DE69801301T2

DE69801301T2 - Schutzfolie für Anstrichfolie

Info

Publication number: DE69801301T2
Application number: DE69801301T
Authority: DE
Inventors: Takeshi Eda; Keiji Hayashi; Mitsuru Horada; Tsuyoshi Inoue; Komaharu Matsui; Kenji Sano; Kenichi Shibata; Mitsuyoshi Shirai; Hiroshi Ueda
Original assignee: Kansai Paint Co Ltd; Nitto Denko Corp
Current assignee: Kansai Paint Co Ltd; Nitto Denko Corp
Priority date: 1997-05-29
Filing date: 1998-05-27
Publication date: 2001-11-22
Anticipated expiration: 2018-05-28
Also published as: EP0881272A1; KR19980087472A; EP0881272B1; CA2238880C; CA2238880A1; JP3671386B2; KR100558586B1; DE69801301D1; US6083613A; JPH10330704A

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Folie zum Schützen eines Anstrichfilms, welche sich zum Schutz der Oberfläche von Automobilkarosserien oder -teilen, beschichtetem Stahl usw. eignet und den Anstrichfilm kaum beeinträchtigt oder entfärbt.
Es bestand ein Verlangen nach einem Verfahren zum Schützen von Automobilen und ihren Teilen, welche beschichtet worden sind, vor dem Angriff durch verschiedene Schwebestoffe wie Staub und Regenwasser oder andere schädliche Materialien, welche den Anstrichfilm beim Transport auf Lastwagen oder Schiffen nach Übersee oder an andere entfernte Orte beschädigen, abstumpfen oder entfärben können.
Herkömmlicherweise ist als solche Gegenmaßnahme ein Verfahren zum Auftragen eines Überzugsmaterials, das hauptsächlich ein Wachs umfasst, mit einer Dicke von 5 bis 40 um bekannt. Dieses Verfahren weist jedoch einige Nachteile auf Zum Beispiel ist es schwierig, einen Wachsfilm mit einer gleichmäßigen Dicke zu bilden, was es unmöglich macht, einen gleichmäßigen Schutz zu erhalten; ein Wachsfilm wird leicht fleckig; ein Wachsfilm ist unbeständig gegenüber saurem Regenwasser; Wachs oder andere Materialien dringen in den aufgetragenen Anstrichfilm ein, so dass eine Entfärbung hervorgerufen wird; es sind viel Zeit und Arbeitsaufwand erforderlich, um den Wachsfilm aufzutragen und zu entfernen; und dieses Verfahren erfordert die Verwendung eines Lösungsmittels und die Entsorgung einer Abfallflüssigkeit, was eine Umweltverschmutzung verursacht.
Andererseits sind verschiedene Oberflächenschutzfolien bekannt, die einen Träger und eine darauf gebildete Klebstoffschicht umfassen. Eine Folie, die einen Träger mit einer darauf gebildeten, durch Strahlen vernetzbaren Klebstoffschicht mit einem herabgesetzten Glasübergangspunkt oder einer Kautschukklebstoffschicht, die aus einem Polyisobutylen oder dergleichen hergestellt ist, umfasst, ist als Oberflächenschutzfolie für einen Adhärend mit einem Anstrichfilm vorgeschlagen worden, wie es beispielsweise in JP-A-2-199184 und JP-A-6-73352 beschrieben ist. (Der hier verwendete Begriff "JP-A" bedeutet eine "ungeprüfte veröffentlichte japanische Patentanmeldung"). Diese Folie kann die vorstehend beschriebenen Probleme im Stand der Technik lösen. Diese Vorgehensweise weist jedoch den Nachteil auf, dass beim Ablösen der Schutzfolie, welche aufgetragen wurde, um die Oberfläche eines Anstrichfilms zu schützen, der Anstrichfilm beeinträchtigt oder entfärbt werden kann, wobei beschädigte Bereiche hervorgerufen werden, und die Schutzfolie nicht leicht entfernt werden kann.
EP-A-0 336 727 beschreibt ein Abdeckband, das ein Laminat aus einem Faservlies umfasst, das zwischen einem polymeren Trägermaterial und einem Haftklebstoff angeordnet ist.
Infolge umfangreicher Untersuchungen zur Lösung der vorstehend beschriebenen Probleme wurde festgestellt, dass die Beeinträchtigung oder Entfärbung des Anstrichfilms darauf zurückzuführen ist, dass Wasser oder Wasserdampf beim Ankleben der Schutzfolie an den Anstrichfilm zwischen der Schutzfolie und dem Anstrichfilm vorhanden ist und während eines langen Zeitraums dazwischen eingeschlossen wird. Bei leicht wahrnehmbarem Wasser oder Wasserdampf wie beispielsweise großen Wassertropfen (z. B. Regenwasser) kann das Vorhandensein von Wasser oder Wasserdampf über einen langen Zeitraum durch eine Abwischbehandlung vor dem Ankleben der Schutzfolie oder eine Wiederanklebebehandlung der Schutzfolie nach dem Ankleben der Schutzfolie leicht vermieden werden, wenngleich eine solche Behandlung zusätzliche Zeit und Arbeitsaufwand erfordert. Die gleiche Entfärbung des Anstrichfilms tritt jedoch auch dann auf, wenn Wasser oder Wasserdampf, welches bzw. welcher schwer wahrzunehmen ist, wie beispielsweise nebelartige Wassertröpfchen vorhanden sind. Folglich ist es äußerst schwierig, das Vorhandensein von Wasser oder Wasserdampf zwischen der Schutzfolie und dem Anstrichfilm völlig zu vermeiden.
Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist, eine Folie zum Schützen eines Anstrichfilms bereitzustellen, welche keine Beeinträchtigung oder Entfärbung des Anstrichfilms verursacht, selbst wenn die Schutzfolie unter Wasser oder Wasserdampf enthaltenden Bedingungen angeklebt wird, um die Oberfläche des Anstrichfilms zu schützen, und der anhaftende Zustand über einen langen Zeitraum aufrechterhalten wird, und somit den anhaftenden Zustand ohne Ablösen der Schutzfolie aufrechterhalten kann.
Die Lösung dieser Aufgabe ist eine Folie zum Schützen eines Anstrichfilms, umfassend ein Mehrschichtensubstrat, umfassend eine Wasser- oder Wasserdampfsperrschicht als Oberflächenschicht und eine wasser- oder wasserdampfdurchlässige Schicht als Rückseite, und eine auf der wasser- oder wasserdampfdurchlässigen Schicht gebildete Haftklebstoffschicht, wobei die wasser- oder wasserdampfdurchlässige Schicht ein poröses Material mit einem mittleren Porendurchmesser von 10 um oder weniger oder einer scheinbaren Dichte von 0,85 g/cm³ oder weniger umfasst.
Gemäß der vorliegenden Erfindung kann eine Folie zum Schützen eines Anstrichfilms mit den folgenden vorteilhaften Funktionen erhalten werden. Selbst wenn die Folie unter Wasser oder Wasserdampf enthaltenden Bedingungen angeklebt wird, um die Oberfläche des Anstrichfilms zu schützen, diffundiert das Wasser oder der Wasserdampf in die wasser- oder wasserdampfdurchlässige Schicht des Mehrschichtensubstrats und verdunstet dann vom seitlichen Rand der wasser- oder wasserdampfdurchlässigen Schicht, was es ermöglicht, die Beeinträchtigung oder Entfärbung des Anstrichfilms auch dann zu verhindern, wenn die Folie weiter an dem Anstrichfilm anhaftet. Entsprechend ist es auch dann, wenn die Folie unter Wasser- oder Wasserdampf enthaltenden Bedingungen angeklebt wird, um die Oberfläche des Anstrichfilms zu schützen, nicht erforderlich, die Folie abzulösen, wobei somit das Erfordernis einer Wiederanklebebehandlung der Folie entfällt. Die Folie kann das Eindringen von Regenwasser oder dergleichen verhindern.
Die Figur ist eine Schnittansicht, die eine Ausführungsform der Folie zum Schützen eines Anstrichfilms gemäß der vorliegenden Erfindung zeigt, wobei das Bezugszeichen 1 ein Mehrschichtensubstrat anzeigt, das Bezugszeichen 2 eine Haftklebstoffschicht anzeigt, das Bezugszeichen 11 eine Wasser- oder Wasserdampfsperrschicht anzeigt und das Bezugszeichen 12 eine wasser- oder wasserdampfdurchlässige Schicht anzeigt.
Die erfindungsgemäße Folie zum Schützen eines Anstrichfilms umfasst ein Mehrschichtensubstrat, das eine Wasser- oder Wasserdampfsperrschicht als Oberflächenschicht und eine wasser- oder wasserdampfdurchlässige Schicht als Rückseite umfasst, und eine auf der wasser- oder wasserdampfdurchlässigen Schicht gebildete Haftklebstoffschicht, wobei die wasser- oder wasserdampfdurchlässige Schicht ein poröses Material mit einem mittleren Porendurchmesser von 10 um oder weniger oder einer scheinbaren Dichte von 0,85 g/cm³ oder weniger umfasst.
Ein Beispiel für die Folie zum Schützen eines Anstrichfilms gemäß der vorliegenden Erfindung ist in der Figur gezeigt. Das Bezugszeichen 1 zeigt ein Mehrschichtensubstrat an, das Bezugszeichen 11 zeigt eine Wasser- oder Wasserdampfsperrschicht an, das Bezugszeichen 12 zeigt eine wasser- oder wasserdampfdurchlässige Schicht an und das Bezugszeichen 2 zeigt eine Haftklebstoffschicht an.
Die Wassersperrschicht in dem Mehrschichtensubstrat kann durch ein geeignetes wasserbeständiges Material wie eine Kunststofffolie und eine Metallfolie gebildet werden.
Die wasser- oder wasserdampfdurchlässige Schicht in dem Mehrschichtensubstrat umfasst ein geeignetes poröses Material wie eine poröse Folie, ein Faservlies, Papier, ein Gewebe oder einen Schaumstoff mit einer Mikroporenstruktur. Insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Verdunstungseigenschaften für Wasser oder Wasserdampf wird die wasser- oder wasserdampfdurchlässige Schicht vorzugsweise aus einem porösen Film oder Faservlies gebildet.
Unter dem Gesichtspunkt der Verdunstungseigenschaften für enthaltenes Wasser oder Wasserdampf, der Verhinderung des Eindringens von Regenwasser usw. umfasst eine wasser- oder wasserdampfdurchlässige Schicht ein poröses Material, das entweder einen mittleren Porendurchmesser von 10 um oder weniger, vorzugsweise 5 um oder weniger und mehr bevorzugt 0,001 bis 2 um oder eine scheinbare Dichte von 0,85 g/cm³ oder weniger aufweist. Die wasser- oder wasserdampfdurchlässige Schicht, die gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet wird, weist eine Feuchtigkeitsdurchlässigkeit von 50 g/m² · 24 h oder mehr, vorzugsweise 500 bis 50000 g/m² · 24 h und mehr bevorzugt 1000 bis 10000 g/m² · 24 h, gemäß JIS K 0208 auf.
Die Wasser - oder Wasserdampfsperrschicht, die gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet wird, weist unter dem Gesichtspunkt der Verhinderung des Eindringens von Regenwasser usw. vorzugsweise eine Feuchtigkeitsdurchlässigkeit von 50 g/m² · 24 h oder weniger, vorzugsweise 20 g/m² · 24 h oder weniger und mehr bevorzugt 10 g/m² · 24 h oder weniger auf.
Der Kunststoff zum Bilden der Wasser- oder Wasserdampfsperrfolie und der porösen Folie kann ein beliebiger geeigneter Kunststoff sein und ein Kunststoff mit ausgezeichneter Wasserbeständigkeit ist bevorzugt. Zu Beispielen für einen solchen Kunststoff gehören Polyolefine wie Polyethylen oder Polypropylen, Polyester, Polyurethane, Ethylen- Vinylacetat-Copolymere, Polytetrafluorethylene, Polyvinylchloride, Polyvinylidenchloride, Polyamide, Acetalharze, Polystyrole und Polycarbonate.
Der poröse Film kann durch ein geeignetes Verfahren wie beispielsweise ein Verfahren, bei dem eine Polymerdispersion wie beispielsweise eine Emulsion gegossen wird, ein Verfahren, bei dem eine Folie gestreckt wird, ein Verfahren, bei dem eine Folie mit darin eingearbeiteten entfernbaren Körnern einer Elution oder dergleichen unterzogen wird, um die Körner daraus zu entfernen, ein Verfahren, bei dem eine Durchlöcherung einer Folie wie beispielsweise durch Musterhohlprägen erfolgt, ein Sinterverfahren, bei dem ein Harzpulver unter Erwärmen geschmolzen wird, oder ein Verfahren, bei dem eine Lösung eines Polymers in einem Lösungsmittel entwickelt wird und anschließend eine koagulierende Chemikalie wie beispielsweise ein Lösungsmittel, das mit dem Lösungsmittel verträglich ist, aber das Polymer nicht auflösen kann, aufgesprüht wird, um die entwickelte Schicht zu verfestigen, gebildet werden.
Das Mehrschichtensubstrat kann durch ein geeignetes Verfahren gebildet werden, bei dem beispielsweise ein Material zum Bilden der Wasser- oder Wasserdampfsperrschicht und ein Material zum Bilden der wasser- oder wasserdampfdurchlässigen Schicht mit einem Haftklebstoff oder durch Verschmelzung mittels Wärme laminiert wird. Die Figur zeigt die Ausführungsform, bei der ein Mehrschichtensubstrat 1 eine Wasser- oder Wasserdampfsperrschicht 11 als Oberflächenschicht und eine wasser- oder wasserdampfdurchlässige Schicht 12 als rückseitige Oberflächenschicht umfasst. Das Mehrschichtensubstrat kann jedoch drei oder mehr Schichten umfassen, die beispielsweise eine zwischen der Wasser- oder Wasserdampfsperrschicht und der wasser- oder wasserdampfdurchlässigen Schicht angeordnete Zwischenschicht einschließen. Das Mehrschichtensubstrat hat allgemein eine Dicke von 5 bis 500 um, vorzugsweise 10 bis 300 um und mehr bevorzugt 20 bis 200 um unter dem Gesichtspunkt der Flexibilität oder dergleichen, aber die vorliegende Erfindung ist nicht speziell darauf beschränkt.
Falls es erforderlich und notwendig ist, kann das Mehrschichtensubstrat der vorliegenden Erfindung einer Oberflächenbehandlung zur Erhöhung des Haftvermögens der Haftklebstoffschicht, wie etwa einer Koronaentladungsbehandlung, Flammenbehandlung, Plasmabehandlung, Sputterätzbehandlung oder Grundierung (z. B. einem Voranstrich) auf der Oberfläche davon, auf der die Klebstoffschicht gebildet wird, unterzogen werden. Das Mehrschichtensubstrat der vorliegenden Erfindung kann außerdem eine Überzugsschicht umfassen, die ein geeignetes Trennmittel, wie z. B. ein Trennmittel auf der Basis von Silicon, langkettigem Alkyl oder Fluor umfasst, die auf der Oberfläche des Mehrschichtensubstrats aufgebracht wird, auf der die Haftklebstoffschicht nicht gebildet wird, um einen Wickelkörper zu bilden, welcher leicht abgewickelt werden kann. Das Mehrschichtensubstrat, insbesondere die Wasser- oder Wasserdampfsperrschicht kann außerdem ein geeignetes Additiv wie etwa ein Gleitmittel, ein Antistatikmittel, ein Antioxidationsmittel oder einen Ultraviolettabsorber darin eingearbeitet enthalten.
Die Haftklebstoffschicht kann unter Verwendung eines beliebigen geeigneten Haftklebstoffs wie etwa eines Haftklebstoffs auf Kautschukbasis oder eines Haftklebstoffs auf Acrylbasis gebildet werden. Der Haftklebstoff auf Kautschukbasis ist unter dem Gesichtspunkt einer verlängerten Stabilität der Eigenschaften vorzugsweise ein Haftklebstoff auf Kautschukbasis, der ein Kautschukpolymer verwendet, welches keine ungesättigte Bindung auf der Basis einer aliphatischen Säure aufweist oder einen geringen Gehalt davon aufweist. Zu Beispielen für das Kautschukpolymer gehören Polyisobutylene, Butylkautschuke, A-B-A-Blockpolymere wie Styrol-Ethylen-Butylen-Copolymer-Styrol oder Styrol-Butadien-Styrol und hydrierte Produkte davon. Von diesen Kautschukpolymeren werden hydrierte A-B-A-Blockpolymere bevorzugt verwendet.
Der Haftklebstoff auf Kautschukbasis kann aus einem oder mehreren Kautschukpolymeren hergestellt werden. Falls es erforderlich und notwendig ist, kann das Haftvermögen des Haftklebstoffs auf Kautschukbasis beispielsweise durch Hinzumischen eines beliebigen geeigneten Klebrigmachers wie etwa von Terpenharzen (z. B. α-Pinen-Polymer, β-Pinen-Polymer, Diterpen-Polymer, α-Pinen·Phenol-Copolymer), Kohlenwasserstoffharzen (z. B. aliphatisches Harz, aromatisches Harz, aliphatisch-aromatisches Copolymer), Kolophoniumverbindungen, Cumaron-Inden-Harzen, (Alkyl)phenolharzen, Xylenharzen oder Alkydharzen geregelt werden.
Das Haftvermögen des Haftklebstoffs auf Kautschukbasis kann außerdem durch Hinzumischen eines beliebigen Erweichungsmittels wie etwa eines Polyisobutylens mit niedrigem Molekulargewicht als Mischungsbestandteil, der einem Polyisobutylen entspricht, und eines Öls auf Paraffinbasis als Mischungsbestandteil, der einem A-B-A- Blockpolymer entspricht, geregelt werden, falls dies erforderlich und notwendig ist. Außerdem kann der Haftklebstoff auf Kautschukbasis außerdem eine Verbindung mit hoher Polarität, Hydrophilie und Wasserabsorption, wie etwa ein wasserabsorbierendes Harz oder einen Emulgator, darin eingearbeitet enthalten, um die Feuchtigkeitsdurchlässigkeit des Haftklebstoffs, insbesondere des Haftklebstoffs auf Kautschukbasis zu erhöhen. Die Haftklebstoffschicht kann außerdem ein beliebiges geeignetes Additiv wie einen Füllstoff, ein Pigment, ein Alterungsschutzmittel oder einen Stabilisator darin eingearbeitet enthalten, falls dies erforderlich und notwendig ist.
Die Haftklebstoffschicht kann als poröse Schicht ausgebildet werden, um ihre Feuchtigkeitsdurchlässigkeit dadurch weiter zu erhöhen. Die poröse Klebstoffschicht kann durch ein beliebiges geeignetes Verfahren gebildet werden, wie etwa durch ein Verfahren, bei dem ein Klebstoff durch ein Schmelzblasverfahren oder Vorhangsprühverfahren zu Fasern verarbeitet wird und anschließend diese zu einem Faservlies zusammengelagert werden, oder durch ein Verfahren, bei dem ein Klebstoff in Form eines Musters wie etwa als Punkt und Streifen teilweise aufgetragen wird.
Die Folie zum Schützen eines Anstrichfilms kann nach den herkömmlichen Verfahren zum Bilden einer Klebefolie gebildet werden, wie etwa durch ein Verfahren, bei dem eine Lösungsmittellösung oder durch Wärme geschmolzene Lösung eines Klebstoffs auf der rückseitigen Oberfläche, d. h., der wasser- oder wasserdampfdurchlässigen Schicht des Mehrschichtensubstrats aufgetragen wird, oder ein Verfahren, bei dem eine auf einem Trennelement gebildete Haftklebstoffschicht auf die wasser- oder wasserdampfdurchlässige Schicht des Mehrschichtensubstrats übertragen wird. Die Dicke der so gebildeten Haftklebstoffschicht kann zweckmäßig festgelegt werden. Die Dicke beträgt allgemein 200 um oder weniger und vorzugsweise 5 bis 50 um. Falls es erforderlich und notwendig ist, kann die so gebildete Haftklebstoffschicht durch zeitweiliges Ankleben eines Trennelements darauf geschützt werden, bis sie zum Einsatz kommt.
Die erfindungsgemäße Folie zum Schützen eines Anstrichfilms wird vorzugsweise zum Schutz der Oberfläche einer Karosserie oder von Teilen von Automobilen, die mit einem Anstrich wie etwa einem Melamin-Alkyd-Anstrich, Melamin-Acryl-Anstrich, Acryl- Urethan-Anstrich oder epoxyfunktionellem Acrylharz-Polysäure-Anstrich überzogen sind, oder von Adhärenden mit einem Anstrichfilm, wie etwa einer beschichteten Metallplatte (z. B. Stahlplatte) oder einem Formprodukt daraus, vor der Kollision von feinen Teilchen oder dem Angriff durch Chemikalien verwendet. Insbesondere wird die erfindungsgemäße Folie zum Schützen eines Anstrichfilms in denjenigen Ausführungsformen vorteilhaft verwendet, bei denen Wasser oder Wasserdampf dazu neigt, beim Ankleben der Schutzfolie leicht in das System einzudringen, oder Regenwasser dazu neigt, während der Aufbewahrung im Freien in die Grenzfläche zwischen der Folie und dem Anstrichfilm leicht einzudringen.
Die vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele ausführlicher beschrieben, aber es versteht sich, dass die vorliegende Erfindung nicht so aufgefasst werden sollte, als wäre sie darauf beschränkt. Sofern nichts anderes angegeben ist, beziehen sich alle Teile, Prozentsätze, Verhältnisse und dergleichen auf das Gewicht.

Beispiel 1

Eine Lösung eines Haftklebstoffs auf Kautschukbasis, der aus einer Mischung aus 90 Teilen eines Polyisobutylens mit einem viskositätsmittleren Molekulargewicht von 1000000 und 10 Teilen eines Polyisobutylens mit einem viskositätsmittleren Molekulargewicht von 80000 hergestellt war, in Toluol wurde auf ein Mehrschichtensubstrat, das sich aus einem Laminat aus einer wasser- oder wasserdampfundurchlässigen Polypropylenfolie mit einer Dicke von 30 um (scheinbare Dichte: 0,89 g/cm³) und einem aus Polyethylen gebildeten porösen Polyethylenfilm mit einer Dicke von 90 um und einer scheinbaren Dichte von 0,85 g/cm³ (Porum #70, hergestellt von Tokuyama Co., Ltd.) zusammensetzte, auf der Oberfläche des porösen Films davon aufgetragen. Die aufgetragene Lösung wurde anschließend 5 Minuten lang bei 50ºC getrocknet, um eine Folie zum Schützen eines Anstrichfilms zu erhalten, die eine 15 um dicke Haftklebstoffschicht aufwies.

Beispiel 2

Eine Folie zum Schützen eines Anstrichfilms wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, dass ein anionischer Emulgator (Natriumdodecylbenzolsulfonat) mit dem Haftklebstoff auf Kautschukbasis in einer Menge von 5 Teilen vermischt wurde.

Beispiel 3

Eine Folie zum Schützen eines Anstrichfilms wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, dass ein wasserabsorbierendes Harz mit einem Absorptionsvermögen für entionisiertes Wasser von 200 g/g und einer maximalen Teilchengröße von 100 um (AQALIC CA ML-100, hergestellt von NIPPON SHOKUBAI CO., LTD.) mit dem Haftklebstoff auf Kautschukbasis in einer Menge von 10 Teilen vermischt wurde.

Beispiel 4

Es wurde eine Folie zum Schützen eines Anstrichfilms auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, dass ein Mehrschichtensubstrat, das durch Auftragen einer Haftklebstoffschicht auf ein Laminat aus einer wasserundurchlässigen Polypropylenfolie mit einer Dicke von 30 um und einem Faservlies mit einer scheinbaren Dichte von 0,21 g/cm³ (ELTAS N01020, hergestellt von ASAHI CHEMICAL INDUSTRY CO., LTD.) auf die Oberfläche des Faservlieses davon erhalten wurde, als das Mehrschichtensubstrat verwendet wurde.

Beispiel 5

Es wurde eine Folie zum Schützen eines Anstrichfilms auf die gleiche Weise wie in Beispiel 4 hergestellt, mit der Ausnahme, dass eine Mischung aus 100 Teilen eines A-B-A- Blockpolymers, das aus Styrol-EthylenlButylen-Copolymer-Styrol (KRATON G-1657, hergestellt von Shell Kagaku K. K.) gebildet wurde, und 40 Teilen eines hydrierten Petroleumharzes (ARKON P-100, hergestellt von Arakawa Chemical Industries, Ltd.) als Haftklebstoff auf Kautschukbasis verwendet wurde.

Beispiel 6

Es wurde eine Folie zum Schützen eines Anstrichfilms auf die gleiche Weise wie in Beispiel 4 hergestellt, mit der Ausnahme, dass ein Verfahren eingesetzt wurde, welches das Kneten des in Beispiel 5 erhaltenen Haftklebstoffs auf Kautschukbasis durch einen Kneter, das Bilden von Chips aus dem Klebstoff, das Einsetzen der Chips in einem Schmelzblasverfahren unter Verwendung einer Düse (dice), um Fasern mit einem mittleren Durchmesser von ungefähr 20 um zu bilden, das Zusammenlagern der Fasern mit einem Gewicht von 20 g/m² auf einem Trennelement, um eine poröse Schicht zu bilden, und anschließend das Überführen der porösen Schicht auf das Mehrschichtensubstrat umfasst. Das vorstehend beschriebene Schmelzblasen erfolgte bei einer Düsentemperatur von 200ºC, einer Heißlufttemperatur von 210ºC, einem Heißluftdruck von 1,0 bis 2,0 kg/cm² und einer linearen Geschwindigkeit des Fördersystems von 3 m/min.

Vergleichsbeispiel 1

Eine Folie zum Schützen eines Anstrichfilms wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 erhalten, mit der Ausnahme, dass eine wasser- oder wasserdampfundurchlässige Polyesterfolie mit einer Dicke von 50 um (scheinbare Dichte: 1,4 g/cm³) als das Substrat für die Klebstoffschicht verwendet wurde.

Vergleichsbeispiel 2

Eine Folie zum Schützen eines Anstrichfilms wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 erhalten, mit der Ausnahme, dass ein Mehrschichtensubstrat, das durch Auftragen einer Haftklebstoffschicht auf ein Laminat aus einer wasser- oder wasserdampfundurchlässigen Polypropylenfolie mit einer Dicke von 30 um und einer wasser- oder wasserdampfundurchlässigen Polyesterfolie mit einer Dicke von 50 um auf die Seite der Polyesterfolie davon erhalten wurde, als das Mehrschichtensubstrat verwendet wurde.

Vergleichsbeispiel 3

Eine Folie zum Schützen eines Anstrichfilms wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 erhalten, mit der Ausnahme, dass ein Faservlies (ELTAS N0102U) als das Substrat für den Haftklebstoff verwendet wurde.

Bewertungstest

Die in den vorstehenden Beispielen und Vergleichsbeispielen erhaltenen Folien zum Schützen eines Anstrichfilms wurden den folgenden Tests unterzogen.

Wasser- oder Wasserdampf-Verdunstbarkeit:

Wasser wurde auf einen auf einer Eisenplatte gebildeten Melamin-Acryl-Anstrichfilm (MAGICRON, Handelsname, hergestellt von Kansai Paint Co., Ltd.) gesprüht. Die Folie zum Schützen eines Anstrichfilms wurde anschließend auf die nasse Oberfläche des Anstrichfilms aufgeklebt. Die Eisenplatte mit der Folie wurde dann 48 Stunden lang bei 40ºC stehen gelassen. Die Folie wurde anschließend von dem Anstrichfilm auf der Eisenplatte abgelöst, um zu sehen, ob Wasser oder Wasserdampf auf dem Melamin- Acryl-Anstrichfilm zurückgeblieben war.

Wasser- oder Wasserdampf-Sperreigenschaften:

Die Folie zum Schützen eines Anstrichfilms wurde auf den auf einer Eisenplatte gebildeten Melamin-Acryl-Anstrichfilm aufgeklebt, wobei ein nahezu halbkugelförmiger Schaumbereich mit einem Durchmesser von ungefähr 1 cm darin gebildet wurde. Anschließend wurde Wasser aus einer Dusche 10 Minuten lang auf die Eisenplatte gesprüht. Die Folie wurde anschließend von dem Anstrich abgezogen, um zu sehen, ob Wasser oder Wasserdampf in den Schaumbereich hineingelangt war.
Die Ergebnisse der Tests sind in der nachstehenden Tabelle gezeigt. Tabelle
Wenngleich die Erfindung ausführlich und mit Bezugnahme auf spezielle Ausführungsformen davon beschrieben wurde, ist für Fachleute offensichtlich, dass verschiedene Abänderungen und Abwandlungen daran vorgenommen werden können, ohne von ihrem Umfang abzuweichen.

Claims

1. Folie zum Schützen eines Anstrichfilms, wobei die Folie ein Mehrschichtensubstrat, das eine Wasser- oder Wasserdampfsperrschicht als Oberflächenschicht und eine wasser- oder wasserdampfdurchlässige Schicht als Rückseite umfasst, und eine auf der wasser- oder wasserdampfdurchlässigen Schicht gebildete Haftklebstoffschicht umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die wasser- oder wasserdampfdurchlässige Schicht ein poröses Material mit einem mittleren Porendurchmesser von 10 um oder weniger oder einer scheinbaren Dichte von 0,85 g/cm³ oder weniger umfasst.

2. Folie wie in Anspruch 1 beansprucht, wobei die Haftklebstoffschicht einen Haftklebstoff auf Kautschukbasis umfasst, der mindestens einen Bestandteil, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polyisobutylen, Butylkautschuk und A-B-A- Blockpolymer, umfasst.

3. Folie wie in Anspruch 1 beansprucht, wobei die Wasser- oder Wasserdampfsperrschicht eine Feuchtigkeitsdurchlässigkeit von 50 g/m²·24 h oder weniger aufweist.