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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen faserarmierten keramischen Grünkörper, der über eine hohe mechanische Festigkeit
und eine hohe Wiederverwertbarkeit verfügt.
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Das Schlickergussverfahren ist eines
der hinreichend bekannten Verfahren zur Herstellung von Grünkörpern, bei
welchem eine Schlickerzusammensetzung (eine ein keramisches Pulver
enthaltende wässrige Dispersion
oder Schlamm) in einen Hohlraum einer Form, die normalerweise aus
wasserabsorbierenden Material wie Mörtel (Gips) etc. hergestellt
ist, gegossen wird und dann der Wasserbestandteil der Schlickerzusammensetzung
von der Form absorbiert wird, um einen Grünkörper zu bilden. Der Grünkörper, den
man auf diese Weise erhält,
wird gesintert, um ein gesintertes keramisches Endprodukt für die praktische
Verwendung bereitzustellen. Das Schlickergussverfahren ist im Allgemeinen
für die
Herstellung von keramischen Grünkörpern mit
einer komplizierten Form geeignet.
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Beim Schlickerguss wird normalerweise
eine Schlickerzusammensetzung, ein organisches Bindemittel wie Polyamid,
Carboxymethylcellulose, Methylcellulose, Polyvinylalkohol etc.,
einer Schlickerzusammensetzung wie in der japanischen Patentoffenlegung
Nr. 61–6172
beschrieben zugegeben, um die Trockenfestigkeit der Grünkörper zu
verbessern. Da aber die Verwendung von organischen Bindemitteln
zu einer erheblichen Schrumpfung des Grünkörpers führt, ist eine Rissbildung in
dem Grünkörper während seines
Herauslösens
aus der Form oder während
seiner Trocknung wahrscheinlich.
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Als Alternative hat man vorgeschlagen,
der Schlickerzusammensetzung eine anorganische Faser zuzugeben.
Zum Beispiel lehrt die japanische Patentoffenlegung Nr. 5-505588 die Zugabe
von Glasfaserkristallen, und gemäß der japanischen
Patentoffenlegung Nr. 7–267737
werden anorganische Fasern von Aluminiumoxid, Siliciumnitrid etc.
hinzugefügt.
Jedoch verbleibt die anorganische Faser auch nach dem Sinterprozess in dem
Keramikgegenstand und beeinträchtigt
die Eigenschaften des gesinterten keramischen Endprodukts. Deshalb
sind Art und Zugabemenge der für
die Verwendung geeigneten anorganischen Faser begrenzt. Hinzu kommt,
dass vor der Zugabe der anorganischen Faser eine Vorbehandlung wie
eine Pulverisierung, Klassifizierung etc. notwendig ist, um Länge und
Durchmesser der anorganischen Faser einheitlich zu machen. Ein weiteres
Problem, das sich bei der Verwendung der anorganischen Faser stellt,
ist die Erzeugung von schädlichem
Staub der anorganischen Faser und darüber hinaus das Problem einer
Verschlechterung der Wiederverwertbarkeit der fehlerhaften Grünköper, weil
es schwierig ist, die anorganische Faser aus den fehlerhaften Grünkörper zu
entfernen.
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Die Zugabe von Naturfasern zu einer
keramischen Schlickerzusammensetzung wurde in dem Dokument JP-A-01238905
beschrieben.
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Demzufolge liegt der Erfindung zumindest
in ihrer bevorzugten Ausführungsform
die Aufgabe zugrunde, einen faserarmierten keramischen Grünkörper mit
einer hohen Grünfestigkeit
und einer hohen Wiederverwertbarkeit fehlerhafter Grünkörper zu
schaffen. Ein gesinterter Keramikgegenstand kann durch Sintern des faserarmierten
keramischen Grünkörpers hergestellt
werden.
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Als Ergebnis einer intensiven Recherche
angesichts der vorgenannten Aufgabe sind die Erfinder zu der Erkenntnis
gelangt, dass die Zugabe einer bestimmten organischen Faser zu einem
Keramikpulver die Grünfestigkeit
des resultierenden keramischen Grünkörpers erhöht und darüber hinaus auch die Wiederverwertbarkeit
von fehlerhaften Grünkörpern. Die
vorliegende Erfindung wurde auf der Grundlage dieser Erkenntnis
gemacht.
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Somit wird gemäß einem Aspekt der Erfindung
ein faserarmierter keramischer Grünkörper zur Verfügung gestellt,
der hochpolymere Synthetikfasern enthält, die in dem gesamten Grünkörper gleichmäßig fein verteilt
sind.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
werden nunmehr lediglich als Beispiel unter Bezugnahme auf die anliegenden
Zeichnungen beschrieben. Darin zeigt:
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1 ein
Diagramm der Viskosität
eines jeden Schlickers in Beispielen 1–2;
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2 eine
schematische Schnittansicht eines Radialturbinenmodells, auf das
die vorliegende Erfindung angewendet wird;
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3 ein
Diagramm der Biegefestigkeit eines jeden gesinterten Keramikgegenstands
in Beispielen 1-2;
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4 ein
Diagramm, das die Abhängigkeit
der Schlickerviskosität
von der Zugabemenge von PET-Fasern in Beispiel 3 und in
dem Vergleichsbeispiel 1 zeigt;
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5 ein
Diagramm, das die Abhängigkeit
der primären
Rissauffanglast von der Zugabemenge von PET-Fasern in Beispiel 3 und
in dem Vergleichsbeispiel 1 zeigt;
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6 ein
Diagramm, das die Abhängigkeit
der Biegefestigkeit des gesinterten Keramikgegenstands von der Zugabemenge
von PET-Fasern in Beispiel 3 und in dem Vergleichsbeispiel 1 zeigt;
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7 ein
Diagramm, das die Abhängigkeit
der Schlickerviskosität
von der duchschnittlichen PET-Faserlänge in Beispiel 4 zeigt;
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8 ein
Diagramm, das die Abhängigkeit
der primären
Rissauffanglast von der durchschnittlichen PET-Faserlänge in Beispiel 4 zeigt;
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9 ein
Diagramm, das die Abhängigkeit
der Biegefestigkeit des gesinterten Keramikgegenstands von der durchschnittlichen
PET-Faserlänge
in Beispiel 4 zeigt;
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10 ein
Diagramm, das die Abhängigkeit
der Schlickerviskosität
von der Mischdauer in Beispiel 5 zeigt;
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11 ein
Diagramm, das die Abhängigkeit
von der primären
Rissauffanglast von der Mischdauer in Beispiel 5 zeigt;
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12 ein
Diagramm, das die Abhängigkeit
der Schlickerviskosität
von dem durchschnittlichen PET-Faserdurchmesser in Beispiel 6 zeigt;
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13 ein
Diagramm, das die Abhängigkeit
der primären
Rissauffanglast von dem durchschnittlichen PET-Faserdurchmesser
in Beispiel 6 zeigt;
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14 ein
Diagramm, das die Abhängigkeit
der Biegefestigkeit des gesinterten Keramikgegenstands von der Länge des
PET-Faserdurchmessers in Beispiel 6 zeigt;
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15 ein
Diagramm, das die Wirkung der Plasmabehandlung der PET-Faser auf
die Viskosität
des Schlickers in Beispiel 7 zeigt;
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16 ein
Diagramm, das die Wirkung der Plasmabehandlung der PET-Faser auf
die primäre
Rissauffanglast und auf die Bruchfestigkeit in Beispiel 7 zeigt;
und
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17 ein
Diagramm, das die Wirkung der Plasmabehandlung der PET-Faser auf
die Biegefestigkeit des gesinterten Keramikgegenstands in Beispiel 7 zeigt.
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[1] Keramikzusammsetzung
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Eine Keramikzusammensetzung für die Herstellung
des faserarmierten keramischen Grünkörpers der vorliegenden Erfindung
ist grundsätzlich
eine Mischung aus einem Keramikpulver und einer organischen Faser.
Um das Sintern eines Grünkörpers zu
erleichtern, wird die Zugabe einer Sinterhilfe zur Keramikzusammensetzung
bevorzugt. Wenn der faserarmierte keramische Grünkörper durch das Schlickergussverfahren hergestellt
wird, enthält
die Keramikzusammensetzung bevorzugt ein Dispergiermittel. In der
folgenden Beschreibung wird die Erfindung im Detail erläutert, wobei
auf die Verwendung von Siliciumnitridpulver als Keramikpulver Bezug
genommen wird.
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(a) Sliciumnitridpulver
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In der vorliegenden Erfindung können entweder α-Siliciumnitridpulver
oder β-Siliciumnitridpulver vewendet
werden. Beide Siliciumnitridpulver können durch direktes Nitridieren
von Si, eine Reduktion und anschließende Nitridierung von Siliciumdioxid,
eine thermische Zersetzung von Siliciumdiimid, eine Dampfphasenreaktion
von SiH4+NH3+N2 etc. hergestellt werden. Die durchschnittliche
Partikelgröße des Siliciumnitridpulvers
beträgt
vorzugsweise 0,1–1,3 μm und noch
weiter bevorzugt 0,1–1,3 μm. Der spezifische
Oberflächenbereich
beträgt
vorzugsweise 9–13
m2/g.
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(b) Sinterhilfspulver
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Beispiele des mit dem Siliciumnitridpulver
zu mischenden Sinterhilfspulvers sind Pulver von Al2O3, Y2O3,
Yb2O3, HfO2, AIN, MgO, Verbindungen von IIIa-Elementen
der Periodentabelle, etc. Die durchschnittliche Partikelgröße des Sinterhilfspulvers
ist bevorzugt 0,1–8 μm und noch
weiter bevorzugt 0,3–5 μm. Der spezifische
oberflächenbereich
beträgt
vorzugsweise 1-15 m2/g.
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Die Zugabemenge des Sinterhilfspulvers
beträgt
bevorzugt 0,5–15
Gewichtsanteile und noch mehr bevorzugt 1–5 Gewichtsanteile, bezogen
auf insgesamt 100 Gewichtsanteile des Siliciumnitridpulvers und
des Sinterhilfspulvers. Die Zugabe von weniger als 0,5 Gewichtsanteilen
des Sinterhilfspulvers ergibt einen unzureichend verdichteten gesinterten
Keramikgegenstand, und die Hochtemperaturfestigkeit des gesinterten
Keramikartikels wird herabgesetzt, wenn die Zugabemenge 15 Gewichtsanteile übersteigt.
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(c) Organische Faser
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Die bei der vorliegenden Erfindung
verwendbare organische Faser ist eine hochpolymere Synthetikfaser
aus Nylon, Polyester etc. Von den vorgenannten organischen Fasern
wird die hochpolymere Synthetikfaser wie zum Beispiel Fasern aus
Nylon oder Polyester etc. bevorzugt. Nylon (Polyamid) und Polyester,
die bei vorliegender Erfindung verwendbar sind, sind nicht auf ein
bestimmtes Nylon und Polyester beschränkt und können durch Nylon 6,
Nylon 66, Polyethylenterephthalat (PET) etc. exemplifiziert
werden.
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Der durchschnittliche Durchmesser
der organischen Faser beträgt
bevorzugt 2,5–30 μm und noch mehr
bevorzugt 2,5–20 μm. Bei einem
kleineren durchschnittlichen Durchmesser als 2,5 μm ist die
Viskosität des
Keramikschlickers zu hoch, so dass die Bildung des Grünkörpers infolgedessen
schwierig wird. organische Fasern mit einem durchschnittlichen Durchmesser
von mehr als 30 μm
verschlechtern nicht nur die mechanische Festigkeit des resultierenden
gesinterten Keramikgegenstands, sondern sie ergeben auch einen fehlerhaften
Grünkörper.
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Die Durchschnittslänge der
organischen Faser beträgt
vorzugsweise 300–1000 μm und weiter
vorzugsweise 300–700 μm. Beträgt die Durchschnittslänge weniger
als 300 μm,
zeigt die organische Faser keine ausreichende Armierungswirkung
für den
resultierenden Grünkörper. Eine
Durchschnittslänge über 1000 μm ist deshalb
unerwünscht,
weil die organische Faser die Viskosität des Schlickers extrem hoch
werden lässt, was
den Nachteil birgt, dass die Bildung bzw. Formation des Grünkörpers sehr
schwierig wird.
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Die Zugabemenge der organischen Faser
beträgt
vorzugsweise 0,2–3
Gewichtsanteile und noch mehr bevorzugt 0,2–1 Gewichtsanteile, bezogen
auf insgesamt 100 Gewichtsanteile des Siliciumnitridpulvers und des
Sinterhilfspulvers. Wenn die Zugabemenge weniger als 0,2 Gewichtsanteile
beträgt,
zeigt die organische Faser keine ausreichende Armierungswirkung
für den
resultierenden Grünkörper. Eine
Zugabemenge von mehr als 3 Gewichtsanteilen ist deshalb unerwünscht, weil
die organische Faser nicht gleichmäßig fein in dem gesamten Schlicker
verteilt wird, wodurch sowohl der Grünkörper als auch der gesinterte
Keramikgegenstand an Festigkeit verlieren und fehlerhafte Grünkörper geschaffen
werden.
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Die organische Faser kann ohne Vorbehandlung
verwendet werden. Jedoch ist es im Hinblick auf die Ermöglichung
einer gleichmäßig feinen
Verteilung der organischen Faser in dem gesamten Schlicker vorzuziehen,
die hydrophile Beschaffenheit ihrer Oberfläche zu verbessern, indem man
die organische Faser vor ihrer Verwendung einer Oberflächenbehandlung
wie beispielsweise einer Plasmabehandlung unterzieht.
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Bei der Herstellung des Grünkörpers mittels
des Schlickergussverfahrens wird dem Schlicker vorzugsweise ein
Dispersierhilfsmittel zugegeben, um sicher zu stellen, dass das
Keramikpulver und die organische Faser in dem gesamten Schlicker
gleichmäßig fein
verteilt werden. Die Zugabemenge des Dispersierhilfsmittels beträgt bevorzugt
0,05–0,5
Gewichtsanteile und noch mehr bevorzugt 0,1–0,3 Gewichtsanteile, bezogen auf
insgesamt 100 Gewichtsanteile des Siliciumnitridpulvers und des
Sinterhilfspulvers. Bei einer Zugabemenge von weniger als 0,05 Gewichtsanteilen
bleibt die Zugabe des Diespersierhilfsmittels wirkungslos. Bei einer Zugabemenge
von mehr als 0,5 Gewichtsanteilen entsteht der Nachteil einer zu
hohen Viskosität
des Schlickers.
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(e) Wässriges Dispersionsmedium
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Das wässrige Dispersionsmedium wie
beispielsweise Wasser etc. wird auf der Basis von 100 Gewichtsanteilen
insgesamt des Siliciumnitridpulvers und des Sinterhilfspulvers mit
den oben genannten Bestandteilen in einer Menge von bevorzugt 30–35 Ge wichtsanteilen
und noch mehr bevorzugt 40–43
Gewichtsanteilen vermischt. Beträgt
die Menge weniger als 35 Gewichtsanteile, ist der Schlicker weniger
fließfähig. Eine Menge
von mehr als 50 Gewichtsanteilen führt zu einer zu niedrigen Viskosität des Schlickers,
wodurch zu viel Zeit benötigt
wird, um das wässrige
Dispersionsmedium zu drainieren oder den resultierenden Grünkörper zu trocknen.
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[2] Grünkörperherstellungsverfah ren
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Das Verfahren zur Herstellung des
Grünkörpers wird
unter Bezugnahme auf das Schlickergussverfahren beschrieben. Das
Herstellungsverfahren ist jedoch nicht auf dieses Verfahren beschränkt, sondern
es sind auch andere auf diesem Gebiet bekannte Verfahren zur Herstellung
des faserarmierten keramischen Grünkörpers geeignet.
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Zunächst werden das Siliciumnitridpulver,
das Sinterhilfspulver und das optionale Dispersierhilfsmittel dem
wässrigen
Dispersionmedium zugegeben und in einer Kugelmühle etc. bei 15–30°C gemischt,
bis eine homogene Mischung entsteht. Danach wird der homogenen Mischung
organische Faser zugegeben und bei 15–30°C gemischt, bis sich die organische
Faser in der Mischung gleichmäßig fein
verteilt hat, um einen Schlicker zu bilden. Die Mischdauer beträgt vorzugsweise
2 Stunden oder länger.
Bei einer Mischdauer von weniger als 2 Stunden wird die organische
Faser nicht gleichmäßig fein
in dem Schlicker verteilt. Vorzugsweise beträgt die Mischdauer 10–16 Stunden,
weil damit sowohl die gleichmäßige feine
Verteilung als auch die Wirksamkeit der Verteilung im Hinblick auf
ein zu bevorzugendes Ergebnis erreicht wird. Die dadurch erreichte
Viskosität des
Schlickers beträgt
vorzugsweise 0,01–0,2
Pa•s bei
25°.
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Der auf diese Weise hergestellte
Schlicker wird in eine aus wasserabsorbierendem und wasserdurchlässigen Material
wie Gips hergestellte Form gegossen und bei 15–30°C für 1 bis 4 Stunden in der Form
belassen, um das wässrige
Dispersionsmedium zu drainieren. Nachdem das Keramikpulver fertig
gegossen ist, wird der Grünkörper aus
der Form genommen und bei 120–150°C 10 bis
30 Stunden lang ausreichend getrocknet. Da die organische Faser
dem Grünkörper eine
ausreichende Grünfestigkeit
und Behandlungs festigkeit verleiht, kommt es während des Drainierens, Herauslösens aus
der Form und Trocknens weder zum Abblättern noch zur Rissbildung
in dem Grünkörper. Auf
die vorstehend beschriebene Weise erhält man den keramischen Grünkörper, der
die in ihm gleichmäßig fein
verteilte organische Armierungsfaser enthält.
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[2] Herstellungsverfahren
für den
gesinterten Keramikgegenstand
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Der gesinterte Keramikgegenstand
(gesinterter Keramikkörper)
wird hergestellt durch Sintern des Grünkörpers vorzugsweise nach einem
Entfettungsprozess bei 550–650°C für 1 bis
5 Stunden und einem Kalzinierungsprozess bei 1300–1700°C für 0,5 bis
8 Stunden. Der Sinterprozess kann bei 1750–1950°C zwischen 1 und 8 Stunden Dauer
in einer trägen
Atmosphäre
wie Stickstoffgas unter einem Druck von 2–2000 kgf/cm2 durchgeführt werden.
Der solchermaßen
hergestellte gesinterte Keramikgegenstand (Keramikkörper) hat
eine Biegefestigkeit von 400–900
MPa.
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Die vorliegende Erfindung wird nun
weiter erläutert,
wobei auf die nachstehenden Beispiele Bezug genommen wird, die verschiedene
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung darstellen sollen.
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BEISPIEL 1 und 2
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(1) Schlickerherstellung
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Einer insgesamt 100 Gewichtsanteile
umfassenden Mischung aus 96,5 Gewichtsanteilen Siliciumnitridpulver
(durchschnittliche Partikelgröße: 0,4 μm; spezifischer
Oberflächenbereich:
10,6 m2/g) und einer Sinterhilfspulvermischung, die aus 2,5 Gewichtsanteilen
Y2O3-Pulver (durchschnittliche
Partikelgröße: 5,0 μm; spezifischer
Oberflächenbereich 3,0 m2/g)
und 1 Gew.-% Al2O3-Pulver
(durchschnittliche Partikelgröße: 0,4 μm; spezifischer
Oberflächenbereich:
7,0 m2/g) besteht, wurden 43 Gewichtsanteile
destilliertes Wasser und 0,18 Gewichtsanteile eines Dispersionsmittels
(SN Dispersant 7347C) zugegeben. Das resultierende Gemisch wurde
in einer Kugelmühle 64 Stunden
lang mit 200 Gewichtsanteilen Siliciumnitridkugeln als Mahlmedium pulverisiert,
um eine homogene Mischung zu erhalten. Nach Zugabe jeder der Tabelle
1 angegebenen organischen Fasern zu der homogenen Mischung wurde
der Mischvorgang für
weitere 2 Stunden fortgesetzt, um den jeweiligen Schlicker herzustellen.
Die bei 25°C
an jedem Schlicker gemessene Viskosität ist in 1 angegeben. Die Viskosität wurde
durch ein Viskosimeter Typ E (2,5 U/min) des Herstellers Tokyo Keiki
Co. gemessen. Wie aus 1 zu
ersehen ist, hatte jeder der Schlicker von Beispiel 1 und 2 eine
für die
Herstellung eines keramischen Grünkörpers geeignete
Viskosität.
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(2) Auftreten von Rissen
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Jeder der obgenannten Schlicker wurde
mittels Schlickerguss in eine für
die Herstellung eines Radialturbinenmodells gestaltete Gipsform
gegossen, wie in 2 gezeigt,
und bei 180°C
16 Stunden lang getrocknet, um jeweils den faserarmierten keramischen
Grünkörper zu
erhalten. Die faserarmierten keramischen Grünkörper wurden im Flügelbereich 1,
im Schaufelbereich 2 und im Nabenbereich 3 auf
Rissbildung untersucht, und der Grad der Rissbildung wurde anhand
der folgenden Kriterien beurteilt. Die Ergebnisse sind in Tabelle
2 gezeigt.
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⦾ :
Keine Rissbildung
❍:
An bis zu drei Stellen beobachtet
Δ: An vier oder fünf Stellen
beobachtet
x: Im gesamten Teil beobachtet.
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Die faserarmierten keramischen Grünkörper wurden
in Molekularsiebe eingebettet, danach mit einer Geschwindigkeit
von 50°C/Stunde
auf 600°C
erwärmt
und für
3 Stunden auf 600°C
gehalten, um die faserarmierten Grünkörper zu entfetten. Nach dem
Einbetten in BN-Pulver wurden die entfetteten Grünkörper langsam auf 1400°C erwärmt und
bei 1400°C
1 Stunde lang kalziniert. Die gleiche Überprüfung wie oben auf Rissbildung
wurde in dem Flügelbereich,
Schaufelbereich und Nabenbereich der entfetteten und kalzinierten
Grünkörper wiederholt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben.
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Wie Tabelle 2 zeigt, wurde nur eine
geringe Rissbildung beobachtet, wodurch die Eignung der Körper für deren
praktische Verwendung bestätigt
wurde.
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(3) Festigkeit des gesinterten
Keramikgegenstands
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Jeder der Schlicker wurde mittels
Schlickerguss in eine Gipsform gegossen, um jeden der Grünkörper mit
einer Abmessung von 40 mm × 5
mm × 4
mm zu erhalten. Die Grünkörper wurden
luftgetrocknet, mit einer Geschwindigkeit von 50°C/Stunde auf 600°C erwärmt und
zur Entfettung der Grünkörper 3 Stunden
lang auf 600°C
gehalten.
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Nach dem Kalzinieren der Grünkörper auf
gleiche Weise wie in (2) wurden die kalzinierten Grünkörper bei
1900°C in
einer Stickstoffatmosphäre
unter einem Druck von 9,5 kgf/cm2 4 Stunden gesintert. Die Sinterkörper wurden
einer Dreipunkt-Biegeprüfung
unterzogen. Die Prüfung
erfolgte durch Belastung eines jeden Sinterkörpers am Mittelpunkt zwischen
zwei 30 mm voneinander beabstandeten Seilstützen. Die Biegefestigkeit wurde
aus der für
den Bruch eines jeden Körpers
notwendigen Belastung berechnet. Die Ergebnisse sind in 3 gezeigt. Wie aus 3 zu ersehen ist, verfügten die Sinterkörper der
Beispiele 1–2 mit
der organischen Armierungsfaser über
eine ausreichende Festigkeit für
die praktische Verwendung.
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BEISPIEL 3 und
VERGLEICHSBEISPIEL 1
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(1) Schlickerherstellung
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Jeder Schlicker wurde in der gleichen
Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, mit Ausnahme der Zugabe von
PET-Faser in einer Menge von 0,1 bis 06, Gewichtsanteilen. Zum Vergleich
wurde auch ein Schlicker ohne darin enthaltene organische Faser
vorbereitet (Vergleichsbeispiel 1). Die Viskosität eines jeden Schlickers wurde
in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 gemessen. Die Ergebnisse
sind in 4 gezeigt. Wie
man aus 4 ersehen kann,
wurde die Formbarkeit eines jeden Schlickers trotz der sich mit
Erhöhung
der PET-Faserzugabemenge leicht erhöhenden Viskosität des Schlickers
nicht beeinträchtigt.
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(2) Auswertung der Formbarkeit
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Jeder Grünkörper mit einer Abmessung von
100 mm × 10
mm × 10
mm wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 durch
Schlickerguss jedes wie oben angegeben hergestellten Schlickers
in einer Gipsform hergestellt. Die Grünkörper wurden einem Reißtest unterzogen
(die gleiche Dreipunkt-Biegeprüfung
wie oben, mit Ausnahme eines auf 50 mm geänderten Abstands zwischen den
Stützen),
um eine primäre
Rissauffanglast zu bestimmen. Die in der vorliegenden Beschreibung
erwähnte
primäre
Rissauffanglast ist eine Last mit vorübergehender Beendigung der
Rissausbreitung während
des Reißtests,
die Indikativ ist für
den Reißwiderstand zur
Auswertung der Formbarkeit. Die Ergebnisse sind in 5 angegeben. Wie 5 zeigt, ist bei einer PET-Faserzugabe
von weniger als 0,2 Gewichtsanteilen die primäre Rissauffanglast gering,
und die Formbarkeit ist schlecht.
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(3) Auftreten von Rissen
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In der gleichen Weise wie in Beispiel
1 wurden
die Grünkörper, die
entfetteten Körper
und die kalzinierten Körper
in den Flügel-,
Schaufel- und Nabenbereichen auf Rissbildung untersucht. Tabelle
3 zeigt die Ergebnisse. Wie man aus der Tabelle ersehen kann, wurde
im Flügelbereich
des kalzinierten Körpers
eine beachtliche Anzahl von Rissen entdeckt, wenn die Zugabemenge
0,1 Gewichtsanteile betrug. Dies kann auf die Ausbreitung von Mikrorissen
zurückzuführen sein,
die sich während
des Formungsprozesses gebildet haben. Tabelle
3 Verhältnis
zwischen Zugabemenge von PET-Faser und Auftreten von Rissen
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(4) Festigkeit der gesinterten
Keramikgegenstände
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Die Dreipunkt-Biegeprüfung an
den gesinterten Keramikgegenständen,
die in der gleichen Weise wie in Beispiel 1(3) aus dem
jeweiligen Schlicker hergestellt worden waren, wurde mehrere Male
wiederholt. Die Durchschnittswege, Maximalwerte und Minimalwerte
der gemessenen Dreipunkt-Biegefestigkeit sind in 6 angegeben. Wie 6 zeigt, tendiert die verringerte Zugabemenge
von PET-Faser zu einer Verringerung der minimalen Biegefestigkeit
des gesinterten Keramikgegenstands.
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BEISPIEL 4
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(1) Schlickerherstellung
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Jeder Schlicker wurde in der gleichen
Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, mit Ausnahme der Zugabe einer
PET-Faser, deren Durchschnittslänge
von 300 bis 900 μm
reichte. Die Viskosität
eines jeden Schlickers wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 gemessen. 7 zeigt die Ergebnisse zusammen
mit der Viskosität
des Vergleichsbeispiels 1. Wie aus 7 zu ersehen ist, nahm die Viskosität des Schlickers
schlagartig zu, wenn die durchschnittliche Länge 1000 μm überschritt, wodurch sich die
Formbarkeit des Schlickers verschlechterte.
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(2) Auswertung der Formbarkeit
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Jeder Grünkörper mit einer Abmessung von
100 mm × 10
mm × 10
mm wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 durch
Schlickergießen
jedes Schlamms in einer Gipsform hergestellt. Die Grünkörper wurden einem
Reißtest
unterzogen, um auf die gleiche Weise wie in Beispiel 3 eine
primäre
Rissauffanglast zu bestimmen. Die Ergebnisse sind in 8 dargestellt. Wie aus 8 zu ersehen ist, zeigten
die Grünkörper, denen PET-Faser
mit einer Durchschnittslänge
von 300–700 μm zugegeben
wurde, verglichen mit dem Vergleichsbeispiel 1 eine deutlich erhöhte primäre Rissauffanglast.
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(3) Auftreten von Rissen Jeder Schlicker
wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 mittels Schlickerguss
in einer für
die Herstellung eines Radialturbinenmodells gestalteten Gipsform
gegossen.
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Die Grünkörper wurden ebenso wie in Beispiel 1 entfettet
und kalziniert. Die Grünkörper, die
entfetteten Körper
und die kalzinierten Körper
wurden genauso wie in Beispiel 1 auf Rissbildung in den
Flügel-,
Schaufel- und Nabenbereichen untersucht und die Ergebnisse in Tabelle
4 zusammengefasst.
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Tabelle
4 Verhältnis
zwischen der Durchschnittslänge
der PET-Faser und dem Auftreten von Rissen
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(4) Festigkeit des gesinterten
Keramikgegenstands
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Die Dreipunkt-Biegeprüfung wurde
mehrere Male an gesinterten Keramikgegenständen wiederholt, die in der
gleichen Weise wie in Beispiel 1(3) aus dem jeweiligen
Schlicker hergestellt wurden. Die Durchschnittswerte, Maximalwerte
und Minimalwerte der gemessenen Dreipunkt-Biegefestigkeit sind in 9 angegeben. Wenn die Durchschnittslänge 1000 μm übersteigt,
wird die minimale Biegefestigkeit extrem verringert.
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BEISPIEL 5
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(1) Schlickerherstellung
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Jeder Schlicker wurde genauso wie
in Beispiel 1 hergestellt, mit Ausnahme des Mischers von
PET-Faser (durchschnittlicher Durchmesser 5,5 μm; durchschnittliche Länge 500 μm) für 2 Stunden
oder 12 Stunden. Die Viskosität
jedes Schlickers wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 gemessen. 10 zeigt die Ergebnisse, wobei aus 10 zu erkennen ist, dass
die Viskosität
des Schlickers mit zunehmender Mischdauer abgenommen hat.
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(2) Auswertung der Formbarkeit
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Jeder Grünkörper mit einer Abmessung von
100 mm × 10
mm × 10
mm wurde genauso wie in Beispiel 1 durch Schlickerguss
jedes Schlickers in einer Gipsform hergestellt. Die Grünkörper wurden
dem Reißtest
unterzogen, um eine primäre
Rissauffanglast zu bestimmen. Die Ergebnisse sind in 11 gezeigt. Aus 11 kann man ersehen, dass
die primäre
Rissauffanglast mit zunehmender Mischdauer zugenommen hat, wodurch
sich die Formbarkeit verbesserte.
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BEISPIEL 6
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(1) Schlickerherstellung
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Jeder Schlicker wurde auf die gleiche
Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, mit Ausnahme der Zugabe von
PET-Faser mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 2,5 bis 45,3 μm. Die Mischdauer
betrug 12 Stunden für
die durchschnittlichen Durchmesser von 2,5 μm und 5,5 μm und 2 Stunden für die durchschnittlichen
Durchmesser von 7,2 μm,
11,9 μm,
32,6 μm
und 45,3 μm.
Die Viskosität
des jeweiligen Schlickers wurde genauso gemessen wie in Beispiel 1. 12 zeigt die Ergebnisse,
aus denen abzulesen ist, dass die Viskosität des Schlickers mit zunehmendem
durchschnittlichen Durchmesser der PET-Faser abgenommen hat.
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(2) Auswertung der Formbarkeit
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Jeder Grünkörper mit einer Abmessung von
100 mm × 10
mm × 10
mm wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 durch
Schlickerguss des jeweiligen Schlickers hergestellt. Die Grünkörper wurden
einem Reißtest
unterzogen, um eine primäre
Rissauffanglast und eine Bruchfestigkeit zu bestimmen. Die Ergebnisse sind
in 13 ange geben. Aus 13 kann man ersehen, dass
sowohl die primäre
Rissauffanglast als auch die Bruchfestigkeit mit zunehmendem durchschnittlichen
PET-Faserdurchmesser abgenommen haben.
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(3) Auftreten von Rissen
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Jeder Schlicker wurde auf die gleiche
Weise wie in Beispiel 1 in einer für die Herstellung eines Radialturbinenmodells
gestalteten Form gegossen. Die Grünkörper wurden genauso wie in
Beispiel 1 entfettet und kalziniert. Die Grünkörper, die
entfetteten Körper
und die kalzinierten Körper
wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 im Flügel-, Schaufel-
und Nabenbereich auf Rissbildung untersucht. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 5 angegeben. Tabelle 5 zeigt, dass die Häufigkeit
von Rissen in den entfetteten Körpern
und in den kalzinierten Körpern
bei Überschreiten
des durchschnittlichen PET-Faserdurchmessers
von 30 μm
merklich zugenommen hat.
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Tabelle
5 Verhältnis
zwischen durchschnittlichem PET-Faserdurchmesser und dem Auftreten
von Rissen
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(4) Festigkeit des gesinterten
Keramikgegenstands
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Die in der gleichen Weise wie in
Beispiel 1(3) aus dem jeweiligen Schlicker hergestellten
gesinterten Keramikgegenstände
wurden der Dreipunkt-Biegeprüfung
unterzogen. Tabelle 14 zeigt die Ergebnisse, wobei aus 14 abzulesen ist, dass die
Biegefestigkeit des gesinterten Keramikgegenstands gering war, wenn
der durchschnittliche Durchmesser mehr als 30 μm betrug.
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BEISPIEL 7
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(1) Schlickerherstellung
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Ein Schlicker wurde auf die gleiche
Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, mit Ausnahme der Verwendung von
PET-Faser (durchschnittlicher Durchmesser: 5,5 μm; durchschnittliche Länge: 500 μm), die einer
Plasma-Oberflächenbehandlung
unterzogen wurde. Auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 wurde
außerdem
ein Schlicker hergestellt, dem eine nicht oberflächenbehandelte PET-Faser zugegeben
wurde. Die Ergebnisse sind in 15 angegeben.
Wie man aus 15 ersehen
kann, hat die Plasma-Oberflächenbehandlung
der PET-Faser die Viskosität
des Schlickers verringert und dadurch die Formbarkeit verbessert.
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(2) Auswertung der Formbarkeit
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Jeder Grünkörper mit einer Abmessung von
100 mm × 10
mm × 10
nun wurde durch Gießen
des jeweiligen Schlickers in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 hergestellt.
Die Grünkörper wurden
einem Reißtest unterzogen,
um eine primäre
Rissauffanglast und eine Bruchfestigkeit zu bestimmen. 16 zeigt die Ergebnisse.
Wie aus 16 abzulesen
ist, waren die primäre
Rissauffanglast und die Bruchfestigkeit unabhängig von der Oberflächenbehandlung.
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(3) Festigkeit des gesinterten
Keramikgegenstands
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Die auf die gleiche Weise wie in
Beispiel 1(3) aus den Schlickern hergestellten gesinterten
Keramikgegenstände
wurden der Dreipunkt-Biegeprüfung
unterzogen. Die Ergebnisse sind in 17 angegeben.
Aus 17 geht hervor,
dass die Biegefestigkeit des gesinterten Keramikgegenstands durch
die Plasma-Oberflächenbehandlung
der PET-Faser verbessert wurde.
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BEISPIELE 8-9
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(1) Schlickerherstellung
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Der jeweilige Schlicker wurde genauso
wie in Beispiel 1 hergestellt, mit Ausnahme der Verwendung von
0,6 Gewichtsanteilen PET-Faser mit einem durchschnittlichen Durchmesser
von 5,5 μm
und einer durchschnittlichen Länge
von 500 μm
(Beispiel 8), oder 0,4 Gewichtsanteilen PET-Faser mit einem
durchschnittlichen Durchmesser von 2,5 μm und einer durchschnittlichen
Länge von
500 μm (Beispiel 9).
Die Mischdauer nach der Zugabe der PET-Faser betrug für jeden
Schlicker 12 Stunden.
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(2) Auftreten von Rissen
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Auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 wurde
der jeweilige Schlicker in einer Gipsform gegossen, die für die Herstellung
einer Taumelscheibe oder eines Diffusors gestaltet war. Die resultierenden
Grünkörper wurden
genauso wie in Beispiel 1 entfettet, kalziniert und gesintert.
An den Grünkörpern und
an den gesinterten Keramikgegenständen wurde kein Riss festgestellt.
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BEISPIEL 10–12
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(1) Schlickerherstellung
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Auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 wurde
der jeweilige Schlicker hergestellt, mit Ausnahme der Verwendung
von 0,6 Gewichtsanteilen der gleichen PET-Faser wie in Beispiel 8 (10),
von 0,4 Gewichtsanteilen der gleichen PET-Faser wie in Beispiel 9 (Beispiel 11)
oder von 0,4 Gewichtsanteilen der gleichen plasmabehandelten PET-Faser
wie in Beispiel 7 (Beispiel 12). Die Mischdauer
nach Zugabe der PET-Faser betrug für den jeweiligen Schlicker 12 Stunden.
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(2) Auftreten von Rissen
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Auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 wurde
jeder oben hergestellte Schlicker in einer für die Herstellung eines HT-Rotors
gestalteten Form gegossen. Die resultierenden Grünkörper wurden genauso wie in
Beispiel 1 entfettet und kalziniert. Die kalzinierten Körper wurden
bei 1900°C
unter einem Druck von 1000 atm 1,5 Stunden lang HIP-gesintert. Die
Grünkörper, die
entfetteten Körper,
die kalzinierten Körper
und die HIPgesinterten Keramikgegenstände wurden auf die gleiche
Weise wie in Beispiel 1 in den Flügel-, Schaufel- und Nabenbereichen
auf Rissbildung untersucht. Die Ergebnisse sind zusammen mit der
gemessenen Dichte jedes HIP-gesinterten Keramikgegenstands in Tabelle
6 angegeben.
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Tabelle
6 Riss an dem HT-Rotor
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Tabelle
6 (Forts.) Riss an dem HT-Rotor
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Da die organische Faser wie vorstehend
beschrieben durch die gesamte Keramikzusammensetzung hindurch gleichmäßig fein
verteilt ist, besitzt der resultierende Grün körper eine verbesserte Grünfestigkeit,
und das Abblättern
sowie die Rissbildung an dem Grünkörper wird
drastisch reduziert. Das Ergebnis ist eine höhere Ausbeute an fehlerfreien
keramischen Grünkörpern. Auch
ermöglicht
die gleichmäßige feine
Verteilung der organischen Faser in dem gesamten Grünkörper die
Herstellung eines Grünkörpers mit
einer komplizierten Form, die über
eine ausreichend hohe Grünfestigkeit
verfügt,
was bisher auf dem einschlägigen
Gebiet schwierig war. Da die organische Faser außerdem problemlos aus den Grünkörpern entfernt
werden kann, ist das Keramikpulver in den fehlerhaften Grünkörpern wiederverwendbar.
Dadurch werden die Produktionskosten gesenkt. Der aus dem Grünkörper hergestellte
gesinterte Keramikgegenstand besitzt eine ausreichende mechanische
Festigkeit für
die praktische Verwendung und zeigt kaum Risse. Deshalb ist der
gesinterte Keramikgegenstand insbesondere für Kraftfahrzeugteile geeignet.