DE69723263T2 - Verbundverfahren für titangegenstände unter verwendung einer superplastischen zwischenschicht - Google Patents

Verbundverfahren für titangegenstände unter verwendung einer superplastischen zwischenschicht Download PDF

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Description

  • Die Erfindung betrifft das Verbinden im festen Zustand von Gegenständen aus Titanlegierung miteinander oder mit anderen Metall-Gegenständen unter Verwendung einer Zwischenschicht aus superplastischer Titanlegierung.
  • Titanlegierungen werden in breitem Umfang für Hochleistungs-Anwendungen in der Raumfahrt verwendet. Titan und Titanlegierungen wurden früher als schwierig warm zu verformen betrachtet. Die Schwierigkeit ergibt sich erstens aus der hohen Härte der Materialien bei hohen Temperaturen und zweitens aus der Neigung von Titanlegierungen, unerwünschte Mengen an Sauerstoff zu absorbieren, die die chemische Zusammensetzung der Materialien verändern und die mechanischen Eigenschaften gefährden. Kürzlich wurden Verfahren entwickelt, Titan unter Bedingungen, die in dem Titan einen brauchbaren Grad an Superplastizität erzeugen, warm zu verformen. Ein derartiges Schmieden unter superplastischen Bedingungen erfordert, dass das Material bei erhöhten Temperaturen in der Größenordnung von 1550°F (843°C) bis 1650°F (899°C) bearbeitet wird. Bei derartigen Temperaturen sind die Titanmaterialien außerordentlich empfänglich für Sauerstoff-Absorption, und folglich müssen derartige superplastische Titan-Schmiedeverfahren unter Vakuum oder inerten Bedingungen durchgeführt werden. Folglich gibt es, obwohl auf dem Gebiet der Titanbearbeitung Fortschritte gemacht wurden, noch Raum zur Verbesserung.
  • Es gibt auch Probleme, die durch Erzeugung von Titan-Gegenständen, die in verschiedenen Bereichen des Gegenstands verschiedene Eigenschaften haben, gelöst werden können. Beispielsweise könnte ein Teilbereich eines Gegenstands eine hohe Ermüdungsfestigkeit erfordern, während ein anderer Teilbereich des Gegenstands eine hohe Zugfestigkeit oder eine überlegene Ermüdungsbeständigkeit erfordern könnte. Derartige Gegenstände können nun hauptsächlich durch Zusammenschweißen von Bestandteilen aus Titan erzeugt werden. Das Schweißen von Titan ist eine schwierige Aufgabe, und es wird allgemein gefunden, dass die Minderung der mechanischen Eigenschaften in der Schweißzone ausreichend ist, um einen geschweißten Aufbau nicht wünschenswert zu machen. Es gibt daher ein bestehendes Bedürfnis nach einem Verfahren zur Herstellung von Titan-Gegenständen, die in verschiedenen Teilbereichen verschiedene Eigenschaften haben.
  • Titan-Gegenstände wurden unter Verwendung von Diffusionsverbindung erfolgreich miteinander verbunden. Das Diffusionsverbindungsverfahren erfordert ein Erhitzen der Gegenstände auf eine erhöhte Temperatur, bei der der Fließwiderstand der Gegenstände, die zusammengefügt werden, gering ist, so dass bei der Anwendung von Druck im Bindungsbereich zwischen den zu verbindenden Oberflächen eine örtliche Verformung auftritt, wodurch Interdiffusion und Verbinden gefördert werden. Derartige Verfahren sind nicht wünschenswert, weil sie die Mikrostruktur und die mechanischen Eigenschaften des Titans verändern, weil der gesamte Gegenstand auf die Temperatur, bei der Superplastizität erhalten wird, erhitzt werden muss, nämlich auf die Größenordnung von etwa 1600°F (871°C). Das Erhitzen der Gegenstände auf diese erhöhte Temperatur erfordert wiederum eine sorgfältige Beachtung von Vakuumbedingungen, um Sauerstoff-Absorption zu verhindern. Daher bleibt ein bestehendes Bedürfnis nach einem Verbindungsverfahren, das unter Bedingungen durchgeführt werden kann, die die mechanischen Eigenschaften des Gegenstands, der verbunden wird, nicht unangemessen beeinflussen. In der vorher eingereichten internationalen Patentanmeldung WO 95/13406, die auf den jetzigen Anmelder übertragen wurde, wurden Verfahren zur Erzeugung von superplastischem Titanmaterial unter Verwendung von Vakuumdampfabscheidung beschrieben. Das Material ist insofern einzigartig, als die Korngröße des Materials ausreichend klein ist, so dass bei relativ niedrigen Temperaturen in der Größenordnung von 1000°F (538°C) bis 1100°F (593°C) ein superplastisches Verhalten erhalten wird. Diese niedrige Temperatur erlaubt die superplastische Verformung des allerfeinstkörnigen Titanmaterials bei Temperaturen unterhalb denen, bei denen Sauerstoffabsorption ein signifikantes Problem ist.
  • Die Schrift US-A-3 713 207 offenbart eine Folie aus superplastischem Material, die zwischen zwei zusammenzufügenden Oberflächen sandwichartig angeordnet ist.
  • Unter einem ersten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Verbinden eines Titan-Gegenstands mit einem anderen Metall-Gegenstand bei einer Temperatur zwischen etwa 1000°F (538°C) und etwa 1500°F (816°C) bereit, folgende Schritte aufweisend:
    • a. Aufbringen durch Dampfabscheidung einer anhaftenden Beschichtung aus feinkörniger Titanlegierung auf mindestens eine der Kontaktflächen der zu verbindenden Gegenstände, wobei die Beschichtung eine alpha-beta-Mikrostruktur und eine mittlere Korngröße von weniger als etwa 1 bis 3 μm (0,001 mm bis 0,003 mm) in mindestens einer Ebene hat; und
    • b. Erhitzen der zusammenzufügenden Gegenstände und der Beschichtung auf zwischen 1000°F (538°C) und 1500°F (816°C) und Ausüben einer ausreichend großen Druckkraft auf die zusammenzufügenden Gegenstände, um eine superplastische Verformung der Beschichtung und ein Verbinden der zusammenzufügenden Gegenstände zu bewirken.
  • Unter einem zweiten Aspekt stellt die Erfindung einen metallischen Gegenstand, der zur Verbindung mit einem Titan-Gegenstand geeignet ist, bereit, wobei der metallische Gegenstand eine dünne Beschichtung aus durch Dampfabscheidung aufgebrachter feinkörniger alpha-beta-Titanlegierung mit einer mittleren Korngröße in mindestens einer Ebene von weniger als etwa 1 bis 3 μm hat, die an seiner Kontaktfläche anhaftet.
  • Bevorzugt ist der Gegenstand ein Titan-Gegenstand.
  • Gemäß der Erfindung wird, zumindest in ihren bevorzugten Ausführungsformen, zwischen die Kontaktflächen der zu verbindenden Gegenstände eine dünne Schicht aus feinstkörnigem Titan oder feinstkörniger Titanlegierung zwischengelegt. Das Zwischenschichtmaterial weist Superplastizität und die Fähigkeit auf, bei Temperaturen in der Größenordnung von etwa 1000°F (538°C) und 1100°F (593°C) einer wesentlichen Verformung zu unterliegen. Diese superplastischen Verformungstemperaturen sind unterhalb der Temperaturen, die die Oberflächen- und die mechanischen Eigenschaften der zusammenzufügenden Gegenstände beeinträchtigen. Zusätzlich absorbieren die Zwischenschicht und die zusammenzufügenden Gegenstände unter den Bedingungen, bei denen die Zwischenschicht Superplastizität aufweist, keine signifikanten Mengen an Sauerstoff. Folglich können die zusammenzufügenden Gegenstände und die sie trennende Zwischenschicht mit geeigneter Druckkraft zusammengepresst werden, um der Zwischenschicht zu erlauben, sich an die unveränderlichen Unterschiede in der Oberflächenflachheit und Oberflächenrauheit der zusammenzufügenden Gegenstände anzupassen. Die plastische Verformung ist auf die superplastische Zwischenschicht beschränkt. Nach der Ausführung der Verbindung kann der verbundene Gegenstand gewünschtenfalls kurz auf eine erhöhte Temperatur erhitzt werden, um irgendwelches restliches feinkörniges Material, das sich in der Zwischenschicht befindet, gröber zu machen.
  • Wenn die Zusammensetzung des Grenzflächenmaterials richtig gewählt wird und der Kornvergröberungsschritt durchgeführt wird, wird es im Bindungsbereich keinen unterscheidbaren Unterschied in Zusammensetzung oder Mikrostruktur geben, und die verbundenen Gegenstände werden im Wesentlichen die Eigenschaft der Ausgangsgegenstände, die zusammengefügt wurden, aufweisen.
  • Bei einer Ausführungsform wird die Titan-Zwischenschicht-Verbindung durch Aufkondensieren von Dampf einer Titanlegierung auf eine Oberfläche der zusammenzufügenden Gegenstände gebildet. Bei einer anderen Ausführungsform wird das superplastische Material auf allen zusammenzufügenden Oberflächen abgeschieden.
  • Es ist auch innerhalb des Umfangs der Erfindung, einen Titan-Gegenstand mit einer anderen Legierung von Nickel, Eisen, Kobalt, Zirconium oder einer unterschiedlichen Titanlegierung oder einer intermetallischen Verbindung derselben zu verbinden.
  • Eine bevorzugte Eigenschaft des Zwischenschichtmaterials ist, dass es Superplastizität aufweist, was bedeutet, dass das Material, wenn es bei einer Tempe ratur von weniger als etwa 1350°F (732°C) getestet wird, mindestens etwa 300% Verformung besitzen muss. Wir wissen gegenwärtig nur einen Weg zur Erhaltung einer derartigen superplastischen Zwischenschicht, und das ist durch Dampfabscheidung im Vakuum auf ein gekühltes Substrat.
  • Gemäß dieser früheren Erfindung ist es möglich, Materialien aus Titanlegierung mit einer mittleren Korngröße von weniger als etwa 1 bis 3 μm (0,001 mm bis 0,003 mm) in mindestens einer Ebene zu erzeugen. Eine Korngröße im Bereich von etwa 0,3 μm (0,0003 mm) bis etwa 1 bis 3 μm (0,001 mm bis 0,003 mm) erzeugt die gewünschten superplastischen Zwischenschicht-Eigenschaften. Bevorzugt beträgt die Korngröße von etwa 0,1 μm (0,0001 mm) bis etwa 3 μm (0,003 mm).
  • Eine derartiges Material kann unter Verwendung von Dampfabscheidung im Vakuum auf einem Substrat, das auf eine Temperatur von weniger als etwa 1300°F (704°C) gekühlt wird, abgeschieden werden. Bevorzugt liegt die Substrat-Temperatur im Bereich von etwa 1050°F (566°C) bis etwa 1300°F (704°C), weil es bei Temperaturen von weniger als etwa 1050°F (566°C) wahrscheinlich ist, dass sich eine poröse Abscheidung ergibt.
  • Das US-Patent Nr. 5 242 479 veranschaulicht eine Art von Vorrichtung, die verwendet werden kann, um das durch Dampfabscheidung aufgebrachte Zwischenschichtmaterial der passenden Korngröße zu schaffen. Gemäß der in diesem Patent beschriebenen Erfindung wird eine Hochgeschwindigkeits-Verdampfung einer Titanlegierung durchgeführt, indem die abzuscheidende Titanlegierung geschmolzen wird und die geschmolzene Legierung veranlasst wird, auf eine erhitzte Oberfläche aus hochschmelzendem Metall, ausgewählt beispielsweise aus der aus Wolfram und Tantal bestehenden Gruppe, zu fließen. Das hochschmelzende Metallsubstrat wird unter Verwendung einer Elektronenstrahls erhitzt, und die Titanlegierung bildet mit dem hochschmelzenden Metall eine geschmolzene Legierung. Die Legierung aus Titan und hochschmelzendem Metall dient als eine Quelle von Titanatomen für die Dampfabscheidung. Die Verwendung des hochschmelzenden Metallsubstrats erlaubt, dass das Titanmaterial auf eine tatsächlich höhere Temperatur erhitzt wird, als es ansonsten ohne irgendein signifikantes Spritzen möglich wäre. Der niedrige Dampfdruck des hochschmelzenden Metalls hält es wirkungsvoll vom Verdampfen ab. Das Verfahren wird unter Hochvakuum-Bedingungen von weniger als etwa 10–3 Torr (1,33 Pa) durchgeführt. Die in dem US-Patent Nr. 5 242 479 veranschaulichte Erfindung umfasst eine Extra-Materialquelle zur Abscheidung, die im Wesentlichen aus Kohlenstoff besteht, so dass die sich ergebende Abscheidung in dem Material eine Carbid-Verbindung ist. Offensichtlich wird bei dem vorliegenden Verfahren das Merkmal der gleichzeitigen Abscheidung von Kohlenstoff nicht verwendet.
  • Wir haben herausgefunden, dass wir Titan mit der erforderlichen feinen Korngröße (bevorzugt beträgt die Korngröße zwischen etwa 0,1 μm (0,0001 mm) und etwa 3 μm (0,003 mm)) mit etwa 10 μm (0,01 mm) pro Minute bis etwa 100 μm (0,1 mm) pro Minute abscheiden können. Bevorzugt wird die Zwischenschicht unter Verwendung eines Dampfabscheidungsverfahrens im Vakuum mit Substrattemperaturkontrolle erzeugt. Wir bevorzugen es, das Zwischenschichtmaterial an beiden Oberflächen, die zusammenzufügen sind, abzuscheiden. Der Grund dafür ist, dass diese feinkörnigen Titan-Zwischenschichten Sauerstoff absorbieren können, der ansonsten die Verbindung verunreinigen könnte. Das feinkörnige Material kann wegen seiner höheren Korngrenzenfläche und schnelleren Diffusion in höherem Grad Sauerstoff absorbieren als das grobkörnige Substrat. Wir glauben, dass durch Beschichten beider zu verbindenden Oberflächen die Wahrscheinliichkeit für eine durch Oxid verunreinigte Verbindung verringert wird. Natürlich ist es möglich, wie vorher angegeben, das superplastische Titanmaterial nur auf eine der zu verbindenden Oberflächen aufzubringen oder es sogar als ein separates Zwischenschicht-Flachmaterial vorzusehen.
  • Die Dicke der erforderlichen Zwischenschicht hängt weitgehend vom Zustand der zusammenzufügenden Oberflächen ab. Im Allgemeinen werden rauere Oberflächen eine dickere Zwischenschicht erfordern als glattere Oberflächen, um sicherzustellen, dass es genug Materialvolumen gibt, um irgendwelche Hohlräume zu füllen. Ein miteinander Verbinden von zwei planaren Oberflächen mit extrem guter Oberflächengüte, Flachheit und Glattheit in der Größenord nung derjenigen, die für optische Bauteile erforderlich sind, könnte mit einer Zwischenschicht-Gesamtdicke in der Größenordnung von nur 1000 Å (100 nm) zustande gebracht werden. Für kommerzielle Anwendungen wird man es in der Praxis notwendig finden, eine Zwischenschicht-Gesamtdicke von bevorzugt mindestens etwa 20 μm (0,02 mm), und am meisten bevorzugt mindestens etwa 10 μm (0,01 mm), zu verwenden. Es gibt keine bestimmte Obergrenze für die Zwischenschicht-Dicke, wenn sich jedoch die Zwischenschicht-Chemie wesentlich von der der zu verbindenden Gegenstände unterscheidet und wenn es erwünscht ist, mittels Diffusion eine Homogenität der Zwischenschicht-Chemie zu erzielen, wird man verstehen, dass es wünschenswert ist, die minimale Zwischenschicht-Gesamtdicke zu verwenden, die einen vollständigen Oberflächenkontakt zwischen den zusammenzufügenden Gegenständen erlaubt.
  • Zusätzlich zur Korngröße ist es hochgradig erwünscht, dass das Zwischenschichtmaterial aus Titanlegierung aus einem Gemisch der alpha- und beta-Phasen besteht. Die alpha-Phase ist wünschenswert, weil sie ein hohes Sauerstoff-Diffusionsvermögen hat. Dies bedeutet, dass eine Sauerstoff-Verunreinigung an der Verbindungs-Oberfläche durch Diffusion in die alpha-Phase absorbiert werden kann. Die beta-Phase hat jedoch unter äquivalenten Bedingungen einen beträchtlich höheren Grad an Superplastizität als die alpha-Phase. Folglich ist es erwünscht, dass eine wesentliche Menge an beta-Phase vorliegt, um die superplastische Wirkung zu maximieren.
  • Bevorzugt liegt das alpha-beta-Verhältnis im Bereich von, in Vol.-%, 5 : 95 bis 95 : 10, bevorzugter 20 : 80 bis 80 : 20, und am meisten bevorzugt 30 : 70 bis 70 : 30.
  • Das Verfahren wird wie folgt durchgeführt: Die zusammenzufügenden Gegenstands-Oberflächen werden mit der passenden Geometrie hinsichtlich Flachheit und Rauheit ausgestattet. Die zusammenzufügenden Oberflächen werden unter Verwendung chemischer oder physikalischer Mittel oder einer Mischung oder Kombination davon gereinigt. Zu chemischen Mitteln gehören beispielsweise Säurebäder, während zu physikalischen Mitteln mechanisches Abreiben gehört. Unmittelbar nach derartigen chemischen und physikalischen Reini gungsschritten werden die Gegenstände bevorzugt unter sauerstoffarmen und feuchtigkeitsarmen Bedingungen aufbewahrt, um die Bildung von Oberflächenoxiden schädlicher Dicke zu minimieren. Die superplastische Zwischenschicht wird auf einer oder auf beiden der zusammenzufügenden Oberflächen abgeschieden. Eine derartige Abscheidung wird unter Hochvakuumbedingungen (d.h. weniger als 10–3 Torr (1,33 Pa)) durchgeführt. Man kann es erwünscht finden, nachdem die Teile in der Vakuumkammer sind, aber vor der Abscheidung der superplastischen Zwischenschicht, einen weiteren Reinigungsschritt durchzuführen. Reinigung unter Hochvakuum-Bedingungen kann entweder unter Verwendung des Sputter-Verfahrens, um irgendwelche Schichten von Oberflächen-Verunreinigung zu entfernen, und/oder durch Verwendung eines Verfahrens, das als rückgeführter Bogen (reverse transferred arc) bekannt ist, durchgeführt werden. Danach wird die superplastische Zwischenschicht durch Vakuum-Dampfabscheidung abgeschieden. Bevorzugt wird die Substrat-Zwischenschichtkorn-Substrat-Temperatur bei 1050°F (566°C) bis etwa 1300°F (704°C) gehalten und eine Abscheidungsrate von 1 μm/min bis etwa 100 μm/min verwendet. Dies ergibt eine Zwischenschicht-Korngröße von etwa 0,3 μm bis etwa 3 μm und eine Zeit zur Erzeugung einer Zwischenschicht von 10 μm von etwa 0,1 min bis etwa 10 min. Wie vorher erwähnt, bevorzugen wir es, zur Verdampfung des geschmolzenen Titans ein erhitztes Substrat zu verwenden, wie es beispielsweise in dem US-Patent Nr. 5 242 479 beschrieben ist. Wenn die Zwischenschicht-Dicke die erforderliche Dicke erreicht, sind die Teile fertig zum Verbinden.
  • Das Verbinden kann in Luft durchgeführt werden, aber anhaltendere günstige Ergebnisse können durch Verbinden unter Vakuumbedingungen zur Minimierung der Oberflächen-Verunreinigung erhalten werden. Das Verbinden kann in einem Temperaturbereich von etwa 1000°F (538°C) bis etwa 1400°F (760°C) mit einem angewendeten Druck von etwa 2000 N/cm2 durchgeführt werden. Die benötigte Zeit wird in der Größenordnung von etwa 20 min bis etwa 60 min liegen. Zum Abschluss des Verbindungsverfahrens kann die Verbindung bei etwa 1500°F (816°C) bis etwa 1700°F (927°C) erhitzt werden, um eine Vergröberung der Mikrostruktur in der Zwischenschicht und eine Homogenisierung durch Diffusion zu bewirken.
  • Die Erfindung wurde zwar im Hinblick auf detaillierte Ausführungsformen beschrieben, aber es versteht sich für Fachleute, dass verschiedene Veränderungen hinsichtlich Art und Einzelheiten durchgeführt werden können, ohne vom Umfang der beanspruchten Erfindung, wie sie in den angefügten Ansprüchen definiert ist, abzuweichen.

Claims (12)

  1. Verfahren zum Verbinden eines Titan-Gegenstands mit einem anderen Metall-Gegenstand bei einer Temperatur zwischen etwa 1000°F (538°C) und etwa 1500°F (816°C), folgende Schritte aufweisend: a) Aufbringen durch Dampfabscheidung einer anhaftenden Beschichtung aus feinkörniger Titanlegierung auf mindestens eine der Kontaktflächen der zu verbindenden Gegenstände, wobei die Beschichtung eine alpha-beta-Mikrostruktur und eine mittlere Korngröße von weniger als etwa 1 bis 3 μm (0,001 mm bis 0,003 mm) in mindestens einer Ebene hat; und b) Erhitzen der zusammenzufügenden Gegenstände und der Beschichtung auf zwischen 1000°F (538°C) und 1500°F (816°C) und Ausüben einer ausreichend großen Druckkraft auf die zusammenzufügenden Gegenstände, um eine superplastische Verformung der Beschichtung und ein Verbinden der zusammenzufügenden Gegenstände zu bewirken.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Beschichtung eine Dicke von etwa 0,5 mils (0,013 mm) bis 2 mils (0,051 mm) hat.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem die Beschichtung an beiden Kontaktflächen vorgesehen wird, wobei jede der Beschichtungen eine Dicke von mindestens 0,5 mils (0,013 mm) hat.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, bei dem das Verbinden in Luft durchgeführt wird.
  5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem beide zusammenzufügenden Gegenstände Gegenstände aus Titanlegierung sind.
  6. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Beschichtung mindestens 10 μm (0,01 mm) dick ist.
  7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem die Beschichtung volumenmäßig von 80 : 20 bis 20 : 80 alpha- und beta-Phase enthält.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem die Beschichtung volumenmäßig von 70 : 30 bis 30 : 70 alpha- und beta-Phase enthält.
  9. Metallischer Gegenstand, der zur Verbindung mit einem Titan-Gegenstand geeignet ist, wobei der metallische Gegenstand eine dünne Beschichtung aus durch Dampfabscheidung aufgebrachter feinkörniger alpha-beta-Titanlegierung mit einer mittleren Korngröße in mindestens einer Ebene von weniger als etwa 1 bis 3 μm hat, die an seiner Kontaktfläche anhaftet.
  10. Metallischer Gegenstand nach Anspruch 9, wobei der metallische Gegenstand ein Titan-Gegenstand ist.
  11. Gegenstand nach Anspruch 9 oder 10, wobei die feinkörnige alpha-beta-Titan-Beschichtung eine Dicke von 10 bis 15 μm hat.
  12. Gegenstand nach Anspruch 11, wobei die Beschichtung volumenmäßig von 80 : 20 bis 20 : 80 alpha- und beta-Phase enthält.
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