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Bereich der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Kalibrierungsvorrichtung
zum Prüfen
der Genauigkeit und Konsistenz rotierender angetriebener Montagewerkzeuge
für mit Gewinde
versehene Verbindungselemente, und durch die Erfindung wird ein
Simulationsprüfstand
mit einer variablen Drehmomentrate oder -leistung bereitgestellt,
durch die solche rotierenden angetriebenen Montagewerkzeuge geprüft werden
können.
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Hintergrundtechnik
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Rotierende angetriebene Montagewerkzeuge
zum Ausüben
eines Drehmoments auf mit Gewinde versehene Verbindungselemente
können
angetriebene Schraubendreher, Drehmomentschlüssel, pneumatische Mutteraufschraubgeräte und hydraulische
Impulswerkzeuge sein. Angetriebene Schraubendreher werden tendenziell
eher für
Niedriglastanwendungen verwendet, bei denen das auszuübende Drehmoment
lediglich einige Nm (Newtonmeter) beträgt, während Drehmomentschlüssel und
hydraulische Impulswerkzeuge verwendet werden, um Drehmomente bis
zu 150 Nm oder mehr auszuüben.
Hydraulische Impulswerkzeuge werden zunehmend weit verbreitet für Montagearbeiten
in Fertigungsstraßen
verwendet, weil sie in dem Sinne drehmomentabsorbierend sind, daß eine Bedienungsperson
kein wesentliches Gegendrehmoment ausüben muß, um eine Bewegung des Werkzeugs
zu verhindern, und sie sind im allgemeinen schneller und bequemer
verwendbar als Drehmomentschlüssel.
Es ist jedoch keine Kalibrierungsvorrichtung kommerziell erhältlich, durch
die derartige Werkzeuge periodisch überprüft werden können, um eine Konsistenz oder
Reproduzierbarkeit des ausgeübten
Drehmoments bei den erhaltenen Verbindungen zu gewährleisten.
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In einer Montagefertigungsstraße kann
beispielsweise ein Arbeiter das gleiche rotierende angetriebene
Montagewerkzeug zum Befestigen einer großen Anzahl von Gewindebolzen
mit einem vorgegebenen Drehmoment verwenden. Das vorgegebene Drehmoment
wird am rotierenden angetriebenen Montagewerkzeug eingestellt, die
Einstellung könnte sich
jedoch mit der Zeit ändern,
wenn das Werkzeug stark beansprucht wird. Daher wird ein Simulationsprüfstand bereitgestellt,
durch den das rotierende angetriebene Montagewerkzeug periodisch
geprüft werden
kann, um sicherzustellen, daß es
nicht gewartet oder neu eingestellt werden muß. Im allgemeinen ist der Prüfstand so
konstruiert, daß das
Verhalten einer idealisierten realen Verbindung auf eine bekannte,
wiederholbare Weise simuliert wird.
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Nicht alle reale Verbindungen weisen
die gleiche "Drehmomentrate" auf. Der Ausdruck "Drehmomentrate" ist in der Norm
ISO 5393 als "Drehmomentzunahme
mit Winkelversatz, während
einer Vortriebsbewegung eines Verbindungselements in einer Gewindeverbindung" definiert. D. h.,
wenn eine Erhöhung Δτ eines ausgeübten Drehmoments
zu einer Erhöhung Δα des Winkelversatzes
eines Gewindeverbindungselements führt, entspricht die Drehmomentrate
dem Verhältnis Δτ/Δα. Die Gewindeverbindung
kann eine harte oder eine weiche Verbindung sein, wobei harte Verbindungen
höhere
Drehmomentraten aufweisen. Daher stehen, um ein angetriebenes Werkzeug
so zu prüfen,
daß reale
Verhältnisse
simuliert werden, Prüfstände zur
Verfügung,
in denen variable Drehmomente und variable Drehmomentraten eingestellt
werden können.
Die Norm ISO 5393 bezeichnet den internationalen Standard für Prüfstände und definiert
für nicht
stoßweise
betätigte oder
Non-impact-Schraubenschlüssel Spezifikationen
für die
Beziehung Δτ/Δα für harte
(hohe [H] Drehmomentrate) und weiche (niedrige [L] Drehmomentrate)
Verbindungen. Diese Spezifikationen sollen die beiden Enden des
Bereichs harter und weicher Verbindungen definieren, die bei einer
normalem Gebrauch eines angetriebenen Werkzeugs auftreten.
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In der DE-C-33 05 457 ist ein Simulationsprüfstand mit
variabler Drehmomentrate für
ein rotierendes angetriebenes Montagewerkzeug beschrieben, das ein
Drehmoment kontinuierlich ausübt.
Das Werkzeug wird zum Ausüben
eines Drehmoments auf eine Welle verwendet, die sich gegen eine
Magnetbremse dreht. Die Bremskraft wird erhöht, bis die Welle stoppt. Das
Drehmoment und der Winkel werden während des Bremsvorgangs wiederholt
oder kontinuierlich überwacht.
Ein Mikroprozessor vergleicht die Drehmoment- und Winkelwerte und
steuert die Bremskraft als Funktion des gemessenen Winkels so, daß das Drehmoment/Winkel-Verhältnis einen
spezifizierbaren konstanten Wert aufweist. Durch die Verwendung
einer Winkel-Rückkopplung wird
gewährleistet,
daß der
Simulationsprüfstand
die Norm ISO 5393 erfüllen
kann.
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Der in der DE-C-33 05 457 beschriebene
Simulationsprüfstand
ist zur Verwendung mit hydraulischen Impulswerkzeugen oder mit einem
anderen impuls- oder stoßweise
betätigten
angetriebenen Montagewerkzeug ungeeignet.
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In der GB-A-2038006 wird eine Vorrichtung zum
Prüfen
und Einstellen eines angetriebenen Schraubendrehers mit einem vorgegebenen
Anzugdrehmoment beschrieben. Die Vorrichtung weist einen für den einzustellenden
Schraubendreher spezifischen, zweckmäßig konstruierten Simulationsprüfstand und
eine Scheibenbremse auf, die von Bremssätteln des Typs überspannt
ist, der in Kraftfahrzeugbremssystemen verwendet wird. Die Auswahl
und die Konstruktion der Komponenten in der GB-A-2038006 sind derart,
daß dem
Leser verdeutlicht wird, daß die
Trägheit
der Komponenten vernachlässigbar
ist. In der dargestellten bevorzugten Ausführungsform werden Komponenten
mit großer Trägheit verwendet,
und in der Beschreibung der GB-A-2038006 wird nicht erwähnt, daß die Vorrichtung
für einen
breiteren Anwendungsbereich geeignet sein würde, wenn die Basis-Konstruktionselemente
der Vorrichtung eliminiert und die Vorrichtung neu konstruiert würde, um
eine minimale Trägheit
zu erreichen. Tatsächlich
wird nicht erwähnt,
daß eine Reibungsbremse
mit geringer Trägheit
bereitgestellt werden kann, durch die die erforderlichen Drehmomentwerte
erreicht werden, oder daß dies
vorteilhaft wäre.
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In einem hydraulischen Impulswerkzeug
wird ein Schwungrad so beschleunigt, daß sein Energiespeicher über eine
sehr kurze Zeitdauer in der Größenordnung
von 10 bis 30 ms aufgebaut oder aufgeladen wird, wobei während dieser
Zeitdauer kein Drehmoment ausgegeben wird. Dann erfolgt eine momentane Übertragung
dieser akkumulierten Energie als Impuls zur Verbindung bzw. zum
Simulationsprüfstand.
Während
dieser Übertragung
nimmt das ausgegebene Drehmoment über eine sehr kurze Zeitdauer
von typischerweise 1 bis 10 ms von null auf seinen Maximalwert zu
und fällt
wieder auf null ab. Während
der Verwendung eines hydraulischen Impulswerkzeugs ändert sich
die Winkelbewegung der Prüfstandkomponenten
pro Impuls des Werkzeugs, und die Impulsgaberate des Werkzeugs ändert sich ebenfalls.
Daher könnte,
wenn die Drehmomentrate und der Winkel nicht wie in der DE-C-33
05 457 überwacht
werden, die Bremsenbetätigung
in einem in Verbindung mit einem hydraulischen Impulswerkzeug verwendeten
Simulationsprüfstand
ausreichend schnell und empfindlich gesteuert werden. Es besteht
jedoch keinerlei Möglichkeit,
eine Vorrichtung gemäß der GB-A-2038006
in Verbindung mit einem hydraulischen Impulswerkzeug geeignet zu
betreiben.
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Außerdem ist durch die Anmelder
realisiert worden, daß die
in der DE-C-33 05 457 beschriebene Vorrichtung möglicherweise nicht als Prüfstand für ein Impulswerkzeug
verwendbar ist, auch wenn sie auf eine andere Weise als in der DE-C-33 05 457 dargestellt
verwendet würde.
Die in der DE-C-33 05 457 beschriebene Vorrichtung übt ihr variables
Drehmoment durch eine elektromagnetische Bremse aus, die eine mit
einen Mutteraufschraubgerät
der Vorrichtung verbundene Welle abbremst. Die Erfinder dieser Vorrichtung
betrachteten diese Vorrichtung als Vorrichtung mit geringer Trägheit, und
tatsächlich
kann, wenn Nicht-Impulswerkzeuge geprüft werden, die Trägheit der
Vorrichtung als vernachlässigbar
betrachtet werden. Die Anmelder haben jedoch festgestellt, daß die Trägheit beim
Prüfen
von Impulswerkzeugen wesentlich ist, wie später diskutiert wird. Die Trägheit der
in der DE-C-33 05
457 beschriebenen Vorrichtung würde
so hoch sein, daß sie
für diesen Zweck
absolut ungeeignet ist. Die Trägheit
der in der GB-A-2038006 dargestellten Vorrichtung ist sogar noch
mehrere Größenordnungen
größer.
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In der US-A-4150559 wird ein Prüfstand mit variabler
Rate beschrieben, der zum Kalibrieren eines angetriebenen Winkelschlüssels oder
eines Mutteraufschraubgerät
geeignet ist, wobei zwischen einer harten Verbindung und einer weichen
Verbindung ausgewählt
werden kann, indem das eine oder das andere Ventil eines Paars von
Ventilen zum Zuführen von
Steuerungsdruckluft zu einem Scheibenbremsenmechanismus betätigt wird.
Die Ventile leiten die Luft durch verschiedene Kanäle, von
denen einer einen Durchflußbegrenzer
oder Drosselkörper
aufweist, um die Bremsenbetätigung
für eine
sichere Verbindungssimulation zu verlangsamen. Die Vorrichtung ist
zur Verwendung mit Impulswerkzeugen vollkommen ungeeignet, die in
der US-A-4150559 auch nicht betrachtet werden.
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Die Erfindung
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Durch die vorliegende Erfindung wird
ein Prüfstand
mit variabler Rate bereitgestellt, mit:
einem Gehäuse;
einer
im Gehäuse
angeordneten Welle;
einer Einrichtung zum Verbinden eines zu
prüfenden Werkzeugs
mit der Welle; und
einer Bremseinrichtung zum Ausüben eines
Bremsdrehmoments auf die Welle;
dadurch gekennzeichnet, daß die Bremseinrichtung aufweist:
eine
Bremsschuhanordnung, die durch eine elektrohydraulische oder elektropneumatische
Einrichtung betätigbar
und so angeordnet ist, daß sie
im Betrieb direkt auf die Außenumfangsfläche der
Welle wirkt, um ein Reibungsbremsdrehmoment darauf auszuüben; und
einen
Computer zum Steuern des auf die elektrohydraulische oder elektropneumatische
Einrichtung ausgeübten
Drucks als Funktion der Zeit, wobei der Computer so angeordnet ist,
daß er
im Betrieb den ausgeübten
Druck über
eine Zeitdauer, die variabel ist, um die Härte der simulierten Verbindung
widerzuspiegeln, von einem voreingestellten Schwellenwert auf einen
Maximalwert ändert.
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Weil Reibungseinrichtungen zum Abbremsen
der Welle verwendet werden, kann die Welle einen kleinen Außendurchmesser
aufweisen. Außerdem
kann die Welle (abgesehen von Lagern) das einzige Rotationselement
sein. Daher können
die rotierenden Teile eine extrem geringe Trägheit (vorzugsweise von weniger
als 10–4 kg/m2) aufweisen, so daß die Vorrichtung zur Verwendung
mit Impulswerkzeugen geeignet ist. Idealerweise sollte das Trägheitsmoment
des Simulationsprüfstandes
in der gleichen Größenordnung
liegen wie das Trägheitsmoment
der simulierten Verbindung. Es existieren ISO-Normen, die die Maßabweichungen
für alle
Arten von Bolzen, einschließlich
Bolzen mit Sechskantköpfen,
beschreiben. Obwohl es mehrere verschiedene Zulieferer gibt, die
Buchsen oder Aufsätze
zum Verbinden von angetriebenen Werkzeugen mit Verbindungselementen
anbieten, sind die Größen der
verschiedenen Buchsen oder Aufsätze
sehr ähnlich.
Daher kann das polare Trägheitsmoment
für das
Gesamtsystem aus einer Mutter oder einem Bolzen und der geeigneten Buchse
bzw. dem geeigneten Aufsatz berechnet werden. Für Bolzen kann der kürzeste Standardbolzen und
der längste
Standardbolzen herausgesucht und der Bereich der entsprechenden
zusätzlichen
Trägheit
berechnet werden. Es hat sich gezeigt, daß dieser Bereich kleiner als ±5% bezüglich einer
mittleren Bolzenlänge
und daher unwesentlich ist. Daher können Trägheitsmomente für jede Muttern-
oder Bolzengröße berechnet
werden, und die Trägheit
der simulierten Verbindung kann damit verglichen werden.
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Wenn beispielsweise die zu simulierende Verbindung
einen M10-Bolzen mit einer axialen Länge von 2 cm aufweist, sollte
das Trägheitsmoment des
Simulationsprüfstandes
in der gleichen Größenordnung
liegen wie dasjenige des M10-Bolzens. Damit die gleiche Vorrichtung
verschiedene Verbindungen simulieren kann, kann ein Bereich austauschbarer
Kupplungsköpfe
(nicht dargestellt) verwendet werden, die mit dem oberen Ende der
Welle 2 verbunden werden und deren Größe so ausgewählt wird,
daß die
Trägheitsmomente
der verschiedenen zu simulierenden Verbindungen simuliert werden.
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Ein erfindungsgemäßer Simulationsprüfstand kann
einen Bereich verschiedener Kupplungsköpfe aufweisen, die jeweils
zum Prüfen
bestimmter Drehmomentwerte geeignet sind. Beispielsweise könnte ein
erster Kupplungskopf für
Drehmomente bis zu 2 Nm verwendet werden. Die Kombination aus dem
Kupplungskopf und der Welle sollte ein Drehmoment aufweisen, das
demjenigen von für
diese Drehmomentwerte geeigneten Verbin dungselementen ähnlich ist.
Ein zweiter Kupplungskopf kann für
größere Drehmomente
von beispielsweise bis zu 16 Nm bereitgestellt werden. Ein dritter
Kupplungskopf kann für
noch größere Drehmomentwerte
von beispielsweise bis zu 128 Nm bereitgestellt werden. Tatsächlich kann
eine große
Anzahl von Kupplungsköpfen bereitgestellt
werden, um die Trägheit
von Verbindungselementen bestmöglich
zu simulieren, die für ein
bestimmtes Drehmoment geeignet sind. Es kann beispielsweise ein
drehbarer Revolverkopf über
dem Gehäuse
bereitgestellt werden, der dazu geeignet ist, einen geeigneten Kopf
eine Bereichs solcher Köpfe
mit der Welle zu verbinden. Das Trägheitsmoment der Welle und
der zugeordneten drehbaren Teile (z. B. Lager) der Bremsenanordnung
liegt vorzugsweise in der gleichen Größenordnung wie das Trägheitsmoment
der kleinsten zu simulierenden Verbindung. Dies kann nur dadurch
erreicht werden, daß die
Bremsschuhe direkt auf die Welle wirken.
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Die Einrichtung zum Ausüben des
Reibungsbremsdrehmoments auf die Welle weist eine elektrohydraulische
oder elektropneumatische Einrichtung auf. Diese wird durch Steuern
ihres Betätigungsdrucks
unter Verwendung eines Regelschleifen-Rückkopplungssystems gesteuert.
Der Betätigungsdruck
wirkt vorzugsweise auf eine Bremsschuhanordnung, in der alle Schuhe
unabhängig
betätigt
werden, oder in der der Schuh oder Schuhe auf einer Seite der Welle
betätigt
werden und diejenigen auf der anderen Seite einfach eine Reaktionskraft
bereitstellen. Vorzugsweise weist die Bremsschuhanordnung auf ihrer
zylindrischen Innenfläche
ein kommerziell erhältliches
Reibungsbremsmaterial auf.
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Der Prüfstand mit variabler Rate weist
vorzugsweise eine Einrichtung zum Messen des auf die Welle ausgeübten Bremsdrehmoments
und des Winkels auf, über
den die Welle sich dreht. Die Parameter werden nicht während des
Betriebs des erfindungsgemäßen Prüfstands
mit variabler Drehmomentra te zum Simulieren einer Verbindung für eine Prüfung eines
realen angetriebenen Montagewerkzeugs überwacht, sondern während des
Einstell- oder Einrichtungsvorgangs, des Kalibrierungsvorgangs und
der Verbindungsabbildung oder -zuordnung, wie nachstehend beschrieben
wird. Außerdem kann
gegebenenfalls bestätigt
werden, daß sich
der Prüfstand
gemäß der ISO-Spezifikation
verhält.
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Die Einrichtung zum Messen des auf
die Welle ausgeübten
Bremsdrehmoments kann eine Lastzelle oder Kraftmeßdose zum
Messen der Reaktionskraft auf das Gehäuse aufweisen. Es ist jedoch bevorzugt,
eine Anordnung zu verwenden, bei der die Wirkung der Trägheit des
Gehäuses
vermieden wird. In einer solchen Anordnung ist die Einrichtung zum Ausüben des
Bremsdrehmoments eine Bremsschuhanordnung, die die Welle umschließt und durch
ein Lager im Gehäuse
montiert ist, das die Übertragung einer
axialen Vorschubkraft zuläßt, jedoch
kein Drehmoment vom Gehäuse
auf die Bremsschuhanordnung überträgt. Die
Drehbewegung der Bremsschuhanordnung kann durch einen oder mehrere
einseitig eingespannte oder freitragende Träger verhindert werden, wobei
die Träger
Dehnungsmesser oder -streifen zum Messen des auf die Bremsschuhanordnung
ausgeübten
Reaktionsdrehmoments und damit des auf die Welle ausgeübten Drehmoments
aufweisen.
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Es kann eine Einrichtung zum Vorspannen der
Bremsschuhanordnung von einem Kontakt mit der Welle weg bereitgestellt
werden, um zu gewährleisten,
daß die
Welle frei läuft,
wenn kein Bremsdrehmoment darauf ausgeübt werden soll.
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Die elektrohydraulische oder elektropneumatische
Einrichtung zum Ausüben
des Bremsdrehmoments auf die Welle weist vorzugsweise einen Kolben
auf. Um zu ermöglichen,
daß der
Kolben eine exakte Kraft sowohl am unteren Ende der Ska-la ausübt als auch
in der Lage ist, hohe Kräfte
auszuüben, kann
er einen oder mehrere Plunger aufweisen. Die Plunger haben verschiedene
Axialdruckflächen,
so daß,
wenn der gleiche Druck auf jeden der Plunger ausgeübt wird,
verschiedene Kräfte
durch die Plunger ausgeübt
werden. Durch selektives Betätigen
der Plunger kann die Kraft am unteren Ende der Skala unter Verwendung
eines Plungers mit einer kleinen Axialdruckfläche fein eingestellt werden,
während durch
einen Plunger mit einer größeren Axialdruckfläche größere Kräfte ausgeübt werden
können.
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Durch die Erfindung wird außerdem ein
Verfahren zum Prüfen
drehmomentausübender
Werkzeuge bereitgestellt, wobei das Verfahren die Schritte aufweist:
Verbinden
des Werkzeugs mit einer Welle;
Ausüben eines Reibungsbremsdrehmoments
auf die Welle durch den direkten Reibungskontakt einer elektrohydraulisch
oder elektropneumatisch betätigbaren
Bremsschuhanordnung auf die Außenzylinderfläche der
Welle; und
Steuern der Größe des auf
die Bremsschuhanordnung ausgeübten
hydraulischen oder pneumatischen Steuerdrucks, um das Reibungsbremsdrehmoment zu
erzeugen, unter Verwendung eines Computers, um den ausgeübten Steuerdruck
als Funktion der Zeit über
eine Zeitdauer, die so vorgewählt
worden ist, daß sie
die Härte
der simulierten Verbindung widerspiegelt, von einem Anfangsschwellenwert
auf einen Maximalwert zu erhöhen.
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Durch die Verwendung eines Computers kann
das ausgeübte
Drehmoment gemäß gelernten Kenngrößen eines
spezifischen Werkzeugs verändert
werden. Das bevorzugte Verfahren zum Prüfen eines Werkzeugs besteht
darin, eine Serie von Bremsvorgängen
auszuführen,
die Ergebnisse jedes Bremsvorgangs zu überwachen und dazu zu verwenden,
die Ergebnisse zukünftiger
Bremsvorgänge
zu verbessern. Auf diese Weise können
Ergebnisse erhalten werden, die die ISO 5393 erfüllen.
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Vorzugsweise werden periodisch Kalibrierungsläufe ausgeführt, um
die Beziehung zwischen dem auf die elektrohydraulische Einrichtung
ausgeübten
Drück und
dem auf die Welle ausgeübten Drehmoment
zu überprüfen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
eine Systemstruktur eines erfindungsgemäßen Verbindungssimulators oder
Simulationsprüfstands,
wobei die Bremse und die Einrichtung zum Überwachen und Steuern ihrer
Betätigung dargestellt
sind;
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2 zeigt
eine perspektivische Ansicht einer in der ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Simulationsprüfstands
verwendeten Bremse;
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3 zeigt
eine vertikale Querschnittansicht durch die Mitte der Bremse in 2;
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4 zeigt
einen horizontalen Querschnitt entlang der Linie 4-4 in 3;
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5 zeigt
einen ähnlichen
horizontalen Querschnitt wie 4,
jedoch durch eine Bremse einer zweiten Ausführungsform der Erfindung, in
der eine andere Drehmomentmeßanordnung
verwendet wird als in den 2 bis 4;
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6 zeigt
einen axialen Teil-Querschnitt durch die Mitte einer Bremse einer
dritten Ausführungsform
der Erfindung zum Darstellen einer Anordnung zum Zurückstellen
und Zentrieren der Bremsschuhanordnung;
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7 zeigt
einen schematischen Querschnitt einer zur Verwendung in einem erfindungsgemäßen Simulationsprüfstand geeigneten
Kolbenvorrichtung;
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8 zeigt
einen Querschnitt durch eine alternative Kolbenvorrichtung zur Verwendung
in einem erfindungsgemäßen Simulationsprüfstand;
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9 zeigt
eine Systemstruktur für
den dreistufigen Kolben von 8 in
einem erfindungsgemäßen Simulationsprüfstand;
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10 zeigt
eine Draufsicht eines erfindungsgemäßen Simulationsprüfstands
unter Verwendung des Kolbens und der Systemstruktur in den 8 bzw. 9;
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11 zeigt
eine Ansicht der Bremse von 10,
wobei die obere Platte der Bremse entfernt ist;
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12 zeigt
eine Seitenansicht teilweise im Aufriß einer in einer vierten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Simulationsprüfstands
verwendeten Bremse;
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13 zeigt
eine schematische Ansicht der Bremse von 12 und der Ventile, die die Betätigung der
Bremse steuern;
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14 zeigt
eine Kennlinie eines Drehmoments als Funktion des Winkels für ein Impulswerkzeug,
das ein Drehmoment auf eine idealisierte Verbindung ausübt;
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15 zeigt
eine Kennlinie eines Drehmoments als Funktion der Zeit für ein Impulswerkzeug, das
ein Drehmoment auf eine idealisierte Verbindung ausübt;
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16 zeigt
eine Kennlinie eines Drehmoments als Funktion des Winkels für ein Impulswerkzeug,
wenn der Simulationsprüfstand
eine weiche Verbindung simuliert; und
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17 und 18 zeigen Diagramme zum Darstellen
einer Verbindungsabbildung oder -zuordnung.
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Gemäß den 1 bis 4 weist
eine Bremse 1 eine Welle 2 mit einem Eingangsantriebselement 3 auf,
das ein Schraubenkopf oder ein Aufsatz bzw. eine Buchse sein kann,
der/die mit einem angetriebenen Werkzeug in Eingriff gebracht werden
kann. Die Welle ist in einer zylindrischen Öffnung 4 zwischen den
Backen einer Bremsschuhanordnung 5 aus Phosphorbronze aufgenommen.
Für andere
Drehmomentberei che wären
andere Reibungsmaterialien geeignet. Beispielsweise hat sich gezeigt,
daß eine herkömmliche
Reibungsbremsenauflage für
die Bremsschuhanordnung 5 bevorzugt ist. Die Bremsschuhanordnung 5 ist
in einem Gehäuse
angeordnet, das Seiten- und Endplatten 6 und eine obere
und eine untere Platte 7 aufweist.
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Die Backen der Bremsschuhanordnung 5 sind
derart im Gehäuse
montiert, daß sie
frei zueinander hin verschiebbar sind, um mit der Welle in Eingriff
zu kommen und die Welle abbremsen, oder voneinander weg bewegbar
sind, um die Welle freizugeben. Sie können sich über einen Abstand von etwa
3 mm bewegen.
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Im Gehäuse ist eine Kolbenanordnung 11 zum
Steuern der durch die Bremsschuhanordnung 5 auf die Welle 2 ausgeübten Bremskraft
fest und stabil montiert. Ein Plunger 10 der Kolbenanordnung
steht mit der Bremsschuhanordnung 5 in Kontakt und wird dazu
verwendet, die Backen der Bremse zusammenzudrücken, um die Welle abzubremsen.
Die Kraft, die der Plunger 10 auf die Bremsschuhanordnung 5 ausübt, ist
vom Druck P des Öls
abhängig,
das in die Kolbenanordnung 11 gezwungen wird. Um zu gewährleisten,
daß diese
Kraft auch am unteren Ende des Druckbereichs präzise steuerbar ist, weist die
Kolbenanordnung 11 einen im Hauptplunger 10 angeordneten
Miniaturplunger 19 auf.
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Die Funktionsweise der Doppelplunger-Kolbenanordnung
wird nachstehend unter Bezug auf 7 erläutert, die
eine schematische Darstellung der Kolbenanordnung 11 zeigt.
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Gemäß 7 weist
die Kolbenanordnung 11 einen ölgefüllten Zwischenraum 26 auf,
der über
ein Ventil 27 mit einem Speicherbehälter 28 verbunden ist.
Wenn das Ventil 27 offen ist, kann Öl frei aus dem Zwischenraum 26 herausströmen, wenn
der Hauptplunger 10 sich in der Figur nach links bewegt.
Wenn der Hauptplunger 10 sich in der Figur nach rechts
bewegt, wird das Öl
in den Zwischenraum 26 zurückgezogen. Daher bewegt sich,
wenn ein Öldruck
P auf den Kolben ausgeübt
wird, der Hauptplunger 10 nach links. Die durch den Hauptplunger 10 auf
die Bremse ausgeübte
Kraft beträgt
PXπR2, wobei R den Radius des Axialdruckbereichs
des Hauptplungers 10 bezeichnet.
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Wenn das Ventil 27 geschlossen
ist, wird Öl im
Zwischenraum 26 eingeschlossen. Wenn ein Druck P auf den
Kolben ausgeübt
wird, kann der Hauptplunger 10 sich nicht bewegen (die
Komprimierbarkeit des Öls
ist vernachlässigbar).
Dadurch wird der Miniaturplunger 19 in der Figur zu einer
Bewegung nach links gezwungen. Die durch den Miniaturplunger 19 auf
die Bremse ausgeübte
Kraft beträgt PXπr2, wobei r den Radius des Axialdruckbereichs des
Miniaturplungers 10 bezeichnet.
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Das Ventil ist geschlossen, wenn
die gewünschte
Bremskraft niedrig ist, und das Ventil ermöglicht am unteren Ende des
Betriebs- oder Arbeitsbereichs wesentlich feinere und präzisere Einstellungen
der auf die Bremse ausgeübten
Kraft.
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Die 1 bis 4 zeigen eine erste mögliche Anordnung
zum Vorspannen der Backen des Bremsschuhs in einen offenen Zustand.
Vorsprünge 12 auf den
Backen der Bremsschuhanordnung 5 erstrecken sich durch
Langlöcher 13 in
der oberen Platte 7. An den Vorsprüngen 12 und an festen
Vorsprüngen 15 auf
der oberen Platte 7 befestigte Federn 14 ziehen die
Backen der Bremsschuhanordnung 5 auseinander, wenn keine
Kraft darauf wirkt.
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6 zeigt
eine alternative und bevorzugte Anordnung zum Zurückstellen
und Zentrieren der Backen der Bremsschuhanordnung. In dieser Anordnung
werden die Backen der Bremsschuhanordnung 5 durch mehrere
Federn auseinandergedrückt,
die entlang der Länge
der Backen (in diesem Querschnitt nicht sichtbar) in regelmäßigen Abständen angeordnet
sind. Um zu gewährleisten,
daß die
Backen der Bremsschuhanordnung um die Welle 2 herum zentriert
bleiben, weisen die Backen Vertiefungen 38 auf, in denen
ein Zentrierring 39 angeordnet ist. Dadurch wird verhindert,
daß die
Federn eine der Backen der Bremsschuhanordnung 5 wesentlich
von der Welle weg drükken,
während
die andere Backe mit der Welle in Kontakt bleiben kann. Außerdem zeigt 6 eine als "Staubfänger" wirkende Vertiefung 40.
Diese Vertiefung sammelt jegliches Material, das von der Welle oder
von der Bremsschuhanordnung abgerieben wird, wenn diese beiden Komponenten
miteinander in Kontakt gezwungen werden. An der Basis der Welle
ist ein Winkeltransducer 21 erkennbar. Dieser Transducer
wird während
des Einrichtens oder Einstellens und Kalibrierens der Vorrichtung
verwendet, wie nachstehend beschrieben wird, und mißt den Winkel α, über den
die Welle 2 sich während
eines Bremsvorgangs dreht.
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In der in den 1 bis 4 dargestellten
Ausführungsform
wird die Reaktionskraft, die verhindert, daß die gesamte Bremsschuhanordnung 5 sich
verdreht, wenn sie ein Bremsdrehmoment auf eine Welle ausübt, durch
eine entlang der Bremse angeordnete Kraftmeßdose 16 bereitgestellt.
Die Kraft wird über eine
Reaktionsplatte 17 und einen Reaktionsarm 18 übertragen.
Der Meßwert
dieser Kraft kann zum Anzeigen der Größe des Bremsdrehmoments T verwendet
werden.
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In 1 werden
die Ausgangswerte τ und α von der
Kraftmeßdose 16 und
vom Winkeltransducer 21 einem Controller zugeführt. Außerdem wird
dem Controller ein Druckeingangswert P zugeführt, der von einer zwischen
den Plungern 10 und 19 des Kolbens 11 und
der Bremsschuhanordnung 6 angeordneten Kraftmeßdose 20 (3) oder durch eine Messung
des Drucks in einer Arbeitskammer 30 der in 9 dargestellten Kolbenanordnung
durch einen Drucktransducer 41 erhalten wird.
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Der Controller empfängt außerdem ein
Bedarfs-Eingangssignal. Der Controller steuert den durch den Kolben
auf die Bremse ausgeübten
Druck, wie später
ausführlicher
beschrieben wird.
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In der Ausführungsform von 5 wird die Drehmomentmessung auf eine
alternative Weise ausgeführt,
durch die die Wirkungen der Trägheit
der Anordnung eliminiert werden. Die Bremskraft wird über eine
Axialkraft ausübende
Schuhe 22 und ein Lager 23 auf die Bremsschuhanordnung 5 ausgeübt. Die
Reaktionskraft, die diese Axialkraft in ein Drehmoment umwandelt,
durchläuft
ein Paar freitragende Träger 24 und
Kraftmeßdosen 25. Über das
Lager 23 kann eine Axialkraft, jedoch kein Drehmoment vom Gehäuse auf
die Bremsschuhanordnung übertragen werden.
Daher ist die einzige Kraft, die verhindert, daß die Bremsschuhanordnung sich
verdreht, wenn sie eine Bremskraft auf die Welle ausübt, die
Widerstandskraft der beiden freitragenden Träger 24, an denen jeweils
zwei Dehnungsmesser oder -streifen 25 befestigt sind. Die
Meßwerte
der Dehnungsmesser oder -streifen zeigen das durch die Bremsschuhanordnung
auf die Welle ausgeübte
Drehmoment direkt an. Durch die Trägheit der restlichen Teile
der Anordnung wird keine Störung
verursacht.
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Die 8, 9, 10 und 11 zeigen
eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung, wobei eine dreistufige Kolbenanordnung verwendet
wird, um zu ermöglichen,
daß sowohl
hohe als auch niedrige exakte Kräfte
ausgeübt
werden können.
Die Kolbenanordnung von 8 weist
einen Hauptplunger 10 und einen Miniaturplunger 19 auf,
wie unter Bezug auf 7 beschrieben
wurde.
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Die untere Hälfte von 8 ist im Aufriß dargestellt, um den Miniaturplunger 19 darzustellen.
Außer
dem Miniaturplunger 19 und dem Hauptplunger 10 weist
die Kolbenanordnung einen Verstärkerplunger 29 auf.
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9 zeigt
die Steuerschaltung, die Ventile 27, 32 und 33,
einen Speicherbehälter 28,
ein Steuer-Servoventil 34, einen Druckspeicher 35,
ein Netzgerät 36,
ein Filter 37, ein Umgehungsventil 40 und einen
Drucktransducer 41 aufweist.
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Um einen Druck über den Miniaturplunger 19 auszuüben, wird
das Ventil 27 geschlossen, und ein Öldruck wird an einem Port B
einem Bereich 30 zugeführt.
Der Hauptplunger 10 kann sich nicht bewegen, so daß der Miniaturplunger
in der Figur nach rechts gezwungen wird. Die ausgeübte Kraft
ist gering und bei niedrigen Werten leicht einstellbar.
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Um einen Druck durch den Hauptplunger 10 auszuüben, wird
das Ventil 27 geöffnet,
und ein Druck wird über
den Port B der Arbeitskammer 30 zugeführt. In diesem Fall wird der
Hauptplunger in der Figur nach rechts bewegt. Die ausgeübte Kraft
ist für einen
vorgegebenen Druck höher,
aber bei niedrigeren Kräften
weniger gut steuerbar.
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Um höhere Kräfte zu erzeugen, kann der Verstärkerplunger 29 durch
Zuführen
eines Drucks zu einer Kammer 31 der Kolbenanordnung verwendet
werden, wobei kein Rückfluß über den
Port B zugelassen und das Ventil 27 offen gehalten wird.
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Die 10 und 11 zeigen einen Verbindungssimulator
bzw. einen Simulationsprüfstand,
in dem der Verstärkerplunger
und die Systemstruktur der 8 und 9 verwendet werden. Die Ventile 27, 32, 33 und 40 und
das Servoventil 34 sind in der Darstellung an den Seiten
der Kolbenanordnung 11 befestigt, die auf die Bremsschuhanordnung 5 (11) wirkt. Der Drucktransducer 41 mißt den Druck
in der Arbeitskammer 30 des Kolbens 11.
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Die 12 und 13 zeigen eine vierte Ausführungsform
der Erfindung. Es werden die gleichen Bezugszeichen verwendet wie
für die
vorangehenden Ausführungsformen.
Daher weist die Bremse eine Welle 2 auf, die sich in Lagern 50 frei
drehen kann. Die Welle 2 ist in den Backen einer Bremsschuhanordnung 5 aufgenommen,
die direkt auf die Welle wirkt, so daß die Trägheit der drehbaren Teile so
klein wie möglich
gehalten wird.
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Im Gegensatz zur Ausführungsform
der 3 bis 5, in denen nur ein Kolben
hydraulisch gesteuert wird und nur eine Reaktionskraft verwendet wird,
um eine Reibungsbremskraft auf die gegenüberliegende Seite der Drehwelle 2 auszuüben, wird
in der in den 12 und 13 dargestellten Ausführungsform
eine Hydrauliksteuerung auf beide Backen der Bremsschuhanordnung 5 ausgeübt, und
die Kolbenanordnung an jeder Seite der Welle 2 ist eine
doppelt-wirkende Kolbenanordnung. Durch schwache Federn 51 wird
vorteilhaft verhindert, daß die
Backen der Bremsschuhanordnung 5 aneinander anhaften. Die
Bewegung der Backen zur Welle 2 hin und von der Welle weg
wird in dieser Ausführungsform
jedoch hydraulisch erzeugt, und durch eine geeignet präzise Steuerung
des Freigabedrucks der hydraulischen Bremse können die Federn 51 weggelassen
werden.
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Wie insbesondere in 13 dargestellt ist, führt ein Servoventil 34 Öl über die
Ventile 53 und 54 Arbeitskammern 30 zu,
wodurch die Hauptplunger 10 oder die Miniaturplunger 19 gegen
die Backen der Bremsschuhanordnung 5 gezwungen werden.
Dadurch wird die Bremse betätigt.
Um die Bremse zu lösen,
wird den Kammern 57 und 58 Druck zugeführt, wodurch
die Hauptplunger 10 oder die Miniaturplunger 19 sich
von der Welle 2 weg bewegen.
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Im dargestellten spezifischen Servoventil muß permanent
eine geringe Ölmenge
durch das Servoventil fließen,
auch wenn es effektiv geschlossen ist, um seine Funktion zu gewährleisten.
Dieses Öl
zirkuliert über
das Umgehungsventil 41. Alternativ kann ein Servoventil
verwendet werden, das die Leistung zum Bewegen eines Ventilschiebers
von einem DC- Stellglied
erhält.
In diesem Fall wäre
das Umgehungsventil 41 nicht erforderlich.
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Ein Ventil 59 ermöglicht,
daß Öl aus den Kammern 57 herausgedrückt wird,
wenn der Hauptplunger 10 arbeitet, es verhindert jedoch,
daß Öl aus der
Kammer 47 herausströmt,
wenn der Miniaturplunger verwendet werden soll. Dies entspricht
der Arbeitsweise der vorstehend unter Bezug auf 10 beschriebenen Haupt- und Miniaturplunger.
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Es hat sich gezeigt, daß die Vorrichtung
von 4 am Anfang der
Drehmomentzufuhr das Drehmoment nicht immer auf eine gleichmäßig zunehmende
Weise ausübt.
Eine Backe der Bremsschuhanordnung 5 kann zuerst mit der
Welle 2 in Kontakt kommen, und die andere Backe wird kurze
Zeit später
in Kontakt mit der Welle gezogen. Während nur eine Backe mit der
Welle in Kontakt steht, entsteht nur eine vernachlässigbare
Bremswirkung, weil der auf die einzelne Backe ausgeübte Druck
allmählich von
null ausgehend zunimmt. Wenn die zweite Backe mit der Welle in Kontakt
kommt, nimmt das ausgeübte
Drehmoment sehr schnell zu.
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Für
relativ große
Drehmomente hat dieser Drehmomentsprung am Anfang des Bremsvorgangs eine
vernachlässigbare
Wirkung auf das Gesamtverhalten oder die Gesamtleistung des Prüfstands.
Für kleinere
Drehmomentwerte kann dieser Sprung jedoch wesentlich sein. Dieses
Problem wird folgendermaßen
gelöst.
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Gemäß 12 ist ein kleiner Meßfühler 60 an jeder Backe
der Bremsschuhanordnung 5 befestigt. Der Meßfühler 60 ist
so angeordnet, daß er über einen
Block 61 mit der Erde in elektrischem Kontakt kommt, wenn
die Backe der Bremsschuhanordnung 5 unmittelbar davorsteht,
mit der Welle 2 in Kontakt zu kommen. Der Plunger 60 ist
vom Block 61 weg geringfügig vorgespannt. Der Block 61 wird
durch einen Belleville-Ring reibungsschlüssig gehalten. Dadurch drückt, wenn die
Bremsschuhe oder die Welle 2 verschleißen, der Plunger den Block 61 weiter
zur Mitte der Welle hin. Dadurch wird eine Selbstkalibrierung ermöglicht,
um Verschleiß zu
kompensieren.
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Wenn eine Backe der Bremsschuhanordnung 5 früher als
die andere Backe unmittelbar davorsteht, mit der Welle 2 in
Kontakt zu kommen, wird dieser Zustand durch die vorstehend erwähnte Meßfühleranordnung
erfaßt.
Daraufhin wird das geeignete der Ventile 53 und 54 geschlossen,
um zu verhindern, daß die
Backe sich weiter bewegt und die Welle 2 berührt. Es
kann weiterhin Öl
durch das andere der beiden Ventile 53, 54 strömen, um
zu ermöglichen, daß die andere
Backe des Bremsschuhs "aufholt". Wenn diese zweite
Backe ebenfalls eine Position erreicht, bei der sie unmittelbar
davorsteht, mit der Welle 2 in Kontakt zu kommen, werden
beide Ventile geöffnet,
und beiden Backen der Bremsschuhanordnung wird wieder ein zunehmender
Druck zugeführt.
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Der wahre Testlauf beginnt bei einem
sehr niedrigen Schwellendrehmoment δT, das darstellt, daß die Backen
des Bremsschuhs gerade mit der Welle in Kontakt stehen.
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Wie vorstehend erläutert wurde,
hat sich gezeigt, daß,
wenn der Prüfstand
mit Impulswerkzeugen verwendet wird, die Trägheit des Prüfstands noch
wichtiger ist als anfangs vermutet wurde. In der in den 1 bis 4 dargestellten Ausführungsform wird das Drehmoment
unter Verwendung einer Kraftmeßdose 16 gemessen,
um die Reaktionskraft zu messen, die erforderlich ist, um zu verhindern,
daß die
gesamte Bremsenanordnung sich verdreht, wenn sie ein Bremsdrehmoment
auf eine Welle ausübt. Hierbei
ist eine gewisse Bewegung der Bremsenanordnung erforderlich, um
die Reaktionskraft zu messen, auch wenn die Bewegung sehr klein
ist. Es hat sich gezeigt, daß die
Trägheit
der beweglichen Teile eine Verzögerung
bei der Drehmomentmessung verursacht. Daher kommt es vor, daß bei einem
Impulswerkzeug die Bewegung der Welle nicht mit dem ausgeübten Drehmoment
synchronisiert ist. Dies erklärt
die Diskrepanz zwischen dem oberen Graphen in 14 (für
eine ideale Verbindung) und der durchgezogenen Linie im mittleren
Graphen von 14 (für das scheinbare
Verhalten des erfindungsgemäßen Simulationsprüfstands).
Durch das vorstehend beschriebene Verfahren entstehen keine Probleme bei
Winkel-Mutteraufschraubgeräten,
lediglich Impulswerkzeuge werden wesentlich beeinflußt.
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In der Ausführungsform von 5 wird das Drehmoment auf eine alternative
Weise gemessen, durch die die Wirkung der Trägheit der Bremsenanordnung
reduziert wird. Hierbei durchläuft
die Reaktionskraft ein Paar freitragende Träger 24 und wird durch
Kraftmeßdosen 25 gemessen.
In dieser Ausführungsform
müssen
sich nur die Backen der Bremsschuhanordnung geringfügig bewegen,
um das Drehmoment messen zu können.
Die Wirkung der Trägheit
dieser Bremsschuhbacken darf nicht so groß sein, daß die vorstehend erwähnten Probleme auftreten.
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In der Ausführungsform von 13 wird ein In-line-Transducer verwendet, um das Drehmoment direkt
an der Welle zu messen. Die Bremsschuhanordnung wird im Gehäuse stabil
gehalten. Obwohl hierdurch das Trägheitsmoment der Welle geringfügig zunimmt,
wird die Verzögerung
in der Drehmomentmessung vermieden, die in den vorstehend beschriebenen
Ausführungsformen
aufgrund der Trägheit
der Bremsschuhanordnung bzw. des Gehäuses auftrat.
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Ein erfindungsgemäßer Prüfstand ist in der Lage, die
Trägheit
von Verbindungselementen, die mit einen höheren Drehmoment befestigt
werden, sehr gut zu reproduzieren. Für Verbindungselemente, die
mit einem niedrigeren Drehmoment befestigt werden, kann die Trägheit innerhalb
der Größenordnung
einer geeigneten Trägheit
eines Verbindungselements gehalten werden. Diese Leistungsfähigkeit kann
erreicht werden, indem die Anzahl der beweglichen Teile minimal
gehalten wird.
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Verbindungselemente werden hinsichtlich
ihrer Drehmomentkapazitäten
klassifiziert. Beispielsweise kann ein M4-Verbindungselement mit Drehmomenten
bis zu 2 Nm festgezogen werden, während ein M14-Verbindungselemnt
Drehmomenten bis zu 400 Nm widerstehen kann. Natürlich ist ein M14-Verbindungselement
wesentlich größer als
ein M2-Verbindungselement und besitzt eine größere Trägheit. Die Trägheit eines
gesamten Verbindungselementsystems kann quantifiziert werden. Es
hat sich gezeigt, daß auch
für die
größten zu
simulierenden Drehmomentbereiche der Verstärkerkolben 29 von 9 in der vierten Ausführungsform
der Erfindung nicht erforderlich ist. Der erforderliche Drehmomentbereich
kann durch einfaches Umschalten auf einen höheren Druckbereich der Hydraulikpumpe
erhalten werden, die dem Regelventil 34 Öl zuführt, wobei
z. B. von einem maximalen Pumpendruck von 50 Bar auf einen Druck
von 100 bar umgeschaltet wird.
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Arbeitsweise des Simulationsprüfstands
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Im allgemeinen simuliert der Simulationsprüfstand das
Verhalten einer in der ISO 5393 definierten idealen Verbindung.
Gemäß dieser
Norm muß,
wenn das ausgeübte
Drehmoment als Funktion des Winkelversatzes dargestellt wird, die
erhaltene Kurve von 5% bis 100% des Prüfdrehmomentwertes eine gerade
Linie sein. Der Gradient der Linie hängt von der Drehmomentrate
des Prüfstandes
ab, und für eine
Verbindung, bei der eine niedrigere Drehmomentrate erforderlich
ist, ist eine etwas größere Abweichung
von der geraden Linie zulässig
als für
eine Verbindung, bei der eine hohe Drehmomentrate erforderlich ist.
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Um ein Werkzeug unter Verwendung
eines Simulationsprüfstandes
zu messen, bringt eine Bedienungsperson das Werkzeug mit dem Eingangsantriebselement 3 (3) auf die gleiche Weise
in Eingriff wie es mit einem zu befestigenden Bolzen oder Aufsatz
in Eingriff gebracht würde.
Dann wird ermöglicht,
daß das
Werkzeug die Welle 2 (4) über den Bolzenkopf 3 unter
Bedingungen, in denen keine Belastung ausgeübt wird, für einen Moment frei dreht. Dadurch
wird die Drehbewegung der Verbindung in einer Phase simuliert, bevor
das Festziehen der Verbindung beginnt. Anschließend überträgt der Servocontroller Signale
an das Servoventil, um den Kolben 11 zu aktivieren und
die Bremse zu betätigen.
Die durch die Bremse ausgeübte
Kraft wird auf eine nachstehend ausführlicher beschriebene Weise
mit der Zeit erhöht,
bis ein maximales Prüfdrehmoment erreicht
ist. Um die Norm ISO 5393 zu erfüllen,
sollte die Erhöhung
des Drehmoments mit dem Winkelversatz der Welle einer geraden Linie
zwischen vorgegebenen Maximal- und Minimalwerten folgen.
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Kalibrierung
des Simulationsprüfstandes
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Bevor der Simulationsprüfstand zum
Prüfen eines
angetriebenen Werkzeugs verwendet werden kann, muß als Kennlinie
des Simulationsprüfstandes die
Beziehung zwischen dem über
den Kolben auf die Bremse ausgeübten
Druck und dem auf die Welle ausgeübten Bremsdrehmoment bestimmt
werden.
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Der Kalibrierungsprozeß wird ausgeführt, indem
ein "Referenz"-In-line-Drehmoment-
und Winkeltransducer auf dem Eingangsantriebselement 3 angeordnet
und die Bremse über
Transducer mit einem geeignet ausgelegten Nicht-Impulswerkzeug angetrieben
wird. Die Welle wird dann durch kontinuierliches Ausüben eines
hohen Drucks auf die Bremse in Position blockiert. Dieser Druck
sollte höher sein
als der zum Erzeugen des maximalen Drehmoments des zu kalibrierenden
Be reichs erforderliche Druck. Wenn beispielsweise der In-line-Transducer für den Bereich
0–50 Nm
kalibriert werden soll, würde ein
Druck ausgeübt,
der es der Bremse ermöglichen würde, einem
Drehmoment von 60 Nm zu widerstehen.
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Es wird ein Werkzeug zum Ausüben eines Drehmoments über einen
externen Drehmomenttransducer, wie beispielsweise CHECKSTAR (Marke),
auf die Welle verwendet. Das erste ausgeübte Drehmoment beträgt beispielsweise
20% des maximalen Kalibrierungsdrehmoments, d. h. im vorliegenden
Beispiel 10 Nm. Daher verwendet eine Bedienungsperson das Werkzeug,
um ein Drehmoment von 10 Nm auszuüben. Das Drehmomentausgangssignal
des CHECKSTAR-Transducers wird dem Controller des Simulationsprüfstandes
zugeführt.
Das Ausgangssignal des In-line-Transducers
des Prüfstandes
wird ebenfalls dem Controller zugeführt. Die beiden Meßwerte werden
miteinander verglichen, um den In-line-Transducer zu kalibrieren.
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Es ist wichtig, daß für jeden
Drehmomentwert mehrere reproduzierbare Meßwerte erhalten werden. Es
ist nicht kritisch, wenn die Meßwerte
exakt 20%, 40%, usw. des maximalen Drehmoments entsprechen, um eine
erfolgreiche Kalibrierung zu erhalten, sollten die fünf Meßwerte jedoch
gleich sein. Es wird ein System von Lampen verwendet, um eine Bedienungsperson
dabei zu unterstützen,
dies zu erreichen. Die Bedienungsperson setzt das Werkzeug, das
ein einfacher Hebeldrehmomentschlüssel ist, auf die Welle auf
und zieht das Werkzeug an, um ein Drehmoment zu erzeugen. Es ist
wichtig, daß die
Bedienungsperson eine einfache Rückkopplung
erhält, um
sie darüber
zu informieren, wenn das Drehmoment sich dem Soll-Drehmomentwert
nähert.
Daher blinkt, wenn kein Drehmoment ausgeübt wird, ein orangefarbenes
Licht langsam. Wenn das ausgeübte Drehmoment
sich dem Soll-Drehmomentwert nähert, nimmt
die Blinkfrequenz zu. Wenn das Drehmoment ausreichend lange auf
dem Sollwert gehalten wird, damit die Ma schine den Drehmomentwert
geeignet abtasten kann, zeigt ein grünes Licht die erfolgreiche Messung
an. Wenn die Bedienungsperson zu schnell ist und der Abtastvorgang
fehlschlägt,
wird ein rotes Licht aufleuchten und anzeigen, daß dieser
Schritt des Kalibrierungsprozesses wiederholt werden muß. Meßwerte werden
beispielsweise bei 20%, 40%, 60%, 80% und 100% des maximalen zu
kalibrierenden Drehmoments aufgenommen.
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Auf diese Weise kann der In-line-Transducer kalibriert
werden, ohne daß die
Welle bewegt werden muß.
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Die Kalibrierung muß in regelmäßigen Intervallen
durchgeführt
werden, um zu gewährleisten, daß die Beziehung
zwischen dem ausgeübten
Druck und dem Drehmoment sich nicht ändert. Eine solche Änderung
könnte
durch sich ändernde
innere Reibungskräfte
im Kolben und/oder in den Bremsschuhen bzw. in der Welle verursacht
werden. Anstatt den Druck zu verwenden, kann das Drehmoment in der
in den 2–4 dargestellten Ausführungsform
analog auch permanent durch Messen der auf die Kraftmeßdose 16 ausgeübten Kraft
direkt gemessen werden. Es muß berücksichtigt
werden, daß am
unteren Ende des Bremsenbetätigungsbereichs
die Empfindlichkeit und die Genauigkeit reduziert sein könnten. Dies
ist der Fall, weil die Hydraulikölzufuhr
zum Kolben über einen
Schlauch erfolgen muß,
der, weil er flexibel ist, eine Kraft auf die Bremse ausübt, die
die Wirkung eines niedrigen Drehmoments überdecken kann. Außerdem kann
bei hohen Drehmomenten die Ablenkung der Kraftmeßdose selbst wesentlich werden, wobei
dieser Effekt, in Kombination mit der relativ großen Masse
der Bremse, bei kurzzeitigen Impulsen tendenziell eine dämpfende
Wirkung auf ein hohes Drehmoment hat. Bei der in 5 dargestellten Ausführungsform, bei der die Kraft
in den Dehnungsmessern oder -streifen 25 gemessen wird,
ist dieses Problem eliminiert.
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Wenn die Bremse einmal kalibriert
worden ist, kann sie zum Prüfen
eines Werkzeugs verwendet werden. Wenn ein Testlauf beginnt, muß die Bedienungsperson
folgende Informationen eingeben:
- (a) erwartete Maximalleistung
des Werkzeugs;
- (b) die erforderliche ISO-Kurve (hart oder weich);
- (c) ob das Werkzeug ein Impulswerkzeug ist oder nicht;
- (d) eine Referenznummer oder einen Code, der für eine spätere Abfrage
verwendbar ist; und
- (e) die erforderliche Abtastgröße.
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Nicht-Impulswerkzeuge
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Dann wird ein "Lerndurchlauf" folgendermaßen ausgeführt:
Das Werkzeug wird
mit der Bremse so verbunden, daß es
mit dem Eingangsantriebselement in Eingriff kommt, und die Bedienungsperson
wird angewiesen, das Drosselventil offen zu halten, bis das Werkzeug durch
die innere Kupplung des Werkzeugs oder einen Abschaltmechanismus
gestoppt wird oder die Bremse einen Abwürgezustand erfaßt.
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Während
das Werkzeug mit dem Eingangsantriebselement der Bremse in Eingriff
gehalten wird, wird der Welle anfangs ermöglicht, sich frei zu drehen,
so als ob die Verbindung noch nicht begonnen hat zu greifen. Der
Controller betätigt
dann das Servoventil, um über
den Kolben einen Druck auf die Bremse auszuüben. Der erste ausgeübte Druck
wird beispielsweise ein Druck sein, durch den veranlaßt wird,
daß die
Bremse 10% des erwarteten maximalen Drehmoments des Werkzeugs ausübt. Dieser
Druck ist aufgrund der im voraus ausgeführten Druck-Drehmoment-Kalibrierung
bekannt. Der Druck wird dann etwa in 10%-Schritten erhöht, bis
die Drehbewegung des Werkzeugs stoppt. Die Zeit, über die
die Druckerhöhung
stattfindet, ist von einer groben Anfangsschätzung abhängig, gemäß der abgeschätzt wird, durch
welche Drehmoment-Zeit-Kurve
die gewünschte
Drehmoment-Winkel-Kurve erhalten wird. Bei jedem Schritt registriert
der Controller das ausgeübte
Drehmoment, den Bewegungswinkel und die verstrichene Zeit und speichert
die Werte in der Display- und Datenerfassungseinrichtung. Außerdem können Meßwerte der
Ausgangsleistung, der Drehzahl, usw. für eine zukünftige Bezugnahme aufgenommen
werden.
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Der Controller kennt die gewünschte Beziehung
zwischen dem Drehmoment und dem Winkel anhand der erforderlichen
ISO-Kurve. Nach
dem Lerndurchlauf kennt er auch die vollständigen Drehmoment-, Zeit- und
Winkeldaten für
das spezifische Werkzeug. Der Controller kann daher berechnen, wie er
das Drehmoment mit der Zeit modifizieren sollte, um die korrekte
Drehmoment-Winkel-Kurve zu erhalten. Die Drehmoment-Zeit-Beziehung wird durch eine
gekrümmte
Linie dargestellt, um die gewünschte lineare
Beziehung zwischen dem Drehmoment und dem Winkel zu erhalten. Eine
steile Drehmoment-Zeit-Kurve wird eine harte Verbindung simulieren,
und eine flache Drehmoment-Zeit-Kurve wird eine weiche Verbindung
simulieren.
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Nachdem der Lerndurchlauf ausgeführt worden
ist, folgt eine Reihe von "Testdurchläufen":
Die Bremse
wird gemäß der berechneten
Drehmoment-Zeit-Kurve über
mehrere Zyklen betrieben, und für
jeden Zyklus werden Werte des Drehmoments und/oder des Drucks und
des Bewegungswinkels in einer Zwischendatenbank gespeichert. Die
Winkelmessung beginnt, nachdem das Drehmoment einen vorgegebenen
Prozentanteil des erwarteten maximalen Drehmomentwertes erreicht
hat, z. B. 1%. Am Ende dieser Zyklen wird die Datenbank abgefragt, um
zu prüfen,
ob die Drehmoment-Zeit-Meßwerte innerhalb
der ISO-Toleranzen liegen. Falls dies nicht der Fall ist, wird die
Drehmoment-Zeit-Kurve neu be rechnet, der vorherige Ergebnissatz
verworfen und die Bedienungsperson angewiesen, die Tests zu wiederholen.
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Jeder während des Durchlaufs erhaltene Meßwert für den Winkel
oder das Drehmoment würde
die während
des Durchlaufs verwendete Drehmoment-/Winkel-Kurve nicht ändern, so
daß während des
Testzyklus die Drehmoment- und Winkelsensoren entfernt werden könnten.
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Impulswerkzeuge
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Wenn die Bedienungsperson feststellt,
daß das
Werkzeug ein Impulswerkzeug ist, werden der Lern- und der Testzyklus
auf eine etwas andere Weise durchgeführt.
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Wenn ein Impulswerkzeug verwendet
wird, um eine theoretische Verbindung nach ISO 5393 festzuziehen,
sollte die Drehmoment-Winkel-Kennlinie ungefähr eine gerade Linie sein,
wie in 14 dargestellt
ist. Gemäß der Figur
ist ersichtlich, daß das
Festziehen der Verbindung durch Bewegen der Verbindung durch einen
ersten Impuls über
einen Winkel α1 beginnt. Das Drehmoment nimmt während des
Impulses von 0 auf τ1 zu. Dann bewegt ein zweiter Impuls die
Verbindung über
einen Winkel α2, wodurch das Drehmoment von τ1 auf τ2 zunimmt,
usw., bis ein Drehmoment τ5 erreicht ist, durch das keine weitere Winkelbewegung
mehr verursacht wird. Dies stellt die maximale Leistung oder Kapazität des Werkzeugs
dar.
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Die durch jeden Impuls des Werkzeugs
verrichtete Arbeit ist tendenziell gleich, so daß die Flächen unter den Drehmoment-Winkel-Graphen
für jeden
Impuls näherungsweise
gleich sind.
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Für
den Graphen von 14 wird
vorausgesetzt, daß die
Trägheit
des rotierenden Teils vernachlässigbar
ist. Wenn es eine wesentliche Trägheit
besitzen würde,
würde nach
Abschluß eines
Impulses eine weitere Winkelbewegung auftre ten. Es ist ersichtlich,
daß zum
Simulieren des Verhaltens einer idealen Verbindung beim Prüfen von
Impulswerkzeugen die Trägheit
des verwendeten Simulationsprüfstands
sehr gering sein muß.
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15 zeigt
einen dreiteiligen Graphen der Beziehung zwischen dem Drehmoment τ und der
Zeit t in einem erfindungsgemäßen Simulationsprüfstand bei
Verwendung eines Impulswerkzeugs. Der obere Teil des Graphen zeigt
eine erwartete (idealisierte und theoretische) Beziehung zwischen
dem Drehmoment τ und
der Zeit t, wenn Drehmomentzunahmen in diskrete Elemente geteilt
werden, die durch die Zeit zwischen den Impulsen getrennt sind.
Diese theoretische Beziehung ist für Referenzzwecke in den unteren
beiden Teilen von 15 erneut
dargestellt, um darzustellen, wie wichtig in einem erfindungsgemäßen Simulationszustand
die Zeit zwischen den Impulsen ist, in dem eine Drehmoment-Zeit-Beziehung verwendet
wird.
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Lerndurchlauf
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Dem Werkzeug wird ermöglicht,
die Welle für einen
Moment zu beschleunigen, wobei jegliche Drehmomentimpulse während dieser
Zeitdauer ignoriert werden. Der Controller berechnet eine grob genäherte Drehmoment-Zeit-Kurve,
durch die das Werkzeug definitiv gestoppt wird. Um dies sicherzustellen,
könnte
der Maximalwert des Drehmoments vielleicht auf 125% des maximalen
erwarteten Drehmoments gesetzt werden. Dann wird die Bremse gemäß dieser
Drehmoment-Zeit-Kurve betätigt,
und die Drehmoment-, Zeit- und Winkelwerte werden erfaßt.
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Die Vorrichtung handhabt den Impulsbetrieb des
Werkzeugs folgendermaßen.
Wenn das durch die Bremse ausgeübte
Drehmoment einen vordefinierten Schwellenwert (z. B. 1% des erwarteten
maximalen Drehmoments) erreicht, stellt dies den Beginn eines Impulses
dar, und die Vorrichtung beginnt, das Drehmoment und die Winkelbewegung
der Bremsenwelle zu messen. Die Vorrichtung setzt die Messung des
Winkels und des Drehmoments fort, bis das Drehmoment unter den Schwellenwert
abfällt, und
für eine
kurze vorgegebene Zeitdauer dort verbleibt (d. h., das Ende des
Impulses ist erreicht). Die kurze Zeitdauer kann beispielsweise
5 Millisekunden betragen. Dann kann der Speicher abgefragt werden, um
den Drehmoment-Spitzenwert
und den zwischen den Schwellenwertkreuzungspunkten gemessenen Winkel
zu erhalten. Die exakte Impulsdauer und die Zeiten zwischen den
Impulsen können
ebenfalls gemessen werden.
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Nachdem dieser Lerndurchlauf ausgeführt worden
ist, "kennt" die Vorrichtung
die Zeitdauer der Impulse und die Beziehungen zwischen dem Drehmomentwinkel
und der Zeit innerhalb der Impulse. Dann kann eine Reihe von Testdurchläufen beginnen.
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Testdurchläufe
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Der erfindungsgemäße Simulationsprüfstand ist
sehr vielseitig und kann in Abhängigkeit
vom Werkzeugtyp und der erforderlichen Genauigkeit/Wiederholbarkeit
verschiedenartige Testdurchläufe
ausführen.
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Um eine ideale Verbindung so gut
wie möglich
zu simulieren, kann der Prüfstand
das Bremsdrehmoment konstant halten, während Impulse erzeugt werden,
und das Bremsdrehmoment nur in den Zwischenräumen zwischen den Impulsen
erhöhen. Eine
solche Drehmoment-Zeit-Kurve wäre
die im mittleren Teil von l5 durch
eine durchgezogene fette Linie dargestellte Beziehung zwischen dem Drehmoment
und der Zeit.
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Alternativ kann das Bremsdrehmoment
mit der Zeit graduell erhöht
werden, wie im unteren Teil von 15 durch
die durch die Impulse verlaufende durchgezogene fette Linie dargestellt
ist. Es hat sich gezeigt, daß hierdurch
reproduzierbare Ergebnisse erhalten werden, die der Norm ISO 5393
sehr gut entsprechen.
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16 zeigt
ein Diagramm des Drehmoments als Funktion des Winkels für ein Impulswerkzeug,
wenn der Simulationsprüfstand
eine weiche Verbindung simuliert.
-
Abbildung
der Verbindungen
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Ein sehr wichtiges Verfahren, das
unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Prüfstandes ausgeführt werden
kann, ist die "Abbildung" realer Verbindungen.
Dies ermöglicht
es dem Prüfstand, das
Verhalten einer realen Verbindung möglichst exakt und reproduzierbar
zu simulieren.
-
Gemäß 17 wird eine Verbindung 63 unter
Verwendung eines Werkzeugs 64 festgezogen. Eine Drehmoment-
und Winkelmeßvorrichtung
oder eine CHECKSTAR- (Marke) Vorrichtung 65 ist zwischen
dem Werkzeug und der Verbindung eingefügt, und ihre Ausgangssignale
werden einem Controller des Simulationsprüfstands zugeführt, wie
in 17 durch eine gestrichelte
Linie 66 dargestellt ist. Der Controller zeichnet Werte
für die
Zeit, das Drehmoment und den Winkel auf, wenn das Werkzeug 64 zum
Festziehen der Verbindung 63 verwendet wird. Dadurch wird
dem Controller die in 18 dargestellte
Information zusammen mit Information über den Zeitpunkt zugeführt, an
dem jeder Meßwert
erfaßt
wurde. Die Form des in 18 dargestellten Graphen
ist nicht notwendigerweise repräsentativ
für jede
typische Verbindung. Der Simulationsprüfstand kann dann näherungsweise
die Drehmoment-Zeit-Kennlinie
berechnen, die sie erzeugen sollte, um die gleiche Drehmoment-Winkel-Kennlinie wie
die dargestellte reale Verbindung zu erhalten. Es können, wie
vorstehend beschrieben wurde, mehrere Testdurchläufe ausgeführt werden, um zu ermöglichen,
daß schließlich die
optimale Drehmoment-Zeit-Kurve
erhalten wird.
-
Theoretisch wird durch einen gekrümmten Drehmoment-Zeit-Graphen eine
lineare Drehmoment-Winkel-Beziehung erhalten. Die Kurve der realen
Verbindung hat jedoch wahrscheinlich eine komplexe Form. Reproduzierbare
und exakte Ergebnisse können
jedoch folgendermaßen
auch unter Verwendung einer linearen Beziehung zwischen dem Drehmoment
und der Zeit erhalten werden. Gemäß 18 werden das maximal erreichte Drehmoment τMAX und der
gesamte Bewegungswinkel αTOTAL gemessen.
Der Controller des Simulationsprüfstands berechnet
dann eine näherungsweise
lineare Drehmoment-Zeit-Kennlinie, durch die erreicht wird, daß die Welle
sich ungefähr über einen
Winkel αTOTAL bewegt,
wenn das ausgeübte
Drehmoment τMAX
beträgt.
Wenn der Bewegungswinkel zu groß oder
zu klein ist, wird unter Verwendung einer geeignet modifizierten
Drehmoment-Zeit-Kennlinie ein weiterer Lerndurchlauf ausgeführt. Wiederholte
Lerndurchläufe
ermöglichen
es dem Simulationsprüfstand,
die gewünschte
Drehmoment-Winkel-Beziehung allmählich "anzusteuern".
-
Obwohl durch Annähern der Drehmoment-Zeit-Kurve
an eine gerade Linie gute Ergebnisse erhalten werden können, kann
der Simulationsprüfstand
eine reale Verbindung exakter simulieren. Eine komplexe Kurve kann
in Abschnitte geteilt werden und unter Verwendung aufeinanderfolgender Näherungs- und/oder "Best Fit"-Techniken analysiert werden.
Der Simulationsprüfstand
kann dann eine geeignete Drehmoment-Zeit-Kurve verwenden, um die reale Verbindung
sehr exakt zu simulieren.
-
Durch das vorstehend beschriebene
Verfahren können
die Eigenschaften einer spezifischen Verbindung exakt und konsistent
reproduziert werden. Der Controller führt alle erfor derlichen Berechnungen aus,
so daß die
Bedienung für
eine Bedienungsperson einfach ist.
-
Weil der Prüfstand das Drehmoment anstatt anhand
des Winkels bezüglich
der Zeit steuert, ist während
des Prüfvorgangs
keine Rückkopplung
erforderlich. Es hat sich gezeigt, daß, wenn sehr harte Verbindungen
abgebildet werden – gemäß ISO 5393 oder
noch härtere
Verbindungen – die
vom Schwellenwert bis zum vollen Drehmoment der geprüften Werkzeuge
verstrichene Zeit etwa 3 bis 5 Millisekunden betragen kann. Dies
gilt für
Werkzeuge, die mit normalen Drehzahlen im Drehmomentbereich von
30 bis 75 Nm betrieben werden. Es kann eine glatte Änderung
der Bremswirkung im erwähnten
Drehmomentbereich und innerhalb der beobachteten Gesamtzeiten erzeugt
werden. Es wäre
unmöglich,
das Drehmoment bei solchen Drehzahlen kontinuierlich inkrementell
zu erhöhen,
und kein System, das während
des Prüfvorgangs
auf eine Rückkopplung
angewiesen ist, könnte
möglicherweise
schnell genug reagieren, um reproduzierbare Ergebnisse zu erhalten.