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Diese Erfindung bezieht sich auf
eine transparente oder transluzente mehrschichtige Folie mit mindestens
einer Schicht mit geringem Glanz, die ohne weiteres mit Papier verklebt
werden kann. Die Folie hat einen besonderen Nutzen für Fenster
in Umschlägen.
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Es ist bekannt, polymere Folien für Fenster
in Papierumschlägen
zu verwenden. Solche Fensterumschläge sparen Ressourcen, die notwendig
sind, um einen Umschlag extra auf seiner Oberfläche zu adressieren oder um
ein Adressetikett auf dem Umschlag anzubringen. Ein Brief, eine
Rechnung oder andere Inhalte können
in die entsprechende Form gebracht werden, etwa durch Falten, wie
sie notwendig ist, um die Adresse des vorgesehenen Empfängers, die
auf den Inhalten erscheint, in eine Stellung zu bringen, so dass
sie durch das Fenster, das die polymere Folie aufweist, sichtbar
ist.
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Folien mit Anwendbarkeit als Umschlagsfenster
sind bekannt. DE-A-4312388.0
offenbart eine transparente gereckte Polypropylenfolie mit einer
reflexionsverringerten Oberfläche,
die klebbar ist. Die Folie enthält
Polypropylen in mindestens zwei Schichten. Verringerte Reflexion
wird durch Einfügung
eines Copolymers, das im Wesentlichen aus Propylen und Ethylen besteht,
in dem lineares Polyethylen niedriger Dichte und Maleinsäureanhydrid
eingebaut sind, erreicht. Die offenbarten Folien sind in zwei Achsen
gereckt.
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DE-A-4312388.0 berichtet, dass Polystyrolfolie
und PVC-Folie als Fensterumschläge
verwendet wurden. Biaxial orientierte Polypropylenfolien wurden
verwendet, aber es wird dort berichtet, dass solche Folien nicht
ohne weiteres mit Papier mit schnelllaufenden Gerätschaften
zur Herstellung von Umschlägen
verklebbar sind.
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Polystyroloberflächen jedoch sind den Herstellern
von Umschlägen
bekannt. Klebstoffprodukte zum Kleben der Fensterfolie an Umschläge sind
bekannt und wirksam. Polypropylen jedoch stellt gegenüber Polystyrol
einen Kostenvorteil dar.
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Es ist aus GB-A-2281282 und GB-A-2111908
bekannt, Folien mit Schichten aus Polypropylen und Polyethylen herzustellen.
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JP-A-51-28879 befürwortet eine biaxial gereckte
Folie aus Propylen und einem Laminat aus thermoplastischem Styrol-Butadien-Elastomer.
Es wird beansprucht, dass diese Folie gute Heißversiegelungseigenschaften
zeigt.
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JP-A-55-57428 offenbart eine Folie
aus Polystyrol, das auf Polypropylen laminiert ist, die nachfolgend biaxial
orientiert (gereckt) wird. Ihre Verwendung als Band, das zur Einwicklung
von schweren Gegenständen geeignet
ist, wird vorgeschlagen.
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JP-A-55-148155 offenbart dreilagige
Folien, aufweisend:
- 1. eine Schicht aus Styrol
und Polystyrol-Butadien-Blockcopolymer in Kombination mit einem
Lösungsmittel für das Styrol-Butadien-Blockcopolymer,
- 2. eine flexible Schicht, die Polypropylen und Ethylen-Vinylacetat-Copolymer sein kann,
und
- 3. eine gereckte Schicht, die Polypropylen sein kann.
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Es wird vorgeschlagen, dass die Folie
ein leicht zu öffnender
Vorratsbeutel für
Lebensmittel ist, der bei Temperaturen am Gefrierpunkt biegsam bleibt,
dennoch siedendem Wasser standhalten kann.
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JP-A-55-163164 offenbart auch einen
Lebensmittelbehälter,
der aus einer Folie aus biaxial gerecktem Polystyrol, auf welches
eine Polypropylenschicht gegossen oder laminiert ist, gebildet ist.
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JP-A-80-23746 offenbart eine Lebensmittelverpackungsfolie
aus Polystyrol, die eine Polypropylenschicht mit einer Dicke, die
1/10 bis 1/100 der Dicke der Polystyrolschicht beträgt, aufweist.
Die Schichtfolie ist gereckt.
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JP-A-56-27326 offenbart eine laminierte
Folie aus Polystyrol/Butadien/Styrol und Polypropylen, die biaxial
gereckt ist. Die Folie wird für
Klebebänder
vorgeschlagen.
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JP-A-89-174324 offenbart eine biaxial
gereckte Polypropylenfolie mit reduziertem Glanz und Schimmer als
ein Einwickelmaterial. Das Polypropylen wird mit einer styrolhaltigen
Emulsion nach Koronaentladungsbehandlung beschichtet.
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JP-A-63-110150 lehrt Laminierung
von Polystyrolfolie und einer Polyolefinfolie zur Verwendung als Beutel.
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NL-A-69-13608 offenbart Matrizenfolie
aus orientierter Polypropylenfolie, die optional mit Polystyrol
laminiert ist.
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US-A-4608284 offenbart ein Laminat
aus einer orientierten Polystyrolfolie, die auf der laminierten Oberfläche bedruckt
worden sein kann, und einer Polypropylenfolie, die nicht orientiert
worden ist. Ein Klebstoff verbindet die Folien an ihren Grenzflächenoberflächen. Die
Folien finden als wärmeschrumpfbare
bedruckte Etiketten Verwendung.
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US-A-5468563 offenbart Folien, die
aus Polypropylen gefertigt sind, von denen behauptet wird, dass sie
Verwendung als Fensterfolie haben. Eine reflexionsverringerte Schicht
aus kautschukmodifiziertem Ethylen und Maleinsäureanhydrid, Co- und Terpolymer
aus Propylen/Ethylen/Butylen mit Propylen als Hauptkomponente oder
Copolymeren aus Propylen/Polyethylen-Blockcopolymeren wird vorgeschlagen.
Die Kernschicht besteht aus isotaktischem Polypropylen, einem statistischen
Propylencopolymer. Eine zweite äußere Schicht ist
aus den Materialien der Kernschicht mit zugesetzten Antihaftmitteln
aufgebaut. Die Schichten können
coextrudiert, dann gereckt werden.
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EP-A-0122495 offenbart Folien aus
biaxial orientiertem Polypropylen, das mit einer Olefinpolymerfolie mit
mindestens 3 Peaks zwischen 120°C
und 65°C,
wenn mittels DSC (Differential-Scanning-Kalorimetrie) analysiert,
laminiert wurde. Es wird gesagt, dass die mehrfachen Peaks geringen
Glanz und eine hohe Trübe erzeugen.
Endverwendung als ein dekoratives Einwickelpapier mit einer metallisierten
Oberfläche
darauf, z. B. durch Laminierung, wird vorgeschlagen.
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JP-A-51-19079 offenbart eine mehrschichtige
Verbundfolie, in welcher eine Schicht aus einem Polyolefin (wie
etwa Polypropylen) gebildet wird und eine Schicht eine thermoplastische
Schicht ist, die durch Hinzufügen
von 5 bis 30 Gewichtsteilen eines Styrol-Butadien-Copolymers zu
einem Polystyrolharz erhalten wird. Die mehrschichtige Folie wird
durch Coextrusion und thermische Verschmelzung der Schichten erzeugt.
Keine Orientierung der Folien wird durchgeführt.
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US-A-4464439 offenbart ein coextrudiertes
Laminat, das aus mindestens einer Folie aus kristallinem Polypropylen
und mindestens einer Folie aus polymerem Material, das aus einer
Mischung aus hochschlagzähem
Polystyrol, kristallinem Polypropylen und einem Blockcopolymer aus
Styrol und Dien-Monomer besteht, gebildet wird. Keine Orientierung
der Folien wird durchgeführt.
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GB-A-1357950 offenbart ein thermoplastisches
Laminat mit mindestens zwei Schichten, wovon eine eine ternäre Mischung
aus einem Homopolymer oder Copolymer eines aromatischen Vinylmonomers,
einem Homopolymer oder Copolymer eines Olefinmonomers und einem
Blockcopolymer mit einem Polyvinyl/aromatischen Block und einem
Polyolefinblock ist. Keine Orientierung der Folien wird durchgeführt.
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Folien für Umschlagsfenster benötigen mehrere
Eigenschaften. Wie in US-A-5468563 bemerkt, umfassen verschiedene
wichtige Eigenschaften: Verklebbarkeit der Fensterfolie mit dem
Papier des Umschlags unter Verwendung von in der Industrie üblichen
Klebstoffen und Transparenz, so dass die Adresse durch den Umschlag
von Postsortiermaschinen lesbar ist. Während Transparenz wichtig ist,
reflektiert ein Fenster, das transparent und auch glänzend ist,
Licht. Das reflektierte Licht kann die Wirksamkeit der Postsortiermaschinen beeinträchtigen
und indirekt den Zustelltag des Umschlags und der Inhalte an den
Adressaten beeinträchtigen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird eine orientierte polymere Folie bereitgestellt, die ein Coextrudat
einer ersten Schicht, die mindestens 96 Gew.-% eines Polypropylens
aufweist, und einer äußeren Schicht, die
(bezogen auf Gewicht)
- a) 70 bis 97% Polystyrol,
kautschukmodifiziertes Polystyrol oder eine Mischung derselben und
- b) 3 bis 30% eines Polypropylen/Polystyrol-Kompatibilisierungsmittels
aufweist, ausgewählt
aus der Gruppe von Ethylen-Vinylacetat-Copolymer,
das 15 bis 30 Gew.-% Vinylacetat enthält und einen Schmelzindex von
0,5 bis 25 g/10 min (190°C,
2,16 kg Gewicht) aufweist, und Block- oder statistischen Copolymeren
einer aromatischen Vinylverbindung und eines Olefins,
wobei
die Folie ein minimales Verstreckungsverhältnis von 3 in Maschinenrichtung
und 4 in Querrichtung aufweist.
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Mehrschichtige polymere Folien können durch
Coextrudieren der Folienschichten gebildet werden. Wenn jedoch eine
Folie aus einem Coextrudat von zwei Schichten gemäß der Erfindung
gebildet wird, wird festgestellt, dass die coextrudierten Schichten
einfach durch Auseinanderziehen derselben von Hand trennbar sind,
z. B. durch Verwendung eines Büroklebebands,
das auf beide Seiten der Folie aufgeklebt wird.
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Es wurde nun entdeckt, dass, wenn
die Coextrudatschichten in sowohl der Maschinenrichtung als auch
der Querrichtung orientiert werden, nachdem die Folie coextrudiert
wurde, dies in einer Folie resultiert, in welcher die Coextrudatschichten
sehr schwierig zu trennen sind.
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Ein anderer Vorteil der orientierten
Folien ist, dass sie ein höheres
Modul (höhere
Starrheit) als nicht orientierte Folien aufweisen. Starrheit (hohes
Modul) ist eine Eigenschaft, die für Fensterumschlagsfolie aus zwei
Gründen
gefordert wird: Für
den Umschlagumwandler, um eine optimale Zufuhr der Fenstereinsatzinheit auf
der Umschlagsmaschine zu erlauben, und für den endgültigen Umschlag, um Faltung/Knickung
des Fensterfeldes zu minimieren.
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Die "erste Schicht", die Polypropylen enthält, wird
von Zeit zu Zeit hierin als "Kernschicht" bezeichnet, da sie
aus Gründen
der Wirtschaftlichkeit üblicherweise
die Hauptschicht sein wird und da häufig äußere Schichten auf beiden Seiten
der Polypropylenschicht vorgesehen sind. Die Beschreibung "Kernschicht" sollte jedoch nicht
so aufgenommen werden, um zu beinhalten, dass äußere Schichten notwendigerweise
auf beiden Seiten der Kernschicht bereitgestellt werden.
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Die Anmelder haben beobachtet, dass
Polystyrol viele der Beschränkungen,
die für
Umschlagsfensterfolie gefordert werden, erfüllen. Polyolefine jedoch stellen
einen Kostenvorteil dar.
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Die Folien gemäß der Erfindung werden vorteilhafterweise
auf einer vergleichsweise weniger teuren Kernschicht aus Polypropylen
coextrudiert. Eine (üblicherweise
dünnere)
Schicht, die im Wesentlichen Polystyrol enthält, stellt den geforderten
Glanz und die Klebbarkeit an Papier, wenn sie mit üblichem
Kleber für Fensterfolienanwendungen
verwendet wird, bereit.
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Das Polypropylen, das in der Kernschicht
verwendet wird, kann ein Homopolymer oder Copolymer sein und kann
vorzugsweise hauptsächlich
isotaktisches Polypropylen mit einer Dichte von 0,895 bis 0,910 und
einem Schmelzindex von 0,5 bis 10 g/10 min (230°C/2,16 kg) sein. Optional können zusätzliche
Komponenten, die in der Folienindustrie üblich sind, zu der Polypropylen-Kernschicht
gegeben werden, z. B. Additive zur Steuerung der Gleitfähigkeit,
wie etwa Erucamid, Stearamid oder Oleamid; Zusätze zur Steuerung des Aneinanderhaftens,
wie etwa Siliciumdioxid oder Calciumcarbonat; Zusätze zur
Steuerung der statischen Aufladung, wie etwa ethoxylierte Fettsäureamide,
Alkylbenzolsulfonate oder Polyethylenglykolester; Zusätze, um die
Klarheit der Folie zu unterstützen,
wie etwa Dibenzylidensorbit, und Zusätze, um die Verarbeitung zu
unterstützen,
wie etwa Fluorelastomer oder ein Polyamid. Die Mengen jeder optionalen
Komponente können
von 0 bis 1 Gew.-% reichen. Zusammen übersteigen alle optionalen
Komponenten im Allgemeinen nicht 4, vorzugsweise nicht 3 Gew.-%
der Polypropylenschicht.
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In einer Ausführungsform beträgt die Menge
an Polystyrol 50 bis 95 Gew.-% und die Menge an kautschukmodifiziertem
Polystyrol beträgt
0 bis 50 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der äußeren Schicht.
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Das Polystyrol, das in der äußeren oder
Niedrigglanz-/Bindeschicht eingesetzt wird, ist im Allgemeinen ein
Allzweckpolystyrol (GPPS), vorzugsweise GPPS mit einem Schmelzindex
von 0,5 bis 15 g/10 min (200°C, 5
kg Gewicht).
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Optional in der äußeren oder Niedrigglanz-/klebbaren
Schicht vorhanden ist ein hochschlagzähes Polystyrol (HIPS). Das
HIPS kann in einer Menge von 0 bis 50 Gew.-% der Niedrigglanzschicht
vorhanden sein. Das HIPS hat vorzugsweise einen Schmelzindex von
0,5 bis 15 g/10 min (200°C,
5 kg Gewicht) und einen Kautschukgehalt von 4 bis 15 Gew.-%.
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Die äußere oder Niedrigglanz-/klebbare
Schicht enthält
auch 3 bis 30 und vorzugsweise 15% eine kompatibilisierenden Verbindung,
die nützlich
ist, um Polypropylen und Polystyrol verträglich zu machen. Eine bevorzugte
kompatibilisierende Komponente ist ein Ethylen-Vinylacetat-Copolymer
mit einem Vinylacetatgehalt von 15 bis 30 Gew.-% und einem Schmelzindex
von 0,5 bis 25 9/10 min (190°C,
2,16 kg Gewicht). Ein weiteres bevorzugtes Kompatibilisierungsmittel
ist ein Block- oder statistisches Copolymer einer aromatischen Vinylverbindung
und eines Olefins. Geeignete kompatibilisierende Komponenten, die
Styrolcopolymere sind, umfassen: Styrol-Butadien-Styrol (SBS); Styrol-Isopren-Styrol
(SIS); Styrol-Isopren
(SI); Styrol-Butadien (SB); Styrol-Ethylen-Butylen-Styrol (SEBS)
mit einem Schmelzindex von 0,5 bis 35 g/10 min (200°C, 5 kg Gewicht) und
einem Styrolgehalt von 10 bis 50 Gew.-% und Ethylen-Styrol-Interpolymere
mit einem Schmelzindex von 0,5 bis 40 g/10 min (190°C, 2,16 kg
Gewicht) und einem Styrolgehalt von 5 bis 80 Gew.-%.
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Das Vorhandensein der Kompatibilisierungskomponente
in der äußeren Schicht
ist auch ein Vorteil bei der Nutzbarmachung von Folie, die nicht
von einer Güte
ist, die zum Verkauf geeignet ist. Kleine Mengen der coextrudierten
Folie, einschließlich
der Niedrigglanzbindeschicht, die Polystyrolfolie enthält, können in
die Polypropylen-Kernschicht als wiederaufbereitetes Material ("re-grind") eingearbeitet werden.
In dieser Art und Weise kann Abfall, der bei der Herstellung erzeugt
wird, zu nützlichen
Produkten umgewandelt werden. Einbau der wiederaufgearbeiteten Folie
ist vorzugsweise so gering wie möglich,
aber bis zu 25 Gew.-% wiederaufbereitetes Material können in
die Polypropylen-Kernschicht ein gearbeitet werden, wenn Kompatibilisierungsmittel
innerhalb der beschriebenen Bereiche in der äußeren Schicht enthalten sind.
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Übermäßiger Glanz
resultiert in hoher Reflexion von der Folienoberfläche. Verringerung
des Glanzes wird im Allgemeinen auch zur Opazität der Folie führen, was
es schwierig macht, die Adresse durch die Folie zu lesen. Das Glanzniveau
der Folie ist vorzugsweise unterhalb von 105%, bevorzugter unterhalb
von 100%.
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Die Folie wird vorzugsweise aus einer
Schlitz- oder Runddüse
extrudiert.
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Die Orientierung der Folie passiert,
nachdem die Folie coextrudiert ist. Die Folie kann auf 120°C bis 170°C wieder
erhitzt und in Maschinenrichtung (MD) ausgerichtet werden, um eine
Folie der 3- bis 7-, vorzugsweise 4- bis 6fachen ursprünglichen
Länge und
in Querrichtung der 4- bis 12-, vorzugsweise 5- bis 9-, alternativ 6-
bis 10fachen ursprünglichen
Breite zu bilden. Die Ausrichtung der Folie kann gleichzeitig oder
nacheinander erfolgen. Unterschiedliche Wiederaufwärmtemrperaturen
können
für die
MD- und TD-Ausrichtungen
verwendet werden. Die orientierte Folie kann dann optional, z. B.
bei einer Temperatur von 5 bis 15°C
oberhalb der Ausrichtungstemperatur, getempert werden. Jeder Schritt
in dem Ausrichtungsverfahren der Folie wird im Allgemeinen in wenigen
Sekunden, z. B. weniger als 3 Sekunden, nachdem die Folie die gewählte Temperatur erreicht
hat, abgeschlossen.
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Das Coextrudat besteht aus zwei oder
mehr Schichten. Zusätzliche
Niedrigglanz-/Bindeschichten können
die Niedrigglanzeigenschaften verbessern, sogar wenn die zusätzliche
Niedrigglanzschicht auf der der gemessenen Oberfläche gegenüberliegenden
Seite der Folie sein kann.
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Es ist wichtig für Fensterfolie, dass die Folie
fähig ist
, eine starke Verbindung mit dem Papier zu bilden. Die Bindungsstärke beträgt vorzugsweise
mindestens 3 N/2,5 cm, vorzugsweise mindestens 4 N/2,5 cm.
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In einem zweiten Aspekt der Erfindung
wird ein Fensterumschlag mit einem transparenten Einsatz, der aus
einer polymeren Folie wie hierin zuvor beschrieben gebildet ist,
bereitgestellt.
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In einem dritten Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird die Verwendung einer polymeren Folie wie herein zuvor
beschrieben als ein transparenter Einsatz in einem Fensterumschlag
bereitgestellt.
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Die folgenden Beispiele veranschaulichen
die Erfindung, sind aber nicht dazu gedacht, den Umfang der Erfindung
zu beschränken.
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Beispiel 1: Eine symmetrische 3-Schicht-Folienstruktur "A-B-A" wird mit einem Polypropylenkern
und äußeren Niedrigglanzschichten
unter Verwendung eines Guss-Coextrusionsverfahrens hergestellt.
Das Polymer der Kernschicht und das Polymer der Niedrigglanzschicht
werden aus getrennten Extrudern bei einer Temperatur von 225 bis
230°C extrudiert.
Die Polymere werden in einem Zufuhrblock vereinigt und fließen dann
in eine Kleiderbügeldüse mit einer Öffnung von
635 um. Das Polymer, das aus der Düse austritt, wird dann auf eine
Kühlwalze
bei 24°C
gegossen. Die Dicke der dreilagigen Folien auf der Kühlwalze
beträgt
345 um. Nach der Extrusion wird die Folie wieder auf 150°C erhitzt
und in einem 3 : 1-Verhältnis
in der Maschinenrichtung und einem 5 : 1-Verhältnis in der Querrichtung gereckt.
Die Folienzusammensetzung und die Dicke jeder Schicht sind in Tabelle
1 aufgeführt.
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Beispiele 2 bis 4
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Beispiele 2 bis 4 wurden in der gleichen
Art und Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, aber unter Ersatz der
Zusammensetzung, der Verhältnisse
und der Nachbehandlung wie in Tabelle 1 angegeben.
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Vergleichsbeispiel 1
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Ein Polymerfilm wird aus einer Düse mit einer Öffnung von
635 um auf eine Kühlrolle
mit einer Temperatur von 24°C
extrudiert. Die Dicke des Extrudats beträgt 500 um. Die Folie besteht
aus 100% Polypropylenhomopolymer mit einem Schmelzindex von 3,0
g/10 min (240°C/2,16
kg). Nach Extrusion wurde die Folie in einem 5 : 1-Verhältnis in
der Maschinenrichtung und in einem 5 : 1-Verhältnis in der Querrichtung bei
150°C zu
einer Enddicke von 20 um gereckt.
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Vergleichsbeispiel 2
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Vergleichsbeispiel 2 war eine gegossene
biaxial orientierte Polypropylenfolie mit einer Dicke von 36 um
(erhältlich
von UCB Avenue Louise 326, B-1050, Brüssel, Belgien unter der Handelsbezeichnung
RAYOPPTM 439). Diese Folie ist ein biaxial
orientierte Polypropylenfolie mit einer polymeren Acrylbeschichtung
auf beiden Seiten.
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Vergleichsbeispiel 3
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Vergleichsbeispiel 3 war eine kommerziell
erhältliche
biaxial orientierte Polystyrolfolie mit einer Dicke von 32 um, die
kommerziell unter der Handelsbezeichnung DOW Window FilmTM 6003E, erhältlich von Dow Deutschland
Inc., erhältlich
war und zur Verwendung in Umschlagsfenstern verkauft wurde.
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Vor Recken der Folien der Beispiele
waren die coextrudierten Schichten trennbar, indem sie einfach von
Hand unter Verwendung eines Büroklebebandes,
das auf jede Seite der Folie aufgeklebt wurde, auseinandergezogen
wurden. Nach nachfolgender Reckung war es extrem schwierig, die
Folien der Erfindung zu trennen.
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Die Folien der Beispiele wurden nach
Standardtestverfahren bewertet.
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Glanz wird Maschinenrichtung der
Folie (MD) nach ASTM D2457 mit einem Reflexionswinkel von 60° unter Verwendung
eines Dr. Lange Reflektometers Typ LMG 064 gemessen. Wenn nichts
angegeben ist, wird die Folie auf beiden Seiten gemessen und die
Werte werden Bemittelt. Der 1%-Sekantenmodul wird nach ASTM 882
unter Verwendung einer Probenbreite von 25,4 mm, einer Zuggeschwindigkeit
von 20 mm/min und einem Anfangsabstand zwischen den Klemmbacken
von 200 mm gemessen. Dehnung wird nach ASTM D882 mit einer Probenbreite
von 25,4 mm, einer Zuggeschwindigkeit von 501 mm/min, einem Anfangsabstand
zwischen den Klemmbacken von 51 mm gemessen.
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Die Bindungsstärke von Beispielen 1 bis 4
und Vergleichsbeispielen 1 bis 3 wird wie folgt gemessen: Ein kommerzieller
Kleber, der verwendet wird, um Fensterfolien an Papierumschlägen anzubringen,
HP375 QUAID 8N, erhältlich
von Industrias Quimicas del Adhesivo, S.A. (QUIADSA, Calle Valdelacueva
s/n 28880 Meco, Madrid, Spanien), wird in einer Dicke von 8 um auf
eine Hälft
eines Papiers, das auf 8 cm mal 10 cm zugeschnitten ist, aufgetragen.
Das Papier ist ein Papier mit 70 g/m2, das
für kommerzielle
Umschläge
verwendet wird. Eine Probe der Folie, 8 cm mal 10 cm, wird manuell
auf das Papier gedrückt.
Nach 24-stündigem Trocknen
bei Umgebungsbedingungen wird das Laminat in 2,5 cm breite Streifen
geschnitten. Die unverklebten Enden des Papiers und der Folie werden
in einer Zugfestigkeitstestvorrichtung eingeklemmt. Die maximale Kraft,
die notwendig ist, um die Streifen zu trennen, wird mit einer Zuggeschwindigkeit
von 10 cm/min gemessen.
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Beispiele 5 bis 9 wurden in der gleichen
Art und Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, aber unter Ersatz der
Zusammensetzung, des Schichtverhältnisses
5 und der Nachbehandlung wie in Tabelle 2 angegeben.
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Vergleichsbeispiele 4 und 5 wurden
in der gleichen Art und Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, aber unter
Ersatz der Zusammensetzung, des Schichtverhältnisses und der Nachbehandlung
wie in Tabelle 2 angegeben.
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Die Bindungsstärke an Papier von Beispielen
5 bis 9 und Vergleichsbeispielen 4 bis 5 wurde wie für Beispiel
1 beschrieben gemessen, aber mit einem unterschiedlichen Kleber:
ENVAFILM 204 von National Starch & Adhesives
GmbH (Im Altenschemel 55, 68435 Neustadt, Deutschland).
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Nach Ausrichtung der Folien wurde
bemerkt, dass gewisse Abspaltung der A-Schicht(en) an einigen Folien
aufgetreten war. Diese Filme haben einige "Löcher" in der A-Schicht
als ein Ergebnis der Schichtspaltung und Schrumpfung während des
Ausrichtungsverfahrens. Der Prozentsatz der Fläche mit Löchern in der (den) A-Schicht(en)
der Folien wurde bestimmt, indem die gesamte Fläche der Löcher auf einer durchschnittlichen
stellvertretenden Folienoberfläche
von etwa 3000 cm2 gemessen wurde.
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Tabelle 2 zeigt, dass Vergleichsbeispiel
4 einen sehr hohen Prozentsatz von Löchern aufweist, unverträglich mit
einer wirtschaftlichen, kommerziellen Folienherstellung. Vergleichsbeispiel
5 hat einen hohen Glanz (oberhalb von 100%) und einen hohen Prozentsatz
an Fläche
mit Löchern.
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Tabelle 2 zeigt, dass Beispiele 5
bis 9 einen geringen Glanz, gute Haftung an Papier und einen sehr niedrigen
Prozentsatz von Fläche
mit Löchern
(die Löcher
in diesen Beispielen waren nur in der Nähe der Kanten der Folie angeordnet,
in Nachbarschaft der Ausrichtungsklemmen) vereinigen. Dieses niedrige
Maß an
Löchern
wird dem Vorhandensein des PP/PS-Kompatibilisierungsmittels
in der A-Schicht-Formulierung dieser Folien, das die Grenzflächenhaftung
zwischen den A- und B-Schichten erhöht, zugeschrieben.
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Wie oben erwähnt, ist ein anderer Vorteil
der orientierten Folien, dass sie einen höheren Modul (höhere Starrheit)
als nicht ausgerichtete Folien aufweisen. Dies ist in dem Vergleichsbeispiel
6 gezeigt, dass die Eigenschaften einer coextrudierten Folie der
gleichen Zusammensetzung wie in Beispielen 1 bis 4, aber nicht orientiert,
beschreibt (siehe Tabelle 3). Der Modul dieser Folie ist weniger
als halb so groß wie
der Modul der orientierten Folie aus Beispielen 1 bis 4. Starrheit
(hoher Modul) ist eine Eigenschaft, die für Fensterumschlagsfolien aus
zwei Gründen
gefordert wird: Für
den Umschlagsumformer, um eine optimale Zufuhr der Fenstereinsatzeinheit
zu der Umschlagsmaschine zu erlauben, und für den endgültigen Umschlag, um Faltung/Verbiegung
des Fenstereinsatzes zu minimieren. Vergleichsbeispiel 6 wäre für diese
Anwendung zu schlaff.
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