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Die Übertragung einer Telefaxkopie zwischen zwei
Telefaxgeräten erfordert einen vorherigen Dialog zwischen
diesen, um eine zur Übertragung der eigentlichen
Telefaxkopie dienende Datenverbindung aufzubauen. Tatsächlich
können die Telefaxgeräte unterschiedliche
Übertragungsparameter aufweisen und beispielsweise nicht vollständig
übereinstimmende Geschwindigkeitsbereiche aufweisen. Deshalb
gibt das angerufene Telefaxgerät als Erwiderung seine
Übertragungsparameter an, insbesondere seine mögliche
Maximalgeschwindigkeit, und das anrufende Telefaxgerät wählt dann die
geringere der Maximalgeschwindigkeiten der beiden
Telefaxgeräte.
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Danach muß überprüft werden, daß die diese verbindende
Telefonverbindung eine Modulation mit einer derartigen
Geschwindigkeit übertragen kann. Daher wird ein kurzer
Übertragungsversuch mit vorgegebenen Daten durchgeführt, und das
angerufene Telefaxgerät gibt als Erwiderung die Fehlerrate
an. Wenn diese einen Schwellwert überschreitet, verringert
das anrufende Telefaxgerät infolge dessen seine
Geschwindigkeit für einen neuen Versuch.
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Eine derartige Vorgehensweise ist mit einem Zeitverlust
verbunden. Ferner gibt es weitere Übertragungsparameter, wie
insbesondere der Codierungsmodus, die Fehlerkorrektur,
welche empfindlich in bezug auf die Qualität der
Telefonverbindung sind und nicht immer optimal gewählt sind, so daß diese
mit der Auswahl verbundene Unsicherheit Übertragungsfehler
mit sich bringt, die die Benutzer unzufrieden machen.
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Die Erfindung dient zur Verringerung der Unsicherheit
bei wenigstens einem der die Übertragung betreffenden
Parameter, um Zeit zu gewinnen und/oder die Übertragungsqualität
zu verbessern.
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Ein Telefaxgerät, das dazu dient, die Periode vor dem
Aufbau der Datenverbindung zu verkürzen, ist in dem Dokument
US-A-4733 303 beschrieben.
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Zu diesem Zweck betrifft die Erfindung ein Telefaxgerät,
das dafür vorgesehen ist, an ein Telefonnetz angeschlossen
zu werden, mit einer Einrichtung zum Senden und zum
Empfangen von Telefaxkopien, einer Einrichtung zum Einstellen des
Wertes von zumindest einem Parameter der Einrichtung zum
Senden und zum Empfangen, um diese an das Netz und an
korrespondierende Telefaxgeräte anzupassen, einer Einrichtung
zum Überwachen der Telefonverbindung, um die
Einstelleinrichtung anzusteuern, wobei die Einstelleinrichtung einen
Speicher zur Speicherung von zumindest einer Folge von
früheren und angepaßten Werten des genannten Parameters
aufweist, die einen Wertebereich bildet, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Einstelleinrichtung eine Einrichtung
zum Auslesen des Speichers und zur Gewinnung eines innerhalb
des Bereichs gewählten Wertes aus diesem aufweist, der am
Ausgang der Einstelleinrichtung anzulegen ist und ein
besseres Übertragungsverhalten bietet.
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Also wird die Einstelleinrichtung gesteuert, um die
Einrichtung zum Senden und zum Empfangen gemäß wenigstens einem
Parameterwert zu konfigurieren, der aus einer Historie
dieser Werte hergeleitet wird, wodurch statistisch ohne
weiteres eine korrekte Übertragung sichergestellt werden kann.
Folglich handelt es sich um eine automatische Anpassung. Auf
diese Weise kann man insbesondere Parameter besser
einstellen, deren Einfluß auf die Qualität der Verbindung bei dem
kurzen Übertragungsversuch vor der Übertragung einer
Telefaxkopie nicht genau feststellbar ist, beispielsweise der
Widerstand gegen sporadisches Rauschen.
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Die Erfindung wird anhand der folgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Telefaxgerätes besser verständlich, wobei auf die beigefügte
Zeichnung Bezug genommen wird, in der:
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- Fig. 1 ein funktionelles Blockschaltbild des
Telefaxgerätes zeigt;
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- Fig. 2 ein die Funktionsweise des Telefaxgerätes
veranschaulichendes Flußdiagramm zeigt; und
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- Fig. 3 eine Historie und den zugehörigen Wertbereich
eines Übertragungsparameters zeigt.
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Das dargestellte Telefaxgerät weist eine ein Modem
enthaltende Einheit 1 zum Senden/Empfangen von Telefaxkopien
auf, die mit einer Leitung 10 des Telefonvermittlungsnetzes
RTC gekoppelt ist und von der mehrere Übertragungsparameter
mit Hilfe einer Einstellschaltung 2 bestimmt werden. Eine
Schaltung 3 zum Überwachen der Telefonverbindung steuert die
Einstellschaltung 2, um die Werte der Übertragungsparameter
zur Erzielung einer zufriedenstellenden Übertragungsqualität
zu einem korrespondierenden Telefaxgerät anzupassen.
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Die Einstellschaltung 2 weist einen RAM 25 auf, der eine
Mehrzahl von Folgen oder von Bereichen von Werten P (Fig. 3)
enthält, die jeweils einem bestimmten Übertragungsparameter
entsprechen. Diese Wertbereiche bilden jeweils eine Historie
von Werten des betroffenen Parameters, welche bei früheren
Telefaxübertragungen festgehalten wurden, und zwar als
derart angepaßt, daß sie eine zufriedenstellende
Übertragungsqualität sicherstellen, d. h. daß die Rate der fehlerhaften
Bits unterhalb eines vorgegebenen Schwellwertes bleibt,
wobei gleichzeitig das Übertragungsverhalten für die
betroffene frühere Kommunikation bestmöglich war, beispielsweise
in Form eines maximalen Durchsatzes.
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Der Speicher 25 wird von einer Schaltung 26, einem
Mikroprozessor, genutzt, der das Schreiben in diesen und das
Lesen aus diesem sicherstellt, um für jeden Parameter einen
Wert des Bereichs zu gewinnen, der an den Ausgang der
Einstellschaltung 2 anzulegen ist, um die Einheit 1 zum
Senden/Empfang einzustellen bzw. zu regeln. Der
Mikroprozessor 26 wird von der Überwachungsschaltung 3 gesteuert,
d. h. er empfängt von dieser Informationen oder geeignete
Befehle, die er lokal mit Hilfe von Programmen definierten
Kriterien zur Übertragungsoptimierung entsprechend
verwaltet, beispielsweise entsprechend dem Kompromiß
Geschwindigkeit/Qualität (Fehlerrate).
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Die Überwachungsschaltung 3 weist einen Mikroprozessor
auf, der funktionell mit der Leitung 10 gekoppelt ist, wie
in Fig. 1 dargestellt ist. In der Praxis ist die Schaltung 3
über die Einheit 1 mit der Leitung 10 verbunden und stellt
die Verwaltung eines Protokolls zum Austausch von
Telefaxkopien sicher. Aus diesem Grund ist die Schaltung 3 in der
Lage, die Rate von fehlerhaften Bits in den empfangenen
Nachrichten zu erfassen, wobei die Redundanzcodes oder CRC
verwendet werden, die zusätzlich zu den Nutzbits übertragen
werden. Beim Senden kann die Schaltung 3 von dem angerufenen
Telefaxgerät Angaben über die Bit- oder Pulsrahmenfehlerrate
empfangen.
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Die Funktionsweise des Telefaxgerätes wird im folgenden
detaillierter erläutert.
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Bei Aufbau einer Telefonverbindung zur Übertragung einer
Telefaxkopie gibt das angerufene Telefaxgerät dem anrufenden
Telefaxgerät durch Zurücksendung von numerischen
DIS-Identifikationssignalen auf klassische Weise seine
Übertragungsparameter an. Dies sind beispielsweise seine
Maximalgeschwindigkeit in Bits/s, die Art der Modulation auf der
Leitung, der Fehlerkorrekturmodus, beispielsweise Kontrolle
mit Hilfe von Pulsrahmen (ECM) mit eventueller
Wiederholungsaufforderung, und die Codierung, z. B. MH (modifizierte
Huffmann-Codierung), MR (Modified Reed) oder modifizierte
Reed-Codierung oder auch MMR (Modified Modified Reed) bzw.
modifizierte modifizierte Reed-Codierung im Falle des ECM-
Modus.
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Das sendende Telefaxgerät vergleicht dann die obigen
Parameter mit seinen intrinsischen Parametern und wählt für
jeden zur Sendung der Telefaxkopie verwendeten Parameter den
mit den beiden Telefaxgeräten kompatiblen Wert, der das
bessere Übertragungsverhalten bietet. Unter gutem
Übertragungsverhalten versteht man die höchste Übertragungsgeschwindigkeit,
die von der Bit-Übertragungsgeschwindigkeit
und der Codierung abhängt, aber u. a. auch die
Übertragungsqualität, d. h. das Fehlen von fehlerhaften Bits, da eine zu
hohe Anzahl dieser eine erneute Übertragung erforderlich
machen würde. Es handelt sich folglich um eine Wichtung von
verschiedenen Anforderungen, die von dem Programm des
Mikroprozessors 26 definiert wird.
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Das sendende Telefaxgerät führt danach einen
Übertragungsversuch mit einer vorgegebenen Sequenz von Bits durch,
und das empfangende Telefaxgerät gibt eine eventuelle
inakzeptable Fehlerrate an. In derartigen Fällen wählt das
sendende Telefaxgerät eine niedrigere Geschwindigkeit und
startet den Versuch erneut, bis eine zufriedenstellende
Übertragung erzielt wird. Die schließlich festgehaltenen
Parameterwerte berücksichtigen intrinsische Eigenschaften der
Telefaxgeräte mit ihrer Teilnehmeranschlußleitung an eine
Telefonzentrale des RTC, die a priori feststehen, und
Eigenschaften der Verbindung über das RTC, welche von Übertragung
zu Übertragung variieren.
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Die Grundidee der Erfindung besteht darin, eine Historie
oder einen Variationsbereich für wenigstens einen der obigen
Parameter aufzubauen, und dies für jedes korrespondierende
Telefaxgerät, sofern man dieses identifizieren kann, oder
für Gruppen von Telefaxgeräten, die beispielsweise ein
teilweise gemeinsames Kennzeichen haben (Vorwahl der
Telefonnummer oder auch Telefaxgerätetyp, wie z. B. Gruppe III oder
IV der Übertragung).
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Das Flußdiagramm gemäß Fig. 2 veranschaulicht das obige
Konzept.
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Beim Empfang liefert (31) das erfindungsgemäße
Telefaxgerät dem anrufenden Telefaxgerät in den DIS-Signalen seine
intrinsischen Parameter 21, wobei letzte Parameter
berücksichtigt werden (22), die für die allerletzten früheren
Übertragungen festgehalten wurden, bei denen ein Empfang
stattfand. Die Historie 23 der Parameter von allen früheren
einen Empfang darstellenden Übertragungen wird für alle
Telefonnummern der Telefaxgeräte aufgebaut, die angerufen
haben. Sie spezifiziert tatsächlich das Telefaxgerät mit
seiner Teilnehmeranschlußleitung an eine Telefonzentrale des
RTC. Sofern das RTC den Dienst, einem anrufenden
Telefaxgerät die Identität zu liefern, sicherstellt, wird die
statistische Historie aus Parametern 23 von einer in eine
Mehrzahl von Historien 24 unterteilten Tabelle gebildet mit
Parameterwerten für eine Mehrzahl von anrufenden
Telefaxgeräten. Die Identität des anrufenden Telefaxgerätes kann nach
dem Aufbau der Verbindung auch mit Hilfe von in der
Telefaxnachricht enthaltenen Identifikationssignalen bestimmt
werden, wodurch die Historien 24 vervollständigt werden können.
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Die Parameterwerte, die als Erwiderung im Schritt 31
gesendet werden, berücksichtigen folglich Historien, die an
das anrufende Telefaxgerät am stärksten angepaßt sind, d. h.
in absteigender Reihenfolge 24, 23, 22.
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Bei einem von dem erfindungsgemäßen Telefaxgerät
ausgehenden Anruf werden, nachdem das angerufene Telefaxgerät
seine intrinsischen Parameter geliefert hat oder sogar
modifizierte Parameter, wenn es sich um ein zu dem
erfindungsgemäßen Telefaxgerät ähnliches Telefaxgerät handelt, diese
Parameter von dem Mikroprozessor 26 mit denjenigen (11) des
anrufenden Telefaxgerätes verglichen, und zwar im Schritt
32. Das anrufende Telefaxgerät weist Historientabellen für
das Senden 12 bis 14 auf, wobei die Historien den Historien
22 bis 24 entsprechen und folglich nicht detaillierter
beschrieben werden. Da es sich um einen Sendevorgang
handelt, kennt das anrufende Telefaxgerät die Identität des
korrespondierenden Telefaxgerätes und kann folglich die
Historie 14 und die anderen verwenden und aktualisieren. Die
Historien 12 bis 14 werden im Schritt 33 von dem
Mikroprozessor 26 berücksichtigt, um die im Schritt 32 gelieferten
Parameterwerte zu modifizieren und zu verfeinern.
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Ferner ist eine Historientabelle 15 von Parametern als
Funktion der Telefonvorwahlnummern vorgesehen, um das
Telefonnetz desjenigen Landes zu berücksichtigen, in dem sich
ein angerufenes Telefaxgerät befindet. Die Historie 15 wird
im Schritt 34 berücksichtigt, um die Werte gemäß Schritt 33
zu modifizieren und einen Parametersatz 16 zu liefern, der
für den Beginn der Übertragung festgehalten wird. Im Schritt
35 bewirkt die Überwachungsschaltung 3 ständig eine
Überprüfung der Übertragungsqualität und steuert ggf. mit Hilfe
der Schaltung 2 eine oder mehrere aufeinanderfolgende
Änderungen des Wertes wenigstens eines Parameters, um am Ende
der Übertragung zu einem Satz 17 von Parameterwerten zu
gelangen, wie weiter unten erläutert wird. Der Satz 17 dient
zur Versorgung (36) der Historien 12 bis 15. Die
Empfangshistorien 22 bis 24 werden auf diese Weise versorgt. So wird
beim Aufbau der Verbindung der Bereich von angepaßten Werten
von wenigstens einem Parameter, hier von mehreren, des
korrespondierenden Telefaxgerätes in dem die Bereiche oder
Historien 12 bis 15 und 22 bis 24 und die intrinsischen
Werte 11, 21 enthaltenden Speicher 25 von dem Mikroprozessor
26 ausgewählt, der von der Überwachungsschaltung 3 die
Identitätsinformationen des korrespondierenden Telefaxgerätes
empfängt, wie dessen Telefonnummer oder die Vorwahl der
letzteren. Der Mikroprozessor 26 wählt dann einen Wert aus
jedem Bereich 22 bis 24 oder 12 bis 15, der mit demjenigen
des korrespondierenden Telefaxgerätes kompatibel ist (32),
wenn es dieses letztere ist, welches angerufen wird, und
legt den Satz von auf diese Weise ausgewählten Werten an die
Einstellschaltung 2 an.
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Im Schritt 35 steuert die Überwachungsschaltung 3 eine
automatische Anpassung der ausgewählten Parameterwerte. Zu
diesem Zweck steuert sie den Mikroprozessor 26 bei jeder
Übertragung derart, daß er in den Historien die Speicherung
einer Bewertung der Übertragungsqualität für jedes
korrespondierende Telefaxgerät oder jede Gruppe von
korrespondierenden Telefaxgeräten bewirkt, beispielsweise den
Prozentsatz der fehlerhaften Pulsrahmen. Wenn diese Bewertungen
angeben, daß die Fehlerrate auf der Historie unterhalb eines
vorgegebenen Schwellwertes liegt, wird der Wert der ausgewählten
Parameter für eine neue Übertragung außerhalb des
entsprechenden Bereiches gewählt, und zwar in Richtung auf
ein besseres Übertragungsverhalten, beispielsweise eine
höhere Geschwindigkeit. Anders ausgedrückt, man erweitert
den Bereich der zuvor verwendeten Werte, indem ein mit guter
Wahrscheinlichkeit passender Wert hinzugefügt wird.
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Wie Fig. 3 zeigt, die die Historie H der
Geschwindigkeiten V veranschaulicht, festgehalten in Form eines
Histogramms der Anzahl N, mit der sie festgehalten wurden,
erstreckt sich der Geschwindigkeitsbereich P von einer
Minimalgeschwindigkeit V1 bis zu einer Maximalgeschwindigkeit V2
und der Mikroprozessor 26 kann den Bereich bis zu der
Geschwindigkeit V3 oberhalb von V2 erweitern. Es ist klar,
daß dieses Histogramm in Form einer stetigen Kurve
tatsächlich eine Folge von diskreten Punkten repräsentiert, die
sich auf die möglichen normalisierten diskreten
Geschwindigkeiten beziehen. Da die Historie von endlicher Größe ist und
durch Erweiterung auch in Richtung geringerer
Geschwindigkeitswerte geändert werden kann, ist es im Hinblick auf das
Konzept zur Parameterwertewahl auch denkbar, daß sich der
Bereich P bis unterhalb des Minimalwertes V1 erstreckt, wenn
man bereits zu Beginn der Kommunikation eine sehr hohe
Wahrscheinlichkeit für eine gute Übertragung wünscht.
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Umgekehrt würde der Wunsch nach einer höheren
Übertragungsleistung zur Auswahl des Wertes V3 führen, und zwar mit
dem Risiko, diesen Wert verringern zu müssen, wobei eine
schlechte Bewertung erzielt wird, wenn sich die
Übertragungsqualität als nicht ausreichend herausstellt. Die
gestrichelte Kurve Cp stellt schematisch die
Wahrscheinlichkeit für eine zufriedenstellende Übertragung bereits zu
Beginn einer Kommunikation dar und variiert wie die
Bewertung der Qualität.