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Die Erfindung betrifft eine Bodenstruktur
für ein
Kraftfahrzeug sowie das zugehörige
Verfahren zum Einbau und insbesondere eine Bodenstruktur mit der
unterhalb des Kofferraumes des Fahrzeuges ein erheblicher Stauraum
geschaffen wird, sowie ein einfaches Verfahren für ihren Einbau.
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Es ist seit langem üblich für den Aufbau
des Bodens zwei Seitenholme zu verwenden, auf denen sich eine Bodenplatte
abstützt,
die sich in Querrichtung über
die Breite des Fahrzeuges erstreckt und die auf Höhe des Kofferraumes
des Fahrzeuges mit einer Vertiefung versehen ist zur Aufnahme des
Reserverades.
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In herkömmlicher Weise besteht eine
derartige Vertiefung aus einem mittels eines Tiefziehwerkzeuges
entsprechend der Aufnahmeform für
das Reserverad verformten Blech, das mit der restlichen Bodenplatte
dergestalt verschweißt
wird, dass eine einstückige
Bodenplatte entsteht, die sich auf den Seitenholmen abstützt. Die
durch den Tiefziehvorgang bedingten Beschränkungen bei der Herstellung
erlauben es jedoch nicht, in einfacher Weise eine komplizierte Ausgestaltung
der für
das Reserverad vorgesehenen Vertiefung zu verwirklichen.
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Es ist bekannt, diesen Nachteil dadurch
zu überwinden,
dass derjenige Abschnitt der metallischen Bodenplatte, in dem die
Vertiefung für
das Reserverad vorgesehen ist, durch ein Teil aus Kunststoff ersetzt
wird, das in eine entsprechende Öffnung
der metallischen Bodenplatte derart eingesetzt wird, dass die Ränder des
Teils aus Kunststoff auf der aus Blech geformten Bodenplatte ruhen.
Dieses Teil aus Kunststoff kann nun beliebig ausgestaltet werden, sodass
es zum einen für
die Aufnahme des Reserverades einsetzbar ist und zum anderen mit
zusätzlichen
Fächern
versehen werden kann zur Aufnahme beispielsweise des Wagenhebers
und anderer Ausrüstungsteile.
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Eine derartige Struktur des Bodens
eines Kraftfahrzeuges bedingt jedoch das Vorsehen einer eigenen
Arbeitsstation am Fliessband für
die Montage des Kraftfahrzeuges, in der das Teil aus Kunststoff für die Aufnahme
des Reserverades der Karosserie zugeführt und in das Innere des Kofferraumes
eingeführt
wird um dort in die Aussparung in der metallischen Bodenplatte eingesetzt
und mit dieser zusammengebaut zu werden. Außerdem ist das Aufnahmevermögen der
zusätzlichen
Fächer
zu beiden Seiten der Vertiefung für die Aufnahme des Reserverades durch
die Oberfläche
des Teils aus Kunststoff im Boden des Kofferraumes begrenzt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, eine neuartige Bodenstruktur für ein Kraftfahrzeug zu schaffen,
mit der ein optimales Verfahren für den Einbau ermöglicht wird
bei gleichzeitiger Vervielfachung der unterhalb des Kofferraumes
vorgesehen Fächer zur
Aufnahme von zum Beispiel des Reserverades und von Zubehörteilen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung
eine Bodenstruktur für
ein Kraftfahrzeuges vor, das auf jeder Seite der Struktur mit einem
Seitenholm versehen ist, wobei eine Bodenplatte auf den Holmen angeordnet
ist und sich in Querrichtung über
die Breite des Fahrzeuges erstreckt und die beiden Holme miteinander
verbindet.
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Gemäss der Erfindung ist die Bodenstruktur dadurch
gekennzeichnet, dass die Bodenplatte auf Höhe des Kofferraumes des Fahrzeuges
mit einer Öffnung
versehen ist, die zwischen den Seitenholmen ausgebildet ist, wobei
diese Öffnung
den Zugang zu einem Hohlraum ermöglicht,
der durch einen Behälter
begrenzt wird, der unterhalb der Holme des Fahrzeuges angeordnet
ist.
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Diese Ausgestaltung vereinfacht de
Montage des Behälters.
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Gemäss einem anderen Merkmal der
Erfindung ist der Hohlraum eine Aufnahme für ein Reserverad.
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Gemäss einem anderen Merkmal der
Erfindung erstreckt sich der Behälter
in Querrichtung über die
Seitenholme hinaus bis zu den Seitenwänden des Fahrzeuges.
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Dieses Merkmal ermöglicht die
Verwendung des nicht belegten Raumes unterhalb der Bodenplatte des
Fahrzeuges.
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Gemäss einem anderen Merkmal der
Erfindung weist die Bodenplatte eine Klappe auf, die den Zugang
zu einem geschlossenen Raum ermöglicht, der
von den Seitenwänden
des Behälters
und den Seitenwänden
des Fahrzeuges begrenzt ist.
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Dieses Merkmal ermöglicht die
Ausnutzung des zwischen der Bodenplatte und dem Behälter vorhandenen
Raumes als Stauraum.
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Gemäss einem anderen Merkmal der
Erfindung erstreckt sich die Öffnung
in der Bodenplatte in Querrichtung bis zu den Seitenwänden des
Fahrzeuges.
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Dieses Merkmal ermöglicht den
direkten Zugang zum Inneren des Behälters zwischen den Holmen und
den Seitenwänden
des Fahrzeuges.
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Gemäss einem anderen Merkmal der
Erfindung besteht die Bodenplatte aus Blech und der Behälter aus
Kunststoff.
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Dieses Merkmal ermöglicht die
Herstellung einer steifen Bodenstruktur aus Blech mit einem eingesetzten
Behälter
aus Kunststoff, zum Beispiel aus einem thermoplastischen, einem
thermohärtbaren oder
einem mechanisch verstärkten
thermoplastischen Material, der eine komplizierte Gestalt aufweist
und mit geringen Kosten herstellbar ist. Die Fertigung des Behälters kann
durch einen Spritzguss, einen Kompressionsguss oder einen kombinierten Spritz-Kompressionsguss
erfolgen.
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Gemäss einem anderen Merkmal der
Erfindung wird der aus Kunststoff bestehende Behälter durch einen Gießvorgang
hergestellt und weist Befestigungsteile für Bauteile auf, die entlang
des Behälters
angeordnet werden, wie zum Beispiel eine Abgasleitung oder Verkabelungsteile
des Fahrzeuges.
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Dieses Merkmal ermöglicht eine
Verwendung des Behälters
als Tragteil, sodass außerhalb des
Montagebandes verschiedene Bauteile mit dem Behälter verbunden werden können, wodurch
wiederum die Anzahl der für
die Befestigung erforderlichen Schritte am Montageband verringert
werden kann und damit der für
den Zusammenbau des Fahrzeuges erforderliche Zeitaufwand.
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Gemäss einem anderen Merkmal der
Erfindung ist der Behälter
an seinem rückwärtigen Ende mit
einer Strebe versehen, die sich in Querrichtung über die Breite des Fahrzeuges
erstreckt und die als Halterung und als Stossdämpfer für auf die hintere Wand des
Fahrzeuges auftreffende Stöße dient.
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Dieses Merkmal vereinfacht die Montage
der hinteren Wand.
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Gemäss einem anderen Merkmal der
Erfindung ist der Behälter
mit Öffnungen
für die
Abfuhr von im Fahrgastraum enthaltener Luft versehen.
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Dieses Merkmal verhindert die Entstehung eines Überdrucks
im Fahrgastraum während
des Schließens
der Türen
des Fahrzeuges.
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Gemäss einem anderen Merkmal der
Erfindung weist der Behälter
eine Formgebung auf, die die Aerodynamik unterhalb des Fahrzeuges
verbessert.
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Die Erfindung betrifft außerdem ein
Verfahren zum Einbau einer Bodenstruktur für ein Kraftfahrzeug, wie sie
oben beschrieben worden ist, das dadurch gekennzeichnet ist, dass
zuerst die Bodenplatte mit den Seitenwänden des Fahrzeuges verbunden wird,
dass danach der Behälter
von der Unterseite des Fahrzeuges aus in der Arbeitsstation für den Einbau
der Antriebsgruppe und der Achsen eingeführt wird und dass anschließend der
Behälter
unterhalb der Seitenholme mittels Befestigungsschrauben befestigt
wird.
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Gemäss einem anderen Merkmal des
Verfahrens nach der Erfindung wird der Behälter vor seiner Befestigung
unterhalb der Holme mit Bauteilen versehen, die ihn durchsetzen,
wie zum Beispiel Teile der Auspuffanlage.
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Dieses Merkmal ermöglicht eine
Zeitersparnis beim Zusammenbau am Fliesband.
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Weitere Merkmale und Vorteile gehen
aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung
im Zusammenhang mit der beigefügten
Zeichnung hervor; darin zeigen:
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1a eine
perspektivische Ansicht eines teilweise aufgeschnitten rückwärtigen Teils
eines Fahrzeuges, das mit einer erfindungsgemäß ausgestalteten Bodenstruktur
versehen ist,
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1b eine ähnliche
Ansicht wie 1a, wobei
das Fahrzeug vor dem Einbau des Teils zwischen den Holmen dargestellt
ist,
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2 eine
perspektivische Ansicht des einsetzbaren Teils von 1,
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3 eine
vergrößerte Darstellung
eines Schnitts durch die Bodenstruktur auf Höhe einer Stelle der Befestigung
an den Holmen und
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4 einen
Teilschnitt durch die Bodenstruktur auf Höhe eines der hinteren Stossfänger.
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Wie aus den 1a bis 3 hervorgeht,
sind gemäss
der Ausgestaltung des Bodens nach der Erfindung eine Bodenplatte 1 und
zwei Seitenholme 3 vorgesehen, die sich zu beiden Seiten
des rückwärtigen Teils
der Bodenplatte 1 in Längsrichtung
des Fahrzeuges erstrecken und deren Steifigkeit gewährleisten.
Die aus tiefgezogenem Blech bestehende Bodenplatte 1 ist
mit den beiden Seitenteilen 4 des Fahrzeuges verschweißt und weist
einen Höcker 5 in Querrichtung
auf unter dem ein Tank für
den Kraftstoff angeordnet werden kann, wobei dieser in Querrichtung
sich erstreckende Höcker 5 gleichzeitig
als Stütze
für eine
(nicht dargestellte) Rückbank
dient.
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Wie aus 1b hervorgeht, ist die Bodenplatte 1 mit
einer Öffnung 6 versehen,
die sich in Längsrichtung
zwischen dem in Querrichtung ausgebildeten Höcker 5 und dem rückwärtigen Ende
des Fahrzeuges erstreckt und zwar über eine Breite, die im wesentlichen
dem Abstand zwischen den beiden Seitenholmen 3 entspricht.
Diese Öffnung 6,
die der Klappe 7 des Kofferraumes gegenüber liegend ausgebildet ist,
wird durch einen Behälter 8 verschlossen,
der unterhalb der Seiteholme 3 des Fahrzeuges angeordnet
ist.
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Wie die 1a und 2 erkennen
lassen, weist der Behälter 8,
der aus einem gegossenen Kunststoffteil besteht, eine Aufnahme 10 für ein Reserverad
auf, sowie Aussparungen 11 und 12 für die Aufnahme
von zum Beispiel eines Ölkanisters
und eines Behälters
für die
Scheibenwaschanlage.
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Der Behälter 8 ist außerdem an
seiner rückwärtigen Seite
mit einer in Querrichtung verlaufenden Strebe 13 versehen,
die als Halterung für
die Rückwand 22 des
Fahrzeuges dient und die zugleich die Widerstandsfestigkeit gegen
auf diese auftreffende Stöße erhöht. Die
quer verlaufende Strebe 13 ist mit Öffnungen 20 versehen,
die in 4 dargestellt
sind und der Luftabfuhr aus dem Innenraum des Fahrzeuges beim Schließen der
Türen dienen.
Mit 21 ist ein Stossdämpfer
bezeichnet, der auf der Oberseite der Querstrebe 13 angeordnet
ist zur Dämpfung
von auf die Rückwand 22 auftreffende
Stöße.
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Wie in den 2 und 3 dargestellt
ist der Behälter 8 mit
Wangen 16 versehen, die sich in Querrichtung über die
Seitenholme 3 hinaus erstrecken und bis in unmittelbare
Nachbarschaft der Seitenwände 4 des
Fahrzeuges reichen, sodass ein geschlossener Raum 18 gebildet
wird zwischen der Bodenplatte 1 und den Wangen 16.
Dieser Raum 18 kann durch eine Klappe 17 abgedeckt
sein, die in die Bodenplatte eingesetzt ist, sodass verschiedene
in diesem Raum aufbewahrte Zubehörteile
zugänglich sind.
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Der unterhalb der Bodenplatte 1 angeordnete
Behälter 8 kann
in vorteilhafter Weise dahingehend ausgestaltet sein, dass er die
Aerodynamik des Fahrzeuges verbessert, wobei zu diesem Zweck die Allgemeinform
des Behälters 8 und
insbesondere die Wangen 16 auf ihren Außenseiten mit geeigneten die Aerodynamik
erhöhenden
besonderen Profilen ausgestattet werden, die dazu beitragen, den
Fahrwiderstand des Fahrzeuges zu verringern.
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Gemäss einer in den Figuren nicht
dargestellten Variante der Erfindung ist die Öffnung 6 in der Bodenplatte 1 in
Querrichtung gesehen dergestalt ausgestaltet, dass sie sich bis
zu den Seitenwänden des
Fahrzeuges hin erstreckt, sodass über ihre gesamte Breiter der
Zugang zum Raum im Behälter 8, ermöglicht wird,
wobei in diesem Fall der Boden des Kofferraumes durch eine steife
Textilabdeckung gebildet wird, die sich auf den Seitenholmen 3 abstützt. Dieses
Ausführungsbeispiel
ermöglicht
eine Vereinfachung der Herstellung der Bodenplatte 1 bei
gleichzeitiger Gewährleistung
eines direkten Zugangs zu allen Aufnahmefächern im Behälter 8 zwischen
den Seitenholmen 3 und den Seitenwänden 4.
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Der Einbau des Bodenteils nach der
Erfindung erfolgt in einfacher Weise durch Befestigung des Behälters 8 unterhalb
der Seitenholme 3 mittels Befestigungsschrauben 15.
Die Strebe 13 wird anschließend eingesetzt unter Anlage
an eine metallische Quertraverse 14, die die beiden Seitenwände 4 des
Fahrzeuges miteinander verbindet; die anderen Ränder des Behälters 8 stützen sich
auf dem Rand des Bodenplatte 1 ab unter Zwischenanordnung
einer Dichtung 19 zur Abdichtung des Gesamtaufbaus. Dieser
Einbau des Behälters 8 in
das Fahrzeug erfolgt in vorteilhafter Weise am Fliessband während des
Einbaus des Motors und der Achsen, da während dieser Montageschritte
die Karosserie des Fahrzeuges angehoben ist um so das Einsetzen
der Achsen und der Antriebsgruppe zu ermöglichen sowie gleichzeitig
des Behälters 8 von
unten her.
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Durch dieses eben beschrieben vorteilhafte Einbauverfahren
kann auch sichergestellt werden, dass der Behälter auch als Halterung für andere
von unten in das Fahrzeug einzubauende Teile dient. So kann zum
Beispiel der Behälter 8 mit
Befestigungsteilen für
den Auspufftopf versehen sein und sogar vorab mit dem Auspufftopf
verbunden werden, sodass durch deren gemeinsamen Einbau die Montagezeit am
Fliessband verkürzt
wird.
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Es sei betont, dass die Ausgestaltung
der Bodenplatte nach der Erfindung und insbesondere die in ihr eingearbeitete Öffnung 6 die
Abfuhr von Fluiden während
des Durchlaufs der Karosserie durch die Lackierstation erleichtert,
zum Beispiel im Kataphoresebad.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht
auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, das
nur der Erläuterung
dient.