stutzenförmige Gehäuseabschnitt gegenüber der Längsachse des Gehäuses in einem Winkel zwischen etwa 25 Grad und etwa 75 Grad, insbesondere zwischen etwa 30 Grad und etwa 60 Grad, beispielsweise in einem Winkel von 45 Grad. Dadurch ist das Gehäuse in Richtung der Längsachse des Gehäuses kompakt zu realisieren und zugleich für die Armatur und die Überdruckschutzeinrichtung ausreichend Freiraum und damit eine gute Zugänglichkeit gegebenen, beispielsweise um die Armatur und/oder die Überdruckschutzeinrichtung mit wenig Aufwand einbauen und/oder ausbauen zu können.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Gehäuse eine zweite Aufnahme aufweist, in welcher ein Grundkörper der Armatur aufgenommen ist, insbesondere mediendicht aufgenommen ist. Es bietet sich an, dass der Grundkörper zur Aufnahme und/oder Führung eines, eine Veränderung des wirksamen Querschnitts des Kanals bewirkenden, insbesondere mittelbar oder unmittelbar bewirkenden Bewegungsteils der Armatur genutzt ist. Dadurch dient das Gehäuse zur Einhausung zumindest eines Teiles der Armatur. Auch ist die Armatur über das Gehäuse und dem darin vorgesehenen Kanal mit dem Leitungssystem strömungsverbindbar.
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Es ist vorgesehen, dass in Richtung von dem Eingang zu dem Ausgang strömungsmäßig gesehen, die Überdruckschutzeinrichtung der Armatur nachgeschaltet ist. Auf diese Weise ist durch ein Absperren des Kanals die nachgeschaltete Überlastschutzeinrichtung von dem Medienstrom in dem Leitungssystem entkoppelt, so dass etwaige Druckstöße von der Überdruckschutzeinrichtung ferngehalten sind.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Überdruckschutzeinrichtung ein Überdruckventil ist. Das Überdruckventil kann ein federbelastetes Überdruckventil sein. Auch kann das Überdruckventil ein Membran-Überdruckventil sein. Dadurch ist in technisch einfacher Weise die Funktionalität der Überdruckschutzeinrichtung realisiert. Auch ist auf diese Art und Weise die Überdruckschutzfunktion selbsttätig durch Federkraft bzw. die vorgesehene Membran bewirkt.
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Nach der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Armatur ein Absperrventil, insbesondere ein handbetätigbares Absperrventil, ist. Dadurch kann in wirkungsvoller Art und Weise mittels der Armatur die Leitung bzw. der Kanal in seinem wirksamen Querschnitt verändert werden und somit die verbleibende wirksame Querschnittsfläche stufenlos eingestellt werden.
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Nach der Erfindung ist ferner eine weitere Armatur zum Verändern des wirksamen Querschnitts des Kanals vorgesehen, welche in Richtung von dem Eingang zu dem Ausgang strömungsmäßig gesehen, der Armatur vorgeschaltet ist, beispielsweise im Bereich des Eingangs angeordnet ist. Dadurch ist eine vereinfachte Handhabung erreicht, um einen durchströmenden Medienstrom zu beeinflussen und/oder bei einer nachgeschalteten Messeinrichtung einen wirksamen Schutz vor Druckstößen zu erreichen.
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Es bietet sich dazu an, dass das Gehäuse eine dritte Aufnahme aufweist, in welcher ein Grundkörper der weiteren Armatur aufgenommen ist, insbesondere mediendicht aufgenommen ist, wobei der Grundkörper zur Aufnahme und/oder Führung eines, eine Veränderung des wirksamen Querschnitts des Kanals bewirkenden, insbesondere mittelbar oder unmittelbar bewirkenden Bewegungsteils der Armatur genutzt ist. Dadurch ist in technisch einfacher Weise das gemeinsame Gehäuse auch als gemeinsames Gehäuse für die weitere Armatur genutzt.
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Nach der Erfindung ist die weitere Armatur ein Absperrhahn, insbesondere ein Kugelhahn. Dadurch kann in wirkungsvoller Art und Weise mittels der weiteren Armatur die Leitung bzw. der Kanal abgesperrt werden. Es ist dann der Kanal an wenigstens einer Stelle verschlossen, insbesondere vollständig verschlossen.
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Nach einer nochmals weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Gehäuse eine vierte Aufnahme aufweist, in welcher ein Anschluss für eine Prüfeinrichtung aufgenommen ist, insbesondere mediendicht aufgenommen ist, und mit dem Kanal strömungsverbunden ist. In Richtung von dem Eingang zu dem Ausgang strömungsmäßig gesehen, ist beispielsweise die vierte Aufnahme zwischen der ersten Aufnahme und der zweiten Aufnahme angeordnet. Durch den Anschluss ist ein sogenannter Prüfanschluss realisiert, an welchem beispielsweise zu Überprüfungszwecken weitere Armaturen, Messeinrichtungen oder sonstige Anbauteile montiert werden können.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist eine Baueinheit vorgesehen, welche die vorstehend beschriebene Armaturen-Baugruppe aufweist und ferner eine Armatur, eine Messeinrichtung und/oder ein Leitungssystem-Anbauteil aufweist, welches bzw. welche mit dem Ausgang der Armaturen-Baugruppe strömungsverbunden ist.
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Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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Es zeigen:
- 1 eine mögliche Ausführungsform einer Armaturen-Baugruppe für flüssige, gasförmige und/oder dampfförmige Medien in perspektivischer Darstellung,
- 2 die Armaturen-Baugruppe der 1 in einer Seitenansicht,
- 3 die Armaturen-Baugruppe der 1 in einer Schnittdarstellung und
- 4 eine mögliche Ausführungsform eines Gehäuses für die Armaturen-Baugruppe der 1 in perspektivischer Darstellung.
- 1 zeigt eine mögliche Ausführungsform einer Armaturen-Baugruppe 1, welche beispielsweise an oder in ein Leitungssystem oder eine sonstige Leitung bzw. Rohrleitung montiert werden kann. Die Armaturen-Baugruppe 1 ist zum Durchleiten von flüssigen, gasförmigen und/oder dampfförmigen Medien geeignet. Die Armaturen-Baugruppe 1 kann zum Vorschalten vor eine Armatur, eine Messeinrichtung und/oder ein Anbauteil des Leitungssystems oder eines Leitungssystems genutzt werden. Beispielsweise kann die Armaturen-Baugruppe 1 einer Druckmesseinrichtung vorgeschaltet sein. Insbesondere ist die Armaturen-Baugruppe 1 für einen Einsatz in der Prozessindustrie geeignet.
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In der 1 ist die Armaturen-Baugruppe 1 in einer perspektivischen Darstellung gezeigt. 2 zeigt die Armaturen-Baugruppe 1 in einer Seitenansicht. 3 zeigt die Armaturen-Baugruppe 1 in einem Längsschnitt.
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Danach hat die Armaturen-Baugruppe 1 einen Eingang 2 und einen Ausgang 3, welche über wenigstens einen Kanal 4 miteinander strömungsverbunden sind. Die Armaturen-Baugruppe 1 hat ferner eine Armatur 5 zum Verändern des wirksamen Querschnitts des Kanales 4 sowie eine Überdruckschutzeinrichtung 7, durch welche ein sich in dem Kanal 4 aufbauender Druck auf einen vorgegebenen maximalen Wert bzw. Druckwert begrenzt wird. Ferner ist in Richtung von dem Eingang 2 zu dem Ausgang 3 strömungsmäßig gesehen, die Überdruckschutzeinrichtung 7 der Armatur 5 nachgeschaltet.
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Es ist vorgesehen, dass die Armatur 5 und die Überdruckschutzeinrichtung 7 ein gemeinsames Gehäuse 8 aufweisen, welches den Eingang 2, den Ausgang 3 und den Kanal 4 ausbildet. Bevorzugt ist das Gehäuse 8 länglich ausgebildet. Bevorzugt sind in Längsrichtung des Gehäuses 8 gesehen, an einem Ende des Gehäuses 8 der Eingang 2 und an dem anderen Ende der Ausgang 3 vorgesehen. Bevorzugt ist der Eingang 2 und/oder der Ausgang 3 koaxial bezüglich der Längsachse 25 des Gehäuses 8 angeordnet. Bevorzugt strömt ein über den Eingang 2 der Armaturen-Baugruppe 1 zugeführter Medienstrom die Armaturen-Baugruppe 1, insbesondere das Gehäuse 8, in Richtung gemäß dem Pfeil 24 zum Ausgang 3.
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Bevorzugt ist der Eingang 2 zum Anschließen an das (in den 1 bis 3 nicht dargestellte) Leitungssystem vorgesehen. Beispielsweise ist an dem Eingang 2 des Gehäuses 8 ein Anschluss bzw. Systemanschluss 26 vorgesehen, mittels welchem die Armaturen-Baugruppe 1 an das Leitungssystem angeschlossen werden kann. Bevorzugt ist der Ausgang 3 zum Anschließen an die (in den 1 bis 3 nicht dargestellte) Armatur, Messeinrichtung und/oder das Anbauteil des Leitungssystems vorgesehen. Beispielsweise ist dazu an dem Ausgang 3 des Gehäuses 8 ein Anschluss 27 vorgesehen. Sofern die Armaturen-Baugruppe 1 einer Messeinrichtung, wie beispielsweise einer Druckmesseinrichtung vorgeschaltet ist, ist der Anschluss 27 ein Manometer-Anschluss.
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Bevorzugt ist das Gehäuse 8 ein Metallteil, welches beispielsweise aus Edelstahl oder Automatenstahl gefertigt ist. Das Gehäuse 8 kann im Querschnitt eckig, insbesondere mehreckig, beispielsweise viereckig ausgebildet sein. Auch kann das Gehäuse im Querschnitt rund, beispielsweise kreisrund, ausgebildet sein.
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Das Gehäuse 8 kann zur Nutzung der Überdruckschutzeinrichtung 7 eine erste Aufnahme 9 aufweisen, in welcher ein Funktionsteil 10 der Überdruckschutzeinrichtung 7 aufgenommen ist, wie insbesondere aus der 3 ersichtlich ist. Beispielsweise ist die erste Aufnahme 9 an einem von dem Gehäuse 8 seitlich nach außen wegragenden stutzenförmigen Gehäuseabschnitt 15 vorgesehen. Bevorzugt ist der Gehäuseabschnitt 15 an dem Gehäuse 8 angeformt.
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Bevorzugt ist in der ersten Aufnahme 9 das Funktionsteil 10 mediendicht aufgenommen. Zur Abdichtung können wenigstens eine, vorzugsweise mehrere Dichtelemente 28 vorgesehen sein. Bevorzugt ist das Funktionsteil 10 mittels Verschrauben gegen die erste Aufnahme 9 befestigt. Beispielsweise weist das Funktionsteil 10 ein Gewinde auf und ist damit in die erste Aufnahme 9 eingeschraubt. Bevorzugt ist das Funktionsteil 10 zur Aufnahme und/oder Führung wenigstens eines bei Erreichen des vorgegebenen maximalen Druckwertes aktiv werdenden Bewegungsteiles 11 der Überdruckschutzeinrichtung 7 genutzt.
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Bevorzugt kommt dem Gehäuse 8 neben seiner Funktion zur Aufnahme der Überdruckschutzeinrichtung 7 zusätzlich eine Funktion der Überdruckschutzeinrichtung 7 als solches zu. Beispielsweise bildet dazu eine Wandung 12 der ersten Aufnahme 9 zusammen mit einer Wandung 13 des Funktionsteils 10 einen Aufnahmeraum 14 für das in die Armaturen-Baugruppe 1 einströmende Medium. Bevorzugt sind die Wandung 12 eine Seitenwandung der ersten Aufnahme 9 und die Wandung 13 des Funktionsteils 10 eine Wandung einer Querbohrung des Funktionssteiles 10. Der Aufnahmeraum 14 bildet beispielsweise den Druckraum für die Überdruckschutzvorrichtung 7, welcher auf das Bewegungsteil 11 wirkt und bei Überschreiten des vorgegebenen maximalen Druckwertes das Bewegungsteil 11 in Bewegung versetzt.
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Beispielsweise ist die Überdruckschutzeinrichtung 7 ein Überdruckventil. Das Überdruckventil kann ein federbelastetes Überdruckventil sein. In diesem Fall ist ein Federelement 29 vorgesehen, welches sich einerseits gegen das Bewegungsteil 11 abstützt und andererseits gegen ein Abschlussteil 30 abstützt, das beispielsweise mit dem Funktionsteil 10 mediendicht verbunden ist, insbesondere gegen das Funktionsteil 10 mediendicht verschraubt ist.
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Das Überdruckventil funktioniert beispielsweise wie folgt: Durch ein in dem Kanal 4 aufgenommenes bzw. einströmendes Medium baut sich in dem Kanal 4 der Druck auf einen Druckwert auf. Bei Erreichen des vorgegebenen maximalen Druckes wird durch das Medium das Bewegungsteil 11 in dem Aufnahmeraum 14 bzw. der Druckkammer 14 gegen die Kraft des Federelementes 29 aus einer Ausgangsposition wegbewegt und dadurch ein Durchgang aus dem Aufnahmeraum 14 freigegeben, so dass das Medium aus dem Aufnahmeraum 14 entweichen kann, welches beispielsweise dann über einen Durchgang 31 in dem Abschlussteil 30 nach außen abgeführt wird.
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Zur Aufnahme der Armatur 5 weist das Gehäuse 8 eine zweite Aufnahme 16 auf. Darin ist ein Grundkörper 17 der Armatur 5 aufgenommen, beispielsweise mediendicht aufgenommen. Bevorzugt ist der Grundkörper 17 mittels Verschrauben gegen die zweite Aufnahme 16 befestigt. Beispielsweise weist der Grundkörper 17 ein Gewinde auf und ist damit in die zweite Aufnahme 16 eingeschraubt.
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Bevorzugt dient der Grundkörper 17 zur Aufnahme und/oder Führung eines Bewegungsteils 18 der Armatur 5, welches eine Veränderung des wirksamen Querschnitts des Kanals 4 mittelbar oder unmittelbar bewirkt. Bei der Armatur 5 handelt es sich um ein Absperrventil. Die Armatur 5 kann handbetätigbar sein und dazu beispielsweise einen Handgriff 33 aufweisen. Bevorzugt ist das Bewegungsteil 18 gegenüber dem Grundkörper 17 mittels Dichtelementen 32 mediendicht gehalten, wobei das Bewegungsteil 18 relativ gegenüber dem Grundkörper 17 verdrehbar ist.
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Das Gehäuse 8 ist als gemeinsames Gehäuse auch für eine weitere Armatur 6 zum Verändern des wirksamen Querschnitts des Kanals 4 genutzt. Die weitere Armatur 6 ist in Richtung von dem Eingang 2 zu dem Ausgang 3 strömungsmäßig gesehen, der Armatur 5 vorgeschaltet, insbesondere im Bereich des Eingangs 2 angeordnet. Zur Aufnahme der weiteren Armatur 6 kann das Gehäuse 8 eine dritte Aufnahme 19 aufweisen, in welcher ein Grundkörper 20 der weiteren Armatur 6 aufgenommen ist, insbesondere mediendicht aufgenommen ist. Bevorzugt ist der Grundkörper 20 mittels Verschrauben gegen die dritte Aufnahme 19 befestigt. Beispielsweise weist der Grundkörper 20 ein Gewinde auf und ist damit in die dritte Aufnahme 19 eingeschraubt.
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Der Grundkörper 20 kann zur Aufnahme und/oder Führung eines, eine Veränderung des wirksamen Querschnitts des Kanals 4 mittelbar oder unmittelbar bewirkenden Bewegungsteils 21 der Armatur 6 genutzt sein. Bei der weiteren Armatur 6 handelt es sich um einen Absperrhahn, beispielsweise einen Kugelhahn. Beispielsweise ist die weitere Armatur 6 handbetätigbar. Bevorzugt weist die weitere Armatur 6 dazu einen Handgriff 34 bzw. Handhebel auf.
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Das Gehäuse 8 kann darüber hinaus auch eine vierte Aufnahme 22 aufweisen, in welcher ein Anschluss 23 beispielsweise für eine (in den 1 bis 3 nicht dargestellte) Prüfeinrichtung aufgenommen ist, insbesondere mediendicht aufgenommen ist, und welche mit dem Kanal 4 strömungsverbunden ist. Der Anschluss 23 kann auch zum Anschließen anderer Komponenten oder Bauteile genutzt werden.
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Bevorzugt ist der Anschluss 23 mittels Verschrauben gegen die vierte Aufnahme 22 befestigt. Beispielsweise weist der Anschluss 23 ein Gewinde auf und ist damit in die vierte Aufnahme 22 eingeschraubt. Bevorzugt ist in Richtung von dem Eingang 2 zu dem Ausgang 3 strömungsmäßig gesehen, die vierte Aufnahme 22 zwischen der ersten Aufnahme 9 und der zweiten Aufnahme 16 angeordnet.
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4 zeigt eine mögliche alternative Ausführungsform eines Gehäuses 8' einer (in der 4 nicht dargestellten) Armaturen-Baugruppe für flüssige, gasförmige und/oder dampfförmige Medien zum Vorschalten vor eine Armatur, eine Messeinrichtung und/oder ein Leitungssystem-Anbauteil. Das Gehäuse 8' kann bei der Armaturen-Baugruppe 1 zum Einsatz kommen und dort das Gehäuse 8 ersetzen.
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Das Gehäuse 8' ist länglich ausgebildet und weist eine in Richtung der Längsachse 25 längliche Erstreckung mit einem Ende 35 und einem Ende 36 auf. Im eingebauten Zustand des Gehäuses 8', beispielsweise in die Armaturen-Baugruppe 1, sind das Ende 35 dem Eingang 2 und das Ende 36 dem Ausgang 3 der Armaturen-Baugruppe 1 zugeordnet.
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Das Gehäuse 8' hat zumindest die erste Aufnahme 9 und die zweite Aufnahme 16, wie sie bei der Armaturen-Baugruppe 1 der 1 bis 3 beschrieben sind. Das Gehäuse 8' kann zusätzlich die dritte Aufnahme 19 und/oder die vierte Aufnahme 22 aufweisen. Das Gehäuse 8' hat in Richtung der Längsachse 25 mehrere Längenabschnitte 38, 39, 40. Bevorzugt ist der Längenabschnitt 38 kreiszylinderförmig ausgebildet. Bevorzugt hat der Längenabschnitt 38 einen in Richtung der Längsachse 25 gleichbleibenden Außendurchmesser. Bevorzugt erstreckt sich die dritte Aufnahme 19 mit ihrer Mittelachse orthogonal zu der Längsachse 25 des Gehäuses 8'.
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Bevorzugt ist an dem Längenabschnitt 38 die dritte Aufnahme 19 ausgebildet, beispielsweise indem ein stutzenförmiger Gehäuseabschnitt 41 vorgesehen ist, welcher mit dem Gehäuseabschnitt 38 verbunden ist, insbesondere daran angeformt ist. An dem stutzenförmigen Gehäuseabschnitt 41 kann eine Öffnung 42 angeordnet sein, welche beispielsweise zur Aufnahme eines Anschlages, beispielsweise in Art eines Stiftelementes, dient. Der Anschlag kann als Verdrehsicherung für ein an die dritte Aufnahme 19 angelegtes Ringelement genutzt sein, welches beispielsweise durch die weitere Armatur 6 gegen die dritte Aufnahme 19 fixiert ist, um ein Verdrehen des Ringelementes zu vermeiden. Das Ringelement kann ein Bestandteil einer Verliersicherung für eine Abschlusskappe zum Abdecken des Anschlusses 23 sein.
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Bevorzugt sind an dem Längenabschnitt 39 die zweite Aufnahme 16 und gegebenenfalls die vierte Aufnahme 22 vorgesehen. Bevorzugt liegen die zweite Aufnahme 16 und die vierte Aufnahme 22 mit ihrer jeweiligen Eingangsöffnung entgegengesetzt zueinander. Beispielsweise ist der Längenabschnitt 39 im Bereich zwischen der Eingangsöffnung von der zweiten Aufnahme 16 und der vierten Aufnahme 22 abgeflacht ausgebildet.
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Bevorzugt befindet sich zwischen dem Längenabschnitt 39 und dem Längenabschnitt 40 die erste Aufnahme 9, welche bevorzugt an einem seitlich nach außen ragenden stutzenförmigen Gehäuseabschnitt 15' ausgebildet ist. Beispielsweise erstreckt sich der stutzenförmige Gehäuseabschnitt 15' mit seiner Mittelachse 37 schräg zu der Längsachse 35 des Gehäuses 8'. Bevorzugt ist dann die Eingangsöffnung der ersten Aufnahme 9 dem Ende 36 zugewandt. Ausgehend von dem stutzenförmigen Gehäuseabschnitt 15' erstreckt sich der Längenabschnitt 40 in Richtung zu dem Ende 36 hin zumindest über einen Längenbereich im Durchmesser verjüngend. Bevorzugt ist der Längenabschnitt 40 kreiszylinderförmig ausgebildet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Armaturen-Baugruppe
- 2
- Eingang
- 3
- Ausgang
- 4
- Kanal
- 5
- Armatur
- 6
- weitere Armatur
- 7
- Überdruckschutzeinrichtung
- 8
- Gehäuse
- 8'
- Gehäuse
- 9
- erste Aufnahme
- 10
- Funktionsteil
- 11
- Bewegungsteil
- 12
- Wandung
- 13
- Wandung
- 14
- Aufnahmeraum
- 15
- stutzenförmiger Gehäuseabschnitt
- 15'
- stutzenförmiger Gehäuseabschnitt
- 16
- zweite Aufnahme
- 17
- Grundkörper
- 18
- Bewegungsteil
- 19
- dritte Aufnahme
- 20
- Grundkörper
- 21
- Bewegungsteil
- 22
- vierte Aufnahme
- 23
- Anschluss
- 24
- Pfeil
- 25
- Längsachse
- 26
- Systemanschluss
- 27
- Anschluss
- 28
- Dichtelemente
- 29
- Federelement
- 30
- Abschlussteil
- 31
- Durchgang
- 32
- Dichtelemente
- 33
- Handgriff
- 34
- Handgriff
- 35
- Ende
- 36
- Ende
- 37
- Mittelachse
- 38
- Längenabschnitt
- 39
- Längenabschnitt
- 40
- Längenabschnitt
- 41
- stutzenförmiger Gehäuseabschnitt
- 42
- Öffnung