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Die vorliegende Erfindung betrifft
Knieprothesen von der Art, die insbesondere ein Schienbeinteil aufweisen,
das dazu bestimmt ist, am vorbereiteten Schienbein befestigt zu
werden, und eine Schienbeinplatte, die dazu bestimmt ist, über eine
erste Fläche
mit mindestens einem Meniskuselement und über eine zweite Fläche mit
einer Resektionsebene des Schienbeins zusammenzuwirken, einen fest
mit der Schienbeinplatte verbundenen Schienbeinkegel, der dazu bestimmt
ist, in das Schienbein einzudringen, um das Schienbeinteil daran
zu befestigen, und mindestens eine Schienbein-Unterlegplatte aufweist, die dazu bestimmt
ist, flach zwischen die zweite Fläche der Schienbeinplatte und
das Schienbein eingeschoben zu werden, um ein lokales Fehlen von
Knochen zwischen dem Schienbein und der Resektionsebene zu kompensieren,
wobei diese Schienbein-Unterlegplatte außerdem mit dem Schienbeinteil über komplementäre Befestigungsmittel
zusammenwirkt, die von der Schienbein-Unterlegplatte und dem Schienbeinteil
getragen werden, wobei die komplementären Befestigungsmittel von
der Art mit Vorsprung und Sitz sind. Eine solche Knieprothese ist aus
der Druckschrift US-A-5 458 637 bekannt.
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Eine solche Kompensations-Schienbein-Unterlegplatte
wird zum Beispiel verwendet, wenn es eine Lücke oder ein Fehlen von Knochen
unter der Schienbein-Resektionsebene gibt und keine neue Resektion
durchgeführt
werden kann, wie dies insbesondere bei einer Ausbesserung einer
einteiligen Knieprothese oder im Fall einer schlechten Knochenqualität, speziell
im Fall einer Arthrose, vorkommt.
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Die Erfindung hat zum Ziel, eine
besonders einfache und zuverlässige
Montage der Schienbein-Unterlegplatte auf dem Schienbeinteil der
Prothese anzugeben.
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Zu diesem Zweck ist die erfindungsgemäße Prothese
dadurch gekennzeichnet, dass die komplementären Befestigungsmittel von
der Schienbein-Unterlegplatte
und der Easis des Schienbeinkegels getragen werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Montageweise genügt es nämlich, einen
Vorsprung in einen Sitz eindringen zu lassen, um die Montage und
den Rückhalt der
Schienbein-Unterlegplatte auf der Basis des Schienbeinkegels zu
gewährleisten.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird
der Vorsprung von der Basis des Schienbeinkegels getragen und der
Sitz ist in der Schienbein-Unterlegplatte
ausgebildet; dieser Vorsprung kann die Basis einer Rippe zur Verankerung
im Schienbein bilden, die fest mit dem Schienbeinkegel verbunden
ist.
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Der Vorsprung weist vorteilhafterweise
in Abstand zu seinem freien Ende einen verengten Hals auf, der dazu
bestimmt ist, mindestens eine Verriegelungsausstülpung aufzunehmen, die am Eingang
des Sitzes vorgesehen ist.
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Um eine Materialverformung mit dem
Ziel einer elastischen Klemmung zwischen dem Sitz und dem Vorsprung
und/oder das Eindringen des Vorsprungs in den Sitz zu ermöglichen,
weisen die komplementären
Befestigungsmittel vorzugsweise mindestens eine Nut auf, wobei diese
Nut sich entweder entlang des Sitzes über zumindest einen Teil der
Länge und
in geringem Abstand zu diesem, um mit ihm eine Biegezunge zu definieren,
oder im Vorsprung entlang diesem und zumindest über einen Teil von dessen Länge bis
zu seinem freien Ende erstrecken kann, um zwei Biegezungen zu definieren.
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Der Vorsprung und der Sitz können eine
allgemeine Richtung aufweisen, die durch die Achse des Schienbeinkegels
verläuft.
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Für
die Montage einer Schienbein-Unterlegplatte auf der einen oder der
anderen Seite des Schienbeinkegels weist dieser letztere einen Teil
der Befestigungsmittel, zum Beispiel zwei Vorsprünge, symmetrisch in Bezug auf
die von vorne nach hinten verlaufende Mittelebene des Schienbeinkegels
auf.
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Zum Beispiel sind die komplementären Befestigungsmittel
so gestaltet, dass die Schienbein-Unterlegplatte durch eine Verschiebung
im wesentlichen senkrecht zu den Flächen der Schienbeinplatte und
parallel zur Achse des Schienbeinkegels durch Gleiten auf der Basis
des Schienbeinkegels in Eingriff gelangt. In einer Variante sind
die komplementären
Befestigungsmittel so gestaltet, dass die Schienbein-Unterlegplatte
durch eine Verschiebung im wesentlichen parallel zu den Flächen der
Schienbeinplatte und senkrecht zur Achse des Schienbeinkegels auf
der Basis des Schienbeinkegels in Eingriff gelangt.
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Anhand der nachfolgenden Vervollständigung
der Beschreibung und unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung,
die Teil der Beschreibung ist, wird die Erfindung gut verstanden
werden. In der Zeichnung sind:
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die 1 und 2 Ansichten von unten, die
je die Schienbein-Unterlegplatte
bzw. den Schienbeinteil einer Knieprothese zeigen, die gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung hergestellt wurde;
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3 eine
Ansicht analog zu den 1 und 2 und zeigt die Schienbein-Unterlegplatte unter
und gegen die Schienbeinplatte eingesetzt, wobei letztere nur zum
Teil gezeigt ist;
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4 ein
senkrechter Schnitt gemäß der Linie
IV-IV der 3 im Aufriss;
und
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5 eine
Ansicht analog zu 3 bezüglich einer
Ausführungsvariante.
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In der Zeichnung ist das Schienbeinteil 1 einer
Knieprothese dargestellt, die gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung hergestellt wurde.
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Dieses Schienbeinteil 1 weist
in bekannter Weise eine Schienbeinplatte 2 und einen Schienbeinkegel 3 auf,
der fest mit der Platte verbunden und an dieser durch ein beliebiges
geeignetes Mittel befestigt ist oder aus einem Stück mit dieser
besteht.
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Die Schienbeinplatte 2 soll über ihre
obere Fläche 4 mit
mindestens einem prothetischen Meniskuselement (nicht dargestellt),
und über
ihre untere Fläche 5 mit
einer Resektionsebene P des Schienbeins (nicht dargestellt) zusammenwirken.
Der Schienbeinkegel 3 ist dazu bestimmt, in das Schienbein
zur Befestigung des Schienbeinteils 1 an diesem einzudringen.
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Wie oben angegeben, weist die Prothese, um
ein Fehlen oder eine Lücke
von Knochenmaterial unter der Resektionsebene P, die in 4 gestrichelt eingezeichnet
ist, unter den ebenfalls oben angegebenen Bedingungen und aus diesen
Gründen,
zu kompensieren, mindestens eine Schienbein-Unterlegscheibe 6 auf, die
dazu bestimmt ist, flach zwischen die Schienbeinplatte 2 und
die Resektionsebene P eingefügt
zu werden. Mit ihrer oberen Fläche 7 liegt
die Schienbein-Unterlegplatte 6 gegen die untere Fläche 5 der
Schienbeinplatte 2 und mit ihrer unteren Fläche 8 gegen
das Schienbein unterhalb der Resektionsebene P an, die mit der unteren
Fläche 5 der Schienbeinplatte
zusammenfällt.
Wie in den 3 und 5 gezeigt, weicht der gekrümmte Außenumriss der
Unterlegplatte 6 in Bezug auf den zugehörigen Umriss der Schienbeinplatte
in der zusammengebauten Stellung geringfügig zurück.
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Die Schienbein-Unterlegplatte 6 ist
auf die Basis 9 des Schienbeinkegels über komplementäre Befestigungsmittel
montiert, die auf der Schienbein-Unterlegplatte 6 und
der Basis 9 des Kegels 3 sitzen und einen Vorsprung 10 aufweisen,
der in einen Sitz 11 eindringt.
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In den dargestellten Ausführungsformen
wird der Vorsprung 10 von der Basis 9 des Schienbeinkegels
getragen, und der Sitz 11 ist in der Schienbein-Unterlegplatte 6 ausgebildet.
Diese Gestaltung wird aus Gründen
des Platzbedarfs bevorzugt, da der Innenrand 12 der Unterlegplatte 6 relativ
nahe am Kegel 3 liegt und nur schwierig einen Vorsprung
aufweisen könnte,
der sich in eine im Kegel ausgebildete Aussparung einfügt, die
in diesem Fall eine geringere mechanische Festigkeit hätte.
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Für
den Rückhalt
des Vorsprungs 10 im Sitz 11 besitzt der Vorsprung 10 in
Abstand zu seinem freien Ende 10a einen verengten Hals 10b,
der dazu bestimmt ist, mindestens eine Verriegelungs-Ausstülpung 11a aufzunehmen,
die am Eingang des Sitzes 11 vorgesehen ist. In den dargestellten
Beispielen gibt es zwei Ausstülpungen 11a auf
beiden Seiten des Eingangsdurchlasses in den Sitz 11.
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Der Vorsprung 10 und der
Sitz 11 haben bis auf den Klemmspielraum komplementäre, längliche Formen.
Diese länglichen
Formen ermöglichen
eine präzise
und korrekte winkelmäßige Positionierung der
Unterlegplatte auf dem Schienbeinteil. In radialer Richtung wird
die relative Position durch den Anschlag des Vorsprungs im Sitz
definiert. In den dargestellten Beispielen verjüngt sich der Vorsprung 10 ab dem
Hals 10b, um an seinem freien Ende 10a eine abgerundete
Spitze aufzuweisen, und der Sitz 11 weist ab den Ausstülpungen 11a eine
komplementäre
Form auf.
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Der Schienbeinkegel 3 weist
zwei Vorsprünge 10 auf,
die in Bezug auf die von vorne nach hinten verlaufende Mittelebene
Q, die durch die Achse A des Kegels verläuft (2, 3 und 5), symmetrisch angeordnet
sind. Das Vorhandensein dieser beiden Vorsprünge 10 ermöglicht es,
eine Schienbein-Unterlegplatte 6 selektiv
links oder rechts anzuordnen.
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Die Vorsprünge 10 bilden außerdem die
Verbindungsbasis mit der Schienbeinplatte 2 von Verankerungsrippen 13,
die integrierender Bestandteil des Kegels 3 und dazu bestimmt
sind, in das Schienbein einzudringen. Die Rippen 13 haben
die Form eines Keils, um mit dem Körper des Kegels 3 in
Abstand zur Schienbeinplatte 2 zu verschmelzen (4).
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Wie in den 2, 3 und 5 gezeigt, verläuft die
allgemeine Richtung der Vorsprünge 10 und
des Sitzes 11 der Unterlegplatte 6 durch die Achse
A des Schienbeinkegels 3, wobei das Zusammenwirken der
Unterlegplatte 6 mit dem Kegel 3 über dessen Vorsprung 10 entweder,
wie durch den Pfeil B ( 3 und 5) gezeigt, durch Gleiten
in einer Querrichtung parallel zur allgemeinen Richtung des Vorsprungs 10 und
des Sitzes 11, im wesentlichen parallel zu den Flächen 4 und 5 der
Schienbeinplatte 2 und senkrecht zur Achse A des Schienbeinkegels,
oder, wie durch den Pfeil C (4)
gezeigt, im wesentlichen senkrecht zu den Flächen der Platte und parallel
zur Achse des Schienbeinkegels erfolgt.
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Um eine elastische Klemmung des Vorsprungs 10 durch
den Sitz 11, und im Fall eines Quereinsetzens das Überqueren
der Eingangsausstülpungen 11a des
Sitzes 11 durch den Vorsprung 10 zu ermöglichen,
ist es notwendig, dass das Material sich verformen kann.
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In der Ausführungsform der 1 bis 4 wird diese
Materialverformung dadurch ermöglicht,
dass der Sitz 11 zumindest auf einer Seite über mindestens
einen Teil seiner Länge
und ausgehend vom Rand 12 der Unterlegplatte von einer
Nut 14 geeigneter Breite umrahmt wird, die sich entlang
des Sitzes 11 und in geringem Abstand zu diesem erstreckt,
um mit ihm eine Biegezunge 15 zu definieren. Beim Eindringen
des Vorsprungs 10 in den Sitz
11 biegt sich die
Zunge 15 zur Nut 14 für das elastische Auseinanderspreizen
der Eingangs-Ausstülpungen 11a des Sitzes 11.
Bei einem Quereinsetzen überquert
der breiteste Teil des Vorsprungs 10 direkt vor dem Hals 10b den
Eingang des Sitzes, wonach die Zunge 15 durch Elastizität in die
Verriegelungsstellung für
das Zusammenwirken der Ausstülpungen 11a mit
dem Hals 10b zurückkehrt.
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Die Variante der 5 unterscheidet sich von der Ausführungsform
der 1 bis 4 nur durch die Mittel, die
die Materialverformung erlauben.
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In dieser Ausführungsform weist der Vorsprung 10 ausgehend
von seiner Verbindung mit dem Schienbeinkegel 3 und über eine
geeignete Höhe eine
Längsnut 16 geeigneter
Breite auf, die sich gemäß der allgemeinen
Richtung des Vorsprungs 10 vom freien Ende 10a bis
jenseits des Halses 10b erstreckt. Die zentrale Nut 16 definiert
also zu beiden Seiten eine Biegezunge 17. Beim Eindringen
des Vorsprungs 10 in den Sitz 11 biegen sich die
Zungen 17 zur zentralen Nut 16 hin.
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Bei einem axialen Einsetzen der Unterlegplatte 6 gemäß dem Pfeil
C der 4 ist es nicht
notwendig, dass die Krümmung
der Zungen 15 und 17 stark ist, da es nur darum
geht, den Vorsprung 10 von der Wand des Sitzes einklemmen
zu lassen. Dagegen muss im Fall eines Quereinsetzens gemäß dem Pfeil
B der 3 und 5 die Biegung stärker sein,
da der breiteste Teil des Vorsprungs 10 vor dem Hals 10b die
Ausstülpungen 11a überqueren
muss.
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Die Erfindung ist natürlich nicht
auf die beschriebenen Ausführungsformen
begrenzt; man könnte
sich im Gegenteil verschiedene Varianten vorstellen, ohne dadurch
den Rahmen der Erfindung, wie sie durch die nachfolgenden Ansprüche definiert wird,
zu verlassen.