DE69806184T2

DE69806184T2 - Übertragung von videodaten

Info

Publication number: DE69806184T2
Application number: DE69806184T
Authority: DE
Inventors: Erkko Lehtonen
Original assignee: Nokia Oyj
Current assignee: Nokia Oyj
Priority date: 1997-09-02
Filing date: 1998-08-24
Publication date: 2003-01-30
Anticipated expiration: 2018-08-25
Also published as: JP2001515317A; FI103628B; DE69806184D1; WO1999012343A3; CN1231041C; FI103628B1; WO1999012343A2; AU8865198A; FI973588A0; US20020057737A1; KR20010023521A; EP1038389A2; EP1038389B1; US6603515B2; CN1269095A; FI973588A

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Videodatenübertragung und ist insbesondere, aber nicht notwendig, auf die Videotelephonie anwendbar.
Es gibt viele Anwendungen, bei denen die schnelle Übertragung von Videodaten erforderlich ist. Es wird erwartet, daß die Nachfrage nach Videotelephoniediensten (einschließlich Videokonferenzen) während der nächsten wenigen Jahre steigen wird. Angesichts dessen, daß dieser erwartete Anstieg der Nachfrage und außerdem eine erhöhte Nachfrage nach anderen Diensten, die die Übertragung von Videodaten erfordern, vorausgesehen wird, stellt die International Telecommunications Union (ITU) gegenwärtig neue Standards auf diesem Gebiet auf. Insbesondere hat der (als ITU-T bekannte) Sektor für Telekommunikationsnormung der ITU eine Anzahl von Entwurfsempfehlungen als Vorgänger internationaler Normen hervorgebracht, die sich auf die Punkt-zu-Punkt-Übertragung von Videodaten beziehen (und die beispielsweise auf der Internetadresse "ftp://standards.pictel.com" verfügbar sind).
Die ITU-T-Empfehlung H.324 definiert ein Terminal für die Multimediakommunikation mit niedriger Bitrate. Die H.324-Terminals können Echtzeitsprache, -daten und -video oder irgendeine Kombination davon übertragen und in Personalcomputer integriert oder in Einzelvorrichtungen wie etwa Videotelephonen realisiert sein. Die Empfehlung H.324 enthält eine Anzahl anderer ITU-T-Empfehlungen und soll die Zusammenarbeit von Terminals maximieren, die die sich aus dieser Empfehlung ergebende Norm erfüllen.
Die in die H.324 integrierten Empfehlungen umfassen:
die Empfehlung H.261, die unter anderem die Verarbeitung und Codierung von Farbformatbildern bestimmt, die eine Farbdichtekomponente (Y) und Farbwertkomponenten (U, V) enthalten;
die Empfehlung H.263, die eine codierte Darstellung (Videocodec) bestimmt, die zur Komprimierung und Dekomprimierung der Bewegtbildkomponente einer audiovisuellen Übertragung (die Bilddaten im Format H.261 enthält) verwendet werden kann, und die die Forderung niedriger Bitrate erfüllt; und
die Empfehlung H.245, die das Protokoll für den Austausch von audiovisuellen und Datenfähigkeiten zwischen zwei verbundenen Terminals bestimmt und die Eigenschaften des Übertragungskanals und die Eigenschaften der übertragenen Daten definiert.
JP-A-2 239789 beschreibt ein Verfahren zum Übertragen von Videodaten von einem Sendeterminal an ein Empfangsterminal über einen Übertragungskanal, wobei die Anzeige bei dem Sendeterminal auf Schwarzweiß geschaltet wird, wenn erfaßt wird, daß das Empfangsterminal lediglich die Übertragung und Anzeige von Schwarzweißbildern ermöglicht.
Es besteht ein anhaltender Wunsch zur noch weiteren Verringerung der für die Videodatenübertragung erforderlichen Bitrate, um die Übertragungskanalkapazität zu erhöhen und die Datenverarbeitungsanforderungen zu verringern. Die vorliegende Erfindung schafft eine solche Verringerung dadurch, daß sie dann, wenn ein Empfangsterminal lediglich die Fähigkeit zur Anzeige von Schwarzweißbildern besitzt oder lediglich zur Anzeige von Schwarzweißbildern eingestellt ist, lediglich die Farbdichtekomponente (Y), d. h. die Schwarzweißkomponente, eines Videosignals überträgt, während sie die Farbwertkomponenten (U, V), d. h. die Farbkomponenten, wegläßt.
Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Übertragen von Videodaten von einem ersten an ein zweites Terminal über einen Übertragungskanal geschaffen, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:
Bereitstellen eines Videosignals mit einer Farbdichtekomponente (Y) und mit Farbwertkomponenten (U, V) in dem ersten Terminal,
Senden einer Steuernachricht, die angibt, daß lediglich die Farbdichtekomponente (Y) des Videosignals an das zweite Terminal gesendet werden soll, von dem zweiten Terminal an das erste Terminal, falls die Farbwertkomponenten von dem zweiten Terminal nicht benötigt werden; und
Senden lediglich der Farbdichtekomponente (Y) des Videosignals von dem ersten Terminal an das zweite Terminal nach Empfang der Steuernachricht in dem ersten Terminal.
Die vorliegende Erfindung ergibt sich wenigstens teilweise aus der Erkenntnis, daß die an das Empfangsterminal gesendeten Farbwertkomponentensignale (U, V) dort, wo ein Empfangsterminal lediglich Schwarzweißbilder anzeigen kann, redundante Informationen darstellen. Durch Weglassen der Farbwertkomponenten von den übertragenen Videodaten kann wertvolle Übertragungskapazität für andere Zwecke freigesetzt werden.
Vorzugsweise umfaßt das Verfahren das Codieren der Videodaten in dem ersten Terminal mit einem Videocodierer vor der Übertragung. Vorzugsweise schafft der Schritt des Codierens die Komprimierung der Videodaten. An dem zweiten Terminal werden die codierten Daten durch einen Videodecodierer decodiert.
In einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden die Farbdichtekomponente (Y) und die Farbwertkomponente (U, V) des Videosignals dem Videocodierer zugeführt. Der Videocodierer codiert aber lediglich die Farbdichtekomponente (Y). Es werden keine Farbwertsignale codiert oder übertragen.
In einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden dem Videocodierer sowohl die Farbwert- als auch die Farbdichtekomponenten (Y, U, V) des Videosignals zugeführt. Daraufhin codiert der Videocodierer die Farbwertkomponenten (U, V) so, als wenn sie Nullsignale wären. Dort, wo die Daten mit einer Technik wie etwa mit der Codierung variabler Länge codiert werden, können die Nulldaten stark komprimiert werden, wobei sie nicht wesentlich zum Volumen der übertragenen Videodaten beitragen. Die an dem zweiten Terminal empfangenen Videodaten werden durch einen Videodecodierer verarbeitet, der die Farbdichtekomponente (Y) und die Null- Farbwertkomponenten (U, V) liefert. Die letzteren werden daraufhin verworfen, und es wird lediglich die Farbdichtekomponente aufbewahrt. Ein Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, daß, obgleich der Videocodierer an dem ersten Terminal erkennen muß, daß lediglich die Übertragung des Farbwerts erforderlich ist, der Decodierer an den zweiten Terminal dies nicht zu erkennen braucht.
In einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erindung werden die Farbwertkomponenten (U, V) durch Nullsignale ersetzt, bevor sie an den Videocodierer geliefert werden. Daraufhin codiert der Codierer die Null- Farbwertsignale zusammen mit der Farbdichtekomponente (Y) und sendet die codierten Daten. Dies ermöglicht die Verwendung eines Codierers, der ansonsten ein Standardcodierer ist. Ähnlich kann an dem zweiten Terminal ein Standarddecodierer verwendet werden.
Vorzugsweise umfaßt das Verfahren die Verwendung einer Farbvideokamera zum Liefern des Videosignals an das erste Terminal sowie das Liefern der übertragenen Farbdichtekomponente an eine an das zweite Terminal angeschlossene Schwarzweißanzeige.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung kann den Schritt des Sendens einer weiteren Steuernachricht von dem zweiten an das erste Terminal, die angibt, daß die Farbdichtekomponente (Y) und die Farbwertkomponenten (U, V) des Videosignals an das zweite Terminal gesendet werden sollen, nach Senden der ersten erwähnten Steuernachricht umfassen. Anschließend werden alle diese Komponenten gesendet. Dies kann dort geeignet sein, wo das zweite Terminal sowohl Schwarzweiß- als auch Farbanzeigefähigkeiten besitzt, während aber von Zeit zu Zeit die Notwendigkeit zum Verringern der Übertragungsbandbreite besteht.
Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung zum Übertragen von Videodaten über einen Übertragungskanal geschaffen, wobei die Vorrichtung umfaßt:
ein erstes Terminal, das so beschaffen ist, daß es ein Videosignal mit einer Farbdichtekomponente (Y) und mit Farbwertkomponenten (U, V) empfängt; und
ein zweites Terminal, das so beschaffen ist, daß von ihm eine Steuernachricht an das erste Terminal gesendet werden kann, die angibt, daß lediglich die Farbdichtekomponente (Y) des Videosignals an das zweite Terminal gesendet werden soll, wobei
das erste Terminal weiter so beschaffen ist, daß nach Empfang der Steuernachricht lediglich die Farbdichtekomponente (Y) des Videosignals an das zweite Terminal gesendet wird.
Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Empfangsterminal zur Verwendung in einer Videodaten- Übertragungsvorrichtung des obigen zweiten Aspekts der vorliegenden Erfindung geschaffen, wobei das Terminal so beschaffen ist, daß eine Steuernachricht von ihm an ein fernes Terminal gesendet werden kann, die angibt, daß von dem fernen Terminal lediglich die Farbdichtekomponente (Y) des Videosignals an das Empfangsterminal gesendet werden soll.
Gemäß einem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Sendeterminal zur Verwendung in einer Videodaten- Übertragungsvorrichtung des obigen zweiten Aspekts der vorliegenden Erfindung geschaffen, wobei das Terminal so beschaffen ist, daß es ein Videosignal mit einer Farbdichtekomponente (Y) und mit Farbwertkomponenten (U, V) empfangen kann, wobei es eine Steuernachricht von einem fernen Terminal empfangen kann, die angibt, daß lediglich die Farbdichtekomponente (Y) des Videosignals von dem Sendeterminal an das ferne Terminal gesendet werden soll, wobei das Sendeterminal ferner so beschaffen ist, daß es beim Empfang der Steuernachricht lediglich die Farbdichtekomponente (Y) des Videosignals an das ferne Terminal sendet.
Gemäß einem fünften Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Videodaten-Übertragungseinheit geschaffen, die ein Terminal gemäß dem obigen dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung und ein Terminal gemäß dem obigen vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung gemeinsam enthält.
Gemäß einem sechsten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Übertragen von Videodaten zwischen einem ersten und einem zweiten Terminal über einen Übertragungskanal geschaffen, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
Austauschen von Merkern zwischen dem ersten und dem zweiten Terminal, um jedes Terminal über die Fähigkeit des anderen Terminals zum Senden und Empfangen von Bilddaten mit und ohne Farbwertkomponenten zu benachrichtigen;
Senden von Videodaten von dem ersten an das zweite Terminal und/oder umgekehrt anhand der ausgetauschten Merker.
Für ein besseres Verständnis der vorliegenden Erfindung und um zu zeigen, wie diese verwirklicht werden kann, wird nun beispielhaft Bezug auf die beigefügte Zeichnung genommen, in der:
Fig. 1 schematisch ein Videodaten-Übertragungssystem zeigt, in dem lediglich eine Farbdichtekomponente eines Videosignals codiert und übertragen wird;
Fig. 2 schematisch ein Videodaten-Übertragungssystem zeigt, in dem die Farbwertkomponenten eines Farbvideosignals an einen Codierer geliefert werden, in dem sie zur Übertragung mit einer Farbdichtekomponente als Nullsignale codiert werden; und
Fig. 3 schematisch ein Videodaten-Übertragungssystem zeigt, in dem für die Farbwertkomponenten die Nullsignale ersetzt werden, wobei die Nullsignale vor der Übertragung zusammen mit einer Farbdichtekomponente zur Codierung an einen Codierer geliefert werden.
In Fig. 1 ist ein Videoübertragungssystem gezeigt, das ein Sendeterminal 1, einen Datenübertragungskanal 2 und ein Empfangsterminal 3 umfaßt. Sowohl das Sende- als auch das Empfangsterminal entsprechen allgemein der ITU-T-Empfehlung H.263, während der Übertragungskanal ein Funkkanal, ein Koaxialkabel, ein Glasfaserkabel oder irgendeine andere geeignete Einrichtung sein kann.
Das Sendeterminal 1 besitzt eine Farbvideokamera 4, die ein Videosignal erzeugt, das in Übereinstimmung mit der Empfehlung H.263 Farbdichtekomponenten (Y) und Farbwertkomponenten (U, V) erzeugt. Wie dem Fachmann bekannt ist, enthält die Farbdichtekomponente (Y) die Toninformationen eines Videobilds, d. h. die Menge von Schwarz und Weiß in dem Bild, während die Farbwertkomponenten (U, V) die Farbinformationen enthalten. Außerdem umfaßt das Sendeterminal 1 einen Codierer 5, der die durch die Farbvideokamera 4 erzeugten Farbdichte- und Farbwertsignale in eine zur Übertragung über den Übertragungskanal 2 geeignete Form codieren kann. Die Codierung umfaßt das Komprimieren der Videosignale zur Verringerung der Übertragungsbitrate.
Das Empfangsterminal 3 umfaßt einen Videodecodierer 6, der die über den Übertragungskanal 2 übertragenen codierten Videoinformationen empfängt und diese Informationen zur Übertragung an eine Videoanzeige 7 in getrennte Farbwert- und Farbdichtekomponenten decodiert.
Wie oben beschrieben worden ist, bestimmt die ITU-T-Empfehlung H.245 die Einstellungssignalisierungsroutine, die vor der Übertragung von Videodaten zwischen zwei H.263-Terminals stattfindet. Bei dem System aus Fig. 1 ist die Empfehlung H.245 in der Weise abgeändert, daß während des Fähigkeitsaustauschs in das bestehende Feld "H.263receiveVideoCapability" ein boolescher Merker "LuminanceOnly" aufgenommen wird. Insbesondere wird dieser Merker von dem Empfangsterminal 3 an das Sendeterminal 1 gesendet, wobei er auf FALSE gesetzt wird, wenn die Anzeige 7 des Empfangsterminals 3 eine Farbanzeige ist, während er auf TRUE gesetzt wird, wenn die Anzeige 7 eine Schwarzweißanzeige ist.
Je nach Wert des Merkers "LuminanceOnly" realisiert der Codierer 5 des Sendeterminals 1 die Empfehlung H.263 oder eine abgewandelte Version dieser Empfehlung. Wenn der Merker auf FALSE gesetzt ist, was angibt, daß das Empfangsterminal 3 eine Farbanzeigefähigkeit besitzt, werden die Farbwert- und Farbdichtekomponenten (Y, U, V) des Videosignals sämtlich codiert und zur Übertragung an das Empfangsterminal vorbereitet. Falls der Merker "LuminanceOnly" aber auf TRUE gesetzt ist, weist der Codierer 5 die Farbwertkomponenten (U, V) zurück und codiert lediglich die Farbdichtekomponente (Y). Es wird lediglich die codierte Farbdichtekomponente übertragen, was zu einer Verringerung der zu übertragenden Daten von etwa 10 bis 20% führt. Ähnlich wird der Decodierer 6 des Empfangsterminals 3 gegenüber der Empfehlung H.263 in der Weise abgeändert, daß er weiß, daß, falls der Merker "LuminanceOnly" auf TRUE gesetzt ist, lediglich die Farbdichtekomponente übertragen wird. Diese Situation ist in Fig. 1 gezeigt, wo lediglich die Farbdichtekomponente (Y) von dem Decodierer 6 an die Anzeige 7 geliefert wird, während die Farbwertkomponenten eine Null (oder einen Wert '0') besitzen.
In Fig. 2 ist ein alternatives Videodaten-Übertragungssystem gezeigt, bei dem gleiche Merkmale mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind, wie sie in Fig. 1 verwendet wurden. Das Sendeterminal 1 umfaßt einen Codierer 8, der ein Auswahlmodul 9 besitzt, das den durch das Empfangsterminal gesendeten Merker "LuminanceOnly" empfängt. Wenn der Merker auf FALSE gesetzt ist, lenkt das Auswahlmodul 9 sowohl die Farbdichte- als auch die Farbwertkomponenten an das Hauptcodierermodul, das in Übereinstimmung mit der bestehenden Empfehlung H.263 in der Weise arbeitet, daß es sowohl die Farbdichte- als auch die Farbwertkomponenten des Videosignals codiert. Wenn der Merker "LuminanceOnly" auf TRUE gesetzt ist, bewirkt das Auswahlmodul 9, daß für die zwei Farbwertkomponenten Nullsignale ersetzt werden. Diese Nullsignale werden zusammen mit der Farbdichtekomponente codiert, um ein codiertes Videosignal für die Übertragung zu erzeugen.
Es ist klar, daß das Format des übertragenen Signals unabhängig vom Zustand des Merkers "LuminanceOnly" dasselbe ist. Somit kann der Decodierer 10 des Empfangsterminals 3 in Übereinstimmung mit der bestehenden Empfehlung H.263 stehen. Da die Farbwertsignale durch Nullsignale ersetzt werden, wenn "LuminanceOnly" auf TRUE gesetzt ist, ist klar, daß in dem Codierer 8 des Sendeterminals 1 eine bedeutende Komprimierung dieser Signale ausgeführt werden kann. Beispielsweise komprimieren Codierungstechniken, die eine Codierung variabler Länge nutzen, die Nullsignale bedeutend.
Fig. 3 zeigt ein Videoinformations-Übertragungssystem, in dem sowohl der Codierer 11 des Sendeterminals 1 als auch der Decodierer 10 des Empfangsterminals 3 in Übereinstimmung mit der bestehenden Empfehlung H.263 stehen kann. Dies wird dadurch ermöglicht, daß ein gegenüber dem Codierer 11 externer Schalter 12 hinzugefügt ist, über den die Farbwertsignale (U, V) von der Kamera 4 mit dem Codierer 11 des Sendeterminals 1 gekoppelt werden. Dieser Schalter 12 empfängt ebenfalls den Merker "LuminanceOnly" und führt tatsächlich die gleiche Funktion wie das mit Bezug auf Fig. 1 beschriebene Auswahlmodul 9 aus, so daß die Farbwertkomponenten (U, V) durch Nullsignale ersetzt werden, wenn der Merker "LuminanceOnly" auf TRUE gesetzt ist. Der Schalter 12 kann durch Hardware oder durch Software realisiert sein.
Es ist klar, daß an den obenbeschriebenen Ausführungsformen Abwandlungen vorgenommen werden können, ohne vom Umfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Beispielsweise kann die vorliegende Erfindung, obgleich sich die obigen Ausführungsformen auf die einseitig gerichtete Übertragung von Videoinformationen beziehen, in einer doppeltgerichteten Übertragung verwendet werden, bei der an beiden Enden des Kommunikationssignals ein Empfangs- und Sendeterminal in einer einzigen Einheit (z. B. ein Bildtelephon) vorgesehen ist. In diesem Fall kann dem Codierer und dem Decodierer an jedem Ende ein einzelner H.263- Codec zugeführt werden, während die Empfehlung H.245 eine Einstellungsroutine definiert, in der es zwischen den zwei Enden des Übertragungskanals einen Austausch der Merker "LuminanceOnly" (in den jeweiligen Feldern "receiveVideoCapability") gibt, um die Empfangsfähigkeiten beider Terminals anzugeben.
Um die Zusammenarbeit der Terminals zu maximieren, kann die H.245- Fähigkeitsaustauschempfehlung weiter abgewandelt werden, um zu dem von dem Sende- an das Empfangsterminal gesendeten Feld "transmitVideoCapability" (wobei dieses Feld dort, wo beide Terminals Sende- und Emfangsfähigkeiten besitzen, in beiden Richtungen gesendet wird) einen Merker "LuminanceOnly" hinzuzufügen, der angibt, ob das sendende Terminal lediglich die Farbdichtekomponente senden kann oder nicht. Diese Situation kann beispielsweise auftreten, wenn der Codierer des Sendeterminals die Farbwertkomponenten nicht zurückweisen kann und das Empfangsterminal diese Informationen zur Auswahl eines geeigneten Decodierers benötigt. Somit ist offensichtlich, daß die Bedeutung des dem Merker "LuminanceOnly" zugeordneten Wahrheitswerts davon abhängt, ob der Merker zu dem Feld receiveVideoCapability oder zu dem Feld transmitVideoCapability gehört, d. h.:
in dem Feld "H.263transmitVideoCapability" bedeutet "Luminance- Only" = TRUE, daß das Sendeterminal lediglich die Farbdichtekomponente beispielsweise gemäß dem Verfahren der Fig. 1, 2 oder 2 codieren kann;
in dem Feld "H.263transmitVideoCapability" bedeutet "Luminance- Only" = FALSE, daß das Sendeterminal nicht lediglich die Farbdichtekomponente codieren kann;
in dem Feld "H.263receiveVideoCapability" bedeutet "LuminanceOnly" = TRUE, daß das Empfangsterminal den abgewandelten H.263-Bitstrom beispielsweise des Verfahrens aus Fig. 1 empfangen kann;
in dem Feld "H.263receiveVideoCapability" bedeutet "LuminanceOnly" = FALSE, daß das Empfangsterminal den abgewandelten H.263-Bitstrom beispielsweise des Verfahrens aus Fig. 1 nicht empfangen kann.
Außerdem kann nach dem Fähigkeitsaustausch durch Senden einer Sendeanforderungsnachricht von dem Empfangsterminal an das Sendeterminal die tatsächliche Übertragung begonnen werden. Diese Nachricht ist das Feld "H.263VideoCapability'", das wieder einen Merker "LuminanceOnly" enthält. Der Merker gibt an, ob das Sendeterminal ein Nur-Farbdichte-Signal senden soll, wobei er je nach den (bereits ausgetauschten) Fähigkeiten der zwei Terminals und außerdem je nach anderen Faktoren wie etwa der verfügbaren Kanalkapazität gesetzt wird. Das Sendeterminal antwortet entweder durch Annahme der Anforderung ("RequestModeAck") oder durch Zurückweisung der Anforderung ("RequestModeRej ect").
Außerdem ist klar, daß die Erfindung entweder durch Hardware oder durch Software (z. B. mit einem Digitalsignalprozessor) oder durch eine Kombination von Hardware und Software realisiert werden kann.

Claims

1. Verfahren zum Übertragen von Videodaten von einem ersten an ein zweites Terminal über einen Übertragungskanal, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:

Bereitstellen eines Videosignals mit einer Farbdichtekomponente (Y) und mit Farbwertkomponenten (U, V) in dem ersten Terminal, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren umfaßt:

Senden einer Steuernachricht, die angibt, daß lediglich die Farbdichtekomponente (Y) des Videosignals an das zweite Terminal gesendet werden soll, von dem zweiten Terminal an das erste Terminal, falls die Farbwertkomponenten von dem zweiten Terminal nicht benötigt werden; und

Senden lediglich der Farbdichtekomponente (Y) des Videosignals von dem ersten Terminal an das zweite Terminal beim Empfang der Steuernachricht in dem ersten Terminal.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren das Codieren der Videodaten in dem ersten Terminal mit einem Videocodierer vor dem Senden und das Decodieren der codierten Daten in dem zweiten Terminal mit einem Videodecodierer umfaßt.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbdichtekomponente (Y) und die Farbwertkomponenten (U, V) des Videosignals an den Videocodierer geliefert werden und der Videocodierer beim Empfang der Steuernachricht lediglich die Farbdichtekomponente (Y) codiert.

4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Farbwertkomponente als auch die Farbdichtekomponenten (Y, U, V) des Videosignals an den Videocodierer geliefert werden, wobei der Videocodierer beim Empfang der Steuernachricht die Farbwertkomponenten (U, V) so codiert, als ob sie Nullsignale wären.

5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbwertkomponenten (U, V) beim Empfang der Steuernachricht, bevor sie an den Videocodierer geliefert werden, durch Nullsignale ersetzt werden, woraufhin der Codierer die Null-Farbwertsignale zusammen mit der Farbdichtekomponente (Y) codiert und die codierten Daten sendet.

6. Verfahren nach irgendeinem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren die Verwendung einer Farbvideokamera zum Liefern des Videosignals an das erste Terminal und das Liefern der übertragenen Farbdichtekomponente an eine an das zweite Terminal angeschlossene Schwarzweißanzeige umfaßt.

7. Verfahren nach irgendeinem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren nach dem Senden der ersten erwähnten Steuernachricht das Senden einer weiteren Steuernachricht von dem zweiten an das erste Terminal umfaßt, die angibt, daß die Farbdichtekomponente (Y) und die Farbwertkomponenten (U, V) des Videosignals an das zweite Terminal gesendet werden sollen.

8. Vorrichtung zum Übertragen von Videodaten über einen Übertragungskanal (2), wobei die Vorrichtung umfaßt:

ein erstes Terminal (1), das so beschaffen ist, daß es ein Videosignal mit einer Farbdichtekomponente (Y) und mit Farbwertkomponenten (U, V) empfängt; und

ein zweites Terminal (3), dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Terminal so beschaffen ist, daß von ihm eine Steuernachricht, die angibt, daß lediglich die Farbdichtekomponente (Y) des Videosignals an das zweite Terminal (3) gesendet werden soll, an das erste Terminal (1) gesendet werden kann, wobei

das erste Terminal (1) ferner so beschaffen ist, daß beim Empfang der Steuernachricht lediglich die Farbdichtekomponente (Y) des Videosignals an das zweite Terminal gesendet wird.

9. Empfangsterminal zur Verwendung in einer Videodaten- Übertragungsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Terminal (3) so beschaffen ist, daß eine Steuernachricht, die angibt, daß von dem fernen Terminal (1) lediglich die Farbdichtekomponente (Y) des Videosignals an das Empfangsterminal (3) gesendet werden soll, von dem Terminal (3) an ein fernes Terminal (1) gesendet werden kann.

10. Sendeterminal zur Verwendung in der Videodaten-Übertragungsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Terminal (1) so beschaffen ist, daß es ein Videosignal mit einer Farbdichtekomponente (Y) und mit Farbwertkomponenten (U, V) empfangen kann, wobei es eine Steuernachricht, die angibt, daß lediglich die Farbdichtekomponente (Y) des Videosignals von dem Sendeterminal (1) an das ferne Terminal (3) gesendet werden soll, von einem fernen Terminal (3) empfangen kann, wobei das Sendeterminal (1) ferner so beschaffen ist, daß es beim Empfang der Steuernachricht lediglich die Farbdichtekomponente (Y) des Videosignals an das ferne Terminal (3) sendet.

11. Videodaten-Übertragungseinheit, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Terminal (3) nach Anspruch 9 und ein Terminal (1) nach Anspruch 10 gemeinsam enthält.

12. Verfahren zum Übertragen von Videodaten zwischen einem ersten und einem zweiten Terminal über einen Übertragungskanal, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:

Austauschen von Merkern zwischen dem ersten und dem zweiten Terminal, um jedes Terminal über die Fähigkeit des anderen Terminals zum Senden und Empfangen von Bilddaten mit und ohne Farbwertkomponenten zu benachrichtigen;

Senden von Videodaten von dem ersten an das zweite Terminal und/oder umgekehrt anhand der ausgetauschten Merker.