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Die vorliegende Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Liganden-bindenden
Oberflä che.
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Die passive Adsorption von Antikörpern und
anderen Ligand-bindenden Gruppen an eine Vielzahl von Substraten
ist eine der am meisten verbreitet verwendeten Immobilisierungsverfahren
zur Erzeugung von funktionellen Oberflächen zur Verwendung in Tests.
Die Spiegel von erzeugter funktionalität unter der Verwendung dieses
Verfahrens sind aufgrund konformationeller Veränderungen der Liganden-bindenden
Gruppe bei Adsorption variabel (Kochwa et al., 1967; Suter and Butler,
1986; Dierks et al., 1986; Butler et al., 1992; and Davies et al.,
1995). Verbesserungen im Spiegel der Funktionalität von bioaktiven
Oberflächen
wurden unter der Verwendung der Biotin/Avidinverbindung durchgeführt. Diese
Verbesserungen sind gut dokumentiert (Butler et al., 1992; Davies
et al., 1993; Davies et al., 1994).
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Sowohl Streptavidin als auch Avidin
weisen eine sehr hohe Bindungsafinität für Biotin auf (1015M–1). Diese
Bindungsaffinität,
gekoppelt mit der Fähigkeit
von Biotin und seinen Derivaten, in verschiedene biologische Materialien
inkorporiert zu werden, verleiht den Streptavidin-Biotinsystem große Vielseitigkeit.
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Avidin ist ein Glycoprotein, das
in Eiweiß und
den Geweben von Vögeln,
Reptilien und Amphibien gefunden wird. Streptavidin wird durch Streptomyces
avidini produziert. Beide diese Biotin-bindenden Proteine existieren
als tetramere Proteine, die vier identische Untereinheiten aufweisen.
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Biotin, als auch Vitamin H oder cis-Hexahydro-2-oxo-1H-thieno-(3,4)-imidazol-4-pentanonsäure bekannt,
ist ein essentielles Vitamin. In Säugern sind die Gewebe, die
den höchsten
Gehalt von Biotin aufweisen die Leber, Nieren und Pankreas.
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Liganden-bindende Oberflächen können durch
Hizufügen
eines Bindemittels (zum Beispiel Streptavidin oder Avidin) zu einer
Oberfläche,
die einen darauf immobilisierten spezifischen Bindungspartnner (zum
Beispiel Biotin) aufweist, hellt werden oder durch Koppeln des Bindemittels,
chemisch oder über
ein zweites Trägermolekül an die
Oberfläche;
Entfernen jeglicher nicht-gebundenen Komponenten, Hinzufügen des
spezifischen Bindepartners, an den ein Ligandenrezeptor (zum Beispiel
biotinylierter Ligandenrezeptor) angebracht ist, so daß Komplexe,
die Bindepartner umfassen, die den Ligandenrezeptor angebracht aufweisen
und Bindemittel auf der Oberfläche
gebildet werden; und Entfernen jeglicher nicht-gebundener Komponenten.
1 zeigt eine schematische
Darstellung solch eines Verfahrens zur Herstellung von Ligand-bindenden.
Oberflächen
unter der Verwendung von Biotin als den Bindepartner und Streptavidin
als den Bindemitel.
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Es kann gesehen werden, daß die Herstellung
von funktionellen Oberflächen
zur Verwendung in Tests ein komplexer Multi-Schritt-Prozeß ist. Der
finale Schritt ist im allgemeinen die Zugabe eines Bindepartners, an
den ein Ligandenrezeptor angebracht ist, um eine Analyten-spezifische
Oberfläche
herzustellen. Die Kontrolle der Menge von Bindepartner, an den ein
Ligandenrezeptor angebracht ist, ist kritisch für die Durchführung des
finalen Tests, und es ist schwierig, konsistente Beschichtungsspiegel
zu erreichen, insbesondere wo der Ligan denrezeptor in einer begrennzenden
Konzentration benötigt
wird, wie zum Beispiel in Kompetitions-Immuntestformaten.
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Es besteht daher ein Bedarf für ein Verfahren
zur Herstellung von funktionellen Oberflächen, das leichter kontrolliert
werden kann und das konsistent funktionelle Oberflächen ergibt,
die einen erforderlichen Beschichtungsspiegel aufweisen. Eine Verrigerung
in der Komplexität
von flüssigen
Handhabungsvorgängen
und eine Verbesserung in der Kontrolle der Quantität von Ligandenrezeptor,
der auf die Oberfläche
beschichtet wird, werden durch die vorliegende Erfindung erreicht.
Eine bessere Kontrolle über
die Quantität
von Ligandenrezeptor verbessert auch die Performance eines Immuntests
im Hinblick auf Präzision,
Sensitivität
und Bereich.
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Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Herstellung einer Liganden-bindenden Oberfläche zur
Verfügung,
umfassend:
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- i. Mischen eines Bindungspartners, an den ein
Ligandenrezeptor angebracht ist, und ein Bindungsmitel, das für den Bindungspartner
spezifisch ist, in einem spezfischen molaren Verhältnis, so
daß Komplexe
gebildet werden, die ausreichend freie Bindungsstellen auf dem Bindmittel
aufweisen, um es den Komplexen zu ermöglichen, an auf einer Oberfläche immobilisierten
Bindungspartner gebunden zu werden,
- ii. in Kontakt bringen einer Oberfläche, auf der Bindungspartner
immobilisiert ist, mit den Komplexen, so daß die Komplexe auf die Oberfläche angebracht
werden; und
- iii. Entfernen aller nicht gebundenen Komponenten.
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Der Begriff "Bindemittel", wie hier verwendet, bedeutet jede
Verbindung, Protein oder Mritel, das in der Lage ist, spezifisch
an den Bindungspartner zu binden. Bevorzugterweise ist das Bindemittel
SAV oder AV, ein Antikörper
oder Antikörperfragment,
wie zum Beispiel Fv, Fab und F(ab')2-Fragmente,
die in der Lage sind, an den Bindungspartner zu binden. Falls der
Bindepartner ein Antikörper
oder Antikörperfragment
wie oben definiert ist, dann ist das Bindungsmittel bevorzugterweise
ein Antigen oder Fragment davon, das in der Lage ist, durch den
Bindungspartner gebunden zu werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Bindemittel jede Vebindung Protein
oder Mittel, das Biotin bindet. Weiter bevorzugt ist das Bindemittel
ein Antikörper
oder Fragment davon mit Affinität
für Biotin.
Am meisten bevorzugt ist das Bindemittel Streptavidin und das funktionelle
Homolog Avidin, sowie jede rekombinanten Streptavidin oder Avidin-Proteine,
die Biotin binden, wie diejenigen, beschrieben in WO 97111183.
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Der Begriff "Bindepartner", wie hier verwendet, bedeutet jede
Verbindung, Protein oder Mittel, das in der Lage ist, spezifisch
an das Bindemittel zu binden. Falls das Bindemittel ein Antikörper oder
Fragment davon ist, dann ist der Bindepartner bevorzugterweise ein
Antigen oder Fragment davon, das in der Lage ist, an das Bindemittel
zu binden. Falls das Bindemittel ein Antigen oder Fragment davon
ist, dann ist bevorzugterweise der Bindepartner ein Antikörper oder
Fragment davon, wie zum Beispiel Fv, Fab und F(ab')2-Fragmente, die
in der Lage sind, an das Bindemittel zu binden.
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In einen bevorzugten Ausführungsform
ist der Bindepartner Biotin oder ein Derivat oder ein funktionelles
Homolog davon, wobei das Bindemittel jede Verbindung, Protein oder
Mittel ist, das Biotin bindet. Die Fachleute im Stand der Technik
werden wissen, daß nur
der intakte bizyklische Ring von Biotin für eine starke Bindung an Streptavidin,
Avidin oder funktionelle Homologe davon erforderlich ist. Die Carboxylgruppe
der Pentanonsäure-Seitenkette
von Biotin hat mit der Interaktion wenig zu tun. Demzufolge können Biotinderivate durch
Modifizieren der Pentanonsäure-Carboxylgruppe
hergestellt werden, ohne signifikant die Fähigkeit des Derivats zu verändern, an
Streptavidin, Avidin oder funktionelle Homologe davon zu binden.
Solche Biotinderivate sind beschrieben in, Biomethods, 7, (1996), "A laboratory guide
to biotin labelling in biomolecule analysis", T. M. Cier and F. Fahrenholz Eds.,
Birkhäuser
Verlag, Schweiz.
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Der Begriff "Ligandenrezeptor", wie hier verwendet, bedeutet jede
Gruppe, die die Fähigkeit
aufweist, an einen Liganden zu binden, wobei der Ligand jede gewünschte Verbindung
oder Molekül
sein kann. Bevorzugte Ligandenbinder schließen Antigene (wobei der Ligand
ein Antikörper
oder Antigen-bindendes Fragment davon ist), Antikörper oder
funktionale Fragmente davon, wie zum Beispiel Fv, Fab und F(ab')2-Fragmente
ein, die in der Lage sind, einen Liganden, Intrinsischen-Faktor,
Folat-bindendes Protein und zelluläre Rezeptoren zu binden.
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Die Oberfläche der vorliegenden Erfindung
kann jede feste Oberfläche
sein, die zur Durchführung
eines Tests geeignet ist. Bevorzugte Oberflächen schließen die Oberfläche eines
Mikro-Tüpfels
(insbesondere Polystyrol-Mikro-Tüpfel)
einer Perle (insbesondere Latex/magnetische Perlen) oder einen Tauchstreifen
ein.
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Der Bindepartner kann auf eine Oberfläche unter
der Verwendung jedes der Standartverfahren, die dem Fachmann bekannt
sind, immobilisiert werden. Zum Beispiel kann der Bindepartner auf
eine Oberfläche durch
passive Adsorption des Bindepartners selber immobilisiert werden,
oder an einen Träger,
wie zum Beispiel Rinderserumalbumin (BSA), Humanserumalbumin (HSA)
oder ein Polyamin, wie zum Beispiel Polylysin, gekoppelt werden.
Geeignete Techniken zur Immobilisierung des Bindepartners sind in
Immuntests beschrieben, (Diamandis, E. P. and Christopoulos T. K.,
Eds., Academic Press, London (1996)), besondere auf Seiten 216 bis
222 und 229. Die Biotinylierung von Oberflächen (d. h. die Immobilisierung
von Biotin auf einer Oberfläche)
ist in Bayer und Wilcheck, 1990, beschrieben.
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Die Ligandenrezeptoren der vorliegenden
Erfindung können
an dem Bindungspartner durch jedes der Standartverfahren, die dem
Fachmann bekannt sind, angebracht werden. Geeignete Verfahren schließen chemische
Kopplung unter der Verwendung von kreutzvernetzenden Mitteln und
die Verwendung von aktivierten Bindungspartnern (z. B. Biotin-aktiven
Estern) ein. Bevorzugterweise sind die Ligandenrezeptoren biotinyliert (d.
h. an Biotin angebracht) durch das Verfahren beschrieben in Bayer
und Wilcheck, 1990. Es ist weiter bevorzugt, daß die Ligandenrezeptoren an
den Bindepartner auf solch eine Weise angebracht sind, daß die Aktivität des Ligandenrezeptors
nicht signifikant verringert ist, verglichen zu dem freien Ligandenrezeptoren.
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In der vorliegenden Erfindung werden
das Bindemittel und der Bindungspartner, an den ein Ligandenrezeptor
angebracht ist, bei einem spezifischen molaren Verhältnis gemischt,
so daß Komplexe
gebildet werden, die ausreichend freie Bindungsstellen auf dem Bindungsmittel
aufweisen, um es den Komplexen zu ermöglichen, an Bindungspartner
gebunden zu werden, die auf einer Oberfläche immobilisiert sind. Demzufolge ist
die Menge von Bindemittel, das verwendet werden muß, durch
die Bindungskapazität
der Oberfläche
gesteuert, auf die Bindungspartner immobilisiert wurde. Die Menge
von Bindepartner, an den ein Ligandenrezeptor angebracht ist, der
mit dem Bindemittel komplexiert werden soll, wird durch die gewünschte gesamte
Funktionalität
der Liganden-Bindungsoberfläche
bestimmt. Dies wird natürlich
in Abhängigkeit
von dem Typ des Tests, der durchgefürt werden soll (kompetitiv
oder immunometrisch) und dem Verhältnis von Ligandenrezeptoren,
die an die Bindepartner angebracht sind, variieren.
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht es
dem Bindemittel und dem Bindepartner, an den ein Ligandenrezeptor
angebracht ist, in ihren finalen Konzentrationen gemischt zu werden,
bevor sie in Kontakt mit der Oberfläche gebracht werden, auf die
der Bindepartner immobilisiert wird. Dies ermöglicht eine bessere Kontrolle über die
Funktionalität
der Ligandenbindungsoberfläche,
eine großere
Konsistenz bei der Herstellung der Liganden-bindenden Oberfläche und
eine anschließende
Verbesserung bei der Testperformance.
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Bevorzugterweise werden das Bindemittel
und der Bindepartner, an den ein Ligandenrezeptor angebracht ist,
zusammengemischt, so daß sich
Komplexe bilden. Dies kann bis zu 18 Stunden dauern und ist abhängig von
der Konzentration der verwendeten Komponenten. Die Oberfläche, auf
die der Bindepartner immobilisiert wird, wird mit den Komplexen
in Kontakt gebracht so daß die
Komplexe angebracht werden. Dies kann bis zu 16 Stunden dauern und
ist abhängig
von der Konzetration der freien Bindungsstellen auf dem Bindemittel
indem Komplexen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden Kombinationen von Bindepartnern,
die verschiedene daran angebrachte Ligandenrezeptoren aufweisen,
bei der Herstellung der Ligandenoberfläche verwendet, wobei eine multi-funktionelle
Ligandenobindungsoberfläche
hergestellt wird, die mehr als einen Liganden binden kann. Solche
multi-funktionalen Liganden-bindenden Oberflächen können für verschiedene getrennte Tests
oder für
kombinierte Tests verwendet werden, insbesondere wenn verschiedene Reporterspezies
(zum Beispiel Enzyme, radioaktive Marker, usw.) zum Nachweis der
veschiedenen gebundenen Liganden verwendet werden. Bevorzugterweise
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer
multi-funktionellen Liganden-bindenen Oberfläche zur Verfügung, umfassend
biotinylierten, Intrinsischen Faktor und biotinyliertes Folat-bindendes
Protein als Ligandenrezeptoren.
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Die Liganden-bindende Oberfläche der
vorliegenden Erfindung kann in einer Vielzahl von veischiedenen
Tests verwendet werden, einschließlich Sandwichtests, kompetitiven
Tests, immunometrischen Tests, Tests auf Antigen und Antikörper, die
für infektiöse Erkrankungenen
anzeigend sind, und Antikörperklasse-Fangtests.
Solche Tests sind in Immunassays beschrieben, (Diamandis, E. P.
and Christopoulos T. K., Eds., Academic Press, London (1996)). Die
Liganden-bindende Oberfläche
der vorliegenden Erfindung kann auch in chromatographischen Verfahren,
wie zum Beispiel Affinitätschromatographie,
verwendet werden. Die Liganden-bindende Oberfläche der vorliegenden Erfindung
kann auch als ein Immunsensor verwendet werden, unter der Verwendung
von zum Beispiel Oberflächen-Plasmonresonanz,
Blutbanktests oder Schwangerschaftests.
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Die vorliegende Erfindung wird nun
beispielhaft weiter unter Bezug auf die begleitenden Figuren beschrieben,
in denen:
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1 das
Verfahren des Stands der Technik zur Herstellung einer Liganden-bindenen
Oberfläche zeigt,
wobei in Schritt 1 biotinylierter Träger (Bindepartner) zur Oberfläche hinzugefügt wird,
in Schritt 2 über schüssiger Träger abgewaschen
wird, in Schritt 3 Streptavidin (Bindemittel) zur Oberfläche hinzugefügt wird, in
Schritt 4 überschüssiges Streptavidin
abgewaschen wird. in Schritt 5 biotinylierter Ligandenrezeptor (Bindepartner,
an den ein Ligandenrezeptor angebracht ist) zur Oberfläche hinzugefügt wird,
und in Schritt 6 überschüssiger biotinylierter
Ligandenrezeptor weggewachen wird.
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2 zeigt
das Verfahren der vorliegenden Erfindung wobei in Schritt 1 biotinylierter
Träger
(Binde partner) zur Oberfläche
hinzugefügt
wird, in Schritt 2 überschüssiger Träger weggewaschen
wird, in Schritt 3 Streptavidin (Bindemittel) und biotinylierter
Ligandenrezeptor (Bindepartner, an den ein Ligandenrezeptor angebracht
ist), zusammengemischt werden und in Schritt 4 der Streptavidin-biotinylierten
Rezeptorkomplex zur Oberfläche
hinzugefügt
wird.
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3 ist
eine Vitamin B12 Standardkurve auf einem dual funktionellen Tüpfel;
-
4 ist
eine Folat-Standardkurve auf einem dual funktionellen Tüpfel; und
-
5 ist
ein Balkendiagramm, das Signalspiegel zeigt, die unter der Verwendung
der Ligandenbindenden Oberflächen,
die durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellt wurden
und unter Verwendung des Verfahrens des Standes der Technik erhalten
wurden.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Herstellung einer Mikro-Tüpfeloberfläche zur
Verwendung in einem Folattest
-
- 1. BSA wurde gemäß publizierten Verfahren biotinyliert
(Bayer und Wilcheck (1990)), hier durch Bezugnahme aufgenommen).
- 2. Polystrol-Mikrotüpfel
(erhalten von PCMD Kodak) wurden mit biotinyliertem BSA durch passive
Adsorption beschichtet.
- 3. Biotinyliertes Folat-bindendes Protein (B-FBP), hergestellt
gemäß veröffentlichen
Verfahren (Bayer und Wilcheck (1990)) und Streptavidin wurden im
molaren Verhältnis
von 1,0 × 10–8 Mol
B-FBP mit 1,0 × 10–8 Mol
Streptavidin in 0,075 M Boratpuffer pH 9,30 gemischt. Dies wurde
zur Äqilibrierung
für mindestens
18 Stunden bei 18–28°C stehen
gelassen.
- 4. 200 μl
dieser Lösung
wurden zu jedem beschichteten Mikro-Tüpfel hinzugefügt.
- 5. Die Mikro-Tüpfel
wurden bei Raumtemperatur für
mindestens 16 Stunden inkubiert.
- 6. Die Mikro-Tüpfel
wurden mit einer Tris-Pufferlösung
(pH 8,5, 0,1 M), enthaltend 5% Saccharose gewaschen, geleert und
getrocknet.
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Folattestprotokoll
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Zu einem Teströhrchen füge hinzu:
-
- 1. 150 μl
einer Probe;
- 2. 50 μl
Stabilisator (0,8% Dithiothreitol und 2% Ascorbinsäure);
- 3. Mische und Inkubiere bei Raumtemperatur für 15 Minuten;
- 4. Füge
100 μl denaturierendes
Mittel hinzu (0,85 M NaOH, 0,15 M Dinatriumtetraborat, 0,01% Mordant Orange-Farbstoff);
- 5. Mische und Inkubiere bei Raumtemperatur für 15 Minuten;
- 6. Füge
100 μl neutralisierendes
Mittel hinzu (0,6 M Borsäure,
30 mM Kaliumjodat, 2,5% Triton X-100, 0,01% medizinisches Antischaum
C (erhalten von Dow Coming France));
- 7. Mische;
- 8. Überführe 80 μl in den
beschichteten Tüpfel;
- 9. Füge
100 μl Folat-Meerrettich-Peroxidasekonjugatreagenz
hinzu, hergestellt durch EDAC-Kopplung (50 mM Natriumphosphatpuffer
pH 6,4, enthaltend: Folat-HRP-Konjugat, um 0,16 μg/ml HRP-Konzentration zu ergeben;
0,5% menschliches Serumalbumin; 0,5% Bronidox-L; 0,29% Natriumchlorid;
0,01% Kaliumferricyanid und 5% Saccharose);
- 10. Inkubiere für
45 Minuten bei 37°C
mit Schütteln;
- 11. Wasche und füge
Signalreagenz unter der Verwendung von Vitos Eci-Reagenzien hinzu,
die käuflich erhältlich von
Orthoo Clinical Diagnostics (O.C.D.) Amersham UK zur Verfügung gestellt
werden; und
- 12. Messe Lumineszenz nach 5 Minuten und vor 20 Minuten. Bitte
bemerke, daß alle
Prozentsätze
unter Bezug auf Volumen angegeben sind und alle Lösungen wässrig sind.
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Folat-Testergebnisse
Eichkurve
für einen
Folattest unter der Verwendung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung
-
-
Eichkurve
für einen
Folattest unter der Verwendung des Verfahrens des Standes der Technik
-
Genauigkeit für Plasma-Pool, der 3 ng/ml
Folat enthält
(n = 12 Replikate) (d. h. die Messung der Reproduzierbarkeit des
Folattests durch wiederholtes Messen der Konzentration einer Probe
(in diesem Fall eine Plasmaprobe, die 3 ng/ml Folat enthält)).
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Ergebnis
unter der Verwendung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung
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Ergebnisse
unter der Verwendung des Verfahrens des Standes der Technik
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Die Testpräzision ist unter der Verwendung
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung signifikant besser.
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Beispiel 2
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Herstellung von Mikro-Tüpfeloberflächen zur
Verwendung mit einem Vitamin B12-Test
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- 1. Polystyrol-Mikrotüpfel wurden mit biotinyliertem
BSA wie in Beispiel 1 beschichtet.
- 2. Biotinylierter Intrinsischer Faktor (B-IF) und Streptavidin
wurden bei molaren Verhältnissen
von 7 × 10–10 Mol
B-IF mit 14 × 10–10 Mol
Streptavidin in 0,1 M Phosphatpuffer pH 7,0 gemischt. Dies wurde
für Äquilibrierung
für mindestens
18 Stunden bei 20–28°C stehen
gelassen.
- 3. 28 × 10–10 Mol
von biotinyliertem BSA (B-BSA) wurden hinzugefügt, um an BIF-Streeptavidinkomplex
zu binden. Ein Verhältnis
von 1 : 2 : 4 von B-IF : Streptavidin : B-BSA ist erforderlich,
um scherzustellen, daß alles
IF gebunden ist.
- 4. 210 μl
dieser Lösung
wurden zu jedem beschichteten Mikro-Tüpfel hinzugefügt.
- 5. Die Mikro-Tüpfel
wurden bei Raumtemperatur für
mindestens 16 Stunden inkubiert.
- 6. Die Mikro-Tüpfel
werden zweimal mit einem Tris-Puffer und einmal mit einem Tris-Puffer,
der 5% Saccharose enthält,
gewaschen, geleert und getrocknet.
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Vitamin B12-Testprotokoll
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Zu einem Teströhrchen füge hinzu:
-
- 1. 150 μl
einer Probe;
- 2. 50 μl
Stabilisator (1,6% Dithiothreitol in 0,8% Natriumchlorid);
- 3. 100 μl
denaturierendes Mittel (0,85 M NaOH, 0,01% KCN 0,15 M Dinatriumtetraborat,
0,01% Mordant Orange-Farbstoff;
- 4. Mische und Inkubiere bei Raumtemperatur für 15 Minuten;
- 5. Füge
100 μl neutralisirendes
Mittel hinzu (0,6 M Borsäure,
30 mM Kaliumjodat, 2,5% Triton X-100, 0,01% medizinisches Antischaum
C);
- 6. Mische;
- 7. Transferiere 60 μl
zu dem beschichteten Mikro-Tüpfel;
- 8. Inkubiere für
15 Minuten bei 37°C;
- 9. Füge
100 μl B-12-Meerrettich-Peroxidasekonjugat,
hergestellt durch EDAC-Kopplung hinzu (50 mM Natriumphosphatpuffer
pH 6,4, enthaltend: Folat HRP-Konjugat, um 0,16 μg/ml HRP-Konzentration zu ergeben;
0,5% menschliches Serumalbumin; 0,5% Bronidox-L; 0,29% Natriumchlorid;
0,01% Kaliumferricyanid und 5% Saccharose);
- 10. Inkubiere für
30 Minuten bei 37°C
mit Schütteln;
- 11. Wasche und füge
Signalreagenz unter der Verwendung der wie in Beispiel 1 beschribenen
Reagenzien hinzu; und
- 12. Messe Lumineszenz nach 5 Minuten und vor 20 Minuten.
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Vitamin
B12-Testergebnisse
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Tests, die auf Mikro-Tüpfeloberflächen durchgeführt wurden,
die unter der Verwendung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung
beschichtet wurden, stimmen besser mit den erwarteten Werten aus
dem RIA-Verfahren überein und
der Test-dynamische Bereich war erhöht.
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Beispiel 3
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Herstellung von einem
dualen funktionellen Mikro-Tüpfel
zur Verwendung in gleichzeitigen oder getrennten Vitamin B12- und
Folat-Tests
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- 1. Polystyrol-Mikrotüpfel wurden mit biotinyliertem
Träger
beschichtet (in diesem Falle biotinyliertes BSA).
- 2. Biotinyliertes Folat bindendes Protein (B-FBP), biotinylierter
Intrinsischer Faktor (B-IF) und Streptavidin wurden in den molaren
Verhältnissen
von 1,0 × 10–8 Mol
B-FBP mit 6,0 × 10–10 Mol
B-IF und 2,0 × 10–8 Mol Streptavidin
in 0,075 M Boratpuffer, pH 9,3 gemischt Dieses wurde zur Ägilibrierung
für mindestens
18 Stunden bei 18–20°C stehen
gelassen.
- 3. 200 μl
dieser Lösung
wurden zu jedem beschichteten Mikro-Tüpfel hinzugefügt.
- 4. Die Mikro-Tüpfel
wurden bei Raumtemperatur für
mindestens 16 Stunden inkubiert.
- 5. Die Mikro-Tüpfel
wurden mit einer Tris-Pufferlösung,
enthaltend 5% Saccharose gewaschen, geleert und getrocknet. Vitamin
B12 und Folattestprotokolle sind wie in Beispielen 1 und 2 beschrieben
Die Standardkurven, die unter der Verwendung der Mikro-Tüpfel hergestellt
wurden, sind in 3 und 4 gezeigt.
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Beispiel 4
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Herstellung eines Mikro-Tüpfels zur
Verwendung in einem NTx (Kreutz-vernetzte N-Telopeptide von Typ
I-Kollagen) Test
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- 1. Polystyrol-Mikrotüpfel werden mit biotinyliertem
Träger
(in diesem Falle biotinyliertes BSA) beschichtet.
- 2. Biotinyliertes NTx-Peptid und Streptavidin werden in den
molaren Verhältnissen
von 5,13 × 10–8 Mol
von Peptid von 1,33 × 10–8 Mol
Streptavidin oder 1,00 × 10–7 Mol
Peptid zu 1,66 × 10–8 Mol
Streptavidin in 0,1 M Natriumphosphatpuffer, pH 7,0 gemischt.
- 3. 200 μl
dieser Lösung
wurden zu jedem beschichteten Mikro-Tüpfel hinzugefügt.
- 4. Die Mikro-Tüpfel
wurden bei Raumtemperatur für
mindestens 16 Stunden inkubiert.
- 5. Die Mikro-Tüpfel
wurden mit einem Tris-Puffer (pH 8,4, 0,1M), der 5% Sacharose enthielt,
gewaschen, geleert und getrocknet.
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Evaluierung von NTx-Tüpfeln
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- 1. Füge
200 μl einer
Meerrettich-Peroxidase markierten anti-NTx-Antkörper-Konjugatlösung zu
den wie oben beschriebenen Tüpfeln
und zu Tüpfeln,
die unter der Verwendung des Verfahrens des Standes der Technik
hergestellt wurden, hinzu (Das Beschichtungsverfahren des Standes
der Technik verwendet biotinyliertes NTx-Peptid bei 100 ng/ml und
freies Biotin bei 100 ng/ml als die biotinylierte Ligandenbinderlösung die
zu den Tüpfeln
in Schritt 5 des Beschichtungsverfahrens des Standes der Technik,
wie in 1 gezeigt, hinzugefügt wird).
- 2. Inkubiere für
30 Minuten bei 37°C
mit Schütteln;
- 3. Wasche und füge
Signalreagenz unter der Verwendung von Vitros Eci-Reagenzien, die
käuflich
durch O.C.D. Amersham UK zur Verfügung gestellt werden; und
- 4. Messe Lumineszenz nach 5 Minuten.
- Die Ergebnisse sind in 5 angegeben
und zeigen, daß das
Verfahren der vorliegenden Erfindung eine Liganden-bindende Oberfläche ergibt,
die eine großere
Fähigkeit
aufweist, Ligand zu binden.
-
Referenzen:
-
- 1. Kochwa, S., Bronwell, M., Rosenfield, R.
E. and Wasserman, L. R. (1967) Adsorption of proteins by polystyrene
particles. L Molecular unfolding and acquired immunogenicity of
IgG. J. Immunol. 99.981.
- 2. Suter, M. and Butler, J. E. (1986) The immunochemistry of
sandwich ELISAs. II. A novel system prevents denaturation of capture
antibodies. Immunol. Lett. 14 313.
- 3. Dierks S. E., Butler, J. E. and Richardson, H. B. (1986)
Altered recognition of surface-absorbed compared to antigen bound
antibodies in the ELISA. Mol. Immunol. 23.927.
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dynamic contact angle studies of the effects of partial denaturation
on imununoassay solid phase antibody. J. Immunol. Methods 186, 111–123.
- 6. Davies, J., Dawkes, A. G., Haymes, A. G., Roberts, C. J.
Sunderland, R. F., Wilkins,. M. J., Davies, M. c., Tendler, S. J.
B., and Edwards, J. C. (1994), A scanning tunnelling microscopy
comparison of passive antibody adsorption and biotinylated antibody
linkage to streptavidin on microtitre wells. J. Immunol. Methods,
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J. C., Claseby, T. O., Haymes, A. G., Davies, M. C., Jackson D.
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surface plasmon resonance as analytical tools in the study of antibody
coated microtitre wells. Langmiur 10(8) 2654–2661.
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