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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Nucleinsäuren und dadurch codierte Proteine.
Nucleinsäuren
der Erfindung codieren eine neue Familie von Proteinen von Hypophysentumor-spezifischem
Gen. Die Erfindung betrifft auch Verfahren zum Herstellen und Verwenden
derartiger Nucleinsäuren
und Proteine.
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BESCHREIBUNG
DES HINTERGRUNDS
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Krebse
und Tumore sind die zweithäufigste
Todesursache in den Vereinigten Staaten, wobei sie 450000 Tode im
Jahr verursachen. Einer von drei Amerikanern entwickelt Krebs und
einer von fünf
stirbt an Krebs (Scientific American Medicine, Teil 12, I, 1, Abschnitt
datiert 1987). Wenn auch ein beträchtlicher Fortschritt beim
Identifizieren einiger von den wahrscheinlichen Umwelt- und Vererbungsursachen
von Krebs gemacht wurde, zeigt die Statistik für die Krebstodesrate eine Notwendigkeit
für wesentliche
Verbesserung in der Therapie von Krebs und verwandten Krankheiten
und Erkrankungen an.
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Eine
Anzahl von Krebsgenen, d.h. Genen, die an der Ätiologie von Krebs beteiligt
sind, ist in Verbindung mit erblichen Formen von Krebs und in einer
großen
Anzahl von gut untersuchten Turmorzellen identifiziert worden. Die
Untersuchung von Krebsgenen hat geholfen, etwas Verständnis für den Prozeß der Tumorgenese
zu schaffen. Wenn es auch eine größere Menge bleibt, was über Krebsgene
gelernt werden muß,
dienen die gegenwärtig
bekannten Krebsgene als nützliche
Modelle für
das Verstehen der Tumorgenese.
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Krebsgene
werden allgemein eingeteilt in „Onkogene", welche, wenn aktiviert, Tumorgenese
fördern, und „Tumorsuppressorgene", welchen es, wenn
beschädigt,
nicht gelingt, Tumorgenese zu unterdrücken. Wenn auch diese Einteilungen
eine nützliche
Methode zur begrifflichen Fassung von Tumorgenese schaffen, ist
es ebenfalls möglich,
daß ein
spezielles Gen in Abhängigkeit
von der speziellen allelischen Form dieses Gens, seinen regulatorischen
Elementen, dem genetischen Hintergrund und der Gewebeumgebung, in
welcher es wirkt, sich unterscheidende Rollen spielen kann.
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Tumorsuppressorgene
sind Gene, die in ihren Wildtyp-Allelen Proteine exprimieren, die
abnormale zelluläre
Proliferation unterdrücken.
Wenn das Gen, codierend für
ein Tumorsuppressorprotein, mutiert oder deletiert wird, kann es
dem resultierenden mutanten Protein oder dem vollständigen Fehlen
der Expression von Tumorsuppressorprotein mißlingen, zelluläre Proliferation
korrekt zu regulieren, und abnormale zelluläre Proliferation kann stattfinden,
insbesondere wenn es schon existierenden Schaden an dem zellulären regulatorischen
Mechanismus gibt. Es ist gezeigt worden, daß eine Anzahl von gut untersuchten
menschlichen Tumoren und Tumorzellinien fehlende oder nichtfunktionelle
Tumorsuppressorgene aufweist. Zu Beispielen von Tumorsuppressionsgenen
gehören,
ohne aber darauf begrenzt zu sein, das Retinoblastomsuszeptibilitätsgen oder
RB-Gen, das p53-Gen, das im Colonkarzinom deletierte (DDC) Gen und
das Tumorsuppressorgen vom Neurofibromatose-Typ 1 (NF-1). Verlust
von Funktion oder Inaktivierung von Tumorsuppressorgenen kann eine
zentrale Rolle bei der Initiierung und/oder Progression einer bedeutenden
Anzahl von menschlichen Krebsen spielen.
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Hypophysenvorderlappentumore
sind meistens gutartige, Hormon sekretierende oder hormoninaktive Adenome,
entstehend aus einer monoklonalen Expansion einer genetisch mutierten
Zelle. Die Pathogenese von Tumorbildung in dem Hypophysenvorderlappen
ist intensiv untersucht worden.
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Mechanismen
für Hypophysentumorgenese
beinhalten eine Mehrschrittkaskade von kürzlich charakterisierten molekularen
Ereignissen. Das am besten charakterisierte Onkogen in Hypophysentumoren
ist gsp, ein konstitutiv aktives Gasα, resultierend aus der Aktivierung
von Punktmutationen in diesem Gen.
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Gasa-Mutationen
erfolgen in etwa 40% von GH-sekretierenden Tumoren und konstitutiv
aktiviertes CREB wird auch in einer Untergruppe dieser Tumore gefunden.
Obwohl die Wichtigkeit von GSa-mutanten Proteinen in der Entwicklung
von Wachstumshormon sekretierenden Hypophysentumoren gut begründet ist, enthält nur etwa
ein Drittel dieser Tumore diese Mutationen, was das Vorhandensein
von zusätzlichen
transformierenden Ereignissen in der Hypophysentumorgenese anzeigt.
Obwohl Punktmutationen von Ras-Onkogen, der Verlust von Heterozygotie
(LOH) nahe dem Rb-Locus auf Chromosom 13 und LOH auf Chromosom 11
an einigen Hypophysentumoren beteiligt sind, bleibt der Mechanismus,
der Hypophysenzelltransformation bewirkt großenteils unbekannt. So gibt
es einen Bedarf auf dem Fachgebiet für zusätzliche Hypophysen-abgeleitete
Proteine, die mit Hypophysenzelltransformation verbunden sind.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft isolierte, gereinigte Proteine des
Säuger-Pituitary-Transforming-Gens
(PTTG), früher
Proteine des Säuger-Hypophysentumor-spezifischen
Gens (PTSG) genannt. Die PTTG-Proteine der Erfindung und Fragmente
davon sind in Bioassays, als Immunogene zum Herstellen von anti-PTTG-Antikörpern oder
in derartige Proteine und/oder Antikörper enthaltenden therapeutischen
Zusammensetzungen verwendbar. Diese Erfindung betrifft auch einen
transgenen nicht-humanen
Säuger,
der PTTG-Protein expimiert.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch isolierte Nucleinsäuren, die
PTTG-(PTSG)-Proteine von Säugerursprung,
wie beispielsweise Mensch, Ratte usw., codieren. Die PTTG codierende
Nucleinsäure
wird auch in Form von einem sie tragenden Vektor, als hybridisierende
Sonden/Primer, in sie tragenden Wirtszellen, als Antisense-Oligonucleotide,
in DNA- und RNA-Form und verwandten Zusammensetzungen bereitgestellt.
Die hier beschriebenen Nucleinsäuremoleküle können in
dem Fachmann bekannte Expressionssysteme eingebracht werden. Die
PTTG-Nucleinsäuren
sind als Sonden zum Untersuchen der Anwesenheit und/oder Menge eines
PTTG-Gens oder mRNA-Transkripts in einer gegebenen Probe verwendbar.
Die hier beschriebenen Nucleinsäuremoleküle und Oligonucleotidfragmente
davon sind auch als Primer und/oder Template in einer PCR-Reaktion
zum Amplifizieren von PTTG-Proteine codierenden Genen verwendbar.
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Antikörper, die
immunoreaktiv mit PTTG-Proteinen der Erfindung sind, werden ebenfalls
bereitgestellt. Diese Antikörper
sind in diagnostischen Assays zur Bestimmung der Niveaus von PTTG-Proteinen, vorhanden in
einer gegebenen Probe, z.B. Gewebeproben, biologische Flüssigkeiten,
Western-Blots und
dergleichen, verwendbar. Die Antikörper können auch verwendet werden,
um PTTG-Proteine aus rohen Zellextrakten und dergleichen zu reinigen.
Darüber
hinaus werden diese Antikörper
als therapeutisch nützlich
angesehen, um der biologischen Wirkung von PTTGs in vivo entgegenzuwirken
oder sie zu ergänzen.
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Verfahren
und diagnostische Systeme zum Bestimmen der Niveaus von PTTG-Protein
in verschiedenen Gewebeproben werden gleichfalls bereitgestellt.
Diese diagnostischen Verfahren können zum Überwachen
des Niveaus von therapeutisch verabreichtem PTTG-Protein oder Fragmenten
davon verwendet werden, um die Aufrechterhaltung therapeutisch wirksamer
Mengen zu erleichtern. Diese diagnostischen Verfahren können ebenfalls
verwendet werden, um pathologische und physiologische Störungen zu
diagnostizieren, die aus abnormalen Niveaus von PTTG-Protein resultieren.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung wird ein isoliertes, reines Polypeptid
bereitgestellt, bestehend aus einer Aminosäuresequenz, die Hypophysentumor
erzeugende Eigenschaft induziert, wobei die Aminosäuresequenz
durch die Nucleotide 293 bis 899 von SEQ.ID No: 1 oder durch Varianten
davon codiert ist, welche Varianten mindestens 60% Identität mit den
Nucleotiden 293 bis 899 von SEQ.ID No: 1 haben und imstande sind,
unter stringenten Bedingungen mit ihnen zu hybridisieren.
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Die
Varianten können
mindestens 70% Identität
mit den Nucleotiden 293 bis 899 von SEQ.ID No: 1 haben und sind
imstande, unter stringenten Bedingungen mit ihnen zu hybridisieren.
Die Varianten können mindestens
90% Identität
mit den Nucleotiden 293 bis 899 von SEQ.ID No: 1 haben und sind
imstande, unter stringenten Bedingungen mit ihnen zu hybridisieren.
Die Varianten können
mindestens 95% Identität
mit den Nucleotiden 293 bis 899 von SEQ.ID No: 1 haben und sind
imstande, unter stringenten Bedingungen mit ihnen zu hybridisieren.
Das Variantennucleotid kann mit den Nucleotiden 293 bis 899 von
SEQ.ID No: 1 unter mäßig stringenten
Bedingungen, äquivalent
dem Hybridisieren in 50% Formamid, 5 × Denhart-Lösung, 5 × SSPE, 0,2% SDS bei 42°C, hybridisieren.
Das Variantennucleotid kann mit den Nucleotiden 293 bis 899 von
SEQ.ID No: 1 unter Bedingungen hoher Stringenz hybridisieren und
Hybride erzeugen, die in 0,018 M NaCl bei 65°C stabil sind.
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Vorzugsweise
umfaßt
das Polypeptid des ersten Aspekts die Aminosäuresequenz, codiert durch die Nucleotide
293 bis 899 von SEQ.ID No:1.
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Das
Polypeptid kann SEQ. ID No: 2 und biologisch aktive Varianten davon
umfassen, welche Varianten mindestens 70% Identität mit SEQ.ID
No: 2 haben und an den Antikörper
des anti-Pituitary-Tumor-Transforming-Gens
(PTTG) binden. Die Varianten können
mindestens 80% Identität
mit SEQ.ID No: 2 haben und an den Antikörper des anti-Pituitary-Tumor-Transforming-Gens
(PTTG) binden. Die Varianten können
mindestens 90% Identität
mit SEQ.ID No: 2 haben und an den Antikörper des anti-Pituitary-Tumor-Transforming-Gens (PTTG)
binden. Die Varianten können
mindestens 95% Identität
mit SEQ.ID No: 2 haben und an den Antikörper des anti-Pituitary-Tumor-Transforming-Gens
(PTTG) binden.
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Vorzugsweise
umfaßt
das Polypeptid SEQ.ID No: 2.
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Das
Polypeptid kann von Säugerursprung
sein. Das Polypeptid kann aus der Gruppe, bestehend aus Polypeptiden
von Menschen-, Ratten-, Mäuse-,
Schweine-, Schafs-, Hunde- und Rinderursprung, ausgewählt sein.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt wird eine Zusammensetzung, umfassend das Polypeptid
des ersten Aspekts und einen Träger,
bereitgestellt.
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Gemäß einem
dritten Aspekt wird ein isoliertes, gereinigtes Polynucleotid, bestehend
aus den Nucleotiden 293 bis 899 von SEQ.ID No:1, bereitgestellt.
Das Polynucleotid kann eine Nucleinsäure, codierend das Peptid von
SEQ.ID No: 2, umfassen.
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Gemäß einem
vierten Aspekt wird ein Polynucleotid, umfassend die Antisense-Nucleinsäure des
Polynucleotids des dritten Aspekts, bereitgestellt.
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Das
Polynucleotid kann weiterhin eine nachweisbare Markierung oder einen
Marker umfassen. Das Polynucleotid kann mit mRNA unter stringenten
Bedingungen hybridisieren, die Hybride erzeugen, die in 0,018 M
NaCl bei 65°C
stabil sind.
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Das
Polynucleotid kann eine RNA sein. Das Polynucleotid kann eine DNA
sein.
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Gemäß einem
fünften
Aspekt wird eine Zusammensetzung, umfassend das Polynucleotid gemäß dem dritten
Aspekt, bereitgestellt.
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Gemäß einem
sechsten Aspekt wird ein Vektor, umfassend das Polynucleotid gemäß dem dritten
Aspekt, bereitgestellt.
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Gemäß einem
siebenten Aspekt wird eine Zusammensetzung, umfassend den Vektor
gemäß dem sechsten
Aspekt und einen Träger,
bereitgestellt.
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Gemäß einem
achten Aspekt wird eine Wirtszelle, tragend den Vektor gemäß dem sechsten
Aspekt, bereitgestellt.
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Gemäß einem
neunten Aspekt wird eine Zusammensetzung, umfassend die Wirtszelle
gemäß dem achten
Aspekt und einen Träger,
bereitgestellt.
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Gemäß einem
zehnten Aspekt wird ein diagnostischer Kit für ein Säuger-Pituitary-Tumor-Transforming-Gen,
umfassend mindestens ein Polynucleotid gemäß dem dritten Aspekt und Instruktionen
für seine Markierung
zur Verwendung beim Nachweis der Pituitary-Tumor-Transforming-Gen
codierenden DNA, bereitgestellt.
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Gemäß einem
elften Aspekt wird ein Verfahren zum Herstellen eines Polypeptids
des diagnostischen Kits für
ein Pituitary-Tumor-Transforming-Gen gemäß dem ersten Aspekt, umfassend
Kultivieren der Wirtszellen gemäß dem achten
Aspekt in einem Expressionsmedium und unter wirksamen Expressionsbedingungen, bereitgestellt;
Exprimierenlassen
eines Proteins des diagnostischen Kits für ein Pituitary-Tumor-Transforming-Gen
und Ansammeln in dem Medium; und Abtrennen des Mediums, umfassend
das Protein des diagnostischen Kits für ein Pituitary-Tumor-Transforming-Gen,
von den Zellen.
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Das
Verfahren kann weiterhin das Abtrennen des Proteins des diagnostischen
Kits für
ein Pituitary-Tumor-Transforming-Gen von dem Medium und allen verbleibenden
Komponenten umfassen.
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Gemäß einem
zwölften
Aspekt wird bereitgestellt ein isolierter Antikörper eines diagnostischen Kits
für ein
anti-Pituitary-Tumor-Transforming-Gen, ein isolierter Antikörper eines
diagnostischen Kits für
ein anti-Pituitary-Tumor-Transforming-Gen, selektiv bindend ein
isoliertes, reines Polypeptid, bestehend aus einer Aminosäuresequenz,
die Hypophysentumor erzeugende Wirkung induziert, wobei die Aminosäuresequenz
durch die Nucleotide 293 bis 899 von SEQ ID No: 1 codiert ist.
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Der
Antikörper
kann ein monoklonaler Antikörper
sein.
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Der
Antikörper
kann ein polyklonaler Antikörper
sein.
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Gemäß einem
dreizehnten Aspekt wird eine Zusammensetzung, umfassend den Antikörper gemäß dem zwölften Aspekt
und einen Träger,
bereitgestellt.
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Gemäß einem
vierzehnten Aspekt wird ein transgener nichtmenschlicher Säuger, tragend
mindestens ein nichtnatives Polynucleotid, bereitgestellt, welches
ein Polypeptid gemäß dem ersten
Aspekt exprimiert.
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Der
transgene nichtmenschliche Säuger
kann ein mutiertes Polynucleotid tragen, welches eine mutierte Aminosäuresequenz,
identifiziert als mutierte SEQ ID No: 2, exprimiert.
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Der
transgene nichtmenschliche Säuger
kann ein knock-out-Lebewesen sein.
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Der
transgene nichtmenschliche Säuger
kann eine transgene Maus sein.
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Gemäß einem
fünfzehnten
Aspekt wird ein Verfahren zum Identifizieren von Nucleinsäure des
diagnostischen Kits für
ein Säuger-Pituitary-Tumor-Transforming-Gen
bereitgestellt, umfassend Inkontaktbringen der Nucleinsäure einer
Säugerprobe
mit dem Antisense-Polynucleotid gemäß dem vierten Aspekt in markierter Form
unter stringenten Hybridisierungsbedingungen, die Hybride erzeugen,
die in 0,018 M NaCl bei 65°C
stabil sind; Nachweisen der Anwesenheit einer Markierung in der
hybridisierten Nucleinsäure
der Probe; und Identifizieren der Anwesenheit einer Säugernucleinsäure in der
Anwesenheit der Markierung in der Nucleinsäure der Säugerprobe.
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Gemäß einem
sechzehnten Aspekt wird ein Verfahren zum Isolieren von Nucleinsäure des
diagnostischen Kits für
ein Säuger-Pituitary-Tumor-Transforming-Gen
bereitgestellt, umfassend das Verfahren des fünfzehnten Aspekts; und Abtrennen
der markierten hybridisierten Nucleinsäure von der unmarkierten Nucleinsäure aus
der Säugerprobe.
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Gemäß einem
siebzehnten Aspekt wird ein Verfahren zum Bestimmen der Anwesenheit
von Peptid des diagnostischen Kits für ein menschliches Pituitary-Tumor-Transforming-Gen
in einer Probe bereitgestellt, umfassend Inkontaktbringen einer
menschlichen Probe mit dem Antikörper
und Zulassen der Bildung eines Komplexes zwischen dem Antikörper gemäß dem zwölften Aspekt
und einem Peptid des diagnostischen Kits für ein Pituitary-Tumor-Transforming-Gen,
vorhanden in der Probe; Nachweisen der Anwesenheit eines Komplexes
Antikörper-Pituitary-Tumor-Transforming-Gen
des diagnostischen Kits; und Bestimmen, daß ein menschliches PTTG-Peptid,
wenn ein Peptid-Antikörper-Komplex des diagnostischen
Kits für
ein Pituitary-Tumor-Transforming Gen, in der Probe vorhanden ist.
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Der
Antikörper
kann eine nachweisbare Markierung tragen und der Nachweisschritt
kann durch Nachweisen der Antikörper-Markierung
nach Abtrennung des markierten Komplexes von unmarkiertem und markiertem
Antikörper
ausgeführt
werden.
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Gemäß einem
achtzehnten Aspekt wird die Verwendung einer einsträngigen Nucleotidsequenz,
die unter in hohem Maße
stringenten Bedingungen mit der SEQ.ID No: 1 einer Nucleinsäure hybridisiert
und welche Hybride erzeugt, die in 0,018 M NaCl bei 65°C stabil
sind, in einem diagnostischen in-vitro-Test für Tumore bereitgestellt.
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Gemäß einem
neunzehnten Aspekt wird ein in-vitro-Verfahren zum Nachweisen einer
pathologischen Masse, verbunden mit der Expression eines Pituitary-Tumor-Transforming-Gens, bereitgestellt,
umfassend Nachweisen einer transkribierten oder mutanten Nucleinsäure einer
Sequenz des Polynucleotids gemäß dem dritten
Aspekt in einer Zelle, die von einem Patienten erhalten worden ist.
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Gemäß einem
zwanzigsten Aspekt wird ein Kit zum diagnostischen Nachweis eines
Pituitary-Tumor-Transforming-Gens
bereitgestellt, umfassend den Antikörper gemäß dem zwölften Aspekt; und Instruktionen
für seinen
Gebrauch.
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Der
Kit nach kann weiterhin ein Polypeptid eines Pituitary-Tumor-Transforming-Gens,
selektiv gebunden durch den Antikörper, umfassen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUR
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1 zeigt
die Auswirkung der PTTG-Expression auf die Zellproliferation. Die
Zellwachstumsgeschwindigkeit wird als Extinktion bei 595 nm ausgedrückt. Die
Fehlerbalken stellen SEM (n=6) dar. Es wurden drei unabhängige Experimente
durchgeführt.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung entstand aus einem Wunsch von den Erfindern,
Verfahren zum Nachweis von Krankheiten oder Leiden, verbunden mit
der Überproduktion
von, oder Abnormalitäten
in, PTTG-Expression gegenüber
dem Stand der Technik zu verbessern. Die Erfinder haben sich vorgenommen,
ein PTTG-Gen in einer Spezies zu isolieren und haben dann Sonden,
basierend auf der so gefundenen Gensequenz, benutzt, um die genomische
DNA von anderen Spezies, insbesondere menschlichen, zu sondieren
und haben ein Verfahren zum Mutieren des PTTG-Gens ebenso wie ein
Verfahren zum Ersetzen defekter PTTG-Gene ausgedacht. Sie haben
zusätzlich
ein transgenes Lebewesen zur Verwendung als Modell für die Untersuchung
derartiger Krankheiten und Leiden bei Menschen konzipiert. Diese
Erfindung stellt daher isolierte, gereinigte Proteine, Polypeptide
und Fragmente davon von Säuger-Hypophysentumor-spezifischem Gen
(PTTG), codiert durch die Nucleinsäure der Erfindung bereit. Wie
hier verwendet bezieht sich der Ausdruck „PTTG" auf eine Säugerfamilie von isolierten
und/oder im wesentlichen reinen Proteinen, vorzugsweise menschlichen,
die imstande sind, Zellen in Gewebekultur, z.B. NIH-3T3-Zellen und
dergleichen, zu transformieren. Die PTTG-Proteine der Erfindung
haben die Fähigkeit,
Tumorbildung bei nackten Mäusen,
z.B. wenn transfiziert in NIH-3T3-Zellen und dergleichen, zu induzieren.
Die PTTG-Proteine
der Erfindung schließen
natürlich
vorkommende allelische Varianten davon, codiert durch mRNA, erzeugt
durch alternatives Spleißen
eines primären Transkripts,
ein und schließen
weiter Fragmente ein, welche mindestens eine native biologische
Aktivität,
wie beispielsweise Immunität
erzeugende Eigenschaft, behalten.
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Um
Gene zu identifizieren, die speziell in Hypophysentumorzellen exprimiert
werden, haben die Erfinder GH sekretierende und Prolactin sekretierende
Ratten-Hypophysentumorzellinien benutzt. In dieser Weise benutzten
sie sie, um das Gemisch von normalen Geweben, vorhanden in chirurgisch
ausgeschnittenen menschlichen Hypophysentumoren und festen experimentellen
Rattentumoren, zu eliminieren. Beim Screenen von etwa 30% der exprimierten
mRNA wurde ein Hypophysentumor transformierendes Gen (PTTG) identifiziert
und charakterisiert. Die Sequenz von PTTG enthüllte keine Homologie zu irgendwelchen
bekannten Sequenzen in der GenBank. Das PTTG-Gen codiert ein Protein
von 199 Aminosäuren,
das kein charakterisiertes funktionelles Motiv enthält, was
klar anzeigt, daß PTTG
ein neues Protein ist.
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Die
Erfinder haben die Hypophysentumor-spezifische Expression von PTTG
durch Northern-Blot-Analyse
gezeigt. Anders als Hypophysentumorzellen ist Hodengewebe das einzige
normale nicht-Tumorgewebe, das
PTTG-Expression zeigt. Interessanterweise scheint die PTTG-Messenger-RNA
im Hoden etwa 300 bp kürzer
als die des Hypophysentumors zu sein, was anzeigt, daß der Hoden-Messenger
eine PTTG-Spleißvariante
des Hypophysen-Messengers ist.
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Die
Wichtigkeit von PTTG in der Tumorgenese wird durch seine Fähigkeit
veranschaulicht, 3T3-Fibroblasten,
wenn überexprimiert
in diesen Zellen, zu transformieren, wie durch morphologische Veränderung
und Verankerungs-unabhängiges
Wachstum von PTTG-Transfektanten in weichem Agar gezeigt wird. Dieses
Ergebnis wird darüber
hinaus durch die Entdeckung unterstrichen, daß mehrfache Tumorzellinien
reichliche Mengen von PTTG exprimieren. Weiterhin entwickelten nackte
Mäuse,
injiziert mit PTTG exprimierenden 3T3-Zellen, innerhalb von 3 Wochen
an allen Injektionsstellen große
Tumore. Diese Werte zeigen, daß PTTG allein
zu zellulärer
Transformation imstande ist, ohne ein komplementäres Onkogen zu erfordern, und
daß es in
vivo potent tumorerzeugend ist. Im allgemeinen erfordert volle Zelltransformation
zwei komplementäre
Onkogene. Siehe Land et al., Nature, 304:696 (1983); Schwab et al.,
Nature, 316:160 (1985); Ruley et al., Nature 304:602 (1983). In
einigen Fällen
jedoch kann die Überexpression
eines einzelnen Onkogens ausreichend sein, um zelluläre Transformation
zu induzieren, wie es in der Rat-1-Zelltransformation durch Überexpression des
Ras-Gens allein der Fall ist. Siehe, Reynolds, V.L., Oncogene, 1:323
(1987). Im vorliegenden Fall haben die Erfinder gefunden, daß PTTG Zellproliferation
in kultivierten transfizierten Zellen innerhalb von 72 Stunden Untersuchungszeit
nicht stimuliert. Tatsächlich
haben sie gefunden, daß PTTG
unerwarteterweise alle Proliferation in kultivierten transfizierten
Zellen hemmt. Diese antiproliferative Wirkung ist der potenten Hemmung
des Zellwachstums ähnlich,
die von Massaque et al. mit TGFB gesehen wird. Siehe Massaque et
al., Ann. Rev. Cell Biol. 6:597 (1990). Sobald die Zellen jedoch
transformiert sind, wird die Zellproliferation beschleunigt und bei
nackten Mäusen
wird schnelles Wachstum von Tumoren gesehen.
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Die
PTSG-Proteine dieser Erfindung sind Polypeptid, selektiv gebunden
durch anti-PTTG (anti-PTTG)-Antikörper, wobei
der Antikörper
vorzugsweise an das menschliche Protein bindet, das die Aminosäuresequenz
SEQ ID NO:2 und 5 bis 50 Aminosäuren
lange Fragmente, welche an anti-PTTG-Antikörper binden, einschließt. Die
isolierten PTSG-Proteine der Erfindung sind im allgemeinen frei
von anderen zellulären Komponenten
und/oder Kontaminanten, die normalerweise mit einer nativen in-vivo-Umgebung verbunden sind,
obwohl sie einen bestimmten Gehalt an diesen Produkten, wie beispielsweise
Proteine, RNA, DNA und Polysaccharide, haben können.
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Die
PTTG-Proteine werden primär,
obwohl nicht exklusiv, durch Hypophysentumorzellen exprimiert, wobei
Expression im Hoden nachgewiesen ist. Das Transkript in Ratten-Hypophysentumorzellen
hat eine Größe von etwa
1,3 kb, während
das Transkript im Hoden etwa 1 kb beträgt, wie durch einen Northern-Blot-Assay beobachtet
wurde. Spleißvariante
cDNA-Transkripte, codierend eine PTTG-Familie von Proteinen, werden durch
die vorliegende Erfindung klar ebenfalls in Erwägung gezogen.
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Die
Verwendung der Begriffe „isoliert" und/oder „gereinigt" in der vorliegenden
Beschreibung und in den Ansprüchen
als einem Modifizierungsmittel von DNA, RNA, Polypeptid oder Proteinen
bedeutet, daß die DNA,
RNA, das Polypeptid oder die Proteine, die so bezeichnet sind, in
derartiger Form durch die Hand des Menschen hergestellt worden sind
und so von ihrer nativen zellulären
in-vivo-Umgebung
getrennt sind. Als Ergebnis dieser menschlichen Intervention sind
die rekombinanten DNAs, RNAs, das Polypeptid und die Proteine der
Erfindung auf hier beschriebenen Wegen verwendbar, auf denen die
DNAs, RNAs, das Polypeptid und die Proteine, wie sie natürlicherweise
vorkommen, es nicht sind.
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Wie
hier verwendet bezieht sich „Säuger" auf die Varietät der Spezies,
aus welcher das PTTG-Protein der
Erfindung abgeleitet ist, z.B. Mensch, Ratte, Maus, Kaninchen, Affe,
Pavian, Rind, Schwein, Schaf, Hund, Katze und dergleichen. Ein bevorzugtes
PTTG-Protein hier ist menschliches PTTG.
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Ebenfalls
Teil dieser Erfindung ist das PTTG-Gen, welches, wenn defekt oder
vorhanden, für
Hypophysentumorgenese verantwortlich ist. Eine Suche von GenBank
und Proteinprofilanalyse (BLAST-Programmsuche
von Datenbanken des nationalen Zentrums für Biotechnologieinformation)
zeigte an, daß PTTG keine
Homologie mit bekannten Sequenzen teilt und sein codiertes Protein
in hohem Maße
hydrophil ist und keine bekannten funktionellen Motive enthält.
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Gegenwärtig bevorzugte
PTTG-Proteine der Erfindung schließen Aminosäuresequenzen ein, die im wesentlichen
die gleichen sind wie die Aminosäuresequenz
SEQ ID NO:2 und Fragmente davon, etwa 5 bis 10 Aminosäuren lang,
ebenso wie biologisch aktive modifizierte Formen davon. Der Fachmann
erkennt, daß zahlreiche
Reste der vorstehend beschriebenen Sequenzen mit anderen, chemisch,
sterisch und/oder elektronisch ähnlichen
Resten substituiert werden können,
ohne die biologische Aktivität
der resultierenden Rezeptorspezies wesentlich zu verändern. Außerdem werden
größere Polypeptidsequenzen,
die im wesentlichen die gleiche Sequenz wie SEQ ID NO:2 darin enthalten
(z.B. Spleißvarianten),
in Betracht gezogen.
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Wie
hier angewendet bezeichnet der Begriff „im wesentlichen die gleiche
Aminosäuresequenz" Aminosäuresequenzen,
die mindestens etwa 70% Identität
in bezug auf die Referenzaminosäuresequenz
haben und die Eigenschaft vergleichbarer funktioneller und biologischer
Aktivität
des Proteins, definiert durch die Referenzaminosäuresequenz, behalten. Vorzugsweise
haben Proteine mit „im
wesentlichen der gleichen Aminosäuresequenz" mindestens etwa
80%, stärker
bevorzugt 90% Aminosäureidentität in bezug
auf die Referenzaminosäuresequenz;
wobei mehr als etwa 95% Aminosäuresequenzidentität besonders
bevorzugt sind. Es wird jedoch erkannt, daß Polypeptid (oder die vorstehend
bezeichneten Nucleinsäuren),
die weniger als die beschriebenen Niveaus von Sequenzidentität enthalten,
die als Spleißvarianten
entstehen oder die durch konservative Aminosäuresubstitutionen oder durch
Substitution von degenerierten Codons modifiziert sind, ebenfalls
innerhalb des Bereichs der vorliegenden Erfindung eingeschlossen
sind.
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Der
Begriff „biologisch
aktiv" oder „funktionell", wenn hier als Modifizierungsmittel
des (der) PTTG-Proteins(e) dieser Erfindung oder eines Polypeptidfragments
davon verwendet, bezieht sich auf ein Polypeptid, das mindestens
eine der funktionellen charakteristischen Eigenschaften, zugeschrieben
dem PTTG, zeigt. Zum Beispiel ist eine biologische Aktivität von PTTG
die Fähigkeit,
Zellen in vitro (z.B. NIH-3T3-Zellen und dergleichen) zu transformieren.
Noch eine andere biologische Aktivität von PTTG ist die Fähigkeit,
Tumorbildung bei nackten Mäusen
zu induzieren (z.B. wenn in NIH-3T3-Zellen und dergleichen transfiziert).
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PTTG
ist auch als Immunogen für
die Erzeugung von polyklonalen und monoklonalen Antikörpern, die selektiv
an PTTG binden, aktiv. So wird eine PTTG codierende Nucleinsäure der Erfindung
ein Polypeptid codieren, das spezifisch durch einen Antikörper erkannt
wird, der ebenfalls spezifisch das PTTG-Protein erkennt, vorzugsweise
menschliches, einschließend
die Aminosäuresequenz
SEQ ID NO:2, und Fragmente davon, etwa 5 bis 50 Aminosäuren lang,
welche an den anti-PTTG-Antikörper binden.
Derartige Aktivität
kann durch ein beliebiges dem Fachmann bekanntes Verfahren untersucht
werden. Zum Beispiel kann ein Test-Polypeptid, codiert durch eine
PTTG cDNA, verwendet werden, um Antikörper zu erzeugen, welche dann
auf ihre Fähigkeit,
an das Protein einschließlich
der in SEQ ID NO:2 angegebenen Sequenz zu binden, untersucht werden.
Wenn der Antikörper
an das Test-Polypeptid
und das Protein einschließlich
der in SEQ ID NO:2 angegebenen Sequenz mit im wesentlichen der gleichen
Affinität
bindet, dann besitzt das Polypeptid die erforderliche biologische
Aktivität.
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Die
PTTG-Proteine der Erfindung können
durch Verfahren isoliert werden, die auf dem Fachgebiet bekannt
sind, z.B. die hier beschriebenen rekombinanten Expressionssysteme,
Ausfällung,
Gelfiltration, Ionenaustausch, Umkehrphasen- und Affinitätschromatographie
und dergleichen. Andere bekannte Verfahren sind bei Deutscher et
al., Guide to Protein Purification: Methods in Enzymology (Führer zur
Proteinreinigung: Methoden in der Enzymologie), Band 182 (Academic
Press (1990)) beschrieben. Alternativ kann das isolierte Polypeptid
der vorliegenden Erfindung unter Verwendung bekannter rekombinanter
Verfahren, wie zum Beispiel bei Sambrook et al., vorstehend (1989)
beschrieben, erhalten werden.
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Ein
Beispiel der Mittel zum Herstellen des (der) Polypeptids(e) der
Erfindung ist, Nucleinsäuren,
codierend das PTTG, in einer geeigneten Wirtszelle, wie beispielsweise
eine Bakterienzelle, eine Hefezelle, eine Amphibienzelle (d.h. Oozyte)
oder eine Säugerzelle,
zu exprimieren, wobei Verfahren verwendet werden, die auf dem Fachgebiet
bekannt sind, und das exprimierte Polypeptid, wiederum unter Verwendung
bekannter Verfahren, zu gewinnen. Das PTTG-Polypeptid der Erfindung
kann direkt aus Zellen isoliert werden, die mit Expressionsvektoren
wie den hier beschriebenen transformiert worden sind. Das Polypeptid
der Erfindung, biologisch aktive Fragmente und funktionelle Äquivalente
davon können
auch durch chemische Synthese erzeugt werden. Zum Beispiel kann
synthetisches Polypeptid unter Verwendung des automatischen Peptidsynthetisierers
von Applied Biosystems, Inc., Modell 30A oder 431A (Foster City,
CA) erzeugt werden, wobei die durch den Hersteller bereitgestellte
Chemie angewendet wird.
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Ebenfalls
eingeschlossen durch den Begriff PTTG sind Polypeptidfragmente oder
Polypeptidanaloge davon. Der Begriff „Polypeptidanaloges" schließt ein beliebiges
Polypeptid mit einer Sequenz des Aminosäurerests, die im wesentlichen
identisch mit einer speziell hier angegebenen Sequenz ist, ein,
bei welchem ein oder mehrere Reste konservativ mit einem funktionell ähnlichen
Rest substituiert worden sind und welches die Fähigkeit zeigt, PTTG wie hier
beschrieben nachzuahmen. Zu Beispielen konservativer Substitutionen
gehören
die Substitution von einem nichtpolaren (hydrophoben) Rest wie beispielsweise
Isoleucin, Valin, Leucin oder Methionin für einen anderen, die Substitution
von einem polaren (hydrophilen) Rest für einen anderen, wie beispielsweise
zwischen Arginin und Lysin, zwischen Glutamin und Asparagin, zwischen
Glycin und Serin, die Substitution von einem basischen Rest wie
beispielsweise Lysin, Arginin oder Histidin für einen anderen, oder die Substitution
von einem sauren Rest wie beispielsweise Asparaginsäure oder
Glutaminsäure
für einen anderen.
Der Ausdruck „konservative
Substitution" schließt auch
die Verwendung eines chemisch derivatisierten Rests anstelle eines
nicht derivatisierten Rests ein, mit der Maßgabe, daß ein derartiges Polypeptid
die erforderliche Bindungsaktivität zeigt.
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„Chemisches
Derivat" bezeichnet
ein betreffendes Polypeptid mit einem oder mehreren Resten, chemisch
derivatisiert durch Umsetzung einer funktionellen Seitengruppe.
Zu derartigen derivatisierten Molekülen gehören zum Beispiel diejenigen
Moleküle,
in welchen freie Aminogruppen derivatisiert worden sind, um Aminhydrochloride,
p-Toluolsulfonylgruppen, Carbobenzoxygruppen, t-Butyloxycarbonylgruppen, Chloracetylgruppen
oder Formylgruppen zu erzeugen. Freie Carboxylgruppen können derivatisiert
werden, um Salze, Methyl- und Ethylester oder andere Typen von Estern
oder Hydraziden zu erzeugen. Freie Hydroxylgruppen können derivatisiert
werden, um O-Acyl- oder O-Alkylderivate
zu erzeugen. Der Imidazolstickstoff von Histidin kann derivatisiert
werden, um Nim-Benzylhistidin
zu erzeugen. Ebenfalls eingeschlossen als chemische Derivate sind diejenigen
Peptide, welche ein oder mehrere natürlich vorkommende Aminosäurederivate
der zwanzig Standardaminosäuren
enthalten. Zum Beispiel kann 4-Hydroxyprolin für Prolin substituiert werden;
kann 5-Hydroxylysin für
Lysin substituiert werden; kann 3-Methylhistidin für Histidin
substituiert werden; kann Homoserin für Serin substituiert werden;
und kann Ornithin für
Lysin substituiert werden. Ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung
schließt
auch ein Polypeptid mit einer oder mehreren Additionen und/oder
Deletionen von Resten relativ zu der Sequenz eines Polypeptids,
dessen Sequenz hier angegeben ist, ein, so lange wie die erforderliche Aktivität aufrechterhalten
wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch Zusammensetzungen bereit, die
einen verträglichen
Träger
und eines von einem isolierten gereinigten PTTG-Polypeptid, einem
aktiven Fragment oder Polypeptidanalogen davon, oder einem gereinigten
reifen Protein und aktiven Fragmenten davon allein oder in Kombination
miteinander enthalten. Dieses Polypeptid oder Protein kann rekombinant
abgeleitet, chemisch synthetisiert oder aus nativen Ausgangsstoffen
gereinigt sein. Wie hier verwendet schließt der Begriff „verträglicher
Träger" einen beliebigen
von den standardmäßigen pharmazeutischen
Trägern,
wie beispielsweise Phosphat-gepufferte Kochsalzlösung, Wasser und Emulsionen
wie beispielsweise eine Öl/Wasser-
oder Wasser/Öl-Emulsion
und verschiedenartige Typen von Benetzungsmitteln, ein.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden isolierte Nucleinsäuren bereitgestellt,
welche die PTTG-(Pituitary-Tumor-Transforming-Gen)-Proteine der
Erfindung und Fragmente davon codieren. Die hier beschriebenen Nucleinsäuremoleküle sind
zum Herstellen der Proteine der Erfindung verwendbar, wenn derartige
Nucleinsäuren
in eine Vielfalt von dem Fachmann bekannten Proteinexpressionssystemen
eingebracht werden. Außerdem
können
derartige Nucleinsäuremoleküle oder
Fragmente davon mit einem leicht nachweisbaren Substituenten markiert
und als Hybridisierungssonden zum Untersuchen der Anwesenheit und/oder
Menge eines PTTG-Gens oder mRNA-Transkripts in einer gegebenen Probe
verwendet werden. Die hier beschriebenen Nucleinsäuremoleküle und Fragmente
davon sind ebenfalls als Primer und/oder Template in einer PCR-Reaktion zum Amplifizieren
von das hier beschriebene Protein der Erfindung codierenden Genen
verwendbar.
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Der
Begriff „Nucleinsäure" (auch bezeichnet
als Polynucleotide) schließt
Ribonucleinsäure
(RNA) oder Desoxyribonucleinsäure
(DNA), Sonden, Oligonucleotide und Primer ein. DNA kann entweder
komplementäre DNA
(cDNA) oder genomische DNA sein, z.B. ein Gen, codierend ein PTTG-Protein.
Ein Mittel zum Isolieren einer Nucleinsäure, codierend ein PTTG-Polypeptid,
ist, mit einer natürlichen
oder künstlich
gestalteten DNA-Sonde unter Verwendung von auf dem Fachgebiet bekannten
Verfahren eine Säugergenbank
zu sondieren. DNA-Sonden, abgeleitet von dem PTTG-Gen, sind für diesen
Zweck besonders nützlich.
DNA und cDNA-Moleküle,
die PTTG-Polypeptid codieren, können
verwendet werden, um komplementäre
genomische DNA, cDNA oder RNA von Säuger- (z.B. Mensch, Maus, Ratte,
Kaninchen, Schwein und dergleichen) oder anderen tierischen Ausgangsstoffen
zu erhalten, oder um durch das Screenen von cDNA- oder genomischen Genbanken
nach nachstehend ausführlicher
beschriebenen Verfahren verwandte cDNA oder genomische Klone zu
isolieren. Beispiele von Nucleinsäuren sind RNA, cDNA oder isolierte
genomische DNA, codierend ein PTTG-Polypeptid. Zu derartigen Nucleinsäuren können, ohne
aber darauf begrenzt zu sein, Nucleinsäuren, umfassend SEQ ID NO:1,
Allele davon, vorzugsweise zumindest die Nucleotide 293-889 von
SEQ ID NO:1 oder spleißvariante
cDNA-Sequenzen davon, gehören.
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Wie
hier verwendet beziehen sich die Ausdrücke „spleißvariant" oder „alternativ gespleißt", wenn verwendet,
um eine spezielle Nucleotidsequenz, codierend einen Rezeptor der
Erfindung, zu beschreiben, auf eine cDNA-Sequenz, die aus dem bekannten
Spleißvorgang
eukaryotischer RNA entsteht. Der RNA-Spleißvorgang beinhaltet die Entfernung
von Intronen und das Einbinden von Exonen aus eukaryotischen primären RNA-Transkripten,
um reife RNA-Moleküle
des Cytoplasmas zu erzeugen. Verfahren zum Isolieren von spleißvarianten
Nucleotidsequenzen sind auf dem Fachgebiet bekannt. Zum Beispiel
kann der Fachmann Nucleotidsonden, abgeleitet von der PTTG codierenden
DNA von SEQ ID NO:1, Allele davon, Spleißvarianten davon oder Fragmente
davon, etwa 10 bis 150 Nucleotide lang, und ihre Antisense-Nucleinsäuren anwenden,
um die cDNA- oder genomische Genbank der gleichen oder einer anderen
Spezies wie hier beschrieben zu screenen.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfassen DNAs, codierend die PTTG-Proteine dieser Erfindung,
SEQ ID NO:1, Allele davon, Spleißvarianten davon und Fragmente
davon, etwa 10 bis 150 Nucleotide lang, und Antisense-Nucleinsäuren davon.
In einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfassen DNA-Moleküle, codierend die Proteine
der Erfindung, die Nucleotide 293-889 von SEQ ID NO:1, Allele davon,
Spleißvarianten
davon und Fragmente davon, etwa 10 bis 150 Nucleotide lang.
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Wie
hier angewendet bezieht sich der Begriff „im wesentlichen die gleiche
Nucleotidsequenz" auf
DNA mit hinreichender Identität
mit dem Referenzpolynucleotid, derart, daß sie mit dem Referenznucleotid
unter mäßig stringenten
Hybridisierungsbedingungen hybridisiert. In einer Ausführungsform
codiert DNA mit im wesentlichen der gleichen Nucleotidsequenz wie
die Referenznucleotidsequenz im wesentlichen die gleiche Aminosäuresequenz
wie die, angegeben in SEQ ID NO:2, oder eine größere Aminosäuresequenz, die SEQ ID NO:2
einschließt.
In einer anderen Ausführungsform
hat DNA mit „im
wesentlichen der gleichen Nucleotidsequenz" wie die Referenznucleotidsequenz mindestens
60% Identität
in bezug auf die Referenznucleotidsequenz. DNA mit mindestens 70%,
stärker
bevorzugt mindestens 90%, noch stärker bevorzugt mindestens 95% Identität mit der
Referenznucleotidsequenz wird bevorzugt.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
auch Nucleinsäuren
ein, welche sich von den Nucleinsäuren, angegeben in SEQ ID NO:1,
unterscheiden, aber welche den gleichen Phänotyp haben. Phänotypisch ähnliche Nucleinsäuren werden
auch als „funktionell äquivalente
Nucleinsäuren" bezeichnet. Wie
hier verwendet schließt
der Ausdruck „funktionell äquivalente
Nucleinsäuren" Nucleinsäuren, gekennzeichnet
durch schwache und nicht aufeinanderfolgende Sequenzvariationen,
ein, die in im wesentlichen der gleichen Weise funktionieren, wobei
das (die) gleiche(n) Proteinprodukt(e) erzeugt wird (werden), wie
die hier offenbarten Nucleinsäuren.
Insbesondere codieren funktionell äquivalente Nucleinsäuren Polypeptide,
die die gleichen sind wie diejenigen, die hier offenbart sind, oder
die konservative Aminosäurevariationen
haben oder die größeres Polypeptid
kodieren, das SEQ ID NO:2 einschließt. Zum Beispiel schließen konservative
Variationen Substitution eines nichtpolaren Restes mit einem anderen
nichtpolaren Rest oder Substitution eines geladenen Restes mit einem ähnlich geladenen
Rest ein. Diese Variationen schließen diejenigen ein, die vom
Fachmann als diejenigen erkannt sind, die die tertiäre Struktur
des Proteins nicht wesentlich verändern.
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Weiterhin
werden Nucleinsäuren,
codierend PTTG-Popypeptide, bereitgestellt, die wegen der Degeneriertheit
des genetischen Codes nicht notwendigerweise mit den Nucleinsäuren der
Erfindung unter spezifizierten Hybridisierungsbedingungen hybridisieren.
Bevorzugte Nucleinsäuren,
codierend das PTTG-Popypeptid
der Erfindung, umfassen Nucleotide, codierend SEQ ID NO:2 und Fragmente
davon, etwa 5 bis 50 Aminosäuren
lang. Exemplarische Nucleinsäuren,
codierend ein PTTG-Protein der Erfindung, können aus den folgenden ausgewählt werden.
- (a) DNA, codierend die Aminosäuresequenz,
angegeben in SEQ ID NO:2,
- (b) DNA, die mit der DNA von (a) unter mäßig stringenten Bedingungen
hybridisiert, wobei die DNA biologisch aktives PTTG codiert, oder
- (c) DNA, degeneriert in bezug auf entweder vorstehendes (a)
oder vorstehendes (b), wobei die DNA biologisch aktives PTTG codiert.
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Hybridisierung
bezeichnet die Bindung komplementärer Stränge von Nucleinsäure (d.h.
sense:Antisense-Stränge
oder Sonde:Ziel-DNA) miteinander durch Wasserstoffbindungen, ähnlich den
Bindungen, die natürlicherweise
in chromosomaler DNA vorkommen. Stringenzniveaus, verwendet, um
eine gegebene Sonde mit Ziel-DNA zu hybridisieren, können leicht
durch den Fachmann variiert werden.
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Der
Ausdruck „stringente
Hybridisierung" wird
hier verwendet, um Bedingungen zu bezeichnen, unter welchen Polynucleinsäurehybride
stabil sind. Wie dem Fachmann bekannt ist, wird die Stabilität von Hybriden in
der Schmelztemperatur (Tm) der Hybride reflektiert. Im allgemeinen
ist die Stabilität
eines Hybrids eine Funktion der Natriumionenkonzentration und der
Temperatur. Typischerweise wird die Hybridisierungsreaktion unter
Bedingungen niedrigerer Stringenz, gefolgt von Waschungen variierender,
aber höherer
Stringenz, durchgeführt.
Bezugnahme auf Hybridisierungsstringenz betrifft derartige Waschbedingungen.
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Wie
hier verwendet bezeichnet der Ausdruck „mäßig stringente Hybridisierung" Bedingungen, die Ziel-DNA
gestatten, eine komplementäre
Nucleinsäure
zu binden, die etwa 60% Identität,
vorzugsweise etwa 75% Identität,
stärker
bevorzugt etwa 85% Identität
mit der Ziel-DNA hat; wobei mehr als etwa 90% Identität mit der
Ziel-DNA besonders bevorzugt werden. Vorzugsweise sind mäßig stringente
Bedingungen Bedingungen, äquivalent
der Hybridisierung in 50% Formamid, 5 × Denhart-Lösung, 5 × SSPE, 0,2% SDS bei 42°C und nachfolgendes
Waschen in 0,2 × SSPE,
0,2% SDS bei 65°C.
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Der
Ausdruck „Hybridisierung
mit hoher Stringenz" bezeichnet
Bedingungen, die Hybridisierung von nur denjenigen Nucleinsäuresequenzen
gestatten, die stabile Hybride in 0,018 M NaCl bei 65°C bilden
(d.h., wenn ein Hybrid in 0,018 M NaCl bei 65°C nicht stabil ist, wird es
unter Bedingungen hoher Stringenz, wie sie hier in Betracht gezogen
werden, nicht stabil sein). Bedingungen hoher Stringenz können zum
Beispiel durch Hybridisierung in 50% Formamid, 5 × Denhart-Lösung, 5 × SSPE,
0,2% SDS bei 42°C
und nachfolgendes Waschen in 0,1 × SSPE und 0,1% SDS bei 65°C bereitgestellt
werden.
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Der
Ausdruck „Hybridisierung
mit geringer Stringenz" bezeichnet
Bedingungen, äquivalent
der Hybridisierung in 10% Formamid, 5 × Denhart-Lösung, 6 × SSPE, 0,2% SDS bei 42°C und nachfolgendes
Waschen in 0,1 × SSPE,
0,2% SDS bei 50°C.
Denhart-Lösung
und SSPE (siehe z.B. Sambrook et al., Molecular Cloning, A Laboratory
Manual (Molekulares Klonieren, ein Laborhandbuch), Cold Spring Harbor
Laboratory Press, 1989) sind dem Fachmann bekannt wie es andere
geeignete Hybridisierungspuffer sind.
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Wie
hier verwendet bezeichnet der Begriff „degeneriert" Codons, die sich
in mindestens einem Nucleotid von einer Referenznucleinsäure, z.B.
SEQ ID NO:1, unterscheiden, aber die gleichen Aminosäuren wie die
Referenznucleinsäure
codieren. Zum Beispiel sind Codons, spezifiziert durch die Tripletts „UCU", „UCC", „UCA" und „UCG", in bezug aufeinander
degeneriert, da alle vier von diesen Codons die Aminosäure Serin codieren.
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Bevorzugte
Nucleinsäuren,
codierend das (die) Polypeptid(e) der Erfindung, hybridisieren unter
mäßig stringenten,
vorzugsweise hoch stringenten Bedingungen, mit im wesentlichen der
gesamten Sequenz, oder wesentlichen Anteilen, d.h. typischerweise
mindestens 15-30 Nucleotiden, von SEQ ID NO:1, obwohl längere Fragmente
ebenfalls in Betracht gezogen werden.
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Stellengerichtete
Mutagenese einer Region von PTTG cDNA wird hier für die Herstellung
mutanter PTTG cDNAs in Betracht gezogen. Zum Beispiel kann der Transformer
Mutagenesis Kit (erhältlich
von Clontech) verwendet werden, um eine Varietät von Missense- und/oder Nonsense-Mutationen zu PTTG
cDNA aufzubauen.
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Die
Nucleinsäuren
der Erfindung können
durch eine Vielfalt von Verfahren hergestellt werden, die auf dem
Fachgebiet bekannt sind, z.B. die hier beschriebenen Verfahren,
indem PCR-Amplifikation unter Verwendung von Oligonucleotid-Primern
aus verschiedenen Regionen von SEQ ID NO:1 und dergleichen angewendet
wird.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
gegebenenfalls markierte PTTG codierende cDNAs, oder Fragmente davon,
angewendet werden, um (eine) Genbank(en) (z.B. cDNA, genomische
und dergleichen) für
zusätzliche
Nucleinsäuresequenzen,
codierend verwandte neue Säuger-PTTG-Proteine,
zu sondieren. Aufbau von Säuger-cDNA-
und genomischen Genbanken, vorzugsweise einer menschlichen Genbank,
ist auf dem Fachgebiet bekannt. Screening einer derartigen cDNA-
oder genomischen Genbank wird anfangs unter Bedingungen sehr niedriger
Stringenz ausgeführt,
welche eine Temperatur von weniger als etwa 42°C, eine Formamidkonzentration
von weniger als etwa 50% und eine mäßige bis niedrige Salzkonzentration
umfassen.
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Gegenwärtig bevorzugte
Sonden-basierende Screeningbedingungen umfassen eine Temperatur
von etwa 37°C,
eine Formamidkonzentration von etwa 20% und eine Salzkonzentration
von etwa 5 × Standardkochsalzcitrat
(SSC; 20 × SSC
enthalten 3 M Natriumchlorid, 0,3 M Natriumcitrat, pH 7,0). Derartige
Bedingungen erlauben die Identifikation von Sequenzen, welche einen
wesentlichen Grad von Ähnlichkeit
mit der Sondensequenz haben, ohne perfekte Homologie zu erfordern.
Der Ausdruck „wesentliche Ähnlichkeit" bezeichnet Sequenzen,
welche mindestens 50% Homologie teilen. Vorzugsweise werden Hybridisierungsbedingungen ausgewählt, welche
die Identifikation von Sequenzen erlauben, die mindestens 70% Homologie
mit der Sonde haben, während
sie Sequenzen diskriminieren, welche einen niedrigeren Grad von
Homologie mit der Sonde haben. Als Ergebnis werden Nucleinsäuren mit
im wesentlichen der gleichen, d.h. ähnlichen, Sequenz wie die Codierungsregion
der Nucleinsäuren
der Erfindung, vorzugsweise wie die Nucleotide 293-889 von SEQ ID NO:1,
erhalten.
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Wie
hier verwendet ist eine Nucleinsäure-„Sonde" einsträngige DNA
oder RNA, oder Analoge davon, die eine Sequenz von Nucleotiden hat,
die mindestens 14, vorzugsweise mindestens 20, stärker bevorzugt mindestens
50, zusammenhängende
Basen einschließt,
die die gleichen sind wie (oder das Komplement davon) beliebige
14 oder mehr zusammenhängende
Basen, angegeben in SEQ ID NO:1. Bevorzugte Regionen, aus welchen
Sonden aufzubauen sind, schließen
5' und/oder 3' codierende Regionen
von SEQ ID NO:1 ein. Außerdem
kann die gesamte cDNA, codierend die Region eines PTTG-Proteins
der Erfindung, oder die gesamte Sequenz entsprechend SEQ ID NO:1
als Sonde verwendet werden. Sonden können durch auf dem Fachgebiet
bekannte Verfahren, wie nachstehend beschrieben, markiert und in
verschiedenen diagnostischen Kits verwendet werden.
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Wie
hier verwendet bezeichnen die Begriffe „Markierung" und „anzeigende
Mittel" in ihren
verschiedenen grammatikalischen Formen einzelne Atome und Moleküle, die
entweder direkt oder indirekt an der Herstellung eines nachweisbaren
Signals beteiligt sind. Eine beliebige Markierung oder ein anzeigendes
Mittel können
mit Nucleinsäuresonden
der Erfindung, exprimierten Proteinen, Polypeptidfragmenten oder
Antikörpermolekülen verknüpft werden.
Diese Atome oder Moleküle
können
allein oder in Verbindung mit zusätzlichen Reagenzien verwendet
werden. Derartige Verbindungen selbst sind in klinischer diagnostischer
Chemie bekannt.
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Das
Markierungsmittel kann ein fluoreszentes Markierungsmittel sein,
das chemisch ohne Denaturierung an Antikörper oder Antigene bindet,
wobei ein Fluorochrom (Farbstoff) erzeugt wird, der ein nützlicher
immunofluoreszenter Tracer ist. Eine Beschreibung immunofluoreszenter
Analysetechniken wird in DeLuca „Immunofluorescence Analysis" (Immunofluoreszenzanalyse)
in Antibody as a Tool (Antikörper
als Werkzeug), Marchalonis et al., Hrsg., John Wiley & Sons Ltd., S.
189-231 (1982) gefunden.
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In
einer Ausführungsform
ist die anzeigende Gruppe ein Enzym, wie beispielsweise Meerrettichperoxidase
(HRP), Glucoseoxidase und dergleichen. In einer anderen Ausführungsform
werden radioaktive Elemente als Markierungsmittel angewendet. Die
Verknüpfung
einer Markierung mit einem Substrat, d.h. das Markieren von Nucleinsäuresonden,
Antikörpern,
Polypeptid und Proteinen ist auf dem Fachgebiet bekannt. Zum Beispiel
kann ein Antikörper
der Erfindung durch metabolische Einbringung von radiomarkierten
Aminosäuren, bereitgestellt
in dem Kulturmedium, markiert werden. Siehe zum Beispiel Galfre
et al., Meth. Enzymol., 73:346 (1981). Herkömmliche Mittel von Proteinkonjugation
oder Kuppeln durch aktivierte funktionelle Gruppen sind besonders
anwendbar. Siehe zum Beispiel Aurameas et al., Scand. J. Immunol.,
Bd. 8, Ergänz.
7:7-23 (1978), Rodwell et al., Biotech., 3:889-894 (1984) und die
US-Patentschrift
4493795.
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Ebenfalls
bereitgestellt werden Antisense-Oligonucleotide mit einer Sequenz,
die fähig
ist, sich spezifisch mit einem Teil einer mRNA zu verbinden, die
PTTG-Polypeptid codiert, so daß Translation
der mRNA verhindert wird. Das Antisense-Oligonucleotid kann eine
Sequenz haben, die fähig
ist, sich spezifisch mit einem Teil der Sequenz der cDNA, codierend
PTTG-Polypeptid, zu verbinden. Wie hier verwendet schließt der Ausdruck „verbindet
sich spezifisch" die
Fähigkeit
einer Nucleinsäuresequenz
ein, eine komplementäre
Nucleinsäuresequenz
zu erkennen und damit über
die Erzeugung von Wasserstoffbindungen zwischen den komplementären Basenpaaren
doppelt helikale Segmente zu erzeugen. Ein Beispiel eines Antisense-Oligonucleotids ist
ein Antisense-Oligonucleotid umfassend chemische Analoge des Nucleotids.
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Zusammensetzungen,
umfassend eine Menge des vorstehend beschriebenen Antisense-Oligonucleotids,
die wirksam die Expression von PTTG-Polypeptid verringern, indem
sie durch eine Zellmembran hindurchgehen und sich spezifisch mit
mRNA, codierend PTTG-Polypeptid, verbinden, wobei so Translation
verhindert wird, und ein verträglicher
hydrophober Träger,
der imstande ist, durch eine Zellmembran hindurch zu gehen, werden
hier ebenfalls bereitgestellt. Geeignete hydrophobe Träger werden
zum Beispiel in den US-Patentschriften 5334761; 4889953; 4897355
und dergleichen beschrieben. Der vernägliche hydrophobe Träger, imstande,
durch Zellmembranen hindurch zu gehen, kann auch eine Struktur umfassen,
welche an einen Rezeptor, spezifisch für einen ausgewählten Zelltyp,
bindet und dadurch durch Zellen des ausgewählten Zelltyps aufgenommen
wird. Die Struktur kann Teil eines Proteins sein, von dem bekannt
ist, an einen Zelltyp-spezifischen Rezeptor zu binden.
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Antisense-Oligonucleotid-Zusammensetzungen
sind verwendbar, um Translation von mRNA, codierend Polypeptid der
Erfindung, zu hemmen. Synthetische Oligonucleotide, oder andere
chemische Antisense-Strukturen, sind gestaltet, um an mRNA, codierend
PTTG-Polypeptid, zu binden und Translation von mRNA zu hemmen, und
sind als Zusammensetzungen verwendbar, um Expression von PTTG-assoziierten Genen
in einer Gewebeprobe oder bei einem Patienten zu hemmen.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung werden Kits zum Nachweisen von Mutationen, Duplikationen,
Deletionen, Umordnungen oder Aneuploidien in dem PTTG-Gen, umfassend
mindestens eine PTTG-Sonde oder ein Antisense-Nucleotid der Erfindung,
bereitgestellt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Mittel zum Modulieren der Niveaus der
Expression von PTTG-Polypeptid
durch Anwenden synthetischer Antisense-Oligonucleotid-Zusammensetzungen
(nachstehend SAOC) bereit, welche Translation von mRNA, codierend
dieses Polypeptid, hemmen. Synthetische Oligonucleotide oder andere
chemische Antisense-Strukturen, gestaltet, um mRNA zu erkennen und
selektiv daran zu binden, werden konstruiert, um komplementär mit Teilen
des PTTG-Codierungsstrangs oder Nucleotidsequenzen, angegeben in
SEQ ID No: 1, zu sein. Die SAOC ist gestaltet, stabil im Blutstrom
zur Verabreichung an einen Patienten durch Injektion oder durch
direkte Integration an die Tumorstelle oder stabil bei Laborzellkulturbedingungen
zu sein. Die SAOC ist gestaltet, fähig zu sein, durch die Zellmembran
hindurchzugehen, um kraft physikalischer und chemischer Eigenschaften
des SAOC in das Cytoplasma der Zelle einzutreten, welche es befähigen, durch
Zellmembranen hindurchzugehen, zum Beispiel durch Gestalten von
kleinen hydrophoben chemischen SAOC-Strukturen oder kraft spezifischer
Transportsysteme in der Zelle, welche das SAOC erkennen und es in
die Zelle transportieren. Außerdem
kann die SAOC zur Verabreichung nur an bestimmte ausgewählte Zellpopulationen
gestaltet sein, indem die SAOC zielgerichtet angewendet wird, um
durch spezifische zelluläre Aufnahmemechanismen
erkannt zu werden, welche die SAOC nur innerhalb ausgewählter Zellpopulationen binden
und aufnehmen.
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Zum
Beispiel kann die SAOC gestaltet sein, an einen Rezeptor zu binden,
der nur in einem bestimmten Zelltyp gefunden wird, wie vorstehend
diskutiert wird. Die SAOC ist ebenfalls gestaltet, eine Ziel-mRNA-Sequenz
zu erkennen und selektiv an sie zu binden, welche einer Sequenz,
enthalten innerhalb der Sequenz, angegeben in SEQ ID No: 1, entsprechen
kann. Die SAOC ist gestaltet, eine Ziel-mRNA-Sequenz zu inaktivieren, indem sie entweder
daran bindet und Zersetzung der mRNA durch zum Beispiel RNase-I-Digestion
induziert oder die Translation von mRNA-Zielsequenz hemmt, indem
die Bindung von Translations-regulierenden Faktoren oder Ribosomen
beeinträchtigt
wird oder andere chemische Strukturen, wie beispielsweise Ribozymsequenzen
oder reaktive chemische Gruppen, welche die Ziel-mRNA entweder zersetzen oder chemisch
modifizieren, eingeschlossen werden. Es wurde gezeigt, daß SAOCs
zu derartigen Eigenschaften imstande sind, wenn sie gegen mRNA-Ziele
gerichtet werden (siehe Cohen et al., TIPS, 10:435 (1989) und Weintraub,
Sci. American, Hanuar (1990), S. 40).
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Gemäß noch einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung wird ein Verfahren für die rekombinante Herstellung
des (der) PTTG-Proteines(e) der Erfindung durch Exprimieren der
vorstehend beschriebenen Nucleinsäuresequenzen in geeigneten
Wirtszellen bereitgestellt. Systeme zur rekombinanten DNA-Expression, die
geeignet sind, um die hier beschriebenen PTTG-Proteine herzustellen,
sind auf dem Fachgebiet bekannt. Zum Beispiel können die vorstehend beschriebenen
Nucleotidsequenzen zur weiteren Manipulation in Vektoren eingebracht
werden. Wie hier verwendet bezeichnet Vektor (oder Plasmid) gesonderte
Elemente, die verwendet werden, um heterologe DNA zur weiteren Expression
oder Replikation davon in Zellen einzuführen.
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Geeignete
Expressionvektoren sind auf dem Fachgebiet bekannt und schließen Vektoren
ein, die imstande sind, DNA zu exprimieren, die operativ mit einer
regulatorischen Sequenz wie beispielsweise einer Promotorregion
verknüpft
ist, die imstande ist, die Expression derartiger DNA zu regulieren.
So bezeichnet ein Expressionsvektor ein rekombinantes DNA- oder
RNA-Konstrukt, wie beispielsweise ein Plasmid, eine Phage, rekombinanten
Virus oder einen anderen Vektor, der bei Einführung in eine geeignete Wirtszelle
zu Expression der insertierten DNA führt. Geeignete Expressionsvektoren
sind dem Fachmann bekannt und schließen diejenigen ein, die in
eukaryotischen Zellen und/oder prokaryotischen Zellen replizierbar
sind, und diejenigen, die episomal bleiben, oder diejenigen, welche
in das Wirtszellgenom integrieren. Außerdem können Vektoren geeignete Verpackungssignale
enthalten, die den Vektor befähigen,
durch eine Anzahl von viralen Virionen, z.B. Retroviren, Herpesviren,
Adenoviren, verpackt zu werden, was zu der Erzeugung eines „viralen
Vektors" führt.
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Wie
hier verwendet bezeichnet eine Promotorregion ein Segment von DNA,
das die Transkription von DNA steuert, mit welcher es operativ verknüpft ist.
Die Promotorregion schließt
spezifische Sequenzen ein, die für
RNA-Polymerase-Erkennung, Bindung und Transkriptionsinitiierung
ausreichend sind. Außerdem
schließt die
Promotorregion Sequenzen ein, die diese Erkennungs-, Bindungs- und
Transkriptionsinitiierungsaktivität von RNA-Polymerase modulieren.
Diese Sequenzen können
cis-wirkend sein oder können
ansprechend auf trans-wirkende Faktoren sein. Promotoren, abhängig von
der Natur der Regulierung, können
konstitutiv oder reguliert sein. Zu exemplarischen Promotoren, in
Erwägung
gezogen zur Verwendung in der praktischen Ausführung der vorliegenden Erfindung,
gehören
der frühe
SV40-Promotor, der
Cytomegalovirus-(CMV)-Promotor, der Steroid-induzierbare Promotor
des Mäusemammatumorvirus
(MMTV), der Promotor des Moloney-Rattenleukämievirus (/MMLV) und dergleichen.
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Wie
hier verwendet bezeichnet der Begriff „operativ verknüpft" die funktionelle
Beziehung von DNA mit regulatorischen und Effektornucleotidsequenzen,
wie beispielsweise Promotoren, Enhancer, transkriptionelle und translationale
Stopstellen und andere Signalsequenzen. Zum Beispiel bezeichnet
die operative Verknüpfung
von DNA mit einem Promotor die physikalische und funktionelle Beziehung
zwischen der DNA und dem Promotor, derart, daß die Transkription derartiger
DNA von dem Promotor durch eine RNA-Polymerase initiiert wird, die
die DNA spezifisch erkennt, an sie bindet und sie transkribiert.
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Wie
hier verwendet bezeichnet Expression den Vorgang, durch welchen
Polynucleinsäuren
in mRNA transkribiert und in Peptide, Polypeptid oder Proteine translatiert
werden. Wenn die Polynucleinsäure
von genomischer DNA abgeleitet ist, kann Expression, wenn eine geeignete
eukaryotische Wirtszelle oder ein Organismus ausgewählt ist,
Spleißen
der mRNA einschließen.
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Prokaryotische
Transformationsvektoren sind auf dem Fachgebiet bekannt und dazu
gehören
die Vektoren pBlueskript und Phage Lambda ZAP (Stratagene, La Jolla,
CA) und dergleichen. Andere geeignete Vektoren und Promotoren sind
ausführlich
in der US-Patentschrift 4798885, erteilt am 17. Januar 1989, offenbart.
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Zu
anderen geeigneten Vektoren zur Transformation von E.-coli-Zellen
gehören
die pET-Expressions-Vektoren
(Novagen, siehe die US-Patentschrift 4952496), z.B. pETIIa, welches
den T7-Promotor,
T7-Terminator, den induzierbaren E.-coli-lac-Operator und das lac-Repressor-Gen
enthält;
und pET 12a-c, welche den T7-Promotor, T7-Terminator und das E.-coli-ompT-Sekretionssignal
enthalten. Ein anderer geeigneter Vektor ist das pIN-IIIompA2 (siehe
Duffaud et al., Meth. in Enzymology, 153:492-507, 1987), welches
den lpp-Promotor, den lacUV5-Promotor-Operator, das ompA-Sekretionssignal
und das lac-Repressor-Gen
enthält.
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Exemplarische
eukaryotische Transformationsvektoren, die das klonierte Rinder-Papilloma-Virus-Genom, die klonierten
Genome der Rattenretroviren und eukaryotische Kassetten, wie beispielsweise
das pSV-2-gpt-System (beschrieben von Mulligan und Berg, 1979, Nature,
Bd. 277:108-114), das Okayama-Berg-Klonierungssystem
(Mol. Cell Biol. Bd. 2: 161-170, 1982) und der Expressionsklonierungsvektor,
beschrieben vom Genetics Institute (Science Bd. 228:810-815, 1985),
einschließen,
sind verfügbar,
welche wesentliche Sicherung von zumindest einiger Expression des
interessierenden Proteins in der transformierten eukaryotischen
Zellinie bereitstellen.
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Besonders
bevorzugte Basisvektoren, welche regulatorische Elemente enthalten,
die mit den PTTG codierenden DNAs der Erfindung zur Transfektion
von Säugerzellen
verknüpft
werden können,
sind auf dem Cytomegalovirus-(CMV)-Promotor basierende Vektoren
wie beispielsweise pcDNA1 (Invitrogen, San Diego, CA), auf MMTV-Promotor
basierende Vektoren wie beispielsweise pMAMNeo (Clontech, Palo Alto,
CA) und pMSG (Pharmacia, Piscataway, NJ) und auf SV40-Promotor basierende
Vektoren wie aspSVP (Clontech, Palo Alto, CA).
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden „rekombinante Zellen" bereitgestellt,
die die Nucleinsäuremoleküle (d.h.
DNA oder mRNA) der vorliegenden Erfindung enthalten. Verfahren zum
Transformieren geeigneter Wirtszellen, vorzugsweise Bakterienzellen
und stärker
bevorzugt E.-coli-Zellen, ebenso wie Verfahren, anwendbar zum Kultivieren
der Zellen, enthaltend ein Gen, codierend ein heterologes Protein,
sind allgemein auf dem Fachgebiet bekannt. Siehe zum Beispiel Sambrook
et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual (Molekulares Klonieren,
ein Laborhandbuch) (2. Aufl.), Cold Spring Harbor Laboratory Press,
Cold Spring Harbor, New York, USA (1989).
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Exemplarische
Verfahren zum Einführen
(Transduzieren) von Expressionsvektoren, enthaltend Nucleinsäuren der
Erfindung, in Wirtszellen, um transduzierte rekombinante Zellen
(d.h. Zellen, enthaltend rekombinante homologe Nucleinsäure) zu
erzeugen, sind auf dem Fachgebiet bekannt (siehe zur Übersicht
Friedmann, 1989, Science, 244:1275-1281; Mulligan, 1993, Science,
260:926-932). Zu exemplarischen Verfahren der Transduktion gehören z.B.
Infektion, die virale Vektoren anwendet (siehe z.B. die US-Patentschriften 4405712
und 4650764), Calciumphosphat-Transfektion (US-Patentschriften 4399216
und 4634665), Dextransulfat-Transfektion, Elektroporation, Lipofektion
(siehe z.B. die US-Patentschriften 4394448 und 4619794), Cytofektion,
Bombardierung mit Teilchenkügelchen
und dergleichen. Die heterologe Nucleinsäure kann gegebenenfalls Sequenzen
einschließen,
welche ihre extrachromosomale (d.h. episomale) Erhaltung erlauben, oder
es kann bewirkt werden, daß die
heterologe DNA in das Genom des Wirts integriert (als alternatives
Mittel zur Sicherung stabiler Erhaltung in dem Wirt).
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Zu
Wirtsorganismen, die für
die Verwendung in der praktischen Ausführung der vorliegenden Erfindung
in Erwägung
gezogen werden, gehören
diejenigen Organismen, in welchen rekombinante Produktion von heterologen
Proteinen ausgeführt
worden ist. Zu Beispielen derartiger Wirtsorganismen gehören Bakterien (z.
B. E. coli), Hefe (z.B. Saccharomyces cerevisiae, Candida tropicalis,
Hansenula polymorpha und P. pastoris; siehe z.B. die US-Patentschriften
4882279, 4837148, 4929555 und 4855231), Säugerzellen (z.B. HEK293, CHO
und Ltkcells), Insektenzellen und dergleichen. Gegenwärtig bevorzugte
Wirtsorganismen sind Bakterien. Das am meisten bevorzugte Bakterium
ist E. coli.
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In
einer Ausführungsform
können
Nucleinsäuren,
codierend die PTTG-Proteine der Erfindung, entweder in vivo oder
in vitro unter Verwendung geeigneter viraler Vektoren, bekannt auf
dem Fachgebiet, z.B. retrovirale Vektoren, Adenovirusvektoren und
dergleichen, in Säugerzellen
abgegeben werden. Außerdem
wird, wo es wünschenswert
ist, die in-vivo-Expression des PTTG dieser Erfindung zu begrenzen
oder zu verringern, die Einführung
des Antisense-Strangs der Nucleinsäure der Erfindung in Erwägung gezogen.
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Auf
Viren basierende Systeme stellen den Vorteil bereit, imstande zu
sein, relativ hohe Niveaus der heterologen Nucleinsäure in eine
Vielfalt von Zellen einzuführen.
Geeignete virale Vektoren zum Einführen von PTTG-Nucleinsäure, codierend
ein PTTG-Protein, in Säugerzellen
(z.B. Segmente von vaskulärem
Gewebe) sind auf dem Fachgebiet bekannt. Zu diesen viralen Vektoren
gehören
zum Beispiel Herpes-simplex-Virus-Vektoren (z.B. Geller et al.,
1988, Science, 241:1667-1669), Vaccinia-Virus-Vektoren (z.B. Piccini et al., 1987,
Meth. in Enzymology, 153:545-563; Cytomegalovirus-Vektoren (Mocarski
et al., in Viral Vectors, Y. Gluzman und S.H. Hughes, Hrsg., Cold
Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY, 1988, S.
78-84), Moloney-Rattenleukämievirus-Vektoren
(Danos et al., 1980, PNAS, USA, 85:6469), Adenovirus-Vektoren (z.B. Logan
et al., 1984, PNAS, USA, 81:3655-3659; Jones et al., 1979, Cell,
17:683-689; Berkner, 1988, Biotechniques, 6:616-626; Cotten et al.,
1992, PNAS, USA, 89:6094-6098; Graham et al., 1991, Meth. Mol. Biol., 7:109-127),
adenoassoziierter-Virus-Vektoren,
Retrovirus-Vektoren und dergleichen. Siehe z.B. die US-Patentschriften
4405712 und 4650764. Besonders bevorzugte virale Vektoren sind der
Adenovirus- und der retrovirale Vektor.
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Zum
Beispiel werden in einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung Vektor-Komplexe von Adenovirus-Transferrin/Polylysin-DNA
(TfAdpl-DNA) (Wagner et al., 1992, PNAS, USA, 89:6099-6103); Curiel et al.,
1992, Hum. Gene Therapy, 3:147-154; Gao et al., 1993, Hum. Gene
Ther., 4:14-24) angewendet, um Säugerzellen
mit heterologer PTTG-Nucleinsäure
zu transduzieren. Ein beliebiger von den hier beschriebenen Plasmidexpressionsvektoren
kann in einem TfAdpl-DNA-Komplex angewendet werden.
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Wie
hier verwendet bezeichnet „retroviraler
Vektor" die bekannten
Gentransferplasmide, die eine Expressionskassette, codierend ein
heterologes Gen, liegend zwischen zwei retroviralen LTRs, aufweisen.
Retrovirale Vektoren enthalten typischerweise geeignete Verpackungssignale,
die dem retroviralen Vektor, oder der RNA, transkribiert unter Verwendung
des retroviralen Vektors als Templat, ermöglichen, in einer geeigneten
Verpackungszellinie in ein virales Virion verpackt zu werden (siehe
z.B. die US-Patentschrift 4650764).
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Geeignete
retrovirale Vektoren zur Verwendung hier sind zum Beispiel in der
US-Patentschrift 5252479 und in den WIPO-Veröffentlichungen WO 92/07573,
WO 90/06997, WO 89/05345, WO 92/05266 und WO 92/14829 beschrieben,
welche eine Beschreibung von Verfahren zur effizienten Einführung von
Nucleinsäuren
in menschliche Zellen unter Verwendung derartiger retroviraler Vektoren
bereitstellen. Zu anderen retroviralen Vektoren gehören zum
Beispiel die Mäuse-Mammatumor-Virus-Vektoren (z.B. Sheckleford
et al., 1988, PNAS, USA, 85:9655-9659) und dergleichen.
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Gemäß noch einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden anti-PTTG-Antikörper mit spezifischer Reaktivität mit PTTG-Polypeptid
der vorliegenden Erfindung bereitgestellt. Aktive Fragmente von
Antikörpern
sind in die Definition von „Antikörper" eingeschlossen.
Antikörper
der Erfindung können durch
auf dem Fachgebiet bekannte Verfahren hergestellt werden, wobei
das PTTG-Polypeptid
der Erfindung, Proteine oder Teile davon als Antigene verwendet
werden. Zum Beispiel können
polyklonale und monoklonale Antikörper durch Verfahren hergestellt
werden, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, wie sie zum Beispiel
bei Harlow und Lane, Antibodies: A Laboratory Manual (Antikörper: Ein
Laborhandbuch) (Cold Spring Harbor Laboratory (1988)) beschrieben
sind. Das PTSG-Polypeptid der Erfindung kann als Immunogene beim
Erzeugen derartiger Antikörper
benutzt werden. Alternativ können
synthetische Peptide (unter Verwendung von im Handel erhältlichen
Synthetisierungsmitteln) hergestellt und als Immunogene verwendet
werden. Aminosäuresequenzen
können
durch auf dem Fachgebiet bekannte Verfahren analysiert werden, um
zu bestimmen, ob sie hydrophobe oder hydrophile Domänen des
entsprechenden Polypeptids codieren. Veränderte Antikörper, wie beispielsweise
chimäre,
humanisierte, CDR-gepfropfte oder bifunktionelle Antikörper, können ebenfalls
durch auf dem Fachgebiet bekannte Verfahren erzeugt werden. Derartige
Antikörper
können
auch durch Hybridoma, chemische Synthese oder rekombinante Verfahren
hergestellt werden, die zum Beispiel bei Sambrook et al., vorstehend,
und Harlow und Lane, vorstehend, beschrieben sind. Sowohl anti-Peptid-
als auch anti-Fusionsprotein-Antikörper können verwendet werden (siehe
zum Beispiel Bahouth et al., Trends Pharmacol. Sci. 12:338 (1991);
Ausubel et al., Current Protocols in Molecular Biology (Gegenwärtige Protokolle
in der Molekularbiologie) (John Wiley and Sons, NY (1989)).
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So
hergestellter Antikörper
kann unter anderem in diagnostischen Verfahren und Systemen verwendet werden,
um das Niveau von PTTG-Protein, vorhanden in einer Probe eines Säuger-, vorzugsweise
Menschen-, Körpers,
wie beispielsweise Gewebe- oder Gefäßflüssigkeit, nachzuweisen. Derartige
Antikörper
können
auch für
die Reinigung des PTTG-Proteins der Erfindung durch Immunoaffinitäts- oder
Affinitätschromatographie
verwendet werden. Außerdem
werden hier Verfahren zum Nachweisen der Anwesenheit von PTTG-Polypeptid
entweder auf der Oberfläche
einer Zelle oder innerhalb einer Zelle (wie beispielsweise innerhalb
des Kerns) in Betracht gezogen, welche Verfahren Inkontaktbringen
der Zelle mit einem Antikörper,
der unter Bedingungen, die die Bindung des Antikörpers an PTTG-Polypeptid gestatten,
spezifisch an PTTG-Polypeptid bindet, Nachweisen der Anwesenheit
des Antikörpers,
gebunden an PTTG, und dadurch Nachweisen der Anwesenheit von Polypeptid
der Erfindung auf der Oberfläche
oder innerhalb der Zelle umfassen. In bezug auf den Nachweis eines
derartigen Polypeptids können
die Antikörper
für in-vitro-diagnostische
oder in-vivo-bildgebende Verfahren verwendet werden.
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Zu
immunologischen Verfahrensweisen, verwendbar für in-vitro-Nachweis von Ziel-PTTG-Polypeptid in einer
Probe, gehören
Immunoassays, die einen nachweisbaren Antikörper anwenden. Zu derartigen
Immunoassays gehören
zum Beispiel ELISA, mikrofluorimetrischer Pandex-Assay, Agglutinationsassays,
Fließcytometrie,
serumdiagnostische Assays und Verfahrensweisen mit immunohistochemischer
Färbung,
welche auf dem Fachgebiet bekannt sind. Ein Antikörper kann
durch auf dem Fachgebiet bekannte verschiedenartige Mittel nachweisbar
gemacht werden. Zum Beispiel kann ein nachweisbarer Marker direkt
oder indirekt an den Antikörper
gebunden werden. Zu verwendbaren Markern gehören zum Beispiel Radionuclide,
Enzyme, Fluorogene, Chromogene und chemilumineszente Markierungen.
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Die
anti-PTTG-Antikörper
der Erfindung modulieren die Aktivität des PTTG-Polypeptids in lebenden Tieren,
in Menschen oder in daraus isolierten biologischen Geweben oder
Flüssigkeiten.
Demgemäß werden Zusammensetzungen,
die einen Träger
und eine Menge eines Antikörpers
mit Spezifität
für PTTG-Polypeptid umfassen,
die wirksam natürlich
vorkommende Liganden oder andere PTTG bindende Proteine vom Binden an
PTTG-Polypeptid der Erfindung blockieren, hier in Betracht gezogen.
Zum Beispiel kann ein monoklonaler Antikörper, gerichtet auf ein Epitop
von PTTG-Polypeptid-Molekülen, vorhanden
auf der Oberfläche
einer Zelle und mit einer Aminosäuresequenz,
die im wesentlichen die gleiche wie eine Aminosäuresequenz für ein Zelloberflächenepitop
eines PTTG-Polypeptids
einschließlich
der Aminosäuresequenz,
angegeben in SEQ ID NO:2 und Fragmenten davon, ist, für diesen
Zweck verwendbar sein.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin transgene nichtmenschliche
Säuger
bereit, die imstande sind, exogene Nucleinsäuren, codierend PTTG-Polypeptid,
zu exprimieren. Wie hier angewendet bezeichnet der Ausdruck „exogene
Nucleinsäure" eine Nucleinsäuresequenz,
die nicht nativ für
den Wirt ist oder welche in dem Wirt in anderer als ihrer nativen
Umgebung (z.B. als Teil eines gentechnisch hergestellten DNA-Konstrukts)
vorhanden ist. Zusätzlich
zu natürlich
vorkommenden Niveaus von PTTG können
die PTTG-Proteine dieser Erfindung entweder überexprimiert, unterexprimiert
oder in einer inaktiven mutierten Form, wie beispielsweise in den
bekannten nichtmenschlichen knock-out-Transgenen, in nichtmenschlichen
transgenen Säugern
exprimiert werden.
-
Ebenfalls
bereitgestellt werden transgene nichtmenschliche Säuger, die
imstande sind, Nucleinsäuren zu
exprimieren, die PTTG-Polypeptid codieren, die so mutiert sind,
um zu normaler Aktivität
unfähig
zu sein, d.h. kein natives PTTG zu exprimieren. Die vorliegende
Erfindung stellt auch transgene nichtmenschliche Säuger mit
einem Genom bereit, das Antisense-Nucleinsäuren umfaßt, komplementär zu Nucleinsäuren, codierend
PTTG-Polypeptid, plaziert, um in Antisense-mRNA, komplementär zu mRNA,
codierend PTTG-Polypeptid, überschrieben
zu werden, welche mit der mRNA hybridisiert und dadurch die Translation
davon verringert. Die Nucleinsäure
kann zusätzlich
einen induzierbaren Promotor und/oder gewebespezifische regulatorische Elemente
umfassen, so daß Expression
induziert oder auf spezifische Zelltypen beschränkt werden kann. Beispiele
von Nucleinsäuren
sind DNA oder cDNA mit einer Codierungssequenz, die im wesentlichen
die gleiche ist wie die Codierungssequenz, die in SEQ ID NO:1 angegeben
ist. Ein Beispiel eines nichtmenschlichen transgenen Säugers ist
eine transgene Maus.
-
Modellsysteme
von nichtmenschlichen Lebewesen, welche die physiologische und verhaltensmäßige Rolle
von PTTG-Polypeptid erläutern,
werden ebenfalls bereitgestellt und werden durch Erzeugen von nichtmenschlichen
transgenen Lebewesen hergestellt, bei welchen unter Verwendung einer
Vielfalt von Techniken die Expression des PTTG-Polypeptids verändert wird.
Zu Beispielen derartiger Techniken gehören die Insertion von normalen
oder mutanten Versionen von Nucleinsäuren, codierend ein PTTG-Polypeptid,
durch Mikroinjektion, retrovirale Infektion oder andere dem Fachmann
bekannte Mittel in geeignete befruchtete Embryos, um ein nichtmenschliches
transgenes Lebewesen zu erzeugen. (Siehe zum Beispiel Hogan et al.,
Manipulating the Mouse Embryo: A Laboratory Manual (Manipulieren
des Mäuseembryos:
Ein Laborhandbuch) (Cold Spring Harbor Laboratory Press, (1986)).
-
Ebenfalls
hier in Betracht gezogen ist die Verwendung homologer Rekombination
von mutanten oder normalen Versionen von PTTG-Genen mit dem Locus
des nativen Gens in nichtmenschlichen transgenen Lebewesen, um die
Regulation der Expression oder die Struktur von PTTG-Polypeptid
zu verändern
(siehe Capecchi et al., Science 244:1288 (1989); Zimmer et al.,
Nature 338:150 (1989)). Techniken homologer Rekombination sind auf
dem Fachgebiet bekannt. Homologe Rekombination ersetzt das native
(endogene) Gen mit einem rekombinanten oder mutierten Gen, um ein
nichtmenschliches Lebewesen zu erzeugen, das kein natives (endogenes)
Protein exprimieren kann, aber zum Beispiel ein mutiertes Protein
exprimieren kann, was zu veränderter
Expression von PTTG-Polypeptid führt.
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Im
Gegensatz zu homologer Rekombination fügt Mikroinjektion Gene zu dem
Wirtsgenom hinzu, ohne Wirtsgene zu entfernen. Mikroinjektion kann
ein nichtmenschliches transgenes Lebewesen erzeugen, das imstande
ist, sowohl endogenes als auch exogenes PTTG-Protein zu exprimieren.
Induzierbare Promotoren können
mit der Codierungsregion von Nucleinsäuren verknüpft werden, um ein Mittel zur
Regulierung der Expression des Transgens bereitzustellen. Gewebespezifische
regulatorische Elemente können
mit der Codierungsregion verknüpft
werden, um gewebespezifische Expression des Transgens zu gestatten.
Modellsysteme von nichtmenschlichen transgenen Lebewesen sind für in-vivo-Screening
von Verbindungen zur Identifikation von spezifischen Liganden, d.h.
Agonisten und Antagonisten, welche Proteinantworten aktivieren oder
hemmen, nützlich.
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Nucleinsäuren der
Erfindung, Oligonucleotide (einschließlich Antisense), Vektoren,
enthaltend dieselben, transformierte Wirtszellen, Polypeptid und
Kombinationen davon, ebenso wie Antikörper der vorliegenden Erfindung
können
verwendet werden, um Verbindungen in vitro zu screenen, um zu bestimmen,
ob eine Verbindung als potentieller Agonist oder Antagonist zu dem
PTTG-Polypeptid der Erfindung funktioniert. Diese in-vitro-Screening-Assays
stellen Information betreffend die Funktion und Aktivität des PTTG-Polypeptids
der Erfindung bereit, welche zu der Identifikation und Gestaltung
von Verbindungen führen
kann, die zu spezifischer Wechselwirkung mit einem oder mehreren
Typen von Polypeptid, Peptiden oder Proteinen imstande sind.
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Gemäß noch einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Identifizieren
von Verbindungen bereitgestellt, welche an PTTG-Polypeptid binden.
Die Proteine der Erfindung können
in einem kompetitiven Bindungsassay angewendet werden. Ein derartiger
Assay kann sich auf das schnelle Screening einer großen Anzahl
von Verbindungen einstellen, um zu bestimmen, welche Verbindungen,
wenn überhaupt,
imstande sind, an PTTG-Proteine zu binden. Anschließend können ausführlichere
Assays mit denjenigen Verbindungen ausgeführt werden, von denen gefunden
wurde, daß sie
binden, um weiter zu bestimmen, ob derartige Verbindungen als Modulatoren,
Agonisten oder Antagonisten der Proteine der Erfindung wirken.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird ein Bioassay zum Identifizieren von Verbindungen
bereitgestellt, welche die Aktivität des PTTG-Polypeptids der
Erfindung modulieren. Gemäß diesem
Verfahren werden die PTTG-Polypeptide der Erfindung in Kontakt mit
einer „unbekannten" oder Testsubstanz
(in Gegenwart eines Reportergenkonstrukts, wenn Antagonistaktivität getestet
wird) gebracht, die Aktivität
des Polypeptids wird anschließend
an den Kontakt mit der „unbekannten" oder Testsubstanz überwacht,
und diejenigen Substanzen, welche bewirken, daß das Reportergenkonstrukt
exprimiert wird, werden als funktionelle Liganden für das PTTG-Polypeptid
identifiziert.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
transformierte Wirtszellen, die rekombinant das PTSG-Polypeptid
der Erfindung exprimieren, in Kontakt mit einer Testverbindung gebracht
werden, und die modulierende(n) Auswirkung(en) davon können dann
ausgewertet werden, indem die PTTG-vermittelte Antwort (z.B. über Reportergenexpression)
in Anwesenheit und Abwesenheit der Testverbindung verglichen wird
oder indem die Antwort von Testzellen oder Kontrollzellen (d.h.
Zellen, die kein PTTG-Polypeptid exprimieren) auf die Anwesenheit
der Verbindung verglichen wird.
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Wie
hier verwendet bezeichnet eine Verbindung oder ein Signal, das „die Aktivität moduliert", von PTTG-Polypeptid
dieser Erfindung eine Verbindung oder ein Signal, das die Aktivität von PTTG-Polypeptid verändert, so
daß die
Aktivität
des PTTG-Polypeptids der Erfindung in Anwesenheit der Verbindung
oder des Signals andersartig ist als in Abwesenheit der Verbindung
oder des Signals. Insbesondere gehören zu derartigen Verbindungen
oder Signalen Agonisten und Antagonisten. Ein Agonist schließt eine
Verbindung oder ein Signal ein, die PTTG-Proteinfunktion aktivieren.
Alternativ schließt
ein Antagonist eine Verbindung oder ein Signal ein, die die PTTG-Proteinfunktion
beeinträchtigen.
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Typischerweise
wird die Auswirkung eines Antagonisten als Blockierung von Agonist-induzierter
Proteinaktivierung beobachtet. Zu Antagonisten gehören kompetitive
und nicht kompetitive Antagonisten. Ein kompetitiver Antagonist
(oder kompetitives Blockierungsmittel) wechselwirkt mit oder nahe
der für
Agonistbindung spezifischen Stelle. Ein nicht kompetitiver Antagonist
oder Blockierungsmittel inaktiviert die Funktion des Polypeptids
durch Wechselwirken mit einer anderen Stelle als die Stelle der
Wechselwirkung mit dem Agonisten.
-
Wie
für den
Fachmann selbstverständlich,
erfordern Assay-Verfahren zum Identifizieren von Verbindungen, die
PTTG-Aktivität
modulieren, im allgemeinen Vergleich mit einer Kontrolle. Ein Typ
einer „Kontrolle" ist eine Zelle oder
Kultur, die im wesentlichen gleich wie die Testzelle oder Testkultur
behandelt wird, die der Verbindung ausgesetzt wird, mit der Unterscheidung,
daß die „Kontroll"-Zelle oder Kultur
nicht der Verbindung ausgesetzt wird. Zum Beispiel kann bei Verfahren,
die elektrophysiologische Verfahrensweisen mit Spannungsklammer
verwenden, die gleiche Zelle in Anwesenheit oder Abwesenheit der
Verbindung getestet werden, indem bloß die äußerliche Lösung, in der die Zelle badet,
geändert
wird. Ein anderer Typ von „Kontroll"-Zelle oder Kultur
kann eine Zelle oder Kultur sein, die identisch mit den transfizierten
Zellen ist, mit der Ausnahme, daß die „Kontroll"-Zelle oder Kultur keine nativen Proteine
exprimiert. Demgemäß wird die
Antwort der transfizierten Zelle auf die Verbindung mit der Antwort
(oder deren Fehlen) der „Kontroll"-Zelle oder Kultur auf
die gleiche Verbindung unter den gleichen Reaktionsbedingungen verglichen.
-
In
noch einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann die Aktivierung von PTTG-Polypeptid
durch Inkontaktbringen des Polypeptids mit einer wirksamen Menge
von mindestens einer Verbindung, identifiziert durch die vorstehend
beschriebenen Bioassays, moduliert werden.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden Verfahren zum Diagnostizieren
oder Nachweisen einer pathologischen Masse (wie zum Beispiel ein
endokriner oder nicht endokriner Tumor, atherosklerotische Plaque
und dergleichen) bereitgestellt, wobei das Verfahren das Nachweisen
einer transkribierten oder mutanten Sequenz einschließlich SEQ
ID NO:1 in Zellen, die von einem Patienten erhalten worden sind,
umfaßt.
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In
einer speziellen Ausführungsform
sind die hier beschriebenen diagnostischen Verfahren der Erfindung
für Differentialdiagnose
von bösartigen
im Verhältnis
zu gutartigen Tumoren in Biopsieprüfstücken und dergleichen verwendbar.
In einer anderen Ausführungsform
sind die hier beschriebenen diagnostischen Verfahren der Erfindung
zum Vorhersagen von Tumorverhalten und Ansprechbarkeit auf Therapie
verwendbar.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden in-vitro-Verfahren zum Diagnostizieren
von Hypophysentumoren bereitgestellt, wobei das Verfahren das Nachweisen
einer transkribierten mRNA-Sequenz, einschließend SEQ ID NO:1, in Hypophysen-abgeleiteten
Zellen eines Patienten umfaßt.
-
Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden diagnostische Systeme, vorzugsweise
in Kit-Form, bereitgestellt, die mindestens eine Nucleinsäure der
Erfindung in einem geeigneten Verpackungsmaterial umfassen. Die
diagnostischen Nucleinsäuren
sind von den hier beschriebenen PTTG codierenden Nucleinsäuren abgeleitet.
In einer Ausführungsform
sind zum Beispiel die diagnostischen Nucleinsäuren von SEQ ID NO:1 abgeleitet.
Diagnostische Systeme der Erfindung sind zum Untersuchen der Anwesenheit
oder Abwesenheit von Nucleinsäure,
codierend PTTG, in entweder genomischer DNA oder in transkribierter
Nucleinsäure
(wie beispielsweise mRNA oder cDNA), codierend PTTG, in allen Tumoren
(z.B. Hypophysen und dergleichen) oder erkranktem Gewebe verwendbar.
Diagnostische Systeme der Erfindung, die hier in Erwägung gezogen
werden, können
Gebrauch von bekannten Methodiken der Polymerasekettenreaktion (PCR)
oder RTPCR (reverse-Transkriptase-PCR) machen.
-
Ein
geeignetes diagnostisches System schließt mindestens eine Nucleinsäure der
Erfindung, vorzugsweise zwei oder mehrere Nucleinsäuren der
Erfindung, als gesondert verpacktes) chemisches) Reagenz(ien) in
einer Menge, ausreichend für
mindestens einen Assay, ein. Instruktionen zur Verwendung des gepackten Reagenzes
sind typischerweise ebenfalls eingeschlossen. Der Fachmann kann
für die
praktische Ausführung der
wie hier beschriebenen Verfahren der Erfindung leicht Nucleinsonden
der Erfindung und/oder Primer in Kombination mit geeigneten Puffern
und Lösungen
in Kit-Form einbringen.
-
Wie
hier angewendet bezeichnet der Ausdruck „Verpackungsmaterial" eine oder mehrere
physikalische Strukturen, die verwendet werden, um den Inhalt des
Kits, wie beispielsweise Nucleinsäuresonden oder Primer der Erfindung
und dergleichen, unterzubringen. Das Verpackungsmaterial wird nach
bekannten Verfahren konstruiert, vorzugsweise, um eine sterile,
Kontaminanten-freie Umgebung bereitzustellen. Das Verpackungsmaterial
hat eine Markierung, welche anzeigt, daß die Nucleinsäuren der
Erfindung zum Nachweisen einer speziellen Sequenz, codierend PTTG,
einschließend
die Nucleotidsequenz, angegeben in SEQ ID NO:1, oder eine Mutante
davon, verwendet werden können,
wodurch die Anwesenheit einer speziellen Pathologie (wie zum Beispiel
Hypophysentumorgenese und dergleichen), oder eine Prädisposition
dafür,
diagnostiziert wird. Außerdem
enthält
das Verpackungsmaterial Instruktionen, die anzeigen, wie die Materialien
in dem Kit angewendet werden, um sowohl eine spezielle Sequenz nachzuweisen
als auch die Anwesenheit einer speziellen Pathologie, oder eine
Prädisposition
dafür,
zu diagnostizieren.
-
Die
Verpackungsmaterialien, die hier im Hinblick auf diagnostische Systeme
angewendet werden, sind diejenigen, die gebräuchlicherweise in auf Nucleinsäure basierenden
diagnostischen Systemen benutzt werden. Wie hier verwendet bezeichnet
der Begriff „Verpackung" eine feste Matrix
oder ein Material, wie beispielsweise Glas, Kunststoff, Papier,
Folie und dergleichen, die imstande sind, eine isolierte Nucleinsäure, ein
Oligonucleotid, oder einen Primer der vorliegenden Erfindung innerhalb
fixierter Grenzen zu halten. So kann zum Beispiel eine Verpackung
ein Glasröhrchen
sein, das verwendet wird, um Milligramm-Mengen einer in Erwägung gezogenen
Nucleinsäure,
eines Oligonucleotids oder Primers, zu enthalten, oder sie kann
eine Mikrotiterplattenvertiefung sein, in welche Mikrogramm-Mengen
einer in Erwägung
gezogenen Nucleinsäuresonde operativ
fixiert worden sind.
-
„Instruktionen
zur Verwendung" schließen typischerweise
einen greifbaren Ausdruck ein, der die Reagenzkonzentration oder
mindestens einen Parameter des Assayverfahrens, wie beispielsweise
die zu vermischenden relativen Mengen von Reagenz und Probe, die
Zeiträume
der Aufrechterhaltung für
Reagenz/Probe-Gemische, die Temperatur, Pufferbedingungen und dergleichen
beschreibt.
-
Die
Erfindung wird jetzt in größerer Ausführlichkeit
durch Bezugnahme auf die folgenden nicht begrenzenden Beispiele
beschrieben.
-
Wenn
nicht anderweitig festgestellt wurde die vorliegende Erfindung unter
Verwendung von Standardverfahrensweisen durchgeführt, wie sie zum Beispiel bei
Maniatis et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual (Molekulares
Klonieren, ein Laborhandbuch), Cold Spring Harbor Laboratory Press,
Cold Spring Harbor, New York, USA (1982); Sambrook et al., Molecular
Cloning: A Laboratory Manual (Molekulares Klonieren, ein Laborhandbuch)
(2. Aufl.), Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor,
New York, USA (1989); Davis et al., Basic Methods in Molecular Biology
(Grundlegende Methoden in der Molekularbiologie), Elsevier Science
Publishing, Inc., New York, USA (1986); oder Methods in Enzymology:
Guide to Molecular Cloning Techniques (Methoden in der Enzymologie:
Führer
zu molekularen Klonierungstechniken), Bd. 152, S. L. Berger und
A. R. Kimmert, Hrsg., Academic Press Inc., San Diego, USA (1987)
beschrieben sind.
-
BEISPIELE
-
BEISPIEL 1: ISOLATION
VON PTTG CDNA
-
Um
die molekularen Mechanismen, beteiligt an Hypophysentumorgenese,
aufzuklären,
wurde PCR mit Differentialanzeige verwendet, um mRNAs, differentiell
exprimiert in Hypophysentumorzellen, zu identifizieren (siehe z.B.
Risinger et al., 1994, Molec. Carcinogenesis, 11:13-18; und Qu et
al., 1996, Nature, 380:243-247). GC- und GH4-Hypophysentumor-Zellinien
(ATCC #CCL-82 bzw. #CCL-82.1) und eine osteogene Sarkom-Zellinie
UM108 (ATCC #CRL-1663) wurden in DMEM, ergänzt mit 10% fetalem Rinderserum,
gezüchtet.
Hypophysen von normalen Sprague-Dawley-Ratten wurden frisch exzidiert.
Die Gesamt-RNA wurde aus den kultivierten Zellen des Gewebes und
dem Hypophysengewebe unter Verwendung des RNeasyTM-Kits (Qiagen)
entsprechend den Instruktionen des Herstellers extrahiert. Spurenweise
DNA-Kontamination in RNA-Zubereitungen wurde durch Digestion mit
DNase1 (GenHunter Corporation) entfernt. cDNA wurde aus 200 ng Gesamt-RNA
unter Verwendung von MMLV reverser Transkriptase (GenHunter Corporation)
und einem von den drei verankerten Primern (GenHunter Corporation)
synthetisiert. Die erzeugte cDNA wurde in der PCR-Anzeige verwendet.
-
Drei
stromabwärts
verankerte Primer AAGCT11X (wo X A, G oder
C sein kann) wurden in Verbindung mit 40 willkürlichen Primern stromaufwärts für die PCR-Anzeige
verwendet. 120 Primer-Paare wurden verwendet, um die mRNA-Expression
in Hypophysentumoren im Verhältnis
zu normaler Hypophyse zu screenen. Ein Zehntel der cDNA, erzeugt
aus der Reaktion mit reverser Transkriptase, wurde unter Verwendung
von AmpliTaq-DNA-Polymerase (Perkin Elmer) in einem Gesamtvolumen
von 20 µl,
enthaltend 10 mM Tris, pH 8,4, 50 nM KCl, 1,5 mM MgCl2,
0,001% Gelatine, 2 µM
dNTPs, 0,2 µM
von jedem Primer und 1 µl
[35S]dATP amplifiziert. PCR-Zyklen bestanden
aus 30 Sekunden bei 94°C,
2 Minuten bei 40°C
und 30 Sekunden bei 72°C
für 40
Zyklen. Die Produkte wurden auf 6% Sequenzierungsgelen aufgetrennt
und getrocknete Gele wurden für 24
bis 48 Stunden Kodak-Film ausgesetzt.
-
Nach
der Entwicklung wurden die amplifizierten DNA-Fragmente aus Hypophysentumor
und normaler Hypophyse verglichen. Banden, die einzigartig für Hypophysentumor
waren, wurden aus dem Gel exzidiert, und die DNA wurde durch Kochen
in 100 µl
Wasser extrahiert und mit Ethanol in Gegenwart von Glycogen (GenHunter
Corporation) ausgefällt.
Die DNA wurde unter Verwendung der ursprünglichen Gruppe von Primern
und unter den gleichen thermischen Zyklusbedingungen, außer daß die dNTP-Konzentration auf
20 µM erhöht wurde,
reamplifiziert. Die Reaktionsprodukte wurden auf 1% Agarosegel laufen
gelassen und mit Ethidiumbromid angefärbt. Die Banden wurden aus
dem Gel exzidiert, eluiert (Qiagen), in TA-Vektoren (Invitrogen) kloniert
und unter Verwendung von Sequenase (USB) sequenziert. Unter Verwendung
von 120 Primerpaaren in dem vorstehend beschriebenen PCR-Assay wurden
11 DNA-Banden, die
in Hypophysentumorzellen differentiell exprimiert zu werden schienen,
identifiziert. Diese Banden wurden durch Northern-Blot-Analyse unter Verwendung
der PCR-Produkte als Sonden weiter ausgewertet.
-
Für Northern-Blot-Analyse
wurden 20 µg
von der Gesamt-RNA auf 1% Agarosegel fraktioniert, auf Nylonmembran
geblottet und mit statistisch geprimter Sonde unter Verwendung von
Quickhyb-Lösungen (Stratagene)
hybridisiert. Nach dem Waschen wurden die Membrane für 6 bis
72 Stunden Kodakfilmen ausgesetzt. Als Ergebnis des Northern-Blot-Assays
wurden Hypophysentumor-spezifische Signale für 2 Banden nachgewiesen. DNA-Sequenzanalyse
enthüllte,
daß eine
Sequenz homolog mit Insulin-induziertem Wachstums-Response-Protein
war, während
das andere 396-Basenpaare-Fragment (amplifiziert unter Verwendung
von 5'AAGCTTTTTTTTTTTG
3' als dem verankerten
Primer und 5'AAGCTTGCTGCTC
3' als einem willkürlichen Primer)
keine Homologie mit bekannten Sequenzen in der Genbank zeigte. Dieses
396-bp-Fragment wies eine in hohem Maße exprimierte mRNA von etwa
1,3 kb in Hypophysentumor-Zellen, aber weder in normalen Hypophysen-
noch in osteogenen Sarkom-Zellen nach.
-
BEISPIEL 2: CHARAKTERISIERUNG
VON PTTG CDNA
-
Um
diese Hypophysentumor-spezifische mRNA weiter zu kennzeichnen, wurde
eine cDNA-Genbank konstruiert,
indem mRNA, isoliert aus Ratten-Hypophysentumor-Zellen, verwendet
wurde. Poly A+RNA wurde aus Hypophysentumor-GH4-Zellen
unter Verwendung des Messenger-RNA-Isolierungs-Kits (Stratagene) entsprechend den Instruktionen
des Herstellers isoliert und wurde verwendet, um eine cDNA-Genbank
in ZAP-Express-Vektoren (Stratagene) zu konstruieren. Die cDNA-Genbank
wurde konstruiert, indem der ZAP-ExpressTM-cDNA-Synthese-
und Gigapack-III-Gold-Klonierungs-Kit (Stratagene) den Instruktionen
des Herstellers folgend verwendet wurde. Die Genbank wurde unter
Verwendung des diffenrentiell angezeigten 396-bp-PCR-Produkts (kloniert
in den TA-Vektor) als Sonde gescreent. Nach tertiärem Screening
wurden positive Klone durch in-vivo-Exzision unter Verwendung von
Helferphage exzidiert.
-
Das
resultierende pBK-CMV-Phagemid, enthaltend das Insert, wurde durch
Southern-Blotting-Analyse
identifiziert. Unidirektionale eingenistete Deletionen wurden in
das DNA-Insert gemacht, indem der EXOIII/Mungobohnen-Nuclease-Deletions-Kit
(Stratagene) den Instruktionen des Herstellers folgend verwendet wurde.
Beide Stränge
der Insert-DNA wurden unter Verwendung von Sequenase (USB) sequenziert.
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Unter
Verwendung des 396-bp-PCR-Fragments, beschrieben in Beispiel 1,
als Sonde wurde ein cDNA-Klon von 974 bp isoliert und charakterisiert.
Diese cDNA wurde als Pituitary-Tumor-Transforming-Gen (PTTG) bezeichnet.
Die Sequenz von PTTG enthält
einen offenen Leserahmen für
199 Aminosäuren (SEQ
ID NO: 2). Die Anwesenheit eines Stopcodons im Rahmen stromaufwärts des
vorhergesagten Initiationscodons zeigt an, daß das PTTG den vollständigen ORF
enthält.
Die Nucleinsäure-
und Proteinsequenzen sind nachstehend in Tabelle 1 bereitgestellt.
-
TABELLE
1: PTTG-NUCLEINSÄURE
UND PROTEINSEQUENZEN
-
Dies
wurde verifiziert, indem sowohl in-vitro-Transkription als auch
in-vitro-Translation des Genprodukts demonstriert wurde, wie in
Beispiel 3 beschrieben ist.
-
BEISPIEL 3: IN-VITRO-TRANSKRIPTION & -TRANSLATION
VON PTTG
-
Sense-
und Antisense-PTTG-mRNAs wurden in vitro unter Verwendung von T3-
bzw. T7-RNA-Polymerase
(Stratagene) transkribiert. Das überschüssige Templat
wurde durch DNase-I-Digestion entfernt. Die in vitro transkribierte
mRNA wurde in Kaninchen-Reticulumlysat (Stratagene) translatiert.
Reaktionen wurden bei 30°C
für 60
Minuten in einem Gesamtvolumen von 25 µl, enthaltend 3 µl in vitro
transkribierte RNA, 2 µl 35S-Methionin (Dupond) und 20 µl Lysat,
ausgeführt.
Translationsprodukte wurden durch SDS PAGE (15% auflösendes Gel
und 5% Stackinggel) analysiert und dem Kodak-Film für 16 Stunden
ausgesetzt.
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Die
Ergebnisse zeigen an, daß Translation
von in vitro transkribierter PTTG-Sense-mRNA zu einem Protein von
ungefähr
25 KD auf SDS-Page führt,
wohingegen weder in der Reaktion ohne zugefügte mRNA noch, wenn PTTG-Antisense-mRNA
benutzt wurde, ein Protein erzeugt wurde.
-
BEISPIEL 4: EXPRESSION
VON PTTG MRNA
-
Eine
Suche von GenBank und eine Proteinprofilanalyse (unter Verwendung
einer BLAST-Programm-Suche
von Datenbanken des nationalen Zentrums für Biotechnologie-Information)
zeigte an, daß PTTG
keine Homologie mit bekannten Sequenzen teilt, und sein codiertes
Protein hochhydrophil ist und keine bekannten funktionellen Motive
enthält.
Das Gewebeexpressionsmuster von PTTG mRNA wurde durch Northern-Blot-Analyse
untersucht. Ein Northern Blot von mehrfachem Rattengewebe wurde
von Clontech gekauft. Ungefähr
2 µg von
Poly A + RNA pro Bahn von acht verschiedenen Rattengeweben (Herz,
Hirn, Milz, Lunge, Leber, Skelettmuskel, Niere und Hoden) wurden
auf einem denaturierenden Formaldehyd-1,2%-Agarosegel laufen gelassen,
auf Nylonmembran überfuhrt
und UV-vernetzt. Die Membran wurde zuerst mit der PTTG-cDNA-Sonde
voller Länge
hybridisiert und wurde gestrippt und mit einer Kontrollsonde von
humaner β-Actin-cDNA
rehybridisiert. Die Hybridisierung wurde bei 60°C für eine Stunde in ExpressHyb-Hybridisierungslösung (Clontech)
durchgeführt.
Waschen geschah zweimal 15 Minuten bei Raumtemperatur in 2 × SSC, 0,05
% SDS und zweimal 15 Minuten bei 50°C in 0,1 % SSC, 0,1 % SDS. Die
Einwirkungszeit für
die PTTG-Sonde betrug 24 h und für
die Actin-Sonde 2 Stunden.
-
Die
Ergebnisse des Northern-Assay zeigen an, daß Hoden das einzige Gewebe,
anders als Hypophysentumor-Zellen, ist, das PTTG mRNA exprimiert,
und das Hoden-Expressionsniveau ist viel niedriger (2µg polyA
+ mRNA, 24 Stunden Einwirkung) als in Hypophysentumorzellen (20 µg Gesamt-RNA, 6 Stunden Einwirkung).
Interessanterweise ist das Hodentranskript (etwa 1 Kb) kürzer als
das Transkript in Hypophysentumoren (1,3 Kb), was anzeigt, daß die mRNA
in dem Hoden diffentiell gespleißt wird und daß das 1,3
Kb-Transkript spezifisch für
Hypophysentumorzellen ist.
-
BEISPIEL 5: ÜBEREXPRESSION
VON PTTG DURCH NIH-3T3-FIBROBLASTENZELLEN
-
Da
PTTG mRNA in Hypophysentumorzellen überexprimiert wird, wurde bestimmt,
ob dieses Protein eine Wirkung auf Zellproliferation und -transformation
ausübt.
Ein eukaryotischer Expressionsvektor, enthaltend die gesamte Codierungsregion
von PTTG, wurde stabil in NIH-3T3-Fibroblasten transfiziert.
-
Die
gesamte Codierungsregion des PTTG wurde im Rahmen in eukaryotischen
pBK-CMV-Expressionsvektor
(Stratagene) kloniert und durch Calciumausfällung in NIH-3T3-Zellen transfiziert.
48 h nach der Transfektion wurden die Zellen 1:10 verdünnt und
in Selektionsmedium, enthaltend 1 mg/ml G418, für zwei Wochen gezüchtet, woraufhin
individuelle Klone isoliert wurden. Zellextrakte wurden von jeder
Kolonie hergestellt und auf 15%-SDS-Polyacrylamidgelen aufgetrennt
und auf Nylonmembran geblottet. Ein polyklonaler Antikörper wurde
unter Verwendung der ersten 17 Aminosäuren von PTTP als Epitop (Research
Genetics) erzeugt. Der Antikörper
wurde 1:5000 verdünnt
und mit der vorstehenden Membran bei Raumtemperatur für 1 Stunde
inkubiert. Nach dem Waschen wurde die Membran mit Meerrettich-Peroxidase-markiertem
sekundären
Antikörper
für eine
Stunde bei Raumtemperatur inkubiert. Das Hybridisierungssignal wurde
durch erhöhte Chemilumineszenz
nachgewiesen (ECL-Nachweissystem, Amersham).
-
Expressionsniveaus
des PTTG wurden durch Immunoblot-Analyse unter Verwendung des vorstehend beschriebenen
speziellen polyklonalen Antikörpers,
gerichtet gegen die ersten 17 Aminosäuren des Proteins, überwacht.
Expressionsniveaus von individuellen Klonen variierten, und Klone,
die höhere
Proteinniveaus exprimierten, wurden für weitere Analyse verwendet.
-
BEISPIEL 6: AUSWIRKUNG
VON PTTG-EXPRESSION AUF DIE ZELLPROLIFERATION
-
Ein
nichtradioaktiver Assay der Zellproliferation wurde verwendet, um
die Auswirkung von PTTG-Protein-Überexpression
auf die Zellproliferation zu bestimmen (siehe z.B. Mosmann, T.,
1983, J. Immunol. Meth., 65:55-63; und Carmichael et al., 1987,
Cancer Res., 47:943-946). Die Zellproliferation wurde unter Verwendung
des Kits CellTiter 96TM zum nichtradioaktiven Assay der Zellproliferation
(Promega) entsprechend den Instruktionen des Herstellers untersucht.
Fünftausend
Zellen wurden in Platten mit 96 Vertiefungen eingeimpft (6 Vertiefungen
für jeden
Klon in jedem Assay) und bei 37°C
für 24
bis 72 Stunden inkubiert. An jedem Zeitpunkt wurden 15 µl der Farbstofflösung in
jede Vertiefung gegeben und bei 37°C für 4 Stunden inkubiert. Einhundert µl der Solubilisierungs-/Stoplösung wurden
dann in jede Vertiefung gegeben. Nach einer Stunde Inkubation wurde
der Inhalt der Vertiefungen gemischt und die Extinktion bei 595
nm wurde unter Verwendung eines ELISA-Lesers aufgezeichnet. Extinktion
bei 595 nm korreliert direkt mit der Anzahl von Zellen in jeder
Vertiefung.
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Drei
unabhängige
Experimente wurden durchgeführt
und die Ergebnisse sind in 1 gezeigt.
In 1 ist die Zellwachstumsgeschwindigkeit als Extinktion
bei 595 nm ausgedrückt.
Die Fehlerbalken stellen SEM (n=6) dar. Die Ergebnisse (1)
zeigen, daß die
Wachstumsgeschwindigkeit von 3T3-Zellen,
die PTTG-Protein exprimieren (untersucht durch zelluläre Umwandlung
von Tetrazolium in Formazan), im Vergleich zu 3T3-Zellen, die den
pCMV-Vektor allein exprimieren, um 25 bis 50% unterdrückt wurde,
was anzeigt, daß PTTG-Protein
die Zellproliferation hemmt.
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BEISPIEL 7: PTTG-INDUKTION
VON MORPHOLOGISCHER TRANFORMATION UND WEICHAGARWACHSTUM VON NIH-3T3-ZELLEN
-
Die
transformierende Eigenschaft von PTTG-Protein wurde durch seine
Fähigkeit
demonstriert, Herde in Monoschichtkulturen zu erzeugen und verankerungsunabhängiges Wachstum
in Weichagar zu zeigen, wie nachstehend in Tabelle 2 gezeigt ist.
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TABELLE
2: KOLONIEBILDUNG DURCH NIH-3T3-ZELLEN, TRANSFIZIERT MIT PTTG-CDNA-KONSTRUKTEN
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Da
primäre
Hypophysenzellen ein Gemisch von mehrfachen Zelltypen sind und sie
in vitro nicht replizieren, wurden NIH-3T3-Zellen angewendet. Für den Weichagar-Assay
wurden 60-mm-Gewebekulturplatten mit
5 ml Weichagar beschichtet (20% 2 × DMEM, 50% DMEM, 10% fetales
Rinderserum, 20% 2,5%-Agar, geschmolzen und bei 45°C vereinigt).
Siehe Schwab et al., 1985, Nature, 316:160-162. 2 ml Zellen, suspendiert im
Medium, wurden dann mit 4 ml Agar-Gemisch vereinigt und 1,5 ml von
diesem Gemisch wurden auf jede Platte gegeben. Die Zellen wurden
mit einer Dichte von 104 Zellen/Schale aufgebracht
und für
14 Tage inkubiert, bevor die Anzahl der Kolonien gezählt und
photographiert wurde.
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Die
Ergebnisse zeigen an, daß parentale
NIH-3T3-Zellen und 3T3-Zellen, transfiziert mit pCMV-Vektor, keine Kolonien
auf weichem Agar erzeugen, wohingegen 3T3-Zellen, transfiziert mit
PTTG, große
Kolonien erzeugen. Zusätzlich
wird fokale Transformation in Zellen beobachtet, die PTTG-Protein überexprimieren,
aber Zellen, die pCMV-Vektor ohne das PTTG-Insert exprimieren, zeigten ähnliche
Morphologie wie die parentalen 3T3-Zellen.
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BEISPIEL 8: BESTIMMUNG
VON PTTG-TUMORERZEUGENDER WIRKUNG IN VIVO
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Um
zu bestimmen, ob PTTG in vivo tumorerzeugend ist, wurden PTTG-transfizierte
3T3-Zellen subkutan in thymuslose nackte Mäuse injiziert. 3 × 105 Zellen von mit entweder PTTG oder pCMV-Vektor
allein transfizierten Zellen wurden in PBS resuspendiert und subkutan
in nackte Mäuse
injiziert (5 für
jede Gruppe). Die Tumore wurden aus den Tieren am Ende der 3. Woche
exzidiert und gewogen. Alle injizierten Tiere entwickelten große Tumore
(1-3 Gramm) innerhalb von 3 Wochen. Die Ergebnisse sind nachstehend in
Tabelle 3 angegeben. Keine Maus, injiziert mit nur mit dem Vektor
transfizierten Zellen, entwickelte Tumore.
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TABELLE
3: IN-VIVO-TUMORGENESE DURCH NIH-3T3-ZELLEN, TRANSFIZIERT MIT PTTG-CDNA-EXPRESSIONSVEKTOR
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Die
Ergebnisse zeigen klar an, daß PTTG
in vivo ein potentes transformierendes Gen ist.
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BEISPIEL 9: HUMANE KARZINOM-ZELLINIEN
EXPRIMIEREN PTTG
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Die
Expression von PTTG in verschiedenartigen humanen Zellinien wurde
untersucht, indem ein Northern Blot von mehrfachen humanen Krebszellinien
(Clontech) angewendet wurde. Die getesteten speziellen Zellinien
sind in der nachstehend in Tabelle 4 angegeben.
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TABELLE
4: GETESTETE ZELLINIEN VON HUMANEM KARZINOM
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Etwa
2 µg polyA-RNA
von jeder der 8 Zellinien, angegeben vorstehend in Tabelle 1, wurden
auf jeder Bahn eines denaturierenden Formaldehyd-1,2%-Agarosegels
plaziert, durch denaturierende Gelelektrophorese getrennt, um Intaktheit
zu sichern, durch Northern Blotting auf eine Ladungs-modifizierte Nylonmembran überführt und
durch UV-Strahlung fixiert. Die Bahnen 1 bis 8 enthielten RNA von
Promyelozytenleukämie HL-60,
HeLa-Zellinie S3, humaner chronischer Promyelozytenleukämie K-562, Lymphoblastenleukämie MOLT-4,
Burkitt-Lymphom Raji, kolorektalem Adenokarzinom SW 480, Lungenkarzinom
A 549 bzw. Melanom G361. Markerlinien für RNA-Größe bei 9,5, 7,5, 4,4, 2,4 und
1,35 kb wurden in Tinte auf dem linken Rand des Blots angezeigt
und als Größenbestimmungsstandards
benutzt, und eine Kerbe wurde aus der unteren linken Ecke der Membran
geschnitten, um Orientierung bereitzustellen. Radiomarkierte humane β-Actin-cDNA
wurde als Kontrollsonde zum Anpassen verschiedenartiger Ansätze von
polyA RNAs benutzt. Eine einzelne Kontrollbande bei 2,0 kb in allen
getüpfelten
Bahnen ist bestätigend.
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Die
Blots wurden mit der Ratten-PTTG-cDNA-Sonde voller Länge (SEQ
ID No: 1; 974 bp) bei 60°C
für 1 h
in ExpressHyb-Hybridisierungslösung
(Clontech) sondiert, wie von Sambrook et al. beschrieben ist. Siehe Sambrook
et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual (Molekulares Klonieren:
Ein Laborhandbuch), 2. Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory Press,
Cold Spring Harbor, NY (1989). Die Blots wurden dann zweimal für 15 min
bei Raumtemperatur in 2 × SSC,
0,05% SDS und zweimal für
15 min bei 50°C
in 0,1% SSC, 0,1% SDS gewaschen. Eine ausführlichere Beschreibung der
verbleibenden experimentellen Verfahrensweisen kann bei Pei & Melmed gefunden
werden. Siehe Pei & Melmed,
Endocrinology 4: 433-441 (1997).
-
Alle
Zellen, die durch Northern-Blot-Analyse wie vorstehend beschrieben
getestet wurden, bewiesen die Expression von humanem PTTG, einschließend unter
anderem Lymphom, Leukämie,
Melanom und Lungenkarzinome.
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BEISPIEL 10: KLONIEREN
VON HUMANER PTTG CDNA
-
Eine
cDNA-Genbank von humaner fetaler Leber (Clontech, Palo Alto, CA)
wurde gescreent, wie von Maniatis et al. beschrieben ist, wobei
ein radioaktiv markiertes cDNA-Fragment der gesamten Ratte-PTTG-Codierungsregion
als Sonde verwendet wurde. Siehe Maniatis et al., Molecular cloning
(Molekulares Klonieren), Cold Spring Harbor Press, 1989. Die cDNA-Inserts
von positiven Klonen wurden in Plasmid-pBluescript-SK (Stratagene,
La Jolla, CA) subkloniert und der Sequenzanalyse unter Verwendung
des Sequenase-Kits (US Biochemical Corp., Cleveland, OH) unterworfen.
Die Sequenz der Nucleinsäure
wird nachstehend in Tabelle 5 bereitgestellt.
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TABELLE
5: PTTG-NUCLEINSÄURESEQUENZEN
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Der
offene Leserahmen von 606 bp ist durch Unterstreichen angezeigt.
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Ein
vollständiger
offener Leserahmen, enthaltend 606 bp, wurde in den positiven Klonen
gefunden. Die Homologie zwischen den Nucleotidsequenzen des offenen
Leserahmens und der Codierungsregion von Ratten-PTTG oder PTTG (alte
Nomenklatur) beträgt
85%. Die abgeleitete Aminosäuresequenz
ist nachstehend in Tabelle 6 angegeben.
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TABELLE
6: PTTG-AMINOSÄURESEQUENZ
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Ein
Vergleich der Aminosäuresequenz
des humanen PTTG-translatierten Produkts dieses offenen Leserahmens
und der des Ratten-PTTG-Proteins enthüllt 77% Identität und 89%
Homologie. Die aus diesen Klonen erhaltenen cDNAs stellen humane
Homologien des Ratten-PTTG dar. Keine anderen cDNA-Fragmente mit höherer Homologie
wurden aus der Genbank nachgewiesen.
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BEISPIEL 11: GEWEBEVERTEILUNG
VON HUMANER PTTG MRNA
-
Gesamt-RNA
wurde unter Verwendung von Triazol Reagent (Gibco-BRL, Gaithersburg,
MD) aus normalen menschlichen Hypophysen (Zoion Research Inc. Worcester,
MA) und frischen menschlichen Hypophysentumoren, gesammelt bei der
Operation und eingefroren in flüssigen
Stickstoff, hergestellt. 20 mg Gesamt-RNA wurden für 1%-Agarosegel-Elektrophorese
verwendet. RNA-Blots (Clontech, Palo Alto, CA), abgeleitet von normalen
erwachsenen und fetalen Geweben ebenso wie von bösartigen Tumorzellinien, wurden
mit radioaktiv markiertem menschlichen cDNA-Fragment, enthaltend
die vollständige
Codierungsregion, hybridisiert. Die RNA, isoliert aus jeder Zellinie,
wurde auf eine Nylonmembran (Amersham, Arlington Heights, IL) überführt und
mit radioaktiv markierter Sonde bei 55°C über Nacht in 6 × SSC, 2 × Denhardt-Lösung, 0,25% SDS
hybridisiert. Die Membrane wurden zweimal bei Raumtemperatur für jeweils
15 Minuten und dann für
20 Minuten bei 60°C
in 0,5 × SSC,
0,1% SDS gewaschen und autoradiographiert. Die Autoradiographie
wurde unter Verwendung von Kodak BIOMEX-MR-Film (Eastman Kodak, Rochester, NY)
mit einem intensivierenden Screen ausgeführt. Die Blots wurden durch
Waschen für
20 Minuten in destilliertem Wasser bei 95°C für nachfolgendes Sondieren gestrippt.
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Die
Ergebnisse aus der Northern-Blot-Analyse zeigten an, daß PTTG in
der Leber, aber nicht im Hirn, in der Lunge und Niere von menschlichem
fetalen Gewebe exprimiert wird. Außerdem wird PTTG von normalem
menschlichen erwachsenen Gewebe stark in den Hoden exprimiert, mäßig im Thymus
exprimiert und schwach im Dickdarm und Dünndarm exprimiert. Keine Expression
wurde durch Northern-Analyse
in Hirn, Herz, Leber, Lunge, Muskel, Eierstock, Plazenta, Niere
und Bauchspeicheldrüse
nachgewiesen.
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Die
Expression von PTTG in verschiedenen menschlichen Karzinomzellinien
wurde ebenfalls durch Northern Blots analysiert. In jeder untersuchten
Karzinomzelle wurde PTTG hoch exprimiert gefunden. Die getesteten
menschlichen Tumorzellinien sind in der nachstehenden Tabelle 7
aufgeführt.
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TABELLE
7: GETESTETE MENSCHLICHE TUMORZELLINIEN
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BEISPIEL 12: EXPRESSION
VON MENSCHLICHEM PTTG IN NORMALER HYPOPHYSE UND IN HYPOPHYSENTUMOREN
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RT-PCR
wurde wie folgt durchgeführt.
5 µg Gesamt-RNA
wurden mit 100 U RNase-freier DNase I bei Raumtemperatur für 15 Minuten
behandelt. DNase I wurde durch Inkubation bei 65°C für 15 Minuten inaktiviert. Die
Probe wurde dann für
reverse Transkription unter Verwendung von oligo-dT-Primer und reverser
Transkriptase Superscript II (Gibco-BRL, Gaithersburg, MD) verwendet.
Nach reverser Transkription wurde die Probe der PCR-Amplifikation
mit PCR SuperMix (Gibco-BRL, Gaithersburg, MD) unterworfen, wobei
hPTTG-spezifische Primer und menschliche Cyclophilin-A-spezifische
Primer als interne Kontrolle verwendet wurden.
-
Northern-Blot-Analyse
zeigte an, daß das
Niveau der Expression von PTTG in normaler Hypophyse ebenso wie
in Hypophysentumoren ziemlich niedrig ist. Daher wurde vergleichende
RT-PCR verwendet, um die Expression von PTTG in normaler Hypophyse
und in Hypophysentumoren quantitativ zu untersuchen. Die Ergebnisse
dieser Untersuchung zeigten, daß in
den meisten getesteten Hypophysentumoren, die hormoninaktive Tumore,
GH-sekretierende Tumore und Prolactinomas einschließen, das
Expressionsniveau von PTTG höher
war als das in normaler Hypophyse.
-
BEISPIEL 13: STABILE TRANSFEKTION
VON MENSCHLICHEM PTTG IN NIH-3T3-ZELLEN
-
Die
vollständige
Codierungsregion von hPTTG cDNA wurde im Leserahmen in den Säugerexpressionsvektor
pBK-CMV (Stratagene, La Jolla, CA) subkloniert und in NIH-3T3-Fibroblastenzellen
durch Lipofectamin (Gibco-BRL, Gaithersburg, MD) entsprechend dem
Protokoll des Herstellers transfiziert. 24 Stunden nach der Transfektion
wurden die Zellen seriell verdünnt
und in Selektionsmedium, enthaltend 1 mg/ml G418, für 2 Wochen
gezüchtet.
Individuelle Klone wurden isoliert und in Selektionsmedium aufbewahrt.
Gesamt-RNA wurde aus hPTTG-transfizierten Zellinien ebenso wie aus
Kontrollzellen, in denen der leere Vektor pBK-CMV transfiziert worden
war, isoliert. Northern Blot wurde durchgeführt, um die Überexpression
von hPTTG in transfizierten Zellinien zu bestätigen. Diese Zellinien wurden
im nachfolgenden Cellproliferationsassay ebenso wie im in-vitro-
und in-vivo-Transformationsassay
verwendet.
-
BEISPIEL 14: ZELLPROLIFERATIONSASSAY
-
Ein
Zellproliferationsassay wurde unter Verwendung des Kits zum Assay
von nichtradioaktiver Cellproliferation CellTiter 96 (Promega Medicine,
WI) entsprechend dem Protokoll des Herstellers durchgeführt. 5000 Zellen
wurden in Platten mit 96 Vertiefungen eingeimpft und bei 37°C für 24-72
Stunden inkubiert. Acht Vertiefungen wurden für jeden Klon in jedem Assay
verwendet. Zu jedem Zeitpunkt wurden 15 µl Farbstofflösung in jede
Vertiefung gegeben und die Zellen wurden bei 37°C für 4 Stunden inkubiert. Nach
der Inkubation wurden 100 µl
Solubilisierungs-/Stop-Lösung
in jede Vertiefung gegeben und die Platten wurden über Nacht
bei Raumtemperatur inkubiert. Die Extinktion wurde bei 595 nm unter
Verwendung eines ELISA-Plattenlesers bestimmt.
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Kontroll-
und hPTTG überexprimierende
NIH-3T3-Zellen wurden verwendet, um diesen Assay durchzuführen. Die
Ergebnisse zeigten an, daß das
Wachstum von Zellen, transfiziert mit dem PTTG exprimierenden Vektor,
im Vergleich zu Zellen, transfiziert mit dem leeren Vektor, um 30-45%
unterdrückt
wurde. Diese Ergebnisse zeigen klar, daß das PTTG-Protein die Zellproliferation
hemmt.
-
BEISPIEL 15: ASSAY DER
TRANSFORMATION IN VITRO UND IN VIVO
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(a) Assay der Transformation
in vitro
-
Kontroll-
und hPTTG-transfizierte Zellen wurden für Verankerungs-unabhängiges Wachstum
in Weichagar getestet. 3 ml Weichagar (20% von 2 × DMEM,
50% DMEM, 10% fetales Rinderserum und 20% 2,5% iges Agar, geschmolzen
und gemischt bei 45°C)
wurden in 35-mm-Gewebeschalen gegeben. 10000 Zellen wurden mit 1
ml Weichagar gemischt und auf jede Schale gegeben und für 2 Wochen
inkubiert, bis Kolonien gezählt
und photographiert werden konnten.
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(b) Assay der Transformation
in vivo
-
5 × 105 Zellen, enthaltend entweder einen leeren
Vektor oder hPTTG exprimierende Zellen, wurden in nackte Mäuse injiziert.
Die Mäuse
wurden zwei Wochen nach der Injektion getötet und die Tumore, erzeugt nahe
den Injektionsstellen, wurden untersucht.
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Wenn
die NIH-3T3-Zellen, stabil transfiziert mit dem PTTG exprimierenden
Vektor, in einem Assay mit Verankerungsunabhängigen Wachstum getestet wurden,
verursachten diese Zellen große
Koloniebildung auf Weichagar, was Transformierungsfähigkeit
von PTTG-Protein vermuten läßt.
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Wenn
die NIH-3T3-Zellen in nackte Mäuse
injiziert wurden, verursachten sie in vivo Tumorerzeugung innerhalb
von 2 Wochen nach der Injektion. Diese Werte zeigen an, daß menschliches
PTTG wie sein Ratten-Homologes ein potentes Transformierungsgen
ist.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER SEQUENZEN
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SEQ
ID NO: 1 ist die Nucleinsäuresequenz
(und die abgeleitete Aminosäuresequenz)
von cDNA, codierend das Ratten-PTTG-Protein der vorliegenden Erfindung.
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SEQ
ID NO: 2 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz des Ratten-PTTG-Proteins
der vorliegenden Erfindung.
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SEQ
ID NO: 3 ist die Nucleinsäuresequenz
von cDNA, codierend ein menschliches PTTG-Protein der vorliegenden
Erfindung.
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SEQ
ID NO: 4 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz eines menschlichen
PTTG-Proteins der vorliegenden Erfindung.
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