DE69700322T2

DE69700322T2 - Zusammensetzung zum Schutz von Haut oder Haaren, die Nanopigmente und ein festes Organopolysiloxan-Elastomer in einer Fettphase enthält

Info

Publication number: DE69700322T2
Application number: DE69700322T
Authority: DE
Inventors: Isabelle Bara; Patricia Lemann
Original assignee: LOreal SA
Current assignee: LOreal SA
Priority date: 1996-07-29
Filing date: 1997-06-26
Publication date: 1999-11-04
Anticipated expiration: 2017-06-27
Also published as: US6261542B1; BR9702673A; US6013247A; EP0823249B1; ES2136461T3; FR2751542A1; JPH1072328A; DE69700322D1; FR2751542B1; EP0823249A1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung zur topischen Anwendung, die Nanopigmente und ein elastomeres festes Polyorganosiloxan, das mit einer Fettphase kombiniert ist, enthält, zur Erhöhung des Lichtschutzfaktors im Ultraviolett-Strahlungsbereich, der mit den Nanopigmenten erzielt wird. Sie betrifft außerdem die Verwendung eines elastomeren festen Polyorganosiloxans, das mit einer Fettphase kombiniert ist, in einer und/oder für die Herstellung einer Zusammensetzung zur topischen Anwendung für die Pflege, die Behandlung oder zum Schminken der Haut oder für die Haarpflege, die Nanopigmente enthält und verbesserte Filtereigenschaften aufweist. Diese Zusammensetzung kann auf das Gesicht, den Körper und/oder die Beine des Menschen sowie auf die Hände und die Kopfhaut aufgetragen werden.
Es ist bekannt, daß durch Lichtstrahlung mit einer Wellenlänge von 280 bis 400 nm die menschliche Epidermis gebräunt werden kann und daß im übrigen Strahlung mit einer Wellenlänge von 280 bis 320 nm, die unter der Bezeichnung UV-B-Strahlung bekannt ist, Erytheme und Verbrennungen der Haut hervorruft, die für die Entwicklung der natürlichen Bräune schädlich sein können; die UV-B-Strahlung muß demnach gefiltert werden.
Es ist ebenfalls bekannt, daß die UV-A-Strahlung mit Wellenlängen im Bereich von 320 bis 400 nm, die die Bräunung der Haut hervorruft, eine Veränderung der Haut hervorrufen kann, insbesondere bei empfindlicher Haut oder einer Haut, die kontinuierlich dem Sonnenlicht ausgesetzt ist. Die UV-A-Strahlung ruft insbesondere einen Elastizitätsverlust der Haut und das Erscheinen von Falten hervor, was zu einer vorzeitigen Alterung der Haut führt. Sie begünstigt das Auslösen der Erythemreaktion oder verstärkt diese Reaktion bei bestimmten Menschen und kann sogar für phototoxische oder photoallergische Reaktionen ursächlich sein. Es ist demnach wünschenswert, auch die UV-A-Strahlung zu filtern.
Zur Filterung der UV-A- und UV-B-Strahlung gibt es auf dem Markt verschiedene Typen von Lichtschutzfiltern: Pigmente und chemische Filter, Diese Lichtfilter müssen die schädliche Strahlung der Sonne absorbieren oder abblocken können und dabei für den Anwender unschädlich sein.
Es werden daher zunehmend Metalloxid-Pigmente in Sonnenschutzmitteln und Produkten für den Tag einschließlich Schminkprodukten verwendet aufgrund ihrer Eigenschaft, UV- Strahlung zu streuen und zu reflektieren, was sie im Hinblick auf den Lichtschutz zu interessanten Materialien macht. Wenn sie alleine verwendet werden, kann mit ihnen ein guter Schutz vor UV-Strahlung erzielt werden; in Kombination mit organischen chemischen Filtern können mit ihnen Produkte hergestellt werden, die sehr gut vor dem Sonnenlicht schützen. Die Pigmente werden vorzugsweise in Form von Nanopigmenten verwendet, deren Filtereigenschaften wohlbekannt sind.
Die Ärzte stellen zunehmend fest, daß das Sonnenlicht Reaktionen auslöst, die zu schweren Krankheiten wie Hautkrebs führen können. Außerdem wird immer mehr versucht, Sonnenschutzmittel sowie Schmink- oder Pflegeprodukte herzustellen, die einen hohen Lichtschutzfaktor aufweisen.
Aus dem Dokument FR-A-2 680 684 sind Zusammensetzungen bekannt, die Nanopigmente und Polymere mit Siloxanstruktur enthalten, die Gruppen tragen, die UV-Strahlung absorbieren.
Im Hinblick auf die Stabilität dieser Zusammensetzungen und/oder ihre Toxizität auf der Haut oder den Schleimhäuten ist es nicht immer möglich, chemische Filter zu verwenden oder zur Erhöhung des Lichtschutzfaktors der Zusammensetzungen, die Nanopigmente enthalten, den Mengenanteil der chemischen Filter zu erhöhen. Die Anmelderin hat nach einem anderen Weg gesucht, den Lichtschutzfaktor dieser Zusammensetzungen zu erhöhen.
Die Anmelderin hat die überraschende Feststellung gemacht, daß das Filtervermögen von Nanopigmenten durch die Kombination der Nanopigmente mit einem elastomeren festen Polyorganosiloxan, das mit einer Fettphase kombiniert ist, verbessert wird und daß hierdurch der Lichtschutzfaktor (LSF) der Zusammensetzung, die diese Nanopigmente enthält, deutlich erhöht wird.
Gegenstand der Erfindung ist daher eine Zusammensetzung zur topischen Anwendung, die Nanopigmente mindestens eines Metalloxids enthält, wobei die Elementarpartikel dieser Nanopigmente eine mittlere Größe von 5 bis 100 nm aufweisen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie zur Erhöhung des Lichtschutzfaktors, der durch die Nanopigmente erzielt wird, außerdem ein elastomeres festes Polyorganosiloxan enthält, das mit einer Fettphase kombiniert ist.
In dem Dokument EP-A-0 545 002 werden zwar kosmetische Zusammensetzungen beschrieben, die ein elastomeres festes Polyorganosiloxan enthalten, das mit einer Fettphase kombiniert ist und die Pigmente enthalten können. In diesem Dokument wird jedoch nicht die Kombination eines derartigen Polyorganosiloxans mit Nanopigmenten beschrieben. Außerdem wird weder beschrieben noch vorgeschlagen, daß ein Polyorganosiloxan auf diese Weise den durch die Nanopigmente erzielten Schutz vor Sonnenlicht verbessern kann.
Es ist bekannt, daß Nanopigmente den Nachteil aufweisen, daß es aufgrund ihrer geringen Größe schwierig ist, sie in kosme tische oder dermatologische Zusammensetzungen einzubringen. Die mittlere Größe der Elementarpartikel (Primärpartikel) der Nanopigmente erstreckt sich über den Bereich von 5 bis 100 nm und vorzugsweise 10 bis 60 nm, was einer zehnfach größeren spezifischen Oberfläche gegenüber der spezifischen Oberfläche herkömmlicher Pigmente entspricht. Im übrigen neigen die Nanopigmente dazu, die Emulsionen, in denen sie enthalten sind, zu destabilisieren und im Laufe der Zeit oder beim Verteilen der Zusammensetzung, in der sie enthalten sind, auf der Haut Agglomerate zu bilden.
Zusätzlich zu der Erhöhung des Lichtschutzfaktors ermöglicht die Verwendung eines erfindungsgemäßen elastomeren festen Polyorganosiloxans die Herstellung einer Nanopartikel enthaltenden Zusammensetzung, die stabil ist und in der die Nanopigmente optimal dispergiert sind, wobei diese gute Verteilung langzeitig sowohl in der Zusammensetzung als auch nach dem Verteilen auf der Haut oder den Haaren erhalten bleibt.
Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung eines elastomeren festen Polyorganosiloxans, das mit einer Fettphase kombiniert ist, in einer Zusammensetzung zur topischen Anwendung, die Nanopigmente enthält, wobei die mittlere Größe der Elementarpartikel dieser Nanopigmente im Bereich von 5 bis 100 nm liegt, zur Verbesserung der Stabilität und/oder Erhöhung des Lichtschutzfaktors der Zusammensetzung.
Außerdem verleiht das erfindungsgemäße elastomere feste Polyorganosiloxan der Zusammensetzung bessere sensorische Eigenschaften in bezug auf die Verteilung der Zusammensetzung, und ermöglicht die Erzielung eines Matteffekts und sorgt für Wasserfestigkeit.
Der Lichtschutzfaktor (LSF) gibt das Filtervermögen im UV-A- Bereich wieder. Die Bestimmung des UV-A-Lichtschutzfaktors basiert auf der Methode der Ermittlung der sofortigen (direkten) und dauerhaften (indirekten), durch UV-A-Strahlung hervorgerufenen Pigmentierung (Persistant Pigment Darkening: PPD), die von Chardon et col. (Method for the UVA protection assessment of sunscreens based on residual immediate pigment darkening. 20th Annual Meeting of the American Society for Photobiology, Marco Island, Florida (USA), June 20-24, 1992) beschrieben wird.
Die erfindungsgemäßen, mit einer Fettphase kombinierten elastomeren Polyorganosiloxane sind im allgemeinen teilweise oder vollständig vernetzt und weisen gegebenenfalls eine dreidimensionale Struktur auf. In einer Fettphase eingeschlossen verwandeln sie sich je nach dem verwendeten Anteil der Fettphase von einem Produkt mit schwammartigem Aussehen, wenn sie in Gegenwart geringer Mengen der Fettphase verwendet werden, in ein homogenes Gel, wenn sie in Gegenwart größerer Mengen der Fettphase verwendet werden.
Die erfindungsgemäßen, mit einer Fettphase kombinierten elastomeren Polyorganosiloxane liegen im allgemeinen in Form eines Gels vor, das aus einem mit einer Fettphase kombinierten elastomeren Polyorganosiloxan besteht, das in mindestens einem Kohlenwasserstofföl und/oder Siliconöl eingeschlossen bzw. enthalten ist. Sie können insbesondere unter den vernetzten Polymeren ausgewählt werden, die in der Anmeldung EP-A-0 295 886 beschrieben werden.
Sie werden gemäß dieser Patentanmeldung erhalten durch Additions- und Vernetzungsreaktion mindestens:
(a) eines Polyorganosiloxans mit mindestens zwei niederen Alkenylgruppen pro Molekül,
(b) eines Polyorganosiloxans mit mindestens zwei Wasserstoffatomen, die mit einem Siliciumatom verbunden sind, pro Molekül und
(c) in Gegenwart eines Katalysators vom Platin-Typ.
Bei den niederen Alkenylgruppen handelt es sich insbesondere um Vinyl-, Allyl- und Propenylgruppen.
Bei dem Platin-Katalysator kann es sich beispielsweise um Chloroplatinsäure, Komplexe, die Chloroplatinsäure enthalten, und Platin, das auf einem geeigneten Träger verteilt ist, handeln.
Die erfindungsgemäßen elastomeren Polyorganosiloxane, die mit einer Fettphase kombiniert sind, können außerdem unter den Polyorganosiloxanen ausgewählt werden, die in dem Patent US- A-5 266 321 beschrieben werden.
Sie werden gemäß diesem Patent insbesondere ausgewählt unter:
i) Polyorganopolysiloxanen, die Einheiten R&sub2;SiO und RSiO1,5 und gegebenenfalls Einheiten R&sub3;SiO0,5 und/oder SiO&sub2; enthalten, worin die Reste R unabhängig Wasserstoff, Alkyl wie z. B. Methyl, Ethyl oder Propyl, Aryl, wie z. B. Phenyl oder Tolyl, eine ungesättigte aliphatische Gruppe, wie z. B. Vinyl, bedeuten, wobei das Gewichtsverhältnis der Einheiten R&sub2;SiO zu den Einheiten RSiO1,5 im Bereich von 1/1 bis 30/1 variiert;
ii) Polyorganopolysiloxanen, die in Siliconöl unlöslich und quellfähig sind, die durch die Additionreaktion eines Polyorganosiloxans, das siliciumgebundenen Wasserstoff aufweist (1), mit einem Polyorganosiloxan (2), das ungesättigte aliphatische Gruppen aufweist, hergestellt werden, die in solchen Mengenanteilen verwendet werden, daß die Menge des Wasserstoffs oder der ungesättigten aliphatischen Gruppen in (1) bzw. (2) im Bereich von 1 bis 20 Mol-% liegt, wenn das Polyorganosiloxan nicht cyclisch ist, und im Bereich von 1 bis 50 Mol-% liegt, wenn das Polyorganosiloxan cyclisch ist.
Die mit dem elastomeren festen Polyorganosiloxan kombinierte Fettphase besteht aus mindestens einem Kohlenwasserstofföl und/oder mindestens einem Siliconöl.
Die erfindungsgemäß in Kombination mit dem elastomeren Polyorganosiloxan verwendeten Kohlenwasserstofföle werden unter Ölen tierischer Herkunft, Ölen pflanzlicher Herkunft, synthetischen Ölen wie hydriertem Isoparaffin, synthetischen Estern und Ethern und deren Gemischen ausgewählt.
Die erfindungsgemäß in Kombination mit dem elastomeren Polyorganosiloxan verwendeten Siliconöle werden vorzugsweise unter geradkettigen Polysiloxanen, die bei Umgebungstemperatur flüssig oder pastös sind, wie z. B. Alkylpolysiloxanen, Alkylphenylpolysiloxanen, Alkylpolydimethylsiloxanen und cyclischen Polysiloxanen, wie z. B. Octamethylcyclotetrasiloxan, Decamethylcyclopentasiloxan, und deren Gemischen ausgewählt.
Das Polyorganosiloxan ist in dem Gemisch aus elastomerem Polyorganosiloxan und Fettphase vorzugsweise in Form eines Gels enthalten, wobei die Konzentration des Polyorganosiloxans im Bereich von 3 bis 80 Gew.-% liegt.
Das Gel, das sich bei dieser Kombination ergibt und das die Nanopigmente enthält, kann als solches verwendet werden und selbst eine Pflege- oder Schminkzusammensetzung bilden. Es kann ferner in eine Zusammensetzung zur Pflege, zur Behandlung oder zum Schminken eingebracht sein.
In den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen ist das elastomere Polyorganosiloxan in einer Menge von 0,3 bis 60%, vorzugs weise 5 bis 30%, des Gesamtgewichts der Zusammensetzung enthalten.
Erfindungsgemäß kann die Oberfläche der Nanopigmente auf ihrer Oberfläche behandelt oder nicht behandelt sein, und sie können insbesondere unter den Nanopigmenten der Oxide von Titan (amorph oder kristallin in Form von Rutil und/oder Anatas), Eisen, Zirconium, Zink oder Cer ausgewählt werden.
Bei den behandelten Nanopigmenten handelt es sich um Pigmente, die einer oder mehreren chemischen, elektronischen, mechanisch-chemischen und/oder mechanischen Behandlungen der Oberfläche unterzogen worden sind mit Verbindungen, wie sie z. B. in Cosmetics & Toiletries, Februar 1990, Band 105, S, 53-64, beschrieben sind, z. B. mit Aminosäuren, Bienenwachs, Fettsäuren, Fettalkoholen, anionischen grenzflächenaktiven Stoffen, Lecithinen, Natrium-, Kalium-, Zink-, Eisen- oder Aluminiumsalzen von Fettsäuren, Metallalkoxiden (von Titan oder Aluminium), Polyethylen, Siliconen, Proteinen (Kollagen, Elastin), Alkanolaminen, Siliciumdioxiden, Metalloxiden, Natriumhexametaphosphat, Aluminiumoxid oder Glycerin.
Bei den behandelten Nanopigmenten kann es sich ganz besonders um Titandioxide handeln, die behandelt wurden mit:
- Kieselsäure und Aluminiumoxid, wie z. B. die Produkte "Microtitanium Dioxide MT 500 SA" und "Microtitanium Dioxide MT 100 SA" der Firma TAYCA, die Produkte "Tioveil Fin", "Tioveil OP", "Tioveil MOTG" und "Tioveil IPM" der Firma TIOXIDE,
- Aluminiumoxid und Aluminiumstearat, wie z. B. das Produkt "Microtitanium Dioxide MT 100 T" der Firma TAYCA,
- Aluminiumoxid und Aluminiumlaurat, wie z. B. das Produkt "Microtitanium Dioxide MT 100 S" der Firma TAYCA,
- Eisenoxiden und Eisenstearat, wie z. B. das Produkt "Microtitanium Dioxide MT 100 F" der Firma TAYCA,
- Kieselsäure, Aluminiumoxid und Silicon, wie z. B. die Produkte "Microtitanium Dioxide MT 100 SAS", "Microtitanium Dioxide MT 600 SAS" und "Microtitanium Dioxide MT 500 SAS" der Firma TAYCA,
- Natriumhexametaphosphat, wie z. B. das Produkt "Microtitanium Dioxide MT 150 W" der Firma TAYCA,
- Octyltrimethoxysilan, wie z. B. das Produkt "T-805" der Firma DEGUSSA,
- Aluminiumoxid und Stearinsäure, wie z. B. das Produkt "UVT- M160" der Firma KEMIRA,
- Aluminiumoxid und Glycerin, wie z. B. das Produkt "UVT-M212" von der Firma KEMIRA,
- Aluminiumoxid und Silicon, wie z. B. das Produkt UVT-M262" der Firma KEMIRA.
Bei den nicht behandelten Titandioxiden kann es sich beispielsweise um die Titanoxide handeln, die von der Firma TAYCA unter den Handelsbezeichnungen "Microtitanium Dioxide MT 500 B" oder "Microtitanium Dioxide MT 600 B" erhältlich sind.
Bei den nicht behandelten Zinkoxiden kann es sich beispielsweise um die Zinkoxide handeln, die von der Firma SUMITOMO unter der Bezeichnung "Ultra Fine Zinc Oxide Powder" von der Firma PRESPERSE unter der Bezeichnung "Finex 25", von der Firma IKEDA unter der Bezeichnung "MZO-25" oder von der Firma SUNSMART unter der Bezeichnung "Z-COTE" im Handelt erhältlich sind. Beispiele für behandelte Zinkoxide sind die Zinkoxide, die von der Firma SUNSMART unter der Bezeichnung "Z-COTE HP 1" im Handel erhältlich sind.
Die Nanopigmente können in die erfindungsgemäßen Zusammensetzung als solche oder in Form einer Pigmentpaste, d. h. im Ge misch mit einem Dispergiermittel, wie z. B. in dem Dokument GB-A-2 206 339 beschrieben, eingebracht werden.
Die Metalloxid-Nanopigmente können in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in einem Anteil von 0,5 bis 30%, vorzugsweise 2 bis 20%, des Gesamtgewichts der Zusammensetzung enthalten sein.
Nach einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, bei denen es sich vorzugsweise um kosmetische oder dermatologische Zusammensetzungen handelt, ein physiologisch akzeptables Medium, d. h. ein mit der Haut, der Kopfhaut und den Haaren verträgliches Medium, und können als Zusammensetzungen zum Schutz der menschlichen Epidermis oder der Haare vor UV-Strahlung, als Sonnenschutzzusammensetzungen oder als Produkte zum Schminken, zur Behandlung oder zur Pflege der Haut verwendet werden.
Die erhaltenen Zusammensetzungen können leicht verteilt werden und sorgen je nach der Art des verwendeten Nanopigments für unterschiedliche Effekte. So sorgen Zusammensetzungen, die Titan-Nanopigmente enthalten, für einen schwach opaleszierenden Effekt auf der Haut und hellen den Teint auf. Eisenoxid-Nanopigmente ergeben ein leuchtendes und natürliches Make-up.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können in allen üblicherweise für eine topische Anwendung verwendeten galenischen Formen vorliegen, z. B. in Form von Lösungen, wäßrigen oder wäßrig-alkoholischen Gelen, Emulsionen, insbesondere Öl-in- Wasser-Emulsionen oder Wasser-in-Öl-Emulsionen, und insbesondere in Form von Öltröpfchen, die durch Kügelchen in einer wäßrigen Phase dispergiert sind. Diese Kügelchen können polymere Nanopartikel, wie z. B. Nanokügelchen und Nanokapseln, oder besser Lipidvesikel, sein. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können in Form einer Creme, einer Pomade, einer Lotion, einer Milch oder eines Serums vorliegen.
Nach einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform sind die Zusammensetzungen wasserfrei.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können ferner alle üblicherweise auf kosmetischem oder dermatologischem Gebiet verwendeten Zusatzstoffe in den üblichen Konzentrationen enthalten. Diese Zusatzstoffe werden insbesondere unter Gelbildnern, Konservierungsmitteln, Trübungsmitteln, Emulgatoren, Coemulgatoren, Neutralisierungsmitteln, Parfums und ihren Solubilisierungsmitteln oder Peptisierungsmitteln, Färbemitteln, Füllstoffen, sowie lipophilen oder hydrophilen Wirkstoffen und chemischen Filtern ausgewählt. Diese Zusatzstoffe sind in Mengen von vorzugsweise 0,01 bis 30% des Gewichts der Zusammensetzung enthalten.
Diese Hilfsstoffe müssen selbstverständlich solcher Art sein und in solchen Konzentrationen enthalten sein, daß sie den Lichtschutzfaktor der Zusammensetzung nicht senken und die Zusammensetzung nicht destabilisieren.
Es ist insbesondere möglich, zu den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen organische chemische UV-A- und/oder UV-B-Filter zu geben, die organischen UV-A-Filter zur Vervollständigung der Schutzwirkung, die durch die Nanopigmente erzielt wird, und die UV-B-Filter zur Vermeidung eines Sonnenbrands, wenn der Anwender dieser Zusammensetzung dem Sonnenlicht ausgesetzt ist.
Die Schminkprodukte enthalten im allgemeinen Füllstoffe. Unter Füllstoff werden natürliche oder synthetische Materialien verstanden, deren wesentliche Funktion darin besteht, die physikalisch-chemischen Eigenschaften (rheologische, mechanische, optische Eigenschaften) und/oder die kosmetischen Eigenschaften einer Zusammensetzung zu verändern. Die Füllstoffe sind im trockenen Zustand farblos oder mehr oder weniger weiß. Sie sind fast durchsichtig, wenn sie in einem Bindemittel dispergiert sind. Von den Füllstoffen kann Talk angegeben werden, der ein hydratisiertes Magnesiumsilicat ist, der in Form von Partikeln verwendet wird, deren Größe im allgemeinen unter 40 um liegt. Talk weist feuchtigkeitsabsorbierende Eigenschaften auf und wird vor allem verwendet, weil er sich cremig anfühlt. Die Füllstoffe sind in Mengen von vorzugsweise 0,01 bis 40% des Gewichts der Zusammensetzung enthalten.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen ermöglichen einen guten Schutz und insbesondere einen guten Lichtschutz der Haut und/oder der Haare und wirken demzufolge der lichtinduzierten Hautalterung sowie Hautfalten und/oder Hautfältchen, die durch Licht hervorgerufen werden, entgegen.
Die Erfindung betrifft ferner die kosmetische Verwendung der wie weiter oben definierten Zusammensetzung zum Schutz der Haut und/oder der Haare und/oder zur Bekämpfung der lichtinduzierten Hautalterung und/oder zur Bekämpfung von Hautfalten und/oder Hautfältchen, die durch Licht hervorgerufen werden.
Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung der wie weiter oben definierten kosmetischen Zusammensetzung zur Herstellung einer dermatologischen Zusammensetzung, die für den Schutz der Haut und/oder der Haare und/oder zur Bekämpfung der lichtinduzierten Hautalterung und/oder zur Bekämpfung der Hautfalten und/oder Hautfältchen, die durch Licht hervorgerufen werden, vorgesehen ist.
Sie betrifft außerdem ein kosmetischen und/oder dermatologisches Verfahren zum Schutz der Haut und/oder der Haare vor Licht, das dadurch gekennzeichnet ist, daß auf die Haut und/oder die Haare eine wirksame Menge der wie weiter oben definierten Zusammensetzung aufgetragen wird.
Gegenstand der Erfindung ist schließlich ein kosmetisches und/oder dermatologisches Verfahren zur Bekämpfung der lichtinduzierten Hautalterung und/oder der Hautfalten und/oder Hautfältchen, die durch Licht hervorgerufen werden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß auf die Haut eine wirksame Menge der wie weiter oben definierten Zusammensetzung aufgetragen wird.
Das folgende Beispiel dient zur Veranschaulichung der Erfindung, ohne jedoch die Erfindung einzuschränken. Die Zusammensetzung wird in diesem Beispiel in Gewichtsprozent angegeben.

Beispiel: Wasserfreier Balsam für das Gesicht

Phase A:

- teilweise vernetztes Polydimethylorganosiloxan/Polydimethylsiloxan 6 cst (unter der Bezeichnung KSG 16 von der Firma KOSE im Handel) 20%
- Cyclopentadimethylsiloxan 28,95%
- modifiziertes Hectorit (Miglyol Gel B, von Hüls im Handel) (Gelbildner) 30%

Phase B:

- Titandioxid-Nanopigment (Microtitanium Dioxide MT100 T, von TAYCA im Handel) 10%
- hydriertes Isoparaffin (Polysynlane, von Nippon Oils Fats im Handel) 9%

Phase C:

- Talk 6%

Herstellungsverfahren:

Die Phasen A und B werden getrennt hergestellt. Die Phase A wird bei Umgebungstemperatur homogenisiert. Zur Herstellung der Phase B wird das Titandioxid-Nanopigment nach und nach unter Rühren in das Öl gestreut. Es wird weitere 30 min gerührt, anschließend wird das Gemisch zerkleinert. Die Phase B wird zur Phase A gegeben. Nach dem Homogenisieren wird die Phase C in das Gemisch gestreut.
Der hergestellte Balsam mit weißer Farbe weist einen Lichtschutzfaktor von etwa 14,4 auf und kann auf der Gesichtshaut als Tagescreme oder als Teint-Grundlage zur Korrektur von Fehlern des Teints vor dem Auftragen des Make-ups verwendet werden.
Der Schutz vor UV-A-Strahlung, der mit diesem Balsam erzielt wird, wird mit dem Schutz verglichen, der bei Verwendung einer Wasser-in-Öl-Emulsion (W/O) und einer Öl-in-Wasser- Emulsion (O/W) erhalten wird, die eine gleich große Mengen der gleichen Titandioxid-Nanopigmente enthalten.
Die Lichtschutzfaktoren LSF werden, wie weiter oben angegeben, nach der PPD-Methode ermittelt. Die Tests werden auf dem Rücken von Testpersonen durchgeführt, auf dem Hautbereiche abgegrenzt sind, die eine Fläche von etwa 7,5 cm² aufweisen. Das zu testende Produkt wird nur auf bestimmte Bereiche aufgetragen. 15 min nach dem Auftragen des Produkts werden alle Bereiche (die Bereiche, auf die das Produkt aufgetragen wurde, und die anderen Bereiche) UV-A-Licht ausgesetzt, das von einer 150-W-Xenon-Bogenlampe erzeugt wird, die mit den Filtern WG 35 und UG 11 ausgerüstet ist, die UV-Strahlungsdosen von 5 bis 38 J/cm² liefert, wobei diese Dosismengen einer geometrischen Veränderung von 50% unterliegen.
Es wird die minimale Pigmentierungsdosis (D. P. M) bestimmt, d. h. die Dosis, die die erste homogene und einwandfrei mit dem Auge erkennbare Pigmentierung in dem Bereich, der mit dem zu untersuchenden Produkt geschützt ist (D. P. M geschützt) und in einem Bereich, in dem kein Produkt aufgetragen wurde (D. P. M nicht geschützt), hervorruft.
Der Schutzfaktor LSF ist der Quotient aus "D. P. M geschützt" und "D..P. M nicht geschützt":
LSF = D. P. M geschützt / D. P. M nicht geschützt
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Zusammensetzung erhaltener LSF
Erfindungsgemäßes Beispiel 18,34
W/O-Emulsion 17,06
O/W-Emulsion 13,48
Diese Ergebnisse zeigen, daß durch Zugabe des erfindungsgemäßen elastomeren Polyorganosiloxans der Lichtschutzfaktor, der durch die Nanopigmente erzielt wird, deutlich erhöht werden kann. Der Unterschied des Lichtschutzfaktors zwischen der W/O-Emulsion und dem erfindungsgemäßen Beispiel ist aussagekräftig.

Claims

1. Zusammensetzung zur topischen Anwendung, die Nanopigmente mindestens eines Metalloxids enthält, wobei die mittlere Größe der Elementarpartikel dieser Nanopigmente im Bereich von 5 bis 100 nm liegt,

dadurch gekennzeichnet, daß

sie zur Erhöhung des Lichtschutzfaktors, der mit den Nanopigmenten erzielt wird, außerdem ein elastomeres festes Polyorganosiloxan enthält, das mit einer Fettphase kombiniert ist.

2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyorganosiloxan teilweise oder vollständig vernetzt ist.

3. Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das elastomere Polyorganosiloxan, das mit einer Fettphase kombiniert ist, zur Bildung eines Gels in mindestens einem Kohlenwasserstofföl und/oder mindestens einem Siliconöl eingeschlossen ist.

4. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das elastomere Polyorganosiloxan, das mit einer Fettphase kombiniert ist, hergestellt ist durch Additions- und Vernetzungsreaktion mindestens

(a) eines Polyorganosiloxans mit mindestens zwei niederen Alkenylgruppen pro Molekül,

(b) eines Polyorganosiloxans mit mindestens zwei Wasserstoffatomen, die mit einem Siliciumatom verbunden sind, pro Molekül und

(c) in Gegenwart eines Katalysators vom Platin-Typ hergestellt ist.

5. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyorganosiloxan ausgewählt ist unter:

i) Polyorganopolysiloxanen, die Einheiten R&sub2;SiO und RSiC1,5 und gegebenenfalls Einheiten R&sub3;SiO0,5 und/oder SiO&sub2; enthalten, worin die Reste R unabhängig Wasserstoff, Alkyl wie z. B. Methyl, Ethyl oder Propyl, Aryl, wie z. B. Phenyl oder Tolyl, eine ungesättigte aliphatische Gruppe, wie z. B. Vinyl, bedeuten, wobei das Gewichtsverhältnis der Einheiten R&sub2;SiO zu den Einheiten RSiO1,5 im Bereich von 1/1 bis 30/1 variiert;

ii) Polyorganopolysiloxanen, die in Siliconöl unlöslich und quellfähig sind, die durch die Additionreaktion eines Polyorganosiloxans, das siliciumgebundenen Wasserstoff aufweist (1), mit einem Polyorganosiloxan (2), das ungesättigte aliphatische Gruppen aufweist, hergestellt werden, die in solchen Mengenanteilen verwendet werden, daß die Menge des Wasserstoffs oder der ungesättigten aliphatischen Gruppen in (1) bzw. (2) im Bereich von 1 bis 20 Mol-% liegt, wenn das Polyorganosiloxan nicht cyclisch ist, und im Bereich von 1 bis 50 Mol-% liegt, wenn das Polyorganosiloxan cyclisch ist.

6. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die in Kombination mit dem elastomeren Polyorganosiloxan verwendeten Kohlenwasserstofföle unter Ölen tierischer Herkunft, Ölen pflanzlicher Herkunft, synthetischen Ölen, synthetischen Estern und Ethern und deren Gemischen ausgewählt sind.

7. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die in Kombination mit dem elastomeren Polyorganosiloxan verwendeten Siliconöle unter geradkettigen, bei Umgebungstemperatur flüssigen oder pastösen Polysiloxanen, cyclischen Polysiloxanen und deren Gemischen ausgewählt sind.

8. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das elastomere feste Polyorganosiloxan, das mit einer Fettphase kombiniert ist, in dem Gemisch aus elastomerem Polyorganosiloxan und Fettphase zur Bildung eines homogenen Gels in einer Konzentration von 3 bis 80 Gew.-% enthalten ist.

9. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das elastomere feste Polyorganosiloxan, das mit einer Fettphase kombiniert ist, in einer Menge von 0,3 bis 60% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung enthalten ist.

10. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Elementarpartikel der Nanopigmente eine Größe von 10 bis 60 nm aufweisen.

11. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Nanopigmente unter den Nanopigmenten der Oxide von Titan, Eisen, Zirconium, Zink und Cer ausgewählt sind.

12. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Nanopigmente umhüllt sind.

13. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Nanopigmente in Form einer Pigmentpaste zugegeben sind.

14. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Nanopigmente in einem Anteil von 0,5 bis 30% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung enthalten sind.

15. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie außerdem mindestens einen Füllstoff enthält.

16. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Zusammensetzung zur Pflege und/oder zum Schminken der Haut bildet.

17. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie wasserfrei ist.

18. Zusammensetzung für den Sonnenlichtschutz und/oder zum Schminken der Haut, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche enthält.

19. Kosmetische Verwendung der Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche zum Schutz der Haut und/oder der Haare und/oder zur Bekämpfung der lichtbedingten Hautalterung und/oder zur Bekämpfung der Hautfalten und/oder Hautfältchen, die durch Licht hervorgerufen werden.

20. Verwendung der Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 18 zur Herstellung einer dermatologischen Zusammensetzung, die zum Schutz der Haut und/oder der Haare und/oder zur Bekämpfung der lichtinduzierten Hautalterung und/oder zur Bekämpfung der Hautfalten und/oder Hautfältchen, die durch Licht hervorgerufen werden, vorgesehen ist.

21. Verwendung eines elastomeren festen Polyorganosiloxans, das mit einer Fettphase kombiniert ist, in einer Zusammensetzung zur topischen Anwendung, die Nanopigmente enthält, wobei die mittlere Größe der Elementarpartikel dieser Nanopigmente im Bereich von 5 bis 100 nm liegt, zur Verbesserung der Stabilität dieser Zusammensetzung und/oder zur Erhöhung des Lichtschutzfaktors dieser Zusammensetzung.

22. Kosmetisches Verfahren für den Lichtschutz der Haut und/oder der Haare, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Haut und/oder die Haare eine wirksame Menge der Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 18 aufgetragen wird.

23. Kosmetische Zusammensetzung zur Bekämpfung der lichtinduzierten Hautalterung und/oder zur Bekämpfung der Hautfalten und/oder Hautfältchen, die durch Licht hervorgerufen werden, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Haut eine wirksame Menge der Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 18 aufgetragen wird.