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GEBIET DER ERFINDUNG
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Das Gebiet der Erfindung bezieht
sich auf die Verwendung einer Zusammensetzung, die IL-2 oder TGF-β umfasst,
zur Behandlung von antikörpervermittelten
Autoimmunerkrankungen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Autoimmunerkrankungen werden dadurch
ausgelöst,
dass das Immunsystem nicht in der Lage ist, Eigenes von Fremdem
zu unterscheiden. Bei derartigen Erkrankungen reagiert das Immunsystem
gegen das eigene Gewebe, und diese Reaktion führt letztendlich zu Entzündungen
und Gewebeschäden.
Autoimmunerkrankungen können
in zwei grundlegende Kategorien eingeteilt werden: antikörpervermittelte
Erkrankungen, wie z. B. systemischer Lupus erythematodes (SLE),
Pemphigus vulgaris, Myasthenia gravis, hämolytische Anämie, Werlhof-Krankheit,
Basedow-Krankheit, Sjorgen-Syndrom und Dermatomyositis; sowie zellvermittelte Erkrankungen,
wie z. B. Hashimoto-Krankheit, Polymyositis, Darmentzündung, multiple
Sklerose, Diabetes mellitus, primärchronische Polyarthritis und
Sklerodermie.
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Bei vielen Autoimmunerkrankungen
kommt es durch die Produktion von Antikörpern zu Gewebeschädigungen
im eigenen Gewebe. Diese Antikörper
werden als Autoantikörper
bezeichnet, da sie von einem Säugetier
gebildet werden und Bindungsstellen zum eigenen Gewebe des Säugetiers
aufweisen. Bei einigen dieser Erkrankungen ist eine charakteristische
Zu- und Abnahme der Menge an zirkulierenden Autokörpern gegeben,
wodurch im Laufe der Zeit unterschiedliche Symptome hervorgerufen
werden.
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Unter den unterschiedlichen Arten
von antikörpervermittelten
Autoimmunerkrankungen, stellt SLE eine Erkrankung dar, die weitreichend
erforscht und dokumentiert worden ist. SLE ist eine Störung allgemeiner Autoimmunität, die durch
eine B-Zellen-Hyper aktivität
mit zahlreichen Autoantikörpern
gegen Kern-, Cytoplasma- und Zelloberflächen-Antigene gekennzeichnet
ist. Diese Autoimmunerkrankung weist eine multifaktorielle Pathogenese
mit genetischen sowie umweltbedingten krankheitsverursachenden Faktoren
(besprochen in Hahn, B. H., Dubois' Lupus Erythematosus, 5. Aufl.,
69–79
(1997), (D. J. Wallace et al. (Hrsg.), Williams and Wilkins, Baltimore,
USA)). Zu den zahlreichen Lymphozyten-Defekten bei SLE gehört auch
ein Versagen der regulierenden T-Zellen, die B-Zellen-Funktion zu
hemmen (Horwitz, D. A., Dubois' Lupus Erythematosus, 5. Aufl., 155–194 (1997),
(D. J. Wallace et al. (Hrsg.), Williams and Wilkins, Baltimore,
USA)). Regulierende T-Zellen können
die Antiköpersynthese
durch lytische oder cytokinvermittelte Mechanismen herunterregeln.
Letztere schließen
den transformierenden Wachstumsfaktor-β (TGFβ) und andere hemmende Cytokine
ein (Wahl, S. M., J. Exp. Med. 180, 1587–190 (1994)). Zirkulierende
B-Lymphozyten, die spontan Ig ausscheiden, sind in Patienten mit
aktiver SLE vermehrt vorhanden (Klinman, D. M., et al., Arthritis
Rheum. 34, 1404–1410
(1991)). Die anhaltende Produktion von polyklonalem IgG und Autoantikörpern in
vitro macht die Hilfe von T-Zellen notwendig (Shivakumar, S., et
al., J. Immunol. 143, 103–112
(1989)).
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Klinische Symptome von SLE schließen einen
Ausschlag (insbesondere im Gesicht in "Schmetterlings"-förmigen Verteilung),
Glomerulonephritis, Pleuritis, Perikarditis und den Befall des Zentralnervensystems
ein. Die meisten der Patienten sind Frauen und noch relativ jung
(Durchschnittsalter bei der Diagnose ist 29).
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Die Behandlung von SLE ist von den
klinischen Symptomen abhängig.
Manche Patienten mit gemäßigten klinischen
Symptomen sprechen auf einfache Maßnahmen wie entzündungshemmende
Nicht-Steroid-Wirkstoffe an. Schwerere Symptome machen jedoch im
Allgemeinen den Einsatz von Steroiden mit starker entzündungshemmender
und immunsuppressiver Wirkung, wie z. B. Prednison, erforderlich.
Andere verwendbare starke immunsuppressive Medikamente sind Azathioprin
und Cyclophosphamid. Steroide und andere immunsuppressive Medikamente
haben Nebenwirkungen aufgrund der allge meinen Schwächung des
Immunsystems des Säugetiers.
Gegenwärtig
gibt es keine ideale Behandlung für SLE, und die Krankheit kann
nicht geheilt werden.
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Derzeitig ist beträchtliche
Aufmerksamkeit auf die Identität
der Gene, die die Anfälligkeit
für oder
Widerstandsfähigkeit
gegen SLE verstärken,
die Identifizierung der Antigendeterminanten, die die Erkrankung auslösen, die
molekularen Mechanismen der T-Zellen-Aktivierung, die zum Überleben
oder zu Apoptose führen,
Cytokine, die die T-Zellen-Funktion bestimmen, sowie die Eigenschaften
der die Autoantikörper
bildenden B-Zellen
gelenkt. Zahlreiche Beispiele von T-Zellen-Regulationsstörungen bei
SLE wurden eräutert
(besprochen in Horwitz, D. A., et al., Dubois' Lupus Erythematosus,
5. Aufl., 83–96
(1997), (D. J. Wallace et al. (Hrsg.), Williams and Wilkins, Baltimore,
USA)). Obwohl es weithin anerkannt ist, dass die Hauptfunktion gewisser Lymphozyten
in der Abschwächung
von Immunreaktionen liegt, wurden bei der Erforschung der Identität und der
für die
Erzeugung dieser Zellen notwendigen Mechanismen nur langsam Fortschritte
erzielt.
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Interleukin-2 (IL-2) wurde bereits
als wichtig für
die Erzeugung von unspezifischen Antigen-T-Suppressor-Zellen erachtet.
An Mäuse
verabreichte Anti-IL-2-Antikörper
führten,
zusammen mit gleichzeitiger Induktion der Transplantat-gegen-Empfänger-Reaktion,
zu mehreren Merkmalen von SLE (Via, C. S., et al., International
Immunol. 5, 565–572
(1993)). Ob IL-2 direkt oder indirekt für die Herbeiführung der
Suppression von Bedeutung ist, ist kontroversiell (Fast, L. D.,
J. Immunol. 149, 1510–1515
(1992); Hirohata, S., et al., J. Immunol. 142, 3104-3112 (1989);
Baylor, C. E., Advances Exp. Med. Biol. 319, 125–135 (1992)). Vor kurzem wurde
herausgefunden, dass IL-2 CD8+ Zellen dazu anregt, die HIV-Replikation
in CD4+ T-Zellen durch einen nichtlytischen Mechanismus zu unterdrücken. Diese
Wirkung wird durch Cytokin ausgelöst, doch spezifische Cytokine
konnten nicht identifiziert werden (Kinter, A. L., et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 92, 10985-10989; Barken, T. D., et al., J.
Immunol. 156, 4478–4483
(1996)). Bei SLE ist die T-Zellen-Produktion von IL-2 herabgesetzt (Horwitz,
D. A., et al., Dubois' Lupus Erythe matosus, 5. Aufl., 83–96 (1997),
(D. J. Wallace et al. (Hrsg.), Williams and Wilkins, Baltimore,
USA)).
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CD8+ T-Zellen von Patienten mit SLE
halten die polyklonale IgG-Produktion viel mehr aufrecht, als dass
sie sie unterdrücken
(Linker-Israeli, M., et al., Arthritis Rheum. 33, 1216–1225 (1990)).
CD8+ T-Zellen von gesunden Spendern können dazu angeregt werden,
die Ig-Produktion zu verstärken
(Takahashi, T., et al., Clin. Immunol. Immunopath. 58, 352–365 (1991)).
Es wurde jedoch festgestellt, dass weder IL-2 noch CD4+ T-Zellen
alleine CD8+ T-Zellen dazu bringen können, eine starke suppressive
Aktivität
zu entwickeln. Als NK-Zellen in die Kulturen integriert wurden,
kam es zu einer starken suppressiven Aktivität (Gray, J. D., et al., J.
Exp. Med. 180, 1937–1942
(1994)). Es wird geglaubt, dass es der Beitrag der NK-Zellen in
der Kultur war, transformierenden Wachstumsfaktor-β (TGFβ) in seiner
aktiven Form zu produzieren. Es wurde herausgefunden, dass nicht
immunsuppressive Konzentrationen dieses Cytokins (2–10 pg/ml)
als Cofaktor für
die Erzeugung starker suppressiver Wirkungen auf die IgG- und IgM-Produktion
dienten (Gray, J. D., et al., J. Exp. Med. 180, 1937–1942 (1994)).
Darüber
hinaus wird geglaubt, dass NK-Zellen die Hauptquelle von TGFβ in nichtstimulierten
Lymphozyten ist (Gray, J. D., et al., J. Immunol. 160, 2248-2254
(1998)).
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TGFβ gehört zu einer mulitfunktionellen
Familie von Cytokinen, die wichtig für die Gewebereparation bei
Entzündungen
und Immunregulierung sind (Massague, J., Ann. Rev. Cell Biol. 6,
597 (1980)). TGFβ unterscheidet
sich von den meisten Cytokinen dadurch, dass das freigesetzte Protein
biologisch inaktiv ist, und bestimmte Rezeptoren nicht binden kann
(Sporn, M. B., et al., J. Cell Biol. 105, 1039–1045 (1987)). Der latente Komplex
wird extrazellulär
gespalten, um aktive Cytokine, wie oben erläutert, freizusetzen. Die Antwort
auf TGFβ erfordert
die Wechselwirkung zweier Oberflächenrezeptoren
(TGFβ-R1 und TGFβ-R2), die
in einkernigen Zellen überall
zu finden sind (Massague, J., Cell 69, 1067–1070 (1992)). Somit ist die
Umwandlung von latentem zu aktivem TGFβ der entscheidende Schritt,
der die biologische Wirkung dieses Cytokins bestimmt.
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Es wurde festgestellt, das SLE-Patienten
bei NK-Zellen eine verringerte TGFβ-Produktion aufweisen. Defekte
bei von NK-Zellen produziertem konstitutiven TGFβ sowie induziertem TGFβ wurden in
einer Studie mit 38 SLE-Patienten belegt (Ohtsuka, K., et al., J.
Immunol. 160, 2539–2545
(1998)). Interessanterweise konnte weder die Zugabe von rekombinantem
IL-2 oder TNF-α,
noch die Gegenwirkung von IL-10 den TGFβ-Defekt bei SLE normalisieren.
Es bestand keine Korrelation zwischen der verringerten TGFβ-Produktion bei
SLE und der Aktivität
der Erkrankung. Es könnte
sich daher um einen Primärdefekt
handeln.
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Die Behandlung eines SLE-Patienten
durch systemische Verabreichung von systemischem TGFβ, IL-2 oder
einer Kombination davon kann zu schweren Nebenwirkungen führen. Diese
Cytokine haben zahlreiche Auswirkungen auf unterschiedliche Körpergewebe
und lassen sich nicht sehr sicher systemisch einem Patienten verabreichen.
Es ist daher ein Ziel der Erfindung, Verfahren und Sets für die Behandlung
von Säugetierzellen
bereitzustellen, um die Population von Zellen zu erhöhen, die
die Autoantikörper-Produktion
herabsetzen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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In einem ersten Aspekt sieht die
vorliegende Erfindung die Verwendung von einkernigen Peripherblutzellen
(PBMCs) vor, die mit IL-2 oder TGF-β behandelt wurden, zur Herstellung
eines Medikaments zur Behandlung einer Autoimmunerkrankung.
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In einem zusätzlichen Aspekt sieht die vorliegende
Erfindung die Verwendung einer Hemmzusammensetzung, die IL-2 oder
TGF-β umfasst,
zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung einer Autoimmunerkrankung
vor. Die Anwendungen umfassen die Entnahme einkerniger Peripherblutzellen
(PBMC) aus dem Patienten und die Behandlung der Zellen mit einer
Hemmzusammensetzung über
einen ausreichenden Zeitraum, um die Ig-Produktion zu unterdrücken oder
zu stimulieren oder Zellen dazu an zuregen, die Ig-Produktion herabzusetzen.
Die Zellen können
dann dem Patienten wieder zugeführt
werden, wodurch es zu einer Verbesserung der Auotimmunsymptome kommt.
Die Hemmzusammensetzung umfasst vorzugsweise eine Kombination aus
IL-2 und TGF-β.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ABBILDUNGEN
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1 zeigt,
dass die Inkubation der PBMC eines SLE-Patienten mit IL-2 und TGF-β die spontane
Immunoglobulin-Produktion verringert. PBMC (2 × 105/Napf)
wurde in einem serumfreien AIM-V-Medium mit oder ohne IL-2 (10 U/ml)
und TGF-β (10
pg/ml) kultiviert. Nach 3 Tagen wurden die Vertiefungen dreimal
gewaschen und frisches AIM-V-Medium
zugegeben. Nach weiteren 7 Tagen wurden Flüssigkeitsüberstände aus den Näpfen gewonnen
und der IgG-Gehalt mittels ELISA bestimmt.
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2 zeigt,
dass sowohl IL-2 als auch TGF-β die
spontane IgG-Produktion deutlich verringern. Die Werte repräsentieren
den Mittelwert ± SEM
von IgG (μg/ml),
das von den PBMC der 12 SLE-Patienten produziert wurde, die wie
in der Legende von 1 beschrieben
kultiviert wurden, mit Ausnahme, das manche Zellen auch mit IL-2
(10 U/ml) oder TGF-β (10
pg/ml) allein inkubiert wurden.
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Die 3A und 3B zeigen, dass das Anti-TGF-β die Wirkung
von IL-2 umkehren kann. PBMC der SLE-Patienten wurde für drei Tage
in Gegenwart (volle Balken) oder Abwesenheit (gepunktete Balken)
von IL-2 (10 U/ml) kultiviert. Eingeschlossen in diesen Kulturen
war Medium, Anti-TGF-β (10 μg/ml) oder
IgG1 der Vergleichsmaus (10 μg/ml).
Flüssigkeitsüberstände wurden
nach weiteren sieben Tagen gewonnen und auf den Gehalt an IgG (3A) oder Anti-NP (3B)
durch ELISA untersucht.
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Die 4A, 4B und 4C veranschaulichen
die regulierende Wirkung von CD8+ T-Zellen auf die Antikörperproduktion.
(A) Synergetische Wirkung zwischen NK-Zellen und CD8+ Zellen bei
der Suppression der IgG-Produktion bei einer gesunden Versuchsperson.
CD4+ Zellen und B-Zellen wurden mit Anti-CD2 stimuliert und die
Wirkung der CD8+ Zellen und NK-Zellen untersucht. Die Kombination
von NK- und CD8+ Zellen hemmte deutlich die Anti-CD2 induzierte
IgG-Produktion, über
die bereits berichtet wurde (Gray, J. D., et al., J. Immunol. 160,
2248.2254 (1998); Gray, J. D., et al., J. Exp. Med. 180, 1937–1942 (1994)).
(B) NK-Zellen und CD8+ Zellen steigern die IgG-Synthese bei SLE.
CD4+ Zellen eines Patienten mit aktiver SLE sowie ruhende B-Zellen
einer gesunden Versuchsperson wurden mit Anti-CD2 stimuliert. Die
Steigerung der IgG-Produktion durch SLE CD8+ Zellen wurde durch
die Zugabe von NK-Zellen deutlich erhöht. (C) Cytokin-Normalisierung der
CD8+ T-Zellenfunktion bei SLE. Parallel zu der in 4B gezeigten
Studie wurden CD4+ T-Zellen dieses Patienten mit Anti-CD3 in Gegenwart
oder Abwesenheit von CD8+ T-Zellen stimuliert. IL-2 (10 U/ml) und/oder TGF-β (2 pg/ml) wurden wie angezeigt
zugegeben. Diese Cytokine hoben die Helfereffekte der CD8+ Zellen auf
und ermöglichten
es diesen, die IgG-Produktion zu 75% zu hemmen.
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Die 5A und 5B veranschaulichen die Lymphozyten-Produktion
von TGF-β1
durch nichtstimulierte und Anti-CD2 stimulierte Zellen. PBL von
gesunden Spendern sowie SLE-Patienten und RA wurden zu den Mikrotiterplatten
mit 1 × 105/Napf zugegeben. Einige Näpfe erhielten
die Anti-CD2 mAbs GT2 (1 : 40) und T11 (1 : 80). Nach 2 Tagen bei
37 °C wurden
Flüssigkeitsüberstände geerntet
und auf aktiven TGF-β1
und Gesamtgehalt an 1-GF-β1
untersucht. Signifikante p-Werte sind angezeigt.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht ein
Verfahren zur Behandlung von antikörpervermittelten Autoimmunerkrankungen,
wie z. B. systemischem Lupus erythematodes (SLE), durch Entnahme
von Zellen aus einem Patienten und Behandeln derselben mit einer
Zusammensetzung, die die B-Zellen-Hyperaktivität herabsetzt und somit die
Produktion von Ig-Antikörpern,
einschließlich
Autoantikörpern,
hemmt, um die Symptome der Autoimmunerkrankung zu verbessern. Diese
Strategie steht im Gegensatz zu den meisten der derzeit verwendeten
Behandlungsmethoden, die entweder entzündungshemmend oder immunsuppressiv
sind. Herkömmlich
verwendete Corticosteroide unterdrücken die Cytokin-Produktion
und blockieren die terminalen Ereignisse, die Gewebeschädigungen
verursachen, verändern
jedoch im Allgemeinen nicht die zugrunde liegende Autoimmunantwort.
Zellschädigende
Medikamente oder experimentell genetisch manipulierte Biologicals, wie
z. B. monoklonare Antikörper,
können
ebenso spezielle Lymphozyten-Populationen auslöschen oder ihre Funktion stören. Diese
Medikamente sind im Allgemeinen nur wenig erfolgreich und besitzen
schwer wiegende schädliche
Nebenwirkungen. Patienten wurden gewisse Cytokine systemisch verabreicht,
doch auch diese Wirkstoffe weisen weit reichende Wirkungen auf,
die mit ernsten schädlichen
Nebenwirkungen verbunden sind.
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Im Gegensatz dazu ist es die Strategie
der vorliegenden Erfindung, eine Remission zu erzielen, indem die
normale Zellregelungsfunktion und somit das Immunsystem "zurückgesetzt"
wird. Ein weiterer signifikanter potentieller Vorteil dieser Strategie
ist, dass nur eine geringe Wahrscheinlichkeit besteht, dass schwere
schädliche
Nebenwirkungen entstehen. Da dem Patienten lediglich Spurenmengen
der Hemmzusammensetzungen wie Cytokine zugeführt werden, sollte nur eine
minimale Toxizität
bestehen.
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Zirkulierende B-Lymphozyten, die
spontan IgG ausscheiden, sind bei Patienten mit aktivem SLE in erhöhtem Maße zu finden
(Blease, R. M., et al., Am. J. Med. 69, 345–350 (1980); Klinman, D. M.,
et al., Arthritis Rheum. 34, 1404–1410 (1991)). Anhaltende Produktion
von polyklonalem IgG und Autoantikörpern in vitro macht die Hilfe
von T-Zellen notwendig (Shivakumar, S., et al., J. Immunol. 143,
103–112
(1989)). Frühere
Studien über
T-Zellen-Regulation von spontaner IgG-Produktion zeigen, dass während CDB+
T-Zellen die Antikörperproduktion
bei gesunden Personen hemmen, diese Zellen bei SLE stattdessen die
B-Zellen-Funktion unterstützen
(Linker-Israeli, M., et al., Arthritis Rheum. 33, 1216–1225 (1990)).
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Dementsprechend ermöglicht die
vorliegende Erfindung Verfahren zur Behandlung von antikörpervermittelten
Autoimmunerkrankungen, welche die Entnahme einkerniger Peripherblutzellen
(PBMCs) aus dem Patienten mit Autoimmunerkrankung und das Behandeln
der Zellen mit einer Hemmzusammensetzung umfassen.
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Die Behandlung der Zellen mit einer
Hemmzusammensetzung führen
in den behandelten Zellen zur direkten Suppression der Ig-Produktion,
was in einer Verbesserung der Autoimmunsymptome resultieren kann.
Alternativ oder zusätzlich
regt die Behandlung der Zellen regulatorische Zellen dazu an, die
Ig-Produktion in anderen Zellen herabzuregeln. Ig schließt in diesem
Zusammenhang sämtliche
Ig-Formen ein, einschließlich
IgM, IgG, IgE, etc. Das Endergebnis ist eine Verringerung der Ig-Menge
im System.
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Somit stellt die vorliegende Erfindung
die Fähigkeit
der Peripherblut-T-Zellen des Patienten mit Autoimmunerkrankung,
die Antikörperproduktion
durch die Ex-vivo-Behandlung derselben mit einer Hemmzusammensetzung
herabzuregeln, wieder her.
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Mit "antikörpervermittelten Autoimmunerkrankungen"
sind hierin Krankheiten gemeint, bei denen die Personen Antikörper gegen
Bestandteile ihrer eigenen Zellen oder Gewebe bilden. Antikörpervermittelte
Autoimmunerkrankungen schließen
systemischen Lupus erythematodes (SLE), Pemphigus vulgaris, Myasthenia gravis,
hämolytische
Anämie,
Werlhof-Krankheit, Basedow-Krankheit, Dermatomyositis und Sjorgen-Syndrom ein,
sind jedoch nicht auf diese beschränkt. Die bevorzugte Autoimmunerkrankung
ist SLE.
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Mit "Behandlung" einer Autoimmunerkrankung
ist hierin gemeint, dass zumindest ein Symptom der Autoimmunerkrankung
durch die hierin erläuterte
medizinische Verwendung verbessert wird. Dies kann auf verschiedene
Arten evaluiert werden, einschließlich sowohl objektiver als
auch subjektiver Faktoren seitens des Patienten. Es können z.
B. immunologische Symptome der Erkrankung evaluiert werden. So ist
z. B. der Spiegel spontaner Ig-Antikörper- und Autoantikörperproduktion,
im Falle von SLE insbesondere der IgG-Produktion, verringert. Es
kann der gesamte Ig-Antikörperspiegel,
oder Autoantikörper,
einschließlich,
jedoch nicht ausschließlich,
Anti-Doppelstrang-DNA-(-ds
DNA-) Antiköper,
Anti-Nucleoprotein-Antikörper,
Anti-SM, Anti-Rho und Anti-La, gemessen werden. Physische Symptome
können
verändert
werden, wie z. B. das Verschwinden oder die Verringerung eines Ausschlags
bei SLE. Um die Veränderungen
zu bestimmen, können Nierenfunktionstests
durchgeführt
werden, laboratorisches Beweismaterial einer Gewebeschädigung im
Bezug auf Entzündungen
kann evaluiert werden. Niedrigere Spiegel an zirkulierenden Immunkomplexen
sowie Serumkomplementspiegel stellen weitere Beweise für eine Verbesserung
dar. Im Falle von SLE kann auch eine Verringerung der Anämie beobachtet
werden. Die Fähigkeit,
die ansonsten vom Patienten benötigten
Medikamente, wie z. B. Immunsuppressiva, zu senken, kann ebenso
ein Anzeichen für
eine erfolgreiche Behandlung sein. Andere Evaluierungsmethoden für eine erfolgreiche
Behandlung sind für
Fachleute auf dem Gebiet der jeweiligen Autoimmunerkrankung offensichtlich.
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Als "Patient" wird hierin ein zu
behandelndes Säugetiersubjekt
bezeichnet, wobei menschliche Patienten bevorzugt sind. In manchen
Fällen
werden die Anwendungen der Erfindung bei Versuchstieren eingesetzt, in
veterinärmedizinischen
Anwendungen und bei der Entwicklung von tierischen Modellen für eine Erkrankung, einschließlich, jedoch
nicht aussschließlich,
mit Nagetieren, wie z. B. Mäusen,
Ratten und Hamstern, sowie Primaten.
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Die medizinischen Anwendungen sehen
das Entfernen von Blutzellen aus einem Patienten vor. Im Allgemeinen
werden einkernige Peripherblutzellen (PBMCs) mittels Standardverfahren
einem Patienten abgenommen. Unter "einkernigen Peripherblutzellen"
oder "PBMCs" sind hierin Lymphozyten (einschließlich T-Zellen, B-Zellen, NK-Zellen,
etc.) und Monozyten zu verstehen. Wie untenstehend noch umfassender
erläutert wird,
scheint der Haupteffekt der Hemmzusammensetzung darin zu liegen,
dass sie CD8+ T-Zellen
befähigt, die
IgG-Produktion zu unterdrücken.
Dementsprechend sollte die PBMC-Population CD8+ T-Zellen umfassen. Vorzugsweise
werden nur PBMCs abgenommen, und im Wesentlichen alle roten Blutzellen
und polymorphonuclearen Leuko zyten entweder zurückgelassen oder dem Patienten
wieder zugeführt.
Dies wird wie auf dem Gebiet der Erfindung bekannt, z. B. mittels
Leukophorese-Verfahren, durchgeführt.
Im Allgemeinen wird ein 5- bis 7-Liter-Leukophorese-Schritt vorgenommen,
der einem Patienten im Wesentlichen die PBMCs abnimmt und diesem
die übrigen
Blutbestandteile wieder zuführt.
Das Ziehen der Zellprobe wird vorzugsweise, wie auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt, in Gegenwart eines Antikoagulans wie Heparin
durchgeführt.
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Im Allgemeinen kann die die PBMCs
umfassende Probe auf zahlreiche unterschiedliche Arten vorbehandelt
werden. Nach der Gewinnung können
die Zellen generell zusätzlich
konzentriert werden, wenn dies nicht gleichzeitig mit der Gewinnung
vorgenommen wurde, oder weiter gereinigt und/oder konzentriert werden. Die
Zellen können
gewaschen, gezählt
und in Puffer resuspendiert werden.
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Die PBMCs werden im Allgemeinen mittels
auf dem Gebiet eingesetzter Standardverfahren für die Behandlung konzentriert.
In einer bevorzugten Ausführungsform
resultiert aus dem Leukophorese-Gewinnungsschritt eine konzentrierte
PBMC-Probe in einem sterilen Leukopak, die Reagenzien und/oder Dosen
der Hemmzusammensetzung enthalten kann, wie untenstehend umfassender
erläutert
wird. Generell wird ein zusätzlicher
Konzentrations-/Reinigungs-Schritt, wie z. B. auf dem Gebiet bekannte
Ficoll-Hypaque-Dichtegradienten-Zentrifugation, durchgeführt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die PBMCs dann gewaschen, um unter Anwendung auf dem Gebiet
weithin bekannter Verfahren Serumproteine und lösliche Blutbestandteile, wie
z. B. Autoantikörper, Hemmstoffe,
etc., zu entfernen. Dies involviert im Allgemeinen die Zugabe von
physiologischen Medien oder Puffern, gefolgt von Zentrifugation.
Falls notwendig kann dieser Schritt wiederholt werden. Die Zellen
können in
physiologischen Medien, vorzugsweise serumfreiem AIM-V-Medium (Life
Technologies) (da Serum signifikante Mengen an Hemmstoffen enthält), resuspendiert
werden, obwohl auch Puffer wie Hanks Balanced Salt Solution (HBBS)
oder gepufferte physiologische Kochsalzlösung verwendet werden können.
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Anschließend werden im Allgemeinen
die Zellen gezählt,
und zwar werden generell 1 × 109 bis 2 × 109 weiße
Blutkörperchen
aus einem 5- bis 7-Liter-Leukophorese-Schritt gewonnen. Diese Zellen
werden in ungefähr
200 ml Puffer oder Medium gelöst.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
können
die PBMCs an einer oder mehreren Zellarten angereichert sein. Die
PBMCs können
z. B. an CD8+ T-Zellen oder CD4+ T-Zellen angereichert sein. Dies
erfolgt nach auf dem Gebiet bekannten Verfahren, wie von Gray et
al., J. Immunol. 160, 2248 (1998), beschrieben und hierin durch
Verweis aufgenommen. Im Allgemeinen werden dafür im Handel erhältliche
immunabsorbierende Säulen
oder Forschungsverfahren herangezogen (die PBMCs werden zu einer
Nylon-Woll-Säule zugegeben, und
die eluierten, nicht anhaftenden Zellen werden mit Antikörpern gegen
CD4, CD16, CD11b und CD74, gefolgt von einer Behandlung mit Immunmagnetperlen,
behandelt, wodurch eine an CD8+ T-Zellen angereicherte Population
erhalten wird).
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Wenn die Zellen den notwendigen Vorbehandlungen
unterzogen worden sind, werden sie mit einer Hemmzusammensetzung
behandelt. Unter "behandeln" ist hierin zu verstehen, dass die Zellen
mit der Hemmzusammensetzung für
eine Zeitspanne inkubiert werden, die ausreicht, um die Fähigkeit,
die Ig- und Autoantikörperproduktion,
insbesondere nach der Wiedereinführung
in den Patienten, zu hemmen, auszubilden. Die Inkubation erfolgt
generell bei physiologischer Temperatur. Wie obenstehend festgestellt
wurde, kann dies das Ergebnis direkter Suppression der Ig-Produktion
durch die behandelten Zellen sein, oder durch Induktion regulatorischer
Zellen, um die Ig-Produktion in den Lymphorganen des Patienten herabzuregeln,
erfolgen.
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Als "Hemmzusammensetzung" oder "Ig-Produktion-Hemmstoff-Zusammensetzung"
oder "Körperflüssigkeits-Hemmstoff-Zusammensetzung"
wird hierin ein Zusammensetzung bezeichnet, die die Hemmung spontanter
Ig- und Autoantikörperproduktion
verursachen kann. Diese Zusammensetzungen sind Cytokine. Geeignete
Hemmzusammensetzungen schließen
IL-2, TGF-β und
CD2-Aktivatoren, einschließlich
Anti-CD2-Antikör per
und des CD2-Liganden LFA-3, sowie Gemische oder Kombinationen davon
ein. Eine bevorzugte Hemmzusammensetzung ist ein Gemisch aus IL-2
und TGF-β.
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Die Konzentration der Hemmzusammensetzung
variiert je nach Art der Zusammensetzung. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird TGF-β als
Hemmzusammensetzung verwendet. Unter "transfomierendem Wachstumsfaktor-β" oder "TGF-β" wird ein
beliebiger Vertreter der Familie der TGF-βs, einschließlich der drei Isoformen TGF-β1, TGF-β2 und TGF-β3, verstanden (siehe Massague,
J., J. Ann. Rev. Cell Biol. 6, 597 (1980)). Lymphozyten und Monozyten
produzieren die β1-Isoform
diese Cytokins (Kehrl, J. H., et al., Int. J. Cell Cloning 9, 438–450 (1991)).
Das TGF-β kann
eine beliebige Form von TGFβ sein,
das auf den zu behandelnden Säugetierzellen
aktiv ist. Beim Menschen wird derzeit rekombiniertes TGF-β bevorzugt.
Ein bevorzugter menschlicher TGF-β ist
bei Genzyme Pharmaceuticals, Farmington, MA, USA, erhältlich.
Im Allgemeinen liegt die verwendete TGF-β-Konzentration vorzugsweise
in einem Bereich von etwa 10 pg bis etwa 500 pg, insbesondere von
etwa 50 pg bis etwa 150 pg und Idealerweise bei 100 pg.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird IL-2 als Hemmzusammensetzung verwendet. Das IL-2 kann eine
beliebige Form von IL-2 sein, das auf den zu behandelnden Säugetierzellen
aktiv ist. Beim Menschen wird derzeit rekombiniertes IL-2 bevorzugt.
Rekombiniertes IL-2 ist bei Cetus, Emeryville, CA, USA, erhältlich.
Im Allgemeinen liegt die verwendete IL-2-Konzentration in einem
Bereich von etwa 1 U/ml Zellsuspension bis etwa 100 U/ml, vorzugsweise
von etwa 5 U/ml bis etwa 25 U/ml, insbesondere bei 10 U/ml. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird IL-2 nicht allein verwendet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
werden in der Hemmzusammensetzung darüber hinaus ein CD2-Atkivator
wie Anti-CD2-Antikörper
oder der CD2-Ligand LFA-3 verwendet. CD2 ist ein Zelloberflächen-Glykoprotein,
das durch T-Lymphozyten exprimiert wird. Mit "CD2-Aktivator" ist
hierin eine Verbindung gemeint, die den CD2-Signalisierungsweg initiiert.
Ein bevorzugter CD2-Aktivator umfasst Anti-CD2-Antikörper (OKT11,
American Type Culture Collection, Rockville, MD, USA). Im Allgemeinen
wird eine ausreichende Konzentration des CD2-Aktivators eingesetzt,
um die Produktion von TGF-β anzuregen.
Die verwendete Konzentration von Anti-CD2-Antikörpern liegt in einem Bereich
von etwa 1 ng/ml bis etwa 10 μg/ml,
vorzugsweise von etwa 10 ng/ml bis etwa 100 ng/ml.
-
Zusätzlich zur Verwendung einer
Hemmzusammensetzung ist es bei manchen Ausführunsformen wünschenswert,
ein Mitogen einzusetzen, um die Zellen zu aktivieren; d. h. viele
der sich im Ruhezustand befindenden Zellen enthalten keine großen Mengen
an Cytokin-Rezeptoren. Die Verwendung eines Mitogens wie Concanavalin
A kann die Zellen dazu stimulieren lassen, Cytokin-REzeptoren zu
produzieren, wodurch die Anwendungen der Erfindung wiederum effektiver
werden. Wenn ein Mitogen wie ConA verwendet wird, wird es im Allgemeinen
wie auf dem Gebiet bekannt verwendet, und zwar in Konzentrationen
von 1 μg/ml
bis etwa 10 μg/ml.
Zusätzlich
kann es erwünscht
sein, die Zellen mit Komponenten wie α-Methylmannosid wie auf dem
Gebiet bekannt zu waschen, um das ConA zu entfernen.
-
Die Hemmzusammensetzung wird mit
den Zellen für
einen Zeitraum inkubiert, der ausreicht, um eine Wirkung zu erzielen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
soll auf die Behandlung der Zellen mit der Hemmzusammensetzung eine
sofortige Transplantation zurück
in den Patienten erfolgen. Dementsprechend werden die Zellen in
einer bevorzugten Ausführungsform
mit der Hemmzusammensetzung für
etwa 12 bis etwa 120 h, vorzugsweise für etwa 24 bis etwa 72 h, insbesondere
für 48
h, inkubiert.
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In einer Ausführungsform werden die Zellen
für eine
Zeitspanne behandelt und gewaschen, um die Hemmzusammensetzung zu
entfernen, und können
dann reinkubiert werden. Bevor die Zellen in den Patienten zurückgeführt werden,
werden sie vorzugsweise wie hierin erläutert gewaschen, um die Hemmzusammensetzung
zu entfernen. Weitere Inkubationen können zur Prüfung oder Evaluierung durchgeführt werden,
wobei sie von wenigen Stunden bis zu mehreren Tagen dauern können. Wenn
eine Eva luierung der Ig-Produktion vor der Einführung in einen Patienten erwünscht ist,
werden die Zellen für
mehrere Tage inkubiert, um das Auftreten von Ig-Produktion (oder
deren Fehlen) zu ermöglichen.
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Wenn die Zellen behandelt worden
sind, können
sie vor der Autotransplantation zurück in den Patienten evaluiert
oder getestet werden. Es kann z. B. eine Probe gezogen werden, um
folgende Testverfahren durchzuführen:
Sterilitätsüberprüfung, Gram-Färbung, mikrobiologische
Studien, LAL-Untersuchungen, Mycoplasma-Untersuchungen, Durchflusszytometrie,
um Zelltypen zu identifizieren, funktionelle Studien, etc. Diese und
andere Lymphozyten-Untersuchungen können in ähnlicher Weise sowohl vor als
auch nach der Behandlung durchgeführt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
kann die Quantität
oder Qualität,
d.h. die Art, der Ig-Produktion evaluiert werden. So kann z. B.
der Gesamtspiegel an Ig, oder die Spiegel bestimmter Arten von Ig,
z. B. IgG, IgM, etc., oder IgG-Anti-DNA-Autoantikörper, Anti-Nucleoprotein-
(-NP-) Antikörper
etc., evaluiert werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
werden Ig-Spiegel, insbesondere der IgG-Spiegel, anhand weithin
bekannter Verfahren, einschließlich
ELISA-Analysen wie in Abo et al., Clin. Exp. Immunol. 67, 544 (1987)
und in Linker-Israeli et al., Arthritis Rheum. 33, 1216 (1990) beschrieben,
die hiermit ausdrücklich
durch Verweis aufgenommen sind, untersucht. Diese Verfahren können auch
dafür verwendet
werden, spezifische Antikörperspiegel,
wie z. B. Autoantikörper,
zu detektieren.
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In einer bevorzugten Ausführungsform,
führt die
Behandlung zu einer signifikanten Abnahme der produzierten Menge
an IgG und Autoantikörpern,
wobei vorzugweise eine Abnahme von zumindest 10%, noch bevorzugter
zumindest 25%, und insbesondere zumindest 50% erzielt wird. In manchen
Ausführungsformen können Abnahmen
von 75% oder mehr beobachtet werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform,
kann vor der Transplantation die Gesamtmenge an TGF-β oder die
Menge an aktivem TGF-β untersucht
werden. Wie hierin festgestellt wurde, ist TGF-β als ein latenter Vorläufer ausgebildet,
der posttranslationell aktiviert wird.
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Nach der Behandlung werden die Zellen
in den Patienten transplantiert oder zurückgeführt. Dies erfolgt im Allgemeinen
nach auf dem Gebiet bekannten Verfahren und umfasst üblicherweise
das Injizieren oder Einführen
der behandelten Zellen zurück
in den Patienten via intravenöser
Verabreichung, wie Fachleuten auf dem Gebiet bekannt ist. Die Zellen
können
durch Injektion mittels steriler Spritzen oder anderer steriler Übertragungsvorrichtungen
z. B. in einen 50-ml-Fenwall-Infusionsbeutel gefüllt werden. Die Zellen können dann
sofort via intravenöser
Verabreichung über
einen Zeitraum von z. B. 15 min über
eine Freifluss-IV-Leitung in den Patienten infundiert werden. Bei
manchen Ausführungsformen
können
auch zusätzliche
Reagenzien wie Puffer oder Salze zugesetzt werden.
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Nach dem Wiedereinführen der
Zellen in den Patienten kann die Wirkung der Behandlung falls gewünscht wie
oben allgemein erläutert
evaluiert werden. So kann eine Evaluierung der immunologischen Symptome
der Erkrankung durchgeführt
werden, wie z. B. die Bestimmung der Titer des gesamten Ig oder
spezifischen Immunglobulins, Nierenfunktionstests, Evaluierung der
Gewebeschäden,
etc.
-
Die Behandlung nach Bedarf oder Wunsch
wiederholt werden. Die Behandlung kann z. B. einmal pro Woche über einen
Zeitraum von mehreren Wochen oder mehrere Male pro Woche über einen
gewissen Zeitraum, z. B. 3- bis 5-mal über zwei Wochen, durchgeführt werden.
Im Allgemeinen hält
die Verbesserung der Autoimmunerkrankungssymptome für einen
gewissen Zeitraum an, vorzugsweise zumindest für Monate. Mit der Zeit kann
es beim Patienten zu einem Rückfall
der Symptome kommen. Zu diesem Zeitpunkt können die Behandlungen wiederholt
werden.
-
Die folgenden Beispiele dienen einer
umfassenderen Beschreibung der Art und Weise, wie die oben dargestellte
Erfindung anzuwenden ist, sowie der Erläuterung der als am besten erachteten
Methoden, verschiedene Aspekte der Erfindung auszuführen. Es
versteht sich, dass diese Beispiele zu Illustrationszwecken angeführt sind.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1
-
Behandlung von PBMCs mit
einem Gemisch aus IL-2 und TGF-β
-
Beispiel 1 zeigt, dass die relativ
kurze Behandlung der PBMCs von SLE-Patienten mit IL-2 und TGF-β in einer
deutlichen Hemmung spontaner polyklonaler IgG- und Autoantikörperproduktion
resultieren kann. Wie untenstehend ausgeführt wurden PBMCs von 12 Patienten
mit aktiver SLE für
3 Tage IL-2 mit oder ohne TGF-β ausgesetzt,
dann gewaschen und für
weitere sieben Tage kultiviert. Die durchschnittliche Abnahme der IgG-Sekretion
betrug 79%. Die stärkste
Hemmwirkung konnte bei Fällen
mit der deutlichsten B-Zellen-Hyperaktivität beobachtet werden. Bei vier
Fällen
wurde eine spontane Produktion von Anti-Nucleoprotein- (-NP-) Antikörpern beobachtet,
und die Cytokin-Behandlung
der PBMC senkte die Autoantikörperproduktion
um 50 bis 96%. IL-2 hemmte die Ig-Produktion bei einzelnen Patienten
nach entweder TGF-β-abhängigen oder
-unabhängigen
Mechanismen. In einer Studie über
Anti-CD2 stimulierte Ig-Produktion bei einem Patienten mit aktiver
SLE berichteten die Erfinder, dass IL-2 und TGF-β die verstärkende Wirkung der CD8+ T-Zellen
auf die IgG-Produktion umkehren und stattdessen eine suppressive
Aktivität
anregen können.
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Verfahren
-
Versuchspersonen für spontane
Ig-Synthese
-
Zwölf Versuchspersonen, bei denen
SLE, die die ARA-Kriterien der SLE-Klassifizierung erfüllte (Arnett,
F. C., et al., Arthritis Rheum. 31, 315–324 (1998)), diagnostiziert
worden war, wurden ausgewählt.
Alle dieser Patienten waren weiblichen Geschlechts, 8 Hispano-Amerikanerinnen,
2 Afro-Amerikanerinnen und 2 Asiatinnen. Das Alter sowie die Dauer
der Erkrankung der Patientinnen sind in Tabelle 1 angeführt. Fünf Patientinnen
wurden stationär
und sieben ambulant behandelt. Patientinnen, denen Corticosteroide
oder Malariamittel verabreicht wurden, sind ebenfalls gekennzeichnet.
Die Erkrankungsaktivität
wurde mittels SLAM- (Liang, M. H., et al., Arthritis Rheum. 32,
1107–1118
(1989)) und SLEDAI-Indices (Bombardier, C., et al., Arthritis Rheum.
35, 630–640
(1992)) mit Mittelwerten von 16,5 bzw. 13,4. Tabelle
1
Profil der SLE-Patientinnen
-
Reagenzien
-
Rekombinierter TGF-β und monoklonaler
Anti-TGF-β-Antikörper (1D11.16),
murines IgG1 wurden freundlicherweise von Dr. Bruce Pratt (Genzyme
Pharmaceuticals, Farmington, MA, USA) zur Verfügung gestellt. Rekombiniertes
IL-10, monoklonaler Anti-IL-10-Antikörper (JES3-19F1)
und IgG2a einer Kontrollratte wurden freundlicherweise von Dr. Satwant
Narula (Schering Plough Pharmaceuticals, Kenilworth, NJ, USA) zur
Verfügung
gestellt. Murines Kontroll-IgG1-Myelomprotein wurde bei Calbiochem,
San Diego, CA, USA, erstanden. Rekombinantes menschliches IL-2 wurde
bei Chiron, Emmeryville, CA, USA erstanden. Die verwendeten Anti-CD2
ausscheidenden Hybridom-Antikörper
OKT11 stammten von der American Type Culture Collection (ATCC),
Rockville MD, USA, und MD und GT2 wurden großzügigerweise von A. Bernanrd,
Nizza, Frankreich zur Verfügung
gestellt. Weitere Antikörper
schlossen Anti-CD4 (OKT4, ATCC), Anti-CD8 (OKT8, ATCC; CD8, Dako, Carpaneteria,
CA, USA), Anti-CD11 b (OKM1, ATCC), Anti-CD16 (3G8, freundlicherweise
von J. Unkeless, New York, NY, USA zur Verfügung gestellt), Anti-CD20 (Leu
16, Becton Dickinson, San Jose, CA, USA) und Anti-CD74 (L243, ATCC)
ein.
-
Isolierung einkerniger Blutzellen
-
Einkernige Peripherblutzellen (PBMC)
wurden aus heparinisiertem, venösem
Blut mittels Ficoll-Hypaque (Pharmacia, Piscataway, NJ, USA) Dichte-Gradienten-Zentrifugation
zubereitet. Die einkernigen Zellen wurden in PBS mit 5mM EDTA (Life
Technologies, Grand Island, NY, USA) gewaschen, um Plättchen,
die eine reichhaltige Quelle an TGF-β darstellen,
zu entfernen.
-
Zellkulturverfahren
-
Verfahren für Zellkulturen wurden vorhergehend
beschrieben (Wahl, S. M., J. Exp. Med. 180, 1587–1590 (1994); Gray, J. D.,
et al., J. Immunol. 160, 2248-2254 (1998)). Kurz gesagt wurden 2 × 105 PBMC in serumfreiem AIM-V-Kulturmedium
(Life Technologies) in den Vertiefungen der 96-Napf Mikrotiter-Platte
mit oder ohne den angegebenen Cytokinen kultiviert. Nach drei Tagen
wurden die PBMC dreimal gewaschen und danach fri sches serumfreies
Medium zugegeben. Nach weiteren sieben Tagen bei 37°C wurden
Flüssigkeitsüberstände abgeschöpft und
mittels Festphasen-ELISA, wie zuvor beschrieben (Linker-Israeli,
M., et al., Arthritis Rheum. 33, 1216–1225 (1990)), auf Gesamt-IgG
und Autoantikörper,
die mit Kalbsthymusnucleoprotein (NP) reaktiv sind, untersucht.
Die optische Dichte (OD) Meßdaten
wurden aus einer Standardkurve mittels positiver und negativer Standards
in Einheiten/ml (units/ml, U/ml) umgerechnet. Flüssigkeitsüberstände der PBMC-Kulturen der SLE-Patientinnen
(mit hohen Titern an Anti-NP-Antikörpern) und von gesunden Personen wurden
als Kontrollprobe verwendet.
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Statistische Analyse
-
Die Daten wurden mittels Graph Pad,
Prism software (San Diego, CA, USA) analysiert. Die Erfinder wandten
nach der Logarithmus-Transformation der Daten eine Varianzanalyse
(ANOVA) und den nicht-parametrischen Mann-Whitney-Test an.
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Anti-CD2 induzierte IgG-Synthese
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Die Auswirkungen von CD8+ T-Zellen,
die mit oder ohne NK-Zellen kultiviert wurden, auf Anti-CD2-stimulierte
CD4+ T-Zellen und B-Zellen wurden bei einem Patienten mit SLE als
Normalkontrolle untersucht. CD4+ und CD8+ Zellen wurden aus nicht
an Nylon anhaftenden Lymphozyten durch negative Selektion mittels Immunmagnetperlen,
wie zuvorergehend beschrieben (Gray, J. D., et al., J. Immunol.
160, 2248-2254 (1998)), zubereitet. Um die CD4+ Zellen zu erhalten,
wurden die nicht an Nylon haftenden Zellen mit Antiköpern gegen CD8,
CD16, CD11 b und CD74 gefärbt.
Dieselben Antikörper
wurden dazu verwendet, CD8+ Zellen zu erhalten, mit der Ausnahme,
dass CD4 durch CD8 ersetzt wurde. Die Reinheit der CD4+ Zellen lag
bei 95% und die der CD8+ Zellen bei 89%. Um NK-Zellen zu erhalten,
wurde PBMC zu einer Nylon-Woll-Säule zugegeben,
und die eluierten, nicht anhaftenden Zellen wurden umgehend mit
mit AET behandelten roten Schafsblutkörperchen rosettiert. Die nicht
rosettierende Fraktion wurde dann mit Anti-CD3- und Anti-CD74-Antikörpern (Anti-HLA-DR)
gefärbt,
und mittels Immunmagnetperlen von reagierenden Zellen befreit. Die
so erhaltene Population enthielt 98% CD56+, <0,5% CD3+ und <0,5% CD20+ Lymphozyten. Da SLE-B-Zellen
spontan große Mengen
an IgG ausscheiden, und aufgrund der großen Menge an Blut, die für die Gewinnung
einer ausreichenden Anzahl an B-Zellen für diese Studien notwendig wäre, ersetzten
die Erfinder in dieser Untersuchung die B-Zellen der Patienten durch
ruhende B-Zellen eines gesunden Spenders. Um die B-Zellen zu erhalten, wurden
an Nylon-Wolle anhaftende Zellen umgehend mit SRBC rosettiert, um
jegliche T-Zellen zu entfernen, und mit 5 mM L-Leucinmethylester
behandelt, um sämtliche
Monozyten und funktionellen NK-Zellen zu beseitigen. Die resultierende
Population enthielt >92%
CD20+ und <0,5%
CD3+.
-
Ergebnisse
-
Bei den zwölf untersuchten Patientinnen
lag das spontane IgG in einem Bereich von 0,4 bis 13,7 μg/ml (1). Durch das Einwirkenlassen
von IL-2 und TGF-β auf
die PBMC für
72 h nahm die IgG-Synthese bei 8 von 12 untersuchten Fällen um
zumindest 50 (durchschnittliche Abnahme 79%, p = 0,008, Mann-Whitney)
ab. Die drastischste Abnahme konnte bei den Fällen mit der deutlichsten B-Zellen-Hyperaktivität beobachtet
werden. Die Korrelation zwischen der Menge an ausgeschiedenem IgG
und der prozentuellen Hemmung durch IL-2 und TGF-β betrug r
= 0,647, p = 0,02.
-
Die Erfinder verglichen die alleinigen
Effekte von IL-2 und TGF-β mit
den Effekten der Korbination von IL-2 und TGF-β. 2 zeigt,
dass jedes dieser Cytokine auch die IL-2-Produktion hemmte. Nach erfolgter Logarithmus-Transformation,
um einer Normalverteilung der Daten zu erhalten, und Bonferoni-Korrektur
für multiple
Vergleiche, enthüllte
die Varianzanalyse jedoch, dass lediglich die Kombination von IL-2
und TGF-β zu einer
signifikanten Hemmung (p = 0,05) führte.
-
Bei SLE ist die IL-10-Produktion
erhöht
(Llorente, L., et al., Eur. Cytokine Network 4, 421–427 (1993)), und
dieses Cytokin kann die Produktion von IL-2 sowie TGF-β hemmen.
Bei neun Fällen
untersuchten die Erfinder auch die Wirkung von Anti-IL-10, und konnten
bei manchen Versuchspersonen nur eine geringfügige Abnahme der IgG-Synthese
beobachten, wobei dieser Unterschied statistisch nicht signifikant
war. Ähnlich
ist bei einer Untergruppe an Patienten mit SLE die TNFα-Produktion
gesenkt (Jacob, C. O., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 87, 1233–1237 (1990)).
Obwohl dieses Cytokin auch die Produktion von aktivem TGF-β erhöht (Ohtsuka, K.,
et al., J. Immunol. 160, 2539–2545
(1998)), führte
die Zugabe von TNFα zu
den Kulturen nur zu minimalen Effekten (Ergebnisse nicht angezeigt).
-
Die Erfinder untersuchten zudem SLE
PBMC auf spontane Produktion von Anti-NP-Autoantikörpern, und
fanden in vier Fällen
signifikante Titer. Bei allen Fällen
hemmte ein Einwirkenlassen von entweder IL-2 oder IL-2 und TGF-β auf PBMC
die Anti-NP-Pro-duktion um mindestens 50%. TGF-β alleine war unwirksam (Tabelle
2). Bei diesen Fällen
waren die Effekte von IL-2 allein äquivalent zu denen der Kombination
von IL-2 und TGF-β. Tabelle
2
Auswirkung der Behandlung von PBMC mit IL-2 und TGF-β auf die
spontane Autoantikörperproduktion
bei SLE
-
PBMC von SLE-Patienten wurde für 72 h IL-2
(10 U/ml) und TGF-β (10
pg/ml) ausgesetzt. Die Zellen wurden gewaschen und für sieben
weitere Tage kultiviert. Das in die Flüssigkeitsüberstände abgegebene Anti-NP wurde
mittels ELISA gemessen.
-
Die Erfinder haben zuvor berichtet,
dass IL-2 die Produktion von biologisch aktivem TGF-β erhöht (Ohtsuka,
K., et al., J. Immunol. 160, 2539–2545 (1998)). Aus diesem Grund
war es möglich,
dass zumindest manche der Effekte von IL-2 auf die spontane Ig-Syn-these durch TGF-β zustande
gekommen waren. Diese Möglichkeit
wurde untersucht, indem bestimmt wurde, ob die Effekte von IL-2.
durch einen neutralisierenden Anti-TGF-β-Antikörper umgekehrt werden könnten. In
dem in 3A gezeigten Beispiel hatte
die Zugabe von Anti-TGF-β keine
Auswirkung auf die spontane IgG-Synthese. PBMC dieses Patienten
(Fall C in Tabelle 2) produzierten auch spontan Anti-NP-Antikörper. Hierbei
hob Anti-TGF-β zudem
die hemmenden Effekte von IL-2 auf die Anti-NP-Produktion auf (3B).
Bei dieser Versuchsperson waren daher die Hemmeffekte von IL-2 auf
die spontane IgG- und Autoantikörpersynthese
durch TGF-β zustande
gekommen. Diese Wirkung von Anti-TGF-β wurde in 4 von 8 untersuchten
Fällen
belegt. Somit könnten
die Hemmeffekte von IL-2 entweder TGF-β-abhängig oder -unabhängig sein.
Beispiele jeder Wirkung sind in Tabelle 3 aufgelistet.
-
Tabelle
3
Auswirkung von IL-2 und TGF-β auf die spontane IgG-Synthese
bei SLE
-
Die Erfinder hatten die Möglichkeit,
die Untersuchung eines SLE-Patienten 28 Tage nach Beginn der Steroid-Therapie
zu wiederholen (Tabelle 4). Vor der Behandlung lag die spontane
IgG-Synthese bei mehr als 2 μg/ml
IgG. Das Einwirkenlassen von IL-2 auf PBMC hemmte die IgG-Produktion
deutlich, und TGF-β zeigte mäßige Wirkung.
Nach erfolgter Corticosteroid-Therapie nahm die spontane IgG-Produktion
um 75% ab. Wie zuvor senkte das Einwirkenlassen von IL-2 ± TGF-β die IgG-Produktion
um 50%. Diese Hemmung wurde jedoch durch Anti-TGF-β umgekehrt.
Auch hier könnte
diese Wirkung wiederum durch eine Zunahme an endogenem aktiven TGF-β erklärt werden. Tabelle
4
Auswirkung von Corticosteroid-Therapie auf die spontane IgG-Synthese
bei SLE
-
Angesichts vorheriger Untersuchungen
mit gesunden Versuchspersonen, die gezeigt hatten, dass IL-2 und
TGF-β aktivierte
CD+ T-Zellen dazu anregen können,
die Ig-Produktion zu senken, versuchten die Erfinder, CD8+ T-Zellen
aus SLE-Patienten dieser Studie zu isolieren und zu behandeln. Diese
Versuche waren nicht erfolgreich, da die spontane Ig-Synthese deutliche
Schwankungen aufwies und für
Zelltrennungsverfahren große
Mengen an Blut von Patienten mit aktiver SLE notwendig wären. Die
Erfinder konnten jedoch einem Patienten mit aktiver SLE ausreichend
Blut abnehmen, um die Auswirkung von IL-2 und TGF-β auf CD8+ T-Zellenmodulation
von Anti-CD2-induzierter IgG-Synthese
zu untersuchen. Die Erfinder hatten jüngst: berichtet, dass, anders
als Anti- CD3, eine
mitogene Kombination aus monoklonalen Anti-CD2-Antikörpern PBL
nicht dazu anregen würde,
IgG zu produzieren (Gray, J. D., et al., J. Immunol. 160, 2248-2254 (1998)). Dies
war darauf zurückzuführen, dass
Anti-CD2 NK-Zellen dazu veranlasste, TGF-β zu produzieren, was wiederum CD8+
T-Zellen zu einer Senkung der Ig-Produktion
anregte (Gray, J. D., et al., J. Immunol. 160, 2248-2254 (1998)).
Bei diesem Patienten verstärkten
die CD8+ T-Zellen, wie die Erfinder bereits berichtet haben (Gray, J.
D., et al., J. Exp. Med. 180, 1937–1942 (1994)), die IgG-Synthese,
wobei diese Steigerung durch die Kombination von NK-Zellen und CD8+
T-Zellen deutlich potenziert wurde (4A).
IL-2 und TGF-β hingegen
hoben die Helfereffekte von SLE CD8+ T-Zellen auf, und ermöglichten
es diesen, die IgG-Produktion zu unterdrücken. Diese Hemmwirkung von
IL-2 und TGF-β war
abhängig
von der Gegenwart von CD8+ T-Zellen ( 4B).
Somit wurde der Beweis erbracht, dass die Effekte von IL-2 und TGF-β durch CD8+
T-Zellen zustande kommen können.
-
Die Untersuchungen zeigen, dass ein
kurzes Einwirkenlassen von IL-2 und TGF-β auf PBMC die folgende spontane
polyklonale IgG- und Autoantikörperproduktion
bei SLE, v.a. bei Patienten mit schwerer Erkrankung und deutlicher
B-Zellen-Hyperaktivität,
beträchtlich
herabsetzen kann. Die Studie bestätigt frühere Berichte, die zeigen,
dass IL-2 die Antikörperproduktion
hemmen kann (Hirohata, S., et al., J. Immunol. 142, 3104-3112 (1989), und
Fast, L. D., J. Immunol. 149, 1510–1515 (1992)), und offenbart,
dass Picomol-Konzentrationen von TGF-β zu dieser Senkung beitragen
können.
Bei der untersuchten Gruppe von 12 Patienten war die Hemmwirkung
von IL-2 und TGF-β auf
die polyklonale IgG-Synthese stärker
als die Wirkung von IL-2 allein. Die Hemmwirkung von IL-2 war jedoch
heterogen. Bei 4 von 8 untersuchten Fällen war die Hemmung TGF-β-abhängig, insofern,
dass ein neutralisierender Anti-TGF-β-mAb die Wirkung aufhob. Bei
den restlichen Fällen
war die herabregelnde Wirkung von IL-2 TGF-β-unabhängig. In ähnlicher Weise wurde sowohl TGF-β-abhängige als
auch TGF-β-unabhängige Hemmung
der spontanen Anti-NP-Autoantikörperproduktion belegt.
Die Erfinder untersuchten darüber
hinaus die Auswirkungen einer Bekämpfung von IL-10 und der Zugabe
von TNF-α,
da vorhergehend Abnormalitäten
bei der Produktion dieser Cytokine bei SLE beschrieben worden waren
(Llorente, L., et al., Eur. Cytokine Network 4, 421–427 (1993);
Jacob, C. O., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 87, 1233–1237 (1990)).
Diese Vorgehensweise hatte jedoch nur minimale Auswirkungen auf
die spontane Ig-Synthese, wo Lymphozyten vorhergehend aktiviert
worden waren.
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Andere haben berichtet, dass das
Ausmaß an
B-Zellen-Hyperaktivität
bei SLE mit der Erkrankungsaktivität korreliert (Blease, R. M.,
et al., Am. J. Med. 69, 345–350
(1980); Klinman, D. M., et al., Arthritis Rheum. 34, 1404–1410 (1991)).
Bei der vorliegenden Studie war dies nicht der Fall, was möglicherweise
auf eine gleichzeitige medikamentöse Behandlung zurückzuführen ist.
Im Allgemeinen wurden Patienten mit deutlicher spontaner Ig-Synthese
nicht behandelt, während
Patienten mit geringerer B-Zellen-Aktivität Prednison erhielten. Die
Erfinder führten
einen Fall an, wo die spontane IgG-Synthese nach Beginn der Corticosteroid-Therapie deutlich
abnahm. Die B-Zellen dieses Patienten hatten vor der Behandlung
auch Anti-NP-Antikörper
ausgeschieden, und die Produktion dieser Autoantikörper war
nach der Steroid-Therapie nicht mehr feststellbar (Ergebnisse nicht
angeführt).
-
TG1-β besteht aus einer multifunktionellen
Familie von Cytokinen, die wichtig für die Gewebereparatur, bei
Entzündungen
und Immunregulation sind (Massague, )., Ann. Rev. Cell Biol. 6,
597–641
(1990)). TGF-β unterscheidet
sich von den meisten anderen Cytokinen insofern, dass es als inertes
Vorläufermolekül ausgeschieden
wird, und extrazellulär
in seine aktive biologische Form umgewandelt wird (die wichtig für die Gewebereparation,
bei Entzündungen
und Immunregulation sind (Massague, J., Ann. Rev. Cell Biol. 6,
597–641 (1990);
Flaumenhaft, R., et al., Adv. Pharmacol. 24, 51–76 (1993)). Regulatorische
T-Zellen produzieren in verschiedenen experimentellen Autoimmunmadellen
wie experimentelle Autoimmunenzephalitis (Weinen, H. L., et al.,
Annu. Rev. Immunol. 12, 809–837
(1994) und -colitis (Neurath, M. F., et al., J. Exp. Med. 183, 2605-2516 (1996)) dieses
Cytokin. TGF-β ist
in nanomolaren Konzentrationen immunsuppressiv und kann die T- und B-Zellen-Vermehrung,
cytotoxische NK-Zellenaktivität
sowie die Erzeugung von T-Zellen-Cytotoxizität hemmen (Letterio, J. J.,
et al., Ann. Rev. Immu nol. 16, 137–162 (1998)). Es wurde hingegen
berichtet, dass TGF-β das
Wachstum von murinen CD4+ Zellen und CD8+ Zellen fördert (Kehrt,
J. H., et al., J. Exp. Med. 163, 1037–1050 (1986); Lee, H. M., et
al., J. Immunol. 151, 668–677
(1993)) und die B-Zellen-Differenzierung vorantreiben kann (Van
Vlasselaer, P., et al., J. Immunol. 148, 2062-2067 (1992)).
-
In vorhergehenden Untersuchungen
der Erfinder mit Lymphozyten von gesunden Versuchspersonen, um regulatorische
T-Zellen zu generieren, wurden geringere picomolare Konzentrationen
an TGF-β verwendet,
als für
die Hemmung der T- oder B-Zellen-Funktion
notwendig sind (Gray, J. D., et al., J. Immunol. 160, 2248-2254
(1998); Gray, J. D., et al., J. Exp. Med. 180, 1937–1942 (1994)).
In den vorliegenden Untersuchungen mit SLE-Patienten wurden ähnliche
Konzentrationen verwendet, und TGF-β allein hatte mäßige Hemmwirkung
auf die Ig-Synthese. Wie zuvor führte
eine Kombination aus IL-2 und TGF-β zur stärksten Hemmung. In den früheren Untersuchungen
der Erfinder wurde diese Wirkung durch CD8+ T-Zellen herbeigeführt.
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IL-2 hat eindeutig nachgewiesene
Effekte auf die Induktion der T-Suppressorzellenaktivität (Hirohata, S.,
et al., J. Immunol. 142, 3104-3112 (1989); Fast, L. D., J. Immunol.
149, 1510–1515),
es ist jedoch unklar, ob diese direkt oder indirekt sind. Bei Mäusen führt ein
Auslöschen
der IL-2-Gene zu massiver Lymphoproliferation und Autoimmunerkrankungen
(Sadlack, B., et al., Eur. J. Immunol. 25, 3053–3059 (1995)). Bei SLE wurde
eine negative Korrelation zwischen IL-2-Spiegel und B-Zellen-Hyperaktivität berichtet
(Huang, Y. P., et al., J. Immunol. 141, 827–833 (1988)). Die Erfinder
versuchten zuvor, die spontane Ig-Produktion bei SLE mit IL-2 zu
hemmen, wobei die Ergebnisse jedoch sehr variabel waren. Während die
Erfinder ein manchen Fällen
eine starke Hemmung beobachteten, war bei anderen durch IL-2 die
Ig-Produktion deutlich erhöht.
Die Erfinder glaubbn, dass die in dieser Studie beobachtete beständigere
Hemmung auf die zeitliche Steuerung und das Cytokin-Milieu zurückzuführen ist.
Hierbei waren IL-2 und TGF-β nur
während
der ersten 72 h der Kultivierung, im Gegensatz zur gesamten Kultivierungsperiode,
vorhanden. Die Steigerung der Ig-Synthese in letzterem Fall könnte durch die
positiven Effekte von IL-2 auf die B-Zellen-Differenzierung zu erklären sein
(Coffman, R. L., et al., Immunol. Rev. 102, 5–28 (1988)). IL-2 kann die
Antikörperproduktion
durch mehrere Mechanismen senken. Zusätzlich zu dem im Bericht beschriebenen
TGF-β-Zyklus
kann eine IL-2 induzierte Hemmung durch eine Steigerung von IFN-γ (Noble,
A., et al., J. Immunol. 160, 566–571 (1998)) oder durch zytolytische
Mechanismen verursacht werden (Stohl, W., et al., J. Immunol. 160,
5231–5238
(1998); Esser, M. T., et al., J. Immunol. 158, 5612–5618 (1997)).
-
Die Erfinder hatten vorher die regulatorische
Wirkung von NK-Zellen auf die Antikörpersynthese untersucht, und
berichtet, dass, während
die direkte Wirkung von NK-Zellen darin besteht, die IgG-Synthese
anzuheben (Kinter, A., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92, 10985-10989
(1995)), diese Lymphozyten die entgegengesetzte Wirkung aufweisen,
wenn sie mit CD8+ T-Zellen in gesunden Versuchspersonen kultiviert
werden (Gray, J. D., et al., J. Exp. Med. 180, 1937–1942 (1994)).
Bei SLE-Patienten jedoch verstärkte
die Kombination von CD8+ T-Zellen und NK-Zellen die IgG-Produktion
(Linker-Israeli,
M., et al., Arthritis Rheum. 33, 1216–1225 (1990)). Dies wurde auch
im vorliegenden Bericht beobachtet. Während bei gesunden Versuchspersonen
die Zugabe von NK-Zellen zu CD8+ T-Zellen die Anti-CD2 stimulierte
IgG-Synthese deutlich hemmte, wurde bei SLE das Gegenteil beobachtet.
Aus Untersuchungen mit Gesunden hatten die Erfinder erfahren, dass
aus NK-Zellen stammendes TGF-β mitstimulierte
CD8+ T-Zellen dazu anregte, die IgG- und IgM-Produktion herabzusenken
(Gray, J. D., et al., J. Immunol. 160, 2248-2254 (1998)). In dieser
Studie führten
IL-2 und TGF-β zu
einer mäßigen suppressiven
Aktivität
durch CD8+ T-Zellen. Es ist daher wahrscheinlich, dass bei SLE zumindest
eine Art, wie IL-2 und TGF-β β-Zellen-Aktivität hemmen,
darin besteht, dass regulatorische T-Zellen generiert werden. Zusätzlich können andere
Lymphozyten-Populationen,
die mit diesen oder anderen Cytokinen behandelt wurden, die B-Zellen-Aktivität bei SLE
herabsetzen.
-
Beispiel 2
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Korrelation
zwischen TGF-β-Produktion
und Erkrankungsaktivität
und -grad
-
Nachdem gezeigt worden ist, dass
die Lymphozyten-Produktion sämtlicher
TGF-β-Arten
sowie seiner aktiven Formen reduziert ist, untersuchten die Erfinder
als nächstes,
ob diese Defekte mit der Erkrankungsaktivität und/oder der Schwere der
Erkrankung korrelieren. Die TGF-β1-Produktion
durch Blutlymphozyten wurde bei SLE-Patienten prospektiv untersucht,
und mit 10 Patienten mit rheumatischer Arthritis (RA) und 23 passenden
gesunden Kontrollpersonen verglichen. Bei den RA-Patienten war der
Spiegel an aktivem TGF-β1
niedriger als bei den Kontrollpersonen, jedoch nicht so niedrig
wie bei den SLE-Patienten. Die gemessenen, picomolaren Spiegel an
konstitutivem und Anti-CD2
stimuliertem aktivem TGF-β1
waren bei 6 nicht behandelten Patienten, die mit vor kurzem ausgebrochenem,
schwerem und sehr aktivem SLE stationär worden waren, deutlich herabgesetzt,
und auch bei 11 behandelten Patienten mit weniger aktiver Erkrankung
auf ein ähnliches Niveau
gesunken. Somit korrelierte die verringerte Produktion an aktivem
TGF-β1 nicht
mit der Erkrankungsaktivität,
sondern stand im Gegensatz dazu in einer umgekehrten Wechselbeziehung
mit der Erkrankungsaktivität.
Es scheint daher, dass, obwohl die herabgesetzte Lymphozyten-Sekretion
des latenten Vorläufers
von TGF-β1
als eine Konsequenz der Erkrankungsaktivität entstehen kann, die Fähigkeit,
das Vorläufermolekül in seine
aktive Form umzuwandeln, ein intrinsischer Zelldefekt sein kann.
Wenn T-Zellen bei ihrer Aktivierung nicht hinreichend picomolaren
Konzentrationen von TGF-β1
ausgesetzt werden, kann dies zu einer verminderten Herabregelung
der Ig-Synthese führen.
Somit kann eine verringerte Lymphozyten-Produktion von aktivem TGF-β1 bei SLE
an der charakteristischen B-Zellen-Hyperaktivität der Erkrankung beteiligt
sein.
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Verfahren
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Versuchspersonen
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Siebzehn Versuchspersonen, bei denen
SLE gemäß der Kriterien
des American College of Rheumatology zur Klassifizierung von SLE
(Tan, E. M., et al., Arthritis Rheum. 25, 1271–1277 (1982)) diagnostiziert worden
war, zehn Versuchspersonen mit RA taut den 1987 überarbeiteten ACR-Kriterien
zur Klassifizierung von RA (Arnett, F. C., et al., Arthritis Rheum.
31, 315–324
(1988)) sowie 23 gesunde Spender wurden untersucht. Die SLE-Gruppe setzte sich
aus 15 Frauen und 2 Männern
(15 Hispano-Amerikanerinnen, 1 Afro-Amerikaner, 1 Asiate) zusammen. Das
Durchschnittsalter lag bei 34,5 Jahren (Altersbereich von 20 bis
75 Jahren). Sechs Patienten wurden stationär und 11 ambulant behandelt.
Alle stationären
Patienten waren vor ihrer Einweisung nicht behandelt worden, und
wurden vor der Verabreichung der ersten Dosis an Corticosteroiden
untersucht. Die ambulanten Patienten erhielten weniger als 20 mg
Prednison sowie keine cytotoxischen Medikamente. Die Erkrankungsaktivität wurde
mittels SLAM- (Liang, M. H., et al., Arthritis Rheum. 32, 1107–1118 (1989))
und SLEDAI-Indices (Bombardier, C., et al., Arthritis Rheum. 35,
630–640
(1992)) mit Durchschnittswerten von 6,6 bzw. 7,6 bestimmt. Die RA-Gruppe
setzte sich aus 9 Frauen und 1 Mann (9 Hispano-Amerikanerinnen,
1 Asiate) zusammen. Das Durchschnittsalter lag bei 50,9 Jahren (Altersbereich
von 39 bis 67 Jahren). Alle Patienten wurden ambulant in einer Klinik
behandelt, und die Erkrankung war mäßig aktiv. Die durchschnittliche
Erkrankungsdauer betrug 9,5 Jahre. Ein Patient erhielt Myochrisin,
3 Patienten Prednison (1, 1 und 20 mg), 3 Patienten Methotrexat
und ein Patient Sulfasalazin. Gesunde Spender dienten als Kontrollpersonen, wobei
Alter, Geschlecht und ethnische Zugehörigkeit so genau wie möglich übereinstimmten. Tabelle
5
Klinische Charakteristika der zwei Gruppen von SLE-Patienten
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Reagenzien
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Die verwendeten Antikörper waren
Flüssigkeitsüberstände von
Hybridomen, die Anti-CD2
sekretierten (OKT 11, American Type Culture Collection (ATCC), Rockville,
MD, USA, und GT2 zur Verfügung
gestellt von Dr. Alain Bernard, Nizza, Frankreich). Ein monoklonaler
Antikörper,
der die TGF-β-Isoformen
1, 2 & 3 (1D11) erkennt,
ein Antikörper
gegen die TGF-β-Isoformen
2 & 3 (3C7) sowie
TGF-β2 wurden
freundlicherweise von Dr. Bruce Pratt (Genzyme Pharmaceuticals,
Farmington, MA, USA) zur Verfügung
gestellt.
-
Isolierung von Blutlymphozyten
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Einkernige Peripherblutzellen (PBMC)
wurden aus heparinisiertem, venösem
Blut mittels Ficoll-Hypaque- (Pharmacia, Piscataway, NJ, USA) Dichtegradienten-Zentrifugation
nach bereits beschriebenen Verfahren (Ohtsuka, K., et al., J. Immunol.
160, 2539–2545
(1998)) hergestellt. Die einkernigen Zellen wurden in PBS mit 5
mM EDTA (Life Technologies, Grand Island, NY, USA) gewaschen, um
Blutplättchen
zu entfernen, die eine reichhaltige TGF-β-Quelle darstellen. Peripherblutlymphozyten
(PBL) wurden mittels Zentrifugation durch einen kontinuierlichen
Percoll-Dichtegradienten (Pharmacia) von den PBMC getrennt. Der
in der an Lymphozyten angereicherten Fraktion mit hoher Dichte verbleibenden
Monozyten-Prozentsatz war etwas höher bei SLE (8,5% gegenüber 4,3%).
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Zellkulturverfahren
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Verfahren zur Zellkultivierung sind
zuvor beschrieben worden (Ohtsuka, K., et al., J. Immunol. 160, 2539–2545 (1998)).
Kurz gesagt wurden die Lymphozyten in die Näpfe einer 96-Napf-Mikrotiterplatte
(Greiner Rocky Mountain Scientific, Salt Lake City, UT, USA) gefüllt. Die
Kulturen wurden in serumfreiem AIM-V-Medium (Life Technologies)
angelegt, da Serum signifikante Mengen an latentem TGF-β enthält. Anti-CD2
wurde in optimalen Konzentrationen verwendet, um Hybridomkultur-Flüssigkeitsüberstände zur
TGF-β-Produktion
anzuregen (GT2 1 : 40 und T11 1 : 80). Frühere Untersuchungen haben gezeigt,
dass Anti-CD2 PBL stark zur TGF-β-Produktion
stimuliert (Gray, J. D., et al., J. Immunol. 160, 2248-2254 (1998)).
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TGF-β-Analyse
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Nerz-Lungen-Epithelzellen (MLEC)
wurden mit einem Expressionskonstrukt, das einen Plasminogen-Aktivator-Inhibitor-
(Pal-1-) Promotor enthielt, der an ein Luciferase-Reportergen gebunden
war, wurden freundlicherweise von Dr. D. B. Rifkin, New York, NY,
USA zur Verfügung
gestellt. 2 × 104/Napf an MLEC wurde mit 200 μl Flüssigkeitsüberstand
für 18
h bei 37°C
inkubiert. Um die Luciferase-Atkivität zu analysieren, wurde MLEC
durch ein Zell-Lysisreagens (Analtytical Luminescence, Ann Arbor,
MI, USA) ly siert. Die Zell-Lysate wurden dann, unmittelbar vor der
Messung in einem Luminometer (Lumat, Berthold Analytical Instruments
Inc., Nashua, NH, USA) mit einem Analysepuffer und Luciferin-Lösung umgesetzt.
Zur Messung der gesamten TGF-β-Aktivität wurden
die Proben für
3 min auf 80°C
erhitzt, um die aktiven Cytokine aus dem latenten Komplex freizusetzen.
Die aktive TGF-β-Aktivität wurde
ohne Erhitzen der Flüssigkeitsüberstände bestimmt.
Bei sämtlichen
Analysen wurden mehrere Konzentrationen an rTGF-β eingeschlossen, um eine Standardkurve
zu erzeugen. Die Variabilität
der Mehrfachkulturen betrug weniger als 10% (Ohtsuka, K., et al.,
J. Immunol. 160, 2539–2545
(1998)).
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Statistische Analyse
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Die Signifikanz der Ergebnisse wurde
mittels Mann-Whitney-Test und Spearman-Rangkorrelation unter Verwendung
von GBSTAT-Software (Professional Statistics and Graphics Computer
Program, Dynamic Microsystems Inc., Silver Spring, MD, USA) analysiert.
Die Erfinder bestimmten das konstitutive und stimulierte TGF-β1, das bei
SLE- oder RA-Patienten von PBL produziert worden war, und verglichen
diese Werte mit denen der gesunden Kontrollpersonen. Das in den
Kulturflüssigkeitsüberständen detektierte
Cytokin mittels eines mAb, die die Isoformen 1, 2, & 3, jedoch nicht
die Isoformen 2 & 3,
erkennt, neutralisiert, wobei das Ergebnis die TGF-β1-Produktion
bestätigte.
Verglichen mit den gesunden Kontrollpersonen war die konstitutive
Produktion von aktivem TGF-β1
bei SLE deutlich herabgesetzt (14 ± 5 gegenüber 56 ± 21 pg/ml, p = 0,02, 5). Anti-CD2 stimuliertes aktives TGF-β1 war ebenso
in geringeren Mengen vorhanden (87 ± 22 gegenüber 399 ± 103 pg/ml, p = 0,003). Bei
RA war der Mittelwert an konstituivem TGF-β1 ähnlich wie bei SLE (19 ± 5 pg/ml). Nach
der Stimulation durch Anti-CD2
lag er zwischen den Werten der gesunden Personen und der SLE-Patienten
(197 ± 54
pg/ml).
-
Das gesamte, von Lymphzyten produzierte,
konstitutive TGF-β1
war bei SLE im Vergleich zur gesunden Gruppe ebenso gesunken (286 ± 82 versus
631 ± 185
pg/ml, p = 0,05). Der Wert der RA-Patienten lag zwischen dem gesunden
und dem SLE-Wert (435 ± 161
pg/ml). Nach der Zugabe von Anti-CD2 nahm die Gesamtmenge an TGF-β1 bei SLE
etwas mehr zu als bei den gesunden Kontrollpersonen, so dass die
Unterschiede statistisch nicht signifikant waren. Die Werte der
RA-Gruappe lagen wiederum zwischen denen der gesunden und der SLE-Gruppe.
-
Um eine mögliche Beziehung zwischen herabgesetzten
TGF-β1-Spiegeln
und Erkrankungsaktivität ausfindig
zu machen, verglichen die Erfinder stationäre SLE-Patienten mit ambulant
behandelten Patienten. Die klinischen Charakteristika dieser zwei
Gruppen sind in Tabelle 5 zusammengefasst. Stationäre Patienten waren
jünger;
5 von 6 zeigten Symptome für
weniger als 3 Monate; die Erkrankung war deutlich aktiver; und die
meisten hatte schweren SLE mit Nephritis und/oder hämolytischer
Anämie.
Die ambulante Gruppe hatte im Gegensatz dazu eine chronische Erkrankung,
deren Aktivität
nach der Behandlung abgenommen hatte. Trotz dieser deutlichen Unterschiede
in der Erkrankunsheterogenität,
Dauer, Aktivität
und Schwere waren bei beiden Gruppen sowohl die konstitutive als
auch die stimulierte aktive TGF-β1-Produktion
wesentlich niedriger als bei den gesunden Kontrollpersonen (Tabelle
6).
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Tabelle
6
Vergleich der TGF-β1-Produktion
durch Lymphozyten bei zwei Gruppen von Patienten mit SLE*
-
Die SLE-Patienten wurden in zwei
Gruppen geteilt. Gruppe 1: stationäre Patienten, Gruppe 2: ambulant
behandelte Patienten.
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p-Werte zeigen den Vergleich zwischen
der jeweiligen SLE-Gruppe und den gesunden Kontrollpersonen wie
mittels Mann-Whitney-Test bestimmt; † p < 0,05, ≠ p < 0,01.
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Auf der Suche nach Korrelationen
zwischen den Spiegeln an aktivem und Gesamt-TGF-β1
und der Erkrankungsaktivität,
fanden die Erfinder eine negative Korrelation zwischen Anti-CD2-stimulierter
Produktion an gesamten TGF-β1
und dem SLEDAI-Index (r = –0,55,
p = 0,03), jedoch nicht dem SLAM-Index (–0,43, p = 11). Der SLEDAI-Index
ist unter Berücksichtigung
des Befalls des Zentralnervensystems und Nierenerkrankungen gewichtet.
Somit scheint eine verringerte Fähigkeit
der Lymphozyten, die Vorläuferform
von TGF-β1 auszuscheiden,
mit einer schweren Erkrankung verbunden zu sein. Die aktiven TGF-β1-Spiegel
korrelieren nicht mit der Erkrankungsaktivität.
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Das wichtigste Ergebnis dieses Beispiels
ist, dass die verringerte Produktion an aktivem TGF-β1 bei SLE
nicht mit der Erkrankungsaktivität
oder -schwere korreliert. Verringerte Mengen an konstitutivem und
stimuliertem aktivem TGF-β1
wurden sowohl bei Patienten, bei denen die Krankheit erst ausgebrochen
war, als auch bei Patienten mit längerer Erkrankung festgestellt.
Darüber
hinaus korrelierten die Werte weder mit der Aktivität, die durch
die SLAM- und SLEDAI-Indices gemessen wurde, noch mit der Schwere,
die anhand des Befalls lebenswichtiger Organe bestimmt wurde. Während die
TGF-β1-Gesamtproduktion
bei SLE ebenfalls herabgesetzt war, schien dieser Defekt nicht mit
der Erkrankungsaktivität
zu korrelieren. Dies wurde v.a. bei stationären SLE-Patienten festgestellt.
Die Feststellung, dass die TGF-β1-Gesamtproduktion
am stärksten
mit dem SLE-DAI-Index
korrelierte, der unter Berücksichtigung
des Befalls der wichtigsten Organsysteme gewichtet ist, legt zudem
nahe, dass eine Verbindung mit dem Erkrankungsgrad besteht.
-
Diese Studie schloss auch eine Kontrollgruppe
von RA-Patienten ein, deren Erkrankungsaktivität mit SLE-Patienten mit ausgebildeter
Krankheit vergleichbar war. Obwohl die TGF-β1-Werte der RA-Gruppe etwas unter
denen der gesunden Kontrollpersonen lagen, mit Ausnahme des konstitutiven
aktiven TGF-β1,
war das Ausmaß des
Defekts nicht so deutlich wie bei SLE und statistisch nicht signifikant.
-
Zuvor haben die Erfinder berichtet,
dass NK-Zellen die Hauptlymphozytenquelle von TGF-β sind und die
einzige Lymphozytenpopulation darstellen, die dieses Cytokin in
seiner aktiven Form konstitutiv produziert (Gray, J. D., et al.,
J. Immunol. 160, 2248-2254
(1998)). Es war deshalb von Interesse, herauszufinden, dass die
konstitutive Produktion des von NK-Zellen stammenden TGF-β bei SLE
herabgeregelt war. Die Erfinder lehrten auch, dass IL-2 sowie TNF-α die Produktion
von aktivem TGF-β steigern
könnten.
Bei SLE ist die Produktion beider Cytokine herabgesetzt (Gray, J.
D., et al., J. Exp. Med. 180, 1937–1942 (1994)). Bei den meisten Patienten
jedoch konnte die TGF-β-Produktion
durch exogenes IL-2 und TNF-α nicht
wieder auf eine normales Niveau gebracht werden (Beispiel 2). Die
IL-10-Produktion ist bei SLE erhöht
(Llorente, L., et al., Eur. Cytokine Network 4, 421 (1993)), und
es wurden Korrelationen zwischen den erhöhten Spiegeln und der Erkrankungsaktivität berichtet
(Housslau, F. A., et al., Lupus 4, 393–395 (1995); Haglwara, E.,
et al., Arthritis Rheum. 39, 379 (1996)). IL-10 kann die IL-2-,
TNF-α- und
TGF-β-Produktion
hemmen (Beispiel 2 und Moore, K. W., et al., Ann. Rev. Immunol.
11, 165–190
(1993)). Die Erkenntnis, dass die Produktion an aktivem TGF-β bei Patienten mit
gemäßigter sowie
aktiver Erkrankung herabgesetzt ist, und dass die Erfinder den Produktionsdefekt
durch entgegen wirkendes IL-10 (Beispiel 2) nur teilweise umkehren
konnten, legt nahe, dass eine erhöhte IL-10 Produktion alleine
nicht für
eine herabgesetzte Lymphozytenproduktion von aktivem TGF-β1 bei SLE
verantwortlich sein kann. Wahrscheinlich sind mehrere Mechanismen
involviert. Es ist wahrscheinlich, dass ein oder mehrere Defekte
bei der extrazellulären
Umwandlung des latenten Vorläufers
zur reifen, aktiven Form diese Abnormalität erklären können.
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Obwohl TGF-β gut dokumentierte, hemmende
Eigenschaften auf die Lymphozytenvermehrung und Effektor-Zellfunktion
aufweist (Letterio, J. J., et al., Ann. Rev. Immunol. 16, 137–162 (1998)),
wurde auch über stimulierende
Eigenschaften berichtet (Lee, H. M., et al., J. Immunol. 151, 668–677 (1991)).
TGF-β moduliert die
Cytokin-Produktion durch stimulierte T-Zellen und erhöht seine
Produktion. Bei Mäusen
aktiviert TGF-β1 selektiv
CD8 + T-Zellen sich zu vermehren (Lee, H. M., et al., J. Immunol.
151, 668–677
(1991)), und erhöht die
Reifung naiver Zellen zu Gedächtnis-T-Zellen
(Lee, H. M., et al., J. Immunol. 147, 1127–1133 (1991)). Bei Menschen
regt TGF-β1
Effektor-T-Zellen wirksam an (Cerwenka, A., et al., J. Immunol.
153, 4367–4377 (19941).
Während
für immunsuppressive
Wirkung große
Mengen (Nanogramm/ml) notwendig sind, haben die Erfinder gezeigt,
dass für
die Mitstimulation der CD8+ T-Zellen zu senkenden Effekten auf die
Antikörperproduktion
nur geringe Mengen (Picogramm/ml) erforderlich sind (Gray, J. D.,
et al., J. Immunol. 160, 2248-2254 (1998)).
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Diese Untersuchungen legen nahe,
dass, während
eine verringerte Lymphozyten-Sekretion des latenten Vorläufers von
TGF-β1 als
Konsequenz der Erkrankungsaktivität entstehen kann, die herabgesetzte
aktive TGF-β1-Produktion
bei SLE komplexer. ist und durch mehrere unterschiedliche Mechanismen
verursacht werden kann. Die Erfinder haben nahe gelegt, dass das
Programmieren naiver T-Zellen, die Antikörperproduktion zu senken, die
Gegenwart von pg/ml-Mengen an aktivem TGF-β zum Zeitpunkt ihrer Aktivierung
notwendig macht, und verfügen über Beweise,
die dies unterstützen
(Gray, J. D., et al., J. Immunol. 160, 2248-2254 (1998)). Daher
könnte
ein Fehlen von picomolaren Mengen an aktivem TGF-β in der lokalen
Umgebung zu einem kritischen Zeitpunkt möglicherweise für eine ineffektive
T-Zellen-Regulationsfunktion, die B-Lymphozyten-Aktivität bei SLE zu kontrollieren,
verantwortlich sein.
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Beispiel 3
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Behandlung von
SLE mit Mitogenen
-
Bei diesem Beispiel ist die IgG-Produktion
dadurch gesenkt, dass die Zellen mit einer Hemmzusammensetzung,
die ein Mitogen wie Con A umfasst, behandelt sind. Die Zellen werden
wie in den obigen Beispielen erläutert
hergestellt, und anschließend
mit Mitogenen inkubiert, um die Population an Zellen zu erhöhen, die
die Antikörperproduktion
herabsetzen. In diesem Fall sind die Zellen mit physiologischen
Konzentrationen von Con A für
4 bis 72 h mittels Standardinkubationsverfahren inkubiert. Die Konzentration
von Con A kann von etwa 0,01 bis etwa 10 Mikrogramm/ml reichen,
wobei derzeit 1 Mikrogramm/ml bevorzugt wird. Con A ist bei Sigma
(St. Louis, MO, USA) erhältlich.
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Obwohl nicht bekannt ist, wie die
Mitogene wirken, wird geglaubt, dass sie die Produktion von TGF-β durch Monozyten
bei der PBMCs-Zubereitung anregen, und das TGF-β dann bei den T-Zellen bewirkt,
zu Antikörper-Suppressorzellen
zu werden.
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Die Zellen werden dann, falls notwendig,
gewaschen und in den Patienten rücktransplantiert.
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Beispiel 4
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Behandlung der
Zellen mit einem Gemisch aus Cytokinen und Mitogenen
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In diesem Beispiel ist die IgG-Produktion
durch eine Behandlung der Zellen mit einer Hemmzusammensetzung herabgesetzt,
die ein Gemisch aus Cytokin und Mitogen umfasst. Die Zellen werden
wie in den obigen Beispielen erläutert
zubereitet, und anschließend
mit dem Gemisch für
4 bis 72 h mittels Standardinkubationsverfahren inkubiert, um die
Population an Zellen zu erhöhen,
die die Antikörperproduktion
senken, wie z. B. physiologische Konzentrationen von Con A, IL-2
und TGF-β,
oder Con A und IL-2.
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Nachdem die Zellen mit den Cytokinen
und Mitogen inkubiert worden sind, werden sie mit HBBS gewaschen,
um jegliches Cytokin und Mitogen, das in der Lösung vorhanden ist, zu entfernen.
die Zellen werden nun in 200–500
ml HBBS suspendiert und in das Säugetier
zurückgeführt.